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und das ewige Leben


Flo77

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Am integralen Tag wacht die "weibliche Seite" des Erkennens auf und gewinnen die "weiblichen" Bewusstseinsfähigkeiten (Emotion und Intuition) Sprache und treten in Dialog mit den "männlichen" (Ratio und Sinneswahrnehmungen). Rechte und linke Hemisphäre beginnen sich, gegenseitig zu befruchten und das Beziehungsbewusstsein erwacht, so dass es die Vorherrschaft übernehmen kann.
...hab ich´s nicht dauernd befürchtet: sobald wir den Frauen den Besitz einer Seele zugestehen, geht´s nur noch um die "Vorherrschaft" - da können wir Männer uns nur noch an unseren Stammtisch zurückziehen!
Dadurch verändert sich die Wahrnehmung: die bis dahin weitgehend unsichtbare Wirklichkeit der Beziehungen zwischen Lebendigem, zwischen Menschen, werden so deutlich, wie für unsere mentalen Augen die sachlichen Beziehungen zwischen den Dingen. Dadurch verändert sich der Wertmassstab völlig.was am Wichtigsten ist, ist "das Leben" (deines mehr als meines).

Das, was dann am meisten gefürchtet wird, ist nicht mehr der eigene Schmerz und das eigene Leiden, sondern der Beziehungsabbruch. Und

 

Mit andern Worten: der Mensch beginnt zu lernen, was "Liebe" wirklich bedeutet.  

 

Kann man das verstehen?

 

Liebe, die die Eigenliebe verleugnet, ist ungesund (liebe deinen Nächsten wie dich selbst).

Liebe, die ständig in der Angst des Beziehungsabbruchs lebt, ist krank!

Oje, Ludwig, da habe ich mich zweimal offensichtlich nicht gut ausgedrückt....

Ich fürchte nur, ich kannes so kurz nicht viel besser.

 

Vergiss es einfach......

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Doch noch einmal, ganz kurz:

 

...hab ich´s nicht dauernd befürchtet: sobald wir den Frauen den Besitz einer Seele zugestehen, geht´s nur noch um die "Vorherrschaft" - da können wir Männer uns nur noch an unseren Stammtisch zurückziehen!

 

Es geht um ein DIALOGISCHES Bewusstsein

 

nur so daneben gestellt:

Liebe, die die Eigenliebe verleugnet, ist ungesund (liebe deinen Nächsten wie dich selbst).

Liebe bis zum Tod am Kreuz

 

 

Liebe, die ständig in der Angst des Beziehungsabbruchs lebt, ist krank!

Wenn ein Schaf sich verlaufen hat, lässt er dann nicht die 99 zurück und geht dem einen nach, bis er es gefunden hat?

bearbeitet von Ennasus
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Zitat aus Jean Gebser "Ursprung und Gegenwart" Zweiter Teil: Zwölftes Kapitel: "Die Konkretation des Geistigen"

Der ungeteilte, der ichfreie Mensch, der nicht mehr Teile sieht, sondern das »Sich« realisiert, die geistige Form des Mensch- und Weltseins, nimmt das Ganze wahr, das »vor« allem Ursprung »liegende« Diaphainon, das alles durchscheint.  Für ihn gibt es weder Himmel noch Hölle, weder Diesseits noch Jenseits, weder Ich noch Welt, weder Immanenz noch Transzendenz, sondern über deren magische Einheit, deren mythische Ergänztheit, deren mentale Entzweiung und Synthese hinaus das nur wahrnehmbare Ganze. In dieses braucht er sich nicht zurückzubinden (Religion).  Es ist praeligiös: es ist gegenwärtig in achronischer, zeitfreier Art, die mit seiner ichfreien Art korrespondiert.  Magische Proligio, mythische Relegio, mentale Religion werden zu mitstützendem Fundament der Praeligio(n), die der intensivierte, überdeterminierte Ausdruck aller anderen ist.  Was »vor« Zeit und Raum ist, was dank der verschiedenen Bewusstseinsstrukturen durch Zeitlosigkeit, Zeithaftigkeit, Zeit und Raum hindurch immer stärker realisierbar wurde, das wird in der bewusstenAchronizität wahrnehmbar.  Das Vorzeitlose wird zeitfrei, Leere wird Fülle, in der Durchsichtigkeit wird das Diaphainon, das Geistige, wahrnehmbar: Ursprung ist Gegenwart. Wir wahren das Ganze, und das Ganze wahrt uns.

 

Das Ideal Gebsers ist der "ICHfreie" Mensch!

Für ihn gibt es weder Himmel noch Hölle, weder Diesseits noch Jenseits.

"Religion" wird nicht mehr benötigt.

Leere wird Fülle, in der Durchsichtigkeit wird das Diaphainon wahrnehmbar.

(was ist das Diaphainon?)

 

Liebe Susanne, es tut mir so leid, aber für meine Begriffe hat das alles nicht mehr viel mit Christentum zu tun. Diese Wortwahl, dieses philosophieren mit "schwammigen" Begriffen und Fremdworten tut ja direkt weh!

 

... nimm´s mir bitte nicht übel -

 

Gruß

bearbeitet von lh17
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Ich bezieh mich auf Jean Gebser nur in der Wahl der Begriffe - die finde ich stimmig - alles andere Denken stammt nicht von ihm (Und geb ich dir auch Recht, mit dem was du zitierst, kann ich wirklich auch nicht mit! Ich habe es nur überflogen, aber es klingt schrecklich)

 

Ich nehm`s dir aber auch wirklich nicht übel, wenn du nichts mit dem anfangen kannst, was ich schreibe.

Du hast mich gefragt, was "integrales Bewusstsein" ist und ich habe versucht, zu erklären, was ich damit meine.

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Ich bezieh mich auf Jean Gebser nur in der Wahl der Begriffe - die finde ich stimmig - alles andere Denken stammt nicht von ihm (Und geb ich dir auch Recht, mit dem was du zitierst, kann ich wirklich auch nicht mit! Ich habe es nur überflogen, aber es klingt schrecklich)

 

Ich nehm`s dir aber auch wirklich nicht übel, wenn du nichts mit dem anfangen kannst, was ich schreibe.

Du hast mich gefragt, was "integrales Bewusstsein" ist und ich habe versucht, zu erklären, was ich damit meine.

.. dann erklär´ doch bitte nochmal in eigenen Worten, was "integrales Bewußtsein" ist und "dialogisches Bewußtsein". Mit Deinen Worten kann ich nämlich sehr viel anfangen, - im Gegensatz zu jenen Gebsers!

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Mich erinnert das ganze an einen Psychologen: Ich verstehe es nicht, und es klingt einfach nur nach flower-power. Wo ist da das christliche? Wo ist Gott in dieser Ansammlung selbstloser und sich alle gegenseitig liebender Menschen? Braucht man ihn nicht mehr, weil jetzt alle Menschen sich gegenseitig genug sind? Wo ist die beseligende Gottesschau am Zielpunkt unseres Lebens?

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Wir werden einst vor Gott stehen

hmm ...

 

so lange mag ich nicht warten (ich bin da eher ein bißchen ungeduldig manchmal ...)

 

ich steh' lieber jetzt schon:

 

"Wir danken dir, dass du uns berufen hast,

vor dir zu stehen und dir zu dienen."

 

Quelle

 

--

Liebe Grüße, Peter :-)

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Wir werden einst vor Gott stehen

hmm ...

 

so lange mag ich nicht warten (ich bin da eher ein bißchen ungeduldig manchmal ...)

 

ich steh' lieber jetzt schon:

 

"Wir danken dir, dass du uns berufen hast,

vor dir zu stehen und dir zu dienen."

 

Quelle

 

--

Liebe Grüße, Peter :-)

Hallo Peter,

 

aber wir können ihn jetzt nur erahnen - in 120 Jahren wird jeder von uns ihm ins Angesicht schauen können.

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Franciscus non papa
aber wir können ihn jetzt nur erahnen - in 120 Jahren wird jeder von uns ihm ins Angesicht schauen können.

:blink: na du hast es ja gut vor, wie alt willst du denn werden?

 

 

ich gehe davon aus, dass ich dir da locker zuvorkommen werde....

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aber wir können ihn jetzt nur erahnen - in 120 Jahren wird jeder von uns ihm ins Angesicht schauen können.

:blink: na du hast es ja gut vor, wie alt willst du denn werden?

 

 

ich gehe davon aus, dass ich dir da locker zuvorkommen werde....

Sorry - das mit den "in 120 Jahren" habe ich mir nach der Lektüre von Salcia Landmanns "Jüdische Anekdoten und Sprichwörter" angewöhnt.

 

Im chassidischen Judentum war/ist das eine Umschreibung für den Zeitpunkt des eigenen Todes, bzw. des Todes Nahestehender.

 

(Der Begriff sollte in meinen Postings hier allerdings relativ häufig auftauchen :P )

bearbeitet von Flo77
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in 120 Jahren wird jeder von uns ihm ins Angesicht schauen können.

sorry, Flo77,

 

 

Zahlenspielereien sind nicht mein Ding.

 

ich weiß, wovon ich rede.

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.. dann erklär´ doch bitte nochmal in eigenen Worten, was "integrales Bewußtsein" ist und "dialogisches Bewußtsein". Mit Deinen Worten kann ich nämlich sehr viel anfangen, - im Gegensatz zu jenen Gebsers!

Lieber Ludwig!

 

Ich probier`s noch einmal, muss aber, fürchte ich, weiter ausholen, sonst wird es offensichtlich nur unverständlich.

Also: ich fang an bei dem Bewusstsein, das unser Sein momentan prägt: es ist ein Bewusstsein der Scheidung: in Innen und Außen, in Subjekt und Objekt, in Denken und Fühlen, in Liebe und Hass,....Deutlich ist "männliches" und "weibliches" Wahrnehmen von einander getrennt, das Erkennen der rechte Gehirnhälfte vom Erkennen der Linken.

Rechte Hemisphäre: Das Erkennen geschieht in Bildern und fließenden Ganzheiten, sie "spricht" in Farben, in Bewegung und Ausdrucksgestalt. Ihre Beziehungsweise ist direkt und emotional.

Die linke Hemisphäre erkennt im Wort, in deutlicher Einzelheit und abstrakten Figuren. Ihre Ausdrucksform ist die Sprache, der logische Zusammenhang und die Exaktheit der Linien. Ihre Beziehungsweise ist reflektiert und gedanklich.

Diese beiden Formen der Weltbegegnung liegen in unseren Köpfen im Widerstreit und kämpfen um die Vorherrschaft. Wer von beiden darf bestimmen, was wahr ist? (So Worte wie: "der hat nur einen verkopften Zugang zu etwas" oder: "ich entscheide nur aus dem Bauch heraus" oder Ähnliches zeigen vielleicht, was ich meine.) Es ist irgendwie ein ambivalentes Bewusstsein, ständig zerrissen, weil immer entweder/oder zu gelten scheint und doch keines von beiden sich wirklich durchsetzen kann, weil ja beides jeweils nur ein halber Aspekt ist und der ganzen Wirklichkeit nicht gerecht wird. (Weder unsere tiefsten intuitiven Einsichten noch unsere abstraktesten Theorien)

Wo sich integrales Bewusstsein zu entwickeln beginnt, heißt das, dass dieses entweder/oder ein Ende findet, dass beide Weisen des Zugehens auf die Welt miteinander "ins Gespräch kommen", so dass uns "ganz" bewusst wird, was wir erkennen: im Fühlen und Denken, durch Wort und Bild, als Werdebewegung und als abstrakte Figur. Nicht mehr: ich fühle ganz intensiv und schalte dabei meinen Verstand aus, oder ich denke jetzt scharf nach, da haben Gefühle keinen Platz mehr, sondern in Gleichzeitigkeit und gegenseitiger Durchdringung ist alles gleich "eindrucksvoll" da.

Wenn so ein Bewusstsein erwacht - da passiert wirklich etwas ganz Neues: da wird der Symbolverstand wach und das Bewusstsein, dass das richtige In-Beziehungsein (Liebe) das Wichtigste ist, gewinnt die Vorherrschaft.

Das, was du vorhin als "ungesund" bezeichnet hast (und das am "mentalen Tag" tatsächlich ein Zeichen von "Krankheit" sein kann: dann nämlich, wenn die Bereitschaft, um des Lebens des "Geliebten" willens Schmerz und Verletzungen in Kauf zu nehmen, zu einer Dulderhaltung wird und als Verdienst überbewertet), wird neu bewertet:

Der wirksame Austausch mit dem Du (in mir drinnen mit "dem Vater", draußen mit dem andern Menschen) wird der höchste aller Werte. Die Erfahrung von Freude und Sinn verlagert sich aus der "Selbsterhaltung" in die "Beziehungserhaltung" und ich lerne, diesen Austausch mit meinem Fühlen mit wachsender Intensität zu begleiten, ohne Unterschied ob in Freude oder in Schmerz.

 

Ob du das jetzt besser verstehst?????

Dieses Hinüberwachsen in ein "integrales" Bewusstsein und ein Umwerten der Werte ist - so versteh ich es - das Anliegen der jüdisch-christlichen Religion. Wir sind alle "Hebräer" (Hinübergänger) von einem Schöpfungstag in den nächsten und es ist dieser Übergang, bei dem uns die Bibel begleitet und Wegweiser ist.

 

Lieben Gruß

 

Susanne

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in 120 Jahren wird jeder von uns ihm ins Angesicht schauen können.

sorry, Flo77,

 

 

Zahlenspielereien sind nicht mein Ding.

 

ich weiß, wovon ich rede.

Mir ist schleierhaft wovon Du sprichst, aber ich weise gerne nochmals darauf hin, daß es sich bei der Formulierung "in 120 Jahren" nicht um einen fixen Zeitpunkt handelt (also NICHT im Oktober 2125) sondern lediglich eine Umschreibung um nicht vom eigenen Tod sprechen zu müssen.

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Ob du das jetzt besser verstehst?????

Dieses Hinüberwachsen in ein "integrales" Bewusstsein und ein Umwerten der Werte ist - so versteh ich es - das Anliegen der jüdisch-christlichen Religion. Wir sind alle "Hebräer" (Hinübergänger) von einem Schöpfungstag in den nächsten und es ist dieser Übergang, bei dem uns die Bibel begleitet und Wegweiser ist.

Ich bezweifle sehr, dass es diese absolute Trennung gibt oder jemals gab. Das Mischungsverhaeltnis mag von Mensch zu Mensch verschieden sein, aber die reinen Auspraegungen gibt es wohl absolut selten.

 

Und ich haette ein ziemliches Problem damit, diese "Denkverbindung" als Ziel der christlichen Religion zu sehen. Mir fehlt da einfach Gott fast gaenzlich, ich hoere immer nur von Menschen, die sich gut verstehen sollen (was ja auch wichtig ist, aber eben nicht das einzige).

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Ob du das jetzt besser verstehst?????

Dieses Hinüberwachsen in ein "integrales" Bewusstsein und ein Umwerten der Werte ist - so versteh ich es - das Anliegen der jüdisch-christlichen Religion. Wir sind alle "Hebräer" (Hinübergänger) von einem Schöpfungstag in den nächsten und es ist dieser Übergang, bei dem uns die Bibel begleitet und Wegweiser ist.

Ich bezweifle sehr, dass es diese absolute Trennung gibt oder jemals gab. Das Mischungsverhaeltnis mag von Mensch zu Mensch verschieden sein, aber die reinen Auspraegungen gibt es wohl absolut selten.

 

Und ich haette ein ziemliches Problem damit, diese "Denkverbindung" als Ziel der christlichen Religion zu sehen. Mir fehlt da einfach Gott fast gaenzlich, ich hoere immer nur von Menschen, die sich gut verstehen sollen (was ja auch wichtig ist, aber eben nicht das einzige).

Lieber Soames!

Das stimmt natürlich, dass es die beiden Stufen der Bewusstseinsentwicklung nicht in "Reinform" gibt. Diese "Hinüberwachsen" ist ein Prozess, und das, was ich geschrieben habe, ist sozusagen im Zeitraffer gesehen. Ich sehe es auch so: wir stehen alle irgendwo in einem Zwischenstadium. Aber das Ziel wäre es halt, diesen Übergang zu bewältigen.

Die "Denkverbindung" ist die Voraussetzung dafür, dass das Beziehungbewusstsein ganz wach werden kann, dass das richtige "Lieben" gelernt werden kann. Für mich ist es ganz genau das, was die beiden obersten Gebote des Christentums sagen, was wir lernen sollen: Gott lieben und den Nächsten lieben wie mich selbst.

"Der wirksame Austausch mit dem Du (in mir drinnen mit "dem Vater", draußen mit dem andern Menschen) wird der höchste aller Werte." Ich habe es anders formuliert, meine aber genau dasselbe damit.

Das Wort Gott verwende ich ungern. (Versuche aber mein Leben aus dem Bewusstsein der Geborgenheit in dieser großen Liebe zu gestalten.)

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Das Wort Gott verwende ich ungern. (Versuche aber mein Leben aus dem Bewusstsein der Geborgenheit in dieser großen Liebe zu gestalten.)

... und warum, Susanne?

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"Der wirksame Austausch mit dem Du (in mir drinnen mit "dem Vater", draußen mit dem andern Menschen) wird der höchste aller Werte." Ich habe es anders formuliert, meine aber genau dasselbe damit.

Hm, diese Polarität stimmt so auch wieder nicht.

Denn "draußen", im anderen Menschen, begegnet mir doch auch "der Vater".

Oder habe ich das falsch verstanden?

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"Der wirksame Austausch mit dem Du (in mir drinnen mit "dem Vater", draußen mit dem andern Menschen) wird der höchste aller Werte." Ich habe es anders formuliert, meine aber genau dasselbe damit.

Hm, diese Polarität stimmt so auch wieder nicht.

Denn "draußen", im anderen Menschen, begegnet mir doch auch "der Vater".

Oder habe ich das falsch verstanden?

... begegnen wir nicht dem "Sohn"?

 

"Und der König wird ihnen antworten: Wahrlich ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, habt ihr mir getan." (Matt 25:40)

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"Der wirksame Austausch mit dem Du (in mir drinnen mit "dem Vater", draußen mit dem andern Menschen) wird der höchste aller Werte." Ich habe es anders formuliert, meine aber genau dasselbe damit.

Hm, diese Polarität stimmt so auch wieder nicht.

Denn "draußen", im anderen Menschen, begegnet mir doch auch "der Vater".

Oder habe ich das falsch verstanden?

... begegnen wir nicht dem "Sohn"?

 

"Und der König wird ihnen antworten: Wahrlich ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, habt ihr mir getan." (Matt 25:40)

"Der Vater", "der Sohn" - das kommt davon, wenn man versucht, das Wort "Gott" nicht zu verwenden.

An Jesus, den ich im Mitmenschen begegne, habe ich natürlich gedacht, und wo ich Jesus finde, finde ich auch Gott(-Vater).

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Das Wort Gott verwende ich ungern. (Versuche aber mein Leben aus dem Bewusstsein der Geborgenheit in dieser großen Liebe zu gestalten.)

... und warum, Susanne?

Ich tu mir schwer, es zu formulieren. Es gibt einen Text von Martin Buber, in dem er zum Schluss kommt, dass er auf das Wort nicht verzichten darf:

 

„Ja... es (_ das Wort „Gott") ist das beladenste aller Menschenworte. Keines ist so besudelt, so zerfetzt worden. Gerade deshalb darf ich darauf nicht verzichten. Die Geschlechter der Menschen haben die Last ihres geängstigten Lebens auf dieses Wort gewälzt und es zu Boden gedrückt;; es liegt im Staub und trägt ihrer aller Last. Die Geschlechter der. Menschen mit ihren Religionsparteiungen haben das Wort zerrissen; sie haben dafür getötet und sind dafür gestorben; es trägt ihrer aller Fingerspur und ihrer aller Blut. Wo fände ich ein Wort, das ihm gliche, um das Höchste zu bezeichnen! Nähme ich den reinsten funkelndsten Begriff aus der innersten Schatzkammer der Philosophen, ich könnte darin doch nur ein unverbindliches Gedankenbild einfangen,, nicht aber die Gegenwart dessen, den ich meine, dessen, den die Geschlechter der Menschen mit ihrem ungeheuren Leben und Sterben verehrt und erniedrigt haben. Ihn meine ich ja, den die höllengepeinigten, himmelstürmenden Geschlechter der Menschen meinen. Gewiss, sie zeichnen Fratzen und schreiben „Gott" darunter; sie morden einander und sagen „in Gottes Namen". Aber wenn aller Wahn und Trug zerfällt, wenn sie ihm gegenüberstehen im einsamsten Dunkel und nicht mehr Er, Er' sagen, sondern Du, Du' seufzen, Du` schreien, sie alle das Eine, und wenn sie dann hinzufügen, ,Gott`, ist es nicht der wirkliche Gott, den sie alle anrufen, der Eine, Lebendige, der Gott der Menschenkinder?! Ist nicht er es, der sie hört? Der sie - erhört? Und ist nicht eben dadurch das Wort Gott', das Wort des Anrufs, das zum Namen gewordene Wort, in allen Menschensprachen geweiht für alle Zeiten? Wir müssen die achten, die es verpönen, weil sie sich gegen das Unrecht und den Unfug auflehnen, die . sich so gern auf die Ermächtigung durch Gott` berufen; aber wir dürfen es nicht preisgeben. Wie gut lässt es sich verstehen, dass manche vorschlagen, eine Zeit über von den letzten Dingen' zu schweigen, damit die missbrauchten Worte erlöst werden! Aber so sind sie nicht zu erlösen. Wir können das Wort Gott` nicht reinwaschen, und- wir können es nicht ganz machen; aber wir können es, befleckt und zerfetzt wie es ist, vom Boden erheben und aufrichten über einer Stunde großer Sorge."

 

Ich finde den wunderschön und ich verstehe ihn so gut.

Trotzdem: Wenn ich hier im Forum mitlese, kommt mir der Gebrauch dieses Wortes so inflationär vor und - was noch schwerer wiegt und im Grunde ganz oft eien wirkliche Verständigung verhindert - jeder scheint von etwas anderem zu sprechen, wenn er "Gott" sagt. Missy Eve hat das auch schon einmal angesprochen (ich habe jetzt keine Zeit, den Thread zu suchen). Sie hat von XXXX geredet und erklärt, was sie damit meint.

Das ist auch mit ein Grund, warum ich versuche, anders zu formulieren und gleich von vornherein mitzusagen, wie meine Beziehung zu diesem "Gott" ist.

Das ist das nämlich der für mich noch viel wichtigere Grund, so weit ich kann, auf das Wort zu verzichten: ich habe eine ganz große Scheu davor, zu sagen, wer oder was dieser Gott ist; was für Eigenschaften er hat usw. Theologisches Reden über Gott ist für mich was ganz Befremdliches.

Wirklich reden kann ich doch höchstens darüber, wie ich ihn erfahre. "Aber wenn aller Wahn und Trug zerfällt, wenn sie ihm gegenüberstehen im einsamsten Dunkel und nicht mehr Er, Er sagen, sondern Du, Du seufzen, Du` schreien...."

Solange ich "er" sage, ist es für mich, als ob ich "ihn" funktionalisieren würde, in Besitz nehmen und gleichzeitig damit die "lebendige Beziehung dazwischen" kappen. Dann ist "er" da draußen und droben und ich hier herunten im Dunkeln.....Es kommt mir vor, als ob allein durch den Gebrauch dieses Wortes das große DU in ein Ding verwandelt würde.

 

Geht es denn niemandem von euch so?

bearbeitet von Ennasus
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"Der wirksame Austausch mit dem Du (in mir drinnen mit "dem Vater", draußen mit dem andern Menschen) wird der höchste aller Werte." Ich habe es anders formuliert, meine aber genau dasselbe damit.

Hm, diese Polarität stimmt so auch wieder nicht.

Denn "draußen", im anderen Menschen, begegnet mir doch auch "der Vater".

Oder habe ich das falsch verstanden?

... begegnen wir nicht dem "Sohn"?

 

"Und der König wird ihnen antworten: Wahrlich ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, habt ihr mir getan." (Matt 25:40)

"Der Vater", "der Sohn" - das kommt davon, wenn man versucht, das Wort "Gott" nicht zu verwenden.

An Jesus, den ich im Mitmenschen begegne, habe ich natürlich gedacht, und wo ich Jesus finde, finde ich auch Gott(-Vater).

... ich finde es schon geheimnisvoll-faszinierend, wie sich Gott manifestiert, - einmal als transzendenter "Vater", - und dann "als Mensch", als Sohn des Vaters , als der Mensch Jesus Christus von Nazareth!

Beide EINS im Wesen, doch verschieden in den Personen!

bearbeitet von lh17
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Ob du das jetzt besser verstehst?????

Dieses Hinüberwachsen in ein "integrales" Bewusstsein und ein Umwerten der Werte ist - so versteh ich es - das Anliegen der jüdisch-christlichen Religion. Wir sind alle "Hebräer" (Hinübergänger) von einem Schöpfungstag in den nächsten und es ist dieser Übergang, bei dem uns die Bibel begleitet und Wegweiser ist.

Liebe Susanne,

 

diese Erkenntnisse von rechter und linker Gehirnhälfte stammen aus der Forschung und sind hoch interessant!

 

Was bringen sie jedoch für meinen religiösen Weg?

 

Bewußt kann ich die Reaktionen rechter und linker Hemisphäre nicht beeinflussen, - wie soll ich sie "integrieren"?. Hat Gott vielleicht etwas falsch gemacht, als er uns das Hirn in dieser Konstellation gab?

 

Gott hat dem Menschen ein Gewissen gegeben, - mit ihm kann ich meine Schuld erkennen - wenn ich Reue verspüre kann ich von den Handreichungen der Kirche, den Sakramenten Gebrauch machen.

Irgendwann "schärft" sich des Gewissen, ich erhalte mehr "Kraft" beim Durchhalten in der Liebe, - ich lasse mehr und mehr ab von meinem Macho-Gehabe!

 

Wenn nun rechte (eher weibliche) und linke (eher männliche) Gehirnhälfte, wenn Du es so nennen möchtest "integrieren", so darf da kein Neutrum, kein neutrales Wesen dabei herauskommen, sondern wir bleiben immerzu Mann und Frau, und jeder bedarf der Ergänzung durch den Anderen, - das ist doch schön so!

 

Wenn wir Innen und Außen, Subjekt und Objekt unterscheiden, was soll das schaden - davon erhalten wir ständig Impulse, die uns in Bewegung versetzen - wir brauchen im Leben Abwechslung, - sonst wird´s zu langweilig!

 

Liebe und Haß gilt´s natürlich zu unterscheiden und zu bewerten. Warum hasse ich und wen hasse ich? Erlebe ich Genugtuung an der Rache? Was löst den Haß aus? Fühle ich mich überhaupt noch wohl in diesem Spannungsfeld von Einstecken und Vergelten?

 

Gruß

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Liebe Susanne,

 

nein, mir geht es nicht wie Dir. Ich bin der Auffassung, dass ich sehr wohl auch ueber Gott und nicht nur ueber meine Beziehung zu ihm nachdenken darf. Nur eines muss erkannt bleiben: was immer ich denke, kann Gott nie ganz fassen. Wie aber willst Du eine Beziehung leben und ueber sie sprechen, wenn Dir das Gegenueber im Dunkeln bleibt? Und natuerlich kann der Mensch positive Aussagen ueber Gott machen, denn wenn sie auf Offenbarung und Vernunft gruenden, werden sie nicht falsch sein. Sie beschreiben also gewisse Seiten Gottes, ohne das Gesamtwesen umfassend abbilden zu koennen. Wenn ich also, abgestuetzt durch die Bibel und die Tradition, sage, dass Gott z. B. die Liebe, die Barmherzigkeit, aber auch die Gerechtigkeit ist, dann ist er nicht nur eines davon, sondern alles. Und noch vieles mehr. Das aber heisst nicht, dass er nicht die Liebe, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit ist. Habe ich meinen Gedanken halbwegs verstaendlich erklaert?

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