Jump to content

Institut Sankt Philipp Neri


Hasenfus

Recommended Posts

@Franziska,

 

ich stelle auch mal eine Anfrage direkt beim Betroffenen. Falls er es wünscht, kann er Dir ja auch eine Info zukommen lassen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dazu noch ein Bericht von Pfr. Goesche selbst, aus dem Jahr 1997:

 

In den zehn Jahren seit meiner Weihe zum Priester habe ich mich darum bemüht, daß wenigstens die von mir zelebrierte Messe eine Insel war. Dabei habe ich mir den kleinsten Verstoß gegen die Normen des Missale Pauls VI. in strengstem Gehorsam untersagt und die Gemeindemessen praktisch durchgehend in deutscher Sprache zelebriert. Ich habe den Versuch, eine liturgische und doktrinäre Insel zu schaffen, mit fünf Umzügen in zehn Jahren und einer ganzen Reihe gesundheitlicher Probleme bezahlt. Die wenigen angeführten Beispiele sind nur einige Spitzen eines Eisberges, der einem im kirchlichen Alltag auf Schritt und Tritt begegnet.

 

Da ich als Priester noch für ein Jahr im Seminar blieb, bestand dich auf meinem von der Liturgiekonstitution und dem Codex ausdrücklich garantierten Recht auf Einzelzelebration. Ich wurde - immer mit Hinweis auf die Gemeinschaft - unter derartigen psychologischen Druck gesetzt, daß ich das Seminar meist nur noch über die Hintertreppe betrat und verließ, um dem Leiter des Hauses möglichst nicht zu begegnen.

 

Auf meiner ersten Kaplansstelle teilte mir einer der Pfarrgeistlichen alsbald mit, daß ihm der zweite Teil der von mir zelebrierten Messe zuwider sei, weil ich dann den Kontakt zur Gemeinde verlöre. Das Urteil dieses Geistlichen war in Pfarre und Bistum von hohem Gewicht - er ist heute Leiter der diözesanen Liturgiekommission. Was hätte dieser Mitbruder erst gesagt, wenn er gewußt hätte, daß ich in Ermangelung eines Kircheschlüssels an meinen häufigen "meßfreien Tagen" daheim an einer halbwegs würdigen Kommode zelebrierte?

 

Auf der gleichen Kaplansstelle wurde die Osternacht in folgender Weise praktiziert: Alttestamentliche Lesungen (im Dunkeln) - Entzünden der Osterkerze - Gloria. Als ich nach einem ausführlichen gütlichen Versuch, die vorgeschriebene Ordnung wenigstens für meine Osternachtliturgie durchzusetzen, schließlich das Argument vorbrachte, daß dies ja von der Kirche so vorgeschrieben sei, befahl der Pfarrer voll Wut über soviel Objektivität, ich habe mich an die in seiner Gemeinde übliche Ordnung zu halten.

 

Nachdem ich als inzwischen promovierter Theologie innerhalb von drei Tagen ohne ein Wort des Bedauerns aus dem Dienst beurlaubt und für die Tätigkeit unter einem allgemein als konservativ bezeichneten Bischof freigestellt worden war, schickte mich dieser Bischof in eine Pfarre mit einem jüngst konsekrierten Marmorvolksaltar. Die Kommunionbank war verschwunden; nur Ministrantinnen gab es (noch) nicht. Als ich an den Seitenaltären die hölzernen Stufen wieder aufstellen ließ und am Samstagmorgen die hl. Messen versus Deum am Marienaltar feierte, war das für einen in der Pfarre lebenden geistlichen Studienrat der Anlaß, den Diözesanpriesterrat zu alarmieren.

 

Ich wage mir kaum vorzustellen, welche Reaktionen in allen vier Pfarren, in denen ich tätig war, der Verzicht auf Ministrantinnen, Lektoren oder Kommunionhelfer und die häufigere Zelebration versus Deum oder die Rückkehr zur Mundkommunion ausgelöst hätte. Meine zehnjährige Erfahrung zeigt überdeutlich, daß schon eine objektivierte Zelebration es Neuen Ritus, die eine gewisse Kontinuität der römischen Liturgie ahnen läßt, von Mitbrüdern sowie haupt- und nebenamtlichen Laien zumindest argwöhnisch beäugt, wenn nicht massiv bekämpft wird.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Man wollte Goesche in Aachen also nicht haben und schon ihn ab. Das man das seitens des Ordinariats offiziell mit Krankheit begründete statt mit Rubrikentreue, ist zwar unwahrhaftig, aber nachvollziehbar. Jedenfalls ändert eine solche Freistellung nicht an der Inkardinierung, und darum blieb er auch weiter im Adreßverzeichnis.

 

Unterhalten werden solche für den Dienst in anderen Bistümern freigestellten Priester in der Regel übrigens nicht mehr von ihrem Heimatbischof, sondern von der Diözese, in der sie tätig sind. Jedenfalls ist das so in allen (nicht wenigen) Fällen italienischer und polnischer Priester in Deutschland, die ich kenne.

bearbeitet von Hasenfus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Na ja, das ist ja seine Adresse (am Mehringdamm). Was für eine Adresse hätten sie denn sonst reinschreiben sollen? "Wo der Pfeffer wächst?"

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich habe keine Probleme damit, daß in diesem Thread ein erneuter Ansatz geschaffen wird, um über das Institut Philipp Neri zu diskutieren - und zwar bitte als Glaubensgespräch.

 

Ich habe große Probleme damit, wenn sich Thread zu einem Tribunal pro und contra die Person Dr. Goesche entwickelt und werde ihn in so einem Fall wieder schließen (den Thread, nicht den Goesche :blink: ) bzw. bitte meine Mit-Mods, das zu tun, wenn ich am WE nicht da bin.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Na ja, das ist ja seine Adresse (am Mehringdamm). Was für eine Adresse hätten sie denn sonst reinschreiben sollen? "Wo der Pfeffer wächst?"

zum Beispiel,

 

es sei denn, sie hätten ihn für die Piusbrüder freigestellt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Una-Voce-Korrespondenz Nr. 2 (März/April) 1997, S. 124 f.

Du scheinst Dich gut in der Szene auszukennen. Dann weißt Du doch bestimmt auch, wie diese Gemeinschaft in sooo kurzer Zeit mit sooo wenigen Mitgliedern (also alles andere als gefestigt) die römische Anerkennung erhalten konnte?

 

Wenn ich den Una Voce Artikel so lese, wird mir schon Angst und Bange um die Statuten des Instituts. In ihnen wird bestimmt eine strengste Hierarchie festgeschrieben sein, oder dürfen einzelne Mitglieder auch einen eigenen Kopf haben, wie ihn ihr Gründer-Vater in seinen aktiven Aachener Zeiten beschreibt?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich habe keine Probleme damit, daß in diesem Thread ein erneuter Ansatz geschaffen wird, um über das Institut Philipp Neri zu diskutieren - und zwar bitte als Glaubensgespräch.

 

Ich habe große Probleme damit, wenn sich Thread zu einem Tribunal pro und contra die Person Dr. Goesche entwickelt und werde ihn in so einem Fall wieder schließen (den Thread, nicht den Goesche :blink: ) bzw. bitte meine Mit-Mods, das zu tun, wenn ich am WE nicht da bin.

Ich schließe mich Thomas an und wiederhole:

 

Wenn hier das Ganze nochmals zu einer persönlichen Abrechnung mit wem auch immer wird, wird geschlossen.

 

Liebe Grüße, Gabriele

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn ich den Una Voce Artikel so lese, wird mir schon Angst und Bange um die Statuten des Instituts. In ihnen wird bestimmt eine strengste Hierarchie festgeschrieben sein, oder dürfen einzelne Mitglieder auch einen eigenen Kopf haben, wie ihn ihr Gründer-Vater in seinen aktiven Aachener Zeiten beschreibt?

Um die Finanzen ist es auch nicht zum besten bestellt. Wer spenden will:

 

http://www.institut-philipp-neri.de/Portal/Bitte/bitte.html

 

für:

 

http://www.institut-philipp-neri.de/Portal...st_zu_tun_.html

bearbeitet von Franziska
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn ich den Una Voce Artikel so lese, wird mir schon Angst und Bange um die Statuten des Instituts. In ihnen wird bestimmt eine strengste Hierarchie festgeschrieben sein, oder dürfen einzelne Mitglieder auch einen eigenen Kopf haben, wie ihn ihr Gründer-Vater in seinen aktiven Aachener Zeiten beschreibt?

Um die Finanzen ist es auch nicht zum besten bestellt. Wer spenden will:

 

http://www.institut-philipp-neri.de/Portal/Bitte/bitte.html

 

für:

 

http://www.institut-philipp-neri.de/Portal...st_zu_tun_.html

Machen Sie Ihre Freunde auf uns aufmerksam, und teilen Sie uns deren Adresse mit.

 

Bitte Teil 1 wurde von mir erfüllt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Artikel ist schlecht recherchiert - 1980 hat Gerald gerade Abitur gemacht (wir sind ein Jahrgang). Und dort steht doch allen Ernstes:

 

Gerald Goesche ist katholischer Priester, mit der Amtskirche aber hat er seit 1980 gebrochen.

 

1980 hat er gerade mal sein Theologiestudium begonnen - und bis zur Priesterweihe (schätzungsweise 86 - kurz danach habe ich ihn mal im Käseladen getroffen) hatte er definitiv (noch) nicht mit der Kirche gebrochen.

 

Wenn schon der erste Abschnitt Humbug ist, wie soll ich den Rest dann noch ernst nehmen?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich habe keine Probleme damit, daß in diesem Thread ein erneuter Ansatz geschaffen wird, um über das Institut Philipp Neri zu diskutieren - und zwar bitte als Glaubensgespräch.

 

Ich habe große Probleme damit, wenn sich Thread zu einem Tribunal pro und contra die Person Dr. Goesche entwickelt und werde ihn in so einem Fall wieder schließen (den Thread, nicht den Goesche :blink: ) bzw. bitte meine Mit-Mods, das zu tun, wenn ich am WE nicht da bin.

Die Diskussion über ein neues Ordensinstitut kann doch NIE ohne Diskussion über das besondere Charisma des Gründers laufen.

Rein zahlenmäßig braucht die Kirche keine neuen Institute mehr. Also muss etwas BESONDERES in diesem Institut stecken.

 

Die homepage des Instituts stellt die Berufungsgeschichte ganz auf die Person des Gründers ab. Weitere Informationen über ihn wurden hier zugänglich gemacht.

Bei dieser Ausgangslage kann über dieses neue Institut, seine Sendung und Stellung usw nicht gesprochen werden ohne auf die Person des Gründers einzugehen.

 

Und nun meine - zugegebener Weise - recht eigenwillige Interpretation dieser Ordensgründung:

Im Blick auf viele amerikanische und afrikanische Freikirchen sage ich immer: "Ich kaufe mir eine Mitra und mache mich selbständig." Diese flapsige Beurteilung geht auch Richtung Berliln.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Jedenfalls ändert eine solche Freistellung nicht an der Inkardinierung, und darum blieb er auch weiter im Adreßverzeichnis.

Mich würde mal interessieren, ob ein gewisser Peter Hünermann, ebenfalls ehemaliger Diözesanpriester des Bistums Aachen, auch noch in den Adresslisten auftaucht. Nur so zum Vergleich ...

bearbeitet von Lucia Hünermann
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Wege des Herren, also *räusper*, dieses Herrn Goesche sind schon ziemlich wunderb..., nein, weitläufig: Aachen - Rom - St. Pölten - Berlin, dann Lateinamerika, - und dann, flutsch, back to Berlin.

 

Die Heimholung eines Teils der Piusbrüder vor ?? Jahren nach Wigratzbad verlief nicht so umständlich.

 

:blink:

 

Ähm, den Schlenker über Wigratzbad hat er ja auch gemacht, bevor man die Servi Jesu et Mariaeaus dem Bistum Augsburg hinausbat und Pfr. Goesche ihnen zu einer neuen Heimat in St. Pölten verhelfen durfte.

bearbeitet von Franziska
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn schon der erste Abschnitt Humbug ist, wie soll ich den Rest dann noch ernst nehmen?

Die Daten stimmen definitiv nicht! 1980 war er ein treuer Jünger der Kirche .......

doch nach seinem Studium wurde er schon sehr merkwürdig. Ich bekam seine Anzeige zur Priesterweihe und Primiz .......... und weiß nur noch, dass ich über die inhaltlichen Aussagen darin nur den Kopf geschüttelt habe. Die konkreten Aussagen erinnere ich nicht mehr,

Doch die Entwicklung widerspricht dem nicht.............

 

Also: wegen eines schlecht recherchierten Datums oder einfach eines Tippfehlers ist ein Artikel inhaltlich noch nicht out.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was innerhalb der katholischen Kirche alles so kreucht und fleucht. Wer da von außen draufschaut muß sich wirklich wundern. Und wer sich drinnen umschaut ebenfalls. Obwohl ich ehrlich sagen muß, dass mir diese Sachverhalte in meinem kirchlichen Glaubensleben nicht begegnen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was innerhalb der katholischen Kirche alles so kreucht und fleucht. Wer da von außen draufschaut muß sich wirklich wundern. Und wer sich drinnen umschaut ebenfalls. Obwohl ich ehrlich sagen muß, dass mir diese Sachverhalte in meinem kirchlichen Glaubensleben nicht begegnen.

Hallo Martin,

 

es ist ja nicht einmal besonders vielfältig, was hier kreucht und fleucht (ich gebe umusungu recht, dass wir schon genug "Institute" in der Kirche haben).

 

Für die Petrusbruderschaft, Anhänger Lefebvres, die seinen Kurs nicht mehr mittragen konnten und wollten, als er trotz der Mahnungen aus Rom Bischöfe weihte, wurde Wigratzbad als Auffangbecken geschaffen, die größte Niederlassung der Piusbruderschaft in unserer Diözese ging damals "nahtlos" in die Petrusbruderschaft über. Wenn ich jetzt zwischen den Zeilen herauslese, dass das "Institut Sankt Philipp Neri" gleichfalls als ein Auffangbecken für Lefebvre-Jünger gedacht ist, frage ich mich wozu? Das gibt es doch schon.

 

An meinem "Glaubensleben" geht das auch ziemlich spurlos vorüber, allerdings nicht immer und überall am Gemeindeleben. Da gibt es bei uns ein Grüppchen Unentwegter aus dem gesamten Landkreis, die alle zwei Monate oder so nach Wigratzbad fahren, und die, kaum hatte sich unsere Gemeinde (aus Spendengeldern) einen Kleinbus für die Seelsorgeeinheit angeschafft, frohgemut ankamen und Anspruch auf diesen Kleinbus erhoben. Wenn du dann siehst, was die frommen Leutchen alles an gedrucktem Schund anschleppen und heimlich in den Schriftenstand einschleusen, kriegst du es vielleicht schon mal mit deiner Großzügigkeit hinsichtlich des Kleinbus-Verleihs zu tun und denkst dir, dass die den Schund auch weiterhin mit ihren Privatfahrzeugen herankarren sollen, wenn sie schon den Anstand vermissen lassen, mit ihrem Schriftenschund so zu verfahren, wie es guter Brauch in der Gemeinde ist: Wer meint, etwas unter die Leute bringen zu müssen, gibt es beim Pfarrbüro ab und setzt sich, wenn Einwände erhoben werden, mit einem Hauptamtlichen auseinander.

 

Aber es geht noch weiter. Um 1985 herum geisterte durch unsere Gemeinde (der inzwischen schon mal im Vorgriff auf die Neuordnung in Seelsorgeeinheiten zwei kleine Dorfpfarreien zugeordnet worden waren) die Kunde, dass aus einem der beiden Dörfer ein junger Mann demnächst zum Priester geweiht werden würde und seine Primiz in ganz großem Rahmen in der Gemeindekirche feiern wolle. Kaum einer kannte den jungen Mann, seine betuchten Eltern waren im Dorf zugezogen, hatten dort sehr großzügig gebaut, sich aber bis dahin weder in die bürgerliche noch in die Pfarrgemeinde zu integrieren versucht. Ein paar jüngere Leute erinnerten sich, der Priesteramtskandidat hatte mit ihnen zusammen in der Kreisstadt das Gymnasium besucht und Abitur gemacht. Danach war er anscheinend "spurlos" verschwunden. Schon auf die Frage, wo er studiert habe und wo er von welchem Bischof geweiht würde, erhielt unser Pfarrer eine ziemlich ausweichende und merkwürdige Antwort, so dass der sich veranlasst sah, "Nachforschungen" (wie unziemlich!) anzustellen. Auch das bischöfliche Ordinariat brauchte geraume Zeit, um durchzusteigen: Der junge Mann war irgendwo in Lateinamerika in einem Priesterseminar gewesen und dort einer Gemeinschaft beigetreten, die von hier nach dort ausgewichen war, nachdem man sie (richtig) in Zusammenhang mit dem Engelwerk gebracht hatte. Klingelt´s? Hin und Her und Her und Hin, der junge Mann, so stellte sich schließlich heraus, war gültig und erlaubt zum Priester geweiht worden, ob uns nun die Gemeinschaft, der er angehörte, passte oder nicht, und er sollte seine Primiz haben, das Dorf und die Gemeinde wollten sich nicht lumpen lassen - die Feuerwehrkapelle übte schon mal einen feierlichen Marsch ein, den sie ihm zur Primiz blasen wollte, der Kirchenchor übte sich in Jubelgesang, alles schön und heiter. Auch die "Bedingungen", die uns dann mitgeteilt wurden, haben wir noch mit einiger Fassung geschluckt: Selbstverständlich konnte es bei dieser Primiz keine gotteslästerliche Handkommunion geben - die Dorffeuerwehr zimmerte sogar eine lange Bank, auf der die Kommunionempfänger knien konnten, denn angesichts des Auftriebs, der angekündigt war, erwies sich die Dorfkirche als zu klein und der Primizgottesdienst sollte vor der Dorfkirche auf der grünen Wiese stattfinden. Der Kirchenchor schwenkte auf lateinischen Jubelgesang um. Einige Leute feixten hinterher was vom "heiligen Geist", der genau in dem Augenblick, als der Neupriester zur Kommunionausteilung schritt, als Windstoß in seinen Kelch mit den konsekrierten Hostien fuhr und letztere auf die grüne Wiese blies... Es blieb gar nichts anderes über, sie mit der Hand einzusammeln (und ob alle gefunden wurden, sei hier dahingestellt).

Danach entschwand der Primiziant wieder nach keiner-wusste-so-recht-wo, um nun seit einigen Jahren alljährlich mit dem als Ansinnen vorgetragenen Anerbieten aufzukreuzen, in seinem "Heimatdorf" die Urlaubsvertretung für den Pfarrer zu übernehmen. Über solche Angebote ist ein Seelsorgeeinheitspfarrer selbstverständlich zunächst mal immer froh, und er sieht's auch noch mit einiger Fassung, dass seine Urlaubsvertretung Spenden einwirbt, von denen auch niemand erfährt, für wen und was sie wo verwendet werden sollen. Er reagiert nur säuerlich, wenn ihm zwei Drittel der Gemeinde die Bude einrennen, um sich darüber zu beschweren, dass ihnen die Kommunion verweigert würde, wenn sie sich nicht zur "Mundkommunion" auf die Knie "kommandieren" ließen... Trotz aller Harmoniesucht hat er also im letzten Jahr mal ein "Machtwort" gesprochen.

 

Du kannst dir wahrscheinlich denken, dass mir bei der Lektüre der biographischen Erinnerungen des H.H. G.G. aus Berlin manches ziemlich bekannt vorkam. Auf die nicht sehr positiven Erfahrungen mit den "Servi Jesu et Maria" (Stichworte: Ex-Jesuitenpater Hoenisch, Katholische Pfadfinderschaft Europas), die wir gleichfalls machen durften, will ich gar nicht erst eingehen. Bischof Dammertz, der sie aus seinem Bistum, das an das unsere grenzt, entfernt hat, kann man ganz gewiss nicht nach nachsagen, dass er über die Maßen "progressiv" gewesen sei.

 

Kreuchen und fleuchen kann meinetwegen vieles, aber alles bitte in einer noch überschaubaren Ordnung. Und bis dahin stecke ich das, was in den Eigen-Berichten des "Instituts vom Hl. Philipp Neri" herumkreucht und -fleucht in einen Sack. Wenn du einen Sack wie jetzt das "Institut vom Hl. Philipp Neri" aufmachst, kreucht und fleucht ja auch prompt genau das, und nichts anderes, heraus: Piusbrüder, Petrusbrüder, ein bisschen Engelwerk vielleicht, die SJM, St. Pölten... Kein Wunder, wenn da den einen oder anderen (hier zum Beispiel auch oestemer) ein "ungutes" Gefühl befällt.

bearbeitet von Franziska
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast
Dieses Thema wurde für weitere Antworten geschlossen.
×
×
  • Neu erstellen...