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Vom Beten


Martin

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>Denn wenn ihr den Tempel

aus keinem anderen Grund betreten solltet, als zu bitten,

werdet ihr nicht empfangen:

...

Oder sogar wenn ihr ihn betreten solltet,

um zum Wohl anderer zu bitten,

werdet ihr nicht erhört. <

 

(ich ergänze)

 

Und wenn ihr ihn betreten solltet,

um euch zu erniedrigen,

werdet ihr nicht erhöht:


 

 

Hallo Martin,

 

ich hätte erwartet, dass es einem Katholiken bei diesen Versen kalt den Rücken runterläuft.

 

Heißt es bei Euch nicht:

- dass dem geben wird, der bittet?

- ... was ist mit Euren Gebeten für Kirche und Staat, für Arme und Kranke, die regelmäßig im Gottesdienst stattfinden?

- betet Ihr nicht sogar für Verstorbene?

- sollt ihr nicht demütig sein und euch erniedrigen, damit ihr erhöht werdet?

 

Viele Grüße

Heidi

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Hallo Ihr Lieben, ich finde es sehr schön, daß es auch noch Stellen im Forum gibt, wo sich die Diskussion lohnt. Da schalte ich mich gerne ein.

 

Liebe Heidi, lieber Martin,

 

mir sagt das Zitat vor allem, daß das Gebet kein einfaches Mittel zum Zweck ist. Die Aussage "Heißt es bei Euch nicht:

- dass dem geben wird, der bittet?" wäre sehr mißverstanden, wenn Gott als Otto-Versand ohne Rechnungswesen herauskäme. Man muß sie vielmehr im Zusammenhang mit Matth. 6,8 lesen: "Euer Vater im Himmel weiß ja, das Ihr braucht, bevor Ihr ihn bittet." So endet ja auch im Grunde der Text am Anfang dieses Threads.

 

Beten für andere oder für mich selbst ist in der Tat sinnlos, wenn es nicht aus dem Grunde kommt, aus dem alles seinen Sinn erhält: aus der Liebe. Paulus schreibt im Hohen Lied "Wenn ich mit Menschen- und Engelszungen redete, hätte aber die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz und eine klingende Schelle." Mein Gebet für andere zeigt meine Verbundenheit mit ihnen, es ist ein Zeichen, daß ich mich über mich selbst hinaus entwerfe und dem anderen zuwende. Mein Gebet für mich selbst zeigt meine Verbundenheit mit Gott - indem ich mich an ihn wende, setze ich (für mich!) ein Zeichen des Vertrauens, weil ich mein Anliegen expressis verbis in seine Hände gebe. Gott braucht mein Gebet nicht - aber ich lebe aus der Beziehung zu Gott, die sich im Gebet entwickelt.

 

Ein Wort zu Pedrino: Daß Du die persönliche Erfahrung einer göttlichen "Antwort" als subjektiv, ja als Illusion verstehst, ist von Deiner Warte aus natürlich naheliegend. Dennoch kannst Du über die Wirklichkeit dieser Antwort, wie ich sie erlebe, keine Aussage machen - es sei denn, Du lehnst grundsätzlich die Möglichkeit ab, daß es Erfahrungen gibt, die Dir (noch ) verschlossen sind. Das wäre aber eine sehr dogmatische Einstellung.

 

Liebe Grüße

 

Thomas

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Zitat von ThomasBloemer am 13:35 - 13.Juni.2001

 

Dennoch kannst Du über die Wirklichkeit dieser Antwort, wie ich sie erlebe, keine Aussage machen - Thomas


 

Lieber Thomas,

 

du bist ebenso ein "biologisches" Produkt wie ich. Für uns beide gelten die gleichen Naturgesetze. Was uns unterscheidet ist, neben den Äußerlichkeiten, die individuelle Denkweise.

 

Du kannst dir alles Mögliche denken oder ausdenken, ob es aber real existiert, das unterliegt den für uns beide geltenden "Naturgesetzen".

 

Das, was du glaubst (denkst), glaubst du auf Grund deiner individuellen Denkweise. Mit einer realen Existenz des Geglaubten hat das nichts, aber rein garnichts zu tun denn hierfür gelten für alle die gleichen Bedingungen.

 

Gruß Pedrino

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Lieber Martin,

 

zunächst: Moussa ist ein Männername, die arabische Form von Mose, einem unserer Propheten.

 

Ich sehe, was Du meinst. Von einem rein literarischen Standpunkt aus kann man an den Gedichten Gibrans Gefallen finden. Als ich allerdings anläßlich meiner baldigen Hochzeit von einer Nichtmuslimin "Der Prophet" geschenkt bekam -hier sind auch die Worte über die Heirat enthalten- und dieses Buch las, fiel mir auf, daß es mich eher deprimierte als Trost spendete

oder Hoffnung gab. Das ist natürlich eine rein subjektive Empfindung.

 

Mir fiel auf, wie unterschiedlich diese Worte eines Menschen, so schön sie auch klingen und soviel Wahrheit sie auch enthalten mögen, auf mich wirkten im Gegensatz zum Wort Gottes, dem Koran. Auch die Bibel, obwohl wir Muslime sie in ihrer heutigen Fassung nicht mehr als ausschließliches  Wort Gottes betrachten, macht mich weit fröhlicher als dieses Werk.

 

Ich will weder den Schreiber herabwürdigen noch Poesie oder Literatur in irgendeiner Weise als negativ darstellen. Für mich als gläubigen Muslim hat jedoch ein philosophisches Werk keinerlei Bedeutung oder Wahrheitsgehalt. Ich lese diese Dinge aus reinem Interesse an den Gedankenspielen von Menschen. Realität ist für mich aber allein der Koran.  

 

"Ich kann euch nicht lehren,

wie man in Worten betet."

 

Gott hat uns -Christen wie Muslime- gelehrt in Worten zu beten und es ist gut so.

 

"Gott hört nicht auf eure Worte,

außer wenn Er selbst sie durch eure Lippen ausspricht."

 

Damit wären wir wieder bei der Frage, erhört Er unsere Gebete. Diese habe ich oben bereits beantwortet.

 

Darf ich Dir auch eine persönliche Frage stellen? Bist Du überzeugter praktizierender Christ?

 

 

Lieber Pedrino,

 

danke für die von Dir zitierten Definitionen. Leider hast Du versäumt, sie in Zusammenhang zu meinem Beitrag zu bringen, bzw. meine Aussagen unter diese Definitionen zu subsumieren und daraus Schlüsse zu ziehen. Also daher meiner Frage: was willst Du mir damit sagen?

 

Ein "Verbrecher", der Gesetzeslücken nutzt, um "Verbrechen" zu begehen, handelt nach unseren Gesetzen legal, ist also kein Verbrecher. Entweder er verstößt gegen das Gesetz und macht sich so zum Täter oder er handelt innerhalb des gesetzlichen Rahmens und ist kein Täter im strafrechtlichen Sinne.

 

Freundliche grüße

 

Moussa

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>> Das, was du glaubst (denkst), glaubst du auf Grund deiner individuellen Denkweise. Mit einer realen Existenz des Geglaubten hat das nichts, aber rein garnichts zu tun denn hierfür gelten für alle die gleichen Bedingungen. << (Pedrino an Thomas B.)

 

 

Das sehe ich etwas anders, Pedrino.

 

» Das Sein west dem Seienden an.«, um es mal mit Heidegger auszudrücken. Ob etwas existiert oder nicht existiert, ist unabhängig davon, ob wir es denken oder glauben. Insoweit also Zustimmung meinerseits.

 

Es macht allerdings einen merklichen Unterschied, ob ich etwas für existent halte oder nicht, unabhängig davon, ob es tatsächlich existiert. Welche Bedingungen für den einzelnen gelten, hat daher nicht unbedingt damit zu tun, was tatsächlich existent ist, sondern in hohem Maße damit, was er für existent hält. Ganz unabhängig davon, ob es Gott und Hölle gibt, gelten für denjenigen, der daran glaubt, andere Bedingungen als für jemanden, der nicht daran glaubt.

 

Nicht nur das Existierende, sondern auch das als existierend Gedachte, selbst wenn es in Wirklichkeit nicht existiert,  schafft Wirklichkeit.

 

Gruß

Cano

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Zitat von Cano am 16:06 - 13.Juni.2001

>> Es macht allerdings einen merklichen Unterschied, ob ich etwas für existent halte oder nicht, unabhängig davon, ob es tatsächlich existiert.

 

Lieber Cano,

 

für das reale Sein oder Nichtsein ist die unterschiedliche Denkweise unerheblich.

 

zu Zeiten, als unser Sonnensystem noch nicht so erforscht war, haben viele geglaubt (manche tun das heute noch), dass Leben auf den Planeten existieren würde.

 

Für beide Parteien galt aber schon immer, dass ein Leben auf den Planeten nicht vorhanden ist.

 

Bei dem Glauben verhält es sich ebenso. Für beide Parteien gilt, es gibt keinen realen Gott.

 

Gruß Pedrino

 

 

(Geändert von pedrino um 16:57 - 13.Juni.2001)

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>> für das reale Sein oder Nichtsein ist die unterschiedliche Denkweise unerheblich. << (Pedrino)

 

 

Da sind wir uns rein theoretisch ja einig, Pedrino,

 

aber auf das reale Sein oder Nichtsein kommt es im gedanklichen und transzendenten Bereich praktisch überhaupt nicht an. Um Wirkungen zu entfalten, genügt die gedankliche Überzeugung, daß etwas ist.

 

Beispiel: Deine Frau ist treu wie Gold. Infolge irgendwelcher fehlinterpretierter Sachverhalte bist Du aber der Überzeugung, sie ginge Dir fremd. – Du wirst mir doch nicht erzählen wollen, daß in diesem Fall Dein Denken (oder glauben) unerheblich ist, und, obwohl es sich bei dem Fremdgehen um einen nicht-existenten Sachverhalt handelt, keine Auswirkungen hat.

 

>> Bei dem Glauben verhält es sich ebenso. Für beide Parteien gilt, es gibt keinen realen Gott. <<

 

Daß es keinen realen Gott gibt, wage ich nicht zu behaupten. Ich wüßte nicht, wie ich ausschließen kann, daß es einen gibt. Ich kann für mich persönlich lediglich ausschließen, daß es einen Gott gibt, wie er von jedweder mir bekannten Glaubensgemeinschaft für real gehalten wird.

 

Was für beide Parteien tatsächlich gilt, wissen wir nicht. Für unsere irdischen Verhältnisse muß es genügen, daß Gott eine Realität sein könnte. Dies legitimiert bereits, an seine Existenz zu glauben und ihn für eine Realität zu halten. Dadurch wird er praktisch zur Realität. Für eine der beiden Parteien gibt es deshalb auch ganz real einen realen Gott, selbst wenn es ihn nicht geben sollte.

 

Gruß

Cano

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Die Frage, ob es einen Gott gibt

 

Einer fragte Herrn Keuner, ob es einen Gott gäbe. Herr Keuner sagte: "Ich rate dir, nachzudenken, ob dein Verhalten je nach der Antwort auf diese Frage sich ändern würde. Würde es sich nicht ändern, dann können wir die Frage fallen lassen. Würde es sich ändern, dann kann ich dir wenigstens noch so weit behilflich sein, daß ich dir sage, du hast dich schon entschieden: Du brauchst einen Gott.

 

(B. Brecht)

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Zitat von Heidi am 12:54 - 13.Juni.2001


>Denn wenn ihr den Tempel

aus keinem anderen Grund betreten solltet, als zu bitten,

werdet ihr nicht empfangen:

...

Oder sogar wenn ihr ihn betreten solltet,

um zum Wohl anderer zu bitten,

werdet ihr nicht erhört. <

 

(ich ergänze)

 

Und wenn ihr ihn betreten solltet,

um euch zu erniedrigen,

werdet ihr nicht erhöht:


 

 

Hallo Martin,

 

ich hätte erwartet, dass es einem Katholiken bei diesen Versen kalt den Rücken runterläuft.

 

Heißt es bei Euch nicht:

- dass dem geben wird, der bittet?

- ... was ist mit Euren Gebeten für Kirche und Staat, für Arme und Kranke, die regelmäßig im Gottesdienst stattfinden?

- betet Ihr nicht sogar für Verstorbene?

- sollt ihr nicht demütig sein und euch erniedrigen, damit ihr erhöht werdet?

 

Viele Grüße

Heidi


 

 

Thomas hat zwar schon eine (gute) Antwort gegeben, dennoch: Könnte noch ein anderer erfahrener Beter eine Antwort versuchen ?

 

Herzliche Grüße

Martin

 

 

 

(Geändert von Martin um 18:56 - 13.Juni.2001)

 

 

(Geändert von Martin um 19:25 - 13.Juni.2001)

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Lieber (unter der Prämisse, daß dein Name dein Name ist) Moussa,

 

zunächst einmal Gottes Segen für deine bevorstehende Hochzeit.

 

Deine Empfindungen zu "von der Ehe" kann ich nachvollziehen; mir erging es beim ersten Lesen ebenso. Mir erschien es zunächst so, als würde die Distanz über die Nähe gestellt.  Dennoch ... je länger ich darüber nachdenke (mit immerhin schon 14 Ehejahren an "Erfahrung"  , um so weniger möchte ich die Zeilen zurückweisen - wie beim ersten Lesen.

 

Ich bemerke bei mir, daß gerade ein poetisches Werk mich letztendlich wieder auf die Bibel zurückverweist, mir neue Blickwinkel erschließt, auf Bedeutungsinhalte, die sich mir bis dahin manchesmal nicht erschlossen hatten.

 

Wenn der "Prophet" sagt, er könne uns nicht in Worten beten lehren - so widerspricht das nicht deiner Aussage, daß Gott uns Worte zum Gebet gegeben hat. Ich höre hier nur - auch im Kontext - den Hinweis, daß wir uns nicht in Worten verlieren sollen, z.B. indem wir lange Monologe vor Gott entwickeln, oder Worte für die "Kulisse" sprechen. Ich sehe hier einen Hinweis auf das Schweigende Gebet, auf die Öffnung in Richtung Gott. Zu Hören, anstatt zu reden.

 

"Gott hört nicht auf eure Worte,

außer wenn Er selbst sie durch eure Lippen ausspricht."

 

Hier sehe ich Gottes Führsorge: Nicht alles, war wir erbitten mögen, muß für uns gut sein -  wir sollten im Einklang mit Gottes Willen bitten.

 

Wobei meiner Ansicht der Abschluß alles zusammenfaßt:

 

"Dich brauchen wir;

und indem du uns mehr von dir gibst,

gibst du uns alles."

 

Das spricht mein Herz an.

 

 

Bin ich ein überzeugter praktizierender Christ ?

 

Vor vier Jahren hätte ich mit "nein" antworten müssen; dann habe ich die Wurzeln meines Glaubens neu entdeckt (oder sie mich ?) und sehe mich auf einem Weg. Es ist noch viel Suchen um das "rechte" Verstehen dabei, doch habe ich keinerlei Zweifel an Ziel und Fundament. Wenn du akzeptieren kannst, daß ich mich fortschreitend auf einem Weg sehe, bin ich überzeugter und auch praktizierender und bekennender katholischer Christ.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Hallo!

 

Nur mal so über pedrino: ich habe selten einen so gläubigen Atheisten gesehen, von dem kann unsereins als Christ ja in seinem Vertrauen auf die Richtigkeit seiner Meinung noch was lernen. Im Ernst.

 

Zu Cano: ich behaupte mal, Cano, Du bist keinesfalls "gottlos" (was immer das heißen mag). Mir scheint, dass Dir dieser, den wir Gott nennen, so unendlich groß, ewig und fern vorkommt, dass Dir jegliche Äußerung über seinen Zustand, sein Wesen, als große Anmaßung erscheint. Bist also quasi ein Verfechter negativer Theologie (wenn überhaupt). Gut, die Menschwerdung lehnst Du ab, das ist Dein gutes Recht. Aber mir sind auch die Christen lieber, die sehr vorsichtig mit Gottes Adjektiven umgehen. Meister Eckehart (kennst Du dessen Differenzierung zwischen "Gottheit" und "Gott"?) ist mir näher als Thomas von Aquin.

 

Ralf

 

P.S.: Und zum Beten: ich finde den maronitischen Christen Gibran zwar sehr gut, aber die Hl. Schift hat für mich immer noch größere Autorität, was das Beten angeht.

 

(Geändert von Ralf um 14:34 - 14.Juni.2001)

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Danke für den Hinweis, Ralf,

 

ich hatte nicht gewußt, daß Khalil Gibran maronitischer Christ war.

 

Den entsprechenden Link, den du mir auf meine Anfrage per Messenger geschickt hast, möchte ich gerne für andere Interessierte veröffentlichen (im deutschsprachigen Raum bin ich nicht fündig geworden).

 

http://leb.net/gibran/

 

Herzliche Grüße

Martin

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Zitat von Ralf am 14:29 - 14.Juni.2001

Hallo!

in seinem Vertrauen auf die Richtigkeit seiner Meinung noch was lernen. Im Ernst.

 

Lieber Ralf,

 

dies ist ganz einfach, sei Realist.

 

Gruß Pedrino

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Zitat von pedrino am 10:09 - 15.Juni.2001


Zitat von Ralf am 14:29 - 14.Juni.2001

Hallo!

in seinem Vertrauen auf die Richtigkeit seiner Meinung noch was lernen. Im Ernst.

 

Lieber Ralf,

 

dies ist ganz einfach, sei Realist.

 

Gruß Pedrino

 

Nein, Pedrino, so einfach ist das nicht.

Woher weißt Du, was die Realität ist?

 

Viele Grüße

Heidi

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Zitat von Heidi am 11:17 - 15.Juni.2001

 

Nein, Pedrino, so einfach ist das nicht.

Woher weißt Du, was die Realität ist?

 

Liebe Heidi,

 

doch, doch, es ist sehr einfach.

 

Lebe nach dem, was nachvollziehbar ist und nimm alles andere nur zur Kenntnis.

 

So hast du den Blick frei für das Wesentliche und kannst dir unnötigen geistigen Ballast vom "Halse" halten.

 

Gruß Pedrino

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Zitat von pedrino am 11:36 - 15.Juni.2001


Zitat von Heidi am 11:17 - 15.Juni.2001

 

Nein, Pedrino, so einfach ist das nicht.

Woher weißt Du, was die Realität ist?

 

Liebe Heidi,

 

doch, doch, es ist sehr einfach.

 

Lebe nach dem, was nachvollziehbar ist und nimm alles andere nur zur Kenntnis.

 

So hast du den Blick frei für das Wesentliche und kannst dir unnötigen geistigen Ballast vom "Halse" halten.

 

Gruß Pedrino


 

Lieber Pedino,

 

mal unabhängig von der Religion: sind Gefühle für Dich (immer) nachvollziehbar ?

Falls nein: spielen diese bei Deinem Verhalten (soweit es bewußt gesteuert ist) keine Rolle ??

 

Liebe Grüße,

 

Matthias

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Zitat von Matthias am 11:57 - 15.Juni.2001

sind Gefühle für Dich (immer) nachvollziehbar ?


 

Lieber Matthias,

 

Gefühle sind abstrakt und real durch das gefühlsmäßig bedingte Verhalten des Menschen erkennbar.

 

Der Glaube als Denkprozeß ist auch abstrakt und real durch das meinungsbedingte (glaubensbedingte) Verhalten der Menschen erkennbar. Die Glaubeninhalte selbst sind im Bezug zu dem Begriff wie Gefühl weder abstrakt, noch real vorhanden. Sie entspringen dem Denken des menschlichen Gehirns und sind lediglich als Begriffsbestimmungen vorhanden.

 

Gruß Pedrino

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Zitat von pedrino am 11:36 - 15.Juni.2001


Zitat von Heidi am 11:17 - 15.Juni.2001

 

Nein, Pedrino, so einfach ist das nicht.

Woher weißt Du, was die Realität ist?

 

Liebe Heidi,

 

doch, doch, es ist sehr einfach.

 

Lebe nach dem, was nachvollziehbar ist und nimm alles andere nur zur Kenntnis.

 

So hast du den Blick frei für das Wesentliche und kannst dir unnötigen geistigen Ballast vom "Halse" halten.

 

Gruß Pedrino

 


 

Lieber Pedrino,

 

ich finde die rechtsradikale Parolen sehr einfach nachzuvollziehen. In dem Moment, wo ich mein Hirn nicht anstrenge, wird mich ein "die Ausländer nehmen uns die ARbeit weg" usw. sehr schnell überzeugen.

 

Ich könnte mich also auf das Wesentliche beschränken und Ausländer aus Deutschland vereckeln, wenn ich bei dieser einfachen Denkweise stehen bleiben würde und sie als Realitätsbeschreibend anerkennen würde.

 

Viele Grüße

Heidi

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Zitat von Heidi am 13:28 - 15.Juni.2001

ich finde die rechtsradikale Parolen sehr einfach nachzuvollziehen. In dem Moment, wo ich mein Hirn nicht anstrenge, wird mich ein "die Ausländer nehmen uns die ARbeit weg" usw. sehr schnell überzeugen.

 

Ich könnte mich also auf das Wesentliche beschränken und Ausländer aus Deutschland vereckeln, wenn ich bei dieser einfachen Denkweise stehen bleiben würde und sie als Realitätsbeschreibend anerkennen würde.


 

Liebe Heidi,

 

Ich bezog mich bei meinen Ausführungen nicht um die Verhaltensweisen von irgendwelchen Interessengruppen sondern um nachvollziehbares, allgemein-gültiges Wissen unserer Gesellschaft.

 

Gruß Pedrino

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Zitat von pedrino am 13:53 - 15.Juni.2001

Zitat von Heidi am 13:28 - 15.Juni.2001


ich finde die rechtsradikale Parolen sehr einfach nachzuvollziehen. In dem Moment, wo ich mein Hirn nicht anstrenge, wird mich ein "die Ausländer nehmen uns die ARbeit weg" usw. sehr schnell überzeugen.

 

Ich könnte mich also auf das Wesentliche beschränken und Ausländer aus Deutschland vereckeln, wenn ich bei dieser einfachen Denkweise stehen bleiben würde und sie als Realitätsbeschreibend anerkennen würde.


 

Liebe Heidi,

 

Ich bezog mich bei meinen Ausführungen nicht um die Verhaltensweisen von irgendwelchen Interessengruppen sondern um nachvollziehbares, allgemein-gültiges Wissen unserer Gesellschaft.

 

Gruß Pedrino

 

Lieber Pedrino,

 

1933 hatte die o.g. Interessengruppe in freien Wahlen die Mehrheit bekommen. Dies war wohl das "nachvollziehbare, allgemein-gültige Wissen" der damaligen deutschen Gesellschaft. (Die allgemeine Menschenrechtsdeklaration ist ja erst nach '45 als Reflex auf diese Zeit  entstanden.)

 

Das aus dem individuellen Gewissen (Glauben) begründete Handeln von Pater Alfred Delp, Dietrich Bonhoeffer oder Helmut James Graf Moltke ist nach dieser Logik wohl falsch gewesen.

 

Liebe Grüße

 

Matthias

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Derweil in Fragen und Antworten das Thema immer wieder unter die Räder kommt und nachdem anscheinend feststeht, daß Khalil Gibran maronitischer Christ ist - die als so gut wie katholisch angesehen werden können (?) - nochmals ein neuer Anlauf (wobei ich auch dort gerne wieder in das Thema einsteige, sobald sich der Ableger beruhigt hat).

 

 

 

Und er (der Prophet) antwortete:

 

Ihr betet in eurer Not und Pein;

würdet ihr doch auch in der Fülle eurer Freude

und in den Tagen des Überflusses beten.

 

Denn was ist das Gebet anderes

als die Entfaltung eurer selbst in den lebendigen Äther hinein ?

 

Und wenn es zu eurem Trost ist,

das Finstere in euch in den Raum zu ergießen,

ist es auch zu eurer Freude,

die Morgenröte eures Herzens darin zu verströmen.

 

Und wenn ihr nichts anderes könnt als weinen,

wenn eure Seele euch zum Beten aufruft,

sollte sie euch trotz des Weinens

immer und immer wieder dazu anspornen,

bis ihr lacht.

 

Wenn ihr betet,

erhebt ihr euch und trefft in den Lüften jene,

die zur selben Stunde beten

und denen ihr nur im Gebet begegnen könnt.

 

Daher soll euer Besuch in diesem unsichtbaren Tempel

nur der Verzückung und süßen Kommunion dienen.

 

Denn wenn ihr den Tempel

aus keinem anderen Grund betreten solltet, als zu bitten,

werdet ihr nicht empfangen:

 

Und wenn ihr ihn betreten solltet,

um euch zu erniedrigen,

werdet ihr nicht erhöht:

 

Oder sogar wenn ihr ihn betreten solltet,

um zum Wohl anderer zu bitten,

werdet ihr nicht erhört.

 

Es ist genug,

daß ihr den unsichtbaren Tempel betretet.

 

Ich kann euch nicht lehren,

wie man in Worten betet.

 

Gott hört nicht auf eure Worte,

außer wenn Er selbst sie durch eure Lippen ausspricht.

 

Und ich kann euch nicht das Gebet der Meere und der Wälder und der Berge lehren.

 

Aber ihr, die ihr aus den Bergen und den Wäldern und den Meeren geboren seid,

könnt ihr Gebet in eurem Herzen finden,

und wenn ihr nun in der Stille der Nacht hinhört,

werdet ihr sie schweigend sagen hören:

 

"Unser Gott,

der du bist unser geflügeltes Ich,

es ist dein Wille in uns,

der will.

 

Es ist dein Wunsch in uns,

der wünscht.

 

Es ist dein Drängen in uns,

das unsere Nächte,

die dein sind,

in Tage verwandelt,

die auch dein sind.

 

Wir können dich um nichts bitten,

denn du kennst unsere Bedürfnisse,

ehe sie in uns geboren werden;

 

Dich brauchen wir;

und indem du uns mehr von dir gibst,

gibst du uns alles."

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Zitat von Matthias am 15:56 - 15.Juni.2001

 

1933 hatte die o.g. Interessengruppe in freien Wahlen die Mehrheit bekommen. Dies war wohl das "nachvollziehbare, allgemein-gültige Wissen" der damaligen deutschen Gesellschaft.

 

Lieber Matthias,

 

für mich wäre dies in der damaligen Zeit unnötiger geistiger Ballast gewesen.

 

Die Frage stellt sich aber dahin gehend, ob für die breite Masse die politische Reife vorhanden gewesen war, um dies auch zu erkennen bzw. die Macht, um dagegen wirksam vorzugehen.

 

Nicht die Märtyer (so bewundernswert sie sind) haben das 3. Reich besiegt, sondern die Alliierten.

 

Gruß Pedrino

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Nun, meine lieben Schwestern und Brüder im Glauben,

 

 

teilen wir dieses Gebetsverständnis,

oder haben wir eine "praktischere" Einstellung ?

 

Ist Khalil Gibran zu "mystisch" ?

 

 

Herzliche Grüße

Martin

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Da die Diskussion hier abgerutscht ist, noch einmal etwas zum Thema von der kath.de Startseite:

 

"Der Evangelische Kirchentag in Frankfurt hat seine eigene Tagesordnung

 

Beten auch für Bernds schmerzendes Rückgrat

.

..Doch selbst wer den etwa hundert Menschen, die während der Gebete verzückt ihre Arme heben und Hände, eher befremdet zusieht, der ahnt, wie glaubensernst es ihnen mit der Hoffnung ist, Gott möge etwas übrig haben für die Wohnungslosen in ihrer Nachbarschaft, für das Frankfurter Rotlichtviertel, für "gläubige Lehrer'' - und nicht zuletzt für den eingeklemmten Nerv in Bernds geplagtem Rücken.

 

Naivität? Oder ein vitaler, ungebrochener Glaube,...?. "

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