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Homosexuell und katholisch


Aelred

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Die Bezeichnung "Homosexualität" ist etwas irreführend ... Es handelt sich bei dem Phänomen ja keineswegs nur um die Frage, welches Geschlecht im Zentrum meiner sexuellen Wünsche und Handlungen steht, sondern es geht um ein den ganzen Menschen umfassendes Charakteristikum. Es handelt sich dabei um ein Phänomen, das den ganzen Menschen, sein ganzes Wesen formt. Insofern es also mich zu einem nicht unerheblichen Teil ausmacht, gehört es sehr wohl in das Reich Gottes hinein.

Hallo Aelred,

 

das "Phänomen" welches Du in so schönen Worten umschrieben hast, würde ich als die "Liebe Gottes" bezeichnen, die Dank dem Kreuzestod Jesu Christi in uns wirkt.

 

Diese Liebe umfasst tatsächlich den ganzen Menschen - und sie kann in der Tat auch sein ganzes Wesen formen, wenn wir immer wieder neu von dieser Liebe durchdrungen werden. "Ohne mich, könnt ihr nichts tun..." fällt mir da spontan ein, oder wie Paulus bezeugt: "wir dürfen glauben, wir dürfen hoffen, aber das grösste was wir dürfen ist : lieben!"

 

Gott ist die Liebe - Du hast es in Deinem Eingangsposting erwähnt. Und so dürfen wir davon ausgehen dass Sein Reich - ein Reich der Liebe ist.

 

Die Kirche lehrt schließlich, daß wir als ganze Menschen berufen sind, "neue Schöpfung" zu werden, mit Leib und Seele, mit allem was zu uns dazu gehört. Ich kann doch nicht den Bereich der Sexualität ausblenden, geschweige denn mein gesamtes emotionales Leben. Gott will schließlich keine Krüppel (oder wie Uta Ranke-Heinemann mal so heiter formuliert hat: "Eunuchen") in Seinem Reich ...

 

Kann ein Teil von mir in die "neue Schöpfung" verwandelt werden, wenn ich diesen Teil ausblende? Ich denke nicht, ich würde eher sagen: ganz bewusst NICHT ausblenden. Dazu zählt die Sexualität natürlich auch, aber eben nicht nur. Wie weit ich "geheiligt" werde, bestimme ich ja persönlich selbst, sprich: wie weit ich der Liebe Gottes in mir Raum gebe. Ute Ranke-Heinemann sprach von "Eunuchen" weil sie es wahrscheinlich nicht verstehen kann, dass es Menschen gibt die ihr Leben ganz und gar, "dem Herrn weihen" - und in dieser Weihe: ganz und gar die Liebe zu Jesus Christus bezeugen.

 

 

Wenn die Kirche die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel verkündet, dann ist damit die wunderbare Zusage verbunden, daß wir auch eines Tages als ganze Menschen in die himmlische Wirklichkeit eingehen dürfen, mit allem was zu uns dazugehört.

 

Als "ganze Menschen" - JA. Verwandelt und geheiligt in unserem "Auferstehungsleib".

 

 

gby

 

Bernd

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Hallo Aelred,

 

 

zunächst mal herzlichen Glückwunsch dazu, daß Du einen Weg gefunden hast, der es Dir irgendwie zu ermöglichen scheint, Dein Sein mit der diesbezüglichen Verneinung der katholischen Kirche in Einklang zu bringen.

 

 

@ lissie

 

der verleugne sich selbst

 

Ja, stimmt - auch wenn Du das vermutlich nicht ganz so verstehst wie der Urheber und die kirchliche Tradition. Wenn ich nicht wenigstens bereit bin, mich in meiner Selbstentfaltung beschränken zu lassen, dann wird es schwer werden, wirklich zu glauben. Denn der Glaube an den Gott, der die Liebe selber ist (vgl. 1 Joh 4,8) schließt ja mit ein, daß ich darauf vertraue, daß Er es wirklich gut mit mir meint, und daß ich aus vollem Herzen sagen (singen) kann "Was Gott tut, das ist wohl getan" und "Wer nur den lieben Gott läßt walten".

Sich selbst verleugnen bedeutet: darauf vertrauen, daß nicht meine Sicht der Dinge und mein Wille maßgeblich sind, sondern Gottes Sicht und Wille. Und nur unter diesem Aspekt kann ich auch das bejahen, was die Kirche mir auferlegt,

 

Das ist sehr schwer nachzuvollziehen, ich kenne zwar das Vertrauen in Kapazitäten, die auf bestimmten Gebieten mehr wissen als ich (und das ist wirklich sehr häufig der Fal), aber das darf dann nicht im Widerspruch zu meinen eigenen Erfahrungen laufen oder gar wie ein Selbstzweck anmuten. Bei einer Frage, die die eigene Existenz so dramatisch einschränkt und letztlich nicht nur zur Selbstverleugnung (was Du ja eigentlich zum Glück nicht tust), sondern auch zur direkten Selbstverstümmelung führt wie das Sexualitätsverbot für Homosexuelle, würden sich mir, wäre ich gläubig, zwei Fragen stellen:

 

Erstens: Irrt hier nicht vielleicht doch die Kirche? Es wäre ja nicht das erstemal. Ein starkes Indiz dafür ist ja das allgemein bekannte recht holprige und verstörte Verhältnis, das die meisten Kirchenlehrer zur Sexualität hatten. Es wäre also gut möglich, daß hier die Kirchenfunktionäre im eigenen Interesse Gott ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen andichten.

 

ZWeitens: Wenn nicht, wenn es wirklich Gottes Wille ist, daß gewisse Liebespaare ihre Liebe verkümmern lassen sollen, weil er (wie Thomas Blömer immer so schön nebelwerfend erzählt) "anderen mit ihnen vorhat", dann müßte er doch innerweltlich ein paar überzeugende Spuren (nicht nur in den Gehirnen der Kirchenmacher) gelegt haben. Wenn aber viele homosexuelle Beziehungen von denen, die sie leben als bereichernd, erfüllend, ja ganz genauso beschrieben werden wie die Liebesbeziehungen von Heterosexuellen auch, dann stellt sich doch die Frage, was Gott mit einem derartigen Perversum Sinnvolles bezwecken sollte. Und genau an dem Punkt käme ich nicht umhin, Gottes Wege als nicht immer befolgenswert zu bezeichnen. Alleine, daß Gott etwas will, kann kein Grund dafür sein, daß es auch gut ist. Oder würdest Du, wenn Gott wollte, daß man Kinder misshandelt, das in dem Moment wo er es will, für gut befinden? Sicher nicht.

 

Wenn ich mit der Lehre der Kirche übereinstimme und als Homosexueller sexuell enthaltsam lebe, tue ich das deswegen, weil ich darauf vertraue, daß die Kirche - auch wenn mir das emotional und rational gegen den Strich geht - den Willen Gottes deutlich macht. Und wenn es auch so ist, daß Gott eigentlich gar nicht will, daß ich als Homosexueller enthaltsam lebe, sondern aus ganz anderen Gründen, die mir nicht bekannt sind, zuläßt, daß die Kirche so etwas verkündet. Gott läßt soviel Leid zu - warum sollte er dann die Kirche und mich verschonen?

 

Interessanter Gedanke. Die Kirche und ihre Lehre als zusätzlicher Leidauslöser. Nun, das ist gut möglich. Aber: Gott läßt es auch zu, daß wir Menschen etwas gegen das irdische Leid unternehmen, er ist vor allem für das jenseitige Leid, bzw. die jenseitige Leidfreiheit zuständig. Hast Du Dir schon einmal überlegt, ob es vielleicht nicht auch gegen den Wunsch eines Gottes sein könnte, der "die Liebe" selbst sein soll, daß, wenn sich zwei Menschen finden und lieben, diese Menschen sich körperlich gegenseitig verschmähen statt das Geschenk der Liebe vollumfängich anzunehmen? Stell Dir vor, Du triffst eines Tages den Mann Deines Lebens und dieser erwiedert Deine Gefühle. Wäre es nicht eine Mißachtung der Schöpfung und ihrer Gesetze (daß zwischenmenschliche Liebe, die körperliche Anziehung beinhaltet, auf Erfüllung drängt ist ein nicht zu übersehendes Gesetz dieser Schöpfung!) das zu ignorieren oder zu bekämpfen, abzutöten, "sich enthalten"? Ein Gott der Liebe kann das eigentlich nicht wollen, wenn Du auf Deine Emotionen und Deine Ratio hörst, kommst Du ja selber zu dem Schluß, wie Du schon angedeutet hast.

 

Das Risik, daß Gott Enthaltsamkeit als widernatürlich und schöpfungsordnungsverletzend empfindet, wenn diese ein mündiges Liebespaar betrifft, von dem beide nicht anderweitig gebunden sind, ist mindestens so groß wie das Risiko, daß er Homosexuelle, die ihren Körper auch zur Liebe nutzen, nicht billigt. Mit einem unbefangenen und gesunden Blick auf die Schöpfung ist das erste Risiko sogar deutlich höher, finde ich.

 

 

Wenn ich Gott ernst nehme, muß ich mich dem anvertrauen, was er mir durch die Kirche sagt. 

 

Nein. Dann mußt Du dem vertrauen, was er Dir durch die Welt sagt. Und wenn die Welt einen wunderbaren, geliebten Mann für Dich bereitgestellt hat, dann höre darauf. Dann schlaf mit ihm und entscheide NACHHER, ob das wirklich gegen den Willen eines Liebesgottes sein kann. Ein Erlebnis spricht ehrlicher und direkter zu Dir als Kirchenpapiere.

 

 

Das bedeutet es, demütig zu sein und sich selbst zu verleugnen. Aber das setzt natürlich eine Menge Glauben voraus: den Glauben, daß Gott durch die Kirche zu mir spricht, und vor allem - was das Allerschwierigste ist - den Glauben, daß Er es wirklich gut mit mir meint. Und ich kann sehr gut verstehen, daß man solchen Glauben aufzubringen - bisweilen oder immer - nicht imstande ist.

 

Die Kirche hatte zweitausend Jahre Gelegenheit, ihre Unfehlbarkeit zu beweisen. Sie hat schon vieles revidieren müssen, was ja auch im Grunde überhaupt nicht peinlich ist. Nur: Auf einen solchen Ratgeber sollte man nur bedingt hören. Prüfe alles, aber behalte nur das Gute.

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Wenn nicht, wenn es wirklich Gottes Wille ist, daß gewisse Liebespaare ihre Liebe verkümmern lassen sollen, weil er (wie Thomas Blömer immer so schön nebelwerfend erzählt) "anderen mit ihnen vorhat", dann müßte er doch innerweltlich ein paar überzeugende Spuren (nicht nur in den Gehirnen der Kirchenmacher) gelegt haben.

Kleine Richtigstellung, da mein Name fällt: Es ging mir in diesen Diskussionen nicht um das, was Gott "vorhat" - es ging mir darum, daß das, was Du Selbstverstümmelung nennst, liebe Lissie, eben gerade keine ist. Weil nämlich ein Leben, das sich auf Gott ausrichtet, in jedem Falle erfüllt ist. Wie die Heilige Theresa von Avila sagt: "Wer Gott hat, der hat alles - Gott allein genügt." Will sagen: Der Homosexuelle, der sich FREIWILLIG und UM GOTTES WILLEN dem Kirchengebot bzw. Gottesgebot fügt, verliert nicht, sondern findet Erfüllung. (Daß dies ein großes Wort gelassen ausgesprochen ist und ein riesiges Vertrauen in diesen Gott voraussetzt, ist mir klar.) Nicht der Verzicht um des Verzichtes willen ist gefragt, denn das wäre in der Tat Selbstverstümmelung.

 

Einem "Vorhaben" Gottes hinterherzulaufen erschiene dagegen ein aussichtsloses Unterfangen...

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Hast Du Dir schon einmal überlegt, ob es vielleicht nicht auch gegen den Wunsch eines Gottes sein könnte, der "die Liebe" selbst sein soll, daß, wenn sich zwei Menschen finden und lieben, diese Menschen sich körperlich gegenseitig verschmähen statt das Geschenk der Liebe vollumfängich anzunehmen? Stell Dir vor, Du triffst eines Tages den Mann Deines Lebens und dieser erwiedert Deine Gefühle. Wäre es nicht eine Mißachtung der Schöpfung und ihrer Gesetze (daß zwischenmenschliche Liebe, die körperliche Anziehung beinhaltet, auf Erfüllung drängt ist ein nicht zu übersehendes Gesetz dieser Schöpfung!) das zu ignorieren oder zu bekämpfen, abzutöten, "sich enthalten"? Ein Gott der Liebe kann das eigentlich nicht wollen, wenn Du auf Deine Emotionen und Deine Ratio hörst, kommst Du ja selber zu dem Schluß, wie Du schon angedeutet hast.

Hallo Lissie,

 

dazu auch mal von mir wieder ein Einwand. Wenn ein Ehepaar sich findet und sich die Treue verspricht (auf die es immer wieder ankommt), so soll es zusammenbleiben. Was aber nun, wenn einer der beiden einen anderen Partner kennenlernt und sich auch in ihn verliebt? Wäre es dann Mißachtung der "Geschöpfe und ihrer Gesetze" (Unterstreichung von mir), wenn der neu verliebte Partner trotzdem in der Treue zu seinem ersten Partner bliebe? Genau dies ist aber gewollt. Die Treue ist in der Beziehung eine tragende Grundlage. Und dies schließt gerade aus, jedem Drang nachzugeben.

 

Und einem Ordensmann nahezulegen, sich einen Mann zu suchen und mal alles auszuprobieren ist vor dem oben dargelegten doch sehr seltsam. Denn auch in der Beziehung zu Gott, auf die Aelred sich eingelassen hat, ist die Treue auch in schwereren Zeiten wichtig und notwendig. Das Prinzip "Lust über alles!" macht weder den Menschen noch Gott glücklicher.

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Mah der Thread war gut bis die Grundsatzdiskussionen wieder angefangen haben, jetzt machts mal schluß mit dem. Ich finde Aelreads Entscheidung beewundernswert und respektiere sie, wenn er aus eigener überzeugung Gott so folgen will dann lasst ihn doch. Wer es fassen kann der fasse es. Man muß ja net glei die Zwangsmissionierungskeule auspacken was dann wieder zum eindreschen beider Parteien fürht.

 

LG

Fiore

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dazu auch mal von mir wieder ein Einwand. Wenn ein Ehepaar sich findet und sich die Treue verspricht (auf die es immer wieder ankommt), so soll es zusammenbleiben. Was aber nun, wenn einer der beiden einen anderen Partner kennenlernt und sich auch in ihn verliebt? Wäre es dann Mißachtung der "Geschöpfe und ihrer Gesetze" (Unterstreichung von mir), wenn der neu verliebte Partner trotzdem in der Treue zu seinem ersten Partner bliebe?

Nicht unbedingt, denn das Schöpfungsgesetz, daß Menschen ihre Liebe zueinander auch körperlich ausdrücken, hat er ja schon befolgt. (Inwieweit allerdings eine tote Beziehung noch bindend sein kann, ohen sich dabei am Leben zu versündigen, ist kein Thema für F&A).

 

Die Treue ist in der Beziehung eine tragende Grundlage. Und dies schließt gerade aus, jedem Drang nachzugeben.

 

Es ist ja auch nicht von JEDEM Drang die Rede, sondern davon sich einmal und dauerhaft an einen anderen Menschen zu binden.

 

Und einem Ordensmann nahezulegen, sich einen Mann zu suchen und mal alles auszuprobieren ist vor dem oben dargelegten doch sehr seltsam. Denn auch in der Beziehung zu Gott, auf die Aelred sich eingelassen hat, ist die Treue auch in schwereren Zeiten wichtig und notwendig. Das Prinzip "Lust über alles!" macht weder den Menschen noch Gott glücklicher

 

Ich habe mich dabei nicht an den Ordensmann gewandt, sondern an den Schwulen, der meint, er müsse aufgrund seiner Identität auf jeden Fall enthaltsam leben. Das hätte ich vielleicht deutlich machen sollen. Wenn allerdings der Entschluß für den Orden sich als Irrtum herausstellen sollte, dann bin ich nicht der Meinung, daß man für diesen Irrtum lebenslang büßen sollte.

 

Und nochwas: Das Prinzip "Lust über alles" ist ganz sicher nichts, was ich jemals einem Christen auch nur ansatzweise empfehlen würde, es ging hier um Liebe.

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Der Vollständigkeit hier der approbierte Text des Katechismus nach der lateinischen Edition:

2357 Homosexuell sind Beziehungen von Männern oder Frauen, die sich in geschlechtlicher Hinsicht ausschließlich oder vorwiegend zu Menschen gleichen Geschlechtes hingezogen fühlen. Homosexualität tritt in verschiedenen Zeiten und Kulturen in sehr wechselhaften Formen auf. Ihre psychische Entstehung ist noch weitgehend ungeklärt. Gestützt auf die Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrung bezeichnet [Vgl. Gen 19, 1-29; Röm 1,24-27; 1 Kor 6,10; 1 Tim 1,10.], hat die kirchliche Überlieferung stets erklärt, „daß die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind" (CDF, Erkl. „Persona humana" 8). Sie verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen.

 

 

Nr. 2358 - Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen haben tiefsitzende homosexuelle Tendenzen. Diese Neigung, die objektiv ungeordnet ist, stellt für die meisten von Ihnen eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen... Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen. Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Verfaßtheit erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen.

 

2359 Homosexuelle Menschen sind zur Keuschheit gerufen. Durch die Tugenden der Selbstbeherrschung, die zur inneren Freiheit erziehen, können und sollen sie sich - vielleicht auch mit Hilfe einer selbstlosen Freundschaft -‚ durch das Gebet und die sakramentale Gnade Schritt um Schritt, aber entschieden der christlichen Vollkommenheit annähern.

Der fettgedruckte Absatz ist unterschiedlich zu der 1993 abgedruckten Auflage und Aussagen bzgl. der Ursache und Heilbarkeit der Homosexualität wurden herausgenommen. Es ist nicht Aufgabe des Lehramts, die Heilbarkeit von HS zu beurteilen.

 

Aussagen in diesem Thread, dass die Gruppen, die die Heilbarkeit von Homosexualität sekundieren, von einer Nichtexistenz der Homosexualität ausgehen, sind im übrigen nicht haltbar. Was nicht da ist, brauch man auch nicht ändern. Und soweit ich weiß, sagen alle Wissenschaftler, die sich mit Neigungsänderungen auseinandergesetzt haben, dass solche Änderungen nicht in jedem Falle Sinn machen.

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Lieber Aelred

 

Ich kenne keine Gruppe das die dazwischen liegt. In Deutschland in die USA oder in China. Vileicht kans du ein machen?

Ich bin homosexuelle auch Ich wohne in Kanada seit 12 jahren ich besuche Courage Online seit 2 wochen (in die Internet) aber ich verstehe es noch nicht.

Ich bin nicht krank und ich möchte nicht das ein ``Artz`` versuchut mich zu ``heilen`` und glaube das es zu versuchen eine Daummheit ist. Und das es kann uns nur ünglucklich machen. Ist nich die Homosexualität das macht mein Leben schwerer oder die lerehe der Kirche sondern die andere katolliker das verstehen nicht was die Homosexualität ist.

 

Ich bitte um enschuldigung mein Deutsch ist sehr schlech aber Ich möchte wegnigstens etwas sagen.

 

 

Edgar

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Lieber Aeldred,

 

die Gruppe "Homosexualität und Kirche", die du ansprichst, befürwortet sowohl gelebte Homosexualität als auch zölibatäre Homosexualität. Es bleibt jedem homosexuellen Menschen frei gestellt, welche Lebensweise er/sie wählt.

bearbeitet von Lucia Hünermann
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- vorübergehend wegen Aufräumarbeiten geschlossen -

 

Wieder geöffntet.

 

An dieser Stelle bitte keine Diskussionen zur Freiwilligkeit, Behandelbarkeit oder Heilbarkeit von Homosexualität, bitte!

 

Es geht hier darum, wie man als homosexueller Mensch als Katholik leben kann. Und zwar ausschließlich.

bearbeitet von Lucia Hünermann
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Franciscus non papa
Es geht hier darum, wie man als homosexueller Mensch als Katholik leben kann. Und zwar ausschließlich.

erstaunlicherweise kann man das ziemlich gut. klar, manchmal knirscht es etwas im getriebe, aber wohl nicht mehr, als bei nichtkatholiken auch....

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Volker_Biallass

Hallo Franz-Josef :)

Es geht hier darum, wie man als homosexueller Mensch als Katholik leben kann. Und zwar ausschließlich.

erstaunlicherweise kann man das ziemlich gut. klar, manchmal knirscht es etwas im getriebe, aber wohl nicht mehr, als bei nichtkatholiken auch....

Das sollte viel öfter erzählt werden, damit die Laun-en nicht mehr so ins Gewicht fallen können :blink:

 

Und vielleicht sollten es auch mal noch unverheiratete Frauen um die 30 erzählen, welchem Druck sie da in den Gemeinden immer wieder ausgesetzt werden, gerade auch was Einstellungen als Kindergärterin etc pp betrifft.

 

bcnu Volker

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Lieber Aeldred,

 

zu der Frage, wie man als homosexueller Mensch ausschließlich katholisch leben kannn, möchte ich Dir folgendes sage:

 

Ich selbst bin homosexuell und empfinde das als vollkommen normal.

 

Ich arbeite hier in unserer katholischen Gemeinde aktiv mit und das macht mir viel Spass.

 

Der katholische Pirester hier und sämtliche Kirchenmitglieder wissen, dass ich homosexuell bin und einen festen, langjährigen Freund habe. Keiner in unserer Gemeinde hat damit ein Problem; ganz im Gegenteil sie finden es gut, dass wir offen in unserer Gemeinde leben und kein "Versteckspiel" vor Ihnen betreiben.

 

Soviel zur Realität in unserer Gesellschaft und wie man als homosexueller Mensch ausschließlich katholisch leben kann.

 

Weitere Anregungen zur inhaltlichen Debatte findest du bereits ausführlich in den anderen Threads.

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Die Grundhaltung scheint mir zu sein "Lass die doch in Rom reden was sie wollen, wir tuns was uns gefaellt". Irgendwas stoert mich da... Kirche ist Gemeinschaft, sogar Weltgemeinschaft. Mit so einer Haltung spaltet man auch Gemeinschaft, schafft Fronten.

 

Das Thema Homosexualitaet ist ein Grundsatzproblem und da muss eben Kirche als Gemeinschaft eine Position finden. Derzeit ist der Stand der Dinge die, dass die katholische Lehre Homosexualitaet ablehnt. Auch wenn einer persoenlich hier anders lebt muss er anerkennen, dass dies der Status ist. Von da aus kann man weiterdiskutieren.

 

Wenn eine Gemeinde oder Region einfach die EInwaende des Restes der Kirche ignoriert und seinen Weg geht mit so einem "lasst sie doch reden" ist das problematisch. Stellt Euch vor eine Person handelt so in einer grossen Gemeinschaft die zusammenleben will; ignoriert etwas, worueber die Gemeinschaft einig geworden ist. Das funktioniert nicht.

 

Gruss

 

Max

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Welche Konsequenzen soll denn eine Gemeinde Deiner Meinung nach im Umgang mit verpartnerten Homosexuellen ziehen, Max?

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Die Grundhaltung scheint mir zu sein "Lass die doch in Rom reden was sie wollen, wir tuns was uns gefaellt".

Machst Du es Dir nicht ein wenig einfach, mit diesem billigen Abstellen auf "gefallen"? Falls Du eine Familie hast: Hälst Du zu der nur, weil Dir das "gefällt"? Es geht da wohl schon um etwas tiefere Dimensionen.

 

Von "tun, was einem gefällt", könnte man reden, wenn jemand statt Oblaten zur Eucharistie Nudeln oder Shrimps verteilen würde, weil ihm das besser schmeckt . Oder Erbsen und Karotten, weil die Farbkombi so nett ist. :blink:

 

Stellt Euch vor eine Person handelt so in einer grossen Gemeinschaft die zusammenleben will; ignoriert etwas, worueber die Gemeinschaft einig geworden ist

 

Die Gemeinschaft der Kirchenmitglieder (die ja angeblich auch "Kirche" sind) ist sich aber in dem von Dir monierten Punkt nicht einig. Das ist ja gerade das, was Du beklagst. :)

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Welche Konsequenzen soll denn eine Gemeinde Deiner Meinung nach im Umgang mit verpartnerten Homosexuellen ziehen, Max?

Wollte grad noch anfuegen, dass das ein generelles Problem ist. Zum Beispiel wusste jeder, dass zB Laien nicht predigen sollten, dass es keine gemeinsame Eucharistie gibt (und vieles anderes). Deutschland macht es einfach trotzdem ("lass Rom doch reden") und wenn Rom das spaeter anmerkt sagt man "wie koennt ihr nur, das ist bei uns normal so"

 

Aber zur Frage; was soll eine Gemeinde machen? Tja, was soll sie machen.... Wenn zwei Homosexuelle persoenlich entscheiden, dass sie zusammenleben wollen, dann muessen sie das mit ihrem Gewissen ausmachen. Die Kirche und Gemeinde kann aber nichts anderes als sagen, dass dies eben nach dem christlichen Glauben nicht vereinbar ist. Ich kann einfach nicht ignorieren, dass Homosexualitaet in der Bibel immer wieder als absolut unakzeptabel dargestellt wird. Nur weil wir es nicht verstehen, heisst das nicht notwendigerweise, dass es der christliche Standpunkt falsch ist.

 

Ich seh keinen anderen Weg, so hart das fuer die Betroffenen sein mag. (Und ich koennte zufuegen, dass auch von heterosexuellen Dinge gefordert werden, die unserem Zeitgeist entgegen gehen...)

 

Gruss

 

Max

bearbeitet von Max
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Wenn eine Gemeinde oder Region einfach die EInwaende des Restes der Kirche ignoriert und seinen Weg geht mit so einem "lasst sie doch reden" ist das problematisch. Stellt Euch vor eine Person handelt so in einer grossen Gemeinschaft die zusammenleben will; ignoriert etwas, worueber die Gemeinschaft einig geworden ist. Das funktioniert nicht.

Die Gemeinschaft vor Ort ist sich offenbar im anderen Sinne einig geworden. Viele Änderungen des Zusammenlebens, die uns heute selbstverständlich sind, haben sich genau so, will sagen: Durch eine Änderung der alltäglichen Praxis entwickelt. Unser gesellschaftliches Zusammenleben entsteht nun einmal aus der Interaktion vor Ort, nicht aus schriftlichen Anweisungen. Umgekehrt: Wenn man im Zusammenleben erkennt, dass etwas kein Problem darstellt, dann kann dies die Grundlage dafür abgeben, dies auch noch einmal schriftlich festzuhalten.

 

Ciao - Inge

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Die Kirche und Gemeinde kann aber nichts anderes als sagen, dass dies eben nach dem christlichen Glauben nicht vereinbar ist.

Sie könnte auch sagen, dass sie zur Homosexualität überhaupt keine Aussage treffe oder dass sie zwar noch nicht mit dem Lehramt, aber dennoch mit dem christlichen Glauben vereinbar sei oder dass manche ihrer Erscheinungsformen mit dem christlichen Glauben vereinbaren seien und andere nicht. Möglichkeiten gibts genug. Es sollte sich später niemand darauf herausreden, man habe ja keine andere Antwort geben können.

 

In der Zwischenzeit besteht jedenfalls kein Grund für die Annahme, dass das Prädikat "katholisch" nur von Homosexualitätsgegnern in Anspruch genommen werden kann. Das sollten alle innerkirchlichen Parteien fairerweise anerkennen.

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Von "tun, was einem gefällt", könnte man reden, wenn jemand statt Oblaten zur Eucharistie Nudeln oder Shrimps verteilen würde, weil ihm das besser schmeckt . Oder Erbsen und Karotten, weil die Farbkombi so nett ist. :blink:

Mit solchen Sprüchen segelst Du hart am Rande einer Verwarnung - halt' Dich bitte ein wenig zurück, das ist hier nicht die Arena!

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Aber zur Frage; was soll eine Gemeinde machen? ... Die Kirche und Gemeinde kann aber nichts anderes als sagen, dass dies eben nach dem christlichen Glauben nicht vereinbar ist. ... Nur weil wir es nicht verstehen, heisst das nicht notwendigerweise, dass es der christliche Standpunkt falsch ist.

 

Ich seh keinen anderen Weg, so hart das fuer die Betroffenen sein mag.

Die Frage ist aber doch, wie gehst Du persönlich mit dem/den Betreffenden um? Beschränkst Du Dich auf "sagen, dass dies eben nach dem christlichen Glauben nicht vereinbar ist"? Oder läßt Du Taten folgen? (nur reden und nix tun wäre irgendwie inkonsequent, oder?)

 

Würdest Du sie aus der Kirche schmeißen? Nicht zur Kommunion zulassen? Aus dem Caritas- Kolping- DPSG- oder wasauchimmer-Verband ausschließen?

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Wollte grad noch anfuegen, dass das ein generelles Problem ist. Zum Beispiel wusste jeder, dass zB Laien nicht predigen sollten, dass es keine gemeinsame Eucharistie gibt (und vieles anderes). Deutschland macht es einfach trotzdem

. Ich kann einfach nicht ignorieren, dass Homosexualitaet in der Bibel immer wieder als absolut unakzeptabel dargestellt wird. Nur weil wir es nicht verstehen, heisst das nicht notwendigerweise, dass es der christliche Standpunkt falsch ist.

 

Ich seh keinen anderen Weg, so hart das fuer die Betroffenen sein mag. (Und ich koennte zufuegen, dass auch von heterosexuellen Dinge gefordert werden, die unserem Zeitgeist entgegen gehen...)

 

Gruss

 

Max

Ach so. Deutschland macht das. Dann lebe ich im Ausland.

 

Wenn zwei Homosexuelle persoenlich entscheiden, dass sie zusammenleben wollen, dann muessen sie das mit ihrem Gewissen  ausmachen.

 

Wie wahr!

 

Die Kirche und Gemeinde kann aber nichts anderes als sagen, dass dies eben nach dem christlichen Glauben nicht vereinbar ist

 

Die, die ich in unserer Gemeinde kenne, wissen das bereits. Ich kann zu denen noch ganz was anderes sagen: guten Tag, in der Messe: der Friede sei mit Dir und vieles mehr. Ich bin übrigens auch nicht dazu da, Herrn Piesepampel zu Rede zu stellen, weil er fremdgegangen ist, Frau Hempel, weil sie in Scheidung mit einem anderen Mann zusammenlebt oder Herrn Metzgermeister Brösel, weil er die Wurst falsch abwiegt. Nur wenn Herr Klopfer seine Kinder verhaut oder Schlimmeres tut, dann mach ich den Mund auf, weil die das nicht können. Ansonsten fege ich am Liebsten for meiner Tür *denbesennehm*

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Ich seh keinen anderen Weg, so hart das fuer die Betroffenen sein mag. (Und ich koennte zufuegen, dass auch von heterosexuellen Dinge gefordert werden, die unserem Zeitgeist entgegen gehen...)

Lieber Max,

 

Selbstbeherrschung wird nicht nur von den Homosexuellen gefordert, sondern von allen, um es an der richtigen Stelle wieder zu kanalisieren und zu potenzieren. Wer sich von seinen Trieben beherrschen läßt, der wird beherrscht und verliert seine Freiheit. Außerdem, mangelnde Selbstbeherrschung ist ein Anzeichen für Unreife.

 

Grüße, Carlos

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Wer sich von seinen Trieben beherrschen läßt, der wird beherrscht und verliert seine Freiheit.

Das gilt vor allem für den unter Katholiken grassierenden Trieb, die Sexualität anderer Leute unter moralischen Aspekten bewerten zu wollen.

bearbeitet von Squire
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Wer sich von seinen Trieben beherrschen läßt, der wird beherrscht und verliert seine Freiheit. 

Das gilt vor allem für den unter Katholiken grassierenden Trieb, die Sexualität anderer Leute unter moralischen Aspekten bewerten zu wollen.

Al que le caiga el pato, que se lo plante...

 

D.h. im übertragenen Sinne:

 

Wen es trifft, der soll dafür gerade stehen.

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