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“dream big, work hard” oder „carpe diem“?


joey1

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Hallo, John!

 

Du hast Recht, ich idealisiere die Familie ein wenig. Meine einzige echte Beziehung ist nach 1 Jahr während meiner Schwangerschaft gescheitert, und ich wurschtel mich so mit viel Unterstützung meiner Eltern durch. Ich habe mir keine Familie und stelle mir das wahrscheinlich konfliktärmer vor als es ist.

 

Allerdings kann ich aus meinem Bekanntenkreis schon behaupten, daß es Ehen gibt, die zumindest sehr lange glücklich sind. Meine Eltern sind jetzt 25 Jahre verheiratet, meine Großeltern 50. Natürlich ging das nicht ohne Streit, einigen davon habe ich auch mitbekommen, aber im Willen, sich nicht nur irgendwie zusammenzuraufen, sondern an der Beziehung zu arbeiten und nicht zu gehen, wenn es unbequem wird, hat es bei ihnen geklappt.

 

Liebe Grüße,

 

Andrea

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Hallo John,

 

>Was oder wem nützt es letztendlich, wenn der Gegenüber einen nur noch nervt, gähnen lässt, Kopfschütteln auslöst, das Sexualleben völlig uninteressant wird – man sich womöglich ekelt etc. ? <

 

Auch nach 20 Jahren freue ich mich, wenn ich abends nach Hause fahre, meine Frau begrüßen uns mit einem Lächeln und einm Kuss und freuen uns, daß uns wieder sehen.

 

Nervt?

Gähn?

Kopfschütteln?

Uninteressiertes Sexualleben, gar Ekel?

 

Auch wenn dir das wie ein Angriff vorkommen mag, ich schließe mich Lucias Meinung ohne Abstriche, ohne wenn und aber, und dazu aus eigener Erfahrung und eigenem Erleben an.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Zitat von john

 

>>Wel ich der Meinung bin das das Leben eben kein  langsam fließender ruhiger Fluß ist, sondern eher sein Gegenteil <<

 

Hallo John

 

Ich habe ja auch nicht behauptet daß es so ruhig lief, sondern ich sagte

ja trotz Höhen und Tiefen....Was sind Höhen und Tiefen?

Es ging steil bergauf bergab.

Aber ist man bereit auch zu kämpfen?

Gut bei dir hats nicht geklappt,die Garantie hat man nicht,das stimmt.

Doch ist es heutzutage so daß die Menschen zu schnell aufgeben.

Man muß eben auch mal bereit sein sich mit dem anderen auseinanderzusetzen und seinen eigenen Standpunkt zu überdenken.

Das ist heute bei den wenigsten der Fall.

Aber mein Ziel ist es lebenslang mit meinem Mann zusammenzubleiben.

Ob es dann so kommt mal sehn, ich vertrau auf Gott und lege es ihm

in die Hände.Ich möchte auf jeden Fall meinen Beitrag dazu leisten.

Außerdem versuche ich die Beziehung zu meinem Mann unabhängig

zu machen von unserer finanziellen Lage bzw. Schwierigkeiten mit den

Kindern.

Übrigens stand ich auch schon mal vor der Scheidung.Haben aber dadurch daß wir gerade da zu Gott durch Jesus Christus gefunden haben nochmal die Kurve gekriegt.Preis sei ihm dafür.

 

Omega

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Zitat von john am 20:02 - 1.Februar.2002

Hallo Lucia, Hallo Omega,

Es ist ja alles schön und gut – nur, so ganz nehme ich euch euere Einstellung zur Ehe nun doch nicht ab !

Ich war 11 Jahre verheiratet, als meine damalige Frau – und die Mutter meiner beiden Mädchen, sich Hals über Kopf in einen anderen verliebte.

Für mich brach eine Welt zusammen – trotzdem beschloss ich zu kämpfen.

Ich war nicht chancenlos, aber hatte trotzdem die ganze Zeit, die schlechteren Karten.

Dreimal innerhalb von nahezu 2 Jahren zog ich aus –und zweimal kehrte ich wieder nach Hause zurück, was auch dem Willen meiner Frau entsprach.

Letztendlich hatte ich dann doch verloren.

Ich war etwas klüger geworden und sicherlich blieben auch ein paar Illusionen auf der Strecke.

Fast auf die Woche genau, bin ich nun seit 8 Jahren in einer anderen Beziehung, wo ich sehr glücklich bin.

Meine Freundin, ist zum zweitenmal geschieden.

Und nach all den « Turbulenzen », mit welchen das Leben uns so überraschte, sind wir froh,  ( klingt jetzt vielleicht etwas kitschig oder abgedroschen ? !) dass wir uns gefunden haben.

Und es ist für uns absolut klar, dass wir zusammenbleiben werden.

Es ist eine Beziehung, in der ich mich eigentlich sauwohl fühle.

Nur – eine hunderprozentige Garantie, kann keiner dem anderen geben.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir irgendwann heiraten – muss aber nicht sein !

 

Und wie das Leben so spielt, so leben meine beiden Töchter nun seit beinahe einem Jahr bei mir.

Wozu ich das alles erzähle ?

Weil ich der Meinung bin, dass das Leben eben kein «  langsam, fliessender, ruhiger Fluss »

ist, sondern eher sein Gegenteil.

 

Die lebenslange Ehe, scheint mir allerdings ein ziemlich utopisches Ziel zu sein !

Und ein sehr zweifelhaftes.

Vielleicht müsste man sie neu erfinden, neu definieren.

Sie befristen durch Zeitverträge, bzw. (mindestens) für die Dauer der gemeinsamen Kindererziehung.

Was ja nicht ausschliesst, dass man nachher noch zusammenbleibt.

Sie scheint mir ausserdem – ich spreche immer noch von einer lebenslangen ( also einer sehr langen Ehe) – was sehr unnatürliches zu sein, in punkto Sexualität, künstlicher Einengung, Vorspielen falscher Tatsachen usw.

Was oder wem nützt es letztendlich, wenn der Gegenüber einen nur noch nervt, gähnen lässt, Kopfschütteln auslöst, das Sexualleben völlig uninteressant wird – man sich womöglich ekelt etc. ?

Und man « die besten Jahre seines Lebens an jemanden verschenkt », anstatt sich zu befreien

aus einem Zustand, welcher nur noch traurig und unnatürlich ist.

liebe Grüsse,

john

 


 

Hallo john,

 

also ich muß zugeben: Du hast wohl einiges mehr an Lebenserfahrung als ich habe. Ich bin erst seit knapp einem Jahr verheiratet und wir haben noch keine Kinder. (wir sind beide 31)

 

Dennoch: irgendwie habe ich den Eindruck, daß Deine Beschreibung mit dem "Hals über Kopf" ein bißchen verkürzt war. (Ich kenne Euch freilich nicht, aber 11 Jahre sind halt ne lange Zeit, und irgendwie hab ich den Eindruck daß "Hals über Kopf" doch nicht so ganz die ausführliche Beschreibung der ganzen Problematik war..).

 

Einerseits schreibst Du, daß die lebenslange Ehe ein utopisches Ziel ist , andererseits schreibst Du auch, daß es in Eurer neuen Beziehnung für Euch klar ist, daß ihr zusammenbleiben werdet (und dazu wünsche ich Euch alles Gute!).

 

Ich gebe zu, daß auch in unsrer recht jungen Ehe nicht alles ohne Probleme läuft (und hier muß ich auch gestehen, daß vieles an mir liegt), aber daß Probleme auftreten, heißt ja nicht automatisch, daß das Ziel falsch ist.

 

alles Gute

 

Olli

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Zitat von john am 20:02 - 1.Februar.2002

 

Sie scheint mir ausserdem – ich spreche immer noch von einer lebenslangen ( also einer sehr langen Ehe) – was sehr unnatürliches zu sein, in punkto Sexualität, künstlicher Einengung, Vorspielen falscher Tatsachen usw.

Was oder wem nützt es letztendlich, wenn der Gegenüber einen nur noch nervt, gähnen lässt, Kopfschütteln auslöst, das Sexualleben völlig uninteressant wird – man sich womöglich ekelt etc. ?

Und man « die besten Jahre seines Lebens an jemanden verschenkt », anstatt sich zu befreien

aus einem Zustand, welcher nur noch traurig und unnatürlich ist.

Lieber john,

ich lebe seit über 17 Jahren mit meinem Mann zusammen - und empfinde nichts darin als unnatürlich oder künstliche Einengung. Ich könnte meinem Mann gar keine "falschen Tatsachen" vorspiegeln - dazu kennt er mich zu gut. Er sähe es mir an, wenn ich ihm etwas verschweigen oder vormachen würde. Aber wozu auch?

 

Wir vertrauen uns, jeder weiß, daß er sich auf den anderen verlassen kann - und auf seine Liebe und Treue. Dadurch gewinne ich ganz andere Freiheiten, als ich sie in einer "frischen" Beziehung, die von vielen Unsicherheiten, Verlegenheiten, (oder auch Eifersucht) etc. bestimmt wird, haben könnte.

 

Es ist in diesen Jahren auch mal vorgekommen, daß ich mich in einen anderen Mann verknallt habe, allerdings hatte das jedes Mal eher positive Auswirkungen auf unsere Ehe - die ich für nichts und niemanden aufs Spiel setzen würde. Ich habe mir dann - wenn der erste "Rausch" abgeklungen war gefragt, was mich an dem anderen so fasziniert hat. Und  habe festgestellt, daß mein Mann auch ähnliche Eigenschaften oder Fähigkeiten hat; ich hatte sie vorher nur nie gesucht.

 

Nervt, gähnen läßt,  - das kann ich mir für uns nicht vorstellen. Wir probieren immer mal wieder etwas Neues aus - mal mit mehr oder weniger Erfolg, aber langweilig wird es eigentlich nie. "Kopfschütteln auslöst" - das gibt's schon eher; aber wir gestehen uns auch -  jeder dem anderen - Spleens oder persönliche Freiräume zu, solange das die Familie nicht belastet. Kleines Beispiel: Mein Mann würde nie für den Pfarrgemeinderat kandidieren - aber wenn ich das möchte, dann tu' ich das auch. Ich habe keine Lust, mir nachts den Hals in der Sternwarte zu verrenken, um die Jupiter-Monde sehen zu können - aber ihm macht's Spaß.

 

Unsere Großeltern und Eltern waren lebenslänglich verheiratet (bzw. sind es noch) - über 40, über 60 Jahre. Und ich habe bei keiner dieser Ehen den Eindruck, daß sie "unnatürlich" oder langweilig ist/war.

 

Grüße,

Lucia

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Hallo ihr Lieben,

Um jedes Missverständnis aus dem Wege zu räumen - ich habe nicht behauptet, dass es keine glücklichen und langjährigen Ehen gibt.

 

Mich rührt es auch jedesmal  ( sentimental und ein bisschen romantisch wie ich bin ), wenn ich zwei alte Menschen sehe, aus deren Augen noch immer Glück strahlt, wenn sie sich bei der Hand nehmen und ungeniert , wie ein junges Liebespärchen durch die Fussgängerzone schlendern.

 

Wobei ich allerdings nicht weiss, ob sie nicht in Wirklichlkeit ein "junges Paar" sind, welches erst seit kurzem zusammen ist.

 

Doch mal angenommen, ich gehe von der ersten Hypothese aus....

Ja , es gibt sie, die langjährige Liebe !

 

Es gibt aber auch ihr Gegenteil.

 

Weil wir "gerade" von meiner gescheitereten Ehe sprachen - mehr als einmal, hat meine Ex-Schwiegermutter mir , davon erzählt, wie gerne sie früher alles hingeschmissen hätte, um ein neues Leben zu beginnen.

Ihre sichtbaren Tränen, welche sie nicht vor mir verbergen konnte ( wollte), und all diese Lebensmüdigkeit - welche da "hoch" kam, liessen mich nicht kalt.

Und auch heute noch leidet sie unter ihrem Mann, welcher " nie gut zu ihr gewesen war und heute es auch noch nicht ist", wie sie sich immer ausdrückte.

 

Nun, bei 6 Kinder und bei einer totalen finanziellen Abhängigkeit, konnte sie wohl nicht weit laufen - heute , wo sie weit in die 70 ist, hat sie sich wohl in ihr Schicksal ergeben.

 

Heute ist es leichter sich zu trennen. Wobei ich es nicht gut finde, dass so viele Partnerschaften zerbrechen.

Doch wo keine Liebe mehr ist, kann man auch keine herbeizaubern.

Was tun, wenn der andere, oder die andere sich in den Kopf gesetzt hat, bei der anderen oder bei dem anderen - wäre alles anders, lies besser.

Und vielleicht, ist das Phänomen der auseinanderbrechenden Beziehungen ja auch wiederum ein Spiegelbild unserer Gesellschaft.

 

Wo nur noch Konsum zählt, das immer neue Erlebnis, die Suche nach dem Kick, wo weggeworfen wird, was noch neu und gut ist - um es gegen neueres und besseres "einzutauschen", da werden auch Menschen konsumiert.

 

Man kann dieses bedauern oder akzeptieren, weil es eine Realität ist.

Andererseits, sehnt der Mensch sich natürlich nach einer gewissen Beständikeit und Kontinuität.

Und diese Werte, werden mit zunehmendem Alter, so denke ich mir, wichtiger !

 

Euere letzten Beiträge sind sehr ehrlich  verfasst -und dieses weiss ich zu schätzen.

Natürlich bin auch ich der Meinung, dass man kämpfen muss.

Andererseits, sehe ich soviele Partnerschaften, wo es kein "gesundes" Verhältnis - oder keine Ausgeglichenheit gibt, dass ich mich dann frage, wozu?

Da fehlt ganz oft der nötige Respekt, da wird der andere oder die andere zu sehr eingeschränkt, gefordert - oder aber gedemütigt.

Da freut man sich halt nicht mehr auf den gemeinsamen Abend, das Wochenende, sondern hat schon vorher Bauchschmerzen.

Da flüchtet man lieber in Vereine und geniesst den "freien Abend", wenn man alleine ist.

Ich persönlich stelle sehr hohe Ansprüche an eine Partnerschaft - andererseits haben wir beide ( ich spreche jetzt von meiner jetztigen Beziehung) ,  bedingt durch unsere Erfahrungen, gleich zu Beginn uns den nötigen Freiraum, einem dem anderen zugestanden.

Aber nicht, weil wir uns anöden - sondern, weil wir uns sehr bewusst dazu entschieden haben.

 

Ich wünsche uns allen ( übrigens danke für euere Wünsche an mich !) natürlich ein glückliches Leben mit unseren Partnern.

Nur - und da unterscheide ich mich wohl von manchen von euch, du Lucia fällst mir gerade ein - ich könnte niemals irgendeiner Partnerin die lebenslange Treue , so à la " bis dass der Tod euch scheidet" versprechen, weil ich finde - dass man dieses nicht versprechen kann.

Aber wünschen darf man es sich ein bisschen.....

I.d.S.

alles Liebe,

john  

 

(Geändert von john um 20:15 - 3.Februar.2002)

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