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Kürzeste bekannte Zeiteinheit


Franciscus non papa

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Nö, realiter ist "Sekunde" nur ein Machwerk, das sich aus der Geschichte nun mal so ergeben hat, wärend die Zeitquanten eiserne Realität sind.

 

Lediglich von der Erkenntnis her entstand zuerst (und sozusagen beliebig) die Sekunde, und erst später erkannte man die wirkliche, unzerteilbare Einheit, die sich nicht mehr zerlegen lässt (wie z.b. die Sekunde

Du sprichst von einer formalen Einheit, während ich schon wieder auf der Suche nach dem Einen bin.

Lieber Mecky, liebe Lucia,

 

so viel ich von meinem Physik-Studium noch weiß, gibt es gar keine Zeitquanten. Gequantelt ist nur die "Wirkung", in dem Sinne, wie es im Planckschen Wirkungsquantum beschrieben ist. Neben der Quantifizierung des Produkts aus Orts- und Impulskoordinaten gibt es die aus dem Produkt von Zeit und Energie, die sich z.B. in der natürlichen Linienbreite der Spektrallinien bemerkbar macht.

 

Die sog. Planck-Zeit 10-43s kommt meines Wissens nach dadurch zustande, dass sie angibt, wie lange es dauert, bis mit Lichtgeschwindigkeit eine Elementarlänge durchlaufen wird, was nach Planck der kürzeste meßtechnisch beschreibbare Zeitraum bedeutet (z.B. im Rahmen der Urknalltheorie).

 

Mit freundlichen Grüßen

vom Zwilling

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Die kürzeste bekannte Zeiteinheit im Universum ist die New Yorker Sekunde. Das ist in New York die Zeitspanne, die vergeht, wenn eine Ampel auf "Grün" umspringt, bis hinter einem ein Taxi anfängt zu hupen.

 

Wobei die Antwort von Franz-Josef mir auch sehr gut gefällt ... Thomas Bloemer, schneller, als selbst ein New Yorker Taxifahrer erlaubt. :blink:

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Hallo,

 

ich rat mal:

es ist die Periodendauer.

Die mit 9192631770 mal genommen eine Sekunde ergibt.

 

 

Aber ich vermute für mich,

die kürzeste bekannte Zeiteinheit ist das "Ich".

 

Eben war ich noch der, der ich mal war.

Und jetzt bin ich schon nicht mehr,

was ich damals als "Ich" bezeichnete.

 

 

gruss

peter

 

aber wenns um Witze geht:

 

Es ist die Zeiteinheit:

Zwischen dem Aussprechen eines Wahlversprechens,

und dem Wissen, das man es nicht einhalten wird.

 

 

(wohl eher wahl-versprecher.)

bearbeitet von pmn
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die offizielle auflösung der frage:

 

antwort: die zeit zwischen veröffentlichung eines beitrages, der thomas nicht passt und seiner beleidigten reaktion.

:blink:

Noch kürzer ist die Zeitspanne zwischen so einem frechen, völlig abwegigen, impertinenten Beitrag und meiner fürchterlichen Rache.

 

Ich beantrage hiermit die Absetzung von Franz-Josef (wovon, überleg ich mir noch, jedenfalls nicht von der Steuer), seine vollständige Bannung, die öffentliche Erklärung aller mykath.de-Mitglieder, daß er doof ist und die Löschung ALLER seiner Beiträge.

 

Wenn diesem Antrag nicht entsprochen wird, bin ich aber sowas von beleidigt. :P

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Außerdem war das ne ganz doofe Retourkutsche, weil ich Dich im Stilblüten-Thread mit Verena verkuppelt habe (dabei hab ich das nur platonisch gemacht).

 

Das nächste mal verkuppel ich Dich Raphael.

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Oh wie schön, ein Physiker :blink:

 

Neben der Quantifizierung des Produkts aus Orts- und Impulskoordinaten gibt es die aus dem Produkt von Zeit und Energie, die sich z.B. in der natürlichen Linienbreite der Spektrallinien bemerkbar macht.

 

Nach der Energie-Zeit-Unschärfe dürfte Zeit niemals gequantelt sein und müsste sich praktisch immer "linear" der Zeitlosigkeit annähern können, bzw gegen sie streben.

Das passt doch aber nicht mehr mit den Beobachtungen zusammen, daß ein Elementarteilchen ohne das Zeit vergeht an einem anderen Ort "Auftauchen" kann.

 

Könnte man das nicht auch so sehen, daß Zeit in verschiedenen Bezugssysthemen sich anders verhält.

Praktisch so, wie es Dinge zwischen Relativ.Theorie und Qant.Theorie gibt, die sich widersprechen?

Oder ist da jetzt irgendwo ein Denkfehler drin? *überleg*

 

Grüße

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Ich beantrage hiermit die Absetzung von Franz-Josef (wovon, überleg ich mir noch, jedenfalls nicht von der Steuer), seine vollständige Bannung, die öffentliche Erklärung aller mykath.de-Mitglieder, daß er doof ist und die Löschung ALLER seiner Beiträge.

 

Wenn diesem Antrag nicht entsprochen wird, bin ich aber sowas von beleidigt. :P

also ich entspreche diesem antrag nicht und gebe ihm nicht meine stimme!

:blink::P :ph34r:

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Oh wie schön, ein Physiker :blink:

 

Neben der Quantifizierung des Produkts aus Orts- und Impulskoordinaten gibt es die aus dem Produkt von Zeit und Energie, die sich z.B. in der natürlichen Linienbreite der Spektrallinien bemerkbar macht.

 

Nach der Energie-Zeit-Unschärfe dürfte Zeit niemals gequantelt sein und müsste sich praktisch immer "linear" der Zeitlosigkeit annähern können, bzw gegen sie streben.

Das passt doch aber nicht mehr mit den Beobachtungen zusammen, daß ein Elementarteilchen ohne das Zeit vergeht an einem anderen Ort "Auftauchen" kann.

 

Könnte man das nicht auch so sehen, daß Zeit in verschiedenen Bezugssysthemen sich anders verhält.

Praktisch so, wie es Dinge zwischen Relativ.Theorie und Qant.Theorie gibt, die sich widersprechen?

Oder ist da jetzt irgendwo ein Denkfehler drin? *überleg*

 

Grüße

Liebe Karolin,

 

deine Schlußfolgerungen sind zumindest sprachlich unsauber bzw. sogar falsch.

Rein theoretisch kann ich beliebig kurze Zeiträume betrachten, scheitere aber daran, dass Kernprozesse mit denen ich solche Zeiträume messe, keine beliebig kurze Dauer habe. Ich muss daher zu einer Definition übergehen, wie sie von Planck vorgenommen wurde (s.o.).

 

Mit Zeitlosigkeit hat, das nichts zu tun. Diese gibt es praktisch nur für Teilchen, die Lichtgeschwindigkeit fliegen und damit keine Ruhemasse haben. Für ein Photon vergeht keine Zeit, was sich im Experiment jedoch nicht zeigen läßt, sondern nur die Extrapolation der von Einstein entdeckten Zeitdilatation ist.

 

Dass ein Teilchen ohne Zeitverlust an einem anderen Ort auftauchen kann, wird meines Wissens nach, nur von einem erst vor einigen Jahren entdeckten Phänomen im Zusammenhang mit dem Tunneleffekt behauptet. Erstens sind diese Tunnel sehr klein und nur mit einigen Tricks auf einige cm ausdehnbar. Zweitens müßte man jedoch eher behaupten, dass der Wellenzug des Teilchens sich über den Tunnel ausgedehnt hat und dann ohne zeitliche Verzögerung mit einer geringen Wahrscheinlichkeit auch jenseits des Tunnels auftauchen kann.

 

Im letzten Punkt spielst du vielleicht auf den Wellen-Teilchen-Dualismus an, also zwei Sichtweisen von einer Sache, z.B. einem Photon. Darin liegen jedoch physikalisch gesehen keine Widersprüche. Selbst die teilweise etwas ungewöhnliche Quantenlogik ist kein Widerspruch, sondern kann sehr nachvollziehbar beschrieben werden.

 

Mit freundlichen Grüßen

vom Zwilling

bearbeitet von Zwilling
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Oder ist da jetzt irgendwo ein Denkfehler drin? *überleg*

 

Du hast das NU nicht in Deine Überlegungen eingezogen!!

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Dass ein Teilchen ohne Zeitverlust an einem anderen Ort auftauchen kann, wird meines Wissens nach, nur von einem erst vor einigen Jahren entdeckten Phänomen im Zusammenhang mit dem Tunneleffekt behauptet.

 

ich hatte schon viel früher herausgefunden, dass ein Teilchen im NU untertauchen und ein NU später an einem anderen Ort auftauchen kann. Da soll sich keiner wagen mit fremden Federn zu schmücken!! :blink: Das wird im NU bestraft werden!! :P

bearbeitet von Erich
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so viel ich von meinem Physik-Studium noch weiß, gibt es gar keine Zeitquanten. Gequantelt ist nur die "Wirkung", in dem Sinne, wie es im Planckschen Wirkungsquantum beschrieben ist. Neben der Quantifizierung des Produkts aus Orts- und Impulskoordinaten gibt es die aus dem Produkt von Zeit und Energie, die sich z.B. in der natürlichen Linienbreite der Spektrallinien bemerkbar macht.

 

Die sog. Planck-Zeit 10-43s kommt meines Wissens nach dadurch zustande, dass sie angibt, wie lange es dauert, bis mit Lichtgeschwindigkeit eine Elementarlänge durchlaufen wird, was nach Planck der kürzeste meßtechnisch beschreibbare Zeitraum bedeutet (z.B. im Rahmen der Urknalltheorie).

Lieber Zwilling,

mein Physik-ist noch nicht ganz so alt wie Deines oder Erichs. Allerdings gibt es im Rahmen der verschiedenen String-Theorien und dem Versuch, die Gravitation auch in die Quantenfeldtheorie mit einzubeziehen, verschiedene Überlegungen, die die Quantisierung der Zeit postulieren.

 

Nach anderen Überlegungen folgt die Existenz einer "Maximalgeschwindigkeit" (sprich: c) eben aus der Quantisierung der Zeit. Genaueres weiss vielleicht Ralph ("Baumfaeller"), der ist schließlich Teilchenphysiker und sollte sich da ein wenig besser auskennen als ein Halbleiter- bzw. Laserphysiker in der "Erziehungszeit".

 

Hier noch ein Link, wo ein wenig auf diese Dinge eingegangen wird (habe mir allerdings nicht alles durchgelesen).

 

Gruß,

Lucia

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Liebe Karolin,

 

deine Schlußfolgerungen sind zumindest sprachlich unsauber bzw. sogar falsch.

Rein theoretisch kann ich beliebig kurze Zeiträume betrachten, scheitere aber daran, dass Kernprozesse mit denen ich solche Zeiträume messe, keine beliebig kurze Dauer habe. Ich muss daher zu einer Definition übergehen, wie sie von Planck vorgenommen wurde (s.o.).

 

Mit Zeitlosigkeit hat, das nichts zu tun.

 

Hallo Zwilling,

 

ja, war unsauber. Mit Zeitlosigkeit meinte ich, daß die Einheit, mit der sie gemessen wird, immer geringer wird, bis sie im Idealfall so klein ist, daß sie gegen Null strebt, also keine Zeit mehr "dazwischen passt".

 

(Also Praktisch das gleiche Gedankenexperiment, was man mit einer Strecke machen könnte. Man wählt die Einheiten immer kleiner bis nichts mehr dazwischenpasst.)

 

Meine Überlegung war jetzt folgende:

Wenn die Zeit nicht gequantelt wäre, dann müsste man es schaffen, sich sozusagen stufenlos immer enger an diesen Idealfall, daß unendlich wenig Zeit zwischen einer Einheit ist, annähern zu können.

Das dürfte allerdings schon deshalb kaum in der Praxis machbar sein, weil sich unsere Methoden die Zeit zu messen naturgegeben nicht "Stufenlos" verstellen lassen. Bevor man dies also mit der zeit ausprobieren könnte, scheitert man an den Messmethoden.

Man müsste es also durch die R-Theorie oder Q-Theorie begründen können:

 

Im letzten Punkt spielst du vielleicht auf den Wellen-Teilchen-Dualismus an, also zwei Sichtweisen von einer Sache, z.B. einem Photon. Darin liegen jedoch physikalisch gesehen keine Widersprüche. Selbst die teilweise etwas ungewöhnliche Quantenlogik ist kein Widerspruch, sondern kann sehr nachvollziehbar beschrieben werden.

 

Mit dem letzten Punkt meinte ich, daß sich Zeit, auf der Ebene der Relativitätstehorie, stufenlos verkürzen lassen könnte. Der Gedanke kam mir, weil das dort mit dem Raum ja auch möglich ist. - Ebenso wie ja auch die stufenlose Beschleunigung bis hin zu fast-Lichtgeschw. möglich ist.

 

Auf der Ebene der Quantentheorie klappt das nicht mehr. Womit dann dort eventuell sich auch die Zeit anders verhalten könnte, bzw. gequantelt sein könnte.

 

Das würde ja auch hierzu passen:

lucia

Allerdings gibt es im Rahmen der verschiedenen String-Theorien und dem Versuch, die Gravitation auch in die Quantenfeldtheorie mit einzubeziehen, verschiedene Überlegungen, die die Quantisierung der Zeit postulieren.

 

Somit könnte ein Gemisch richtig sein. Daß sich die Zeit unter manchen Bedingungen gequantelt verhält, in anderen nicht.

 

 

Hoffe, es ist jetzt etwas nachvollziehbarer, was ich mir gedacht habe. Das aufs Papier zu bekommen, ist nicht immer soo leicht, wenn man sich dabei nicht unterhalten kann :blink:

 

Viele Grüße

Karolin

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Wenn ich mein Juristenhirn da einmal - gewissermaßen als Türstopper - dazwischenwerfen darf:

 

Das alles klingt doch sehr danach, als sei die Frage gar nicht, ob die Zeit gequantelt ist. Die Frage scheint vielmehr zu sein, ob es überhaupt noch irgendeinen Sinn hat, über Zeit unterhalb bestimmter Minimalgrößen zu sprechen.

 

Der Unterschied zwischen beidem ist u.U. gewaltig.

 

Zunächst hängt daran die Frage, ob die Zeit überhaupt selbst ist - so daß sie infolgedessen auch ein So-sein, bestimmte Eigenheiten haben kann. Die Alternative dazu wäre, daß die Zeit lediglich eine Denkgröße ist, eine Vorstellung, die sich aus unserer Erfahrung (i.e. Sichtweise) von Veränderung der Realität ergibt. Wäre dies der Fall, und wären sämtliche Erscheinungen (also auch Veränderungen) nur gequantelt möglich, würde sich daraus ableiten, daß auch die Zeit gequantelt wäre: das Zeitquant wäre dann jeweils das kleinste (aber auch nur gedachte) Intervall zwischen zwei Stufen der Veränderung. Diese Quantelung der Zeit würde sich dann logisch zwingend daraus ergeben, daß jede Veränderung des Seienden gequantelt ist.

 

Wenn die Zeit als solche aber ist, würde auch zwischen den einzelnen Veränderungssprüngen Zeit verstreichen - ungequantelt, infinitesimal. Dann - aber auch nur dann, wenn die Zeit eigene Realität hätte, und nicht nur als abgeleitete Denkgröße - würde zwar Zeit zwischen diesen Sprüngen verstreichen; dies wäre für uns aber nie feststellbar. Denn das Verstreichen der Zeit können wir nur dadurch feststellen, daß eine Anfangs- und eine Endsituation (Zeiger auf der Zwölf, Zeiger auf der Eins) sich voneinander unterscheiden. Wenn aber alle möglichen Vergleichssituationen (Elektron auf Energieniveau X, Elektron auf Energieniveau Y) gequantelt sind, können wir Zeitdifferenzen unterhalb dieses Intervalls nicht feststellen; wir könnten darüber nicht einmal sprechen, denn uns fehlte die Möglichkeit, dem Gedanken an eine solche infinitesimale Zeitspanne irgendeinen bedeutungshaltigen Ausdruck zu verleihen. Da man aber über das, wovon man nicht sprechen kann, schweigen muß, wäre es schlicht sinnlos, über nicht konstatirbare Zeitintervalle zu reden. Nur bedeutete dieses Schweigen gerade nicht, daß die Zeit nicht doch fließend und ohne Sprünge verstreicht.

 

Aus Sicht des Wissenschaftlers stellt sich die Frage nach dem Unterschied zwischen "die Zeit ist gequantelt" und "für mich ist es sinnlos, über Zeitintervalle unterhalb derer, die zwischen Quantensprüngen eintreten, zu sprechen" nicht. Das scheint mir aber weniger ein Argument für die Bedeutungslosigkeit dieses Unterschiedes zu sein als für ein wenig Bescheidenheit des Wissenschaftlers.

 

Ich habe keine Ahnung, für welche Fragen die These, daß die Zeit gequantelt sei (oder nicht), von Bedeutung ist. Da ich - wie gesagt - Jurist und kein Wissenschaftler bin, muß mich das auch nicht weiter kratzen. Allerdings kann der Wissenschaftler eine solche These nur dann mit Seelenruhe behaupten, wenn er sie nicht bloß aus der Quantelung der Materie und ihrer Veränderungen ableitet, sondern weiß und mit den Mitteln seiner Kunst darstellen kann, daß die Zeit eine eigenständige Entität ist. Anderenfalls kann er nur sagen, daß ihn die Zeit unterhalb bestimmter Intervalle nicht interessiert.

bearbeitet von sstemmildt
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Wenn hier Juristenhirne ihre Meinung äussern dürfen, muss ich mit meinem Musikerhirn auch was abliefern. Die kleinste bekannte Zeiteinheit ist diejenige, die uns erlaubt, zu Entscheiden, ob zwei Ereignisse gleichzeitig oder nacheinander passieren. Wer schonmal mit digitalen Delay-(Verzögerungs)-Effekten, die im MiIllisekundenbreich einstellbar sind, gearbeitet hat, wird seine persönliche Schwelle zwischen "Jetzt" und "Nicht-Jetzt" kennen. Die Frage ist im Zeitalter der digitalen Musikproduktion wirklich interessant, da viele Effekte und Instrumente, die man für ein digitales Studio erwerben kann, nicht in Echtzeit reagieren, sondern je nach Leistung des Prozesors über eine bestimmte "Latenz" (also Verzögerung des Ausgangssignals) verfügen.

 

Als Beispiel soll hier eine Softwarenachbildung eines Gitarrenverstärkers dienen. Liegt die Latenz unter 7 Millisekunden (das heisst: zwischen Anschlag der Seite und Erklingen des verstärkten Tons vergehen 7 Millisekunden), spüren die meisten Gitarristen keinen zeitlichen(!) Unterschied zwischen einem analogen und einem Software-Gitarrenverstärker. Manche spüren auch bei 15 Millisekunden keinen Unterschied. Oberhalb von 20 Millisekunden spüren die meisten Menschen eine Verzögerung zwischen Anschlag und Reaktion des Verstärkers.

 

Es gibt keine allgemeingültige "kürzeste Zeiteinheit", aber der spürbare Unterschied zwischen "gleichzeitig" und "verzögert" liegt je nach Individuum zwischen 7 und 20 Millisekunden.

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Wenn hier Juristenhirne ihre Meinung äussern dürfen, muss ich mit meinem Musikerhirn auch was abliefern. Die kleinste bekannte Zeiteinheit ist diejenige, die uns erlaubt, zu Entscheiden, ob zwei Ereignisse gleichzeitig oder nacheinander passieren.

Das ganze nennt man in der kybernetischen Pädagogik oder der Kybernetik im allgemeinen: das subjektive Zeitquant.

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Also, ich finde hier nur Dinge, denen ich zustimmen muss. Demnach ist das eine langweilige Diskussion. Das ist nicht F&A, sondern A&A.

 

In normaler Relativitaetstheorie, Quantenmechanik, allgemeiner Relativitaetstheorie und Quantenfeldtheorie ist die Zeit nicht gequantelt. Uebrigens, Lucia sollte ihr Licht nicht so sehr unter den Scheffel stellen: Im Gegensatz zum Schreiber dieser Zeilen hat sie die Klausur in Quantenmechanik im ersten Anlauf geschafft.

 

Allerdings haben Stefan und Sven (gut, Dich mal wieder zu sehen) auch sehr recht: Man kann sehr kurze Zeiten einfach nicht mehr messen; daher hat es keinen Sinn, ueber sie ueberhaupt nachzudenken. Fuer den Teilchenphysiker: Mit Teilchen einer gewissen Energie kann man Zeiten bis zu einer gewissen Untergrenze messen. Zum Beispiel, wenn der Beschleuniger Teilchen bis zu 20GeV (Giga-Elektronenvolt, eine Energieeinheit) herstellt, dann kann man damit nur Zeiten groesser als 1 / 20GeV messen (und den Umrechnungsfaktor von Sekunden in 1/eV habe ich vergessen, irgendwas wie 190 Femtosekunden pro 1/eV steckt irgendwo in meinem Gehirn, und mein kleines Buechlein mit Einheiten und Lebensdauern und Zerfallstabellen ist schon seit Jahren in irgendeiner Schublade vergammelt).

 

Das ist genau das Argument, mit dem man in der Gravitation die Minimalzeit einer Planck-Zeit definiert: Ungefaehr 10^-43 Sekunden. Das ist die Zeiteinheit, bei der selbst bei der Gravitation (der schwaechsten Kraft, die wir kennen) die Quanteneffekte ueberhand nehmen. Da wir im Moment keine allgemein akzeptierte Quantentheorie der Gravitiation haben (da allgemeine Relativitaetstheorie und Quantenmechanik sich teilweise widersprechen), wissen wir, dass alle unsere Modelle unterhalb der Planck-Zeit falsch sind, also ist es sinnlos, ueber kuerzere Zeiten nachzudenken.

 

Daraus sollte man eigentlich schlussfolgern, dass die Versuche einer Quantentheorie der Gravitation (Supergravity, String theory) eigentlich die Zeit quantisieren sollten. Wie sie das genau machen weiss ich nicht. Ich habe gerade meine Frau gefragt (die noch als Astrophysikerin taetig ist). Sie hat mich angesehen, als ob ich ein Auto waere, und sagt, dass sie von so einem esoterischen Zeug keine Ahnung hat. Sie ist halt Experimentalistin (hat einige der besten Verstaerker der Welt gebaut, beinahe so gut wie eine Stereoanlage, 90db Kanaltrennung und 70db Rauschabstand, aber mit einer Bandbreite bis auf ein GHz, mit Signalen bis 3000V), und hoert derartig theoretische Dinge nur im woechentlichen Seminar.

 

Der Tunneleffekt hat mit "einem Teilchen an zwei Orten" glaube ich nichts zu tun. Andererseits, in der Gravitation kann man ein Wurmloch (wormhole) bauen, und damit kann man dann eine kleine Zeitmaschine herstellen: wenn man durch das Wurmloch durchreist, dann kommt man frueher wieder raus als man losgefahren ist; wenn man dann noch etwas rumgammelt, ist man an zwei Orten gleichzeitig. Ein paar Probleme: erstens hat noch niemand so ein Wurmloch gesehen, oder hat irgendeine blasse Vorstellung davon hat, wie man eins bauen koennte. Zweitens, wir wissen, dass man dafuer extrem hohe Massendichten brauchen wuerde. In der Allg.Rel.Th. Vorlesung hat der Prof. mal zum Spass ueberschlagen, wie man mit mehreren Schwarzen Loechern, wie sie im Zentrum einer Galaxie sitzen koennten (ein paar hunderttausend Sonnenmassen pro Stueck) ein Wurmloch zusammenbauen koennte. Man muesste die schwarzen Loecher nur auf ein paar Millimeterbruchteile genau zusammenschieben. Das Wurmloch waere dann so winzig, dass nur punktfoermige Elementarteilchen (Photon, Elektron, Neutrino) da durch passen wuerden. Selbst Protonen und Neutronen waeren zu gross; sie wuerden von den Gezeitenkraeften in der Naehe der schwarzen Loecher zerissen werden. Von ganzen Menschen wollen wir mal gar nicht reden. Drittens gibt es ein sehr undurchschaubares Argument, dass solche Wurmloecher entweder gar nicht existieren koennen, oder wenn sie existieren, nicht zerfallen koennen. Jedes Wurmloch aendert naemlich die topologische Ordnung des Universums (aehnlich wie ein Torus, der genau ein Loch hat, und keine Massage oder affine Transformation des Torus kann daraus eine Kugel mit null Loechern machen, ohne was zu zerschneiden). Und wenn man den Hawking/Penrose Theoremen glaubt, dann kann man die topologische Ordnung des gesamten Universums praktisch nicht aendern, da das dafuer noetige "Zerschneiden" gegen eine extrem hohe "Oberflaechenspannung" erfolgen muesste, die vergleichbar ist mit der Energiedichte der Oeberflache eines schwarzen Loches (das ganze haengt eng mit den Theoremen ueber die Gesamt-Oberflaeche aller schwarzen Loecher zusammen), und dazu hat selbst das gesamte Universum nicht genug Energie (man muesste es halt komplett umkrempeln, wie eine Socke, und da geht nicht, da die Socke das einzige ist, das existiert, und es keine externe Hand gibt, um diese Socke umzukrempeln). Aber hier befinde ich schon ausserhalb meines Wissens, ich kenne das hauptsaechlich vom Hoerensagen.

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Lieber Zwilling,

mein Physik-ist noch nicht ganz so alt wie Deines oder Erichs. Allerdings gibt es im Rahmen der verschiedenen String-Theorien und dem Versuch, die Gravitation auch in die Quantenfeldtheorie mit einzubeziehen, verschiedene Überlegungen, die die Quantisierung der Zeit postulieren.

 

Nach anderen Überlegungen folgt die Existenz einer "Maximalgeschwindigkeit" (sprich: c) eben aus der Quantisierung der Zeit. Genaueres weiss vielleicht Ralph ("Baumfaeller"), der ist schließlich Teilchenphysiker und sollte sich da ein wenig besser auskennen als ein Halbleiter- bzw. Laserphysiker in der "Erziehungszeit".

 

Hier noch ein Link, wo ein wenig auf diese Dinge eingegangen wird (habe mir allerdings nicht alles durchgelesen).

 

Gruß,

Lucia

Liebe Lucia,

 

du hast sicher Recht, dass es Versuche gibt, mit Hilfe einer quantisierten Zeit, Erklärungen z.B. für die Maximalgeschwindigkeit des Lichts zu geben. Ich denke es handelt sich im Gegensatz zu den bekannten Quantisierungen der relativistischen Quantenmechanik bisher um messtechnisch nicht verifizierbare Theorieansätze, die sich aus meiner Sicht noch in der Entwicklung befinden.

 

Lieber Baumfäller,

 

ich habe mir die Beschreibung des umstrittenen Tunneleffekt-Phänomens noch einmal angeschaut und denke, dass es sich hier nur um die Frage dreht, ob sich Information mittels eines Tunnels mit Überlichtgeschwindigkeit übertragen läßt, während der Energie und damit auch der Photonentransfer davon nicht beeinflußt ist. Meine Vermutung, dass man damit im Extremfall vielleicht einzelne Teilchen vor und hinter einen Tunnel zur gleichen Zeit befinden können, ist damit also auch nicht erreichbar (demnach ginge so etwas wohl wirklich nur mit Hilfe von Wurmlöchern).

 

Hier noch ein Beispiel, wo eine kleine Zeit sehr wichtig ist. Wegen der hohen Stabilität von Helium-4 (doppelmagisch) zerfällt Berrylium-8 mit einer Halbwertszeit von 10E-17s wieder in 2 Helium-Kerne. Wäre diese stattdessen 10E-18s wäre die Erzeugung schwerer Elemente in Sternen nur unter wesentlich höherem Druck zu erreichen, was die Häufigkeit von Kohlenstoff, Sauerstoff und allen schweren Elemente entsprechend reduzieren würde, mit entsprechend geringerer Wahrscheinlichkeit von Planeten und anderem Verlauf des Roten-Riesen-Stadiums von Sternen.

 

Wäre diese Halbwertszeit wesentlich länger oder Berryllium-8 gar stabil, wie alle andere Nuklide mit gleicher Neutronen und Protonenzahl in diesem Bereich, wären schon beim Urknall die große Mengen von schweren Elemente entstanden, mit erheblichen Folgen für die Brenndauer von Sternen.

 

Mit freundlichen Grüßen

vom Zwilling

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wir wärs mal mit folgender idee :

 

die kürzeste zeiteinheit ist der moment des todes .

 

 

was meint ihr ?

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Tod ist kein Moment, sondern Zustand der Zeitlosigkeit.

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woher weist du das ?

Das schließe ich z. B. aus Lk. 23, 43; Apg. 13, 23 ff; Joh. 24,25.

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