Jump to content

Die "immerwährende Jungfräulichkeit" Mariens


platon

Recommended Posts

Hallo Xiao,

 

kurze Antwort:

ich halte die Kindheitsgeschichte Jesu in ihrer Glaubensaussage für wahr.

 

Wenn die mich aber fragst, hatte Jesus einen menschlichen Vater, so halte ich das für sehr wahrscheinlich ( wobei ich Josef für den Vater halte).

 

Da aber die Kirche, wie auch Maria und wie wir alle, nicht aus uns heraus etwas getan haben, um von Gott erwählt zu werden, sondern weil Gott uns aus freiem Willen erwählt, sind wir daher alle "jungfräulich".

 

Nicht aus dem Willen eines Menschen heraus,

sondern aus dem Willen Gottes heraus, wurde Jesus Christus zu uns gesandt.

 

 

 

gruss

peter

 

 

(etwas flapsig: der christliche Glaube entstammt nicht einem Biologiebuch.

 

Und da es auch heute möglich ist, das Frauen nur ein Kind haben, und es beim zweiten irgendwie nicht mehr klappt, kann es auch sein, das Jesus keine leiblichen Schwestern oder Brüder hatte)

bearbeitet von pmn
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Auch wenn dies jetzt nicht zur ursrünglichen Diskussion gehört : Muss man als Katholik Alles einfach so glauben??? Kann man nicht einer Religion angehören und trotzdem kritisch damit umgehen?

Man muß natürlich nicht einfach alles so glauben. Man kann auch kritisch und trotzdem katholisch sein. Nur gibt es halt Ärger, wenn man seine kritischen Gedanken zu laut äußert, insbesondere, wenn man im Dienst der kathol. Kirche steht oder gar von Amts wegen den Leuten beibringen muß, was katholisch ist.

 

Ein Großteil der Pfarrer glaubt ja selber nicht alles, was sich im Laufe der Jahrhunderte an Glaubenswahrheiten angesammelt hat. Allerdings gelten für den offiziellen Katholizismus andere Maßstäbe als für den privaten oder inoffiziellen.

 

Daß man vom Heiligen Geist nicht schwanger wird und daß es nach dem ersten Verkehr mit der Jungfernschaft vorbei ist, weiß so ziemlich jeder. Wenn man jedoch sozusagen aus religionstaktischen Gründen den Leuten über Jahrhunderte hinweg etwas von Jungfrauengeburt erzählt und daraus auch noch eine ewig gültige Glaubenswahrheit macht, kann man zumindest offiziell nicht plötzlich dem gläubigen Volk reinen Wein einschenken und ihm erklären, daß das alles nicht so wörtlich zu verstehen ist. Das ist einfach zu riskant. Am Ende glauben einem die Leute überhaupt nichts mehr. Dann sind sie enttäuscht, weil sie sich die Sache mit dem lieben Gott, seinem Sohn und dessen Mutter viel größer und schöner gewünscht und vorgestellt haben.

bearbeitet von Cano
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ein Großteil der Pfarrer glaubt ja selber nicht alles, was sich im Laufe der Jahrhunderte an Glaubenswahrheiten angesammelt hat. Allerdings gelten für den offiziellen Katholizismus andere Maßstäbe als für den privaten oder inoffiziellen.

Wie letztens in Daenemark, glauben manche Pfarrer ja nichtmal mehr an Gott. Und wenn er deswegen dann das Amt verliert, regt sich die Gemeinde ungeheuer auf. "Wie koennen die ihm das ankreiden, wegen so ner Kleinigkeit, darf man nicht mal mehr sagen, dass man nicht an Gott glaubt... "

 

Was glauben wir denn ueberhaupt noch?

 

Gruesse

Max

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

(etwas flapsig: der christliche Glaube entstammt nicht einem Biologiebuch.

Das Biologiebuch lassen wir lieber beiseite. Wenn man ein solches nämlich zurate zieht, kommt man zu dem Ergebnis, daß Jesus Christus lediglich ein Halbgott ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

(etwas flapsig: der christliche Glaube entstammt nicht einem Biologiebuch.

Das Biologiebuch lassen wir lieber beiseite. Wenn man ein solches nämlich zurate zieht, kommt man zu dem Ergebnis, daß Jesus Christus lediglich ein Halbgott ist.

Nee, dann wäre Jesus nämlich vermutlich eine Frau.

 

Welches Chromosom hat Gott denn im Biologiekurs ?:ph34r:

 

 

Aber was weiss ich schon, was Gott mit Chromosomen macht.

bearbeitet von pmn
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Pius XII. konnte 1950 die immerwährende Jungfräulichkeit nicht für verbindlich erklären, weil sie bereits dogmatisiert war. Doppelt genäht hält zwar besser, aber bei Dogmen ist es nicht üblich, ein bereits bestehendes Dogma bei anderer Gelegenheit nochmal für verbindlich zu erklären. Es würde dadurch nicht verbindlicher als es schon ist.

Hallo Cano,

 

erzähl doch mal! Das macht mich äußerst neugierig....

 

Grüße, Carlos

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Pius XII. konnte 1950 die immerwährende Jungfräulichkeit nicht für verbindlich erklären, weil sie bereits dogmatisiert war. Doppelt genäht hält zwar besser, aber bei Dogmen ist es nicht üblich, ein bereits bestehendes Dogma bei anderer Gelegenheit nochmal für verbindlich zu erklären. Es würde dadurch nicht verbindlicher als es schon ist.

Hallo Cano,

 

erzähl doch mal! Das macht mich äußerst neugierig....

 

Grüße, Carlos

Ich habe Dir doch schon alles Wesentliche erzählt, Carlos.

 

Wenn Du's immer noch nicht geschnallt hast, dann hilft auch eine Wiederholung der Wiederholung nichts mehr.

 

Gruß

Cano

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Muss man als Katholik Alles einfach so glauben??? Kann man nicht einer Religion angehören und trotzdem kritisch damit umgehen?

Hallo Xiao,

 

ich meine folgendes: Wer nicht an die Inhalte der Erklärungen der Konzilien Nikaias und Chalkedons glaubt, der ist buchstäblich ein Häretiker, ein falscher Christ. Sogut wie alle Protestanten glauben an die Inhalte dieser Konzilien. Und wer Katholik sein will, da gehört das Abendmahl dazu.

 

Das wäre aber wirklich das Minimalste, was man erfüllen muß.

 

Grüße, Carlos

 

Mißverständlichen Satz geändert!

bearbeitet von platon
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe Dir doch schon alles Wesentliche erzählt, Carlos. Wenn Du's immer noch nicht geschnallt hast, dann hilft auch eine Wiederholung der Wiederholung nichts mehr.

Hallo Cano,

 

verschwiegen aber hast Du, auf welchem Konzil die "allzeit Jungfräulichkeit" Mariens dogmatisiert wurde.

 

Grüße, Carlos

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Xiao,

 

kurze Antwort:

ich halte die Kindheitsgeschichte Jesu in ihrer Glaubensaussage für wahr.

 

Wenn die mich aber fragst, hatte Jesus einen menschlichen Vater, so halte ich das für sehr wahrscheinlich ( wobei ich Josef für den Vater halte).

 

Da aber die Kirche, wie auch Maria und wie wir alle, nicht aus uns heraus etwas getan haben, um von Gott erwählt zu werden, sondern weil Gott uns aus freiem Willen erwählt, sind wir daher alle "jungfräulich".

 

Nicht aus dem Willen eines Menschen heraus,

sondern aus dem Willen Gottes heraus, wurde Jesus Christus zu uns gesandt.

 

 

 

gruss

peter

 

 

(etwas flapsig: der christliche Glaube entstammt nicht einem Biologiebuch.

 

Und da es auch heute möglich ist, das Frauen nur ein Kind haben, und es beim zweiten irgendwie nicht mehr klappt, kann es auch sein, das Jesus keine leiblichen Schwestern oder Brüder hatte)

Nach der Theorie wäre Jesus aber der Sohn Josephs und nicht der Sohn Gottes!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nach der Theorie wäre Jesus aber der Sohn Josephs und nicht der Sohn Gottes!

Hallo Leute,

 

die Jungfräulichkeit Mariens bis zur Geburt hin zu leugnen, das tut kaum ein Katholik. Dies steht hier nicht zur Diskussion, denn es entbiehrt sich jeder Grundlage.

 

Wenn das so wäre, so müßte man in Folge dessen auch sagen, daß Gott das nicht tun kann, was der Mensch für unmöglich erachtet, und dann hätte Jesus sicher keine Wunder getan, keine Tote auferweckt, und er wäre nicht selbst auferstanden. Zum Schluß bliebe nur noch ein praktischer Atheismus. Das nur so nebenbei bemerkt für diejenigen....

 

Grüße, Carlos

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

die Jungfräulichkeit Mariens bis zur Geburt hin zu leugnen, das tut kaum ein Katholik. Dies steht hier nicht zur Diskussion, denn es entbiehrt sich jeder Grundlage.

Hmm - nicht alles katholischen Exegeten sind da so dezidiert Deiner Meinung....

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hmm - nicht alles katholischen Exegeten sind da so dezidiert Deiner Meinung....

Hallo Wattoo,

 

ich weiß es nicht, ob ich es bei Dir mit einem Mann oder mit einer Frau zu tun habe.

 

Wenn schon, wenn es solche Theologen gibt, dann kann ich immernoch sagen, wenn einer auf der "rein metaphorischen" Schiene daher kommt, und für ihn die heilstheologische Botschaft unbedingte Geltung beansprucht wird:

 

Für Gott ist nichts unmöglich!

 

Damit ist gemeint, wir reden immerhin vom Schöpfer des Universums, der das Sein aus dem Nichts erschafft. Es ist irgendwie komisch, daß wenn sogar Du und ich ein Geschenk Gottes sind, daß er uns beim Namen gerufen hat, Gott sogar die Freiheit aus dem Nichts erschafft, dann bestritten wird, Gott könne ein noch so kleines Wunder wie die jungfräuliche Empfängnis nicht bewerkstelligen. *Grübel*

 

Wie auch immer gibt es auch Dummtheologen, die sogar die These vom "werdenden Gott" aufstellen, weil es keinen Gott gibt, tendiert die Schöpfung zu immer vollkommenerer Verwirklichung, vom Niederen zum Höheren.

 

Und es gibt auch Theologen, solche habe ich an der Uni erleben dürfen, die "Mythos" mit "Geheimnis" verwechseln. Die Geschichte von Adam und Eva und die Erschaffung in sieben Tagen - nicht die Schöpfung an sich - sind zu 99,9% iger Wahrscheinlichkeit ein Mythos; Eschatologie ist ein Geheimnis. Wundererzählungen aus den Evangelien sind Zeugnisse, die eng mit Gleichnissen verflochten sind, meine ich. Eine anständige Exegese würde diese Behauptungen bekräftigen, denn wie sonst wären im Pentateuch zwei Schöpfungsgeschichten vorhanden?

 

Ja ja, für Gott ist nichts unmöglich, aber dies Wunder in Maria bewerkstelligen, daß sie als Jungfrau schwanger wird, diese kleine Unmöglichkeit, die kann Gott nicht. Irgenwie komisch diese Behauptung.

 

Grüße, Carlos

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Platon,

 

da wir uns persönlich kennen (Limburg) und ich auch hier oft mit meinem Namen unterschreibe (Astrid) ging ich davon aus, dass Du weisst, dass ich weiblich bin.... :P

 

Natürlich stimme ich Dir zu: Für Gott ist nichts unmöglich. Aber warum sollte er gerade in diesem Punkt die Naturgesetze ausser Kraft setzen?

 

Andere Frage: Wäre Jesus weniger Gott gewesen wenn seine Mutter nicht auch noch nach der Geburt Jungfrau gewesen wäre?

 

Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass die Jungfrauengeburt nicht von allen Theologen gleich gesehen wird...

 

Und ganz ehrlich: Für mich ändert sich nichts aber rein gar nichts daran, dass ich weiss, dass in Jesus Christus Gott Mensch geworden ist, ob seine Mutter eine Jungfrau war oder nicht. Und was ich selber glaube, habe ich in keinem Satz angedeutet. :blink:

 

Ich wollte eben lediglich darauf verweisen, dass die Exegeten nicht so ganz einhellig einer Meinung sind....

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich wollte eben lediglich darauf verweisen, dass die Exegeten nicht so ganz einhellig einer Meinung sind....

Liebe Astrid,

 

daß es solche Exegeten gibt, das ist nur eine Schande für die Kirche, denn nehmen wir mal an, jemand ist ein eingebrannter Vertreter des historischen kritischen Exegese, so gibt diesem Exegeten niemand das Recht mit Reagenzglasmethoden allein über das dem Verstande hinausliegende zu sprechen.

 

Wohl gemerkt, die historisch kritische Exegese ist für mich furchtbar wichtig, aber warum müssen manche dies so radikalisieren, daß nicht sein kann, was nicht sein darf? In solchen extremen Positionen haben wir es meistens um eine methodische Verbannung der Mystik und der religiösen Erfahrung aus dem Bereich der Theologie. Was Popper in der Philosophie ist, sind manche Exegeten im Bereich der Theologie, nämlich Leute, bei denen die Oberflächlichkeit bis zum Himmel schreit.

 

Mal wohl gemerkt, was ist denn "Auferstehung" für viele eingebrannte Vertreter der kritischen Exegese? Ich befürchte, der Drang für eine realistische Interpretation läßt den Blick für das Ganze verschwinden. Wir hätten dann eine Theologie, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat, weil die Wirklichkeit viel tiefer reicht als sie zu reden zu erlauben bereit sind.

 

Grüße, Carlos

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Carlos :blink:

Mal wohl gemerkt, was ist denn "Auferstehung" für viele eingebrannte Vertreter der kritischen Exegese? Ich befürchte, der Drang für eine realistische Interpretation läßt den Blick für das Ganze verschwinden. Wir hätten dann eine Theologie, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat, weil die Wirklichkeit viel tiefer reicht als sie zu reden zu erlauben bereit sind.

 

Ich möchte dazu das Schlußwort aus Sölle/Schottroff 'Jesus von Nazareth' anführen, das IMHO so auch von Bultmann unterzeichnet worden wäre:

 

Wir gebrauchen hier das Wort »Christus«, weil es für solch ein Lernen, das nicht historisch, sondern praktisch interessiert ist, nicht genügen kann, auf den historischen Jesus zu blicken. Gerade wer aus seinem Leben und aus seinen Worten gelernt hat, dem wird es nicht genügen, dabei zu verharren und die weitergehende Geschichte Jesu zu ignorieren. Seit 2000 Jahren steht dieser Jesus von Nazareth auf! Er verwandelt das Bewußtsein der Menschen, die ihm sein Versprechen glauben. Seit ihm und in ihm ist die Hoffnung auf der Welt gewachsen, und es gibt mehr Grund, Mut zu haben. In seinem Namen ist das Gesicht der Erde verändert worden. Sprechen wir von Christus, so nehmen wir das, was Franziskus oder Martin Luther King von Jesus gelernt haben, in unsere Beziehung mit auf; übernehmen wir die Schätze, die Menschen in der Begegnung mit Jesus gesammelt haben. Es ist der verstandene, der konkret entfaltete, der vorangehende, weiterwirkende Christus, von dem wir lernen können. Dieser Weg Christi bis zu uns hin ist nicht umsonst gewesen.

Aber um ihn als Weg Christi zu erkennen, müssen wir uns auf den Mann aus Nazaret zurückbesinnen, weil in der Geschichte ja ebenso der mißverstandene, der zurechtgestutzte, der den eigenen Interessen dienstbargemachte Christus begegnet, der sich so leicht manipulieren lässt. Schon wer ihn einfcah mit den Worten der Väter weitersagt, manipuliert ihn, weil er mit den Worten der Väter zugleich die Welt der Väter zu bewahren versucht und damit die gegenwärtige Welt von diesem Christus fernhält, ob er will oder nicht. Auferstanden ist immer nur der Christus, der gegenwart wird und der uns in unserer jetzigen Wirklichkeit die Wahrheit über unser Leben sagt. Tot bleibt der, von dem wir nichts lernen, der uns nicht verändert und der unser Gewissen nicht empfindlicher macht.

 

Gerade im Flügel der hi-kri Exegeten kann man auf einen Auferstehungsbegriff der Wirklichkeit stoßen, der sich nicht auf ein fernes Wunder zu stützen sucht, sondern aus ganz real erfahrener und wirklichkeitsgestaltender Lebendigkeit resultiert, der nicht beeidet, sondern bezeugt :blink:

 

Als Methode kann die entmythologisierende historische Kritik natürlich auch verhunzt werden, so wie sich auch Mystik und Literalpietismus verhunzen lassen. Aber mit gesundem spirituellen Background bietet sie nicht mehr und auch nicht weniger als die anderen Zugangsformen zum Auferstandenen ... den vollen bodycheck :P

 

bcnu Volker

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerade im Flügel der hi-kri Exegeten kann man auf einen Auferstehungsbegriff der Wirklichkeit stoßen, der sich nicht auf ein fernes Wunder zu stützen sucht, sondern aus ganz real erfahrener und wirklichkeitsgestaltender Lebendigkeit resultiert, der nicht beeidet, sondern bezeugt :blink:

 

Als Methode kann die entmythologisierende historische Kritik natürlich auch verhunzt werden, so wie sich auch Mystik und Literalpietismus verhunzen lassen. Aber mit gesundem spirituellen Background bietet sie nicht mehr und auch nicht weniger als die anderen Zugangsformen zum Auferstandenen ... den vollen bodycheck :angry:

Lieber Volker,

 

da ich kein "Theologe" im strengen Sinne des Wortes bin, hatte ich mit Bultmann bisher nichts zu tun. Ich kenne nur seinen Namen und mehr nicht. Mit dem obigen Zitat kann ich mich persönlich nicht anfreuden, ganz im Gegensatz zu Deinem Kommentar. Mit einem gesunden spirituellen Background ist die HKE eine richtige Goldgrube und geradezu notwendig, um sich mit Fundis auseinander zu setzen.

 

Ein Punkt meiner Kritik an viele Theologen der HKE ist ja der, daß sie ständig "Mythos" mit "Geheimnis" verwechseln. Die Auferstehung Christi ist für mich "Geheimnis", und ebenso ist das ein Wunder, das den Rahmen des für den Menschen Unmöglichen übersteigt. Ganz anders ist die Geschichte mit Adam und Eva ein Mythos. Ständig nur von Entmythologisierung zu sprechen und nie das Wort "Geheimnis" in den Mund zu nehmen, das ist eine Verhunzung von religiösen Erfahrungen und von der Mystik überhaupt.

 

Warum also nur an eines festhalten, wenn man beides haben kann? Ich kann sowohl an das ferne Wunder vor 2000 Jahren als auch an die ganz real erfahrene und wirklichkeitsgestaltende Lebendigkeit von heute festhalten. Beileibe muß ich mich nicht in ein Entweder-Oder treiben lassen, wie man den zitierten Text von Bultmann verstehen könnte. Wer nun sagt, es kann nicht sein, was nicht sein darf, muß sich sagen lassen, daß er die Suche nach der Wahrheit mit der Beschränkung seines Denkens mißt. Vorurteile sind das, mehr nicht.

 

Tod und mausetot, da ist eine Grenze, die uns trifft und gegen die wir nichts weiter können. Darin zeigt sich die Allmacht Gottes, daß Er das tut, was der Mensch nicht mehr verstehen kann. Wohl gemerkt: Lazarus ist auferstanden, um wieder sterben zu müssen. Jesus ist auferstanden, um immer bei uns zu sein. Dies gilt auch für die unbeflekte Empfängnis. Eine unbefleckte Empfängnis ist von Natur aus ein Unsinn. Nicht wenn Gott dies Wunder tut. Und zur Lebendigkeit des Glaubens gehören sicher auch Heilungszeugnisse aus Lourdes und Fatima. Es würde mich sonst verwundern, wenn nur die Natur, die uns umgibt, ein Wunder ist, aber sonst Gott keine Wunder tun könnte.

 

Eine andere Frage ist natürlich, daß wir nicht wundersüchtig sein sollen, sondern uns mit der Gnade des Heiligen Geistes begnügen sollen, wie er uns den Glauben schenkt. Wer sich selbst den Glauben produzieren will, indem er alle möglichen Wunder nachforscht. Dies würde gerade zeigen, daß der Glaube unsicher ist, der manchesmal nötig ist, um das Wunder als Wunder erkennen zu können. Da habe ich keine Patentrezepte, denn viele haben sich gesehnt, ein Wunder zu sehen, und sie haben keines gesehen. Andere aber haben nicht danach gefragt, und plötzlich ist dem Saulus der auferstandene Christus erschienen. Dann wurde er blind, und erst als er durch den Heiligen Geist mit Erkenntnis erfüllt wurde, im Herzen berührt wurde, wurde er wieder "sehend". Ja, so ist es, die Wirklichkeit Gottes ist so gewaltig, daß wir blind werden würden, ja sterben würden, würde er sich uns so zeigen, wie er ist.

 

Grüße, Carlos

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nun gut, keine Antwort ist auch eine Antwort:

 

Man hat keine!

 

Mal schauen, was noch kommt....

@ platon

 

Ma' nich' so ungeduldig.

 

Zur Debatte stand die Frage nach der Dogamtisierung der "allzeitigen" Jungfräulichkeit" Mariens (semper virgo). Darauf bezieht sich mein Link, aus dem ich allerdings nur die Überschriften zitiert habe. Wer nicht klicken kann, dem sei es hier noch einmal explizit abgedruckt:

 

Maria – « semper Virgo »

 

499 Profundior meditatio fidei eius in maternitatem virginalem adduxit Ecclesiam ad profitendam realem et perpetuam Mariae virginitatem, 164 etiam in partu Filii Dei, hominis facti. 165 Revera Nativitas Christi « virginalem Eius [matris] integritatem non minuit sed sacravit ». 166 Ecclesiae liturgia Mariam tamquam •,4B"D2X<@<, « semper Virginem » celebrat. 167

 

500 Ad hoc quandoque obiicitur Scripturam fratrum et sororum Iesu facere mentionem. 168 Ecclesia haec loca semper intellexit tamquam non alios filios Virginis Mariae denotantia: Iacobus utique et Ioseph, « fratres » Iesu (Mt 13,55), filii sunt cuiusdam Mariae Christi discipulae, 169 quae significanter tamquam « altera Maria » (Mt 28,1) denotatur. Agitur de proximis propinquis secundum quamdam notam Veteris Testamenti expressionem. 170

 

501 Iesus est unicus Mariae Filius. Sed spiritualis Mariae maternitas 171 ad omnes extenditur homines, ad quos Ille venit salvandos: « Filium autem peperit, quem Deus posuit primogenitum in multis fratribus (Rom 8,29), fidelibus nempe, ad quos gignendos et educandos materno amore cooperatur ». 172

 

Ich glaube übrigens nich' dran - weder vorgeburtlich noch jetzt und allezeit! :blink:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nach der Theorie wäre Jesus aber der Sohn Josephs und nicht der Sohn Gottes!

Joseph ist nicht Gott.

Stimmt, gut beobachtet.

 

(Genauso ist Maria nicht: die Mutter von Gott.

Sie ist "GYNE": GottesGebärerin)

 

 

Jesus ist Mensch.

Christus ist Gottes Sohn.

Jesus Christus ist wahrer Mensch und wahrer Gott.

 

 

Oder wie sagte es Papst Leo I., DS 292:

 

"Nicht so ist jenes einzigartig wunderbare und wunderbar einzigartige Entstehenlassen (generatio) zu verstehen, als würde die Eigentümlichkeit des Menschseins (generis) durch eine zusätzliche geschaffene Wirklichkeit (per novitatem creationis) aufgehoben."

 

 

gruss

peter

bearbeitet von pmn
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erich, Du alter Provokateur, lass das! :blink::P

 

Lucia

bearbeitet von Lucia Hünermann
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa
Die Jungfrauengeburt ist keine gynäkologische, sondern eine theologische Aussage.

auch wenn es für meinen persönlichen glauben nicht wichtig ist, aber warum soll gott, der allmächtige, nicht dieses wunder vollbracht haben?

 

also, für mich ist es jedenfalls kein glaubensproblem, die jungfräuliche mutterschaft mariens anzunehmen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Jungfrauengeburt ist keine gynäkologische, sondern eine theologische Aussage.

auch wenn es für meinen persönlichen glauben nicht wichtig ist, aber warum soll gott, der allmächtige, nicht dieses wunder vollbracht haben?

 

also, für mich ist es jedenfalls kein glaubensproblem, die jungfräuliche mutterschaft mariens anzunehmen.

unterschreib

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...