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Jesus, der Unbekannte


matze1980

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Hallo Franz-Xaver,

 

gut das Zitat kenne ich auch. Wenn man es mit dem Hintergrund der Umsorgung der Mutter betrachtet, dann sehe ich daß auch so.

 

Wieso erwähnt, das aber keiner der früheren Evangelisten, sonder der letzte von ihnen?

 

Zudem würde dieses Zitat auch nur aussagen, daß er zum Zeitpunkt der Kreuzigung keine Geschwister hat.

Sie könnten vorher ja schon alle gestorben sein.

 

Was denkt ihr dazu?

Das ist nicht gut möglich, Matze.

 

So spricht zum Beispiel das Johannesevangelium von den Auseinandersetzungen Jesu mit seinen »Brüdern«. Ich verweise auch auf den »Herrenbruder« Jakobus und seine Beseutung in der Gemeinde nach Tod und Auferstehung Jesu.

 

Von vielen Exegeten werden diese »Brüder« als leibliche Geschwister Jesu, also als Söhne der Maria und des Josef angesprochen.

 

Der Sprachgebrauch zur Zeit Jesu lässt offen, ob und inwieweit es sich wirklich um leibliche Geschwister handelte. Es liegt sehr nahe, in dem Begriff »Brüder« auch Verwandte zweiten und dritten Grades (also Cousins und Cousinen, Clanangehörige) zu sehen. Ein Sprachgebrauch, der übrigens, wie Robert einmal anmerkte, auch in Russland heute noch üblich ist.

 

Mit der Tradition der Kirche, und auch eingedenk der Hinweise, die Franz Xaver aus den Evangelien anführte, glaube ich persönlich, dass Jesus keine leiblichen Geschwister hatte.

 

(Aber wir sind ja alle nicht dabei gewesen, gelle?)

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Von vielen Exegeten werden diese »Brüder« als leibliche Geschwister Jesu, also als Söhne der Maria und des Josef angesprochen.

 

Der Sprachgebrauch zur Zeit Jesu lässt offen, ob und inwieweit es sich wirklich um leibliche Geschwister handelte. Es liegt sehr nahe, in dem Begriff »Brüder« auch Verwandte zweiten und dritten Grades (also Cousins und Cousinen, Clanangehörige) zu sehen. Ein Sprachgebrauch, der übrigens, wie Robert einmal anmerkte, auch in Russland heute noch üblich ist.

Es mag in Russland sein, wie es will, es kommt darauf an, wie die Juden das damals gesehen und verstanden haben. Ich argumentiere ja auch nicht damit, wie Eskimos dies hätten verstehen können, nur weil deren Interpretation mir gerade am Besten in den Kram passt. Solche "Exegetenkunst" ist einfach nur ... na gut, keine Provokation in F&A, vor allem nicht bei Abwesenden:

 

3 Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und ein Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie ärgerten sich an ihm.

 

Warum sollten Leute aus dem einfachen Volk von seinen Brüdern reden, wenn das nur im übetragenen Sinne gemeint war? Bestand das einfache Volk damals aus lauter Bibelexegeten, die nichts wörtlich nahmen, sondern nur in übertragenem Sinne und vagen Analogien mit tiefergelegtem Sinn redeten? "Sohn der Maria und Bruder des ..." ist ganz eindeutig, kein Jude hätte damals von Halbgeschwistern oder Cousins geredet. Und wenn hier ein verborgener Sinn sein sollte, dann hätte der Evangelist mit dem Pseudonym "Markus" sich besser anders ausgedrückt, weil die Juden seiner Zeit ihn missverstehen mussten.

 

31 Und es kommen seine Mutter und seine Brüder; und sie standen draußen, sandten zu ihm und riefen ihn.

32 Und eine Volksmenge saß um ihn her; sie sagten aber zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder und deine Schwestern draußen suchen dich.

33 Und er antwortete ihnen und spricht: Wer sind meine Mutter und meine Brüder?

34 Und er blickte umher auf die um ihn im Kreise Sitzenden und spricht: Siehe, meine Mutter und meine Brüder!

35 Wer den Willen Gottes tut, der ist mein Bruder und <meine> Schwester und <meine> Mutter.

 

Der in kursiv gesetzte Teil fehlt übrigens in älteren Handschriften, ist also eine spätere Ergänzung.

 

Jedenfalls verleugnet Jesus hier seine Verwandtschaft, und zwar auch seine Mutter und verwendet die Ausdrücke "Mutter", "Bruder" und "Schwester" in übertragenem Sinne. Abgesehen von der hier zum Ausdruck gebrachten "Familienfreundlichkeit" von Jesus würde wohl kein Jude auf die Idee kommen, dass es sich bei den erwähnten Brüdern nicht um seine leiblichen Brüder handelt. Und in der Tat, genau so wurde und wird diese Textstelle von den Rabbinern interpretiert, die deswegen nur den Kopf schütteln können über "christliche Exegetenkunst".

 

Allerdings gehen die Juden meist auch unbefangener an das NT - es ist für sie schlicht ein rein menschliches Machwerk, irrtümlich ausgegeben als Gottes Wort.

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Der einzige Grund übrigens, warum "Brüder" in den einschlägigen Stellen nicht so verstanden wird, wie es da steht, ist die fortschreitende und totale Entsexualisierung Marias, die von einer gewöhnlichen, wenn auch gebenedeiten Frau allmählich zu einem sexuellen Neutrum mit Vorbildcharakter umfunktioniert wird - einem Einfluss aus der leibfeindlichen Gnosis, der die Katholiken allmählich erlegen sind.

 

Wenn man nachverfolgen will, wie die Gnosis allmählich ein starkes Übergewicht bekam - obwohl sie von der frühen Kirche heftig bekämpft wurde - dann sieht man es an dieser Stelle. Die meisten gnostischen Einflüsse wurden schließlich verketzert, dieser aber blieb erhalten.

 

Vor dem Auftauchen der Gnosis wurden von den frühen Christen die "Brüder Jesu" als leibliche Brüder verstanden.

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Der einzige Grund übrigens, warum "Brüder" in den einschlägigen Stellen nicht so verstanden wird, wie es da steht, ist die fortschreitende und totale Entsexualisierung Marias, die von einer gewöhnlichen, wenn auch gebenedeiten Frau allmählich zu einem sexuellen Neutrum mit Vorbildcharakter umfunktioniert wird - einem Einfluss aus der leibfeindlichen Gnosis, der die Katholiken allmählich erlegen sind.

 

Wenn man nachverfolgen will, wie die Gnosis allmählich ein starkes Übergewicht bekam - obwohl sie von der frühen Kirche heftig bekämpft wurde - dann sieht man es an dieser Stelle. Die meisten gnostischen Einflüsse wurden schließlich verketzert, dieser aber blieb erhalten.

 

Vor dem Auftauchen der Gnosis wurden von den frühen Christen die "Brüder Jesu" als leibliche Brüder verstanden.

Ach Volker, rede doch nicht immer so ein Unsinn daher. Wenn Du mit Gott nichts anfangen kannst, warum redest Du immer so, als wenn es so nicht sein kann.

 

Glaubst Du, wenn in der Bibel so unterschiedlich berichtet wird, dann stimmt die Bibel nicht und enthalte nur Fehler. Hast Du noch nie daran gedacht, dass die Niederschriften auch persönliche Berichte von Menschen sind, die die damaligen Ereignisse aus ihren persönlichem Erlebnis und Empfindungen, Kenntnis der Hintergründe, vor dem Hinterrgrund und Kenntnis des bisher ergangenen Wort Gottes niedergeschrieben haben.

bearbeitet von rakso
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Warum sollten Leute aus dem einfachen Volk von seinen Brüdern reden, wenn das nur im übetragenen Sinne gemeint war? Bestand das einfache Volk damals aus lauter Bibelexegeten, die nichts wörtlich nahmen, sondern nur in übertragenem Sinne und vagen Analogien mit tiefergelegtem Sinn redeten? "Sohn der Maria und Bruder des ..." ist ganz eindeutig, kein Jude hätte damals von Halbgeschwistern oder Cousins geredet.

Volker,

seit wann bist Du Experte für aramäische/altgriechische Bibeltexte??? Cousin, Bruder - beides ist dasselbe Wort. Sei doch so gut, und nimm das zur Kenntnis.

 

Lucia

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Vor dem Auftauchen der Gnosis wurden von den frühen Christen die "Brüder Jesu" als leibliche Brüder verstanden.

Bitte Belege!

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Ich wundere mich über die sporadisch auftretende Wissenschaftsfeindlichkeit bei den Atheisten. Nun gut, ich habe meinen Wissens- und Glaubensstand kundgetan … was nicht viel heißen mag. Der Verweis auf Russland war natürlich nur ein Beispiel.

 

Über den Rest – Verifizierungen und Falsifizierungen – mögen sich andere nen Kopp machen.

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Kann mir mal jemand erklären, warum das so wichtig sein soll, ob Jesus Geschwister hatte oder nicht?

Von mir aus könnte er noch rudelweise leibliche Brüder haben.

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Hallo Mecky,

 

ob es wichtig ist? Dunkel ist der Frage Sinn …

 

Ich kenne eine Menge Christen – alle evangelisch – die der Auffassung sind, dass Jesus Geschwister hatte — und deren christologisches Verständnis auch nach meiner Auffassung völlig korrekt ist.

 

Also kann es doch in diesem Sinne nicht wichtig sein.

 

Meine Frage ist eher, ob es wirklich so war — oder ob die Kirche sich im Volkerschen Sinne etwas aus den Fingern gesogen hat, lustfeindlich, wie sie nun einmal ist, wenn man Volkers These von der Entsexualisierung Marias (was immer das ist), folgt.

 

(Meine Auffassung zu diesem damit verwobenen Thema ist übrigens, dass man es sich nicht ganz so leicht machen kann …)

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Ich habe mal gelesen, Maria könnte ein Jungfrauengelübde abgelegt haben, das habe es damals gegeben. Dann könnten wir davon ausgehen, daß sie außer Jesus kein Kind geboren hat. Weiß jemand mehr?

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