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Das US-amerikanische Christentum


Shubashi

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Im Zuge der Diskussion um die US-Wahlen ist mir klar geworden, wie wenig verständlich mir die Ereignisse dort geworden sind. Um es besser zu verstehen, möchte ich mir gerne einige Aspekte genauer ansehen, weshalb ich gerne von den Erfahrungen und Beiträgen des Forums profitieren würde.

Als Einstieg mag hier ein Artikel des Tagesspiegels zum Thema „christlicher Zionismus“ dienen, dessen politisches Gewicht in den USA mir bisher nicht so bewusst war. Daraus:

Quote

Huckabee ist seinen Ansichten über die Nahostproblematik treu geblieben. Das zeigte er zuletzt in seinem ersten Interview nach seiner Ernennung zum Botschafter. Im israelischen Armeeradio sagte er, dass die Annexion von Judäa und Samaria unter einem zweiten Trump im Weißen Haus „natürlich“ eine Möglichkeit sei. 

Huckabee ist christlicher Zionist. Davon gibt es rund 30 Millionen in den USA. Anhänger des christlichen Zionismus sehen die Wiedergeburt Israels als Nation und sein weiteres Wachstum, seinen Wohlstand und seine Sicherheit als notwendige Voraussetzung für die Wiederkunft des Messias. …John Hagee ist Pastor in einer Megakirche in San Antonio, Texas. Als einer der bekanntesten christlichen Zionisten gründete er im Jahr 2006 die „Christians United for Israel“ (CUFI). Inzwischen hat die Organisation nach eigenen Angaben mehr als zehn Millionen Mitglieder. Damit ist sie die größte proisraelische Lobbygruppe in den USA…..Hagees christlich-zionistische Hauptbotschaft besteht darin, sämtliche Ereignisse prophetisch zu deuten: Der Holocaust als Akt Gottes, um die Juden „zurück nach Israel“ zu schicken. Hitler als „von Gott gesandter Jäger“. Die Terroristen der Hamas warnte er nach den Massakern vom 7. Oktober vor der Rache Gottes: „Was ihr Israel angetan habt, wird Gott euch antun.“


Der Artikel ist kostenpflichtig, aber hier ist ein anderer mit ähnlichem Inhalt vom gleichen Autor. Unten verlinke ich
Ich kann nicht genau beurteilen, wie stark die Unterstützung dieser eschatologischen Sicht auf Israel und die eigene Regierung ist, aber die Anhängerschaft scheint enorm groß zu sein. Ob diese Leute aber für die verfassungsmäßige Trennung von Staat und Religion einträten, scheint mir zweifelhaft. Und wie sehr ihr Denken von anderen Christen in den USA geteilt wird ist mir ebenfalls unklar. Spielt diese religiöse Sicht bei außeramerikanischen Christen heutzutage eine Rolle?

 

Weitere Artikel zum Thema „Christlicher Zionismus“.

https://m.jpost.com/Arab-Israeli-Conflict/Donald-Trump-Deal-of-the-Century-peace-plan-proves-Israel-kissed-by-God-615570


https://de.icej.org/christlicher-zionismus

 

https://www.jerusalemsverein.de/die-zukunft-der-christen-im-heiligen-land-zionistisch-oder-indigen/

 

 

 

 

 

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Marcellinus

Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, die Gattung Mensch „homo sapiens“ zu nennen?

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5 minutes ago, Marcellinus said:

Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, die Gattung Mensch „homo sapiens“ zu nennen?


Falls das bedeutet, dass diese spez. Ausprägung des Christentums auch für Dich neu und überraschend ist, komme ich mir immerhin nicht ganz so komplett unwissend und naiv vor…

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Studiosus

Wenn man wirklich verstehen will, warum der amerikanische Protestantismus (der Katholizismus nicht oder weniger) und damit auch weite Teile der US-Politik eine fast schon irrationale Beziehung zum Staat Israel haben, kommt man nicht daran vorbei, sich mit der Strömung des Dispensationalismus, insbesondere in den Spuren John Nelson Darbys, zu befassen. Dann fällt es einem wie Schuppen von den Augen. 

 

Von "Christentum" würde ich allerdings nicht verallgemeinernd sprechen. Soweit ich das überblicke kommt das nämlich hauptsächlich in protestantischen Kreisen vor. 

Edited by Studiosus
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vor 10 Minuten schrieb Studiosus:

Wenn man wirklich verstehen will, warum der amerikanische Protestantismus (der Katholizismus nicht oder weniger) und damit auch weite Teile der US-Politik eine fast schon irrationale Beziehung zum Staat Israel haben, kommt man nicht daran vorbei, sich mit der Strömung des Dispensationalismus, insbesondere in den Spuren John Nelson Darbys, zu befassen. Dann fällt es einem wie Schuppen von den Augen. 

Ich sag nur Entrückung...

 

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Entrückung

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Ich schau gerade ein Video über den Calvinismus als versteckte Basis der amerikanischen Kultur.

 

Die Prädestinationslehre (die die Pilgerväter übernommen hatten) hat wirklich auffällige Spuren hinterlassen.

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Finde ich sehr interessant. Bloß, was sind die biblischen Grundlagen für die These, dass "die Wiedergeburt Israels als Nation und sein weiteres Wachstum, seinen Wohlstand und seine Sicherheit als notwendige Voraussetzung für die Wiederkunft des Messias" ist?

 

Auch das finde ich sehr interessant:

Zitat

Hagees christlich-zionistische Hauptbotschaft besteht darin, sämtliche Ereignisse prophetisch zu deuten: Der Holocaust als Akt Gottes, um die Juden „zurück nach Israel“ zu schicken. Hitler als „von Gott gesandter Jäger“. Die Terroristen der Hamas warnte er nach den Massakern vom 7. Oktober vor der Rache Gottes: „Was ihr Israel angetan habt, wird Gott euch antun.“

weil es sich so schön an obige These anfügt.

 

Wäre vielleicht theologisch lohnend sich mit deren Theologie auseinanderzusetzen ... wenn da nicht so viel anderes wäre, was mir - ehrlich gesagt - heilsrelevanter erscheint.

 

 

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Marcellinus
vor 39 Minuten schrieb Shubashi:
vor 47 Minuten schrieb Marcellinus:

Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, die Gattung Mensch „homo sapiens“ zu nennen?


Falls das bedeutet, dass diese spez. Ausprägung des Christentums auch für Dich neu und überraschend ist, komme ich mir immerhin nicht ganz so komplett unwissend und naiv vor…

 

Die einzige christliche Strömung in den USA, mit der ich mich ausführlicher beschäftigt habe, sind die 7-Tage-Adventisten, im Anschluß an einen „Besuch“ der Zeugen Jehovas hier, und das hat mir gereicht.

 

Edited by Marcellinus
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56 minutes ago, Studiosus said:

Wenn man wirklich verstehen will, warum der amerikanische Protestantismus (der Katholizismus nicht oder weniger) und damit auch weite Teile der US-Politik eine fast schon irrationale Beziehung zum Staat Israel haben, kommt man nicht daran vorbei, sich mit der Strömung des Dispensationalismus, insbesondere in den Spuren John Nelson Darbys, zu befassen. Dann fällt es einem wie Schuppen von den Augen. 

 

Von "Christentum" würde ich allerdings nicht verallgemeinernd sprechen. Soweit ich das überblicke kommt das nämlich hauptsächlich in protestantischen Kreisen vor. 


Na, ich musste halt einen Oberbegriff finden, der die verschiedensten Strömungen zusammenbringt. Jedenfalls freue ich mich ein Thema gefunden zu haben, dass einerseits meiner Unwissenheit abhilft und zu dem viele hier mit ihrem unterschiedlichen theologisch-religionsgeschichtlichen Wissen beitragen können. Ich glaube auch, dass dies ein Bereich ist, über den wir viel zuwenig aus den Medien erfahren, der aber sehr wichtig für unser Verständnis der USA wäre.

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vor 22 Stunden schrieb SteRo:

Finde ich sehr interessant. Bloß, was sind die biblischen Grundlagen für die These, dass "die Wiedergeburt Israels als Nation und sein weiteres Wachstum, seinen Wohlstand und seine Sicherheit als notwendige Voraussetzung für die Wiederkunft des Messias" ist?

 

Auch das finde ich sehr interessant:

weil es sich so schön an obige These anfügt.

 

Wäre vielleicht theologisch lohnend sich mit deren Theologie auseinanderzusetzen ... wenn da nicht so viel anderes wäre, was mir - ehrlich gesagt - heilsrelevanter erscheint.

 

 

 

Was ich in Wiki dazu finden kann, stillt in seiner Kürze meinen Wissensdurst bzgl. "Christlicher Zionismus"

 

 

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Mir war Calvinismus ja ein Begriff, aber das es da noch den Arminianismus gibt/gab war mir neu.

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Marcellinus
vor 14 Minuten schrieb Flo77:

Mir war Calvinismus ja ein Begriff, aber das es da noch den Arminianismus gibt/gab war mir neu.

 

Es gibt mehr -ismen als Sand am Meer. 

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vor 48 Minuten schrieb Flo77:

Mir war Calvinismus ja ein Begriff, aber das es da noch den Arminianismus gibt/gab war mir neu.

Die Gemeinschaft ist bekannter unter dem Namen Remonstranten. Ich habe bei einem Besuch in Friedrichstadt erstmals von Ihnen gehört.

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vor 4 Minuten schrieb Merkur:

Die Gemeinschaft ist bekannter unter dem Namen Remonstranten. Ich habe bei einem Besuch in Friedrichstadt erstmals von Ihnen gehört.

Das hatte ich mittlerweile auch gemerkt - die Religionswissenschaft scheint richtig zu liegen, wenn sie eher von "Christentümern" spricht, statt vom "Christentum".

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Marcellinus
vor 20 Minuten schrieb Flo77:

Das hatte ich mittlerweile auch gemerkt - die Religionswissenschaft scheint richtig zu liegen, wenn sie eher von "Christentümern" spricht, statt vom "Christentum".

 

Das war aber von Anfang an so. 

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Gerade eben schrieb Marcellinus:

 

Das war aber von Anfang an so. 

Erzähl das mal den "Siegern"...

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Marcellinus
vor 3 Minuten schrieb Flo77:
vor 4 Minuten schrieb Marcellinus:

Das war aber von Anfang an so. 

Erzähl das mal den "Siegern"...

 

Nun, die hoffen halt, daß Gras über die Anfänge wächst, nur kommt dann oft ein Kamel, und frißt es ab. 

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vor 1 Minute schrieb Marcellinus:

 

Nun, die hoffen halt, daß Gras über die Anfänge wächst, nur kommt dann oft ein Kamel, und frißt es ab. 

Von dem armen Tier verlangt man ja ohnehin unmögliches.

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2 hours ago, Flo77 said:

Das hatte ich mittlerweile auch gemerkt - die Religionswissenschaft scheint richtig zu liegen, wenn sie eher von "Christentümern" spricht, statt vom "Christentum".


Ich habe den Thread ja bewusst „Christentum“ in den USA genannt, um es einerseits von dem anderer Staaten zu unterscheiden, andererseits aber auch, um die Besonderheiten herauszufinden.

Ich füge nochmal zwei Links hinzu:

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Christianity_in_the_United_States

 

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Protestantism_in_the_United_States

 

Einerseits bilden die protestantischen Kirchen dort fast flächendeckend die Mehrheit, zum anderen ist die Mehrheit dieser Mehrheit wiederum schwer mit unseren eher nüchternen lutherischen Landeskirchen zu vergleichen, weil sie evangelikal ausgerichtet ist - und damit wohl ein wörtliches Bibelverständnis aufweist, dass ohne ein gehöriges Maß an Hirnakrobatik möglicherweise schwer mit einem modernen Weltbild vereinbar sein könnte.

 

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vor 27 Minuten schrieb Shubashi:

Ich habe den Thread ja bewusst „Christentum“ in den USA genannt, um es einerseits von dem anderer Staaten zu unterscheiden, andererseits aber auch, um die Besonderheiten herauszufinden.

Ich würde sogar bezogen auf die USA schon von "Christentümern" sprechen wollen.

 

Zwischen den Amish und Kenneth Copeland liegen Äonen, die nicht mal die Katholika überspannt bekommt.

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Werner Hoffmann

Das US-amerikanische Christentum ist meines Erachtens eine gefährliche Abirrung von der Lehre des Jesus Christus.

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vor 14 Stunden schrieb Werner Hoffmann:

Das US-amerikanische Christentum ist ...

... so "bunt" wie ein Fleckerlteppich.

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Am 23.11.2024 um 16:04 schrieb Shubashi:

 

Einerseits bilden die protestantischen Kirchen dort fast flächendeckend die Mehrheit, zum anderen ist die Mehrheit dieser Mehrheit wiederum schwer mit unseren eher nüchternen lutherischen Landeskirchen zu vergleichen, weil sie evangelikal ausgerichtet ist - und damit wohl ein wörtliches Bibelverständnis aufweist, dass ohne ein gehöriges Maß an Hirnakrobatik möglicherweise schwer mit einem modernen Weltbild vereinbar sein könnte.

 

Vor allem gibt es in den USA keine Dachorganisation der evangelischen Kirchen, die annähernd mit der EKD vergleichbar wäre. Es gibt die Baptisten, bei denen aber jede Gemeinde ziemlich selbständig agiert und es daher sehr liberale und sehr konservative gibt; es gibt die Methodisten; es gibt die Lutheraner, die wohl evangelikaler ausgerichtet sind als unsere Lutheraner; es gibt Fernsehprediger mit großem Anhang, die aber nur teilweise feste Gemeinden oder gar kirchliche Gemeinschaften bilden. Es gibt Gruppen wie die Mennoniten oder die Amish, die sich von der Mainline weitgehend isolieren. Es gibt Gruppen wie die Mormonen, die von den meisten anderen Christen nicht als Christen anerkannt werden. Undsoweiter

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