Jump to content

Ökumenische Utopie


Frank

Recommended Posts

Wenn der Papst nicht mehr der Bischof von Rom, sondern von Jerusalem, New York, Moskau oder sonstwo wäre, ist das Unfehlbarkeitsdogma hinfällig. Die kirchliche Tradition kennt nämlich das Petrusamt nicht, sondern das Amt des Bischofs von Rom. Auch wenn sich die Päpste seit gut 100 Jahren lieber auf den Apostel Petrus als auf den Bischofssitz Rom berufen, lässt sich nicht behaupten, dass schon immer an ein besonderes Amt eines Petrusnachfolgers geglaubt worden sei. Dies wäre aber die Voraussetzung für die Gültigkeit eines entsprechenden Dogmas. Das Unfehlbarkeitsdogma und der Universalprimat stehen und fallen also mit dem Bischofssitz des Papstes.
Völliger Nonsens. Es ist offensichtlich, dass das Amt des Bischofs von Rom eine historische Ausformung des Petrusamtes ist, welches aber nicht mit diesem gleich zu setzen ist, schließlich kann unmöglich ein Amt, welches bis zum Jüngsten Tag Bestand haben soll, untrennbar mit einer eventuell untergehenden konkreten Stadt verbunden sein.

 

Meine Vision für die Ökumene ist eine andere und beschränkt sich zunächst auf Kirchen mit apostolischer Sukzession (bzw. setzt ein Eintreten in die Sukzession voraus): Die alten Patriarchate bekommen wieder die ihnen gebührende Stellung und in Afrika, Asien, Ozeanien, Nordamerika und Südamerika werden neue Patriarchate errichtet. Die Patriarchen mit ihrer Synode die volle Leitungsgewalt über ihr Patriarchat aus. Sie bilden die ständige Synode.

Des weiteren einigt man sich darauf, dass lokale Konzilien (wie Trient, Vat. I+II) für die Teilkirche, die diese abgehalten hat, ihre volle Gültigkeit behalten. Damit haben die Gläubigen Rechtssicherheit und man verzettelt sich nicht in unnötige Grabenkämpfe zwischen den Teilkirchen.

Die ständige Synode trifft sich alle 4 Monate in Rom. In der Zwischenzeit kommuniziert sie via Telefon, Videokonferenz usw..

Der Weltsynode gehören an: Die Patriarchen und alle Erzbischöfe. Sie trifft sich alle 2 Jahre. Gastgeber ist immer ein anderes Patriarchat.

Der Zeitabstand zwischen den regelmäßigen Konzilen wird auf 20 Jahre festgelegt.

Diese Idee ist mir schon sympathischer. Es fehlt allerdings noch die Rolle des Papstes als obersten Patriarchen.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

OneAndOnlySon
Völliger Nonsens. Es ist offensichtlich, dass das Amt des Bischofs von Rom eine historische Ausformung des Petrusamtes ist, welches aber nicht mit diesem gleich zu setzen ist, schließlich kann unmöglich ein Amt, welches bis zum Jüngsten Tag Bestand haben soll, untrennbar mit einer eventuell untergehenden konkreten Stadt verbunden sein.

 

Es ist ja erheiternd, dass du die kirchliche Tradition von Jahrhunderten als "völligen Nonsens" bezeichnest aber Fakt ist nun mal, dass die Kirche bis zum vierten Jahrhundert kein Petrusamt kannte. Auch danach beriefen sich die Päpste über lange Zeit hauptsächlich auf ihre Position als Bischof von Rom und nicht etwa auf eine Nachfolge des Apostels Petrus.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Auch wenn ich jetzt wieder als "ewig gestriger" verschrien werde:

 

Soweit ich die Kirchengeschichte verstanden habe, haben sich alle anderen Kirchen von der katholischen Kirche abgetrennt! Wieso wird jetzt von der katholischen Kirche verlangt, auf diese "Abweichler" zuzugehen? Es sind alle willkommen, die zur katholischen Kirche wollen!

Aber bevor z.B. die evangelische Kirche (besser gesagt die evangelischen Kirchen) eine wahre Ökumene zusammen mit der katholischen Kirche leben kann, müssen sie sich erst untereinander einig sein!!!!

Un wenn viele die Unfehlbarkeit des Papstes als Hauptgrund für die Trennung bzw. als unüberwindliche Hürde in der Ökumene ansehen, muss die Frage gestattet sein: Wie oft hat der Papst von dieser Unfehlbarkeit Gebrauch gemacht?

Wir sollten uns nicht bei der Frage der Ökumene auf die Erbsen konzentrieren, sondern auf das Steak! Was ist in unserem Glauben wirklich wichtig und was sind wirkliche (!!!!!) Gründe der Trennung. Das Problem ist aber, dass viele, mit denen ich darüber gesprochen habe, ihren Glauben nicht kennen geschweige denn den Kathechismus!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Soweit ich die Kirchengeschichte verstanden habe, haben sich alle anderen Kirchen von der katholischen Kirche abgetrennt!

Das war eben nicht so. In den meisten Fällen haben sich die Kirchen von einander abgetrennt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Un wenn viele die Unfehlbarkeit des Papstes als Hauptgrund für die Trennung bzw. als unüberwindliche Hürde in der Ökumene ansehen, muss die Frage gestattet sein: Wie oft hat der Papst von dieser Unfehlbarkeit Gebrauch gemacht?

Nicht die Unfehlbarkeit allein, das gesamte Papstamt ist das Haupthindernis jeglicher Ökumene.............das hat sogar JP II bemerkt.

bearbeitet von wolfgang E.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

 

Ich träume von einer Ökumenischen-Apostolischen Kirche, die alle Konfessionen unter einem gemeinsamen Dach vereint und an einem gemeinsammen Altar versammelt.

 

Der Papst wäre nicht mehr der Bischof von Rom sondern der Vorsitzende eines 12-Köpfigen apostolischen Rates. In diesem Rat wäre der Papst ein primus inter pares. Die Aufgabe des apostolischen Rates wäre, Grundsatzentscheidungen zu treffen deb Rahmen abstecken innerhalb dessen sich die einzelnen kirchen unter wahrung ihrer eigenen Traditionen frei bewegen können. Eine gemeinsame Eucharistie wäre dann auch möglich, da die Christen dann in den Grundsätzen geeint wären.

Und warum sollte dort der Bischof von Rom den Vorsitz haben und nicht der Metropolith von Konstantinopel oder der Anführer der russischen Kirche oder sonst ein Kirchenfürst anderer Konfession? Wenn es so ein Gremium gäbe, wäre es besser, wenn der Sprecher von außen kommt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Auch wenn das jetzt manchen erstaunen mag, ich halte eine Ökumenische Großkirche durchaus für denkbar. Diese müsste unter dem Primat des Papstes stehen, könnte jedoch verschiedene Traditionen aus anderen Konfessionen integrieren, die dem katholischen Glauben nicht widersprechen. Im Uniatismus, der im 16. Jahrhundert begann etwa, st ein großer Schritt in diese Richtung gemacht. Vielleicht gäbe es noch mehr Möglichkeiten, orthodoxe Kirchen für diesen Weg zu begeistern, etwa die Zusage des Papstes, in Zukunft nur noch in Absprache mit den östlichen Patriarchen Dogmen zu verkünden.

Auch eine "evangelisch-unierte Kirche" ist grundsätzlich kein Ding der Unmöglichkeit.

m.E. der falsche Ansatz: eher so: katholische Kirchen römischer Konfession, katholische Kirche augsburger Konfession

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Auch wenn ich jetzt wieder als "ewig gestriger" verschrien werde:

 

Soweit ich die Kirchengeschichte verstanden habe, haben sich alle anderen Kirchen von der katholischen Kirche abgetrennt! Wieso wird jetzt von der katholischen Kirche verlangt, auf diese "Abweichler" zuzugehen? Es sind alle willkommen, die zur katholischen Kirche wollen!

ja aber doch weil die Machthabenden in der Kirche die Botschaft Jesu verraten hatten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Auch wenn ich jetzt wieder als "ewig gestriger" verschrien werde:

 

Soweit ich die Kirchengeschichte verstanden habe, haben sich alle anderen Kirchen von der katholischen Kirche abgetrennt! Wieso wird jetzt von der katholischen Kirche verlangt, auf diese "Abweichler" zuzugehen? Es sind alle willkommen, die zur katholischen Kirche wollen!

ja aber doch weil die Machthabenden in der Kirche die Botschaft Jesu verraten hatten.

 

Du bist da mit siri einer Meinung.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Auch wenn ich jetzt wieder als "ewig gestriger" verschrien werde:

 

Soweit ich die Kirchengeschichte verstanden habe, haben sich alle anderen Kirchen von der katholischen Kirche abgetrennt! Wieso wird jetzt von der katholischen Kirche verlangt, auf diese "Abweichler" zuzugehen? Es sind alle willkommen, die zur katholischen Kirche wollen!

ja aber doch weil die Machthabenden in der Kirche die Botschaft Jesu verraten hatten.

 

Du bist da mit siri einer Meinung.

wo er Recht hat in Bezug auf 1519 da hat er Recht!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Auch wenn ich jetzt wieder als "ewig gestriger" verschrien werde:

 

Soweit ich die Kirchengeschichte verstanden habe, haben sich alle anderen Kirchen von der katholischen Kirche abgetrennt! Wieso wird jetzt von der katholischen Kirche verlangt, auf diese "Abweichler" zuzugehen? Es sind alle willkommen, die zur katholischen Kirche wollen!

 

Bei diesen Zeilen habe ich spontan an Udalricus gedacht, der uns hier erklärt hat, wie viel Geduld und auf den anderen Zugehen von katholischen Ehepaaren gefordert wird.

Und die kath. Kirche lehnt sich entspannt zurück und wartet, ob diese "Abweichler" zurückkommen?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Soweit ich die Kirchengeschichte verstanden habe, haben sich alle anderen Kirchen von der katholischen Kirche abgetrennt!

Das sehen andere Kirchen völlig andersrum.

Warum nennen sich zum Beispiel die Altkatholiken Altkatholiken?

Und so ganz schlecht ist ihre Argumentation nicht: Die Kirche hat im 1. Vatikanum ein Primatsverständnis verbindlich gemacht, das z.B. in der Urkirche überhaupt nicht belegbar ist. Damit wäre die katholische Kirche die Abweichlerin, die sich abgespalten hat von den Alt-katholiken, die die alte Tradition fortführen.

 

Man kann allerdings fragen, ob man wirklich im Sinne der Altvorderen handelt, wenn man nur das Alte gelten lässt und als verpflichtenden Maßstab nimmt. Die ollen waren nämlich gar nicht so verkrustet - das hätten sie sich in Übergangszeiten (z.B. Übergang in den Hellenismus, Völkerwanderung, Übergang ins fränkische Reich) auch gar nicht leisten können.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa
Auch wenn ich jetzt wieder als "ewig gestriger" verschrien werde:

 

Soweit ich die Kirchengeschichte verstanden habe, haben sich alle anderen Kirchen von der katholischen Kirche abgetrennt! Wieso wird jetzt von der katholischen Kirche verlangt, auf diese "Abweichler" zuzugehen? Es sind alle willkommen, die zur katholischen Kirche wollen!

Aber bevor z.B. die evangelische Kirche (besser gesagt die evangelischen Kirchen) eine wahre Ökumene zusammen mit der katholischen Kirche leben kann, müssen sie sich erst untereinander einig sein!!!!

Un wenn viele die Unfehlbarkeit des Papstes als Hauptgrund für die Trennung bzw. als unüberwindliche Hürde in der Ökumene ansehen, muss die Frage gestattet sein: Wie oft hat der Papst von dieser Unfehlbarkeit Gebrauch gemacht?

Wir sollten uns nicht bei der Frage der Ökumene auf die Erbsen konzentrieren, sondern auf das Steak! Was ist in unserem Glauben wirklich wichtig und was sind wirkliche (!!!!!) Gründe der Trennung. Das Problem ist aber, dass viele, mit denen ich darüber gesprochen habe, ihren Glauben nicht kennen geschweige denn den Kathechismus!

 

 

du hast recht - und zwar genau dann, wenn man die geschichte durch die brille der röm- kath. kirche sehen will.

 

andere sehen das anders.

 

der weg zur gemeinsamkeit kann nur sein: lass uns schauen, was jesus will - ut unum sint, dass alle eins seien. wo sind die hindernisse der einheit, woran liegt es? das setzt ein gemeinsames ehrliches ringen um die wahrheit voraus, und das eingeständnis, dass es möglich ist, dass man eine zeitlang auf einem irrweg war.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Soweit ich die Kirchengeschichte verstanden habe, haben sich alle anderen Kirchen von der katholischen Kirche abgetrennt!

Das sehen andere Kirchen völlig andersrum.

Warum nennen sich zum Beispiel die Altkatholiken Altkatholiken?

Und so ganz schlecht ist ihre Argumentation nicht: Die Kirche hat im 1. Vatikanum ein Primatsverständnis verbindlich gemacht, das z.B. in der Urkirche überhaupt nicht belegbar ist. Damit wäre die katholische Kirche die Abweichlerin, die sich abgespalten hat von den Alt-katholiken, die die alte Tradition fortführen.

 

Man kann allerdings fragen, ob man wirklich im Sinne der Altvorderen handelt, wenn man nur das Alte gelten lässt und als verpflichtenden Maßstab nimmt. Die ollen waren nämlich gar nicht so verkrustet - das hätten sie sich in Übergangszeiten (z.B. Übergang in den Hellenismus, Völkerwanderung, Übergang ins fränkische Reich) auch gar nicht leisten können.

Naja, die eigentliche Argumentation der Altkatholiken lautet so:

http://www.alt-katholisch.de/information/g...etze/index.html

 

Obwohl ich nicht altkatholisch bin, sondern römisch-katholisch, vermag ich in dieser Argumentation keinen Fehler zu erkennen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Warum nennen sich zum Beispiel die Altkatholiken Altkatholiken?

Und so ganz schlecht ist ihre Argumentation nicht: Die Kirche hat im 1. Vatikanum ein Primatsverständnis verbindlich gemacht, das z.B. in der Urkirche überhaupt nicht belegbar ist. Damit wäre die katholische Kirche die Abweichlerin, die sich abgespalten hat von den Alt-katholiken, die die alte Tradition fortführen.

Vorallem darf man sich durchaus fragen, ob alles, was mit dem "Glauben der alten Kirche" begründet wird auch wirklich diesem Glauben entspricht und nicht nur eine notdürftige Bemäntelung moderner Wunschträume...
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vorallem darf man sich durchaus fragen, ob alles, was mit dem "Glauben der alten Kirche" begründet wird auch wirklich diesem Glauben entspricht und nicht nur eine notdürftige Bemäntelung moderner Wunschträume...

Ja. Und heraus kommt dann jeweils eine Tirade wider den Zeitgeist, weil man eine Zeit zu finden geglaubt hat, in der alles optimal war. Jede Entwicklung erscheint dann als ungesunde Abweichung, als Abdriften ins Ungute.

 

Ich habe mal mit den Zeugen Jehovas darüber diskutiert:

In der apostolischen Zeit wäre alles prima gewesen. Aber dann sei die Kirche rasch vom guten Pfade abgewichen. Und so breitete sich Düsternis aus. Und die Düsternis währte bis zur Wiederentdeckung des alten, schon fast vergessenen Alt-Zustandes durch die "ernsten Bibelforscher" (Also die ersten Zeugen Jehovas). Die katholische Kirche sei von diesem Zustand abgewichen. Die Protestanten hätten sich zwar mehr bemüht, seien aber auch nicht besser, als die Abweichung von der Abweichung.

 

Auf diese Weise lässt sich dann keine Ökumene mehr betreiben. Vor allem deswegen, weil man sich über den Altzustand nicht so recht einigen kann. Aber auch deswegen, weil man die geschichtliche Entwicklung der anderen Partei in Bausch und Bogen ablehnt (ist ja eine üble Abweichung!) Pfui Teufel! Die eigene Entwicklung dagegen betrachet man als Rückbesinnung auf das Alte.

 

Noch tiefer aber liegt ein anderes Hemmnis. Entwicklung wird in diesem Denken grundsätzlich als etwas Schlechtes gesehen. Und damit verkennt man grausam, welcher dynamische Kern im Altzustand (egal, wo man ihn verortet) liegt. Man verkennt das Wesen dieser Welt: Die ist nämlich auf Entwicklung angelegt.

 

So zeitgebunden die Formulierung der Trinitätslehre und auch der Christologie sein mögen: Hätte man damals nicht dazu gegriffen, wäre das Christentum in jener Zeit im wahrsten Sinne des Wortes un-denkbar geworden.

So zeitgebunden auch die mittelalterlichen Vorstellungen vom Fegefeuer (und überhaupt dieses deutsche Wort) war: Das war damals der Renner. Ebenso wie die zeitgebundene Praxis der Ohrenbeichte, die ja auch nicht ursprünglich ist, sondern irgendwann aufkam - ziemlich erfolgreich allerdings.

 

Man gerät in eine geschichtslose Starre hinein. Und diese Starre macht es von vornherein unmöglich, sich aufeinander zuzubewegen. Man tötet alles, was aufblüht (aufblühen ist eine Entwicklungsaussage), deklariert es zur üblen Abweichung und wundert sich dann, dass nichts zusammenwachsen kann. Das ganze Denkmuster, das sich aus solchen Starresystemen notwendig ergibt, ist völlig ökumenefeindlich. Man ist vom Denksystem geradezu gezwungen, alles andere abzuwerten. Es gibt keine Öffnung. Nicht mal, um wirklich zuzuhören, was der andere sagt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Flo hat geschrieben:

[Ausrufer:]

Wie habt Ihr Euch hier versammelt?

[Kirchenväter:]

In der Tradition der Väter, die wir weiterzugeben verpflichtet sind.

 

Verfängliche Formulierung. Sie ist je nach Traditionsverständnis richtig oder falsch.

Dieselben Worte im Munde eines Piusbrüder sind eine Katastrophe.

Ab gefährlichsten ist die Formulierung: "Tradition der Väter". Erstens gibt es diese nicht als Einheit. Zweitens lenkt die Formulierung davon ab, dass es nicht um die Tradition der Väter geht, sondern dass in der Tradition weitergegeben werden soll, was in Christus entsprungen ist. Er ist das Zentrum der Tradition, nicht die Kirchenväter.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Im Sinne von "Ökumenische".

 

 

Ist das Wort "Ökumeneische" im Threadtitel gewollt?

 

 

gruss

peter

(fragt vorsichtig nach)

bearbeitet von pmn
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vorallem darf man sich durchaus fragen, ob alles, was mit dem "Glauben der alten Kirche" begründet wird auch wirklich diesem Glauben entspricht und nicht nur eine notdürftige Bemäntelung moderner Wunschträume...

Ja. Und heraus kommt dann jeweils eine Tirade wider den Zeitgeist, weil man eine Zeit zu finden geglaubt hat, in der alles optimal war. Jede Entwicklung erscheint dann als ungesunde Abweichung, als Abdriften ins Ungute.

 

Man gerät in eine geschichtslose Starre hinein. Und diese Starre macht es von vornherein unmöglich, sich aufeinander zuzubewegen. Man tötet alles, was aufblüht (aufblühen ist eine Entwicklungsaussage), deklariert es zur üblen Abweichung und wundert sich dann, dass nichts zusammenwachsen kann. Das ganze Denkmuster, das sich aus solchen Starresystemen notwendig ergibt, ist völlig ökumenefeindlich. Man ist vom Denksystem geradezu gezwungen, alles andere abzuwerten. Es gibt keine Öffnung. Nicht mal, um wirklich zuzuhören, was der andere sagt.

 

Also erlaube ich mir einmal die Frage, ob man nicht auch einmal eine ganz andere Sicht der "Kirchenspaltung" einnehmen könnte.

Ich höre da immer nur die "schmerzhafte Wunde". Wie wäre es, das einmal als Riesenchance zu sehen?

 

Ich weiß ja, es ist durch und durch ketzerisch, und ich will dem Heiligen Geist ja auch keine schismatischen Tendenzen unterstellen, aber könnte es nicht sein, dass da wertvolle Dinge "deponiert" und zur besonderen Pflege anvertraut wurden, die vielleicht verschüttet und eingeebnet worden wären?

 

Die jeweiligen "Hüter" dieser Teile des gemeinsamen "depositum" mögen dann dies oder jenes als das "einzige" angesehen und es damit auch übertrieben haben.

Aber sie haben es für alle aufbewahrt, sich seinen Wert besonders bewusst gemacht, es besonders zum Leuchten gebracht.

Die Bibel und die evangelische Kirche, nur so zum Beispiel.

 

Der Gedanke treibt mich schon länger um.

Können zumindest einige der Spaltungen listige Rettungsaktionen gewesen sein, weil die ganze Fülle für einen zuviel gewesen wäre und wir ganz wichtige Dinge verloren oder ruiniert hätten?

(Erschlagt mich jetzt nicht, aber ich wäre sogar bereit, da auch die Piusse da in Erwägung zu ziehen. Für mich ist die tridentinische Messe voll daneben, aber könnte nicht sogar da ein Futzelchen drinnen sein, das nicht abhanden kommen sollte?)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also erlaube ich mir einmal die Frage, ob man nicht auch einmal eine ganz andere Sicht der "Kirchenspaltung" einnehmen könnte.

Ich höre da immer nur die "schmerzhafte Wunde". Wie wäre es, das einmal als Riesenchance zu sehen?

 

Ich weiß ja, es ist durch und durch ketzerisch, und ich will dem Heiligen Geist ja auch keine schismatischen Tendenzen unterstellen, aber könnte es nicht sein, dass da wertvolle Dinge "deponiert" und zur besonderen Pflege anvertraut wurden, die vielleicht verschüttet und eingeebnet worden wären?

 

Die jeweiligen "Hüter" dieser Teile des gemeinsamen "depositum" mögen dann dies oder jenes als das "einzige" angesehen und es damit auch übertrieben haben.

Aber sie haben es für alle aufbewahrt, sich seinen Wert besonders bewusst gemacht, es besonders zum Leuchten gebracht.

Die Bibel und die evangelische Kirche, nur so zum Beispiel.

 

Der Gedanke treibt mich schon länger um.

Können zumindest einige der Spaltungen listige Rettungsaktionen gewesen sein, weil die ganze Fülle für einen zuviel gewesen wäre und wir ganz wichtige Dinge verloren oder ruiniert hätten?

(Erschlagt mich jetzt nicht, aber ich wäre sogar bereit, da auch die Piusse da in Erwägung zu ziehen. Für mich ist die tridentinische Messe voll daneben, aber könnte nicht sogar da ein Futzelchen drinnen sein, das nicht abhanden kommen sollte?)

Ein Zugeständnis des Heiligen Geistes an die beschränkte Fassungskraft der Glieder des Leibes Christi, oder so... why not...
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Im Sinne von "Ökumenische".

 

 

Ist das Wort "Ökumeneische" im Threadtitel gewollt?

 

 

gruss

peter

(fragt vorsichtig nach)

Nein, das ist ein Jahrealter Tippfehler meinerseits. Es muss natürlich Ökumenische Utopie heissen

 

Ist geändert.

bearbeitet von MartinO
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Soweit ich die Kirchengeschichte verstanden habe, haben sich alle anderen Kirchen von der katholischen Kirche abgetrennt!

Das war eben nicht so. In den meisten Fällen haben sich die Kirchen von einander abgetrennt.

Ich habe einst eine von einem orthodoxen Author geschriebene (zwar etwas skurrile) Kirchengeschichte gelesen, die behauptet, alle Kirchen, kirchliche Gemeinschaften etc. (kath. Kirche darunter) haben sich von der orthodoxen apostolischen Mutterkirche abgetrennt ...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe einst eine von einem orthodoxen Author geschriebene (zwar etwas skurrile) Kirchengeschichte gelesen, die behauptet, alle Kirchen, kirchliche Gemeinschaften etc. (kath. Kirche darunter) haben sich von der orthodoxen apostolischen Mutterkirche abgetrennt ...

 

So pauschal ist das natürlich falsch. Vor allen Dingen ist es nicht objektiv. Jede christliche Gemeinschaft führt ihre eigene Existenz natürlich auf Jesus Christus zurück. Damit kann jede christliche Gemeinschaft auch behaupten, die anderen Gemeinschaften hätten sich von diesem Ursprung bei Jesus Christus entfernt und seien somit Abspaltungen der eigenen Kirche. Darüber zu diskutieren ist aber müßig, denn es hilft uns im ökumenischen Dialog nicht weiter.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...