Frey Geschrieben Donnerstag um 08:46 Melden Geschrieben Donnerstag um 08:46 Christi Himmelfahrt ist ein bedeutendes Fest im christlichen Kalender. Es erinnert daran, wie Jesus nach seinem Leben auf Erden in den Himmel aufgenommen wurde – ein Zeichen seiner Erhöhung und der Hoffnung, die er uns schenkt. Für viele Menschen ist dieser Tag jedoch vor allem mit dem „Vatertag“ verbunden, der oft ausgelassen und mit viel Trubel gefeiert wird. Dabei birgt Christi Himmelfahrt eine tiefere Botschaft, die gerade in unserer heutigen Zeit wertvoll ist und uns zu einem bewussteren und nachhaltigen Umgang mit dem Fest einlädt. Die Erzählung von Christi Himmelfahrt erzählt von einem Abschied, der zugleich ein Neubeginn ist. Jesus verlässt die Erde, aber er verspricht, bei uns zu sein – im Geist, in der Gemeinschaft und in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Dieses Fest lädt uns ein, den Blick zu heben: über den Alltag hinaus, auf das, was uns trägt und verbindet. Wie aber kann man diesen Tag heute sinnvoll und nachhaltig gestalten? Anstatt in den üblichen Vatertags-Trubel zu verfallen, könnten wir die Gelegenheit nutzen, um bewusst Zeit mit unseren Liebsten zu verbringen – bei einem Spaziergang in der Natur, einem gemeinsamen Picknick oder einer kleinen Andacht. Die Natur als Schöpfung Gottes erinnert uns daran, wie wertvoll und schützenswert unsere Welt ist. Warum also nicht den Tag auch nutzen, um aktiv etwas für die Umwelt zu tun? Müll sammeln, einen Baum pflanzen oder sich für nachhaltige Projekte engagieren – das sind kleine Zeichen, die Großes bewirken können. Auch das Innehalten und Nachdenken gehört dazu. In einer Zeit, in der vieles schnell und laut ist, tut es gut, sich Momente der Stille zu gönnen. Über die eigene Lebensrichtung nachzudenken, Hoffnung zu schöpfen und sich mit anderen auszutauschen, kann Kraft und Orientierung schenken. Die biblischen Texte zur Himmelfahrt, etwa aus der Apostelgeschichte, bieten dafür inspirierende Impulse. Nicht zuletzt lädt Christi Himmelfahrt dazu ein, die Liebe und Solidarität, die Jesus vorgelebt hat, praktisch werden zu lassen. Wer sich an diesem Tag für Menschen in Not engagiert – sei es durch ehrenamtliche Hilfe oder eine kleine Spende – setzt ein Zeichen der Verbundenheit und des Mitgefühls. So wird Christi Himmelfahrt zu einem Fest, das weit über den traditionellen Vatertag hinausgeht. Es wird zu einem Tag der Hoffnung, der Gemeinschaft und der Verantwortung – für uns selbst, für andere und für die Welt, in der wir leben. Ein Tag, der uns einlädt, den Blick zu heben und mit offenen Herzen und Händen in die Zukunft zu gehen. 1 Zitieren
Frey Geschrieben Donnerstag um 08:49 Autor Melden Geschrieben Donnerstag um 08:49 (bearbeitet) Ein Beitrag, der hier vor 20 Jahren eingestellt wurde, und von Josef Ratzinger 1967 verfasst wurde: "Joseph Ratzinger: Christi Himmelfahrt - Aus einer Besinnung von 1967 Von den Hochfesten des Kirchenjahrs liegt vielleicht keines dem modernen Bewußtsein so fern wie das Fest der Himmelfahrt Christi: Zu eng scheint es verknüpft mit einem mythischen Weltbild, das wir längst nicht mehr zu teilen vermögen. So drängt sich heute auch vielen katholischen Christen die Frage auf, die vor 25 Jahren Bultmann in seinem berühmt gewordenen Aufsatz "Neues Testament und Mythologie" formuliert hat: "Welchen Sinn hat es, heute zu bekennen: ‚niedergefahren zur Hölle' oder 'aufgefahren gen Himmel', wenn der Bekennende das diesen Formulierungen zugrundeliegende Weltbild von den drei Stockwerken nicht teilt?" Wir werden es freilich für einigermaßen vereinfacht halten, wenn der berühmte Exeget wenig später fortfährt: "Kein erwachsener Mensch stellt sich Gott als ein oben im Himmel vorhandenes Wesen vor; ja, den 'Himmel' im alten Sinne gibt es für uns gar nicht mehr. Und ebensowenig gibt es die Hölle, die mythische Unterwelt unterhalb des Bodens, auf dem unsere Füße stehen. Erledigt sind damit die Geschichten von der Himmel- und Höllenfahrt Christi ..." Was aber ist hier eigentlich vereinfacht? Und was ist der bleibende Gehalt unseres Bekenntnisses zur Himmelfahrt des Herrn in einer Zeit, in der die Vorstellung eines lokalen Himmels oberhalb der Wolken in der Tat ein für allemal erledigt ist? ... Die Liturgie knüpft mit ihrem Wort vom Aufsteigen, von der Erhöhung vor allem an die Sprache des Johannesevangeliums an, das den Vorgang des heutigen Festes unter diesem Begriff geschildert und ihn wohl am tiefsten gedeutet hat. Darauf werden wir gleich nochmal zurückkommen müssen; einstweilen soll uns schon der Hinweis wichtig sein, daß wir die Antwort auf die Frage nach dem Sinn von "Himmelfahrt" nicht aus einem einzelnen Text, ja, nicht einmal aus einem einzelnen Buch des Neuen Testaments entnehmen, sondern nur im Hinhören auf das Ganze finden können. Da es um einen für unser Vorstellen völlig unanschaulichen Sachverhalt geht, kann er nicht in einer einzigen Formel ausgesagt, sondern nur von vielen Seiten her andeutend umkreist und so auf unser Verstehen hin geöffnet werden. ja, wir müssen sogar hinter das Neue Testament zurückgreifen und feststellen, daß das Wort "erhöhen" alttestamentlichen Ursprungs ist und dort die Einsetzung ins Königtum meint. Damit stehen wir aber ganz unvermittelt schon vor einer ersten Antwort auf unsere Frage nach dem Sinn von "Himmelfahrt": Als Fest der Erhöhung Christi bedeutet sie die Einsetzung des gekreuzigten Menschen Jesus ins Königtum Gottes über die Welt. In der Apostelgeschichte, der die Lesung der heutigen Messe entnommen ist, scheint freilich das Ganze doch sehr anschaulich und äußerlich aufgefaßt zu sein. Sieht man aber näher zu, so wird deutlich, daß auch hier die Dinge in eine viel größere Tiefe reichen als sich dem ersten Blick erschließt. Der Vorgang der "Himmelfahrt" wird im Passiv dargestellt: Er wurde "emporgehoben" heißt es zuerst (V.9), "aufgenommen" etwas später (V. 11). Das Geschehen ist also als eine Machttat Gottes geschildert, der Jesus in den Raum seiner Nähe einbezieht, nicht als eine Flugreise nach oben. Das Bild der Wolke, das in diese Richtung zu weisen scheint, ist in Wahrheit ein uraltes Bild alttestamtentlicher Kulttheologie: Zeichen der Verborgenheit Gottes, der gerade in seiner Verborgenheit der Nahe und der Mächtige ist, der allzeit über uns und dennoch immerfort in unserer Mitte ist, der sich all unserem Greifen- und Verfügenwollen entzieht und eben darin über uns alle verfügt. Durch dieses Bild der Wolke wird die Erzählung von der Himmelfahrt eingefügt in die ganze Geschichte Gottes mit Israel, beginnend mit der Wolke am Sinai und über dem Bundeszelt in der Wüste bis zu der lichten Wolke, die auf dem Berg der Verklärung die Nähe Gottes verkündete. ... Was also heißt Christi Himmelfahrt? Es bedeutet den Glauben daran, daß in Christus der Mensch, das Wesen Mensch, an dem wir alle Anteil haben, auf eine unerhörte und neue Art eingetreten ist ins Innere Gottes. Es bedeutet, daß der Mensch in Gott Raum findet auf immer. Der Himmel ist nicht ein Ort über den Sternen, er ist etwas viel Kühneres und Größeres: das Platzhaben des Menschen in Gott, das in der Durchdringung von Menschheit und Gottheit im gekreuzigten und erhöhten Menschen Jesus seinen Grund hat. Christus, der Mensch, der in Gott ist, ewig eins mit Gott, ist zugleich das immerwährende Offenstehen Gottes für den Menschen. Er selbst ist so das, was wir "Himmel" heißen, denn der Himmel ist kein Raum, sondern eine Person, die Person dessen, in dem Gott und Mensch für immer trennungslos eins sind. Und wir gehen in dem Maß auf den Himmel zu, ja, in den Himmel ein, in dem wir zugehen auf Jesus Christus und eintreten in ihn. Insofern kann "Himmelfahrt" ein Vorgang mitten in unserem Alltag werden. Nur aus diesen Zusammenhängen heraus ist es zu begreifen, wenn Lukas uns am Ende seines Evangeliums berichtet, die Jünger seien von der Himmelfahrt nach Jerusalem "mit großer Freude" heimgekehrt (24,52). Sie verstanden das Geschehene nicht als einen Abschied; in diesem Fall hätten sie kaum "voll Freude" sein können. Für sie war Himmelfahrt und Auferstehung ein und dasselbe Ereignis: die Gewißheit, daß der Gekreuzigte lebte, daß der Tod besiegt war, der den Menschen von Gott, dem Leben, abschneidet und daß die Tore ewigen Lebens für immer geöffnet waren. So bedeutete "Himmelfahrt" für sie nicht das, als was wir sie gewöhnlich mißverstehen: die einstweilige Abwesenheit Christi von der Welt, sie bedeutete ihnen vielmehr die neue, endgültige und unaufhebbare Form seiner Anwesenheit durch die Teilnahme an Gottes königlicher Macht. ... [Die Jünger] sollten nicht in die Zukunft starren, nicht grübelnd warten auf die Stunde seiner Wiederkunft. Nein, sie sollten erkennen, daß er gar nicht aufhörte, immerfort anwesend zu sein, ja, durch sie immer mehr anwesend werden wollte: Die Gabe des Geistes und die Aufgabe des Zeugnisses, der Verkündigung, der Mission sind die Weise, wie Christus jetzt schon anwesend ist. Die weltumspannende Verkündigung, so dürfen wir von hier aus sagen, ist in der Zeit zwischen Auferstehung und Wiederkunft des Herrn die Ausdrucksform des weltumspannenden Königtums Jesu Christi, der in der Niedrigkeitsgestalt des Wortes seine Herrschaft ausübt. Christus übt seine Macht durch die Ohnmacht des Wortes aus, durch das er die Menschen zum Glauben ruft: Dieser Sachverhalt erinnert noch einmal an das Bild der Wolke, in dem sich Verborgenheit und Nähe des Herrn eigentümlich durchdringen. Der Evangelist Johannes hat dieses Ineinander noch umfassender dargestellt durch den neuen Sinn, mit dem er das alttestamentliche Wort "Erhöhung" füllte: Dieses Wort, das bis dahin nur den Gedanken der Einsetzung in die Königswürde ausdrückte, bedeutet bei ihm zugleich den Vorgang der Kreuzigung, bei dem Christus über die Erde "erhöht" wurde. So fallen für Johannes das Geheimnis von Karfreitag, von Ostern und von Christi Himmelfahrt ineinander: In geheimnisvoller Doppelsinnigkeit erscheint das Kreuz als der Königsthron, von dem aus Christus seine Herrschaft ausübt und die Menschheit an sich zieht, in seine weit geöffneten Arme hinein (vgl. Joh 3,4; 8,28; 12,32 f). Der Königsthron Christi ist das Kreuz, seine Erhöhung ist das, was dem Außenstehenden als äußerste Schmach und Erniedrigung erscheint - in dieser letzten Ausdeutung des Geschehens der "Himmelfahrt", die das Neue Testament gibt, liegt zugleich der ganze Anspruch des Glaubens an den Menschen wie seine Verheißung offen vor Augen. Denn der Christus, der in der völligen Selbstpreisgabe, im radikalen sich-Weggeben am Kreuze zum König der Welt wird, dessen Umarmung weit genug ist, um alle zu umfassen, dieser Christus ist das Gegenbild des ersten Adam, d. h. unser aller - des ersten Adam, der in eigenmächtiger Anmaßung sich selbst erhöhen, sich selbst vergotten wollte und darüber sich selbst zerstörte und verlor. So ist die Erhöhung Christi, die in dieser Weltenzeit nur unter dem Zeichen des Kreuzes auftritt, Ausdruck für das Gesetz des Weizenkorns, das uns allen gilt: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, so bleibt es allein; stirbt es aber, so bringt es viele Frucht (Joh 12,24). Wenn damit über dem Fest der Erhöhung Christi, das wir heute begehen, ein großer Ernst steht, so bleibt sein Grundzug die Hoffnung, die Freude. Gott hat Raum für den Menschen -sollte es uns über dieser Botschaft nicht wie den Jüngern ergehen, die "voll Freude" vom Ölberg nach Hause gingen? Allzu viele versuchen uns heute einzureden, daß es doch sinnlos sei, sich vorzustellen, daß Gott, der weltumspannende an den Menschen denken, sich gar um ihn kümmern könne. Wie klein muß ihr Gottesbild sein, daß sie ihn nach unserem Muster denken, die wir auswählen müssen, weil wir nicht alles zugleich überschauen können. Wieviel mehr hat jener Unbekannte von Gott begriffen, dem wir den herrlichen Satz verdanken, den Hölderlin als Motto über seinen Hyperion schrieb: "Vorn Allergrößten nicht umfaßt werden, das Allerkleinste noch umfassen - das ist göttlich." In Gott ist Raum für uns - das zuversichtliche Wort, in das der afrikanische Kirchenvater Tertullian vor mehr als anderthalb Jahrtausenden den Sinn von Christi Himmelfahrt zusammenfaßte, ist heute so wenig "erledigt" wie damals: "Seid nur getrost, Fleisch und Blut: Ihr habt Besitz ergriffen vom Himmel und vom Reiche Gottes in Christus! " (De car Chr 17). Quelle: Geist und Leben 40 (1967) 81-85, entnommen aus: Dogma und Verkündigung (München - Freiburg 1973), 361-366] Volle Internet-Adresse dieser Seite: https://www.mykath.de/topic/10676-joseph-ratzinger-über-christi-himmelfahrt/ Von DameDesDenkariums bearbeitet Donnerstag um 08:50 von Frey Zitieren
Shubashi Geschrieben Freitag um 07:05 Melden Geschrieben Freitag um 07:05 21 hours ago, Frey said: Nicht zuletzt lädt Christi Himmelfahrt dazu ein, die Liebe und Solidarität, die Jesus vorgelebt hat, praktisch werden zu lassen. Wer sich an diesem Tag für Menschen in Not engagiert – sei es durch ehrenamtliche Hilfe oder eine kleine Spende – setzt ein Zeichen der Verbundenheit und des Mitgefühls. Erstmal Danke für diesen Eintrag - der mich allerdings auch darauf hinweist, dass der gestrige Feiertag liturgisch-theologisch einfach an mir vorbeigezogen ist. Eigentlich einfacher Grund, ich war wg. der nächtlichen Aktion für meinen Arbeitgeber zu müde, musste noch ein Einsatzprotokoll dazu verfassen und habe deshalb nicht das alles geschafft, was ich mir deshalb für gestern vorgenommen hatte. Ich habe dafür heute Deinen Ratzinger-Text gelesen - der aber für die allermeisten Menschen gar nicht zugänglich sein dürfte, weil alle Vorbildung und auch Christentumsbezug fehlen. Für mich ist dann halt die Frage: wo kommt dann heute die „Frohe Botschaft“ her, die ganz einfache, die aber trotzdem weiterträgt, durch den Alltag, zu Gott und zu meinem Nächsten? Was bringt mir die Freude, von der ich „Zeugnis“ ablegen kann? Für mich ist es heute morgen die Rose in meinem Garten und die Hortensie, die zum ersten Mal blüht. Und der Gedanke an meine Kollegen, die heute den ganzen Tag ihren Dienst tun werden, genau wie unsere Notfallseelsorgegruppe, die anscheinend die vorletzte Nacht auch super abgearbeitet hat. Ich glaube deshalb, dass „Neuevangelisierung“ einen komplett anderen Ansatz verfolgen muss - überhaupt einen Blick dafür eröffnen, dass und warum es „Licht“ in dieser Welt gibt, und warum wir dem Finsteren in dieser Welt widerstehen können und dabei auch unseren Nächsten ganz selbstverständlich beistehen. Hilft dabei dieser abgehobene Theologentext von Menschen, die sich unserem Alltag komplett entzogen haben? Ich fürchte nein, weil es keine Anknüpfungspunkte mehr gibt. Dass Jesus aber mitten unter uns wirkt, auch völlig unerkannt, darauf gründet sich mein Vertrauen. Und das „Himmelfahrt“ eigentlich eine ganz unspektakuläre Botschaft ist, weil das Reich Gottes mitten unter uns ist. 2 Zitieren
Weihrauch Geschrieben Freitag um 09:38 Melden Geschrieben Freitag um 09:38 vor 2 Stunden schrieb Shubashi: Hilft dabei dieser abgehobene Theologentext von Menschen, die sich unserem Alltag komplett entzogen haben? Vielleicht hülfe zwischen Priesterseminar und Weihe ein Unfreiwilliges Soziales Jahr. Zitieren
SteRo Geschrieben Freitag um 10:22 Melden Geschrieben Freitag um 10:22 vor 3 Stunden schrieb Shubashi: Ich habe dafür heute Deinen Ratzinger-Text gelesen - der aber für die allermeisten Menschen gar nicht zugänglich sein dürfte, weil alle Vorbildung und auch Christentumsbezug fehlen. Den allermeisten dürfte der erforderliche Christentumsbezug fehlen, das ist wohl war. Der Text von Ratzinger richtete sich ja deshalb auch an Christen. vor 3 Stunden schrieb Shubashi: Für mich ist dann halt die Frage: ... Für mich ist es heute morgen ... Ich denke, dass es ganz natürlich ist, dass Ratzingers Text nicht die Bedürfnisse von "ich, mir, mein, mich" stillt. vor 3 Stunden schrieb Shubashi: Hilft dabei dieser abgehobene Theologentext von Menschen, die sich unserem Alltag komplett entzogen haben? Für Menschen mit Christentumsbezug dürfte der Text nicht allzu abgehoben sein. Und wer sich mit seiner Sprache schwertut für den ist ja auch die Sprache der Kirchenpredigt verfügbar. Der Text ist also kein Muss, aber gegebenenfalls eine heilsame Inspiration für geneigte Seelen. Dass sich allerdings Vordenker wie Ratzinger dem Alltag notwendigerweise entziehen müssen, erscheint plausibel. Und dass es derlei Spezialisten gibt, ist eine Grundvoraussetzung für den Bestand der Tradition. vor 3 Stunden schrieb Shubashi: Ich glaube deshalb, dass „Neuevangelisierung“ einen komplett anderen Ansatz verfolgen muss ... Ich glaube, dass der Text gar nicht von „Neuevangelisierung“ motiviert war, sondern als hilfreiche Anregung für geneigte Gläubige. Denn diejenigen die „Neuevangelisierung“ benötigen, denen fehlt ja der erforderliche Christentumsbezug und die müssen erstmal an die Basics herangeführt werden. Ein Feld übrigens, die „Neuevangelisierung“, auf dem sich der neue Papst durchaus wird messen lassen müssen. Zitieren
Shubashi Geschrieben Freitag um 10:36 Melden Geschrieben Freitag um 10:36 9 minutes ago, SteRo said: Ich glaube, dass der Text gar nicht von „Neuevangelisierung“ motiviert war, sondern als hilfreiche Anregung für geneigte Gläubige. Denn diejenigen die „Neuevangelisierung“ benötigen, denen fehlt ja der erforderliche Christentumsbezug und die müssen erstmal an die Basics herangeführt werden. Ein Feld übrigens, die „Neuevangelisierung“, auf dem sich der neue Papst durchaus wird messen lassen müssen. Du hast natürlich recht, dass das ein Insider-Text ist. Ich wollte eigentlich auch nur darstellen, wie dieser gesetzliche Feiertag gestern komplett an mir vorbeigezogen ist, und es Gründe gibt, dass die Welt da draußen nur noch diesen obskuren „Vatertag“ begeht. (Den ich immerhin glücklicherweise nicht mit „Schnapsleichen sammeln“ begleiten musste.) Zitieren
Dies ist ein beliebter Beitrag. rorro Geschrieben Freitag um 12:43 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Geschrieben Freitag um 12:43 Mir wurde dieses Jahr erstmals klar, daß die Himmelfahrt des Herrn, das Verlassen des Raum-Zeit-Kontinuums, die Voraussetzung dafür war, daß er uns allen unendlich nah sein kann. Er kann uns viel näher sein als damals den Aposteln. 5 Zitieren
Weihrauch Geschrieben Freitag um 14:55 Melden Geschrieben Freitag um 14:55 Ihr bringt mich ganz durcheinander. Wie oft ist der Herr seit dem Verhör bei Pilatus zwischen dem Raum-Zeit-Kontinuum und dem anderen Dingens, wie heißt das eigentlich, hin und her gewechselt? Zitieren
Flo77 Geschrieben Freitag um 14:59 Melden Geschrieben Freitag um 14:59 (bearbeitet) vor 11 Minuten schrieb Weihrauch: Ihr bringt mich ganz durcheinander. Wie oft ist der Herr seit dem Verhör bei Pilatus zwischen dem Raum-Zeit-Kontinuum und dem anderen Dingens, wie heißt das eigentlich, hin und her gewechselt? Pardon, aber das ist doch diese "Mystik", zu der ich überhaupt keine sinnvolle Beziehung herstellen kann, die mir hier aber immer wieder als so erstrebenswert verkauft wird. Das "andere Dingens" ist übrigens der Himmel. (Rein religionspsychologisch könnte man den gestrigen Feiertag vielleicht mit der Merkabah-Erfahrung Pauli aus 2. Kor 12,2-4 interpretieren, aber wer will das schon.) bearbeitet Freitag um 15:08 von Flo77 Zitieren
Weihrauch Geschrieben Freitag um 15:07 Melden Geschrieben Freitag um 15:07 vor 2 Minuten schrieb Flo77: Pardon, aber das ist doch diese "Mystik" Nee. Mystik ist was anderes. Dabei wechselt man nicht wie der Herr die Dimension. vor 4 Minuten schrieb Flo77: Das "andere Dingens" ist übrigens der Himmel. Ich weiß nicht so recht. Also erst mal ist der Herr gestorben, dann war er in der Unterwelt, dann ist er von den Toten auferstanden, dann ging er durch geschlossene Türen, aß mit mit ein paar Jüngern und ist schließlich in den Himmel aufgefahren. Zitieren
Flo77 Geschrieben Freitag um 15:13 Melden Geschrieben Freitag um 15:13 vor 1 Minute schrieb Weihrauch: Nee. Mystik ist was anderes. Dabei wechselt man nicht wie der Herr die Dimension. Was glaubst Du, was Paulus vor Damaskus gemacht hat? vor 2 Minuten schrieb Weihrauch: Ich weiß nicht so recht. Also erst mal ist der Herr gestorben, dann war er in der Unterwelt, dann ist er von den Toten auferstanden, dann ging er durch geschlossene Türen, aß mit mit ein paar Jüngern und ist schließlich in den Himmel aufgefahren. Das würde hier den Thread zerschießen. Zitieren
Weihrauch Geschrieben Freitag um 15:29 Melden Geschrieben Freitag um 15:29 In solchen Dingen vom Raum-Zeit-Kontinuum zu sprechen, zerschießt mir nicht nur Christi Himmelfahrt. Das ist wie die Schöpfungserzählung mit der Evolution zu erklären. 1 1 Zitieren
Frey Geschrieben Freitag um 15:49 Autor Melden Geschrieben Freitag um 15:49 vor 8 Stunden schrieb Shubashi: Erstmal Danke für diesen Eintrag - der mich allerdings auch darauf hinweist, dass der gestrige Feiertag liturgisch-theologisch einfach an mir vorbeigezogen ist. Eigentlich einfacher Grund, ich war wg. der nächtlichen Aktion für meinen Arbeitgeber zu müde, musste noch ein Einsatzprotokoll dazu verfassen und habe deshalb nicht das alles geschafft, was ich mir deshalb für gestern vorgenommen hatte. Ich habe dafür heute Deinen Ratzinger-Text gelesen - der aber für die allermeisten Menschen gar nicht zugänglich sein dürfte, weil alle Vorbildung und auch Christentumsbezug fehlen. Für mich ist dann halt die Frage: wo kommt dann heute die „Frohe Botschaft“ her, die ganz einfache, die aber trotzdem weiterträgt, durch den Alltag, zu Gott und zu meinem Nächsten? Was bringt mir die Freude, von der ich „Zeugnis“ ablegen kann? Für mich ist es heute morgen die Rose in meinem Garten und die Hortensie, die zum ersten Mal blüht. Und der Gedanke an meine Kollegen, die heute den ganzen Tag ihren Dienst tun werden, genau wie unsere Notfallseelsorgegruppe, die anscheinend die vorletzte Nacht auch super abgearbeitet hat. Ich glaube deshalb, dass „Neuevangelisierung“ einen komplett anderen Ansatz verfolgen muss - überhaupt einen Blick dafür eröffnen, dass und warum es „Licht“ in dieser Welt gibt, und warum wir dem Finsteren in dieser Welt widerstehen können und dabei auch unseren Nächsten ganz selbstverständlich beistehen. Hilft dabei dieser abgehobene Theologentext von Menschen, die sich unserem Alltag komplett entzogen haben? Ich fürchte nein, weil es keine Anknüpfungspunkte mehr gibt. Dass Jesus aber mitten unter uns wirkt, auch völlig unerkannt, darauf gründet sich mein Vertrauen. Und das „Himmelfahrt“ eigentlich eine ganz unspektakuläre Botschaft ist, weil das Reich Gottes mitten unter uns ist. Du beschreibst sehr anschaulich, wie der Alltag manchmal so fordernd ist, dass selbst große kirchliche Feste an uns „vorbeiziehen“. Das geht vielen so, es ist wohl eher die Regel. Gott begegnet uns nicht nur im festlichen Gottesdienst, sondern gerade auch in den unscheinbaren Momenten des Lebens – in der Schönheit einer Rose, im ersten Blühen der Hortensie, im stillen Einsatz für andere, im Miteinander der Kollegen. Das wollte ich mit dem Eingangsposting zum Ausdruck bringen. Du fragst: Wo kommt heute die „Frohe Botschaft“ her, die ganz einfache, die trägt? Ich glaube, sie kommt genau aus solchen Erfahrungen, wie Du sie beschreibst. Die Freude, die wir bezeugen können, ist nicht immer spektakulär. Sie zeigt sich oft im Kleinen, im Alltäglichen, in der Dankbarkeit für das Leben und im Mitgefühl füreinander. Du hast recht: Theologische Texte – so wertvoll sie für manche sein mögen – erreichen viele Menschen nicht mehr. Neuevangelisierung muss heute viel mehr bedeuten, einen Blick für das „Licht“ zu eröffnen, das in jedem Menschen und in jedem Tag aufscheinen kann. Es geht darum, das Göttliche im Alltäglichen zu entdecken und zu teilen, nicht um abgehobene Worte, sondern um gelebte Liebe. Christi Himmelfahrt erinnert uns daran, dass Jesus nicht fern ist, sondern „mitten unter uns“ – in unseren Beziehungen, in unserem Tun, in unseren Hoffnungen und manchmal auch in unseren Erschöpfungen. Das Reich Gottes ist nicht irgendwo in weiter Ferne, sondern beginnt da, wo wir einander wahrnehmen, unterstützen und lieben. Der Text von Ratzinger stammt aus dem Jahr 1967, und ist somit nicht besonders zeitgemäß. Er kann jedoch Impulse liefern, die Menschen weiterbringen oder nicht. 2 1 Zitieren
rorro Geschrieben Freitag um 16:58 Melden Geschrieben Freitag um 16:58 vor 1 Stunde schrieb Weihrauch: Ich weiß nicht so recht. Also erst mal ist der Herr gestorben, dann war er in der Unterwelt, dann ist er von den Toten auferstanden, dann ging er durch geschlossene Türen, aß mit mit ein paar Jüngern und ist schließlich in den Himmel aufgefahren. Ein berechtigter Hinweis. Aber erst mit der Himmelfahrt entzog Er sich dem "Zugriff" der Ihm Nahestenden und öffnete sich dem Zugriff aller. Zitieren
Weihrauch Geschrieben Freitag um 17:19 Melden Geschrieben Freitag um 17:19 Deshalb argumentiert die Kirche immer mit Jesus und nicht mit dem Heiligen Geist. Zitieren
Marcellinus Geschrieben Freitag um 17:26 Melden Geschrieben Freitag um 17:26 vor 10 Stunden schrieb Shubashi: Für mich ist es heute morgen die Rose in meinem Garten und die Hortensie, die zum ersten Mal blüht. Und der Gedanke an meine Kollegen, die heute den ganzen Tag ihren Dienst tun werden, . Für nichts davon braucht man Religion, es sei denn, man hat sie schon. Zitieren
rorro Geschrieben Freitag um 18:22 Melden Geschrieben Freitag um 18:22 vor einer Stunde schrieb Weihrauch: Deshalb argumentiert die Kirche immer mit Jesus und nicht mit dem Heiligen Geist. Diesen Satz verstehe ich nicht. Zitieren
Weihrauch Geschrieben Freitag um 19:41 Melden Geschrieben Freitag um 19:41 Pfingsten kommt doch jetzt auch bald. Zitat Mk 13,11 Und wenn man euch abführt und ausliefert, macht euch nicht im Voraus Sorgen, was ihr reden sollt; sondern was euch in jener Stunde eingegeben wird, das sagt! Denn nicht ihr werdet dann reden, sondern der Heilige Geist. Joh 14,25-26 Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Joh 15,26 Wenn aber der Beistand kommt, den ich euch vom Vater aus senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er Zeugnis für mich ablegen. Joh 16,7 Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden. Wenn es um die Lehre geht, wird meist mit dem Heiligen Geist argumentiert. Zitat Humanae Vitae Wie ihr wohl wißt, verpflichtet euch dieser Gehorsam nicht so sehr wegen der beigebrachten Beweisgründe, als wegen des Lichtes des Heiligen Geistes, mit dem besonders die Hirten der Kirche bei der Darlegung der Wahrheit ausgestattet sind ... Redet mit Zuversicht, liebe Söhne, überzeugt, daß der Heilige Geist, welcher dem Lehramt bei der Darlegung der rechten Lehre beisteht, die Herzen der Gläubigen erleuchtet und sie zur Zustimmung einlädt. Mysterium Fidei 8. All dies ist für Uns ein Grund nicht geringer Tröstung und Freude, die Wir sehr gerne mit Euch, ehrwürdige Brüder, teilen möchten, damit auch Ihr mit Uns Gott, dem Geber alles Guten, dankt, der durch seinen Geist die Kirche lenkt und an Tugend zunehmen läßt. ... 24. Der Sprachgebrauch, den die Kirche in jahrhundertelanger Mühe nicht ohne den Beistand des Heiligen Geistes entwickelt und durch die Autorität der Konzilien bestätigt hat, ... Gegenwärtig ist er seiner Kirche, die auf der Pilgerfahrt ist und zum Hafen des ewigen Lebens zu gelangen strebt, da er selbst durch den Glauben in unseren Herzen wohnt[34] und in ihr die Liebe ausgießt durch den Heiligen Geist, den er uns gibt. Ecclesiam Suam Diese Lehre bietet heute das interessanteste aller Themen und ist Gegenstand der Überlegungen eines jeden, der ein gelehriger Nachfolger Christi sein will, und umso mehr all diejenigen, die der Heilige Geist, Uns und euch, Ehrwürdige Brüder, zu Bischöfen bestellt hat, um eben diese Kirche Gottes zu leiten. ... Es scheint Uns nun, dass zur Bewahrung vor einer solchen drohenden und vielfältigen, von verschiedenen Seiten kommenden Gefahr ein gutes und naheliegendes Heilmittel gerade in der Vertiefung des Bewusstseins der Kirche sei, und zwar in dem, was sie wirklich ist nach dem Geiste Christi, der niedergelegt ist in der Heiligen Schrift und in der Überlieferung, und der von der echten kirchlichen Überlieferung ausgelegt und entfaltet wird, die, wie wir wissen, erleuchtet und geführt ist vom Heiligen Geist, wenn wir ihn anrufen und auf ihn hören, der immer noch bereit ist, dem Versprechen Christi unverbrüchliche Erfüllung zu geben: «Der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, er wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe ». ... So haben Wir die Zuversicht, dass die Arbeit des Konzils unter der Führung des Heiligen Geistes fortgesetzt und zu einem guten Ende geführt werde Wenn man mit sowas wie dem Raum-Zeit-Kontinuum einmal angefangen hat, geht eine solche Rechnung bald nicht mehr auf, und man verstrickt sich immer Tiefer in Widersprüche. Wie willst du dann noch Wunder "erklären" - denn dann gäbe es eben kein Kontinuum von Raum und Zeit mehr, wenn die Kontinuität des Kontinuums nicht kontinuierlich besteht. Zitieren
Kara Geschrieben Freitag um 20:04 Melden Geschrieben Freitag um 20:04 Gott steht außerhalb von Raum und Zeit. Ich verstehe nicht ganz, was daran problematisch ist. Denn natürlich kann Er in Raum und Zeit, die ja von Ihm erschaffen wurden, wirken. Und weil Er den Naturgesetzen nicht unterworfen ist, kann er darin auch Wunder tun. Zitieren
rorro Geschrieben Freitag um 20:20 Melden Geschrieben Freitag um 20:20 vor 38 Minuten schrieb Weihrauch: Wenn man mit sowas wie dem Raum-Zeit-Kontinuum einmal angefangen hat, geht eine solche Rechnung bald nicht mehr auf, und man verstrickt sich immer Tiefer in Widersprüche. Wie willst du dann noch Wunder "erklären" - denn dann gäbe es eben kein Kontinuum von Raum und Zeit mehr, wenn die Kontinuität des Kontinuums nicht kontinuierlich besteht. Ich will Wunder ja gar nicht erklären. Zitieren
Flo77 Geschrieben Freitag um 20:23 Melden Geschrieben Freitag um 20:23 vor 18 Minuten schrieb Kara: Gott steht außerhalb von Raum und Zeit. Ich verstehe nicht ganz, was daran problematisch ist. Ohne mystische Traumreisen ist er so unerreichbar. Zitieren
Kara Geschrieben Freitag um 20:30 Melden Geschrieben Freitag um 20:30 vor 5 Minuten schrieb Flo77: Ohne mystische Traumreisen ist er so unerreichbar. Christliche Mystik hat nichts mit Traumreisen zu tun 🙂. Du spürst Ihn auch... also tu nicht immer so, als wäre dir Mystik völlig fremd 😉. Ich sagte ja: Natürlich ist Er in dieser Welt, in diesem Raum, in dieser Zeit. Aber Er ist nicht darauf beschränkt. Zitieren
Flo77 Geschrieben Freitag um 20:37 Melden Geschrieben Freitag um 20:37 (bearbeitet) vor 23 Minuten schrieb Kara: Christliche Mystik hat nichts mit Traumreisen zu tun 🙂. Du spürst Ihn auch... also tu nicht immer so, als wäre dir Mystik völlig fremd 😉. Ich sagte ja: Natürlich ist Er in dieser Welt, in diesem Raum, in dieser Zeit. Aber Er ist nicht darauf beschränkt. Ich spüre ihn, weil er da ist. Hier und jetzt IN dieser Welt und in dieser Zeit. Alles was darüber hinausgeht, halte ich nunmal für frommen Spekulatius. Und auch das nochmal zur Klarstellung: die Idee mit Gott hier oder drüben "eins" werden zu wollen, ist ein Konzept, daß ich schon bei Johannes vom Kreuz (den DU mir empfohlen hattest) als menschliche Anmaßung empfunden habe. bearbeitet Freitag um 21:03 von Flo77 Zitieren
rorro Geschrieben Samstag um 07:17 Melden Geschrieben Samstag um 07:17 Die Unio mystica ist dann Anmaßung, wenn sie quasi erarbeitet und nicht geschenkt wird. Daß Gott Mensch werden würde, empfangen und empfinden Juden und Muslime auch als Anmaßung. Ist dennoch passiert. Zitieren
Shubashi Geschrieben Samstag um 07:37 Melden Geschrieben Samstag um 07:37 6 minutes ago, rorro said: Die Unio mystica ist dann Anmaßung, wenn sie quasi erarbeitet und nicht geschenkt wird. Daß Gott Mensch werden würde, empfangen und empfinden Juden und Muslime auch als Anmaßung. Ist dennoch passiert. Ich bin da doch wohl etwas toleranter - die „mystische Erfahrung“ kommt in verschiedenen Religionen vor, wird aber entsprechend unterschiedlich gemäß der eigenen Lehre interpretiert. Als Christ gehe ich davon aus, dass Gott sich allen Menschen offenbaren kann, und unsere Religion (oder gar Konfession) keinen Exklusivvertrag mit ihm hat. Anmaßung ist für mich spirituelle oder „mystische Erfahrung“, die als bloße Selbstoptimierung des eigenen Egos „genutzt“ wird - es erscheint mir tatsächlich als besonderes Geschenk des Christentums, dass wir in dieser Erfahrung immer „Gott und Mensch“ sehen - nichts macht mir meine Mitmenschen als „Nächste“ sympathischer als dass wir alle grundsätzlich im Göttlichen verbunden sind, und unsere Egos dann doch sehr relativ erscheinen. 1 Zitieren
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