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Und sie bewegt sich doch!


Die Angelika

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vor 20 Stunden schrieb Studiosus:

Dann wird sie eben 5 Jahre später Abteilungsleiterin, darf das entsprechende Schildchen am Revers erst 5 Jahre später tragen und bekommt die 20 Prozent mehr Lohn auch erst später. Da frage ich: So what? 

 

Dafür hat sie, zusammen mit ihrem Mann, am Schöpfungshandeln Gottes teilgenommen und der Welt neue Menschen geschenkt. Das finde ich - so wichtig und schön mancher Beruf vielleicht ist und natürlich ist es immer gut, mehr Einkommen zu haben - deutlich wertvoller. 

 

Ob Frau oder Mann, man muss sich beizeiten entscheiden, wo die Prioritäten im eigenen Leben liegen. Ich schaue immer etwas traurig auf manche Menschen, vor allem aber auch Frauen, die ihre Familiengründung aufschieben, um der Beförderung oder dem schnellen Geld hinterher zu hasten. Sind wir ehrlich: Die wenigsten Berufe sind, neben dem Erfordernis des Broterwerbs, so wichtig und bedeutend, dass sie es wert sind, dafür das Lebensglück aufs Spiel zu setzen. Eine Firma kann morgen insolvent gehen und von der Bildfläche verschwinden, Angestellte werden entlassen, Hallen abgerissen und werden keine Spur auf diesem Erdball hinterlassen.

 

Schlimm wird es, wenn Menschen gewahr wird, dass sie eigentlich nichts haben, wenn ihr Betätigungsfeld "Job" durch wirtschaftliche oder persönliche Umstände wegbricht. 

 

Ich befürchte, dass man "So what?" nur fragen kann, wenn man jung, männlich und/oder konservativ katholisch ist.

Freilich, sie wird fünf Jahre später mehr Lohn bekommen, damit konsequenterweise auch erst später mehr Rentenpunkte sammeln usw.usf. 

Das ist alles kein Thema, solange sie nie eine Scheidung erlebt und/oder vor Erreichen des Rentenalters stirbt.

 

Dass sie "dafür.................am Schöpfungshandeln Gottes teilgenommen und der Welt neue Menschen geschenkt" hat, ist ja meinetwegen auch noch wirklich "deutlich wertvoller". Aber warum um Himmels willen soll sie allein für diese ideellen Werte mit materiellen Gütern bezahlen, obwohl sie doch "zusammen mit ihrem Mann am Schöpfungshandeln teilgenommen" usf.usf. hat? Warum nicht beide zusammen in gleichem Maße, wenn sie doch auch gemeinsam an dem ach so erfüllenden Event "Schöpfungshandeln Gottes" teilgenommen haben? 

 

Grundsätzlich mag es ja auch stimmen, dass "ob Frau oder Mann, man....sich beizeiten entscheiden" muss, "wo die Prioritäten im eigenen Leben liegen". Nur müssen das in Sachen Fortpflanzung Mann und Frau mit unterschiedlichen Konsequenzen tun. 

Dass daran anschließend über die Mär von den ihre Familiengründung aufschiebenden "Menschen, vor allen aber auch Frauen" um des schnöden Mammons willen lamentiert wird, war fast schon zu erwarten, sosehr diese Passage vor rk Allgemeinplätzen trieft. 

 

Noch schlimmer, mein Guter wird es für Frauen, die ihr Leben lang hinter dem von dir hier beschriebenen rk Bild standen, dann in der Midlife-Crisis brutal aus ihren rk Träumen gerissen und mit der Realität konfrontiert werden, weil ihr Gatte sich ein jüngeres Modell an Frau anlacht und sie dann den Weg direkt in die Altersarmut antritt. Aber klar, um der SChätze des Himmelsreiches willen ist das im Vergleich zu einer berufstätigen Frau, die entweder um des schnöden Mammons willen gar nicht oder nur anssatzweise am Erwerbsleben teilgenommen hat, dennoch das Beste, was einer Frau widerfahren kann. Es geht wirklich nichts über hehre religiöse Selbstverwirklichung, auch wenn sie eventuell bedeutet, dass am Ende die Gesamtgesellschaft (und damit auch diejenigen, die mit Religion) nichts am Hut haben) dafür in Form von Sozialleistungen bezahlen muss.

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Das kommt eben davon, wenn man aus der Heiligen Schrift (AT) einer altorientalischen KULTUR (Frauen zeugen keine Kinder) auf die angeblich wahre NATUR des Menschen schließt, sich daraus eine christliche Anthropologie bastelt, und dann davon eine Sexualmoral entwirft, die in modernen KULTUREN gültig sein soll. 

 

Dabei hätte man aus dem AT lernen können, welche Konsequenzen dieses falsche Menschenbild, in dem die Frau zeugungsunfähig ist, für die Menschen damals nach sich zog. Hauptkritikpunkt der Propheten war, und jetzt müsste es einem braven Katoliken schon schrill in den Ohren klingeln, die Situation der WITWEN und WAISEN im Land Israel.  

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Geschiedene Frauen, die im AT ganz schlechte Karten hatten, wären ein weiteres Beispiel. Der tieferliegende Grund dafür, dass NUR der Mann einen Scheidebrief ausstellen konnte, ist natürlich auch der, dass der Mann die Kinder zeugt (und nicht die Frau), am besten Söhne d.h. Erben. Töchter Erben nichts, sondern werden verkauft "Brautgeld".

 

Das ist wieder so ein Punkt bei dem sich die Katholische Kirche auf ihre Tradition beruft, die sich standhaft dem "Zeitgeist" verweigert. 1827 wurde die Eizelle der Frau entdeckt und damit mit dem biblischen Märchen Schluss gemacht, dass nur Männer Kinder zeugen, aber nicht die Frauen. Die Katholische Kirche, bzw. die Konservativen in ihr und Papst Pius IX., hatte aber nichts besseres zu tun, als darauf mit dem Antimodernistenerlass gegen die gesellschaftlichen und politischen Reformen und Umbrüche vorzugehen. 1864 veröffentlichte der Vatikan den Syllabus errorum (Wikipedia), in dem u.a. die Wissenschaftsfreiheit abgelehnt wurde. Am 1. September 1910 wurde von Pius X in einem Apostolischen Schreiben der Antimodernisteneid eingeführt, den Kleriker ablegen mussten, und sich dadurch verpflichteten, sich gegen die "Irrlehren" des Modernismus zu stellen, die im Syllabus errorum (Download deutsche Übersetzung) aufgelistet waren. Mittlerweile wurde einiges davon relativiert, in manchen Punkten hält die Kirche noch, oder wegen der Tradition bis in alle Ewigkeit, daran fest.

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Langsam wird es vogelwild. Wo bitte kann man denn aus dem AT ablesen, dass nur der Mann das Kind zeugt? Ich verweise nur auf Jer 1,15, Gen 30,2 und Weish 7,2f.

 

Und was hat denn jetzt der Syllabus mit dem Thema zu tun? Bitte zeige mal, welche praktischen, tatsächlichen Auswirkungen der Syllabus auf die Lehre der Kirche aktuell hat?

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vor 22 Stunden schrieb Katholikos:

Langsam wird es vogelwild. Wo bitte kann man denn aus dem AT ablesen, dass nur der Mann das Kind zeugt? Ich verweise nur auf Jer 1,15, Gen 30,2 und Weish 7,2f.

Indem man das AT liest. Das AT ist nicht vogelwild. Du wirst in der ganzen Bibel keine Stelle finden, an der steht, dass eine Frau ein Kind gezeugt hat, weil das nicht ihre Aufgabe ist. Ihre Aufgabe hat sie erfüllt, wenn sie das Kind geboren hat. In der alttestamentlichen Vorstellungswelt übergibt der Mann mit seinem Samen, seinen Nachkommen an die Frau. Daher kommt es auch, dass wir heute noch von der Empfängnis sprechen, obwohl wir heute wissen, dass die Frau keinen Nachkommen vom Mann empfängt, sondern dass er zu gleichen Teilen aus dem Erbgut von Mann und Frau entsteht.  

 

Zitat

Jer 1,15 EU 2016
Ja, ich rufe alle Stämme der Nordreiche - Spruch des HERRN - , damit sie kommen und ihre Richterstühle an den Toreingängen Jerusalems aufstellen, gegen all seine Mauern ringsum und gegen alle Städte von Juda. 

???

 

Zitat

Gen 30,2  EU 2016
Da wurde Jakob zornig auf Rahel und sagte: Nehme ich etwa die Stelle Gottes ein, der dir die Leibesfrucht versagt?

Das ist typisch. Jakob kommt gar nicht auf die Idee, dass es an ihm liegt, dass seine Zeugungsversuche nicht klappen. Warum nicht? Darum nicht:

Zitat

Gen 4,1 EU 2016
Der Mensch erkannte Eva, seine Frau; sie wurde schwanger und gebar Kain. Da sagte sie: Ich habe einen Mann vom HERRN erworben.

"Erkannte" hebr. jada bedeutet sowohl kapieren als auch beischlafen. Der Mensch (die Frau Eva) erkennt (jada = kapiert) dass sie von JHWH (dem Erzeuger) einen Mann (Kain) erworben hat, obwohl der Mensch (ihr Mann) sie erkannt (jada = beigeschlafen) hat. Eva zeugt nicht Kain sondern empfängt Kain von ihrem Mann und JHWH. 

 

Das ist das Schlusswort des alttestamentlichen Fruchtbarkeitsmythos in Gen 2,4-4,1 in der die Gottebenbildlichkeit des Menschen dargestellt wird, die darin besteht, dass der Mensch seine Nachkommen auf die gleiche männliche und weibliche Art und Weise macht, wie Gott (Lasst uns Menschen machen ...). Gott wirkt in dem Geschenk der Fruchtbarkeit, der männlich-weiblichen Sexualität, welche er von sich auf den Menschen übertragen hat, im Menschen. Gen 1,28 Seid fruchtbar und mehrt euch ... Darum sind die Menschen Kinder Gottes.

 

Allerdings ist zeugen (hebr. yalad) dabei die Sache des Mannes, und gebären (hebr. yalad) die Sache der Frau. Ein lebendiger Mensch ist der Mensch laut der alttestamentlichen Vorstellung erst, wenn der Mensch sowohl gezeugt als auch geboren wurde und seinen ersten Atemzug gemacht hat (Gen 2,7 "und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen). Darum gibt es, anders als im Deutschen im Hebräischen ein und dasselbe Wort für beides: yalad = zeugen; gebären.  

 

Zitat

Weish 7,1-3 EU 2016
Auch ich bin ein sterblicher Mensch wie alle anderen, / Nachkomme des ersten, aus Erde gebildeten Menschen.
Im Schoß der Mutter wurde ich zu Fleisch geformt, / in zehn Monaten in Blut verfestigt / aus dem Samen eines Mannes nach lustvollem Beischlaf.
Geboren atmete auch ich die gemeinsame Luft, / ich fiel auf die Erde, die Gleiches von allen erduldet, / und Weinen war mein erster Laut wie bei allen.

Da steht es doch auch. Immer wieder interessant, wie man das alttestamentliche Denken missachtet, weil man heute weiß, dass an der "Zeugung" ( = Befruchtung) die weibliche Eizelle genau so beteiligt ist, wie der Samen des Mannes. So verstellt einem das eigene moderne Menschenbild den Blick auf das altorientalische Menschenbild. 

bearbeitet von Weihrauch
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Am 3.11.2023 um 10:19 schrieb Die Angelika:

Aber warum um Himmels willen soll sie allein für diese ideellen Werte mit materiellen Gütern bezahlen, obwohl sie doch "zusammen mit ihrem Mann am Schöpfungshandeln teilgenommen" usf.usf. hat? Warum nicht beide zusammen in gleichem Maße, wenn sie doch auch gemeinsam an dem ach so erfüllenden Event "Schöpfungshandeln Gottes" teilgenommen haben?

 

Oder man könnte eben auch (ggf. zusätzlich) diese "Leistung" der Frau anerkennen, auch in Rentenjahren, denn es ist ja die gesamte Gesellschaft als ganze, die von Kindern profitiert. Denn die Kinder von heute sind diejenigen, die morgen durch ihre Arbeit etwas produzieren.

 

Und mit erspartem Geld kann sich der Rentner nur dann im Alter etwas kaufen, wenn es eine arbeitende "jüngere" Generation gibt, die das, was er kaufen will, auch produziert.

bearbeitet von iskander
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Ich habe noch nie verstanden, warum in einer Ehe die Steuern gemeinsam veranlagt werden, der Rentenanspruch dagegen personenbezogen läuft. Es wäre ein Leichtes das auch gemeinsam zu berechnen. Dazu muss die DRV nur wissen, wer mit wem verheiratet ist - durch Angaben der Steuernummern und Steuer-ID. Und solange es Kindergeld gibt, gilt der Rentenanspruch für beide gleich.

 

Das ist keine Raketenwissenschaft und wäre möglich, wenn der politische Wille da wäre.

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vor 13 Stunden schrieb iskander:

Oder man könnte eben auch (ggf. zusätzlich) diese "Leistung" der Frau anerkennen, auch in Rentenjahren, denn es ist ja die gesamte Gesellschaft als ganze, die von Kindern profitiert. Denn die Kinder von heute sind diejenigen, die morgen durch ihre Arbeit etwas produzieren.

 

Das hängt doch sehr stark von den Kindern ab!

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Am 3.11.2023 um 12:53 schrieb Katholikos:

Bitte zeige mal, welche praktischen, tatsächlichen Auswirkungen der Syllabus auf die Lehre der Kirche aktuell hat?

Keine mehr. Ist aber dennoch angeblich höchstverbindliches Lehramt.

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