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Sonntagsfrage (nur Christen)


Kritias

  

49 Stimmen

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Liebe Claudia,

 

Du meinst, *Eigenverantwortung stärken* hat nichts mit der FDP zu tun?

Entschuldige - ich wollte den Satz nicht beim zitieren völlig zerhacken. Ich denke, Du hast verstanden.

 

Also lassen wir´s mit dem Versuchen, wenigstens ansatzweise Gerechtigkeit herzustellen? Weil es zu viel Verwaltung gibt, geben wir das Projekt Gerechtigkeit anstreben auf?

Nö, hat ja keiner verlangt. Die viel interessantere Frage ist: was ist Gerechtigkeit? Und wie viel ist sie im Vergleich zu anderem wert? Wieviel soll man also an anderem aufgeben, um wieviel an Gerechtigkeit (was immer das denn sei) zu erlangen?

 

Mein soziales Gewissen sagt mir aber auch, daß man nicht einerseits die Vermögenssteuer abschaffen kann und andererseits bei den sozial Schwachen und Kindern kürzen sollte. Damit hatte die CDU/FDP-Regierung begonnen, und die SPD setzt, mir völlig unverständlich, diesen Kurs fort. Wer also links und sozial gerecht wählen will, dem bleibt nur die PDS.

Wer links wählen will, soll machen, was ihm behagt - was „links“ sein soll, habe ich noch nie so richtig verstanden.

 

Was nun die Vermögenssteuer betrifft: Gegen die habe ich gar nichts. Und auch die F.D.P. hätte gar nichts gegen die. Sie hatte und hat nur etwas gegen bestimmte Formen der Vermögenssteuer, die viel an Verwaltungsaufwand kostet, wenig an Steuereinnahmen bringt und volkswirtschaftlich schädliche Lenkungswirkungen hat (etwa durch Kapitalflucht). Vor allem hat die FDP aber etwas dagegen, einem Staat, der durchaus genug Geld hat, es aber dämlich einsetzt, mehr Geld zu verschaffen, während er doch lieber mit dem, was er schon hat, vernünftiger umgehen sollte. Und wenn schon, dann fängt man eben bei Steuern mit dem Streichen an, die dem Bürger relativ viel Geld wegnehmen, ohne daß er entsprechend viel dafür bekommt.

 

Es ist ja kein Wert an sich, den Reichen etwas zu nehmen. Wenn schon, sollen die Armen auch etwas davon haben. Bei der Vermögenssteuer (zumindest in der Form, wie sie damals bestand), wurde den Reichen zwar etwas genommen, bis das ganze durch die Finanzverwaltung durch war, blieb aber kaum noch etwas übrig, um es den Armen zu geben. Das ist nun aber nicht sozial, sondern bloß dämlich.

 

Der Unterschied zwischen liberaler Politik und Regulierungspolitik (übrigens rechter wie linker) ist lediglich der, daß für Rechte wie Linke es immer erst einmal gut ist, etwas zu regeln. Dann ist alles hübsch „ordentlich“ (rechts) oder „gerecht“ (links) - allerdings geht es allen dann eher ordentlich schlecht oder gerecht schlecht, denn ob die Regelungen die angestrebten Wirkungen überhaupt haben, oder ob die Regelungen mit dem Hintern alles wieder einreißen, was sie vorneherum aufbauen, und noch mehr, ist für Rechte und Linke nicht so interessant.

 

Übrigens: ich bin nicht mir allem einverstanden, was die FDP so fordert. Manches halte ich sogar für hirnerweichend dämlich. Wahlen sind (darüber zu jammern ist idiotisch) immer Wahlen aus verschiedenen Übeln. Nur sind die wirklich dämlichen Fehler bei der FDP m.E. seltener als in den anderen Parteien - und die Möglichkeit, idiotische Fehler erfolgreich zu kritisieren, sind in der FDP besser.

 

OHNE Verwaltung kommt *gar kein* Euro bei den Bedürftigen an, so viel dürfte klar sein.

Es hat ja auch keiner verlangt, die Verwaltung abzuschaffen - auch die FDP nicht.

 

Und mal im Ernst: an der Verwaltung alleine hängt es wohl nicht. Im Gegenteil, das ist eines der kleineren Probleme.

Nicht an ihr allein - das wäre auch etwas zu einfach. Aber daß das eines unserer „kleineren Probleme“ sei, ist nun wirklich absurder Unfug.

 

Insofern lasse ich das nicht wirklich gelten. *Weil die anderen Verwaltung wollen und die FDP die beschränken will* ist für mich nicht wirklich überzeugend, FDP zu wählen. Und ich glaub auch nicht, daß DIR das ausreicht...???

Daß das für Dich nicht überzeugend sein kann, ist klar. Verwaltung ist ja aus Deiner Sicht fein, ist wunderbar, ist ja das einzige, was uns vor dem Untergang bewahrt. Denn der Mensch ist dumm und böse, und nur die Verwaltung ist klug und gerecht und daher imstande, die Dummheit und Bosheit des Menschen auszugleichen.

 

Ernsthaft: selbst wenn die FDP sich bloß darum kümmern würde, Verwaltung zurückzudrängen (nicht zu vernichten - das schafft keiner), wäre das für mich tatsächlich schon ein Grund, die FDP zu wählen.

 

Leider, leider kümmert sie sich seit etlichen Jahren tatsächlich fast nur noch darum. Allerdings hat das auch damit zu tun, daß das (zumindest dem ersten Augenschein nach) die Aufgabe ist, die mit den dringendsten Problemen derzeit zu tun hat. Was mir fehlt, ist das Bewußtsein, daß „dringend“ und „wichtig“ nicht dasselbe ist. Es gäbe nämlich durchaus auch Bereiche, in denen die FDP sehr viel mehr sagen müßte: Bürgergesellschaft, Rechtsstaat und so weiter. Weil sie sich damit m.E. zu wenig befaßt, ist meine Liebe zur FDP etwas abgekühlt. Aber bevor ich einen von den anderen Hanseln hinnehme, denen das noch unwichtiger ist und die außerdem noch den Staat zum allumfassenden Generalbetreuer machen wollen, bleibe ich (wenn auch manchmal zähneknirschend) bei der FDP.

bearbeitet von sstemmildt
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Ei, ei, sehe ich das richtig: jetzt haben wir bei den Christen einen Liberalen mehr als bei den A&As?

 

Brav! :blink:

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Hallo Sven,

Nö, hat ja keiner verlangt. Die viel interessantere Frage ist: was ist Gerechtigkeit? Und wie viel ist sie im Vergleich zu anderem wert? Wieviel soll man also an anderem aufgeben, um wieviel an Gerechtigkeit (was immer das denn sei) zu erlangen?

Ja, und ich empfinde es als schwerst ungerecht (und welcher Mensch mit sozialem Gewissen tut das nicht), daß die, die die Gesellschaft weiterhin erhalten, indem sie Kinder kriegen, abkassiert werden, und die Millionäre entlastet werden / bleiben???

Wer links wählen will, soll machen, was ihm behagt - was „links“ sein soll, habe ich noch nie so richtig verstanden.

Für mich heißt links: soziale Gerechtigkeit nach den Möglichkeiten des Staates, Pazifismus, Offenheit für Neuerungen. Aber ich bin auch nicht in allem links.

Was nun die Vermögenssteuer betrifft: Gegen die habe ich gar nichts. Und auch die F.D.P. hätte gar nichts gegen die.

So wenig, daß sie sie mit abgeschafft hat... :blink:

Sie hatte und hat nur etwas gegen bestimmte Formen der Vermögenssteuer, die viel an Verwaltungsaufwand kostet, wenig an Steuereinnahmen bringt und volkswirtschaftlich schädliche Lenkungswirkungen hat (etwa durch Kapitalflucht).

Billige Ausrede, und ZU durchsichtig...:blink:

Es ist ja kein Wert an sich, den Reichen etwas zu nehmen.

Und ich dachte immer in meiner Naivität, Umverteilung zugunsten der Armen wäre ein christlicher Grundsatz... wenigstens theoretisch... :blink:

 

Sven, zu hoher Verwaltungsaufwand und Umverteilungsprobleme sind keine Ausreden dafür, daß an den Enden gespart wird, wo ohnehin schon wenig bleibt (Arbeitslose, Familien). Da sind Deine Argumente ECHT dürfitg...

Verwaltung ist ja aus Deiner Sicht fein, ist wunderbar, ist ja das einzige, was uns vor dem Untergang bewahrt

Ja? Wo hab ich DAS denn gesagt?

Denn der Mensch ist dumm und böse, und nur die Verwaltung ist klug und gerecht und daher imstande, die Dummheit und Bosheit des Menschen auszugleichen.

Hier gehst Du eindeutig zu weit.

 

Interpretier einfach weniger in meine Kritik rein, und wir können wieder sachlich diskutieren. Daß ich etwas nicht für das Kernproblem halte, heißt nicht, daß ich es NICHT für ein Problem halte. Nur würde ich an anderen Ecken anfangen zu jammern und zu meckern als ein FDPler (wenn er denn wirklich bei der Verwaltung anfängt, aber wirklich andere Argumente PRO FDP lese ich auch bei Dir nicht).

 

Grüßle,

Claudia

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Jede Partei vertritt die Interessen des Volkes, wenn diese einen Arschtritt bekommt.

Und welche Interessen vetrittst Du, wenn man Dich tritt?

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Was nun die Vermögenssteuer betrifft: Gegen die habe ich gar nichts. Und auch die F.D.P. hätte gar nichts gegen die.

So wenig, daß sie sie mit abgeschafft hat... :blink:

Stimmt so nicht ganz. Die Vermögenssteuer wurde 1996 wegen eines Spruches des Bundesverfassungsgerichtes abgeschafft. Karlsruhe hatte 1995 eine mehr als 50%ige Steuerbelastung der Vermögenserträge als Verstoß gegen die grundgesetzliche Eigentumsgarantie erklärt. Diese Schwelle wurde bei vielen betreffenden Vermögen bereits durch Einkommensteuer und Solidaritätszuschlag erreicht. Da die Richter zusätzlich deutlich höhere Freibeträge eingefordert hatten, hätte diese Steuer nurmehr eine relativ schmale Schicht von Steuerzahlern mit mittlerem Vermögen

und mittlerem Einkommen leisten müssen.

bearbeitet von Kritias
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Es gibt einen (leider) guten Gund, die Vermögenssteuer abzuschaffen:

 

Meistens wird nämlich Vermögen aus bereits versteuertem Geld aufgebaut. Dieses wird dann nochmal versteuert - und irgendwann muss einfach mal Schluss dem Versteuern sein.

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Ich wäre ja froh, wenn wenigstens ein paar Leute/Konzerne mehr in diesem Land Steuern zahlen würden.

 

Damler Benz z.B: zahlt faktisch keine Steuerrn in good old Germany...

bearbeitet von Caveman
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Es gibt einen (leider) guten Gund, die Vermögenssteuer abzuschaffen:

 

Meistens wird nämlich Vermögen aus bereits versteuertem Geld aufgebaut. Dieses wird dann nochmal versteuert - und irgendwann muss einfach mal Schluss dem Versteuern sein.

Hinzu kommt, daß Vermögen ja bereits dadurch besteuert wird, daß die Einkünfte aus dem Vermögen der Einkommensteuer unterliegen.

bearbeitet von Kritias
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Am Schlimmsten sind die ganzen Einkommensmillionäre, die keine Steuern bezahlen. urch meine Arbeit in einer Vermögensberatung habe ich Fälle gesehen, wo einen als Arbeitgeber die kalte Wut packt.

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Da jetzt kaum noch neue Votes kommen, mache ich mal den Abschlußvergleich:

 

Partei.........A&As Christen

----------------------------------

CDU/CSU....33% / 25%

SPD..............3% / 10%

Grüne........20% / 42,5%

FDP.............7% / 7,5%

PDS.......... 23% / 2,5%

 

Ergo: SPD kann sich auflösen, die Grünen sind die neue C-Partei, A&As neigen zu Extremen :blink:

 

(Wie krieg ich das als Tabelle?)

bearbeitet von Kritias
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Ich wüßte jetzt nicht, worin sich fdp u. grün großartig unterscheiden.

Es hätte mich auch überrascht, wenn du das gewusst hättest...

 

@Claudia, ich antworte dir später. Jetzt geht's auf's Volksfest...!

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