Alfons Geschrieben vor 6 Stunden Melden Geschrieben vor 6 Stunden Noch drei Tage. Am Mittwoch, 7. Mai, beginnt das Konklave, die Versammlung der stimmberechtigten Kardinäle zur Wahl eines neuen Papstes. Über die aussichtsreichsten Kandidaten ist in den vergangenen Tagen bereits in dem Thread "Name des neuen Papstes" spekuliert worden. Ich denke aber, die Wahl des Nachfolgers von Papst Franziskus verträgt einen eigenen Thread. Falls gewünscht lassen sich die beiden Theads auch zusammenführen. Zitieren
Alfons Geschrieben vor 5 Stunden Autor Melden Geschrieben vor 5 Stunden Das Konklave wird eröffnet am Mittwoch um 10 Uhr mit einer Messe im Petersdom. Das eigentliche Konklave geht etwas später los, um 16.30 Uhr mit einem Gebet in der Cappella Paolina und dem darauf folgenden feierlichen Einzug in die Sixtinische Kapelle. Nach dem Eid auf Geheimhaltung und Gewisenhaftigkeit folgt der Ruf "extra omnes" des Zeremonienmeisters, dann werden die Türen der Sixtina verschlossen. Wahlberechtigt im Konklave sind alle Kardinäle, die am Tag vor Eintritt der Sedisvakanz, also am 20. April (Papst Franziskus starb ja am 21. April) das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet hatten. Das hat in diesem Jahr zu Irritationen geführt, weil bei zwei afrikanischen Kardinälen im vorigen Jahr das Geburtsdatum korrigiert worden war (siehe weiter unten). Auch sollen eigentlich höchstens 120 Kardinäle wählen. Die Beschränkung des Alters und die Höchstzahl der Wahlberechtigten hat Paul VI. im Jahr 1975 festgelegt. Da es aktuell jedoch mehr Kardinäle unterhalb des Höchstalters gibt, wurde zunächst mit 136 Kardinälen im jetzt anstehenden Konklave gerechnet. Wahrscheinlich werden aber nur 133 Kardinäle dort anwesend sein. Zum einen hat Giovanni Angelo Becciu quasi zwangsweise auf seine Teilnahme verzichtet. Er gilt als verurteilter Straftäter (Vorwurf Veruntreuung und Amtsmissbrauch). Zwar ist das Urteil noch nicht rechtskräftig, aber Papst Franziskus hatte schon 2020 den Ausschluss Beccius vom Konklave verfügt. Anlass zu Diskussion (und zu aufgeregten Schlagzeilen in der Boulevardpresse) gab das Alter von zwei Kardinälen aus Afrika, die noch zur Kolonialzeit geboren wurden und keine eindeutige Geburtsurkunde haben. Bei Philippe Ouédraogo aus Burkina Faso wurde im Päpstlichen Jahrbuch 2024 das Geburtsdatum auf den 31. Dezember 1945 geändert, zuvor war er der 25. Januar 1945. Damit ist Kardinal Ouédraogo jetzt wahlberechtigt und wird auch teilnehmen. Ebenfalls "verjüngt" wurde John Kardinal Njue aus Kenia. Früher wurde 1944 als sein Geburtsjahr angegeben, seit dem vorigen Jahr steht das Datum 1. Januar 1946 im Päpstlichen Jahrbuch. Kardinal Njue hat allerdings aus gesundheitlichen Gründen seine Teilnahme am Konklave abgesagt. Ebenfalls aus Gesundheitsgründen wird Antonio Cañizares Llovera aus Spanien fehlen. Zunächst hatte auch der gesundheitlich stark beeinträchtigte Kardinal Vinko Puljić aus Sarajevo abgesagt, er wird nach aktuellem Stand aber doch kommen und seine Stimme aus dem Gästehaus Sankt Marta heraus abgeben. Damit liegt die Zahl der Konklave-Teilnehmer bei voraussichtlich 133. 1 Zitieren
Marcellinus Geschrieben vor 5 Stunden Melden Geschrieben vor 5 Stunden vor 12 Minuten schrieb Alfons: … und seine Stimme aus dem Gästehaus Sankt Marta heraus abgeben. Führt das nicht das Konklave ad absurdum? Zitieren
Frey Geschrieben vor 4 Stunden Melden Geschrieben vor 4 Stunden vor 47 Minuten schrieb Marcellinus: Führt das nicht das Konklave ad absurdum? "Unklar ist weiterhin die Teilnahme von Kardinal Vinko Puljić, emeritierter Erzbischof von Sarajevo. Dieser hatte mitgeteilt, dass er an den Abstimmungen in der Sixtinischen Kapelle teilnehmen würde, falls ihn jemand begleiten könne. Ursprünglich war davon die Rede, dass er in der Casa Santa Marta bleiben und von dort aus seine Stimme abgeben würde. Puljić hatte seine Ankunft in Rom für den 3. Mai angekündigt." Es sollte kein Problem sein. Die Busfahrer und Küchenkräfte werden ja mit eingesperrt, und das Gästehaus wird abgeriegelt. Solange sie nicht auf die Idee kommen, eine Briefwahl durchzuführen. Zitieren
Werner001 Geschrieben vor 4 Stunden Melden Geschrieben vor 4 Stunden vor 5 Minuten schrieb Frey: Solange sie nicht auf die Idee kommen, eine Briefwahl durchzuführen. Mit Brieftauben wäre das doch sicher möglich Werner Zitieren
nannyogg57 Geschrieben vor 3 Stunden Melden Geschrieben vor 3 Stunden vor 2 Stunden schrieb Marcellinus: Führt das nicht das Konklave ad absurdum? Dass schwächelnde Kardinäle ihre Stimme von ihrer Unterkunft aus gaben und andere Kardinäle ihre Stimmzettel für sie ablieferten, das hat es schon früher gegeben. Habe gerade ein Buch gelesen, "Weißer Rauch und falsche Mönche". Zitieren
Alfons Geschrieben vor 3 Stunden Autor Melden Geschrieben vor 3 Stunden vor 1 Stunde schrieb Werner001: Mit Brieftauben wäre das doch sicher möglich Schon Käpt'n Noah hat damit gute Erfahrungen gemacht. Zitieren
Alfons Geschrieben vor 2 Stunden Autor Melden Geschrieben vor 2 Stunden Aber apropos Sicherheit & Geheimhaltung: Das wird sehr ernst genommen. Es gibt sogar Störsender. 2013 hätte man damit fast das halbe Kardinalskollegium um die Ecke gebracht, berichtete heute der Vatikan-Experte Ulrich Nersinger. Man habe aber gerade noch rechtzeitig gemerkt, dass diese Störsender - sie sollen Handy- und Internetempfang verhindern - auf der gleichen Wellenlänge arbeiteten wie Herzschrittmacher. Dass die Sender funktionieren, konnten damals auch Leute bestätigen, die rund um den Vatikan wohnten. Die hatten auch erst wieder Handyempfang, als Franziskus gewählt war. Kardinal Woelki, er ist bereits in Rom, berichtete in einem Podcast des Kölner Domradios, dass im Gästehaus Santa Marta die Fenster der Kardinalszimmer fest verschlossen und die Jalousien stets runtergelassen sind. Damit keine Lichtzeichen gegeben werden können. Und der Weg von Santa Marta zur Sixtina wird von der Vatikan-Polizei bewacht, also dem Gendarmeriekorps. Sofern die Kardinäle die paar hundert Meter zu Fuß gehen. Die meisten benutzen den Bus. Zitieren
nannyogg57 Geschrieben vor 2 Stunden Melden Geschrieben vor 2 Stunden Die Paranoia kann ich inzwischen nachvollziehen. Jahrhundertelang war es üblich, dass die Mächtigen sich ganz offiziell in die Papstwahl eingemischt haben, das letzte Mal 1914. Dass die Abstimmung geheim ist und nicht offen - also mit Stimmzettel und nicht per Handzeichen oder Ähnlichem - ist auch noch nicht so lange her. Zitieren
Frey Geschrieben vor 1 Stunde Melden Geschrieben vor 1 Stunde Vielleicht wäre so ein Konklave ja etwas für die USA und andere Staaten, die mit der Demokratie nicht klar kommen: Die US-amerikanischen Kardinäle wählen nach vatikanischem Modell den nächsten US-Präsidenten. Ich denke das Konklave-Konzept hat Potential. Das ist jetzt übrigens keine Politik, sondern a) eine Replik auf Trumps Papstwünsche und b) ein Beitrag zur Missionierung der "Neuen" Welt. Zitieren
nannyogg57 Geschrieben vor 34 Minuten Melden Geschrieben vor 34 Minuten Dass die Kardinäle unserer Zeit im Großen und Ganzen einen guten Job machen wollen, wenn sie wählen, das glaube ich gern. Dass das Gremium internationaler geworden ist, das ist ohne Frage positiv. Manchmal fragen mich die Kinder in der Schule, warum es keine jüngeren Päpste gibt. Gab es schon, man hat keine gute Erfahrung damit gemacht. Dahinter steckt die Beobachtung, dass im Gremium ganze Bevölkerungsschichten schlichtweg nicht vertreten sind und eine wirkliche Synodalität nicht gegeben ist. Ansonsten finde ich das System, speziell die komplette Abschottung von äußeren Einflüssen, für sehr zielführend. Transparenz bei politischen Vorgängen hat ihren eigenen Wert, Demokratie lebt davon, aber die Kehrseite ist Lobbyismus mit der Tendenz zur Korruption. Dass der künftige Papst nicht sicher wissen kann, wer ihn tatsächlich gewählt hat und wer nicht, ist eine rundweg gute Sache. Ist relativ neu, wie Vieles am heutigen Konklave, von dem man meint, das wäre schon immer so gewesen. Zitieren
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