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Ist: an sich selbst glauben identisch mit


Ketzer

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Volker B. hat im Thread Was ist der Unterschied zu Jesus eine Predigt von Benno Eich zitiert in dem die bemerkenswerten Sätze vorkommen:

 

In den Himmel hereingekommen ist jeder von uns bei seiner Zeugung. Und aus dem Himmel heraus kommt niemand, selbst die Ablehnung des Himmels, die Hölle, findet in der Liebe des Vaters zum Sohn statt.

 

und

 

Peter wird, wenn ihm erklärt wird, was wir heute mit ihm gemacht haben, an sich selbst glauben! - Das ist identisch mit: an Christus Jesus zu glauben.

 

Ist das katholische Lehre? Warum ist es dann die Taufe überhaupt notwendig? Kann man an sich SELBST nicht auch glauben, ohne katholisch getauft zu sein?

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An sich selbst glauben dürfte sogar erheblich leichter sein wenn ich nicht alles höheren Mächten überlasse.

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Und aus dem Himmel heraus kommt niemand, selbst die Ablehnung des Himmels, die Hölle, findet in der Liebe des Vaters zum Sohn statt.

Kann mir bitte jemand das Theologen-Deutsch* in A&A-kompatible Umgangssprache übersetzen?

 

Ist die Hölle im Himmel? Gibt es keine Hölle? Wird man auch in der Hölle schmorend von Gott geliebt? :blink:

 

 

 

 

* Auch bekannt als die hohe Kunst, mit vielen Schlagwörtern rein gar nichts zu sagen.

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Zur Frage des Threads: Nein.

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Lieber Helmut,

 

zu Deiner Frage:

 

Ein Descartes führte einen methodischen Zweifel ein.

Gesetzt wir würden an alle Wahrnehmung zweifeln,

so können wir nicht zweifeln, daß es uns gibt.

Es sind ja schließlich wir diejenigen, die zweifeln, wenn wir zweifeln.

Dies würde zum Selbstwiderspruch führen, also ist für Descartes

die Selbsterkenntnis die grundlegendste Erkenntnis.

 

Ich sage mit Levinas dem methodischen Zweifel "Nein". Nicht in der Selbsterkenntnis ist das Absolute vorhanden, wo Erkenntnisgegenstand und Subjekt ineins fallen, sondern in der Unbedingtheit aus der "Du"-Erfahrung. Im Du werde "Ich", sonst niemand, gefragt und muß antworten. Das Wissen um die Sterblichkeit des anderen, die Sorge darum ist höher, weil sie mich nicht einfach "kalt" läßt. In dieser Du-Erfahrung wird das Ich implizit mit-erfahren, denn es könnte kein Du geben, wenn es das Ich nicht gibt. Diese Gewißheit über das Dasein ist anderer Art wie die Gewißheit über die reine "Logik", wie Descartes tendiert. Sie ist eine Gewißheit des Herzens, darum viel höher. Aber im Grunde genommen, wenn man nicht ursprünglich ein "Glaubender" an die Liebe ist, so müßte ein jeder an sich verzweifeln. Wenn man an die "Liebe" und an das Du glaubt, dann glaubt man auch an sich selbst.

 

Das Wissen um die Sterblichkeit des anderen und um die eigene Sterblichkeit, und das Wissen um die eigene Würde, verlangt nach jener letzten Absolutheit, die wir Gott nennen. Dennoch weiß ich nicht, inwieweit die Erfahrung der Unbedingtheit des Guten bei Levinas als Theophanie gedeutet wird.

 

Als "Glaube" ist ein philosophischer Glaube letzlich "denkimmanent". Die Hoffnung auf "Unsterblichkeit" würde sich mit "Wunschdenken" kaum unterscheiden. Man könnte vielleicht an den "Schöpfer" glauben, aber wer garantiert denn, daß dieser Schöpfer uns nach dem Tode nicht elend zugrunde gehen läßt? Anders ist es, wenn wir von "Gott" eine Antwort erhalten. Wenn Gott uns diese Heimat zuspricht und verspricht. Und Jesus gab uns dieses Versprechen: "Ich bereite euch eine Heimat im Himmel". Ein solches Versprechen verwandelt unser Verhältnis zu Gott. Dennoch wird dadurch aus dem Glauben nicht etwa ein Wissen, sondern der Glaube verbleibt nach wie vor "Glaube".

 

Man kann an das Du und an sich selbst glauben, ohne an Jesus zu glauben. Schwieriger ist es, an sich selbst zu glauben, ohne an Gott zu glauben, denn dann mache ich aus dem Menschen entweder einen Gott wie im Idealismus, oder ich geselle ihn zu den Tieren. Nur wer Gott kennt, kennt den Menschen. Blaise Pascal: "Der Mensch ist Größe und Elend zugleich" Und wer Jesus Christus kennt, kennt Gott besser. Jesus ist die ausgestreckte Hand Gottes.

 

Nur "katholisch" ist nur, wer an Jesus Christus und an die Eucharistie glaubt. Wenn man Jesus vertraut, dann müßte man auch seinen Worten vertrauen können: "Tut dies zu meinem Gedächtnis!". Komisch ist nur, warum evangelische Christen die Bibel ernst nehmen wollen, aber diese Worte Jesu nicht.... *grübel*

 

Grüße, Carlos

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Volker_Biallass

Hallo Carlos :blink:

Komisch ist nur, warum evangelische Christen die Bibel ernst nehmen wollen, aber diese Worte Jesu nicht.... *grübel*

Wie kommst du jetzt da drauf?

 

bcnu Volker

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An sich selbst zu glauben kann nicht dasselbe bedeuten wie an Jesus Christus zu glauben. Hier findet wieder eine Vereinnahmung statt.

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Nein, keine Vereinnahmung - ein Mißverständnis. In dem Kontext, wo es ursprünglich stand, hatte das Wort einen ganz anderen Inahlt, der ihm ohne die ursprüngliche Umgebung verloren geht.

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Nein, keine Vereinnahmung - ein Mißverständnis. In dem Kontext, wo es ursprünglich stand, hatte das Wort einen ganz anderen Inahlt, der ihm ohne die ursprüngliche Umgebung verloren geht.

Scheint mir inzwischen auch so. Ich muss aber zugeben, dass ich den Kontext nicht verstehe - und zwar umso weniger, je öfters ich es nachlese.

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Hallo Helmut,

 

 

Möchte wissen, was in den Gehirnen moderner Theologen vor sich geht !

Volker B. hat im Thread "Was ist der Unterschied zu Jesus" eine Predigt von Benno Eich zitiert in dem die bemerkenswerten Sätze vorkommen:

 

In den Himmel hereingekommen ist jeder von uns bei seiner Zeugung. Und aus dem Himmel heraus kommt niemand, selbst die Ablehnung des Himmels, die Hölle, findet in der Liebe des Vaters zum Sohn statt.

und

Peter wird, wenn ihm erklärt wird, was wir heute mit ihm gemacht haben, an sich selbst glauben! - Das ist identisch mit: an Christus Jesus zu glauben.

 

Ist das katholische Lehre? Warum ist es dann die Taufe überhaupt notwendig? Kann man an sich SELBST nicht auch glauben, ohne katholisch getauft zu sein?

 

Dem HEILIGEN GEIST sei's geklagt:

JESUS hat so brutal recht, wenn ER in Matthäus 15,14 zu modernen Theologen feststellt:

 

·14 "Laßt sie, sie sind blinde Blindenführer! Wenn aber ein Blinder den andern führt, so fallen sie beide in die Grube."

 

 

Dank sei dem HEILIGEN GEIST hingegen,

daß SICH JESUS zum Glauben unmißverständlich geäussert hat, in Markus 16,16:

 

·16 "Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden."

 

 

Und in Johannes 3, 16.21 wird JESUS deutlich:

 

.16 "Denn also hat GOTT die Welt geliebt, daß ER SEINEN eingeborenen SOHN gab, damit alle, die an IHN glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

 

·17 Denn GOTT hat SEINEN SOHN nicht in die Welt gesandt, daß ER die Welt richte, sondern daß die Welt durch IHN gerettet werde.

 

·18 Wer an IHN glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen SOHNES GOTTES.

 

·19 Das ist aber das Gericht, daß das LICHT in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das LICHT , denn ihre Werke waren böse.

 

·20 Wer Böses tut, der haßt das LICHT und kommt nicht zu dem LICHT , damit seine Werke nicht aufgedeckt werden.

 

·21 Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem LICHT , damit offenbar wird, daß seine Werke in GOTT getan sind."

 

 

 

Muß doch den modernen Theologen auffallen :

Gerade die Böswilligen glauben felsenfest an sich selbst - und sonst niemand.

 

Der Mensch guten Willens dagegen, kennt sich,

und findet keine Anlaß, an sich und die eigenen Taten zu glauben !

 

Überdies:

Ein Baby das gerade getauft wurde, weiß noch nichts vom Glauben und muß erst belehrt werden...steht noch vor der Entscheidung ob es glauben will oder nicht.

 

Und die Lebenserfahrung widerlegt die Ansicht, Taufe bringe automatisch den Glauben.

 

 

Kann Protestanten, die mit Irrlehrern wie Benno Eich nichts zu tun haben wollen, gut verstehen.

 

Das Ärgerliche:

Solche "Theologen" geben ihre Irrlehren als die Lehre des Papstes und der Katholischen Kirche aus.

 

Und machen sie unglaubwürdig vor Menschen die GOTT suchen.

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Das Ärgerliche sind nicht Theologen wie Benno Eich, sondern Leute wie Helmut Felzmann, die Sätze aus dem Sinnzusammenhang reißen und Leute wie "josef", die ohne Verständnis des Zusammenhangs über andere den Stab "Irrleher" brechen.

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Das Ärgerliche sind nicht Theologen wie Benno Eich, sondern Leute wie Helmut Felzmann, die Sätze aus dem Sinnzusammenhang reißen und Leute wie "josef", die ohne Verständnis des Zusammenhangs über andere den Stab "Irrleher" brechen.

Aber Lucia,

du kannst dir doch die Predigt durchlesen. Ich meine, dass auch im Gesamttext die Aussage die gleiche ist. Dafür habe ich ja den Link angegeben, damit sich jeder den ganzen Text anschauen kann. :blink:

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Hallo Lucia,

 

Benno Eich und den modernen Theologen, das Wort JESU aus Matthäus 5, 37 ins Stammbuch:

 

·37 "Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel."

 

 

 

 

Gruß

josef

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Ist das katholische Lehre? Warum ist es dann die Taufe überhaupt notwendig? Kann man an sich SELBST nicht auch glauben, ohne katholisch getauft zu sein?

Hallo "Ketzer",

 

Deine Frage hat mich an die Bekehrung des Kerkermeisters (Apostelgeschichte 16,25-34) erinnert:

 

25 Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobsangen Gott; und die Gefangenen hörten ihnen zu. 26 Plötzlich aber geschah ein großes Erdbeben, so daß die Grundfesten des Gefängnisses erschüttert wurden; und sofort öffneten sich alle Türen, und aller Fesseln lösten sich. 27 Als aber der Kerkermeister aus dem Schlaf aufwachte und die Türen des Gefängnisses geöffnet sah, zog er das Schwert und wollte sich umbringen, da er meinte, die Gefangenen seien entflohen. 28 Paulus aber rief mit lauter Stimme und sprach: Tu dir kein Leid an! Denn wir sind alle hier. 29 Er aber forderte Licht und sprang hinein; und zitternd fiel er vor Paulus und Silas nieder. 30 Und er führte sie heraus und sprach: Ihr Herren, was muß ich tun, daß ich errettet werde? 31 Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden, du und dein Haus. 32 Und sie redeten das Wort des Herrn zu ihm samt allen, die in seinem Haus waren. 33 Und er nahm sie in jener Stunde der Nacht zu sich und wusch ihnen die Striemen ab; und er ließ sich taufen und alle die Seinen sogleich. 34 Und er führte sie hinauf in sein Haus, ließ ihnen den Tisch decken und jubelte, an Gott gläubig geworden, mit seinem ganzen Haus.

 

 

Hierin erkennt man die katholische Lehre, denn Vers 31 gibt die deutliche Antwort: nicht der Glaube an uns selbst errettet uns - sondern der Glaube an Jesus Christus.

 

gby

 

bernd

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Die ersten Worte des NT lauten: Kehrt um und glaubt daran, dass die Botschaft vom Reich Gottes eine frohe Botschaft ist.

 

Nicht aber: Macht weiter wie bisher.

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Volker B. hat im Thread Was ist der Unterschied zu Jesus  eine Predigt von Benno Eich zitiert in dem die  bemerkenswerten Sätze vorkommen:

 

In den Himmel hereingekommen ist jeder von uns bei seiner Zeugung. Und aus dem Himmel heraus kommt niemand, selbst die Ablehnung des Himmels, die Hölle, findet in der Liebe des Vaters zum Sohn statt.

 

und

 

Peter wird, wenn ihm erklärt wird, was wir heute mit ihm gemacht haben, an sich selbst glauben! - Das ist identisch mit: an Christus Jesus zu glauben.

 

Ist das katholische Lehre? Warum ist es dann die Taufe überhaupt notwendig? Kann man an sich SELBST nicht auch glauben, ohne katholisch getauft zu sein?

Nein, ohne den Sinnzusammenhang und ohne etwas über Pater Benno zu wissen, ist das nicht katholische Lehre. Wenn man aber weiß, dass Pater Benno häufig mit Paradoxien und Wortspielen predigte, und zu welchem Evangelium und in welchem Kontext die Worte gesprochen sind, dann stehen sie durchaus noch auf dem Boden der kath. Kirche. Ich versuche mal zu übersetzen, wie ich Pater Benno verstehe - ohne Gewähr.

 

In den Himmel hereingekommen ist jeder von uns bei seiner Zeugung. Und aus dem Himmel heraus kommt niemand, selbst die Ablehnung des Himmels, die Hölle, findet in der Liebe des Vaters zum Sohn statt.

"Himmel" heißt: Reich Gottes. Und mit der Auferstehung ist das Reich Gottes angebrochen, auch in dieser Welt. Nicht öffentlich, nicht offensichtlich - aber es ist da, und es ist unser Job, als Kirche und als Christen, es hier für uns und für alle sichtbar zu machen. Vollkommen bekommen wir das nicht hin - aber wenn eine Mutter Theresa ausgesetzte Babys aus der Gosse sammelt, oder eine Ruth Pfau oder ein Damian de Veuster sich um die Leprakranken kümmern, da kann man schon ein wenig davon spüren. Die "Hölle" (das der Nächstenliebe entgegengesetzte) trägt in gewisser Weise auch mit bei zum Wachsen des Guten: ohne das Aussetzen der Babys kein einsammeln - ohne die Ausgrenzung der Leprakranken keine Wieder-Eingliederung. (Missversteht mich bitte nicht - das ist nur ein Versuch, Pater Bennos Worte zu übersetzen; ich halte die Formulierungen für mißraten, weil ihnen eine gewisse "Bodenhaftung" fehlt.)

 

Peter wird, wenn ihm erklärt wird, was wir heute mit ihm gemacht haben, an sich selbst glauben! - Das ist identisch mit: an Christus Jesus zu glauben.

Liebe Leute, Ihr verkürzt den Satz ganz gewaltig auf "Peter wird an sich selbst glauben". Das ist es aber nicht. "Wenn man ihm erklärt" - das ist offensichtlich eine Ellipse (Auslassung). Zum Erklären muß natürlich auch das Verstehen auf Peters Seite dazu kommen - sonst ist die Folgerung "wird er ... glauben." unsinnig. "was wir heute mit ihm gemacht haben" - was wurde gemacht? Getauft. Taufe kommt von "tauchen". Einer, der in der Taufe untertaucht und wieder auftaucht, feiert im Grunde Tod und Auferstehung. Er hat Anteil an Christus - durch die Taufe. Und genau dieser Anteil ist es, der mit dem "selbst" in Pater Bennos Predigt gemeint ist. Lest doch noch mal den vorhergehenden Satz der Predigt:

 

Und so wird auch Peter eines Tages nicht für-wahr-halten, daß er einer ist, der sich vor der Angst dieser Welt zu ducken und zu verkriechen hat, er wird hören, wenn ihm erklärt wird, was wir in der Taufe mit ihm machen dürfen, daß er - mit Gott im Bunde über jeder Angst steht, auferstanden ist.

 

Taufe heißt: Anteil haben an der Erlösung, Anteil haben an der Auferstehung, einen Bund mit Gott eingehen. Das sollte - wenn man es verstanden hat, zur Folge haben, dass man voll Gottvertrauen - anders formuliert - mit einem fröhlichen Selbstvertrauen, das auf Gott gründet, durch sein Leben geht. Das müßte sein, was Pater Benno meinte.

 

Und nochwas: dieses freudige auf Gott gründende Selbstvertrauen habe ich erlebt: eben bei Mutter Theresa und bei Ruth Pfau, die ich in den 80-ern erleben durfte. "Gott hat mich vor diese Aufgabe gestellt, also wird er mir auch Mittel und Wege zeigen, sie zu meistern."

 

Soweit mein "Übersetzungsversuch".

 

Gruß,

Lucia

 

P. S.: Sorry, hat was länger gedauert - sollte eigentlich schon gestern kommen.

 

P. P. S.: Martin, ich seh' bei Deinem Beitrag keinen Bezug zum Thread. Kannst Du mir den bitte erklären?

bearbeitet von Lucia Hünermann
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Gerne Lucia,

 

es ist gerichtet gegen - "Peter wird, wenn ihm erklärt wird, was wir heute mit ihm gemacht haben, an sich selbst glauben! - Das ist identisch mit: an Christus Jesus zu glauben".

 

Die Gefahr des Mißverstehens ist groß. Und ich sehe den Sinn eher in einer Formulierung genau anders herum. Wer an Jesus als den Christus Gottes glaubt, den Weg, die Wahrheit und das Leben, ist in der Lage sich selbst als das Zentrum der Welt loszulassen und frei zu werden für eine Öffnung nach außen - um Liebe zu verschenken, anstatt zu tauschen.

 

Die frohe Botschaft ist die des Reiches Gottes und nicht die von Peters Reich.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Volker_Biallass

Hallo martin :blink:

es ist gerichtet gegen - "Peter wird, wenn ihm erklärt wird, was wir heute mit ihm gemacht haben, an sich selbst glauben! - Das ist identisch mit: an Christus Jesus zu glauben".

Die Gefahr des Mißverstehens ist groß. Und ich sehe den Sinn eher in einer Formulierung genau anders herum. Wer an Jesus als den Christus Gottes glaubt, den Weg, die Wahrheit und das Leben, ist in der Lage sich selbst als das Zentrum der Welt loszulassen und frei zu werden für eine Öffnung nach außen - um Liebe zu verschenken, anstatt zu tauschen.

 

Die Gefahr des Mißverstehens scheint wirklich groß zu sein, denn du streichst Eichs Bekenntnis um einiges zusammen, anstatt es vermeintlich auszubauen.

 

Es geht beim Glauben nicht darum, sich irgendwie zu verbessern oder upzudaten, sondern zunächst einzigst darum, etwas zu empfangen, nämlich diesen Liebeserweis. Die Heiligung er-folgt dem Glauben nur.

 

Wenn Peter 'sich erkennt', dann ist hier damit gesagt, dass er sich mit den Augen Gottes erblickt, dass er sich als sein über alle Maßen geliebtes Kind ansieht. Das ist eine Geborgenheitserfahrung - und eine Inanspruchnahme! - die ihn in seinem Sehnen zu eins werden lässt mit diesem Jesus, der es ihm zuteil werden lässt. Und das ist schon ein zwei Dimensionen gewaltiger, als der von dir angerissene Glaube 'an' Jesus :P

 

Hinter Eichs Predigt steckt der Glaube der auch immanenten Trinität, dass die Schöpfung nicht einem Gott entsprungen sei, der sie dann seiner Liebe nur für würdig befand, sondern dass Gott Liebe ist, dass es ein ewiges Liebesgeschehen zwischen Vater und Sohn ist, aus dem die Schöpfung geformt wurde. Eine Ansichtsweise also, dass Liebe nicht eine Option, nicht nur eine Hinzufügung/Aufstockung der Schöpfung ist, sondern ihre ureigene Substanz. Und es ist die mystische Konsequenz, dass es keine Alternative zu dieser Liebe gibt, dass es keine Hölle gibt, die dem Himmel entgegen steht, sondern dass sie nur den Ort des Scheiterns der Liebe inmitten der Liebe bedeutet.

 

Jeder und alles ist das Zentrum dieser Welt, weil das Zentrum diese Liebe ist, in die wir eingebettet sind. Es geht nicht darum, sich selbst oder die Liebe erst zu finden, sondern nur darum, das gelingen zu lassen, was in einem jeden ist, es zunächst einmal in sich - und sich in ihm - zu entdecken.

 

Wenn Peter solchermaßen an sich selbst zu glauben gewinnt, dann wird er nicht an Jesus Christus glauben, sondern er wird ihn erkennen, ihn 'Mein Herr und mein Gott!' nennen, weil er in ihm das A und das O sehen wird, den Anfang und die Vollendung nun sehen kann, dann wird er eins mit ihm sein, so wie der eins mit dem Vater ist, wird in der Liebe als Liebe leben.

 

Jesus sagt "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben", das ist etwas gänzlich anderes als "Ich biete euch den Weg....", denn er ist der eine Weg, auf dem auch die Schöpfung aus der Liebe heraus ins Sein kam, auf dem nun auch die Liebe aus ihrem eigenen Sein in die Schöpfung Einzug hält, sie zu vollenden. Jesus ist als 'Weg' nicht nur ein Vektor, der nach oben zum Vater weist, sondern er ist der vollständige Zirkel, der die gesamte Schöpfung umfasst, ohne den nichts geworden ist, was geworden ist, an dem es kein Vorbeikommen gibt, aus dem es kein herauskommen gibt. Er ist nicht ein Punkt in der Schöpfung, den man passieren muss, um zum Vater gelangen zu können, sondern er ist die Heiligkeit Gottes, die die Welt umfängt. "Niemand kommt zum Vater denn durch mich" ist keine Ausschlussthese, dass also jeder, der ein anderes Startfenster als diesen Jesus nimmt, nicht zum Vater gelangen wird, sondern er ist quasi die Atmosspähre selbst, die da sagt, niemand kommt ins All, denn durch mich, ... eine Aussage, deren Einsichtigkeit man ihr kaum absprechen können dürfte :P

 

Was Jesus predigt, ist nicht nur zu glauben, sondern es ist einzusehen, es ist wahrzunehmen, es ist zu erkennen, und das als nichts geringeres als die eine Wahrheit, die vor allem Bestand hatte und nach allem weiter bestehen wird.

 

bcnu Volker

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Mal langsam, Volker. Was du schreibst "wenn Peter sich erkennt", steht in dem von mir benannten Satz nicht. Dort steht, dann "wird Peter an sich selbst glauben" - "Das ist identisch mit: An Jesus Christus zu glauben"

 

Ich habe mich ausdrücklich gegen die verwendete Formulierung gestellt. Diese kann zu einem gewaltigen Mißverständnis führen.

 

Mir ist das "ICH BIN" schon klar in seinen Konsequenzen, denn genau das ist wichtig für die Sicht, die ich benannt habe. Wenn Peter glauben kann, dass Jesus der Christus Gottes ist, Herr und Gott, dann kann er erkennen, wer er ist und damit ein Bild hinter sich lassen, dass nicht er selbst ist. Befreit und erlöst zum Leben ind er Liebe Gottes, aufgerufen, sie zu verschenken, so wie diese ihm geschenkt wird.

 

Aber es bleibt dabei - die gewählte Formulierung ist mehr als eine Irritation, sie führt in die Irre. Es geht nicht um den Prediger und seinen Glauben. Es geht um die Formulierung eines Satzes, der leider so auffällig ist, dass er aus einem Kontext herausgebrochen werden kann. Wobei mir auch der Kontext der Predigt nicht ausreicht, diese Gefahr zu mindern.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Volker_Biallass

Hallo martin :blink:

Mal langsam, Volker. Was du schreibst "wenn Peter sich erkennt", steht in dem von mir benannten Satz nicht. Dort steht, dann "wird Peter an sich selbst glauben" - "Das ist identisch mit: An Jesus Christus zu glauben"

 

Du kennst den Zusammenhang von erkennen und glauben nicht?

 

Ich habe mich ausdrücklich gegen die verwendete Formulierung gestellt. Diese kann zu einem gewaltigen Mißverständnis führen.

Mir ist das "ICH BIN" schon klar in seinen Konsequenzen, denn genau das ist wichtig für die Sicht, die ich benannt habe. Wenn Peter glauben kann, dass Jesus der Christus Gottes ist,

 

Nein, so kann man nicht an Jesus glauben ... bzw man kann es, tut dann aber nicht anders als die Dämonen und unreinen Geister, die ihn das glauben, und sich darum fürchten.

 

An den Stellen, wo himmlisches sich zu erkennen gibt, da gebietet es stets "füchte dich nicht!", weil die Furcht die natürliche Reaktion der gefallenen Schöpfung ist.

 

Wenn Peter einfach glaubt, dass Jesus der Christus Gottes ist, dann wird er sich zu fürchten haben. Nun sagt die Taufe aber mehr als deutlich "fürchte dich nicht!", sagt sogar im Grunde nichts anderes als "Fürchte dich nicht!", damit wir zur Erkenntnis frei werden.

 

Herr und Gott, dann kann er erkennen, wer er ist und damit ein Bild hinter sich lassen, dass nicht er selbst ist. Befreit und erlöst zum Leben in der Liebe Gottes, aufgerufen, sie zu verschenken, so wie diese ihm geschenkt wird.

 

Nö, das ist psychologische Mechanik, kein christliches Bekenntnis. Das führt Benno Eich auch ausdrücklich aus, dass christliches Reden anders zu laufen hat.

 

Aber es bleibt dabei - die gewählte Formulierung ist mehr als eine Irritation, sie führt in die Irre. Es geht nicht um den Prediger und seinen Glauben. Es geht um die Formulierung eines Satzes, der leider so auffällig ist, dass er aus einem Kontext herausgebrochen werden kann. Wobei mir auch der Kontext der Predigt nicht ausreicht, diese Gefahr zu mindern.

 

Es ist die Predigt Jesu; wenn du meinst, dass die in die Irre führe, dass man besser eine überarbeite Lehre unter psychoszialer Pragmatik verwenden solle ... bitte, ich kann dir da nicht mehr versprechen, als dass eben die Predigt Jesu dabei auf der Strecke bleibt, weil die uneinholbar ist. Der kann man sich nicht annähern, mit der muss man Schritt halten.

 

Da bin ich fast schon versucht zu sagen, dass ich nicht an Jesus glaube, sondern mich nicht vor der Erkenntnis fürchte, die er mir bietet, auch nicht vor der Selbsterkenntnis, dass ich einen furchtlosen Kern der Liebe unter den ganzen Geröllhalden ängstlichen Ausspähens habe.

 

Ich wünsche diesem Peter, dass er nicht ängstlich und furchtsam Ausschau halten wird, sondern ganz ohne jede Scham vor Gott treten mag, indem er aus diesem Geröll des Zagens, Zauderns und Trippelns billig heraussteigt, die Taufe als das ansieht, was sie ist, die Bestattung dieses Gerölls im Tode Jesu und die Wiedergeburt des Gotteskinds in der Auferstehung Jesu.

 

bcnu Volker

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Menschenskind, Martin,

zieh die Scheuklappen aus! Lies den Satz bitte GANZ - und pick Dir nicht zwei Krümel raus! Wenn ich schreibe: "das finde ich aber gar nicht nett von dir" und lasse im Vorübergehen das "gar nicht" mal eben weg, dann ist das genauso sinnentstellend, wie das, was Du hier feierst.

 

Ansonsten habe ich da noch ein weiteres Problem:

 

Die ersten Worte des NT lauten: Kehrt um und glaubt daran, dass die Botschaft vom Reich Gottes eine frohe Botschaft ist.

 

Nicht aber: Macht weiter wie bisher.

Lieber Martin,

ich weiß ja nicht, was Du für ein NT hast, aber mit meinem paßt das nicht. Meines fängt mit dem Evangelium nach Mt. an - und das beginnt mit einem Stammbaum.

Der von Dir zitierte (?) Satz ist auch nicht die erste wörtliche Rede Jesu - diese Worte fielen nicht bei der Taufe am Jordan. Ich finde ihn nicht!

 

Solltest Du diese Stelle meinen: Mk 1,15?

und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das (König)reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!

Da steht nicht, ihr sollt glauben, dass diese Nachricht eine gute Nachricht ist, echt nicht. Das liest sich für mich so ähnlich wie: "Leute, da gibt es neue Nachrichten. Voll cool, ey. Die müßt ihr jetzt auch ganz toll finden."

 

Also: her mit der Stelle, die Du meinst - aber richtig!

 

Gruß,

Lucia

bearbeitet von Lucia Hünermann
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Stimmt Lucia, ich habe etwas arg frei zitiert. Gerade bei so prägnanten Worten sollte ich etwas sorgfältiger damit umgehen. Inhaltlich sehe ich mich aber nicht davon fern. Die Botschaft ist befreiend und froh.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Nochmal: hattest Du die Markus-Stelle gemeint?

 

Und wieso ignorierst Du den Passus mit der Taufe permanent?

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