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Gemeinderatswahlen


utah-r

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Bei uns sind Ende Oktober Gemeinderatswahlen. In seiner letzten Predigt hat unser Pfarrer noch einmal eindringlich auf diese Wahl hingewiesen. Dabei betonte er, sie komme uns ja schließlich der Forderung nach mehr Mitbestimmung in der Kirche entgegen und es enttäusche ihn immer wieder, dass die Wahlbeteiligung noch niedriger sei, als bei der Landtagswahl. Um nicht zu sagen: Sie ist niederschmetternd.

 

Dabei haben wir hier noch eine recht lebendige Gemeinde. Aber gute Leute stellen sich auch kaum zur Wahl, weil sie keine Verpflichtung übernehmen wollen oder die Undankbarkeit des Amtes fürchten. Bei der letzten Wahl konnte ich mich auch nicht entscheiden, denn eigentlich war da niemand, den ich als Vertreter in meinem Sinne hätte benennen können.

 

Selber habe ich aber zum einen keine Motivation, zum zweiten einfach keine Zeit, solch ein Amt zu übernehmen.

 

Wie ist das bei Euch, in Euren Gemeinden und auch persönlich gesehen? Eure Gedanken und Erfahrungen zu diesem Thema würden mich mal interessieren.

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Im Zusammenhang vom Pfarrgemeinderat von Mitbestimmung zu reden ist euphämistisch. Der Pfarrer ist definitiv nicht gebunden an seinen Rat. Er braucht zu keiner Entscheidung die ZUstimmung noch kann ihn der RAt zu irgend etwas verpflichten. Es hängt allein am Pfarrer ob dieses Instrument Pfarrgemeinderat etwas bewegt. Über Geld kann der Pfarrgenmeinderrat nicht bestimmen. Wirkliche Mitbestimmung gibt es nur im KV. Da braucvht der Pfarrer die Zustimmung. Das ist übrigens kein Laiengremium des 2 Vat. sondern eines das nach der Säkularisation vom Staat her zwingend vorgeschrieben ist, als Kontrollgremium der Verwaltung des Pfarrers.

 

Franz-Xaver

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Die Frage ist, ob es beim Glaubensleben in unseren Gemeinden darum gehen sollte, wer bestimmt. Ich schlage vor, es statt dessen mit dem Gedanken des Dienens zu versuchen.

 

PGR Arbeit ist in diesem Sinne Dienst am Evangelium. Sonst ist sie überflüssig.

 

Dabei gibt es - zumindest hier im Bistum Aachen - genug zu tun:

 

Aus der Satzung der PGRs im Bistum Aachen:

 

§ 2

 

Aufgaben und Mitwirkungsrechte des Pfarrgemeinderates

 

Der Pfarrgemeinderat hat teil an der Gemeindeleitung. Diese vollzieht sich im Miteinander aller Gemeindemitglieder, die für pastorales Handeln in den verschiedenen, der Gemeinde wichtigen Bereichen verantwortlich sind.

 

Der Pfarrer bzw. der Leiter der Gemeinde trägt als der vom Bischof entsandte Seelsorger besondere Verantwortung für die Einheit der Gemeinde sowie für die Einheit mit dem Bischof und dadurch mit der Weltkirche, für die rechte Verkündigung der Heilsbotschaft, für die Feier der Liturgie und der Sakramente sowie für das diakonische Handeln der Gemeinde.

 

Der Pfarrgemeinderat trägt gemeinsam mit dem Pfarrer bzw. Leiter der Gemeinde und den pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Verantwortung für das pastorale Handeln in der Gemeinde. Er fördert die Vielfalt des christlichen Lebens in der Gemeinde. Als Organ des Laienapostolats wird er, unbeschadet der Eigenständigkeit der Gruppen und Verbände in der Gemeinde, in eigener Verantwortung tätig. Er beschließt Maßnahmen und sorgt für deren Durchführung.

 

Die Aufgaben des Pfarrgemeinderates bestehen vor allem darin

 

den Lebensraum der Gemeinde zu beschreiben und dabei die Lebenssituation der Menschen in den Blick zu nehmen und zu versuchen, mit ihnen Möglichkeiten für ein menschenwürdiges Leben zu entwickeln,

 

gesellschaftliche Entwicklungen und Probleme des Alltags zu beobachten, zu analysieren und sich für notwendige Veränderungen einzusetzen sowie ggfls. selbst entsprechende Maßnahmen zu beschließen,

 

Anliegen der Menschen vor Ort in der Öffentlichkeit zu vertreten,

 

für die verschiedenen Nöte der Menschen caritative und soziale Dienste zu fördern und zu koordinieren,

 

die Verantwortung der Gemeinde für weltkirchliche Anliegen und Evangelisierung, für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung zu wecken und wachzuhalten,

 

die ökumenische Zusammenarbeit zu fördern,

 

Kontakt zu denen, die dem Gemeindeleben fern stehen, zu suchen,

 

das Bewusstsein für die Mitverantwortung in der Gemeinde zu wecken und Menschen für eine aktive Mitgestaltung des Gemeindelebens zu interessieren und zu gewinnen,

 

Konzepte für Gemeinde- und Sakramenten-Katechese in der Gemeinde zu entwickeln, für die Katechese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und für ihre Befähigung Sorge zu tragen,

 

Anregungen und Vorschläge für die lebensnahe Gestaltung der verschiedenen Gottesdienste und religiösen Veranstaltungen zu machen und sich um die lebendige Teilnahme der ganzen Gemeinde zu bemühen,

 

für die Stellen im pastoralen Dienst der Gemeinde ein Anforderungsprofil zu erstellen,

vor Besetzung der Pfarrstelle und anderer Stellen im pastoralen Dienst der Pfarrgemeinde den Bischof über Situation und Bedürfnisse der Gemeinde eingehend zu informieren und zu beraten,

 

die Gemeinde regelmäßig in geeigneter Form über die Arbeit in der Pfarrgemeinde und bestehende Probleme zu informieren.

 

Die Pfarrgemeinderäte wirken über ihre Vertretungen mit in den Gremien der mittleren Ebene.

 

Bei der Besetzung der Pfarrstelle und anderer Stellen im pastoralen Dienst der Pfarrgemeinde wird der Bischof den Pfarrgemeinderat hören und hinsichtlich der personellen Besetzung ein Einverständnis zu erzielen versuchen.

 

Der Pfarrgemeinderat ist ferner zu hören

 

bei der Gewinnung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den sonntäglichen Gottesdienst ohne Priester,

 

bei der Beauftragung von Kommmunionhelferinnen und -helfern.

 

Die Zustimmung des Pfarrgemeinderats ist erforderlich

 

für den Zusammenschluss und die Zusammenarbeit von Gemeinden,

für die Erhebung einer Pfarrvikarie zur Pfarre,

 

zur Beauftragung von Laien mit dem Beerdigungsdienst,

 

zur Beauftragung von Laien mit dem Predigtdienst,

 

für die Arbeitsfeldbeschreibungen der pastoralen Dienste in der Gemeinde,

 

bei der Beauftragung von Leiterinnen und Leitern für den sonntäglichen Gottesdienst ohne Priester.

 

Ich finde es immer noch eine große Herausforderung, diesen Aufgaben gerecht zu werden.

 

Thomas Blömer

 

Vorsitzender des Pfarrgemeinderates der Gemeinde St. Nikolaus, Meerbusch-Osterath

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Im Zusammenhang vom Pfarrgemeinderat von Mitbestimmung zu reden ist euphämistisch. Der Pfarrer ist definitiv nicht gebunden an seinen Rat. Er braucht zu keiner Entscheidung die ZUstimmung noch kann ihn der RAt zu irgend etwas verpflichten. Es hängt allein am Pfarrer ob dieses Instrument Pfarrgemeinderat etwas bewegt. Über Geld kann der Pfarrgenmeinderrat nicht bestimmen. Wirkliche Mitbestimmung gibt es nur im KV. Da braucvht der Pfarrer die Zustimmung. Das ist übrigens kein Laiengremium des 2 Vat. sondern eines das nach der Säkularisation vom Staat her zwingend vorgeschrieben ist, als Kontrollgremium der Verwaltung des Pfarrers.

 

Franz-Xaver

Lieber Franz-Xaver,

 

volle Zustimmung zu dem, was Du sagst.

 

Nach dem Kirchenrecht sind Laien von der Leitung einer Pfarrei vollständig ausgeschlossen. Es gibt praktisch keine Mitwirkung von Laiengremien.

Das Kirchenrecht sieht den Pfarrgemeinderat als Koordinationsstelle aller Tätigkeiten von Laien einer Gemeinde, z.B. Organisation des Pfarrfestes.

D.h. im Prinzip wählen die Laien bei einer Pfarrgemeinderatswahl ihre Koordinatoren.

 

Für alles Andere ist der Pfarrer als juristischer Vertreter der Pfarrei zuständig. Damit ist der Pfarrer Seelsorger und Geschäftsführer in Einem.

 

Andererseits scheint mir aber die Rolle des Pfarrgemeinderates in der Praxis z.T. auch problematisch, nämlich dann, wenn ein Pfarrer diesem Kompetenzen einräumt, die im PGR nun wirklich nichts zu suchen haben:

ein Beispiel aus eigener Erfahrung: ein PGR wurde vom Pfarrer beauftragt, ein Konzept für die Firmvorbereitung zu entwickeln. Das ist aber die Aufgabe des Seelsorgers, der dafür verantwortlich und auch ausgebildet ist. Es spricht sicher nichts dagegen, ein Konzept einem PGR zur Diskussion vorzustellen, aber ein PGR kann nicht darüber abstimmen.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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ein PGR wurde vom Pfarrer beauftragt, ein Konzept für die Firmvorbereitung zu entwickeln. Das ist aber die Aufgabe des Seelsorgers, der dafür verantwortlich und auch ausgebildet ist. Es spricht sicher nichts dagegen, ein Konzept einem PGR zur Diskussion vorzustellen, aber ein PGR kann nicht darüber abstimmen.

Aber sicher kann er das - siehe unsere Satzung. Daß er es nicht ohne oder gegen den Parrer kann, ist auch klar, und richtig dazu. In unserer Gemeinde wäre Firmvorbereitung ohne das Engagement der Ehrenamtlichen kaum mehr denkbar. Es kann dabei aber nicht darum gehen, PGR und Parrer gegeneinander auszuspielen und um das "Sagen" zu streiten, sondern gemeinsam dem Evangelium Gehör zu verschaffen. Wichtig ist nicht, daß wir wichtig sind - wichtig ist der Mittelpunkt all unseres Tuns in der Gemeinde. Und das ist nicht der Pfarrer und nicht der PGR, sondern Christus.

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Hm, ob es wohl auch eine Rolle spielt, dass man als gemeines Pfarrmitglied kaum etwas von der Arbeit des Pfarrgemeinderates mitbekommt? Manchmal denke ich, wäre es ja vielleicht nicht schlecht, wenn statt einer Predigt mal jemand von der Arbeit des PGR berichtet, damit die Gemeindemitglieder auch einmal erfahren, was so alles ansteht oder getan worden ist. Das würde auf jeden fall mehr Interesse an der ganzen Sache wecken. So hört man zwar an Neujahr die Dankesrede vom Pfarrer an den PGR oder turnusmäßig den Aufruf zur Wahl zu gehen, manchmal ein kurzer Artikel in der Halbjährlich erscheinenden Pfarrzeitung, dass ist aber alles. Im Großen und Ganzen ein wenig zu wenig. Oder?

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Hallo utah-r,

 

da gibt es in verschiedenen Gemeinden viele Konzepte wie die Arbeit des PGR auch den Gemeindemitgliedern transparent gemacht werden kann. Und ich halte das auch für sinnvoll. Denn nur wenn die Leute wissen, dass der PGR auch wertvolle Arbeit leistet werden sie motiviert sein an einer Wahl teilzunehmen.

 

Ich muss mich leider als Nicht-Wählerin outen denn in der Gemeinde, in der ich wohne war ich noch nie in der Kirche und wen sollte ich dann wählen? Einfach per Zufallsgenerator ankreuzen ist nicht sinnig...

 

Hier mal ein besonderer Gruss an alle, die sich in den PGRs engagieren!

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Danke für die Grüße, Astrid.

 

Eins noch: Zumindest hier im Bistum Aachen sind PGR-Sitzungen öffentlich. Bei uns hängt die Einladung mit Tagesordnung aus. Es kommt bloß fast nie einer :blink: .

 

Aber jedenfalls sollte sich keiner beschweren, die Arbeit sei nicht transparent.

 

Natürlich sollte der PGR auch durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit (die dann wieder meist am Vorsitzenden hängenbleibt :blink: ) dazu beitragen, daß die Arbeit bekannt wird.

 

Zur ordentlichen Wahlvorbereitung sollte übrigens auch eine vernünftige Vorstellung der Kandidaten gehören.

 

Und wer meckert, den frag ich gleich, ob er bei der nächsten Wahl kandidieren will...

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ein PGR wurde vom Pfarrer beauftragt, ein Konzept für die Firmvorbereitung zu entwickeln. Das ist aber die Aufgabe des Seelsorgers, der dafür verantwortlich und auch ausgebildet ist. Es spricht sicher nichts dagegen, ein Konzept einem PGR zur Diskussion vorzustellen, aber ein PGR kann nicht darüber abstimmen.

Aber sicher kann er das - siehe unsere Satzung. Daß er es nicht ohne oder gegen den Parrer kann, ist auch klar, und richtig dazu. In unserer Gemeinde wäre Firmvorbereitung ohne das Engagement der Ehrenamtlichen kaum mehr denkbar. Es kann dabei aber nicht darum gehen, PGR und Parrer gegeneinander auszuspielen und um das "Sagen" zu streiten, sondern gemeinsam dem Evangelium Gehör zu verschaffen. Wichtig ist nicht, daß wir wichtig sind - wichtig ist der Mittelpunkt all unseres Tuns in der Gemeinde. Und das ist nicht der Pfarrer und nicht der PGR, sondern Christus.

Hallo Thomas,

 

ich halte das für etwas problematisch, ehrlich gesagt.

 

Vielleicht aber noch ein paar Worte zu meinem persönlichen Erlebnis: man kam dann dazu, den Firmlingen Punkte zu verteilen und nur bei einer bestimmten Punktzahl sollten diese zur Firmung zugelassen werden....

Das treibt dann Blüten......

 

Ich gebe Dir recht, dass eine Firmvorberreitung nur mit ehrenamtlich Engagierten durchgeführt werden kann. Die Diskussionen, die dann m.E. im Pfarrgemeinderat zu führen sind, behandeln Fragen, wie groß Gruppen sein können, wie die Ehrenamtlichen eingesetzt werden können. Die Frage aber, wer zum Sakrament zugelassen wird, muss der Pfarrer entscheiden und verantworten.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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Jau, Matthias. Doofe Entscheidungen kann man aber mit oder ohne PGR treffen. Dat sagt erst mal gar nix.

Nee Thomas,

 

das ist nicht mein Punkt, ganz und gar nicht.

Meine Kritik hier gilt einem Pfarrer, der sich mit der Begründung demokratischer Strukturen (für die ich ja sonst immer zu haben bin), aus der Verantwortung stiehlt und dem PGR die Arbeit überlässt.

Hätte der Pfarrer seine Verantwortung wahrgenommen, wäre eine solche Entscheidung vermieden worden,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Wir haben in dem Fall keine Differenzen, Matthias.

 

(Es kann ja nicht jeder PGR so einen guten Vorsitzenden haben wie..., naja, ich sag ja nix mehr.) *selbstgefälligguck*

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Wir haben in dem Fall keine Differenzen, Matthias.

 

(Es kann ja nicht jeder PGR so einen guten Vorsitzenden haben wie..., naja, ich sag ja nix mehr.) *selbstgefälligguck*

:blink: ja,ja die Demut....

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Aber ist es dann nicht sinnvoller, statt diesen pseudo-demokratische PGR durch einen jeweiligen Fachausschuss zu ersetzen, der mit dem jeweilgen anstehenden Thema auch fachgerecht arbeiten kann?

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Aber ist es dann nicht sinnvoller, statt diesen pseudo-demokratische PGR durch einen jeweiligen Fachausschuss zu ersetzen, der mit dem jeweilgen anstehenden Thema auch fachgerecht arbeiten kann?

Hallo Jutta,

 

nö. Der PGR ist die gewählte Stimme des Volkes,

 

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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Ich engagiere mich schon seit einigen Jahren im Pfarrgemeinderat und bin diesmal auch im "Wahlausschuss" - stecke also sozusagen mitten in der heissen "Wahlvorbereitungsphase" :blink: . Also, in unserer Pfarrgemeinde (Bistum Trier) sieht das Ganze eigentlich relativ rosig aus. Wir haben an unsererm diesjährigen Pfarrfest eine große Plakatwand erstellt, auf der wir über die Arbeit des PGR berichtet haben und für die Kandidatur geworben haben. Natürlich standen während des gesamten Festes und auch danach noch die jetzigen PGR-Mitglieder Rede und Antwort für alle, die mit dem Gedanken spielten, sich als Kandidaten für die Wahl aufstellen zu lassen. Das Ganze hat wie es aussieht wirklich Früchte getragen, denn wir konnten jede Menge neue Kandidaten dazugewinnen. :P Auch die Wahlbeteiligung bei uns war in den vergangenen Jahren für "kirchliche Verhältnisse" noch ganz o.k.

Wir werden in den kommenden Wochen noch einiges in Sachen Öffentlichkeitsarbeit unternehmen, so werden sich die Kandidaten 14 Tage vor der Wahl im Sonntagshochamt vorstellen, was ich für äußerst wichtig halte...

 

Grüße vom Schäfchen

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Bei uns sind Ende Oktober Gemeinderatswahlen. In seiner letzten Predigt hat unser Pfarrer noch einmal eindringlich auf diese Wahl hingewiesen. Dabei betonte er, sie komme uns ja schließlich der Forderung nach mehr Mitbestimmung in der Kirche entgegen und es enttäusche ihn immer wieder, dass die Wahlbeteiligung noch niedriger sei, als bei der Landtagswahl. Um nicht zu sagen: Sie ist niederschmetternd.

 

Dabei haben wir hier noch eine recht lebendige Gemeinde. Aber gute Leute stellen sich auch kaum zur Wahl, weil sie keine Verpflichtung übernehmen wollen oder die Undankbarkeit des Amtes fürchten. Bei der letzten Wahl konnte ich mich auch nicht entscheiden, denn eigentlich war da niemand, den ich als Vertreter in meinem Sinne hätte benennen können.

 

Selber habe ich aber zum einen keine Motivation, zum zweiten einfach keine Zeit, solch ein Amt zu übernehmen.

 

Wie ist das bei Euch, in Euren Gemeinden und auch persönlich gesehen? Eure Gedanken und Erfahrungen zu diesem Thema würden mich mal interessieren.

Davon hör ich jetzt zum 1. Mal

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Hallo utah-r,

 

da gibt es in verschiedenen Gemeinden viele Konzepte wie die Arbeit des PGR auch den Gemeindemitgliedern transparent gemacht werden kann. Und ich halte das auch für sinnvoll. Denn nur wenn die Leute wissen, dass der PGR auch wertvolle Arbeit leistet werden sie motiviert sein an einer Wahl teilzunehmen.

 

Ich muss mich leider als Nicht-Wählerin outen denn in der Gemeinde, in der ich wohne war ich noch nie in der Kirche und wen sollte ich dann wählen? Einfach per Zufallsgenerator ankreuzen ist nicht sinnig...

 

Hier mal ein besonderer Gruss an alle, die sich in den PGRs engagieren!

 

Hi,

wusstest Du eigentlich, dass Du sowohl aktives wie passieves Wahlrecht bekommen kannst, in der Gemeinde in der Du aktiv am Gemeindeleben teilnimmst, auch wenn Du dort nicht wohnst. Must Du einfach vorher klären.

 

Franz-Xaver

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Also unsere Wahlbeteiligung ist immer recht hoch. Leider werden irgendwie immer die gleichen Leute gewählt, die aber eigentlich nichts bzw. nicht viel bewegen. Der PGR sollte den Pfarrer in seiner Arbeit unterstützen, aber nicht selbständig über seelsorgerische Inhalte abstimmen - also immer in Zusammenarbeit mit dem Pfarrer Gottesdienste, Firmvorbereitung usw absprechen. Außerdem sollte der PGR das Gemeindeleben fördern und so auch den Zusammenhalt und den Beziehungsaufbau untereinander. Bei uns läuft das alles nicht so. Der PGR organisiert gerade mal ein Sommerfest, wobei man von Organisation nicht gerade reden kann. Ansonsten wird viel geredet (meistens über sinnloses Zeug, was nicht in eine Sitzung gehört und nur Entschlüsse gefaßt irgendwann mal was zu besprechen). Es wird also nichts bewegt. Wenn man den PGR mal direkt darauf anspricht, daß er seine Arbeit mal veröffentlichen soll (ich erfahre das alles eher zufällig und die meisten garnicht) oder auf konkrete Probleme und Schwachstellen anspricht, so soll man sich immer selbst Abhilfe schaffen oder man spürt gleich die dann-ist-es-eben-so-Mentalität.

Von unserem Kirchenvorstand brauchen wir gar nicht erst zu reden.

 

Wird der Kirchenvorstand eigentlich auch gewählt? Wie lange ist er im Amt? Bei uns gab es zwar eine Gemeinderatswahl, aber keine des Kirchenvorstands. Auch der PGR hat keinen KV bestimmt oder so. Ganz ehrlich wußte man nicht einmal, wer alles drin ist und das bei einer so kleinen Gemeinde wie wir es sind *kopfschüttel*

 

Ich hätte ja auch gern mal die Satzung für PGR/KV in meinem Bistum, aber konnte sie leider weder persönlich noch im Internet auftreiben.

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In welchem Bistum wohnst Du denn, Conny?

 

Bei uns in Aachen ist es so, daß der KV eine Amtszeit von sechs Jahren hat. Alle drei Jahre wird die Hälfte der Kirchenvorstände neu gewählt, so daß immer eine Kontinuität sichergestellt ist. Der KV hat keine direkte pastorale Funktion, sondern verwaltet das Geld bzw. Vermögen der Gemeinde. der größte Teil der Arbeit besteht aus Verwaltungskram: Arbeitsverträge für die Mitarbeiter, Mietverträge für die Liegenschaften, Auftragsvergabe für bau- und Erhaltungsmaßnahmen etc. Mitgliedern sollten wirtschaftliche Zusammenhänge möglichst nicht ganz fremd sein - Kaufleute, Banker und Juristen eignen sich besonders gut.

 

Was viele nicht wissen: Kirchenvorstände haften im Zweifelsfall, wie Vereinsvorstände, mit ihrem Privatvermögen.

 

Und wenn Du mit Deinem PGR nicht zufrieden bist: aufstellen lassen und den Laden auf Schwung bringen! Vorher vielleicht mal sehen, ob es Ausschüsse und Arbeitsgruppen gibt, wo man mitmachen kann.

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Dresden-Meißen.

 

Wer wählt dann den KV? Bei uns ist das bestimmt schon ewig her und ich glaube hier sind es auch so an die 5-6 Jahre.

 

Tja, habe mich schon aufstellen lassen, Arbeitsgruppen gibt es nicht. Ich habe verschiedene Dinge ins Leben gerufen, aber ohne jegliche Unterstützung von außerhalb ist das als Einzelperson ziemlich schwierig.

 

Ich habe auch schon viele Gespräche mit einzelnen PGR-Mitgliedern geführt, aber da sind Anregungen oder auch mal kleine Kritik nicht willkommen. Man engagiert sich eben nicht (wozu läßt man sich dann wählen?) und läßt daher den Dingen ihren Lauf.

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Also unsere Wahlbeteiligung ist immer recht hoch. Leider werden irgendwie immer die gleichen Leute gewählt, die aber eigentlich nichts bzw. nicht viel bewegen. Der PGR sollte den Pfarrer in seiner Arbeit unterstützen, aber nicht selbständig über seelsorgerische Inhalte abstimmen - also immer in Zusammenarbeit mit dem Pfarrer Gottesdienste, Firmvorbereitung usw absprechen. Außerdem sollte der PGR das Gemeindeleben fördern und so auch den Zusammenhalt und den Beziehungsaufbau untereinander. Bei uns läuft das alles nicht so. Der PGR organisiert gerade mal ein Sommerfest, wobei man von Organisation nicht gerade reden kann. Ansonsten wird viel geredet (meistens über sinnloses Zeug, was nicht in eine Sitzung gehört und nur Entschlüsse gefaßt irgendwann mal was zu besprechen). Es wird also nichts bewegt. Wenn man den PGR mal direkt darauf anspricht, daß er seine Arbeit mal veröffentlichen soll (ich erfahre das alles eher zufällig und die meisten garnicht) oder auf konkrete Probleme und Schwachstellen anspricht, so soll man sich immer selbst Abhilfe schaffen oder man spürt gleich die dann-ist-es-eben-so-Mentalität.

Von unserem Kirchenvorstand brauchen wir gar nicht erst zu reden.

 

Wird der Kirchenvorstand eigentlich auch gewählt? Wie lange ist er im Amt? Bei uns gab es zwar eine Gemeinderatswahl, aber keine des Kirchenvorstands. Auch der PGR hat keinen KV bestimmt oder so. Ganz ehrlich wußte man nicht einmal, wer alles drin ist und das bei einer so kleinen Gemeinde wie wir es sind *kopfschüttel*

 

Ich hätte ja auch gern mal die Satzung für PGR/KV in meinem Bistum, aber konnte sie leider weder persönlich noch im Internet auftreiben.

Hallo Conny,

 

ich kenne dies aus dem Bereich des Preußischen Konkordats (also Norddeutschland), dass die Mitglieder des Kirchenvorstandes für 6 Jahre gewählt werden, wobei jeweils die Hälfte der Mitglieder alle drei Jahre zu wähle sind. Es gibt hier eine verschobene Amtszeit.

Im Gegensatz zum PGR haben Beschlüsse des KV für den Pfarrer bindende Wirkung,

 

viele Grüße,

 

Matthias

bearbeitet von Mat
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Die Leute, die wirklich was in der Gemeinde bewegen, sitzen meist im Verwaltungsrat. Verwaltungsratsmitglieder sind meist zu unpopulär für den von der Gemeinde gewählten Pfarrgemeinderat, aber durch die Unabhängigkeit von der öffentlichen Meinung können sie auch finanzielle Entscheidungen durchsetzen.

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Also unsere Wahlbeteiligung ist immer recht hoch. Leider werden irgendwie immer die gleichen Leute gewählt, die aber eigentlich nichts bzw. nicht viel bewegen.

Stimmt!!! Und wenn die dann nach 30 Jahren doch mal gehen, werden sie noch in der Kirchenzeitung gefeiert.

 

Die PGR sind in der Praxis nur Honoratiorengremien. Man macht sich doch zur Witzfigur, wenn man da mitmacht. Jeder ernstzunehmende Mensch hält sich von so einer Vereinsmeierei fern. Die führen unsere Kirche ad absurdum.

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