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Wortgottesdienst mit Kommunionausteilung


Lucie

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Ich finde das Argument, dass die Wort-Gottes-Feier der Kommunionausteilung nicht bedarf bzw. entwertet würde, recht interessant, aber auch problematisch. Denn das gleiche müsste dann für den Wortgottesdienst der Eucharistiefeier gelten, der dann auch nur Beiwerk wäre und kein vollwertiger Teil der sonntäglichen Versammlung.

 

Die Frage nach der Verwechslungsgefahr ist, glaube ich, weniger eine Überlegung als eine praktische Erfahrung. Man hat mir aus einer Gemeinde erzählt, bei der die Gemeindereferentin eine Wort-Gottes-Feier im einen Pfarrteil, der Priester im anderen Pfarrteil die Messe hält. Und was sagten die Leute irgendwann? "Die Marie-Messe war heut' wieder ganz schön" (die Gemeindereferentin hieß Marie).

 

Was hier dahinter steckt: für theologisch Interessierte mag der Unterschied zwischen Kommunionausteilung und Eucharistie klasglar sein. Für viele Leute, die bei uns am Dorf in die Kirche kommen, ist er es nicht. Das merkt man schon daran, dass die oben erwähnte Karfreitagsliturgie vielen gar nicht als "Nicht-Messe" auffällt.

 

Für mich kommt es - wie schon gesagt - sehr wesentlich auf die pastorale Situation an. Wenn es eine Ausweichmöglichkeit gibt, oder die Gemeinde z.B. in einer ländlichen Gegend sowieso recht mobil ist, und die "Mess-Ausfall-Rate" nicht jeder Sonntag ist, dann würde ich keine Kommunionausteilung halten. Warum auch? Die Gemeinde hat genug andere Möglichkeiten, zusammen Gottesdienst zu feiern. Gibt es gute Argumente für eine Kommunionausteilung, dann sollte sie auch stattfinden (s.o. das Beispiel vom Seniorenheim). Das entspricht ja auch der Tradition der Kirche, den Kranken, die nicht zum Gottesdienst kommen können, die Kommunion nach Hause zu bringen. - Also, ich würde da keine Regel formulieren wollen, sondern den Einzelfall betrachten.

 

Übrigens dachte ich, dass der Bischof die Erlaubnis zur Wort-Gottes-Feier geben muss?! Ist, glaube ich, zumindest hier in Eichstätt so.

 

Noch zum Stundengebet: ob die Argumente/Modelle von Ringseisen überzeugend sind, wage ich nicht zu beurteilen - noch nicht ausprobiert. Aber ich meine, es ist eine bedenkenswerte Idee, denn das Stundengebet soll ja ausdrücklich das Gebet der Gemeinde sein. Warum also diese Dinge nicht verbinden? Ich denke, das passt so gut oder schlecht wie zu einer Wort-Gottes-Feier.

 

Just my 2 cents!

 

Markus

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Ich finde das Argument, dass die Wort-Gottes-Feier der Kommunionausteilung nicht bedarf bzw. entwertet würde, recht interessant, aber auch problematisch. Denn das gleiche müsste dann für den Wortgottesdienst der Eucharistiefeier gelten, der dann auch nur Beiwerk wäre und kein vollwertiger Teil der sonntäglichen Versammlung.

Der Wortgottesdienst erscheint erst seit dem Vat.II als "vollwertiger" Teil der heiligen Messe. Vorher hieß er "Vormesse" und es genügte lt. Beichtspiegel die drei Hauptteile (Opferung, Wandlung, Kommunion) mitzufeiern.

 

So war es damals in einigen (vielen??) Dörfern Brauch, dass die Männer erst nach der Predigt in die Kirche kamen (ich nehme an vom Wirtshaus)und ihre Plätze oft auf der Empore einnahmen, noch rechtzeitig für das Wesentliche. Diese Wertung des Wortgottesdienstes ist bei vielen älteren Leuten noch zumindest "im Hinterkopf" gegenwärtig.

 

Elisabeth

bearbeitet von Elima
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Ich finde das Argument, dass die Wort-Gottes-Feier der Kommunionausteilung nicht bedarf bzw. entwertet würde, recht interessant, aber auch problematisch. Denn das gleiche müsste dann für den Wortgottesdienst der Eucharistiefeier gelten, der dann auch nur Beiwerk wäre und kein vollwertiger Teil der sonntäglichen Versammlung.

Der Wortgottesdienst erscheint erst seit dem Vat.II als "vollwertiger" Teil der heiligen Messe. Vorher hieß er "Vormesse" und es genügte lt. Beichtspiegel die drei Hauptteile (Opferung, Wandlung, Kommunion) mitzufeiern.

 

So war es damals in einigen (vielen??) Dörfern Brauch, dass die Männer erst nach der Predigt in die Kirche kamen (ich nehme an vom Wirtshaus)und ihre Plätze oft auf der Empore einnahmen, noch rechtzeitig für das Wesentliche. Diese Wertung des Wortgottesdienstes ist bei vielen älteren Leuten noch zumindest "im Hinterkopf" gegenwärtig.

 

Elisabeth

Das ist wirklich krass! Vielen Dank für diesen Hinweis, Elisabeth. Schön wahrzunehmen, wie sich die Haltung zum Wortgottesdienst verändert hat und wie viele Laien dort inzwischen gerne Aufgaben übernehmen (Lesungen, Fürbitten).

 

In unserer Gemeinde wird auf die Predigt sehr großer Wert gelegt und auch immer viel darüber diskutiert, wer wie predigt. Ich musste früher wegen meiner störenden Kleinkinder oft während der Predigt rausgehen, aber manche jungen Eltern sind offenbar der Meinung, dann bräuchten sie ja gar nicht erst hingehen. Das ist dann schon wieder das andere Extrem, wenn man meint, man hätte von der Messe gar nichts gehabt, bloß weil man die Predigt verpasst hat.

 

Wie Du schon sagtest, Markus, man muss immer die jeweilige Situation sehen.

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Die Frage nach der Verwechslungsgefahr ist, glaube ich, weniger eine Überlegung als eine praktische Erfahrung. Man hat mir aus einer Gemeinde erzählt, bei der die Gemeindereferentin eine Wort-Gottes-Feier im einen Pfarrteil, der Priester im anderen Pfarrteil die Messe hält. Und was sagten die Leute irgendwann? "Die Marie-Messe war heut' wieder ganz schön" (die Gemeindereferentin hieß Marie).

 

Was hier dahinter steckt: für theologisch Interessierte mag der Unterschied zwischen Kommunionausteilung und Eucharistie klasglar sein. Für viele Leute, die bei uns am Dorf in die Kirche kommen, ist er es nicht. Das merkt man schon daran, dass die oben erwähnte Karfreitagsliturgie vielen gar nicht als "Nicht-Messe" auffällt.

Klingt schon ein bisschen krass, aber man muss auch wieder genau hinschauen: ist der Unterschied wirklich nur theologisch Interessierten bewusst? Dann ist das doch wohl eine ernsthafte Anfrage an die Gestaltung beider Feiern (besonders aber der Eucharistiefeier, denke ich). Oder hat sich hier nur einer etwas vereinfacht ausgedrückt, weil sich "Messe" schneller sagt als "Wort-Gottes-Feier"?

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Noch zum Stundengebet: ob die Argumente/Modelle von Ringseisen überzeugend sind, wage ich nicht zu beurteilen - noch nicht ausprobiert. Aber ich meine, es ist eine bedenkenswerte Idee, denn das Stundengebet soll ja ausdrücklich das Gebet der Gemeinde sein. Warum also diese Dinge nicht verbinden? Ich denke, das passt so gut oder schlecht wie zu einer Wort-Gottes-Feier.

 

Just my 2 cents!

 

Markus

Mein spontaner gefühlsmäßiger Widerstand gegen diese Idee beruht auf der großen Bedeutung, die die Stundengebete für mich haben. Wäre mal interessant, zu sehen, wie das geht, wenn andere das machen, aber bei uns - nein, auf keinen Fall, nie und nimmer! :blink:

 

Aber im Ernst: ist die Kommunionfeier immer nur ein Notbehelf, eine Konzession an (in mehrfachem Sinne) weniger bewegliche Gemeindeglieder? Hat sie gar keine eigene Berechtigung, keinen Wert an sich, keinen traditionellen Ort (wenn sogar die Karfreitagsliturgie wegfällt)?

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Zwei Aspekte fallen mir noch dazu ein: In der Karfreitagsliturgie findet ja eine Kommunionspendung ohne vorhergehende Wandlung statt - war das in dieser Liturgie eigentlich immer schon so (ich meine jetzt dass die Kommunion gespendet wird)?

Nein, vor der Liturgiereform war zumindest an die mitfeiernden Gläubigen keine Kommunionspendung. Was den Zelebranten angeht, bin ich nicht ganz sicher (ich glaube, der kommunizierte, natürlich nur unter einer Gestalt). Aber ich werde mich nach Möglichkeit "schlau machen".

Eine neuere Tendenz geht sicher in die Richtung, die mein Vorredner aufzeigt. Konservative Pfarreien halten sich aber -meiner Beobachtung nach- an die Vorschrift: 4. Kommunionfeier.

 

Elisabeth

 

P.S. Ich habe in meinem alten "Schott" nachgeschaut. Es ist dort als letzter Teil des Karfreitagsgottesdienstes die "Missa praesanctificatorum" enthalten, dabei ist nur vom Kommunionempfang des Priesters die Rede (ich denke nur des Zelebranten, nicht der mitfeiernden Priester, bei uns gab es damals ja noch bis zu drei Kapläne).

 

In der ersten Karfreitagsliturgie an der ich in Franken teilgenommen habe wurde keine Kommunion gespendet.

 

Begründet wurde das mit der an diesem Tag herrschenden Trauer.

Ich fand das sehr einleuchtend.

 

Außerdem sollte uns bewußt werden, daß der Tod uns wirklich von Gott trennt - zumindest bis der Herr ihn überwunden hat.

 

Mir kommt es etwas komisch vor, wenn man Kreuzverehrung und Kommunion so zeitnah hat - irgendwie passen zumindest bei mir da die Gefühle nicht zusammen.

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In der ersten Karfreitagsliturgie an der ich in Franken teilgenommen habe wurde keine Kommunion gespendet.

 

Begründet wurde das mit der an diesem Tag herrschenden Trauer.

Ich fand das sehr einleuchtend.

 

Außerdem sollte uns bewußt werden, daß der Tod uns wirklich von Gott trennt - zumindest bis der Herr ihn überwunden hat.

 

Mir kommt es etwas komisch vor, wenn man Kreuzverehrung und Kommunion so zeitnah hat - irgendwie passen zumindest bei mir da die Gefühle nicht zusammen.

Ich kenne die Karfreitagsliturgie ohne Kommunionfeier (ich meine jetzt, also nach der Liturgiereform) auch nur aus Franken. Hier in der Oberpfalz "hält man sich an die Vorschriften".

 

Ich finde die alte Form auch sinnvoller, nicht alles, was neu ist, muss deswegen schon besser sein. Allerdings weiß ich nicht, wie alt die alte Form wirklich war (und ich glaube auch nicht, dass ich dazu auf die Schnelle Unterlagen finde).

 

Elisabeth

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Begründet wurde das mit der an diesem Tag herrschenden Trauer.

Ich fand das sehr einleuchtend.

 

Außerdem sollte uns bewußt werden, daß der Tod uns wirklich von Gott trennt - zumindest bis der Herr ihn überwunden hat.

Das ist eine gute Begründung, meine ich.

 

Eine andere ist, dass am Gründonnerstag dem "letzten Abendmahl" gedacht wird, um dann in der Osternacht in der Eucharistie dem auferstandenen Christus zu begegnen. Dazwischen die Grabesruhe. Welchen Sinn dann die Kommunionspendung am Karfreitag hat, ist mir in diesem Zusammenhang recht unklar. Zumal es meines Wissens für den Karsamstag keine Kommunionfeier gibt.

 

/ Markus

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Wäre mal interessant, zu sehen, wie das geht, wenn andere das machen, aber bei uns - nein, auf keinen Fall, nie und nimmer! :blink:

Beim Stöbern habe ich folgendes Modell für Laudes/Vesper mit Kommunionausteilung gefunden (Quelle: Pastoralblatt des Bistums Eichstätt, Nr. 6/1995):

 

Eröffnung: Einzug, ggfs. Kyrieruf, Begrüßung, Hymnus/Glorialied

 

Wortliturgie: Psalmodie, Canticum, Lesung, Antwortgesang, Predigt, Kollekte

 

Kommunionfeier: Übertragung des Allerheiligsten, Kommunionlied/Instrumentalstück/Stille, Benedictus/Magnifikat, Fürbitten (keine Laudesbitten), Vater Unser, Friedensgruß, Kommunionspendung, Danksagung

 

Entlassung: Mitteilungen/Vermeldungen, Segensgebet und Entlassung, Schlusslied (ggfs. Gruß an Maria), Auszug

 

Könnte ich mir mit einer Gemeinde, die einigermaßen mit Psalmen klar kommt, schon ganz gut vorstellen...

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Eröffnung: Einzug, ggfs. Kyrieruf, Begrüßung, Hymnus/Glorialied

 

Wortliturgie: Psalmodie, Canticum, Lesung, Antwortgesang, Predigt, Kollekte

 

Kommunionfeier: Übertragung des Allerheiligsten, Kommunionlied/Instrumentalstück/Stille, Benedictus/Magnifikat, Fürbitten (keine Laudesbitten), Vater Unser, Friedensgruß, Kommunionspendung, Danksagung

 

Entlassung: Mitteilungen/Vermeldungen, Segensgebet und Entlassung, Schlusslied (ggfs. Gruß an Maria), Auszug

 

Könnte ich mir mit einer Gemeinde, die einigermaßen mit Psalmen klar kommt, schon ganz gut vorstellen...

Darf in einem Wortgottesdienst mit Kommunionausteilung eigentlich ein Laie das Evangelium vorlesen und predigen?

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Darf in einem Wortgottesdienst mit Kommunionausteilung eigentlich ein Laie das Evangelium vorlesen und predigen?

Ja, aber mit entsprechender Beauftragung.

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Darf in einem Wortgottesdienst mit Kommunionausteilung eigentlich ein Laie das Evangelium vorlesen und predigen?

ja, darf er / sie .... auch ohne Beauftragung. Die Kommunion dürfte allerdings nur ein beauftragter Kommunionhelfer austeilen.

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Darf in einem Wortgottesdienst mit Kommunionausteilung eigentlich ein Laie das Evangelium vorlesen und predigen?

ja, darf er / sie .... auch ohne Beauftragung. Die Kommunion dürfte allerdings nur ein beauftragter Kommunionhelfer austeilen.

beauftragt vom Bischof?

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beauftragt vom Bischof?

oder durch einen nach Diözesanstatuten benannten, zB dem Regionaldekan.

Alle Pastoral- und Gemeindereferenten zum Beispiel haben dazu eine Beauftragung durch den Bischof.

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beauftragt vom Bischof?

oder durch einen nach Diözesanstatuten benannten, zB dem Regionaldekan.

Alle Pastoral- und Gemeindereferenten zum Beispiel haben dazu eine Beauftragung durch den Bischof.

a propos: was ist eigentlich der Unterschied zwischen Pastoral- und Gemeindereferenten?

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a propos: was ist eigentlich der Unterschied zwischen Pastoral- und Gemeindereferenten?

Pastoralreferenten (männlich wie weiblich) sind Dipl Theologen .. also wie die Priester in aller Regel auch.

Gemeindereferenten haben eine religionspädagogische Ausbildung an einer Fachhochschule (zB Paderborn oder Mainz).

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Darf in einem Wortgottesdienst mit Kommunionausteilung eigentlich ein Laie das Evangelium vorlesen und predigen?

ja, darf er / sie .... auch ohne Beauftragung. Die Kommunion dürfte allerdings nur ein beauftragter Kommunionhelfer austeilen.

eigentlich nur der Priester ... aber was solls wa ? :blink:

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Bei einem Wortgottesdienst mit Kommunionausteilung ist (außer Karfreitag) kein Priester dabei Poliven, sonst würde man hl. Messe feiern.

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Bei einem Wortgottesdienst mit Kommunionausteilung ist (außer Karfreitag) kein Priester dabei Poliven, sonst würde man hl. Messe feiern.

eben . deswegen sollte die kommunion auch nur während der hl messe ausgeteilt werden !

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Bei einem Wortgottesdienst mit Kommunionausteilung ist (außer Karfreitag) kein Priester dabei Poliven, sonst würde man hl. Messe feiern.

eben . deswegen sollte die kommunion auch nur während der hl messe ausgeteilt werden !

Unfug. Willst du etwa die Krankenkommunion abschaffen?

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