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Demut


Woge

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Demut scheint mir ein Wort zu sein, um welches viele einen größeren Bogen machen, und zwar in allen "Lagern"; für mich scheint es damit zusammenzuhängen, dass es ein Begriff ist, der leichter durch Zeichen der Demut zu beschreiben als selbst zu definieren ist. Deshalb:

 

1) Wie würdet ihr Demut definieren?

2) Wie äußert sich dies in der Praxis?

 

Wobei mich auch sehr interessiert, woran Menschen, die selbst nicht demütig leben / handeln (weil sie damit vielleicht eher Negatives verbinden), Demut erkennen bzw. womit sie es verbinden.

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Hallo Woge,

 

Demut ist die Kunst: Seinem Nächsten Zeit zu geben.

 

 

gruss

peter

bearbeitet von pmn
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Hallo Woge!

Das Wort "Demut" hat, glaube ich, drum einen so zwielichtigen Klang, weil viele Menschen spüren, dass darunter ganz oft was verstanden wird, was nicht gut ist:

es gibt eine Form von Demut, wo viel bittere und auch scheinheilige (Selbst-)Erniedrigung mitschwingt, (zusammen mit ihrer peinlichen Eigenschaft, dass sie insgeheim (Selbst-)Überhebung ist.

Das Schwierige an dieser Form von Demut ist, dass man in ihr nur wahrhaftig bleiben kann, wenn man sich spaltet: als ein Halber kann man ehrlich "gedemütigt" und "erniedrigt" verharren, indem man permanent die kompensatorische andere Hälfte in sich beseitigt, und "seinen Stolz abtötet".

Das heißt aber eigentlich, dass man s i c h abtötet: denn das lebendige „ICH" i s t s t o l z , nicht falsch stolz, sondern so ähnlich stolz, wie ein Pferd, das seinen Nacken "mit Stolz" wölbt oder ein stolzer Hirsch oder so was.

 

Das, was viele bemühte Christen praktizieren wollen - "sich abzutöten um der Demut willen" - das ist eigentlich ein Kampf gegen diesen natürlichen Lebensstolz des "ICH" und kommt vermutlich daher, dass es so schwierig ist, zu denken, dass es eine "stolze Demut" geben kann:

eine "Demut der Sohnschaft", die ohne Selbstüberhebung um den unersetzlichen Wert weiß:

dass "ohne mich" keine Liebe ist, denn "ich" bin es, der liebt, und wenn ich mich "abtöte", morde ich damit alle Kraft und alles Wertvolle, das in mir geschaffen und bereitet ist.

 

Da wird dann eigentlich jedes Bemühen absurd: Was hilft ein überschwängliches, unerschöpfliches Bewusstsein vom Geliebt- W e r d e n (passiv, durch "GO'TT"'), wenn das Geliebte ("ich") sich dadurch nicht aufrichten lässt? Keine Mutter will das, dass sich ihr Kind ständig im Bewusstsein seines Unwertes vor ihren Augen "demütigt"!!!

 

Richtige Demut hat für mich was mit Mut zu tun: mit dem Mut, mich ernst und wichtig zu nehmen und aus diesem Bewusstsein heraus mich g a n z einzusetzen, zu dienen und mich selbst überwinden zu wollen: aber nie als Selbstzweck, sondern immer FÜR jemanden oder etwas. Erst aus ihrem Beziehungscharakter heraus erhält Demut ihren Sinn und wird richtig.

 

(Wenn ich dich richtig verstanden habe, Peter, denkst du das auch so ähnlich, oder?)

 

Lieben Gruß

 

Susanne

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Hallo an Alle,

 

Zwischen "Demut" und "Devot" liegen himmelweite Unterschiede !

 

gruss

peter

bearbeitet von pmn
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Laut Vorgrimler, Herbert: 2000, Neues Theologisches Wörterbuch, m. CD-ROM, Herder, Freiburg, wird Demut so definiert:

 

Demut hat keine genaue Entsprechung in biblischen Begriffen. In der Schrift wird von Niedrigsein, Erniedrigung zunächst im realen Sinn des Arm- u. Unterdrücktseins, dann religiös im Sinn von Anerkennung des Angewiesenseins auf Gott u. ethisch in der negativen Bewertung des Hochmuts gesprochen. Christologisch ist die freiwillige Erniedrigung Jesu (Kenosis) von Bedeutung. Er wird in seiner D. (»humilitas«) bei den Kirchenvätern seit Augustinus († 430) zum großen Vorbild (Nachfolge Jesu). In der Geschichte der christlichen Spiritualität wird, u. a. in der Konstruktion von »Stufen« der D. von Johannes Cassian († um 430) bis Ignatius von Loyola († 1556), D. zu einer servilen Haltung deformiert. Dennoch behält die Tradition der D. ihren Wert als Anregung zur Vermeidung der Selbstgerechtigkeit vor Gott, zur Bekämpfung der Überheblichkeit gegenüber Mitmenschen u. zu realistischer Selbsterkenntnis, zum Ertragen seiner selbst.
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Die servile Haltung des IGNATIUS VON LOYOLA erinnert mich an die Demut im Islam: Der gute Muslim ist immer Gottesknecht='Abdu-'llah.

Durch jahrelanges Radio-Horeb-Hören weiss ich mittlerweile, dass die christliche Demut (aus "Dienmut"=Dien-Gesinnung) nichts mit falscher Unterwürfigkeit zu tun haben darf, sondern immer in Wahrheit und Ehrlichkeit gelebt werden muss.

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Laut Vorgrimler, Herbert: 2000, Neues Theologisches Wörterbuch, m. CD-ROM, Herder, Freiburg, wird Demut so definiert:

 

Demut hat keine genaue Entsprechung in biblischen Begriffen. In der Schrift wird von Niedrigsein, Erniedrigung zunächst im realen Sinn des Arm- u. Unterdrücktseins, dann religiös im Sinn von Anerkennung des Angewiesenseins auf Gott u. ethisch in der negativen Bewertung des Hochmuts gesprochen. Christologisch ist die freiwillige Erniedrigung Jesu (Kenosis) von Bedeutung. Er wird in seiner D. (»humilitas«) bei den Kirchenvätern seit Augustinus († 430) zum großen Vorbild (Nachfolge Jesu). In der Geschichte der christlichen Spiritualität wird, u. a. in der Konstruktion von »Stufen« der D. von Johannes Cassian († um 430) bis Ignatius von Loyola († 1556), D. zu einer servilen Haltung deformiert. Dennoch behält die Tradition der D. ihren Wert als Anregung zur Vermeidung der Selbstgerechtigkeit vor Gott, zur Bekämpfung der Überheblichkeit gegenüber Mitmenschen u. zu realistischer Selbsterkenntnis, zum Ertragen seiner selbst.

Hallo Volker!

 

Und was denkst du dazu?

Täte mich interessieren....

 

Susanne

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Für mich hängt der Begriff Demut mit zwei anderen Begriffen untrennbar zusammen: Gottesfurcht und Dienen.

 

Ersteres beschreibt meine Haltung gegenüber Gott, zweiteres meine Einstellung gegenüber meinen Mitmenschen. Beides beeinträchtigt weder mein Selbstwertgefühl noch meine Menschenwürde, wie es etwa im Verb "jemanden demütigen" der Fall ist.

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Ehrfurcht vor GOTT führt zur Demut gegenüber GOTT und zu Mut gegenüber den Menschen!

 

Etymologisch stammt Demut von Dien-Mut. Es ist also der Mut zum Dienen, der in der Demut zum Ausdruck kommt.

Luzifers Abfall ist durch den fehlenden Mut zum Dienen verursacht worden. Er wollte als einer der Erzengel dem Schöpfer allen Seins, sprich dem einen und dreifaltigen GOTT, nicht dienen.

Demzufolge ist Demut im engeren Sinne allein eine Haltung gegenüber GOTT. Eine dienende Haltung gegenüber den Menschen steht diese Demut nicht im Wege, sondern diese wird durch sie geradezu erst ermöglicht.

 

GsJC

Raphael

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Wer nicht weiss, was Demut ist, dem empfehle ich, das Golfspielen anzufangen. Da lernt man das.

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Wer nicht weiss, was Demut ist, dem empfehle ich, das Golfspielen anzufangen. Da lernt man das.

:blink:

 

OT:

 

(Lernt man da nicht eher, was Masochismus ist? SCNR)

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Laut Vorgrimler, Herbert: 2000, Neues Theologisches Wörterbuch, m. CD-ROM, Herder, Freiburg, wird Demut so definiert:

 

Demut hat keine genaue Entsprechung in biblischen Begriffen. In der Schrift wird von Niedrigsein, Erniedrigung zunächst im realen Sinn des Arm- u. Unterdrücktseins, dann religiös im Sinn von Anerkennung des Angewiesenseins auf Gott u. ethisch in der negativen Bewertung des Hochmuts gesprochen. Christologisch ist die freiwillige Erniedrigung Jesu (Kenosis) von Bedeutung. Er wird in seiner D. (»humilitas«) bei den Kirchenvätern seit Augustinus († 430) zum großen Vorbild (Nachfolge Jesu). In der Geschichte der christlichen Spiritualität wird, u. a. in der Konstruktion von »Stufen« der D. von Johannes Cassian († um 430) bis Ignatius von Loyola († 1556), D. zu einer servilen Haltung deformiert. Dennoch behält die Tradition der D. ihren Wert als Anregung zur Vermeidung der Selbstgerechtigkeit vor Gott, zur Bekämpfung der Überheblichkeit gegenüber Mitmenschen u. zu realistischer Selbsterkenntnis, zum Ertragen seiner selbst.

Hallo Volker!

 

Und was denkst du dazu?

Täte mich interessieren....

Ich würde es eher so definieren (aus der Encarta 2004):

 

Demut, im ursprünglichen Sinn die „Gesinnung des Dienenden” bzw. des selbstlosen Dienens im Gegensatz zu Selbsterhebung, Stolz und Hochmut, der eigenen Selbstüberschätzung und Vermessenheit (Hybris). Im religiösen bzw. theologischen Sinn die geistige ehrfurchtsvolle Haltung und Selbstbescheidenheit gegenüber einer Gottheit oder numinosen Mächten. Der demütige gläubige Mensch ist sich seiner eigenen Grenzen, seiner Abhängigkeit und Schwächen bewusst; durch Demut erkennt er die göttliche Macht an und akzeptiert für sich die Nächsten- und Gottesliebe. Im Alten Testament wird den Demütigen der Trost und Schutz Gottes zugesichert.

 

Demut wird im weltlichen Sinn vor allem als soziale Tugend, als Dienst an der Gemeinschaft verstanden. Wer demütig ist, stellt seine eigenen Ansprüche zurück und seinen persönlichen Stolz nicht in den Vordergrund. Schicksalsschläge können u. a. ohne zu klagen „demütig” akzeptiert werden.

 

Für mich ist es der letzte Absatz, der mich anspricht.

 

Es ist eine Folge der Tugenden. Für mich bestehen die anstrebenswerten Tugenden aus:

 

Vernunft, Wissenschaft, Weisheit, Kunst, Einsicht, Besonnenheit, Gerechtigkeit, Freigiebigkeit, Großherzigkeit, Freundschaft, Wahrhaftigkeit, Milde, Gewandtheit, Tapferkeit (die Reihenfolge entspricht nicht meiner Gewichtung).

 

Demut selbst ist aber keine Tugend, sie kann unter bestimmten Situationen angemessen sein und folgt aus Besonnenheit und Milde. Sofern es sich um Dien-Mut handelt, ist es eine Sekundärtugend - und Sekundärtugenden alleine sind, wie Helmut Schmidt (?) mal sagte, auch zum Führen eines KZs geeignet.

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War das nicht LAFONTAINE (jedenfalls ist der auch so gegen Sekundärtugenden)?

Stimmt, hast Recht, das hat Oskar Lafontaine zu Helmut Schmidt gesagt.

 

Interessanterweise hier gefunden.

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Es ist eine Folge der Tugenden. Für mich bestehen die anstrebenswerten Tugenden aus:

 

Vernunft, Wissenschaft, Weisheit, Kunst, Einsicht, Besonnenheit, Gerechtigkeit, Freigiebigkeit, Großherzigkeit, Freundschaft, Wahrhaftigkeit, Milde, Gewandtheit, Tapferkeit (die Reihenfolge entspricht nicht meiner Gewichtung).

 

Demut selbst ist aber keine Tugend, sie kann unter bestimmten Situationen angemessen sein und folgt aus Besonnenheit und Milde. Sofern es sich um Dien-Mut handelt, ist es eine Sekundärtugend - und Sekundärtugenden alleine sind, wie Helmut Schmidt (?) mal sagte, auch zum Führen eines KZs geeignet.

 

 

Die Unterscheidung zwischen Primär- und Sekundärtugenden höre ich so zum ersten Mal und finde ich interessant. Wobei mir vorkommt, dass man auch mit dem, was du unter Tugenden schreibst, bisweilen ziemlich Schindluder treiben kann, je nachdem, wie man es versteht. (Was z.B. im Namen der Gerechtigkeit schon alles passiert ist…) Überhaupt müsste ich da bei Einigem Nachdenken, wieso das eine Tugend sein soll.

 

Was anderes noch:

Für mich gibt es auch eine „Verstandesdemut“:

Das bedeutet, dass ich nicht nur das, was ich alles nicht weiß, sondern auch die Gewissheit des Gewussten "demütig" annehme..

Sokrates`Satz „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ gehörte irgendwie ergänzt: Vielleicht so: „Ich weiß, dass ich nicht weiß, was das, was ich weiß, im Rahmen des Ganzen bedeutet“

 

Susanne

bearbeitet von Ennasus
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Demut ist Grundlage und Voraussetzung des Glaubens;

 

 

nur wer Gott als Autorität anerkennt, kann ihn finden.

 

 

Gegen die Tugend der Demut versündigt sich,

 

wer als Atheist menschliche Erkenntnis und Wissenschaft als einzige erlaubte Erklärung der Welt zuläßt

 

wer als Christ meint, im Prinzip perfekt zu sein, wer Jesus nur als Vorbild betrachtet, seine eigene Schuld aber nicht anerkennt.

 

 

 

Nur wer ganz klein wird vor Gott, so wie der reumütige Zöllner oder der verlorenen Sohn hat ausreichend Demut, um eine Beziehung mit Jesus beginnen zu können.

 

 

 

Gruß Andreas

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Gegen die Tugend der Demut versündigt sich,

 

wer als Atheist menschliche Erkenntnis und Wissenschaft als einzige erlaubte Erklärung der Welt zuläßt

 

wer als Christ meint, im Prinzip perfekt zu sein, wer Jesus nur als Vorbild betrachtet, seine eigene Schuld aber nicht anerkennt.

wer aus Angst vor und nicht aus Liebe zu Gott demütig ist

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Demut- der Mut zu dienen.

 

Ich glaube es war die hl. Teresa von Avila die sagte, dass Demut Wahrheit ist. Diese Wahrheit besteht darin, dass Gott der Schöpfer ist, und wir die Geschöpfe sind. Zu erkennen, dass wir Gottes Hilfe brauchen, um Gutes zu tun ist eine Form der Demut.

 

 

Paulus z.B. sagt: "Durch die Gnade Gottes bin ich was ich bin."

Und im hl. Evangelium steht das Wort : "Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen ":

 

So wie das kleine Kind von seinen Eltern anhängig ist, von deren Liebe lebt- so leben auch wir von Gott. Das zu erkennen und anzuerkennen ist eine Form der Demut - und läßt uns "alles von Gott erwarten" der unser liebster Vater ist.

 

Wenn der hl. Pfarrer von Ars sagt: "Es gibt in der Hölle zwar Jungfrauen, aber es gibt dort keien Demütigen", dann zeigt sich in diesem Wort, dass Demut und Liebe die Fundamente des Glaubenslebens sind, und tief zusammenhängen: Wen ich liebe, dem gebe ich mich hin- dem bin ich bereit zu dienen.

bearbeitet von Mariamante
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Gegen die Tugend der Demut versündigt sich,

 

wer als Atheist menschliche Erkenntnis und Wissenschaft als einzige erlaubte Erklärung der Welt zuläßt

 

wer als Christ meint, im Prinzip perfekt zu sein, wer Jesus nur als Vorbild betrachtet, seine eigene Schuld aber nicht anerkennt.

wer aus Angst vor und nicht aus Liebe zu Gott demütig ist

Danke für die wichtige Ergänzung

 

Aus Angst allein wäre der verlorene Sohn nicht umgekehrt, wenn er nicht von der Liebe des Vaters überzeugt gewesen wäre.

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Aus Angst allein wäre der verlorene Sohn nicht umgekehrt, wenn er nicht von der Liebe des Vaters überzeugt gewesen wäre.

War der verlorene Sohn wirklich von der Liebe des Vaters überzeugt?

Warum dann seine Überlegungen, was er dem Vater sagen will? (Ich bin es nicht wert, Dein Sohn zu sein, lass mich wie ein Knecht bei Dir arbeiten)

Sind das Gedanken eines Sohnes, der von der Liebe des Vaters überzeugt ist?

 

Angst wird dagegen schon vorhanden gewesen sein:

Die Angst, in der Fremde zu verhungern, Angst vor dem Tod.

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Der Sohn erkannte zunächst, dass er sich gegen den Vater versündigt hatte. Der zweite Schritt war die Bereitschaft zur Umkehr (im wahrsten Sinne des Wortes) in der Hoffnung, wieder aufgenommen zu werden (zumindest als der Geringste der auf dem Gut des Vaters lebenden).

 

Ob die Ungewissheit über das Urteil des Vaters Angst verursachte, oder ob er diese Hoffnung auf den sanftmütigen, liebenden Charakter des Vaters setzte, ist nicht zu sagen. Sicher ist nur, dass er sich nicht mehr würdig fühlte, wieder als Sohn aufgenommen zu werden.

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Angst, Hoffnung, Bereitschaft zur Umkehr, Erkennen der (eigenen) Sünde, Überzeugtsein von der Liebe des Vaters:

 

Und was ist nun Demut?

Ist das Verhalten des verlorenen Sohnes Demut?

Ist Demut ein Gemisch der oben genannten Punkte?

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wer aus Angst vor und nicht aus Liebe zu Gott demütig ist-

Danke für die wichtige Ergänzung

 

Aus Angst allein wäre der verlorene Sohn nicht umgekehrt, wenn er nicht von der Liebe des Vaters überzeugt gewesen wäre.

Geht es um die Liebe des Vaters oder um die Liebe zum Vater?

 

 

Demut hat auch was mit Liebe zur Wirklichkeit zu tun.

(Hat Theresa von Avila nicht vielleicht so was gemeint? Ich kenn das Zitat nicht, aber so, aus dem Zusammenhang gerissen, versteh ich nicht, warum Demut Wahrheit sein soll. Könnte es nicht heißen: Demut kommt aus Liebe zur Wahrheit, oder so ähnlich?)

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Angst, Hoffnung, Bereitschaft zur Umkehr, Erkennen der (eigenen) Sünde, Überzeugtsein von der Liebe des Vaters:

 

Und was ist nun Demut?

Ist das Verhalten des verlorenen Sohnes Demut?

Ist Demut ein Gemisch der oben genannten Punkte?

Die Demut des Sohnes wird in seinen Worten sichtbar, dass er es nicht wert ist, weiterhin Sohn genannt zu werden, und in seiner Tat, dass er sich dennoch hoffnungsvoll zu diesem begibt, weil er erkannt hat, dass es ihm dort immer gut gehen wird.

 

Er ist sich der Unmöglichkeit bewusst geworden, aus eigener Kraft und ohne die Unterstützung des Vaters gerettet zu werden.

 

Dies entspricht auch unserer Haltung, wenn wir vor dem Kommunionempfang die Worte des Hauptmanns nachbeten: "Herr, ich bin nicht würdig, dass Du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund."

 

Oder dem Gebet des Herzens (entlehnt aus dem Gleichnis vom Pharisäer und vom Zöllner), das orthodoxe Christen durch den Tag führen soll, indem sie es sich regelmäßig leise vorsagen: "Herr, Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme Dich bitte über mich Sünder!"

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