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Was hat es mit der Erbsünde auf sich?


Cano

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also danke für die erklärungen lucia...aber diese tun nur noch mehr fragen auf als das sie sie beantworten

ok die weitergabe ist ein geheimnis...was keiner so recht begründen kann...ok

 

gott ist dann eben nicht barmherzig...da wir ja alle daran leiden müssen.

das ist ja auch ok...wenn gott es so will soll er ruhig aber dann glaube ich ihm ebensowenig wie adam es getan hat, an einen alles liebenden gott.

das unterstreicht ja eher die absicht gottes das er leiden möchte und sich dann als heroischer retter im staub präsentieren möchte und sich dann wohl wundert warum wir ihn nur schräg angucken und sagen..."ja wenn dus nötig hast :P "

ich habe kein problem mit einem selbstgerechten gott der auch nachtragend ist oder der sogar massenmord begeht oder sonstiges...nein damit hab ich kein probelm

ich habe nur das problem mit einem gott der sich so und so nennt aber der dann in der praxis nu völlig versagt, und sogar das gegenteilige zulässt...und wir uns immer noch aufs beklopteste drehen und wenden um diesen unfug dann noch zu rechtfertigen.

 

also:

 

aus nicht näher bekannten gründen haben wir lächerlichen wesen gegen gott gesündigt, und aus diesem fall har er uns quasi alle bestrafft und in den tod geschickt aber dann wieder doch nicht ....also je mehr ich so darüber nachdenke udn mal gegebenfalls akzeptiere das es alles so war...ja dann komm ich einfach zu schluss

 

warum einfach wenns auch kompliziert geht :blink:

 

ich sag ja...gott brauchte eine beschäftigungs therapie und wir sinds...ok zusammen mit den paar gefallenen engel die uns ja nu auch nicht leiden können

 

übrigens:

 

-warum ist der arzt(jesus) nicht gleich gekommen?

-hatte gott die idee vorher nicht dazu?

-und wenn ja....dann war doch alles schon von urzeiten her so geplant..dann versteh ich die ganze aufregung nicht...sollte doch eh soi sein..gott soll sich mal nicht so anstellen!

-was hat eigentlich ne schlange(teufel) im paradies zu suchen???

-warum hat gott nicht sofort eingeschritten während uns die schlange da eins vom latz erzählt hat?

 

 

das sind nur einige fragen die mir spontan einfielen.....und sie ergeben sich ja logischerweise...ist logik nicht auch eine gabe gottes???

 

und wenn sie es ist..warum verlangt er dann von mir die logik abzuschalten bei thema der erbsünde oder erlösung sünde was auch immer.?

zuerst geben udn dann nicht benutzen dürfen....hääääää?? :P

 

 

noch verwirrter

 

romulus

 

ps. geh ich vieleicht nur noch zu logisch an die sache mit gott?

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ach claudia mein beste....die kirchen sind leer!!!!

 

gerade das christentum das kath christentum ist im starken schrumpfen begriffen...es hat auch keine macht wie es einige immer so hier behauprten so diese bööööse böse kirche...das ist unfug

 

 

die kirchen sind leer....also recht schwach besucht

der glauben ist schon längts übern jordan..da gibt es noch einige bei denen es nicht so ist..aber flächendeckend ist es schon so der fall

 

natürlich haben wie immer nur wir menschen daran die schuld...aber das gott seinen part auch nicht ,merh erfüllt...daran denkt ja keiner...uns ach ja..gott kann es nicht sein :P

 

es sind ja immer wir die ihn vertreiben

 

was sind wir aber auch stark :blink:

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lissie:

Besteht die Erbsünde eigentlich wirklich nur aus dem Essen eines Apfels?

 

Es war kein Apfel, sondern die Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.

Das macht die Sache auch nicht verständlicher. Warum wollte Gott nicht, daß der Mensch Gut und Böse erkennen kann? Der Teufel hatte anscheinend nichts dagegen (und einmal mehr ist er mir damit sympathischer als sein menschenfeindlicher Gegenspieler).

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Der Bericht des Buchs Genesis über die Ursünde unsrer Ureltern beschreibt nach dem Glauben der ganzen Kirche ein historisches Ereignis. Unbeschadet der bildhaften Sprache, die in manchen Details der Interpretation Raum läßt – etwa hinsichtlich der konkreten Art und Weise, wie die Alte Schlange die Übertretung insinuiert hat –, geht es um ein einmaliges, konkretes, „historisch-faktisches“ Ereignis in der Geschichte jenes ersten Menschenpaares, das die Schrift uns als Adam und Eva vorstellt, und zugleich um einen Wendepunkt der Geschichte schlechthin.

 

Dies bestätigt in neuester Zeit neben Humani generis auch das Vaticanum II ebenso wie der Katechismus der Katholischen Kirche (vgl. etwa Gaudium et spes 13 sowie KKK 390). Anderes wäre auch gar nicht möglich, wird dieser Glaube doch durchgängig bezeugt vom Neuen Testament selber über die einmütige Lehre der Väter und den Abwehrkampf gegen Pelagius bis zu den Konzilien der Neuzeit. Er wird geteilt sogar auch von den nicht in Einheit mit dem Bischof von Rom lebenden Ostkirchen.

 

Folgende Eckdaten lassen sich als historischer Befund aus der Schrift gewinnen:

 

[*]Es gab einen Mann und eine Frau, Adam und Eva, die in einer gewissen Gegend lebten.

[*]Diese „Gegend“ wird in der Schrift „Garten“ genannt, was aber nicht zum Trugschluß auf Zäune, Gartenzwerge und kunstvoll beschnittene Hecken verleiten sollte.

[*]Ob die beiden einander »Adam« und »Eva« riefen oder ob diese Namen spätere, symbolhafte Benennungen sind, weiß keiner.

[*]Die beiden waren zunächst nackt.

[*]Sie waren die ersten Menschen. Dies bedeutet nicht, sie seien von einem bärtigen Greis im Buddelkasten aus Modderpampe geformt worden. Man darf den Lehm als Materie verstehen, und solche Materie kann in bereits vorhandenen Lebewesen vorliegen, in phänotypisch menschenähnlichen Primaten. Der Eingriff Gottes, der ihnen Leben einhauchte, besteht wesentlich aus der Verleihung der vernunftbegabten Geistseele. (Hiermit ist nebenbei angedeutet, weshalb der Christ die Evolutionstheorie, sofern sie allmähliche Höherentwicklung kraft Zufalls behauptet, ausschließt. Der Artensprung ist ebensowenig wie die Vernunftbegabung des Menschen durch Zufall möglich, also als eine der Materie immanente Potenz, sondern immer nur durch eine von außen herantretende und eingreifende intelligente Macht.)

[*]Eva wurde von einer dritten Person angeredet und verführt, Gottes Gebot zu übertreten und von der verbotenen Frucht zu essen.

[*]Ob diese Anrede auf eine für Dritte hörbare Weise erfolgte, weiß keiner.

[*]Ob der Verführer, als er an Eva herantrat, für Dritte sichtbar gewesen wäre, weiß auch keiner. Ob er tatsächlich Eva in Gestalt der Schlange erschien – was eine naheliegende und jedenfalls zulässige Interpretation ist –, oder ob hier nur eine symbolische Redeweise der Schrift vorliegt, ist diskutabel. Sicher ist aber aufgrund der gesamten jüdisch-christlichen Tradition einschließlich der weiteren Zeugnisse der Schrift selbst, daß der Verführer kein anderer war als der Teufel selbst, Satan oder Lucifer, der gefallene Engel, und daß er persönlich eine konkrete Frau, nämlich Eva, zum Ungehorsam verleitete.

[*]Ebenso gewiß ist, daß Eva ihren Mann Adam zur Übertretung verführte.

[*]Kraft der Erleuchtung durch den Heiligen Geist hat die Kirche klar erkannt und formuliert, was implizit die Schrift bereits enthält und die Geschichte Jesu von Nazareth bestätigt hat: daß nämlich diese Ursünde die Natur des Menschengeschlechtes derart beschädigt hat, daß sie durch die Zeugung sich auf alle Nachkommen fortgepflanzt hat.

 

Ohne die Erbsünde gibt es kein Christentum, keinen Glauben, keine Kirche, kein Erbarmen, keine Liebe, keine Erlösung, keine Auferstehung und kein ewiges Leben. Ohne die Übertretung Adams kein Christus. Steht am Anfang die Lüge, so ist alles Lüge, so sind wir verurteilt, hoffnungslos auf ewig in unserer Scheiße zu verrotten.

 

Nun ist aber Jesus Christus auferstanden. Darum ist das evangelische Zeugnis wahr. Darum ist Adams Schuld getilgt. Darum ist meine Schuld getilgt, denn der Herr hat am Kreuze an meiner Statt gebüßt und die Strafe erduldet, die ich verdient habe. Nur eine Frage stellt Er mir: Läßt du deinen Hochmut endlich fahren und nimmst die Gnade an, die Ich dir bereitet habe, Mein Liebling, du dämlicher Dickschädel?

Dazu sollte man allerdings noch ein paar Dinge anmerken:

 

Die Erbsünde teilt sich eigentlich auf in zwei Teilen: Die eigentliche Tat, also das Essen der Frucht entgegen Gottes Willen, also der Bruch des Vertrauens und die anschließende Bestrafung durch Gott.

 

Der Bruch des Vertrauens war - ersteinmal dahingestellt ob nun schudhaft oder nicht - sicherlich eine individuelle Tat. Ich kann mir schwerlich vorstellen, wie dieser Bruch auf alle Nachkommen vererbt werden könnte. Vorstellbar - auch wenn nicht biologisch nachweisbar - wäre, daß die "Erkenntnis von Gut und Böse", welche durch das Essen der Frucht an Adam und Eva überging, auf die Nachkommen übertragbar wäre. Allerdings stellt sich mir hier die Frage, wie die Erkenntnis von Gut und Böse automatisch eine Trennung von Gott bedeutet.

 

Und dann haben wir die Bestrafung durch Gott. Diese Bestrafung allerdings gilt für Adam und Eva und die gesamten Nachkommen.

 

Und die Vertreibung aus dem Paradies war ebenfalls eine Tat Gottes und passierte nicht automatisch. Die auferlegte Trennung Gott <-> Mensch war also Gottes Wille und Gottes Tat und nicht etwa Wunsch oder Forderung des Menschen aufgrund des durch die Frucht erworbenen Erkenntnisgewinns.

 

[...]wie die Verleihung der vernunftbegabten Geistseele. [... ]

 

"Vernunft, nach Kant das »obere Erkenntnisvermögen«, das die vom Verstand diskursiv erfassten Erkenntnisgegenstände verbindet, übergreifende Sinnzusammenhänge und Einheit von Wissen und Handeln stiftet." (Brockhaus)

 

Wie man sieht, ist Vernunft ohne Erkenntisvermögen nicht möglich; ich schätze, dies ist auch ohne weiteres nachvollziehbar.

 

Nun ist es aber so, dass das grundlegenste Erkenntisvermögen, nämlich die Unterscheidung von Gut und Böse, und damit auch von richtig und falsch den Menschen vorenthalten war. Ich frage mich, wie man Adam und Eva "vernunftbegabt" nennen könnte vor dem Essen der Frucht, wenn sie nicht in der Lage waren, die Qualität von Entscheidungen einzuschätzen. Die echte, eigentliche Vernunft kam durch das Essen der Frucht, nicht durch Gott.

 

Es kann eigentlich nicht oft genug gesagt werden, daß Gott laut Genesis gar nicht wollte, daß Menschen zwischen Gut und Böse unterscheiden können. Gott wollte nicht, daß Menschen grundlegende Dinge einschätzen und bewerten können. Gott verwehrte dem Menschen die Vernunft. Allein blindes Vertauen (und damit totale Abhängigkeit) in Gott war aus Gottes Sicht geboten. Eigenständig denkende Menschen waren nicht geplant, jedenfalls nicht so, wie wir uns selbst heute kennen.

 

Diese Unfähigikeit der Einschätzung von Gut und Böse war übrigens eine der Hauptursachen für das Essen der Frucht. Woran hätten denn Eva erkennen sollen, daß die Verführung durch die Schlange "böse" ist, wenn sie die Frucht da noch gar nicht gegessen hat. Warum sollte sie der Schlange überhaupt mißtrauen? Sie war nun auch ein Geschöpf Gottes und im Paradies; wie sollte sie erahnen, daß diese ein eigenes Spiel treibt? All diese Erkenntnis konnte Eva (und auch Adam) ja erst dann gewinnen, nachdem sie die Fruch aßen. Aber damit ist das Kind ja schon in den Brunnen gefallen.

 

Gott ließ den Baum der Erkenntnis auch nicht bewachen. Er setzte volles Vertrauen in die Menschen, was im Grunde genommen völliger Blödsinn ist, wenn man im Hinterkopf behählt, daß die Menschen ja nicht in der Lage waren, böse Taten als solche zu identifizieren. Die Menschen beim unbewachten Baum lassen, ist in etwa das selbe, ein dreijähriges Kind einen Tag lang in einen Raum mit einem Berg von Schokolade einzusperren und zu verlangen, daß Kind möge kein einziges Stück anrühren.

 

Die Erwartungshaltung von Gott war hier - äh - nicht ganz realistisch. Vor allem, wenn man bedenkt, daß die Frucht, die - wenn man sie ist - einem verhilft "wie Gott zu sein". Hätte Eva nicht irgendwo in ihrem Innereren ein grundlegendes Bedürfnis/Verlangen gehabt, so zu sein wie Gott, dann hätte sie der Schlange gegenüber durchaus ablehnend auftreten können: Danke nein, kein Interesse.

 

Und dieses Bedürfnis hat zwei Quellen: Zum einen Gott selbst. Er hat die Menschen so geschaffen; der Mensch ist sein Design; alle Produktionsmängel sind dem Hersteller zu melden. Zum anderen ist es ein Ausdruck der Liebe. Wer Kinder hat, wird dies sofort nachvollziehen: Kinder gehen an den Kleiderschrank der Eltern und ziehen aus Spaß die Kleider der Eltern an. Jungen gehen ins Badezimmer und benutzen Schaum und Rasierer des Vaters. Weil sie erwachsen sein wollen, wie der Vater. Weil sie wie der Vater sein wollen. Nachahmungstrieb und Vorbildfunktion vermischen sich hier. Und Gott hatte sicherlich Vorbildfunktion im Paradies, oder?

 

Wenn Gott den Baum und die Menschen nicht im Auge behalten konnte (was nach der Gottesdefinition ein Ding der Unmöglichkeit ist: Er sieht alles, er weiß alles auch scon im Voraus und er ist überall), dann hätte er den Baum durchaus bewachen lassen können, genauso wie er es mit dem Eingang des Paradieses getan hat, nachdem er die Menschen daraus vertrieben hat.

 

Hat er aber nicht und so hat Gott in vollem Wissen und sehenden Auges die Menschen ins Unglück rennen lassen, Gott hat es geschehen lassen. Er hätte jederzeit eingreifen können, schon bei den Überredungskünsten der Schlange. Hat er aber nicht.

 

Noch schlimmer: Er wußte es bereits vorneweg. Schon bevor die Menschen überhaupt vom Baum wußten, wußte Gott, daß sie davon essen werden. Trotzdem ließ er alles unbewacht, auch im kritischten Moment. Aus heutiger Sicht wäre das "Verletzung der Aufsichtspflicht" und man würde erheblichen Ärger mit dem Jugendamt bekommen, würde man sich wie Gott benehmen...

 

Das bei ungehorsamen Verhalten die Strafe auf dem Fuß folgt, ist nicht ungewöhnlich. Ungwöhnlich ist die Art der Bestrafung. Gott bestraft nicht nur die Übeltäter, sondern auch alle Nachkommen der Übeltäter (wobei Gott zu Moses Zeiten Sippenbestrafungen bei den Menschen allerdings für schlecht erklärt). Aber das geht Gott nicht weit genug.

 

Neben der Bestrafung vertreibt er die Menschen aus dem Paradies (und läßt dann den Eingang bewachen, hier macht er's). Er macht aber keine der Effekte des Essens der Frucht rückgängig, etwas was man heutzutage wohl als Schadensbegrenzung beschreiben würde. Damit läßt er den Vertrauensbruch stehen, die Erkenntnisfähigkeit (alles was er nicht wollte) und mit der Vertreibung aus dem Paradies sorgt er sogar noch dafür, daß diese Trennung verschärft wird. Die Trennung der Menschen von Gott ist gottgewollt. Die Menschen haben auch keine Chance, ins Paradies zu Gott zurückzukehren.

 

Neben der normalen Bestrafung für eine schlechte Tat wären für Gott aber noch andere Sachen möglich gewesen:

Gott hätte in seiner unendlichen Gerechtigkeit die Strafe bei denen belassen können, welche die Sünde verursacht haben.

Gott hätte in seiner unendlichen Barhmherzigkeit den Menschen vergeben können.

Gott hätte in seiner unendlichen Machtfülle den Effekt des Genusses der Frucht ungeschehen machen können.

Gott hätte in seiner unendlichen Güte die Menschen im Paradies belassen können; auch durchaus wieder ohne Erkenntnisfähigkeit.

 

Hat er aber nicht, sondern bei der "erstbesten Gelegenheit" hat er sie vor die Tür gesetzt. Auch gab er den Menschen keine Gelegenheit zur Reue oder Wiedergutmachung.

 

Nun ist aber Jesus Christus auferstanden. Darum ist das evangelische Zeugnis wahr. Darum ist Adams Schuld getilgt. Darum ist meine Schuld getilgt, denn der Herr hat am Kreuze an meiner Statt gebüßt und die Strafe erduldet, die ich verdient habe.

Also abgesehen davon, daß ich mich frage, was Du verbrochen haben solltest, damit Du die Strafe verdienst, die Jesus für Dich abgebüßt haben soll, stellt sich doch die Frage, ob Adams (und Evas!) Schuld wirklich getilgt ist. Mir jedenfalls ist dies nicht deutlich, denn die Bestrafung der Erbsünde ist und bleibt weiter erhalten:

* Schlangen kriechen immer noch auf ihrem Bauch (fraßen aber niemals Erde, aber das spielt jetzt keine Rolle)

* Die Mühsal der Schwangerschaft und der Geburt sind weiterhin vorhanden

* Mühseliger Ackerbau und die Ernährung von Feldfrüchten ist immer noch notwendig.

* Der Tod ist immer noch integraler Bestandteil unseres Lebens

* Die Vertreibung aus dem Paradies ist immer noch gegeben

 

Was also genau ist getilgt worden? Und wenn etwas getilgt wurde, warum wird die Bestrafung weiter aufrechterhalten? Oder handelt Gott wie der transsexuelle Transvestit und Monstereerschaffer Frank N Furter aus dem Musical "The Rocky Horror Picture Show":

So I remove the cause ... but not the symptom!.

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Dem Zweiten Vatikanischen Konzil brannte das Thema so sehr auf den Nägeln, dass es in 16 Dokumenten, tatsächlich einen kurzen Satz zur Erbsünde gibt (LG 59).

 

Er besagt, dass Maria von jedem Makel der Erbsünde unversehrt blieb.

[...]

Den letzten Satz sollte man sich mal Hirn reinprügeln. Ebenfalls sollte man sich eben dort hineinprügeln, wofür Jesus am Kreuz gestorben ist. Und dann einfach mal der Reihe nach aufzählen und deduzieren:

 

* Mit dem Kreuzestod Jesu ist uns die "Schuld Adams" (die Erbsünde) vergeben. Soweit ich bisher die christliche Lehre verstanden habe, ging dies auch nicht anders. Nur durch den Kreuzestod konnte uns diese Schuld genommen werden. Robert sagt in seinem Posting ja auch nichts anderes.

 

* Ein Gott kann natürlich nicht in einem "sündenbeladenen Gefäß" zur Welt kommen.

 

* Deshalb muß Maria vom Makel der Erbsünde unversehrt bleiben. Von ihrer Geburt an und rein bis zu ihrem Tode.

 

* Da ihr die Erbsünde nicht durch die Kreuzigung genommen werden konnte (diese geschah ja später), muß sie auf andere Weise von der Erbsünde verschont geblieben sein.

 

* Mithin gab es de facto eine weitere Möglichkeit, Menschen von der Erbsünde zu befreien

 

* Die Kreuzigung war also nicht zwingend notwendig, um Menschen von der Erbsünde zu erlösen.

 

* Damit hätte Jesus nicht am Kreuz sterben brauchen. Jedenfalls nicht, was die Erbsünde angeht. Es wäre auch anders gegangen.

bearbeitet von Caveman
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Hier ist die wahre Geschichte der Erbsünde - nicht unbedingt wortwörtlich wahr, aber sinngemäß ist es so geschehen. Es handelt sich um tatsächliche Ereignisse, allerdings kann man ihnen nur einen sehr ungefähren Ort in Raum und Zeit verpassen:

 

Antikirchliche Hetze entfernt

bearbeitet von Lucia Hünermann
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Der Bericht des Buchs Genesis über die Ursünde unsrer Ureltern beschreibt nach dem Glauben der ganzen Kirche ein historisches Ereignis. Unbeschadet der bildhaften Sprache, die in manchen Details der Interpretation Raum läßt – etwa hinsichtlich der konkreten Art und Weise, wie die Alte Schlange die Übertretung insinuiert hat –, geht es um ein einmaliges, konkretes, „historisch-faktisches“ Ereignis in der Geschichte jenes ersten Menschenpaares, das die Schrift uns als Adam und Eva vorstellt, und zugleich um einen Wendepunkt der Geschichte schlechthin.

Selbstverständlich beschreibt der Schöpfungsmythos ein historisches Ereignis, dessen Faktizität wohl außer Frage steht. Irgendwann hat es einmal den ersten Menschen gegeben. Und der Mensch hat "von Anfang der Geschichte an" seine Freiheit zur Sünde missbraucht.

 

Trotzdem ist und bleibt der Schöpfungsmythos ein Mythos, der nicht nur "in manchen Details der Interpretation Raum lässt" (Ketelhohn), sondern er ist selbst schon Interpretation - und zwar eine mythische Interpretation "DES" Menschen und "DER" Welt. Historische Fakten lassen sich da nicht rausholen.

 

Da bin ich eben anderer Meinung wie Ketelhohn und seine Argumente der Historizität kann ich nicht teilen. Die Historizität betrifft das "Urereignis", nicht dessen Beschreibung.

 

"Es gab einen Mann und eine Frau, Adam und Eva, die in einer gewissen Gegend lebten." (Robert)

Die Nennung von Namen und Orten widersprechen nicht der mythischen Literaturgattung. Sogar Märchen (Hänsel und Gretel, Hexenhäuschen aus Lebkuchen), nennen Namen und Orte, woraus man nicht schließen kann, dass sie ein historisches Ereignis gemeint sind.

 

Klar mythisch ist die typologische Fassung der Namen. Es geht nämlich im Mythos nicht um die historische Protokollierung eines einzelnen Vorfalls, sondern um eine Beschreibung "des" Menschen und "seiner" Welt. Von Anfang an ist er Sünder, der Mensch. Von Anfang an ist er verführbar.

 

Noch offensichtlicher wird der mythische Charakter durch die sprechende Schlange. Ein evangelischer Freikirchenfundamentalist erklärte mir einmal lang und breit, dass sie damals noch Beine gehabt habe, denn erst nach ihrer Sündenfallverführung wird sie verflucht, auf dem Boden zu kriechen.

Bei solchen offensichtlichen Historisierungen von Mythen kommt man eben in völlig offensichtliche Abstrusitäten. Selbst Robert macht hier Kompromisse bei der Historizität.

Die Schlange ist im Orient (u.A.) Sinnbild der tückischen Listigkeit. Wenn man jemanden "du Schlange" nennt, spielt dies noch heute darauf an.

 

Dass die Tradition der Kirche diesen Mythos historisierte, ist nichts Neues. Die Bibel wurde großflächig (wenn auch keineswegs völlig einheitlich) als historischer Bericht gelesen, bevor man die verschiedenen Literaturgattungen in ihrer Eigenart schätzte. Dies ist allerdings ein Phänomen des Wissens, nicht des Glaubens.

 

Grundlegend bleibt die mythische Aussage: DER Mensch ist Sünder von Anfang an. Deswegen halte ich auch sowohl den Kreationistenkampf sowie auch Roberts Vermittlungsversuch (Historisch mit Detailabweichungen) für ein Verfehlen des eigentlichen Themas. Wenn ich historische Fakten suche, dann lese ich wissenschaftliche Literatur. Wenn ich aber im Glauben reifen will, dann lese ich die Bibel. Und die korrekte Historizität des Schöpfungsmythos spielt nicht eine einzige Geige bei der Erkenntnis, dass der Mensch von seinem Wesen her ein Sünder ist und dass sich die Sünde ausbreitet und Menschen sündig macht.

bearbeitet von Mecky
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Nochmal zur Erblichkeit der Erbsünde:

 

Das Zerbrechen des Verhältnisses zu Gott hat Folgen, die weit über den Sünder hinausreichen. Zum einen werden hier Werte verschoben.

Anstelle des Vertrauens treten andere Werte.

Anstelle der Liebe tritt Nichtliebe, womöglich sogar Hass.

Anstelle der Hingabe tritt Selbstsucht.

 

Ist dieser Prozess einmal begonnen, dann ist er nicht abgrenzbar. Kinder, die bei ihren Eltern zu wenig Vertrauenswürdigkeit und zu wenig Vertrauen erleben, ererben (wenn auch persönlich unverschuldet) selbst ein Defizit an Vertrauen. Kinder, die in eine defizitäre Glaubenssituation (z.B. Eltern mit skrupulösen Glauben, mit aggressivem Glauben wie in Irland, mit verzagtem Glauben ... etc ...) hineingeboren werden, ererben dieses Defizit automatisch.

 

Von Generation zu Generation wird dies weitergegeben. Diese Dynamik beschreibt die Erbsündenlehre. Man könnte natürlich ergänzen, dass diese Dynamik nicht nur zwischen verschiedenen Generationen wirkt, sondern auch innerhalb einer Generation, unter Freunden und Bekannten.

 

Der Betroffene ist zwar nicht selbst schuld an dem Defizit, das er mitbekommt, aber es betrifft ihn und prägt ihn dennoch. Oder wie Paulus sagt: "Wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen zu Sündern wurden, so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen zu Gerechten gemacht werden." Dadurch, dass Adam gesündigt hat, wurde ein Prozess in Gang gesetzt, der sich nicht so einfach stoppen lässt.

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Der Mensch ist kein Sünder,

ausser wenn Du meinst, das der Mensch ist von Gott "getrennt".

 

Aber diese Trennung ist keine Trennung, es ist DEFINITION.

Wir sind nicht Gott,

und Grenzen trennen nicht, sie verbinden.

 

Und Gott ist mitten unter uns und VEREINT,

Umarmt uns im was um uns ist und in uns.

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Komisch, dass trotz dieser angeblichen Defizite der Erbsünde die Gottesferne nie zugenommen hat. Es gibt heute mehr Anhänger von Jahwe als je zuvor.

 

Ihr solltet mal die Tatsachen prüfen, die schlagen Euren schönen Theorien mitten ins Gesicht.

 

Falls Ihr mir jetzt mit der Qualität kommt: Woher wollt Ihr denn wissen, ob es nicht gerade Eure Art der Gottesverehrung ist, die zu der abnehmenden Qualität geführt hat? Wenn sich das Verhältnis zu Gott verschlechtert hat, wie wollt Ihr da beurteilen, ob Ihr das Maß der Gottesverehrung seid?

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Lieber Volker!

 

Schaue nicht mit Röhrenblick nur auf die Erbsünde. Das ist die Dynamik, die nach unten zieht und von Gott wegführt. Es ist nicht gesagt, dass es nicht eine gegengerichtete Dynamik gibt.

 

Du beschreibst jetzt gerade das, was mythologisch in der Bibel durchdacht wurde. Die Sünde breitet sich aus, sie verstärkt sich, führt zum Mord von Kain an Abel. Sie breitet sich in einer Negativdynamik aus, bis schließlich das Menschengeschlecht durch und durch schlecht geworden ist. (Bitte diese Aussagen wiederum als mythologisch zu lesen: Hier wird eine Dynamik "DES" Menschen beschrieben, sollte er von Gott getrennt sein.)

Die Wende wird in der Noahgeschichte beschrieben. Nachdem die Dynamik des Bösen die Menschen ergriffen und für die Schöpfung so unerträglich gemacht hat, dass sie gerechterweise nur noch vernichtet werden kann, greift Gott das bisschen Güte, das noch vorhanden ist auf (Noah und seine Sippe), rettet sie und schließt mit ihnen einen Heilsbund. Neben die Negativdynamik kommt hier eine Positivdynamik ins Spiel, die von Gott ausgeht.

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Hmmm, Mecky, Robert summiert die Lehre und Meinung der Kirche zu diesem Thema, mehr nicht (ist ja nachlesbar).

 

Hat die Kirche also das Thema verfehlt? Oder vielleicht die, die nicht daran glauben?

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Nein, natürlich nicht.

 

Man kann selbstverständlich die Schöpfungsgeschichte historisch nehmen, ohne dass einem was am Glauben abgeht - solange man es auch so macht, wie es die Kirchenväter gemacht haben. Die haben nämlich viel weniger, als wir das heute tun, auf der Geschichtlichkeit herumgeritten. Genaugenommen war das für sie überhaupt keine Frage. Stattdessen haben sie sich aber sehr wohl den inhaltlichen Aussagen über "den" Menschen zugewandt. Sie hatten sozusagen gar kein Nebenthema, das vom Hauptthema ablenkt.

 

Glaubensmäßig ist das zunächst mal überhaupt kein Problem.

Das Problem entsteht erst dann, wenn die Historizität nicht mehr selbstverständlich ist. Dann kommt es nämlich - ob man will oder nicht - zu unerfreulichen Nebenwirkungen.

 

Zum einen zu einer Polarisierung.

Der eine Pol: Bisher war es doch immer historisch - also kämpfen wir um die Historizität. (Ein fragwürdiger Kampf)

Der andere Pol: Die Nichthistorizität liegt auf der Hand ... infolgedessen ist der Schöpfungsglaube (Samt Erbsünde) ein althergebrachtes Ammenmärchen.

 

Man beachte: Beide genannte Pole haben inhaltlich NICHTS mit der Aussage des Textes zu tun. Das Thema Historizität spielt sich zum eigenständigen Thema hoch. Wenn ich die verzweifelten Kreationistenthreads anschaue, dann wird mir das immer am Deutlichsten.

 

Ganz furchtbar wirkt dann noch ein weiterer Effekt: In dem krampfhaften Festhalten an der Historizität spiegelt sich ein ängstliches Augenverschließen gegen die fast schon offensichtliche Wahrheit wieder. Also bitte: Adam (der von der Erde genommene), Eva (die Lebenschenkende) sind so offensichtlich typologisch, die Schlange so offensichtlich mythologisch, dass man die Augen verschließen muss, um es nicht zu erkennen.

 

Es gibt noch einen anderen schlimmen Effekt, den ich mal "Bultmanneffekt" nenne. Der liegt auf dem anderen Pol. Dass man sich nämlich - aus Frustration, dass einem so viel Nichtgeschichtlichkeit nachgewiesen wird - das Mythische von der Realebene trennt. "Das sind doch nur Märchen. Hier wird nicht mehr gesehen, dass es bei Mythen sehr wohl eine Realebene gibt, wenn auch keine historisierte. Die beschriebene Realität ist "der" Mensch und "die" Welt. Ebenso ist das Ereignis durchaus geschichtlich: Irgendwann gab es den ersten Menschen (auch wenn die Übergänge fließend sind: Aber das ist eine menschliche Betrachtungsweise.) und von Beginn an stand er real unter der mythisch beschriebenen Dynamik.

 

Beide Effekte sind weit verbreitet und ruinieren den Glauben.

 

Die Augen vor der Wahrheit verschließen ist nie gut und genaugenommen auch ein Abwehren sowohl des Schöpfers der Realität wie auch des menschlichen, erfassungsfähigen Geistes.

 

Aus diesem Grunde sage ich: In Zeiten des Nichtwissens war die historische Auffassung unproblematisch und führte zum Glauben. Das tut sie prinzipiell auch heute noch. Da man aber heute die Augen verschließen muss (was ich Robert übrigens nicht unbedingt unterstelle, dazu ist seine Interpretation zu differenziert), haut man dann mit dem Hinterteil um, was man vorne aufgebaut hat.

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Lieber Mecky,

 

 

ich habe die VErmutung, daß Du Dich mit Deiner Mythos-Lesart nicht auf astreinem katholischem Lehrboden befindest. Aber das richtigzustellen, überlasse ich Robert.

 

Ich will jetzt hier ausschließlich Deine Lesart des Sündenfalles als Mythos der Menschheitsgeschichte ansprechen, denn auch wenn man die Story von Adam und Eva und der Schlange so auslegt wie Du, bleibt die wichtigste Frage offen: Warum um alles in der Welt sollte sich ein Mythos, der die Sündenanfälligkeit des Menschen erklären will, ausgerechnet das Essen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse als Sündenpräzedenzfall aussuchen? Was will uns der Schreiber damit sagen? Kann man wirklich - auch wenn es nur auf symbolischer Ebene ist - die "Ursünde" des Menschengeschlechts damit erklären, daß er den Unterschied zwischen Gut und Böse - obwohl verboten - kennenlernen will?

 

Ist es nicht eher so, daß die Unterscheidensfähigkeit zwischen Gut und Böse die Grundvoraussetzung dafür ist, daß man jemanden als Sünder für seine Sünden zur Rechenschaft ziehen kann, daß also das Essen von besagtem Baum die Voraussetzung dafür schaffte, daß sich Adam und Eva künftig für ihre Taten verantworten mußten? Ich habe das Gefühl, daß diese Geschichte ein wenig unbeholfen und verwackelt ist und letztendlich in die Hose ging. Macht ja nichts, ist ja verzeihlich. Aber man muß das Ganze ja nicht als DIE Erklärung für die Sündhaftigkeit und den Tod auf der Welt schlechthin hochpushen - soviel gibt dieser doch reichlich naive, unbedarfte Mythos einfach nicht her.

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Ist es nicht eher so, daß die Unterscheidensfähigkeit zwischen Gut und Böse die Grundvoraussetzung dafür ist, daß man jemanden als Sünder für seine Sünden zur Rechenschaft ziehen kann,

Lissie,

 

Du bist mit diesem Deinem Satz sehr nahe am Reich Gottes.

 

Jesus hat das Gleichnis vom Weizen und vom Unkraut erzählt.

Gott ist der Einzige, der Unkraut und Weizen scheidet,

und nur er ist es, der Gutes vom Bösen unterscheiden kann.

 

Nachdem wir Menschen glauben, Böses und Gutes unterscheiden zu können,

trennen wir - die Menschen- uns -die Menschen- von Gott.

 

gruss

peter

 

 

(Es ist tatsächlich ein historisches, sprich, zeitliches Ereignis: Es ist jetzt)

bearbeitet von pmn
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geht eigentlich noch jemand auf den beitrag von caveman ein oder wird er ganz " dezent" überlesen...ich find ihn ziemlich klasse...zumal er eine farge aufwirft über die erlösungstat gottes hinsichtlich der erebsüne bzw der sünde

 

caveman hat wie ich finde zurecht gesagt oder noch besser aufgezeigt, das es gott eben doch möglich ist uns auch ohne kreuz von sünden zu befreien....leute geht doch mal auf diesen aspekt ein!!

 

 

schon sehr gespannt :blink:

 

romulus

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caveman hat wie ich finde zurecht gesagt oder noch besser aufgezeigt, das es gott eben doch möglich ist uns auch ohne kreuz von sünden zu befreien....leute geht doch mal auf diesen aspekt ein!!

Schwierig. Wenn Gott wirklich allmächtig oder sagen wir mal sehr mächtig wäre, dann müsste er sich nicht zur Sündenvergebung in der Provinz von der Besatzungsmacht wegen Aufruhrs umbringen lassen. Dubiose Mittel zur Verfolgung zweifelhafter Ziele die nur teilweise oder überhaupt nicht erreicht werden ist kein Zeichen von Allmacht oder viel Macht.

 

In diesem Fall hätte es sogar gereicht, den Menschen diesen Umstand (der Sündenvergebung) schlicht mitzuteilen. Statt dessen wurde ein so merkwürdiger Weg gewählt, dass die meisten Menschen nur den Kopf schütteln und es nicht glauben können.

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In diesem Fall hätte es sogar gereicht, den Menschen diesen Umstand (der Sündenvergebung) schlicht mitzuteilen. Statt dessen wurde ein so merkwürdiger Weg gewählt, dass die meisten Menschen nur den Kopf schütteln und es nicht glauben können.

 

ja genau das ist es doch

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Liebe Lissie!

 

Ich bin tatsächlich auch der Meinung, dass dieser Mythos einige Schwächen aufweist - aber in anderer Hinsicht.

 

"Warum um alles in der Welt sollte sich ein Mythos, der die Sündenanfälligkeit des Menschen erklären will, ausgerechnet das Essen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse als Sündenpräzedenzfall aussuchen?"

 

Hättest Du lieber die Geschichte von Kain und Abel gleich zu Beginn oder die von Auschwitz? Da könnte man so richtig die abstoßenden Folgen der Sünde studieren. Das liegt aber nicht im Interesse dieses Mythos. Es geht hier überhaupt nicht um abstoßende Folgen, es ist mit Bedacht eine Nichtigkeit gewählt, damit der Leser bei sich selbst nachschauen kann, ob und wo diese Ursache der Sünde, der klein aussehende Beginn, in ihm selbst vorhanden ist. (Ich gebe pmn recht: Es geht um jetzt, um mich). Es ist wirklich ein Nichts, dem der Mensch in dieser Geschichte entgegeneifert.

 

Man muss dazu die Dynamik des Mytos mitverfolgen. Gott hat dem Menschen alles geboten, was er braucht. Eine heile Welt, Nahrung ringsherum. Und was tut der Mensch? Er lässt sich trotzdem verführen, seinem gutwollenden Gönner zu misstrauen. Vielleicht wird ihm ja das beste vorenthalten? Wozu denn das Verbot? Misstrauen gegen Gott (Und genau darum geht es. Das ist die Wurzel). Die Saat des Misstrauens ergreift erst Besitz von seinen Gedanken (Eva denkt erst mal nach über die Verlockung), dann aber auch sein Handeln.

 

Sie ergreift die Frucht, eine völlig banale Frucht wie jede andere, die nicht besser schmeckt und nicht besser sättigt, als jede andere. Und in diesem Moment wird ihr klar, was sie bisher nie erkennen konnte: Dass sie durch ihr Misstrauen Böses getan hat. Die Frucht ist nicht besser - hierin liegt kein Unterschied. Gott hat nichts vorenthalten. Aber sie hat misstraut und das Misstrauen ist nun unübersehbar manifest geworden durch den Biss in die Frucht. Wegen einer Nichtigkeit hat sie Gott misstraut.

 

Der Mythos sagt also: Misstrauen gegen Gott ist die Wurzel aller Sünde. Ich denke, da liegt der Mythos gar nicht so schlecht damit. Hier entspringt auch die ganze Theodizee-Dramatik.

Der Mythos fährt dann fort mit Kain und Abel. Hier werden dann die Folgen beschrieben. Kain misstraut auch dem Wohlwollen Gottes. Er fühlt sich zu kurz gekommen - aus diesem Misstrauen gegen Gott entsteht nun Neid gegenüber dem Bruder.

 

(Für A&A ist es vielleicht leichter verständlich, wenn man statt "Misstrauen gegen Gott" "Misstrauen gegen das Schicksal" einsetzt. ... Allerdings bleibt es letztlich unverständlich, solange man unter Schicksal eine leblose Macht, z.B. blinde Naturgesetze versteht).

 

"Was will uns der Schreiber damit sagen? Kann man wirklich - auch wenn es nur auf symbolischer Ebene ist - die "Ursünde" des Menschengeschlechts damit erklären, daß er den Unterschied zwischen Gut und Böse - obwohl verboten - kennenlernen will? "

Aus dem zuvor Gesagten geht hervor, dass das mit dem Mythos nicht gemeint ist. Übrigens: Auch das Bedürfnis, "Gut und Böse" kennen zu lernen, dient im Mythos dem gleichen Ziel, nämlich das Misstrauen freizulegen. Für Eva waren "Gut und Böse" ja nur Worte, mit denen sie nichts anfangen konnte. Aber .... die Schlange hat es als etwas gaaanz Tolles hingestellt. Und so misstraut auch hier Eva. Noch was, was uns Gott vorenthält? Ich weiß zwar nicht was, aber womöglich wird mir was Wichtiges vorenthalten. Mir geht's zwar gut, aber wer weiß? Vielleicht könnte es mir noch besser gehen, wenn ich wüsste, was Gut und was Böse ist.

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Gast Ketelhohn

Die ersten Kapitel des Buchs Genesis sind der Textgattung nach ohne Zweifel mit dem Mythus verwandt. Beim Schöpfungsbericht ist ja ohnehin offensichtlich, daß er nicht die Anschauung eines Augenzeugen zur Grundlage haben kann. Daß dennoch bereits die Juden die biblische Kosmogonie und die folgenden Schilderungen vom Beginn des Menschengeschlechts – Sündenfall, erster Totschlag, Städtegründung, Sintflut, Stammväter der Völkerfamilien, Turmbau zu Babylon und Sprachverwirrung – mit ihren mythischen Elementen als wahr annahmen, hat seinen Grund in der Autorität des Moses.

 

Durch ihn sind diese Anfangskapitel des Pentateuchs „beglaubigt“ – das scheint mir ein passenderer Begriff zu sein als derjenige einer im modernen Sinn verstandenen „Autorschaft“, denn auch wenn Moses die Genesis niederschrieb oder niederschreiben ließ, muß er ja auf ältere Überlieferungen zurückgegriffen haben –, Moses selber aber ist von Gott beglaubigt durch die Ereignisse des Auszugs aus Ägypten, derer die Juden alljährlich im Pascha gedenken.

 

Für die Kirche ist diese Beglaubigung durch die leibhaftige Erscheinung Gottes im Fleisch noch überboten. Dies Ereignis garantiert uns die Irrtumsfreiheit der biblischen Bücher, deren Zweck wir als die Vorbereitung der Ankunft des Messias erkannt haben; unbeschadet der uns bekannten Schwierigkeiten exakter Textüberlieferung durch die Jahrtausende und der offensichtlichen Verwendung symbolhafter Sprache insbesondere in den genannten Anfangskapiteln des Buches Genesis.

 

Von den übrigen Büchern der Heiligen Schrift trägt, soweit ich sehe, allein das Buch Job noch partiell mytische Züge (vor allem freilich dramatische). Im übrigen handelt es sich hauptsächlich im Texte, die ausdrücklich und offensichtlich historisch fixierbares und fixiertes Geschehen berichten wollen; ferner um prophetische Litteratur – Deutung der Zeit, Ruf zur Umkehr, Ankündigung von Künftigem –, Weisheitsschriften, Gebet und Lobpreis sowie Mahnschreiben.

bearbeitet von Ketelhohn
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(Mecky (Hervorhebungen von mir))

 

Man muss dazu die Dynamik des Mytos mitverfolgen. Gott hat dem Menschen alles geboten, was er braucht. Eine heile Welt, Nahrung ringsherum. Und was tut der Mensch? Er lässt sich trotzdem verführen, seinem gutwollenden Gönner zu misstrauen. Vielleicht wird ihm ja das beste vorenthalten? Wozu denn das Verbot? Misstrauen gegen Gott (Und genau darum geht es. Das ist die Wurzel). Die Saat des Misstrauens ergreift erst Besitz von seinen Gedanken (Eva denkt erst mal nach über die Verlockung), dann aber auch sein Handeln.

 

Sie ergreift die Frucht, eine völlig banale Frucht wie jede andere, die nicht besser schmeckt und nicht besser sättigt, als jede andere. Und in diesem Moment wird ihr klar, was sie bisher nie erkennen konnte: Dass sie durch ihr Misstrauen Böses getan hat. Die Frucht ist nicht besser - hierin liegt kein Unterschied. Gott hat nichts vorenthalten. Aber sie hat misstraut und das Misstrauen ist nun unübersehbar manifest geworden durch den Biss in die Frucht. Wegen einer Nichtigkeit hat sie Gott misstraut.

 

Nun, wie wir alle wissen, ist es ein erheblicher Unterschied, ob man zu einer schlechten Tat verführt wird oder sie willentlich selbst angestrengt hat. Ein interessanter Aspekt wäre daher zu wissen: Hätte Eva auch von der Frucht gegessen, wäre sie von der Schlange nicht verführt worden ?

 

Leider gibt die Bibel hierfür nichts her und eine Beantwortung bliebe im Bereich purer Spekulation.

 

Du schreibst selber, daß Eva erst nach dem Genuss der Frucht erkennen konnte, welchen Fehler sie gemacht hat. Dennoch übergehst Du, daß ihre Schuldfähigkeit damit eingeschränkt oder nicht vorhanden war. Wenn sie es vorher nicht hätte erkenn können, dann kann man Eva nichts vorwerfen. Es sei denn, das Mitrauen Gott gegenüber ist die eigentliche Sünde, aber dazu gleich mehr.

 

Doch, eines hat Gott Eva vorenthalten: Eben jene Erkenntnis. Ob die Vorenthaltung richtig oder falsch war, ist nicht relevant. Mag sein, daß sie sonst alles von Gott erhalten hat, mag sein daß sie erkannt hat, daß man Gott wirklich bedingungslos trauen kann (wobei ich persönlich mir in diesem Punkte nicht sicher wäre). Mag sein, daß die Frucht doch nicht so toll war, wie die Schlange behauptet hat. Aber dennoch hat der Genuß der Frucht eine Änderung in Eva bewirkt.

 

Wegen einer Nichtigkeit hat sie Gott misstraut.

Zurück zum Mißtrauen gegen Gott. Wahrscheinlich die eigentliche Sünde...

 

Hat sie wirklich Gott mißtraut? Hat sie das? Dann könnte man Vermutungen anstellen oder anhand des Textes versuchen herauszufinden, worin denn dieses Mißtrauen begründet wäre. Ich finde definitiv keinerlei Hinweis dafür in der Bibel, keine Handlungen Gottes oder Adams, die Eva dazu bewegt hätten, Mißtrauen gegen Gott zu entwickeln. Nichts. Die Schildderungen geben doch ein sorgloses und glückliches Leben im Paradies wieder, geradezu perfekt.

 

Nein, nicht Mißtrauen gegen Gott war der Fehler, im Gegenteil:

Ihr Fehler war, daß sie der Schlange ebenso Vertrauen entgegenbrachte wie Gott.

 

Nicht Mißtrauen war es, zuviel Vertrauen war ihr Fehler.

 

Denn das Leben im Paradies war sorgenfrei. Gott, die Menschen und alle Tiere lebten in absoluter Harmonie (das kann man zumindesten annehmen). Welchen Grund hatte Eva also, der Schlange zu mißtrauen? Die Schlange war ebenso ein Geschöpf Gottes wie alle anderen. Woran hätte sie erkennen können, daß die Absichten der Schlange böse sind. Richtig, mit der Frucht... Oder mit einen Hinweis von Gott: "Hüte Dich vor der Schlange, Eva, denn ihre Absichten sind schlimme." Allerdings hätte dies gezeigt, daß es mit der Harmonie im Paradies doch nicht so gut bestellt war.

 

Nein, die ganze Geschichte hat einen rein mythologischen Hintergrund. Sie ist - soweit ich weiß, man mag mich hier gerne korrigieren - wahrscheinlich in der babylonischen Gefangenschaft entstanden. Eine Zeit des Elends und der Not, wo Menschen nach dem Sinn des Lebens und dem Ursprung gefragt haben, nach dem Sinn und Ursprung des Leids und der Schlechtigkeit in der Welt. Die Menschen haben verzweifelt nach Werten und Antworten gesucht.

 

In diesem Sinne sehe ich die Geschichte um den Sündenfall als allersten Versuch der Beantwortung der Theodizee-Frage: Nicht Gott ist schuld an den Sünden, der Mensch ist es. Für die einfachen Menschen damals hat diese Geschichte als Begründung durchaus gereicht. Heute aber, mit mehr Wissen und besseren analytischen Fähigkeiten merkt man, daß die Geschichte unzureichend für diesen Zweck ist und das sich die eigentlichen Schreiber dieser Geschichte eigentlich ins eigene Knie geschossen haben: Eva ist unschuldig, die Schlange der Initiator alles Üblens und Gott bekleckert sich nicht gerade mit Ruhm...

 

QUOTE-Funktion repariert. Lucia

bearbeitet von Lucia Hünermann
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>> ... daß die Geschichte unzureichend für diesen Zweck ist und das sich die eigentlichen Schreiber dieser Geschichte eigentlich ins eigene Knie geschossen haben: << (Caveman)

 

Das fällt aber nicht weiter auf. Fromme Geschichten wollen nämlich nicht durchdacht, sondern "durchglaubt" sein. Insofern ist die hanebüchene Story vom Sündenfall völlig unschädlich. Die Religionsmacher wissen aus Erfahrung, daß die intellektuellen Ansprüche ihrer Klientel nicht besonders hoch sind.

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