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Ungläubige auf der Straße


Mecky

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Liebe Ziska, lieber Ralf, lieber Smurf, lieber Martin!

 

Ja. Grundsätzlich denke ich auch, dass eine mangelnde Offenheit von vornherein alles kaputt machen könnte.

 

Diese Offenheit bezieht sich vor allem auf das Wahrnehmen.

Natürlich rechne ich mit Unzufriedenheit, Enttäuschungen, Verzweiflung, Orientierungslosigkeit. Das ist aber nur mein Raster und wird sofort verletzend, wenn ich es den Jugendlichen überstülpe.

Dass ich damit rechne, ist gut, das macht meine Augen wach. Aber selbstverständlich gilt es erst einmal wahrzunehmen, was denn die Themen der Jugendlichen selbst sind, was sie über sich und über unser Dorf und über die Kirche und über Glauben denken.

 

Und damit sie mit mir darüber reden, wird es erst einmal nötig sein, Vertrauen aufzubauen.

 

Ganz wichtig finde ich auch den Vorschlag, dass man möglichst schnell miteinander etwas aufbaut. Irgendwas, scheißegal, was. Einfach damit man miteinander was zu schaffen hat (in der Doppelbedeutung dieses Ausdrucks). Leute, mit denen man nix zu schaffen hat, verspröseln sich schnell.

 

 

 

Meine Gedanken gehen momentan in folgende Richtung: Bevor ich aktiv werde, will ich erst einmal zumindest sichten, wer in der Pfarrgemeinde zu den Gleichgesinnten gehört. Alleine brauch ich gar nicht erst anzufangen, es würde an der Zeit und Kraft scheitern. Außerdem ist die Weitergabe des Glaubens und die Sorge um die Jugend ein Thema der gesamten Pfarrgemeinde. Ich will, dass sich die Pfarrgemeinde nicht nur hinter dieses Anliegen stellt, sondern dass sie sogar selbst aktiv wird.

Ich möchte nicht das typische Modell der Jugendarbeit (verflossener Tage) in den Vordergrund stellen, sondern der Gemeinde ein Bewusstsein für ihre Verantwortung und für ihre Aufgabe und Berufung vermitteln. Das wird schwer, ist aber unumgänglich.

 

Je mehr ich über das alles nachdenke, desto mehr bekomme ich das Gefühl, dass unsere Pfarrgemeinde schon längst kapituliert hat und sich dem Auftrag der Glaubensweitergabe frustriert verschlossen hat. Unter anderem deshalb frustriert, weil ihnen niemand Konzepte und Ideen, die heutzutage eine Chance haben, mitgegeben hat. Da ist eine erbärmliche Hilflosigkeit in der Gemeinde zur prägenden Normalität geworden - ein Skandal.

 

Und wohin ich außenrum schaue: Diese Hilflosigkeit, dieses Ausweichen vor einem wesentlichen Auftrag, scheint mir allgegenwärtig.

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verirrt? verzweifelt? enttäuscht?

 

Ich gehe davon aus, dass DIESE Jugendlichen ihre Situation gar nicht so sehen. Ihnen wird zunächst einmal langweilig sein.

 

Stimmt. Man müsste die Sozialhilfe streichen, damit keine Langeweile mehr aufkommt.

Warst Du auch dafür, dass man Schülern das Bafög kürzt?

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Anstatt den Teufel zu herrlichen. Kann man seine Kinder gottesfürchtig erziehen. Aber heute zu tage ist das ja untolerant seine Kinder gottesfürchtig zu erziehen.

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Eine Patentlösung wie man an Jugendliche herankommt gibt es wohl nicht. Und vielleicht wirst Du verschiedene Wege probieren müssen um sie zu erreichen.

 

Aber ich denke wenn die Jugendlichen merken dass Du sie ernst nimmst und immer wieder auf sie zugehst werden sie sich öffnen.

 

Wie Ralf schon schrieb - erst mal müssen sie das Gefühl haben dass es um sie als je eigene Persönlichkeiten geht. Viele "Erwachsene" nehmen Jugendliche per se nicht für voll. Klar, wenn man an die eigene Jugend zurückdenkt, weiss man, dass viele Ideen "spinnert" waren. Aber leider weht vielen Jugendlichen ein Geist der Ablehnung entgegen.

 

Wenn man aber das Gefühl gibt an ihren Gedanken interessiert zu sein, kommt man meiner Erfahrung nach immer sehr schnell ins Gespräch.

 

Ich schrecke immer ein bischen davor zurück wenn die Pfarrgemeinden Aufgaben der offenen Jugendarbeit übernehmen wollen. Einen Raum bereitstellen mag ja noch gehen. Aber es ist illusorisch zu glauben dass es damit alleine getan ist. Man kann den Raum nicht unbeaufsichtigt den Jugendlichen überlassen - weniger aus mangelndem Vertrauen als aus Fürsorgepflicht. Und wer soll das dann machen? Du, Mecky, alleine kannst das sicherlich nicht tun.

 

Aber vielleicht kommt ja von den Jugendlichen selber ein Bündel von Ideen rüber was sie denn gerne mal machen würden. Voraussetzung dafür ist wieder, dass sie das Gefühl haben, dass Du sie ernst nimmst.

 

Und ich kann mir gut vorstellen dass dann im Laufe der Zeit die Fragen nach Deiner Motivation kommen. Wieso lebt der für seinen Glauben? Geht es ihm besser damit? etc.

 

Ich hoffe Du berichtest weiter was so passiert....

 

Liebe Grüsse und viel Erfolg.

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Lieber Caveman!

 

Fühl Dich eingeladen in diesem Thread. Ich habe ihn deshalb in die GG gestellt, weil ich darüber nachdenken wollte, wie man den Glauben an Jugendliche weitergibt, um ihnen etwas Hilfreiches zu schenken. Da unter den A&A diese Voraussetzung, dass Glaube etwas Positives ist, nicht unbedingt geteilt wird, habe ich es hier veröffentlicht. Es handelt sich zum großen Teil um ein innerkirchliches Thema, das aber natürlich viele Aspekte hat, die weit über die Kirche und den Glauben hinausreichen, wie Du selbst schon erwähnt hast.

 

Deine Idee einer Konfrontation finde ich instruktiv. Es geht ja nicht nur um Junkies. Solche sind bei uns im Dorf vielleicht vorhanden, aber unsichtbar. Aber ich rechne damit, dass die Jugendlichen schon Erfahrung mit Depressiven, mit Alkoholikern, mit Orientierungslosen, mit Gewalttätern etc. haben. Besonders "Gewalt" ist ein Thema vieler Jugendlicher, mit dem man rechnen muss.

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Lieber Mecky,

 

ich hatte mal von den Glaubenskursen erzählt, die wir veranstalten. Wir sind zäh - im Herbst läuft unser 4. mit dem Thema "Eucharistie". Wir hatten das erste Thema "Neu anfangen" dreimal gebracht, und immer wieder kamen neue Leute. Weniger als erhofft (so ca. jweils 15 - 20) aber dennoch lief es ganz gut.

 

Was uns erstaunt ist die Verweigerung zu einer Weiterentwicklung des Hauskreises. Wir sind immer noch "im Rennen", es gibt eine Kerngruppe, aber wir kommen nicht so recht weiter. Eigentlich hätten es mittlerweile zwei oder drei Hauskreise sein können.

 

Frust und Enttäuschung? Ja, durchaus bei einigen, das kam gerade erst gestern wieder hoch - warum sind wir nicht mehr? Ja aber wir haben doch das Brot des Lebens, die anderen hungern danach, wir müssen ihnen das geben. Hungern sie wirklich danach?

 

Und da stellt sich für mich die Frage: Wo sind die Ziele? Kann es wirklich bedeuten: Mehr Menschen?

 

Oder muß es nicht eigentlich heißen: Selber seinen Glauben wirklich LEBEN - und dabei Freude am Glauben vermitteln, weil man diese Freude empfindet. Echte Freude ist ansteckend.

 

Herzliche Grüße

Martin

bearbeitet von Martin
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Anstatt den Teufel zu herrlichen. Kann man seine Kinder gottesfürchtig erziehen. Aber heute zu tage ist das ja untolerant seine Kinder gottesfürchtig zu erziehen.

Hallo Smurf!

 

Du bist gleich bei Forderungen. Aber sieh das mal als ein Problem. Viele Eltern haben selbst weder Orientierung noch einen religiösen Bezug. Die Zeiten, in denen man sich auf die Glaubensweitergabe in den Familien verlassen konnte, sind vorbei.

 

Viele gutwillige Eltern haben selbst noch eine religiöse Erziehung hinter sich, die ihnen aber nicht viel gebracht hat. Oft war es gar keine religiöse Erziehung, sondern lediglich eine moralische Erziehung, die religiös verbrähmt wurde.

 

Was würdest Du denn als wichtig finden für eine religiöse Erziehung? Was würdest Du Kindern religiös mitgeben?

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Lieber Martin,

 

wir haben auch einen solchen Kurs gemacht - allerdings bisher mit geringerem Ergebnis. Aber vielleicht ergibt sich noch was.

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Ja prima, jetzt hab ich gerade Putzteufel gespielt, Pedrino, Caveman und die Metadiskussion gelöscht (und nicht mal gespeichert - Schande auf mein Haupt) und jetzt sehe ich, daß Mecky den Caveman einlädt.

 

Watt nu? *ratlosguck*

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Lieber Thomas!

 

Kann vorkommen. Als ausgleichende Gerechtigkeit und zerknirschte Selbstbestrafung könntest Du Dein Doppelposting löschen, so dass nur noch eines dableibt.

 

Meine Einladung gilt weiter, nur bitte ich anfolgende Metadiskussionen aus dem Thread zu verschieben.

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Auf Meckys Bitte Caveman in diesen Thread eingeladen.

So, hier bin ich wieder... :blink:

 

Vielen Dank erst einmal für die Einladung (ich werde mich aus repektvoll dem christlichen Glauben hier benehmen, keine Angst).

 

Deine Idee einer Konfrontation finde ich instruktiv. Es geht ja nicht nur um Junkies. Solche sind bei uns im Dorf vielleicht vorhanden, aber unsichtbar. Aber ich rechne damit, dass die Jugendlichen schon Erfahrung mit Depressiven, mit Alkoholikern, mit Orientierungslosen, mit Gewalttätern etc. haben. Besonders "Gewalt" ist ein Thema vieler Jugendlicher, mit dem man rechnen muss.

 

Vielleicht liegt es an der Attraktivität gewisser Angebote, auch kirchlicherseits. Ich habe im Umkreis meiner Bekannten die Erfahrung gemacht, daß zwar die Bemühungen vieler Kirchen, Angebote für Jugendliche zwar geschätzt werden, die Angebote aber selbst als wenig "hilfreich" (ein besseres Wort fällt mir gerade nicht ein) betrachtet werden.

 

Der Grund ist, daß viele dieser Aktivitäten, welche die lokalen Kirchen anbieten, oftmals primär mit dem Glauben verknüpft sind. Nun sind aber gerade die Menschen in der Zielgruppe überladen mit anderen - meist säkulären - Problemen beladen und wollen sich meist nicht gleichzeitig auch noch mit einer Erneuerung des Glaubens oder gar einer Bekehrung auseinandersetzen. Salopp gesagt: Es wird schwer sein, einen Junkie in den Kirchenchor zu bekommen oder einen gewalttätigen jugendlichen Alkoholiker in den Bibelkreis.

 

Denn der abschreckende Stempel lautet meist "protestantisch" oder "katholisch". Das ist Kirche. Bäh, langweilig, verstaubt. Das steckt nun mal in den Köpfen der Menschen drin, ob es nun stimmt oder nicht. Aber kirchliche Aktivitäten haben nun mal dieses Image, vor allem weil sie meist - vordergründig oder durch die Hintertür - die frohe Botschaft verkünden wollen (oder die Menschen dies schlicht unterstellen!). Mag sein, daß der eine oder andere gerne ins Jugendorchester gehen würde, statt auf der Straße herumzuhängen, aber in ein katholisches Jugendorchester? Und wenn derjenige das Mädel an der Querflöte nett findet, muß er dann befürchten, vom Orchesterleiter eine Moralpredigt zu bekommen, weil er mit ihr im dunklen Gang herumgeknutscht hat (wahrscheinlich glaubt er es, durch das Image(!) der kath. Sexualmoral)?

 

Wichtig ist - um mal zu den "Problemfällen" zurückzukommen - die Jugendlichen von der Straße zu holen, ihnen einen geregelten Lebensablauf zu bieten und Freizeitaktivitäten, die gesünder, kreativer und ungefährlicher sind als Messerstechereien und Drogenkonsum.

 

Vielleicht könnte man krichlicherseits Freizeitaktivitäten anbieten oder eine Art Sozialhilfeorganisation gründen, die keinen katholisch/protestantischen Stempel aufweist und erst einmal darauf verzichten, den Aufkleber "christlich" draufzubeppen. Und man sollte darauf verzichten, Glaubensinhalte zu vermitteln, sondern sich darauf zu konzentrieren, den Menschen zu helfen. Fast ideal wäre es, wenn die Menschen gar nicht merken, daß solch eine Hilfe von der Kirche kommt.

 

Ich glaube, dies würde die Hemmschwelle, dort mitzumachen, durchaus senken. Es hätte sogar den Vorteil, sich hier ökumenisch zu organisieren und zu helfen.

 

Der Clou ist ja, daß man die Menschen dann am Haken hat und man die Menschen, sobald man ihr soziales Umfeld stabilisert hat, dann durchaus auch an christlich-kirchliche Aktivitäten heranführen kann.

 

Quasi der eher schleichende Ansatz als die Holzhammer-Methode...

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Da muß ich doch entschieden widersprechen, Caveman (wenn ich's schon nicht löschen soll :ph34r: )

 

Spaß beiseite: das ist so eine typische Strategie kirchlicher Jugendarbeit. Wir biedern uns an, machen irgendwas, was die Zielgruppe interessieren könnte, so daß die gar nicht merken, daß die Kirche dahintersteckt.

 

Pustekuchen: nichtkirchliche Jugendarbeit können andere viel besser.

 

Wir sind kein Freizeitclub, wir wollen das Evangelium verkünden.

 

Natürlich nicht mit dem Holzhammer, schon gar nicht mit erhobenem Zeigefinger, aber es sollte immer sichtbar sein, worum es bei uns geht.

 

Zwei Erfahrungen habe ich gemacht: Jugendliche - gerade kirchenferne - haben eine feine Antenne dafür, wenn sich jemand anbiedern und ihnen was unterjubeln will. da mögen die gar nicht (zu Recht).

 

Und: Jugendliche fragen nach Gott, wenn man Ihnen Gelegenheit gibt. Weniger nach Pille, Zölibat und den ganzen Bestsellern (das interessiert eigentlich kaum einen, da halten die uns auch nicht für kompetent), ganz einfach nach Gott.

 

O.K. Mecky, jetzt suchst ja gerade nach Wegen, Gelegenheit für diese Frage nach Gott zu geben.

 

Ich glaube nicht, daß es da Patentrezepte gibt. Sprich mit Ihnen, lad sie ein, wenn's zum Beispiel einen Jugendgottesdienst gibt, rauch eine mit - RAUCHEN, SCHMACHT! Schon Fünf Tage ohne - und sag, was Du in der Kirche machst und eventuell warum.

 

Und vor allem: Mach Dich von allen quatitativen Ansprüchen frei - sowohl an die Jugendlichen als auch an Dich selbst.

 

Es wäre toll, die ganze Bande für Christus zu gewinnen - vergiß es!

Wenn Du - langfristig - eine(n) kriegst, ist das toll!

 

Wenn Du nur einen dazu kriegst, mal darüber anders nachzudenken als bisher - hat es sich gelohnt.

 

Wir sind keine Akkordarbeiter im Weinberg des Herrn.

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Wir sind kein Freizeitclub, wir wollen das Evangelium verkünden.

 

Nun, das eine widerspricht ja nicht dem anderen. Und ihr wollt und sollt das Evangelium verkünden, das spricht Euch ja keiner ab (nun, abgesehen von echten Kirchenhassern, vermute ich, aber das gehört nicht hierher). Aber ist die Verkündigung der Zweck oder das Ziel?

 

Natürlich nicht mit dem Holzhammer, schon gar nicht mit erhobenem Zeigefinger, aber es sollte immer sichtbar sein, worum es bei uns geht.

 

Sollte es das wirklich? Manchmal könnte es helfen, so behutsam zu sein, daß dies nicht im Vordergrund steht. Aber Du schreibst ja selber:

Zwei Erfahrungen habe ich gemacht: Jugendliche - gerade kirchenferne - haben eine feine Antenne dafür, wenn sich jemand anbiedern und ihnen was unterjubeln will. da mögen die gar nicht (zu Recht).

Und genau dies meinte ich. Manchmal hilft es doch, erst einmal Kontakt zu knüpfen, Beziehungen aufzubauen, Hilfe zu leisten und dann erst als zweiten Schritt sich um das Evangelium zu kümmern.

 

Und: Jugendliche fragen nach Gott, wenn man Ihnen Gelegenheit gibt. Weniger nach Pille, Zölibat und den ganzen Bestsellern (das interessiert eigentlich kaum einen, da halten die uns auch nicht für kompetent), ganz einfach nach Gott.

Ja, das stimmt. Und die Gelegenheit ergibt sich dann, wenn Jugendliche Muße haben, darüber nachzudenken, aber manchmal haben sie zuerst drängendere Probleme: Der Vater schlägt sie, die Mutter säuft und nur die Clique gibt ihnen Halt. Wenn man es schafft, ihnen auch ohne Gewalt und Drogen einen Halt zu geben, dann ist die Muße da, über sein eigenes Leben nachzudenken, über Gott (und die Welt).

 

Manchmal schreien diese Menschen lautlos einfach nach Hilfe. Und dann brauchen sie diese auch. Egal, welches Glaubenbekenntnis sie haben. Und derjenige, der hilft, kann dies auch tun, ohne erst einmal seine Religion in den Vordergrund zu stellen. Denn dann kann man oftmals helfen, einfach so, von Mensch zu Mensch. Und erst, wenn er sagt: "Danke, daß Du mir geholfen hast" kann man doch entgegnen: "Nicht ich habe Dir geholfen, Jesus war es" (oder etwas in der Art). Wenn Du aber ankommst und schon beim Anbieten der Hilfe sagst: "Laß Dir von Jesus helfen" dann kann das oftmals doch eher abschreckend wirken.

 

Ich glaube nicht, daß es da Patentrezepte gibt.

Gibt es auch nicht, schätze ich.

 

Wenn Du nur einen dazu kriegst, mal darüber anders nachzudenken als bisher - hat es sich gelohnt.

Haargenau...

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ich fürchte, die Frage führt nicht weiter, Martin.

 

Erstens wissen wir's nicht.

 

Zweitens sind wir nicht Jesus. Will sagen: wenn Du das Charisma hast, zu jemand zu sagen, komm und folge mir bzw. Jesus nach, und der lässt alles stehen und liegen, dann frag Dich, was Jesus täte.

 

Sonst sollten wir fragen was wir mit unseren bescheidenen Kräften erreichen können.

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Das mit dem "vielleicht gewinnst Du EINEN" halte ich für unrealistisch. Endweder die halbe Bande oder keinen. So was läuft in Chliquen.

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Kurzfristig läuft das in Cliquen, Mecky. Ich glaube aber, daß es kurzfristig gar nicht läuft - wenn ich Unrecht habe, weil der Heilige Geist ein Exempel statuieren will, bin ich der erste, der sich darüber freut!

 

Ich hatte von dem einen - langfristig ! - gesprochen

Denn ich halte es unter den Umständen, die Du geschildert hast, für völlig unrealistisch, auf die ganze Bande oder eine ganze Clique zu hoffen.

 

Aber Du kannst ein Samenkorn legen, Mecky. Eins, das vielleicht erst in ein paar Jahren aufgeht, wenn die Clique längst Vergangenheit ist.

 

Ich habe die Befürchtung, daß die Enttäuschung zu groß ist, wenn man zu viel erwartet, und daß dann gar nichts mehr getan wird.

 

Ich mach es lieber umgekehrt - ich fang was kleines an, und wenn der Heilige Geist etwas Großes daraus machen sollte, um so besser.

 

Und noch was muß ich loswerden: Ich finde es rücksichtlos dem Herrn gegenüber, der rund um die Kirche sauber macht, daß die Sauerei der abendlichen Gelage so toleriert wird.

 

Dazu braucht man keine Polizei, sondern ein paar couragierte Gemeindemitglieder, die den Haufen freundlich aber bestimmt auffordern, den Dreck wegzumachen

 

(o.k., o.k. vielleicht ist sowas bei uns auf'm Dorf einfacher als in der Stadt).

 

Aber trotzdem: diese Rücksichtlosigkeit wäre doch mal ein Anknüpfungspunkt für ein Gespräch (So nach dem Motto: soll ich Euch mein benutztes Klopapier auch ins Wohnzimmer werfen?)

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ich fürchte, die Frage führt nicht weiter, Martin.

 

Erstens wissen wir's nicht.

 

Zweitens sind wir nicht Jesus. Will sagen: wenn Du das Charisma hast, zu jemand zu sagen, komm und folge mir bzw. Jesus nach, und der lässt alles stehen und liegen, dann frag Dich, was Jesus täte.

 

Sonst sollten wir fragen was wir mit unseren bescheidenen Kräften erreichen können.

So einfach kann es nicht sein, Thomas. Wenn wir nicht einmal eine Idee davon haben, was Jesus in solch einer Situation gemacht hätte - was wissen wir dann denn von ihm?

 

Ich erwarte ja keine wörtliche Nacherzählung; es geht um das, was er bewirkt hat bei den Menschen. Worauf hat er Wert gelegt? Was hat sein Handeln bestimmt?

 

Sollte das tatsächlich unpraktikabel sein? Zählt nur der "gesunde" Menschenverstand?

 

Herzliche Grüße

Martin

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Anstatt den Teufel zu herrlichen. Kann man seine Kinder gottesfürchtig erziehen. Aber heute zu tage ist das ja untolerant seine Kinder gottesfürchtig zu erziehen.

Hallo Smurf!

 

Du bist gleich bei Forderungen. Aber sieh das mal als ein Problem. Viele Eltern haben selbst weder Orientierung noch einen religiösen Bezug. Die Zeiten, in denen man sich auf die Glaubensweitergabe in den Familien verlassen konnte, sind vorbei.

 

Viele gutwillige Eltern haben selbst noch eine religiöse Erziehung hinter sich, die ihnen aber nicht viel gebracht hat. Oft war es gar keine religiöse Erziehung, sondern lediglich eine moralische Erziehung, die religiös verbrähmt wurde.

 

Was würdest Du denn als wichtig finden für eine religiöse Erziehung? Was würdest Du Kindern religiös mitgeben?

Ich würde „religiös“ nicht einmal erwähne. Es ist nämlich das normalste von der Welt und braucht nicht zu erwähnt werden, dass Eltern dafür sorgen, am besten mit harten Strafen, weil alles andere nicht nur Nichts bringt, sondern auch die Kids verwahrlost. Dass ihre Kinder nicht saufen , nicht rauchen, keine Drogen nehmen und auch nicht mit Gegenständen gegen Eigentum werfen, dass bestimmt nicht ihnen gehört. Es zwingt ja keiner, dass die Eltern ihre Kinder so weit religiös erziehen, dass sie fleißig in der Schule sind und anschließend reich werden. Nur die am Anfang genannten religiösen Werte sollten schon drin sein.

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Wenn wir nicht einmal eine Idee davon haben, was Jesus in solch einer Situation gemacht hätte - was wissen wir dann denn von ihm?

 

Ich erwarte ja keine wörtliche Nacherzählung; es geht um das, was er bewirkt hat bei den Menschen. Worauf hat er Wert gelegt? Was hat sein Handeln bestimmt?

 

Sollte das tatsächlich unpraktikabel sein? Zählt nur der "gesunde" Menschenverstand?

 

Herzliche Grüße

Martin

O.K., Martin, Butter bei die Fische. Was denkst Du, was er gesagt/getan hätte.

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Das mit dem "vielleicht gewinnst Du EINEN" halte ich für unrealistisch. Endweder die halbe Bande oder keinen. So was läuft in Chliquen.

Ich glaube da überschätzt Du Cliquen. Vielleicht unterschätzte ich sie auch, war nie in einer fest drin.

ich kenne einige, die hatten Ihre "Jesus-Phase", aber das ist/war Mode und hat tiefgehend wirklich nicht viel verändert.

Wenn's um wirklich Essentielles geht, dann entscheidet das keine Clique.

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Beginnen wir doch mal bei grundsätzlichen Aspekten, Thomas. Er hätte sie - als Randgruppe - nicht verachtet und ausgegrenzt. Das ist der erste wesentliche Schritt, den wir in seiner Nachfolge ebenfalls gehen müßten. Das wäre ja schon mal etwas.

 

Und dann eine Frage, die sich mir stellt: Wäre er hingegangen, hätte er von sich aus ein Gespräch mit ihnen begonnen? Oder sind die Menschen zu ihm gekommen, haben ihn eingeladen?

 

Herzliche Grüße

Martin

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Also, verachten und ausgrenzen sollen wir niemanden, klaro.

 

Aber warten, bis wir eingeladen werden? Ich fürchte, da können wir zwei alten Säcke steinalt und grau werden, bis das passiert.

 

Nö, draufzugehn, und wenn es wegen der Hinterlassenschaften ist, ist auf jeden Fall richtig.

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Lege ich halt nochmal nach, Thomas. Ich würde nicht die These vertreten, dass Jesus auf sie zugegangen wäre und ihnen gesagt hätte: Räumt gefälligst euren Müll auf, sonst gibt es Ärger! :blink:

 

Kehrt um und glaubt an die frohe Botschaft vom Reich Gottes.

 

Wie die Jugendlichen das wohl aufnehmen würden?

Abgefahren, cool, witzig?

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