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Das Weinerlichkeits-Ideal ...


Martin

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Zitat von Martin am 12:21 - 4.März.2003


Zitat von lissie am 9:32 - 4.März.2003

Das Problem mangelnder Sprechausbildung trifft man aber auch ausnahmslos in Gottesdiensten an.

 

Die Art und Weise wie aus der Bibel gelesen wird, finde ich immer unerträglich. So salbungsvoll, leicht zitternd und ehrfürchtig - und immer monoton. Grottenmonoton!

 

Eine etwas bessere Schauspielausbildung in Priesterseminaren wäre wünschenswert.


 

 

Da ist was dran. Aber nicht nur. Und nicht immer. Vor allen Dingen nicht immer monoton. Und Grottenmonoton schon gar nicht.

 

Gegen ein gewisses Maß an Ehrfurcht ist auch nichts einzuwenden. Aber es muss passen. Wenn da etwas von Freude steht, dann sollte das nicht mit Grabes-Stimme vorgetragen werden.

 

Es ist eine Gradwanderung. Zu sehr interpretieren und modulieren wird wohl grundsätzlich nicht angestrebt.

 

Und zittrig. Das ist mir auch schon passiert. Meine Lektorausbildung hat es nicht gegeben. Mach das doch einfach bitte mal. Aus und Start.

 

Wir haben übrigens jetzt einen 17jährigen Lektor. Er ist einer der Besten.

 

Herzliche Grüße

Martin

 


 

Hallo Martin,

Lektoren sind m.E. auch oft das größere Problem als die Priester:

 

1. Werden viele nicht ausgebildet

2. Hält sich mancher für einen Hilfsgeistlichen

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Hallo Matthias,

 

>Hält sich mancher für einen Hilfsgeistlichen<

 

Oder für eine Hilfsgeistliche, aber das ist bei den Pastoralreferentinnen schlimmer.

 

Das Problem habe ich bei uns noch nicht bemerkt, allerdings kommen unsere Lektoren zu den Lesungen aus dem Gemeinde an den Altar und kleidungsmäßig sieht man es ihnen auch nicht an.

 

Woran erkennt man deiner Meinung nach diese Tendenz zum "Hilfsgeistlichen"? An der Stimme oder dem sonstigen Gehabe?

 

Herzliche Grüße

Martin

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Zitat von Martin am 13:24 - 4.März.2003

Hallo Matthias,

 

>Hält sich mancher für einen Hilfsgeistlichen<

 

Oder für eine Hilfsgeistliche, aber das ist bei den Pastoralreferentinnen schlimmer.

 

Das Problem habe ich bei uns noch nicht bemerkt, allerdings kommen unsere Lektoren zu den Lesungen aus dem Gemeinde an den Altar und kleidungsmäßig sieht man es ihnen auch nicht an.

 

Woran erkennt man deiner Meinung nach diese Tendenz zum "Hilfsgeistlichen"? An der Stimme oder dem sonstigen Gehabe?

 

Herzliche Grüße

Martin

 

viele Grüße,

 

Matthias

 

Hallo Martin,

 

bevor ich auf Deine Frage antworte, möchte ich einen kurzen Gedanken zum Thema 'Hilfsgeistliche' vorausschicken.

 

Ich finde es traurig, so ein Verhalten beobachten zu müssen. Als ob wir Gott nicht alle gleich wertvoll wären!

 

Nun zu Deiner Frage: Ich habe bei Manchem das Gefühl, dass er oder sie am Altar pastoraler als der Pastor oder klerikaler als der Kleriker agiert,

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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Hallo Matthias,

 

aber ein Lektor kommt doch gar nicht an den Altar. Sein Weg führt zum Ambo.

 

Aber was ist es, dass diese Menschen so wirken läßt, wie du sie siehst. Wodurch entsteht dieser postorale(re) oder klerikale(re) Eindruck.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Zitat von Martin am 15:26 - 4.März.2003

Hallo Matthias,

 

aber ein Lektor kommt doch gar nicht an den Altar. Sein Weg führt zum Ambo.

 

Aber was ist es, dass diese Menschen so wirken läßt, wie du sie siehst. Wodurch entsteht dieser postorale(re) oder klerikale(re) Eindruck.

 

Herzliche Grüße

Martin

 

 

Hallo Martin,

 

mit Altar meinte ich den Altarraum.

 

Was lässt jemanden klerikal wirken?

 

Es klingt geschrieben wahrscheinlich doof, aber wenn jemand versucht, den Habitus des eigenen Pfarrers zu kopieren oder zu überbieten: besonders ernster Gesichtsausdruck, besonders gravitätische bewegungen, besonders erhobene Stimme).

Ich denke, auch hier sollte gelten: locker und natürlich bei gleichzeitiger Würde und Seriösität (was unbestritten sehr viele Laien am Altar auch beherrschen),

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Zitat von sstemmildt am 3:00 - 4.März.2003

Ich habe den Herzog Roman immer als einen sehr angenehmen Redner in Erinnerung gehabt

Geht mir genauso.

 

Vielleicht hat Rolf ihn mit Johannes Rau verwechselt - jedenfalls für mich hat Johannes Rau genau den salbungsvollen evangelikalen Tonfall drauf, den ich aus meiner Kindheit kenne (er kommt aus dem Milieu, sein Vater war Gemeinschaftsprediger). Diesen süßlich-schwülstigen-jesus-liebt-gerade-dich- Tonfall kann ich immer noch recht gut imitieren :-)

 

Der "typisch katholische" Tonfall scheint übrigens mehr und mehr zu verschwinden - der letzte, bei dem ich das gehört habe, war Alfred Läpple (der von dem Religionsbuch...). Da konnte man so richtig die Flammen des Fegefeuers emporzüngeln hören ...

 

(Geändert von Petrus um 16:56 - 4.März.2003)

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Zitat von Martin am 15:26 - 4.März.2003

Wodurch entsteht dieser postorale(re) oder klerikale(re) Eindruck.

Vielleicht manchmal Unsicherheit, weil ohne Ausbildung - dann muß man sich halt vom Pfarrer abschauen, wie der das macht, und macht das dann gleich hundertfünfzigprozentig.

 

Vielleicht ziehen solche Dienste auch Menschen an, die halt auch gern ein bißchen oder so in Altarnähe sein wollen ("Beffchenfieber" heißt das auf evangelisch).

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lol.

 

süßlich-schwülstigen-jesus-liebt-gerade-dich- Tonfall

 

contra

 

so richtig die Flammen des Fegefeuers emporzüngeln hören

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Zitat von Martin am 12:21 - 4.März.2003

Eine etwas bessere Schauspielausbildung in Priesterseminaren wäre wünschenswert.

Auf evangelisch gibt's das inzwischen, ist zur Zeit der Renner: Liturgische Präsenz.

 


Meine Lektorausbildung hat es nicht gegeben.

Ich hab' einfach im Ordinariat angerufen, nach Lektorenkursen gefragt und mich angemeldet :-)

 

Und ab und zu frage ich nach der Messe in der Sakristei, wie ich "angekommen" bin. Hab' ich gute Tips bekommen.

 

(Geändert von Petrus um 17:11 - 4.März.2003)

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Übrigens scheint die Kirche der Auffassung zu sein, daß man das Vortragen theologisch höchst komplexer Texte (Paulusbriefe) lieber den Laien überlassen sollte, während man den Priestern nur das Vortragen der Texte, die sehr viel einfacher vorzulesen sind (Evangelien) zutraut ...

 

:-)

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Paulusbriefe! Da macht das Lesen Spaß.

Aber nicht allen. Und dann macht auch das Zuhören keine Freude.

 

Für Erheiterung sorgt immer das Brüder (und Schwestern).

Vor allen Dingen, wenn man die Schwestern mal wegläßt und liest, was da steht. Und die passenden Schwestern da sind.    

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