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Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb nannyogg57:

Weil sonst eine Menge Leute im Bereich religiöser Stressverbreitung komplett arbeitslos wären.

Ich bin mir nicht sicher, wie ich das verstehen soll. :huh:

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Flo77:

Ich bin mir nicht sicher, wie ich das verstehen soll. :huh:

Bezieht sich von meiner Seite her ganz allgemein auf Leute, die Werkgerechtigkeit noch immer für den richtigen Weg halten (keine katholische Ansicht), weil es sich einfacher erklären lässt und man sich einen pädagogischen Nutzen davon verspricht.

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb nannyogg57:

Bezieht sich von meiner Seite her ganz allgemein auf Leute, die Werkgerechtigkeit noch immer für den richtigen Weg halten (keine katholische Ansicht), weil es sich einfacher erklären lässt und man sich einen pädagogischen Nutzen davon verspricht.

Ich war bei den Konzepten Beichte, Gericht, Fegefeuer und Hölle, deren Existenz mMn keinen Sinn ergeben, wenn die Sünden aller Menschen aller Zeiten bereits gesühnt sind.

Geschrieben

Die Konzepte Gerechtigkeit und Barmherzigkeit sind konträr. Daran haben sich schon die Autoren des AT abgearbeitet.

 

Soweit ich das NT richtig verstanden habe, gibt es da einen Fokus auf Barmherzigkeit.

 

Ansonsten ist es katholische Lehre, dass Christus die vollkommene Erlösung bewirkt hat.

Geschrieben

Vielleicht wollen die Sühneprediger auch nur auf Nummer sicher gehen, weil sie der ganzen Erlösungssache nicht so Recht trauen.

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb nannyogg57:

Vielleicht wollen die Sühneprediger auch nur auf Nummer sicher gehen, weil sie der ganzen Erlösungssache nicht so Recht trauen.

Und darum sind Milliarden Menschen zur Beichte gegangen und Billiarden an Paternoster und AveMaria gebetet?

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Flo77:

Warum hat Gott da eigentlich was gegen? Also daß es nur Heilige gibt?

 

Warum killt er nicht den Verführer? Warum lässt er immer noch Menschen geboren werden, die verdammt werden werden? Und warum nimmt er dem Menschen nicht einfach die Begierden und Triebe, die zur Sünde verleiten? Und warum muss der Mensch sich an den Maßstäben messen lassen, denen vielleicht allenfalls ein Gott genügen kann?

 

Und vorallem: warum machen wir uns überhaupt noch Gedanken um um unsere Sünden, wenn doch das Opfer Jesu schon alle Sünden getilgt hat? Daß hat mir auch noch nie jemand schlüssig erklären können. Also wenn das Opfer Jesu das vollkommene war, daß die Welt erlöst hat - von der Frage wer da wem geopfert wurde und bei wem wessen Schulden bezahlt wurden und wer da wie Buch geführt hat, mal ganz zu schweigen - wieso müssen wir dann heute noch weitere Bußwerke leisten und um unser Seelenheil bangen?

 

Wie hörte ich neulich: Gott hinreichend verstehen zu wollen ist, als würde Hamlet Shakespeare verstehen wollen.

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Flo77:

Und darum sind Milliarden Menschen zur Beichte gegangen und Billiarden an Paternoster und AveMaria gebetet?

Die Beichte heißt "Sakrament der Versöhnung".

 

Im MA glaubten fast alle, dass Heil quantifiziert sei, du kennst diese Sache.

 

Heute glaubt das nicht mal mehr der Papst.

 

Wer liegt falsch?

 

Aber Gerechtigkeit und Barmherzigkeit sind konträr. Das Christentum hat den Glauben an Gerechtigkeit nicht beiseite geschoben.

 

 

 

 

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb nannyogg57:

@rorro: Das Gericht Gottes zu verstehen, das masse ich mir nicht an. Ich habe nur eine Erwartung: Gerechtigkeit, was, wenn ich nicht falsch liege, auch der menschlichen Gerichten zu Grunde liegende Impuls ist. Ein hartes Urteil, selbst die Todesstrafe, kann nicht annähernd Gerechtigkeit herstellen. Das nur, um zu unterstreichen, wie hoch meine Erwartungen sind. Eigentlich unerfüllbar, aber ich bekenne, dass für Gott nichts unmöglich ist. Von daher bin ich (auch wenn dein Post mir nicht galt) fein, was das Glaubensbekenntnis betrifft.

 

Die drastische Erzählung vom Weltgericht  bei Matthäus überrascht mit einem ziemlich seltsamen Kriterium: Verurteilt wird nicht, wer Dinge getan hat, sondern wer Dinge nicht getan hat. Eine vollständige Beschreibung des Gerichts Gottes vermute ich da nicht, eher eine dramatische Zuspitzung auf den Satz "Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan/nicht getan habt, das habt ihr mir getan/nicht getan".

 

Der Verweis darauf, dass es Menschen auf dieser Welt gibt, denen es schlechter geht als dem durchschnittlichen Foranten oder der durchschnittlichen Forantin - geschenkt. Das ist, mit Verlaub, ein Totschlagargument.

 

Jesus hat die Schwiegermutter des Petrus von einem Fieber geheilt. Von einem Argument, andere Leute seien schlimmer dran (blind, von Dämonen besessen, tot) hört man in keiner Variante des Evangeliums. Auch ein Totschlagargument, bitteschön.

 

Ich maße mir auch nicht an, dass Gericht Gottes zu verstehen - bloß, es nicht zu vergessen. Einige Kriterien der Urteilsfindung werden auch genannt, richtig, doch ob es alle sind? Wer weiß…

 

Den Vergleich mit Geschwistern in schlimmerer Lebenslage habe ich nur genannt, um das Verhältnis geradezurücken.

Die Kirche wächst gerade da, wo es gefährlich ist, Katholik zu sein. Die Prioritäten sind da eben andere.

In schrumpfenden Ortskirchen dagegen geht es vor allem um die kirchliche Segnung eigener moralischer Entscheidungen. Das ist eben eine grundlegende unterschiedliche Sichtweise.

Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb rorro:

 

Wie hörte ich neulich: Gott hinreichend verstehen zu wollen ist, als würde Hamlet Shakespeare verstehen wollen.

Also hat die Kirche Gott nicht hinreichend verstanden als sie Beichte, Buße und Ablass erfand?

Geschrieben
vor 46 Minuten schrieb Flo77:

Ich war bei den Konzepten Beichte, Gericht, Fegefeuer und Hölle, deren Existenz mMn keinen Sinn ergeben, wenn die Sünden aller Menschen aller Zeiten bereits gesühnt sind.

 

Wenn jemand eine Medizin gegen alle Krankheiten erfindet, müssen die Leute sie immer noch akzeptieren und anwenden. Von alleine passiert da nichts.

Geschrieben
Gerade eben schrieb Flo77:

Also hat die Kirche Gott nicht hinreichend verstanden als sie Beichte, Buße und Ablass erfand?

 

Nein.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 4 Minuten schrieb rorro:

 

Wenn jemand eine Medizin gegen alle Krankheiten erfindet, müssen die Leute sie immer noch akzeptieren und anwenden. Von alleine passiert da nichts.

Wozu eine Medizin anwenden, wenn die Krankheit keine Folgen mehr hat?

 

Warum ein Gericht fürchten in dem schon ein anderer für den Deliquenten abgebüßt hat?

bearbeitet von Flo77
Geschrieben

Dass man die Frage nach Gottes Gerechtigkeit nicht vollkommen beiseite schieben soll, da bin ich auch deiner Meinung @rorro.

 

Beichte ist Vergebung @Flo77.

 

Wiedergutmachung (Buße) ist tatsächlich eine Frage der Gerechtigkeit und die ganze Geschichte darum bis zu Johannes Tetzel und dem heutigen Tag ist extrem chaotisch.

 

An diesem Punkt ein kurzer Hinweis: Und wie sich die Lehre der Kirche verändern kann ...

 

Kann der Papst wirklich entscheiden, ob jemand in die Hölle kommt oder nicht?

 

Denn zumindest nahm man billigend in Kauf, dass Menschen das glauben.

 

Und zwar nur deshalb, weil man Fleisch am Freitag aß.

 

Glaubt Papst Leo XIV das auch?

Geschrieben
vor 10 Minuten schrieb nannyogg57:

Beichte ist Vergebung @Flo77

Das erklärt nicht, warum etwas gesondert vergeben werden muss, was schon längst erledigt und abgeschrieben ist (noch bevor es passiert ist).

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb rorro:

Die Kirche wächst gerade da, wo es gefährlich ist, Katholik zu sein. Die Prioritäten sind da eben andere.

In schrumpfenden Ortskirchen dagegen geht es vor allem um die kirchliche Segnung eigener moralischer Entscheidungen. Das ist eben eine grundlegende unterschiedliche Sichtweise.

 

Die Kirche wächst (bezogen auf Afrika) offenbar vor allem dort, wo die Leute neben dem Katholizismus auch noch Naturreligionen praktizieren (und wo die Kirche das vermutlich toleriert), wo sie im großen Stil polygam leben (und wo die Kirche das toleriert) und wo der Zölibat, um die FAZ zu zitieren, "oft nicht das Papier wert, auf dem der Priesterkandidat sich gegenüber dem Bischof zur Ehelosigkeit verpflichtet" (und wo die Kirche das offenbar toleriert).

 

Das, um Dir mal einen Spiegel vorzuhalten und es genauso unterkomplex, einseitig und undifferenziert zuzuspitzen wie Du.

 

bearbeitet von iskander
Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb iskander:

 

Die Kirche wächst (bezogen auf Afrika) offenbar vor allem dort, wo die Leute neben dem Katholizismus auch noch Naturreligionen praktizieren (und wo die Kirche das vermutlich toleriert), wo sie im großen Stil polygam leben (und wo die Kirche das toleriert) und wo der Zölibat, um die FAZ zu zitieren, oft nicht das Papier wert, auf dem der Priesterkandidat sich gegenüber dem Bischof zur Ehelosigkeit verpflichtet" (und wo die Kirche das offenbar toleriert).

 

Das, um Dir mal einen Spiegel vorzuhalten uns es genauso unterkomplex, einseitig und undifferenziert zuzuspitzen wie Du.

 


Nicht überall lieben die Menschen das Lesen und strikte Befolgen der Regeln so wie in Deutschland.

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb rorro:
vor 9 Stunden schrieb Frank:

Es würde ja schonmal reichen wenn sie nicht (ver)urteilt wo es nichts zum urteilen gibt.

 

Das entscheidet die Kirche ohne Dich oder mich zu fragen, ob etwas beurteilbar ist oder nicht.

 

Wo Du recht hast, hast Du allerdings recht: Auf mehr als 99,9% der Katholiken kommt es diesbezüglich nicht an.Zu sagen haben in der kath. Kirche nur der Papst und die Bischöfe etwas. Und Letzte auch nur, solange sie mit dem Papstes übereinstimmen.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb rorro:

 

Ich maße mir auch nicht an, dass Gericht Gottes zu verstehen - bloß, es nicht zu vergessen. Einige Kriterien der Urteilsfindung werden auch genannt, richtig, doch ob es alle sind? Wer weiß…

 

Den Vergleich mit Geschwistern in schlimmerer Lebenslage habe ich nur genannt, um das Verhältnis geradezurücken.

Die Kirche wächst gerade da, wo es gefährlich ist, Katholik zu sein. Die Prioritäten sind da eben andere.

In schrumpfenden Ortskirchen dagegen geht es vor allem um die kirchliche Segnung eigener moralischer Entscheidungen. Das ist eben eine grundlegende unterschiedliche Sichtweise.


Das Wachstum der Kirche in schwierigen Kontexten ist beeindruckend und zeugt von einer tiefen Glaubensüberzeugung. Doch dies allein als Maßstab für „richtige Prioritäten“ zu nehmen, übersieht die vielschichtigen gesellschaftlichen, kulturellen und historischen Faktoren, die Glaubensentwicklung beeinflussen. In westlichen Gesellschaften sind Säkularisierung, Individualisierung und Pluralisierung starke Kräfte, die religiöses Leben verändern – unabhängig von der Frage nach moralischer Strenge oder Nachgiebigkeit.

 

Auch in schrumpfenden Ortskirchen suchen Menschen nach Orientierung, Sinn und Gemeinschaft. Die Fragen, die sie an die Kirche stellen – etwa zu Moral, Lebensführung oder gesellschaftlicher Verantwortung – sind ernsthafte Versuche, Glauben und Leben in Einklang zu bringen. Es wäre zu einfach, dies als bloßen Wunsch nach „Segnung eigener Entscheidungen“ abzutun. Vielmehr ringen viele Gläubige ehrlich darum, wie sie ihren Glauben authentisch leben können – in einer Welt, die sich rasant verändert.
 

Beide Situationen verlangen eine je eigene, aber gleichermaßen ernsthafte Antwort der Kirche. Die Berufung zur Nachfolge Christi bleibt dabei die gleiche – ob im Risiko oder in der Freiheit. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 27 Minuten schrieb Frey:

Nicht überall lieben die Menschen das Lesen und strikte Befolgen der Regeln so wie in Deutschland.

 

Das mag sein: Aber sollte man die Leute dafür kritisieren, wenn sie die kirchlichen Regeln wenigstens ernst genug nehmen, dass sie sich überhaupt mit ihnen auseinandersetzen? 

 

Es ist für mich Ausdruck eines Nicht-Sehen-Wollens, wenn jemand die kirchlichen Zustände anderswo, wo es genauso viele Unstimmigkeiten und offene Fragen gibt wie hierzulande, als vorbildhaft hinstellt, nur weil man dort über solche Probleme nicht spricht. Wenn man so tut, als seien es die paar popeligen Europäer, die Reformen wollen, während dort, wo die Kirche wächst und gedeiht, die Leute mit der kirchlichen Lehre sehr zufrieden seien.

 

Was ist denn beispielsweise gewonnen, wenn die Afrikaner vielleicht weniger über den Zölibat klagen mögen als die Deutschen, und wenn sie sogar mit dem Zölibatsgesetz zufrieden sind, dafür allem Anschein nach aber den Zölibat noch viel weniger leben als europäische Priester? Was ist gewonnen, wenn afrikanische Bischöfe den Zölibat auf der weltkirchlichen Ebne vielleicht weniger kritisieren oder diskutieren wollen als die Deutschen, aber dafür etwa in Kamerun AIDS die häufigste Todesursache unter Priestern ist (oder zumindest vor nicht allzu langer Zeit war; wie es heute aussieht, weiß ich nicht)?

 

Wobei selbst das gerade gezeichnete Bild schief ist: In Afrika haben Hunderttausende sich schismatischen Kirchen angeschlossen, die den Zölibat ablehnen. Und die Vermutung liegt nahe: Wenn seine Übertretung in der Praxis nicht weithin toleriert würde, sähe es noch ganz anders aus.

 

Und das mit dem Zölibat ist nur ein Beispiel (ich habe hier und in anderen Threads ja mehrere aus kath. Sicht kritische Punkte genannt, darunter den weit verbreiteten Synkretismus und die weit verbreitete Polygamie). 

 

Mich befremdet diese Haltung von "Hauptsache, die Kirche wächst, die Leute gehen zur Messe und es wird zumindest offiziell keine Kritik am Kurs der Kirche geübt".

 

bearbeitet von iskander
Geschrieben
vor 40 Minuten schrieb Flo77:

Das erklärt nicht, warum etwas gesondert vergeben werden muss, was schon längst erledigt und abgeschrieben ist (noch bevor es passiert ist).

Warum feiern wir jeden Sonntag Eucharistie?

 

Das Problem mit dem Sakrament der Versöhnung war ja, dass man nur ihm sündenvergebende Kraft zuschrieb, abgesehen von der Taufe.

 

Was immer schon Blödsinn war, denn wozu sprach sonst der Priester früher (heute alle) das Confiteor, wenn er sich davon nicht Sündenvergebung erhoffte?

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb iskander:

 

Das mag sein: Aber sollte man die Leute dafür kritisieren, wenn sie die kirchlichen Regeln wenigstens ernst genug nehmen, dass sie sich überhaupt mit ihnen auseinandersetzen? 

 

Es ist für mich Ausdruck eines Nicht-Sehen-Wollens, wenn gewisse Leute die kirchlichen Zustände anderswo, wo es genauso viele Unstimmigkeiten und offene Fragen gibt wie hierzulande, als vorbildhaft hinstellt, nur weil man dort über solche Probleme nicht spricht. Wenn man so tut, als seien es die paar popeligen Europäer, die Reformen wollen, während dort, wo die Kirche wächst und gedeiht, die Leute mit der kirchlichen Lehre sehr zufrieden seien.

 

Was ist denn beispielsweise gewonnen, wenn die Afrikaner vielleicht weniger über den Zölibat klagen mögen als die Deutschen, und wenn sie sogar mit dem Zölibatsgesetz zufrieden sind, dafür allem Anschein nach aber den Zölibat noch viel weniger leben als europäische Priester? Was ist gewonnen, wenn afrikanische Bischöfe den Zölibat auf der weltkirchlichen Ebne vielleicht weniger kritisieren oder diskutieren wollen als die Deutschen, aber dafür etwa in Kamerun AIDS die häufigste Todesursache unter Priestern ist (oder zumindest vor nicht allzu langer Zeit war; wie es heute aussieht, weiß ich nicht)?

 

(Wobei das gerade gezeichnete Bild schief ist: In Afrika haben Hunderttausende sich schismatischen Kirchen angeschlossen, die den Zölibat ablehnen. Und die Vermutung liegt nahe: Wenn seine Übertretung in der Praxis nicht weithin toleriert würde, sähe es noch ganz anders aus.)

 

Und das mit dem Zölibat ist nur ein Beispiel (ich habe hier und in anderen Threads ja mehrere aus kath. Sicht kritische Punkte genannt, darunter den weit verbreiteten Synkretismus und die weit verbreitete Polygamie). 

 

Mich befremdet diese Haltung von "Hauptsache, die Kirche wächst, die Leute gehen zur Messe und es wird zumindest offiziell keine Kritik am Kurs der Kirche geübt".

 


Die Kirche darf sich nicht damit begnügen, dass sie „woanders wächst“. Ihr Auftrag ist es, überall Zeugin des Evangeliums zu sein – sei es in schrumpfenden Ortskirchen Europas oder in schnell wachsenden Gemeinden Afrikas. Das Wachstum in einigen Regionen ist ein Geschenk, aber kein Freibrief, kritische Fragen zu unterdrücken. Umgekehrt gilt: Auch in Ländern mit offenen Debatten (wie Deutschland) darf der Reformeifer nicht zur Selbstbezüglichkeit führen, die die globale Dimension der Kirche ignoriert.

Deine Kritik weist zu Recht darauf hin, dass Wachstum allein kein Qualitätsmerkmal ist. Die Kirche ist berufen, „die Freude des Evangeliums“ (Papst Franziskus) in jeder Kultur zu verkünden – aber dies setzt voraus, dass sie weltweit ihre Lehre glaubwürdig lebt. Statt „europäische“ und „afrikanische“ Probleme gegeneinander auszuspielen, braucht es einen respektvollen Austausch zwischen den Ortskirchen. Nur so kann die Kirche ihrem Auftrag gerecht werden: „In notwendigen Dingen Einheit, in strittigen Freiheit, in allem die Liebe“ (Augustinus).

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Geschrieben
vor 26 Minuten schrieb nannyogg57:

Warum feiern wir jeden Sonntag Eucharistie?

Wenn wir denn Eucharistie feiern würden. Überweise wird die heilige Messe gefeiert und das Messopfer dargebracht. Dafür gibt es tatsächlich Gründe. Mystische. Und vielleicht psychologische.

 

vor 26 Minuten schrieb nannyogg57:

Das Problem mit dem Sakrament der Versöhnung war ja, dass man nur ihm sündenvergebende Kraft zuschrieb, abgesehen von der Taufe.

 

Was immer schon Blödsinn war, denn wozu sprach sonst der Priester früher (heute alle) das Confiteor, wenn er sich davon nicht Sündenvergebung erhoffte?

Der Empfang der Kommunion und Lesen der Hl. Schrift haben ebenfalls sündenvergebende Wirkung, jedenfalls soweit es sich nicht um "schwere" Sünden handelt. Was ein eigener Kaninchenbau ist.

 

Aber auch diese Alternativen zur Erlangung von Sündenvergebung erklären nicht, weshalb der Einzelne sich um selbige für sein Seelenheil bemühen muss, wenn 33 auf Golgatha bereits alles erledigt wurde.

 

Ich habe ja den Verdacht, daß das Schuldbekenntnis der Eucharistie noch aus Vor-Messopfer-Zeiten übrig geblieben ist (die Didaché erwähnt es und deren Eucharistie hat mit Opfer nun sehr wenig zu tun).

Geschrieben
vor 8 Stunden schrieb Frey:


Das Wachstum der Kirche in schwierigen Kontexten ist beeindruckend und zeugt von einer tiefen Glaubensüberzeugung. Doch dies allein als Maßstab für „richtige Prioritäten“ zu nehmen, übersieht die vielschichtigen gesellschaftlichen, kulturellen und historischen Faktoren, die Glaubensentwicklung beeinflussen. In westlichen Gesellschaften sind Säkularisierung, Individualisierung und Pluralisierung starke Kräfte, die religiöses Leben verändern – unabhängig von der Frage nach moralischer Strenge oder Nachgiebigkeit.

 

Auch in schrumpfenden Ortskirchen suchen Menschen nach Orientierung, Sinn und Gemeinschaft. Die Fragen, die sie an die Kirche stellen – etwa zu Moral, Lebensführung oder gesellschaftlicher Verantwortung – sind ernsthafte Versuche, Glauben und Leben in Einklang zu bringen. Es wäre zu einfach, dies als bloßen Wunsch nach „Segnung eigener Entscheidungen“ abzutun. Vielmehr ringen viele Gläubige ehrlich darum, wie sie ihren Glauben authentisch leben können – in einer Welt, die sich rasant verändert.
 

Beide Situationen verlangen eine je eigene, aber gleichermaßen ernsthafte Antwort der Kirche. Die Berufung zur Nachfolge Christi bleibt dabei die gleiche – ob im Risiko oder in der Freiheit. 

 

„Glauben und Leben in Einklang bringen“ geht nicht ohne persönliche Umkehr. 

 

Das ist nicht einfach, tut manchmal richtig weh und ist vor allem - egal wo - mehr oder weniger gegenkulturell. Auch da wo die Kirche aktuell wächst.

 

Je nach persönlicher Diagnose ist eine ewigrettende Therapie unterschiedlich heftig.

 

Für das kurze Leben hier auf Erden gibt es Verständnis allerorten, wenn jemand sein Leben verändert.

Doch wenn es wirklich Auferstehung gibt, dann ist das Verhalten jetzt für die „Zeit danach“ nicht minder wichtig.

 

Den Glauben authentisch lernen bedeutet Umkehr, das alte Wort (und heute oft falsch besetzt) wäre Buße zu tun. 

 

Die moderne Gesellschaft bewegt sich immer weiter weg von so einem Verständnis, da sich der Einzelne als „Kunde“ versteht im Angebot der spirituellen „Dienstleister“.

 

Ich freue mich überhaupt nicht darüber, das vorneweg, aber das ist dann eben so.

 

Im Rahmen einer persönlichen Begleitung würde ich auch nicht als Erstes von außen mit der Forderung nach Umkehr kommen, da ich es selbst schon genug erlebt habe, dass es einen inneren Ruf nach Umkehr geben kann, sobald das eigene geistliche Leben „Fahrt aufnimmt“.

 

Doch es gibt auch die Menschen, die im religiösen Leben keine existentielle Anfrage zulassen, sondern das eher als spirituelles Pflegemittel verwenden, das letztlich abperlt, auch wenn man sich danach besser und frischer fühlt. Gesäubert wurde aber nur von außen.

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb Flo77:

Aber auch diese Alternativen zur Erlangung von Sündenvergebung erklären nicht, weshalb der Einzelne sich um selbige für sein Seelenheil bemühen muss, wenn 33 auf Golgatha bereits alles erledigt wurde.

 

Es wurde alles ermöglicht, nicht alles erledigt.

 

Wäre alles erledigt, wäre das Christentum unnötig.

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