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Fragen an Moussa


Martin

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Hallo Moussa,

 

eine Sache habe ich noch vergessen. In Deinem Beitrag klang an, dass es Missionierungsversuche von Christen auf islamischen Seiten gibt. Es steht mir fern, Moslems von ihrem Glauben abzubringen. Ich bin 1986 zwei Monate durch die Türkei gereist und habe die Austtrahlung der Moscheen, ihre Ruhe und die praktizierte Alltagsnähe als sehr wohltuend erlebt. Ich kann gut verstehen, dass die Erfahrungen mit der islamischen Religion die zentralen Gotteserfahrungen für viele Gläubige sein können. Wir westlich geprägten Menschen mit unserer Hektik und unserem Machbarkeitswahn können da wirklich einiges lernen.

 

Es geht mir darum, Verständnis für unseren Zugang zu Gott zu wecken, und zu zeigen, dass unterschiedliche Fragestellungen auch zu unterschiedlichen Antworten führen, die oft nur scheinbar widersprüchlich sind. Außerdem möchte ich dazu einladen, Jesus Christus kennenzulernen, der ja auch für Euch ein Prophet, und für uns eben die zentrale Mitte unseres Glaubens ist.

 

Herzliche Grüße, Matthias

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Hallo Cano!

 

Ich erinnere mal nur an die Überfälle über Karawanen aus Mekka um 624 und dem anschließenden Krieg um die Herrschaft um die Region bis etwa 630.

 

Davor hatte er bereits in Medina die gesamte jüdische Gemeinde in Medina abschlachten lassen, die nicht seinem "Religionskonstrukt" folgen wollte - dazu sagt er dann so schön: "Er (Allah) vergibt, wem er will, und Er bestraft, wen er will." Al-Ma'ida 5,18

 

Die Juden, die nicht "Vergebung" wollten und von ihrer "falschen Religion" abstand nahmen, wurden entsprechend "bestraft" ... mit dem Ende ihres Lebens. Christen ging es in dieser Region eben so. Mohammed sprach in diesen Bezügen gerne von "Neid" dieser Gruppen gegen sein "Bevorzugung durch Allah" - tatsächlich muss es wohl anders herum gewesen sein, und Mohammed genehmigte sich dann gleich noch einen tiefen Griff in die Schatzschatullen seiner oft wohlhabenden "Neider?!". Wenig überzeugend, Herr Abdul Kasim Muhammad Ibn Abd Allah.

 

Und bezüglich der Reduzierung der Funktion Mohammeds auf die "Sprachrohrfunktion": die Verkündigung stirbt mit dem Verkünder oder lebt mit diesem.

Die Christenheit hat dieses Dilemma selbst erleben müssen: wie sehr ist doch die Botschaft durch die Machenschaften vieler selbsternannter "Verkünder" unter die Räder gekommen. Etwas, was man Jesus selber kaum vorwerfen kann - er sagte, dass sein Reich nicht von dieser Welt ist, entsprechend strebte er nicht nach einem solchen und lieferte sich sogar den Machthabern "dieser Welt" treu seiner Botschaft aus. Integrität würde ich das bezeichnen, die Mohammed leider vermissen läßt.

Weitere Widersprüche wurden ja in anderen Beiträgen zu genüge angeführt. Aber das war ja auch nicht Deine Frage, Cano.

 

Kaffee-Grüsse

Abgar

 

 

(Geändert von Abgar um 17:18 - 8.Oktober.2001)

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Zitat von mussa am 17:46 - 7.Oktober.2001

 

Wesentlich ist, dass Jesus keine "stellvertreterschaft" uebernommen hat fuer die Suenden der Menschen.

Dass jeder Mensch im Islam fuer seine eigenen Taten verantwortlich ist. Er bekommt keine Erbsuende aufgeladen, wird aber auch von seinen eigenen Suenden nicht durch jemand anderen befreit. Ein zutiefst einfaches und logisches und nicht zuletzt gerechtes Konzept. Jeder ist fuer sich und seine Taten verantwortlich. Nicht mehr und nicht weniger.


 

Hallo Moussa,

 

das Konzept erscheint in der Tat einfacher und logischer als das christliche.

 

Kürzlich im Radio habe ich gehört, dass die christliche Religion die einzige ist, die Vergebung kennt. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das so stimmt.

 

Im Zuge der christlichen Auffassung scheint die Vergebung mit dem von euch abgelehnten Sühnentod im engen Zusammenhang zu stehen.

 

Soviel ich weiß ist jedoch auch euer Gottesbild von einem barmherzigen Gott geprägt.  Deswegen würde ich gerne wissen, wie ihr von dem gerechten Gott, gegenüber dem sich jeder einzelne mit seinen Taten verantworten muss, zu einer barmherzigen Gottesvorstellung (hier würde ich Vergebung erwarten) kommt. Gibt es da eine erklärbare Verbindung?

 

Mit vielen Grüßen

Heidi

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Liebe Heidi,

 

unter http://www.islam.de findest Du einen kompletten Koran zum Download. Es war sehr interessant für mich, ihn noch einmal zu lesen. Leider ist er alles andere als Christen- oder Judenfreundlich. Und Mohammed war es ja leider auch nicht, während er lebte - eine Historie, die ich gerne anders sähe...

 

Abendliche Grüsse

Abgar

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Hallo Abgar,

 

danke für den link.

 

Einen Koran habe ich im Bücherregal stehen. Allerdings ist es keine sehr gute Übersetzung und ziemlich dick ist er auch. Außerdem weiß ich nicht, ob und wo ich dort eine Antwort auf meine oben gestellten Fragen finden kann.

 

Du sagst, dass du ihn durchgelesen hättest. Kannst Du mir die entsprechenden Stellen nennen?

 

Viele Grüße

Heidi

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Lieber Matthias,

 

"Du hältst die christliche Dogmatik für überflüssige und unfruchtbare Spekulation, die vom Eigentlichen ablenkt. Da ist sicher was wahres dran, ich halte ein an Gott ausgerichtetes Leben auch für wichtiger als bloßes Nachdenken über Gott."

 

Moussa: Keineswegs. Ich masse mir kein Urteil ueber christliche Dogmatik an. Fuer uns Muslime ist aber alles was es ueber Gott zu wissen gilt, im Koran und in den ahadith gesagt. Darueberhinausgehende Spekulation ist fuer uns ueberfluessig und kann bei mangelndem Grundwissen gefaehrlich werden.

 

"Mich würde abschließend noch interessieren, wie Du die (offensichtlich auf einem Missverständnis beruhende) Darstellung der Dreifaltigkeit im Koran beurteilst."

 

Moussa: wir gehen von verschiedenen Grundlagen aus: fuer mich ist der Koran Gottes Wort, fuer Dich scheint er (astaghfirullah) ein Buch Mohammeds zu sein.  Letztlich beruht die Darstellung im Koran aber keineswegs auf einem Missverstaendnis. Die von Dir angefuehrte Theorie habe ich schonmal gehoert, sie scheint mir allerdings eher ein volkstuemliches Missverstaendnis zu sein, das sich unter Umstaenden in verschiedenen Erklaerungen niedergeschlagen hat. Der Koran sagt lediglich, dass Jesus nicht Gottes Sohn ist und ruft die Christen auf, von der Behauptung abzulassen, es handele sich um drei.

 

 

Liebe Heidi,

 

"Im Zuge der christlichen Auffassung scheint die Vergebung mit dem von euch abgelehnten Sühnentod im engen Zusammenhang zu stehen.

Soviel ich weiß ist jedoch auch euer Gottesbild von einem barmherzigen Gott geprägt.  Deswegen würde ich gerne wissen, wie ihr von dem gerechten Gott, gegenüber dem sich jeder einzelne mit seinen Taten verantworten muss, zu einer barmherzigen Gottesvorstellung (hier würde ich Vergebung erwarten) kommt. Gibt es da eine erklärbare Verbindung?"

 

Moussa: Du hast vollkommen Recht, jede einzelne Sure des Koran beginnt mit den Worten "Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen". Barmherzigkeit ist eine der herausragendsten Eigenschaften Gottes.

 

Deine Frage trifft einen recht schwierigen Bereich. Unser menschlicher begrenzter Horizont mag einen Widerspruch sehen zwischen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Da Gott jedoch in allem perfekt ist, wird es in Seinem Handeln keine Widersprueche geben.

 

Das Prinzip der Gerechtigkeit besagt, dass jeder Mensch fuer seine (und nur fuer seine) Taten verantwortlich ist. Am Tage des Gerichts werden ihm sowohl die guten als auch die schlechten Taten vorgehalten, und seinen sie so gering wie das Gewicht eines Senfkorns.

 

An vielen Stellen wird gesagt, dass Gott die guten Taten der Menschen weit schwerer wiegt, als die schlechten, in meinen Augen ein Zeichen fuer Barmherzigkeit.

 

Ein hadith berichtet von einer Prostituierten (im Islam ist dies eine besonders schwere Suende), die einem durstigen Hund zu trinken gab. Gott liebte diese Handlung so sehr, dass Er ihr alle Suenden vergab.

 

Ein anderes hadith berichtet von den Gefaherten des Propheten (sas), die ihn nach dem Hoellenfeuer und der Vergebung befragten. Er zeigte auf eine stillende Mutter und fragte: 'denkt ihr, diese Mutter wuerde ihr Kind ins Feuer werfen?' Die Gefaehrten verneinten leidenschaftlich. Darauf sagte der Prophet (sas): 'seht ihr, und die Liebe Gottes zu den Menschen ist noch um ein Tausendfaches groesser und staerker als die Liebe einer Mutter zu ihrem Kinde.'

 

Gott verspricht uns Vergebung unter verschiedenen Voraussetzungen, eine davon ist die aufrichtige Reue.

 

All dies sind Hinweise fuer mich auf die unendliche Guete und Barmherzigkeit. Letztlich kann ein Mensch es im Diesseits aber nicht genau wissen, wir muessen auf Gott vertrauen.

 

 

Lieber Abgar,

 

"Und bezüglich der Reduzierung der Funktion Mohammeds auf die "Sprachrohrfunktion": die Verkündigung stirbt mit dem Verkünder oder lebt mit diesem."

 

Moussa: Absolut nicht. Der Verkuender ist ein Mensch, nicht mehr und nicht weniger. Die Propheteneigenschaft bezieht sich auf seine religioesen Lehren, nicht auf sein Privatleben und seine persoenlichen Vorlieben. Wir Muslime kennen nur den Menschen, und im Islam sind alle Menschen gleich. Von diesem Grundprinzip gibt es keine Abweichungen und Ausnahmen.  

 

 

 

Herzliche Gruesse

 

Moussa

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Hallo Moussa,

 

ich habe nochmal im Koran nachgesehen. In Sur 5, Vers 117 heißt es in meiner Übersetzung: "Und wenn Allah sprechen wird: Oh Jesus, Sohn der Maria, hast du zu den Menschen gesprochen: "Nehmt mich und meine Mutter als zwei Götter neben Allah"?", wird er antworten:"...

 

Es ist bei dem Vers natürlich nicht ganz klar, ob er sich auf die Gesamtheit der Christen bezieht. Die Kirche hat auf jeden Kall nie eine Gottheit Marias gelehrt. Das war die Sonderlehre einer orientalischen Sekte, bei der Mohammed das Christentum kennengelernt hat.

 

Du stellst die beiden Sichtweisen "Wort Gottes" und "Wort Mohammeds" in deinem Beitrag sehr schroff gegeneinander. Für uns sind die Evangelien beides zugleich: wirklich von Gottes Geist inspiriert, aber eben nicht wörtlich. Die Verfasser bleiben wirkliche Verfasser, mit bestimmten Fragestellungen, Aussageabsichten, und Gemeinden, für die sie schrieben. Sie geben göttliche Antworten eben zunächst für ihre Situation. Auf unsere Situation muss diese Antwort erst übertragen werden. Deshalb ist es für uns nicht nur erlaubt, sondern geradezu eine Verpflichtung, den historischen Zusammenhang der Entstehung der Evangelien zu erforschen.

 

Wenn ich (und andere Christen) mit dem Koran ähnlich umgehen, ist das kein Zeichen der Missachtung, sondern Ausdruck unseres Verständnisses von heiligen Schriften überhaupt. Die Schrift ist "Gotteswort in Menschenwort".

 

 

Herzliche Grüße, Matthias

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Es ist im Grunde ganz einfach: Mohammed hatte das mit der Dreifaltigkeit nicht verstanden - also liquidierte er sie.

 

Und ein weiterer Zweifel: wie kann jemand eine Offenbarung als von Gott kommend autorisieren, seine eigene darauf aufsetzen, um den Ursprung (Judentum/Christentum) dann wiederum zu negieren - null und nichtig machen? Widerspricht sich, oder? Wenigstens Gott -wenn er existiert- sollte sich doch einig sein bei seinen Offenbarungen an seine Lakaien, sich wenigstens "positiv" entwickeln...

 

Gehen wir von der Rechtmässigkeit der Ursprungsreligionen aus aus, dann liegt Mohammed falsch. Ansonsten läge das Christentum falsch und damit dann der Islam sowieso. So oder so: wenn der Islam die Rechtmässigkeit seines Offenbarungsschatzes beansprucht, sagt er mit gleicher Stimme, dass sein Ursprung falsch sei. Wenn dieser falsch ist, gibt es keinen Wahrheitsanspruch des Islams mehr, weil dieser auf den Offenbarungen des Judentums/Christentums aufsetzt.

 

Meine Meinung: Mohammed hat sich da was schönes ausgedacht, um ein entsprechendes Machtmittel an die Hand zu bekommen. Mohammed war nicht sehr klug, aber klug genug, um anschließend in Medina die "reichen Juden" abschlachten zu lassen, was seiner Kasse recht gut tat - was ja eigentlich seiner Offenbarung widersprechen sollte. Aber seis drum: es hat funktioniert! Mohammed ist wohlhabend gestorben, hat genügend Leute ums Eck gebracht und einem Herrn jüngerer deutscher Geschichte, der es ihm gleich machte, war er ein gutes Vorbild . Wenn der VerFührer der deutschen Geschichte seine Feldzüge gewonnen hätte, hätten wir wahrscheinlich auch mittlerweile eine neue, ebenfalls auf dem Christentum aufbauende Religion - versucht hat er's ja. Die beiden wären gute Kumpel geworden oder wie unsere neusten Despoten, George und Osama, mal wieder machtgeile Kontrahenten, die Unschuldige ins Feld schicken, um diese für ihre Idiotien verbluten zu sehen...

 

Abendliche Grüsse

Abgar

 

 

(Geändert von Abgar um 18:25 - 15.Oktober.2001)

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Lieber Abgar,

 

"Und ein weiterer Zweifel: wie kann jemand eine Offenbarung als von Gott kommend autorisieren, seine eigene darauf aufsetzen, um den Ursprung dann wiederum zu negieren"

 

Moussa: Diesen Vorwurf aus dem Munde eines Christen zu hoeren, ist aeusserst amuesant. Steht das Glashaus noch?

 

Freundliche Gruesse

 

Moussa

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Die "göttliche Offenbarung" ist nichts anderes als eine ebenso dreiste wie geschickte und unwahre Behauptung.

 

Seit es Götter gibt, offenbaren sie am laufenden Band. Und sie offenbaren jedem das, was er gerade braucht.

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Ja, Cano, so wie Du für Dich selbst...

 

@Moussa:

Das Haus steht noch, lieber Moussa - eine Frage des Fundaments. Und ich finde, dass das Judentum -zu seiner Zeit und auch heute- ein sehr gutes Fundament ist. Christus als den Endpunkt einer Religionsentwicklungsgeschichte zu sehen, finde ich durchaus passabel. Einen Mörder wie Mohammed als einen "Nachfolger" und "Vollender" zu betrachten, halte ich für einen schlechten Unfall. Das gleiche gilt für viele Gestalten in der christlichen Kirchengeschichte. Dennoch bleibt die Offenbarungsentwicklung eindeutig, was im Falle des Islams wieder einen Rückschritt bedeutet - im Verkünder, als auch im Verkündeten.

 

Schade...

Abgar

 

 

(Geändert von Abgar um 21:26 - 15.Oktober.2001)

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Lieber Moussa, lieber Abgar,

 

interessant finde ich die Fragestellung tatsächlich, kann jemand der Verkünder von Gottes Wort sein, dabei aber (möglicherweise) ein Mensch sein, der politisch und kaufmännisch, vielleicht sogar räuberisch tätig ist ?

 

Wie z.B. König David ?

 

Herzliche Grüße

Martin

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Da Gott nicht spricht, kann jeder der Verkünder von Gottes Wort sein. Gott wird niemandem über's Maul fahren, welchen Blödsinn der Verkünder auch immer von sich gibt.

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Ich vermute, dass seriöse Menschen niemals das Wort Gottes verkünden werden.

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Der Bund GOTTES mit den Menschen wurde

durch JESUS erneuert und erweitert!

   (Neues Testament)

 

Und JESUS selbst ist auch nach seinem Lebenslauf

gesehen über jedem zweifel erhaben.

 

Wort und Tat sind stimmig,und damit ist er  ein widerspruchsloser Erlöser!!

 

Möge diese Erkenntnis wirken für und für,

auf das wir nicht den"Trojanischen Pferden"

einlass in unsere Seelen gewähren!!

 

 

 

 

Möge GOTT der Allmächtige uns unsere Schwere

                               Schuld vergeben!!

 

(Geändert von WeisserRabe um 12:06 - 16.Oktober.2001)

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... ist d a s Dein Problem, Ute - Deins vielleicht auch, Cano?? Na ja, dem könnte leicht Abhilfe verschaffen werden: da ihr ja alles, was in und an dieser Welt ist und geschieht, allein Eurer Erkenntnisfähigkeit überantwortet, kann es ja nicht besser mit Euch werden. Lustig, dass Ihr Euch dabei benehmt wie schlechte Missionare, die die Existenz Gottes damit beweisen wollen, dass es ja doch das Buch mit dem Titel "Bibel" gibt. Na ja... oder eben auch nicht...

 

Das ist das verfuchste am Glauben: er lässt sich nicht beweisen, noch schlimmer, er lässt sich nicht widerlgen. Und da verharrt Ihr mit unglaublichen Anstrenungen und überseht, dass alle anderen bestimmte Argumente bereits ad acta legen mussten, weil sie nicht greifen.

 

Dabei überseht Ihr, dass Ihr selber in einem noch weit verletzlicheren, brüchigeren Gebäude hockt und einem Glauben huldigt, einem Glaubens-System, das sich jeden Tag aufs neue das Fundament entzieht und der eigenen Erkenntnisfähigkeit überantwortet hat, die sich schlichtweg im gleichen Zuge bereits an Antworten bindet, die der schlechten Frage entsprechen, nicht aber dem Angefragten.

 

Dabei will ich nicht mal die berechtigte Religionskritik Eurerseits in Frage stellen - ganz im Gegenteil:

Zweifellos enthält Religion wie alles menschliche ein Moment der Projektion. Aber ist alles Projektion?

Natürlich kann Religion Opium, ein Mittel sozialer Beschwichtigung und Vertröstung, sein - und war es oft. Aber sie kann auch Mittel und Zugang umfassender Aufklärung und sozialer Befreiung sein.

Und natürlich kann Religion Ausdruck psychischer Unreife oder gar Neurose sein - und war es oft. Aber sie kann auch Ausdruck personaler Identität und psychischer Reife sein.

 

Und letztlich treffen all diese Gedanken gerade auch auf Euer "System" zu - kann, muss aber natürlich nicht! Also was fehlt denn, außer vielleicht der Entschluss, eine Nachfrage zu machen, ein Experiment zu wagen, das eine bestimmte wahrheitsfüllende Frage stellt. Jeder Wissenschaftler muss diese Entscheidung irgend wann treffen - sonst kommt er zu keinen Ergebnissen. Und Ihr regt Euch über Kirche, deren Struktur und Historie auf, habt viel gesehen bei scheinbar Gläubigen und an Euch selber und immer noch nicht alles... - nur die Frage, die das Experiment einleitet, die negiert Ihr mit Phrasen des letzten Jahrhunderts, während sich die Welt fröhlich weiterdreht und sich die böse Religion bei den Menschen ständig erneuert. Wenig aussichtsreich für beide Seiten, wenn sie miteinander kommunizieren wollen.

 

Aber seis drum! Leider habe ich jetzt keine Zeit mehr. Aber vielleicht wirken die beim kath.de-Treffen entzündeten Lichtlein bei Liebfrauen ja ihre kleinen Wunder an Euch: Ihr entdeckt endlich jene Verkündigungs-Seriösität Eurer eigenen miserablen Glaubensstruktur, liebe Ute, und werdet zu Schritte bewegt, die notwendigerweise gegangen werden müssen, wenn was geschehen soll - und wenn nicht, dann seis eben so... und reitet weiterhin gegen Windmühlen... - auf, Sancho, da vorne ist die nächste...

 

Grüsse

Abgar

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>> ... ist d a s Dein Problem, Ute - Deins vielleicht auch, Cano?? << (Abgar)

 

 

Ich habe kein Problem, Abgar,

 

allerdings erinnert mich Deine Rede stark an den Vertreter, der mir neulich eine Lebensversicherung aufschwatzen wollte. Der hat ähnlich argumentiert.

 

Problemlose Grüße

Cano

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Hey Cano, Du alter Prophet, vielleicht war der ja Katholik?! Und? Hast keine gekauft, oder? Ist auch klug so... *aufdieschulterklopf* ... Du hast doch auch schon sicherlich eine, oder? Haste Dir das Produkt wenigstens mal angesehen - oder war der Mann unter Deiner Würde als "Denkender"?! Womöglich willst Du Deiner Frau ja auch nur keine neue zugestehen - ihr die Arbeit etwas erleichtern?!? Na ja, Waschmaschinen soll man auch nicht an der Türe kaufen - hoch die Tassen!

 

beruhigte Grüsse

Abgar

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Zitat von Ute am 12:00 - 16.Oktober.2001

Ich vermute, dass seriöse Menschen niemals das Wort Gottes verkünden werden.


Du hältst also die Sabines, Martins, Thomas Bloemers, ... dieses Forums für durch und durch unseriös? Habe ich Dich da richtig verstanden, Ute?

 

 

Lucia

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... so steht es zumindest geschrieben - Einschränkungen wären jetzt nur noch peinlich...

Aber ich glaube, sie meint sich selber... nicht wegen der Verkündigung, aber die Seriösität betreffend...

 

Mittägliche Grüsse

Abgar

 

 

(Geändert von Abgar um 13:43 - 16.Oktober.2001)

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Abgar: >Dabei überseht Ihr, dass Ihr selber in einem noch weit verletzlicheren, brüchigeren Gebäude hockt und einem Glauben huldigt, einem Glaubens-System, das sich jeden Tag aufs neue das Fundament entzieht und der eigenen Erkenntnisfähigkeit überantwortet hat, die sich schlichtweg im gleichen Zuge bereits an Antworten bindet, die der schlechten Frage entsprechen, nicht aber dem Angefragten.<

 

Kann das mal jemand erklären?

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Liebe Ute,

 

das heisst, dass Dein eigentliches Problem bereits der Glaube ist: Dein eigener nämlich, dem Du Dich bereits unterworfen hast - egal, ob richtig oder falsch! So leicht ist das Leben...

 

Liebe Grüsse

Abgar

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Liebes Lichtlein,

 

verkündet Ihr das Wort Gottes? So wie Ihr selbst es "erfahren" habt? Das hielte ich tatsächlich aus den besprochenen Gründen für unseriös (oder, und das ist nicht unbedingt schmeichelhafter, für psychisch auffällig, um es mal neutral zu sagen).

 

So wie ich Euch hier aber kennengelernt habe, verkündet Ihr das, was andere als das Wort Gottes "erkannt" oder "erfahren" haben, bzw. das behaupten deshalb, weil Ihr selbst diesen auf dem Leim gegangen seid (das selbstverfreilich aus meiner Sicht gesehen, bitte nicht persönlich nehmen!), aber ich unterstelle Euch Ehrlichkeit in Absicht und geglaubter Legitimation.

 

Bei Leuten, die ihre eigenen "Visionen" als Gottes Wort und Willen verkaufen, ist das nicht der Fall.

 

Liebe Grüße

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Und Du, Ute, gehst allein Dir auf "den Leim" - das ist redlich und seriös...  

 

leimende Grüsse

Abgar

 

PS: Aber mach' nur weiter - ich werde noch ein glühender Anhänger Deiner Religionskritik. Wann kritisierst Du mal was über Deine eigene... ? Ich werde hören und staunen...

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Tja Abgar ob die das überleben wenn sie anfangen wollen

"sich selbst zu ERKENNEN"und in Ihre Jauchegrube sehen????

 

Also Ihr GOTTlosen was hat eure Antennen den verbogen?

 

 

 

 

Möge GOTT uns unsere schwere Blutschuld vergeben!

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