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Am Dienstag ist Bonaventura-Tag


Christoph Overkott

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Gast Ketelhohn

»Anders als Plato gehen Bonaventura und Papst Johannes-Paul II. in FIDES ET RATIO von der Offenbarung aus.« (Christoph Overkott)

 

»Denn als ich umherging und eure Heiligtümer besichtigte, fand ich auch einen Altar, an welchem geschrieben stand: „Dem unbekannten Gott“. Was ihr nun verehret, ohne es zu kennen, das verkündige ich euch« (Act 17,23).

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Bei Bonaventura fällt mir noch ein:

 

Zusammen mit dem Itinerarium mentis in Deum wird häufig in im Handel befindlichen Ausgaben auch das Buch De Reductione abgedruckt.

 

z.B.

Deutsch

Bonaventura: Itinerarium mentis in Deum. Pilgerbuch der Seele zu Gott. De Reductione artium ad theologiam. Die Zurückführung der Künste auf die Theologie. Eingel., übers., und erl. von Julian Kaup OFM. München : Kösel, 1961.

 

Italienisch

Bonaventura: Itinerario della mente a Dio. Le scienze ricondotta alla theologia. Introduzione, traduzione, commento di E. Mariani. Cinvenza: LIEF, 1984.

 

Spanisch

Bonaventura: Itinerario de la mente a Dios - Las ciencias y la teologia. Texto bilingue. "Obras de San Buenaventura". Ed. dirigida, anotada y con introducctione por L. Amorós, B. Aperribay, M. Oromí, I. Madrid, 1945.

 

 

Zu Beachten wäre, daß "De Reductione" aller Wahrscheinlichkeit nicht von Bonaventura stammt !!

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Christoph Overkott

Literaturhinweise:

 

Dreifaltige Liebe - gekreuzigte Liebe: eine Bonaventura-Interpretation. Wissenschaft und Weisheit 47, 12-22 (1984)

 

Trinitarische Begegnungen bei Bonaventura. Fruchtbarkeit einer appropriativen Trinitätstheologie, Münster 1985 (Habilitation)

 

Trinitarische Kirche - Kirche als Communio. Bonaventuras Hexaemeron, in: Michael Albus u.a.: Der dreieine Gott und die eine Menschheit (FS Klaus Hemmerle). Herder: Freiburg, 139-168 (1989)

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Literaturhinweis

 

Hattrup, D.: Ekstatik der Geschichte. Die Entwicklung der christologischen Erkenntnistheorie Bonaventuras. (Habilitation) Paderborn: Schöningh, 1993.

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Christoph Overkott

In ihrer Arbeit über Mystik und Politik kommt die Dillinger Franziskanerin V. Görnert treffend zu dem Ergebnis:

 

Als Ordensoberer und Neubegründer der Franziskaner ist Bonaventura mitten in die Auseinandersetzungen um die Verwirklichung der franziskanischen Lebensform kontemplativ unterwegs gestellt. Er versucht einen gemäßigten Mittelweg zu finden, in dem er aber letztendlich auch der Kontemplation den Vorrang einräumt. Das hat sicherlich mehrere Gründe. Zwei wichtige Aspekte seien hier genannt: Als einer der bedeutendsten Lehrer der Mystik im Abendland, teilt Bonaventura die Erfahrung Gottes in zwei Ebenen: in die des mystischen Erlebens und des intellektuellen- wissenschaftlichen Erkennens. Über die Bedeutung des aktiven christlichen Handelns als Orte der Gotteserfahrung finden wir bei ihm nur wenige Angaben. Das Ziel jedes christlichen Lebens ist für ihn die mystische Vereinigung mit Gott. Ihr ist letztendlich auch alles verstandesmäßige Studium untergeordnet.

 

Für Bonaventura ist die Schöpfung ein unmittelbarer Offenbarungsort Gottes, durch den jeder glaubende Mensch wie in einem „Spiegel“ Gott erkennen kann. Als Mystiker sieht er aber auch die Kontemplation als die höchste und vollkommenste Stufe des menschlichen Daseins an, auf welcher der Mensch ganz in Gott, der Urquelle alles Lebens, „zurückgeführt “ wird. In seinem mystischen Hauptwerk „Pilgerweg der Seele in Gott hinein“ verbindet er diese Theologie mit seinen tiefen mystischen Erfahrungen.

 

V. Görner: Frauen - kontemplativ unterwegs. Dilliger Franziskanerinnen heute. Manuskript. S. 32.

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Christoph Overkott

Ratzinger hat sich schon früh in seiner theologischen Tätigkeit ausführlich mit dem Begriff der Offenbarung beschäftigt. Seine Habilitationsschrift über die Geschichtstheologie des heiligen Bonaventura war zu dieser Zeit ein so mutiger Ansatz, dass die Abhandlung zuerst abgewiesen wurde. Damals wurde Offenbarung noch wesentlich als eine Sammlung göttlicher Sätze und primär als eine Frage der rationalen Erkenntnis betrachtet. Ratzinger fand in seiner Forschung jedoch, daß Offenbarung bei Bonaventura sich auf Gottes Handeln in der Geschichte bezog, in der sich die Wahrheit allmählich entfaltet. Offenbarung ist ein ständiges Anwachsen der Kirche in der Fülle des Logos.

 

Erst nach einer gründlichen Kürzung und einer weiteren Bearbeitung des Textes wurde die Arbeit angenommen. Seither vertritt Kardinal Ratzinger eine dynamische Auffassung von Offenbarung, wonach "das Wort" (Christus) immer größer ist als die Wörter und in den Wörtern nie ausgeschöpft.

 

Niels Christian Hvidt: Das Problem der christlichen Prophetie. 30Giorni, No 1 - 1999.

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Christoph Overkott

So wird auch verständlich, warum Ratzinger bei der Präsentation von FIDES ET RATIO in derselben Grundgestimmtheit wie Bonaventura feststellte:

 

"Gemeinsam mit der Liebe ist die Wahrheit die Grundkategorie der christlichen Offenbarung."

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Christoph Overkott

Analog formulieren die Bischöfe in ihrem Katechismus:

 

"Niemand kann ohne Liebe leben. Der Mensch bleibt für sich selbst ein unbegreifliches Wesen; sein Leben ist ohne Sinn, wenn ihm nicht die Liebe geoffenbart wird, wenn er nicht der Liebe begegnet, wenn er sie nicht erfährt und sich zu eigen macht, wenn er nicht lebendigen Anteil an ihr erhält (vgl. RH 10)."

 

Bd. 2, S. 347.

bearbeitet von Christoph Overkott
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Christoph Overkott

Erst in der endzeitlichen Vollendung ist der Gleichklang der menschlichen Liebe mit der göttlichen Liebe erreicht. In der Zeit unseres irdischen Lebens sind wir immer auf der Suche nach dem Gelingen unserer Liebe. Zwar wissen wir, daß wir gut sein und das Gute tun sollen, aber wir wissen nicht schon immer von vornherein, was in vielen Lebenssituationen das wahrhaft Gute ist. Nicht selten geschieht es, daß wir trotz aller Bemühungen nicht die volle und ganze Wahrheit herausfinden, weil unsere Erkenntnis und Einsicht nicht ausreicht und weil wir nicht alle Aspekte der jeweiligen Handlungssituation durchschauen. Aber wir können unser Handeln auch nicht immer aufschieben, bis wir alles ganz genau wissen und beurteilen können. Die Situation verlangt, daß wir uns entscheiden und entsprechend unserer Entscheidung handeln. Wenn wir redlich nach der Wahrheit suchen und uns entsprechend unserer Einsicht und Erkenntnis entscheiden, wahren wir die Treue zum Gewissen. Das gilt für Glaubende wie für Nichtglaubende.

 

ErwKat Bischöfe, Bd. 2, S. 130

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Ein klein wenig unbedeutendes Wissen kann ich noch beisteuern: dieser Mitbruder war Ägidius von Assisi.

Auf welche Quelle beziehst du dich?

Ich habe mal ein Büchlein "Klassiker der Mystik" oder so ähnlich im Franziskanerkloster gelesen, welches ausschließlich Agidius gewidmet war und da auch diese kleine Episode beschrieb - im alten Forum hatte ich den Text sammt Quelle im Thread "Franziskanische Gedanken" auch mal gepostet.

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