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Gottesbild angesichts Auschwitz


Poliven

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Hallo,

 

eines scheint mir klar geworden zu sein. Gott ist für das Unheil das wir Menschen anrichten nicht verantworlich. Er steht auf der Seite der Opfer. Nicht als ein Vertidiger im militärischen Sinn. Nicht nach dem Motto: "Wer dich schlägt, den schlage ich."

 

Nein viel mehr als ein Tröster- Gott. Das kann als ein Ver- trösten empfunden werden. Aber ist es nicht auch gut zu wissen, das passieren kann was will, Gott ist bei mir?

 

Angesichts Auschwitz, stellt sich mir allerdings, eher als die Frage nach dem Gottesbild, die Frage nach dem Menschenbid.

 

Sobald der Mensch erdreistet über Leben und Tod zu entscheiden, ent- menschlicht er sich selbst. Macht der Mensch seine Opfer und sich selber zu Tiere.

 

Der Mensch ist viel zu klein um Gott spielen zu dürfen. Womit wir wieder beim Thema wären.

 

Gruß!

Frank

bearbeitet von Frank
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Gott ist für das Unheil das wir Menschen anrichten nicht verantworlich.

Lieber Frank!

 

In gewisser Weise schon. Er hat den Menschen geschaffen. Er hat uns Freiheit geschenkt und die Neigung, sie zu missbrauchen. Und er verhindert nicht, dass Menschen unsäglich leiden. Er hat neben den Schafen auch die Wölfe geschaffen. Er hat Pestbazillen geschaffen und hindert sie nicht daran, Menschenleben zu zerstören. Er hat uns in eine Welt gesetzt, in der uns Tsunamis überwalzen. Er lässt zu, dass sich die Dynamik des Bösen ausbreiten kann. Er hat die Opfer von Auschwitz so wenig vor ihren Mördern beschützt, wie Jesus vor seinen Anklägern, Justizmördern und Henkern.

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Und wer ist Schuld am Tsunami vor einem Monat?

 

Wurde da auch zu wenig gebetet, und zu viel gesündigt?

 

du lernst dazu :blink:

Lieber Poliven!

 

Dies ergibt als Gottesbild:

Gott fordert aus eigener Vollmacht und eigenem Belieben gewisse Tätigkeiten (z.B. beten) und Unterlassungen (z.B. nicht sündigen).

 

Er ist also ein Diktator, der nach Belieben verfährt, während wir ihm hilflos ausgeliefert sind.

 

Klingt nach einem entsetzlichen Zwangsregime mit einem Willkürtyrannen.

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Gott ist für das Unheil das wir Menschen anrichten nicht verantworlich.

Lieber Frank!

 

In gewisser Weise schon. Er hat den Menschen geschaffen. Er hat uns Freiheit geschenkt und die Neigung, sie zu missbrauchen. Und er verhindert nicht, dass Menschen unsäglich leiden. Er hat neben den Schafen auch die Wölfe geschaffen. Er hat Pestbazillen geschaffen und hindert sie nicht daran, Menschenleben zu zerstören. Er hat uns in eine Welt gesetzt, in der uns Tsunamis überwalzen. Er lässt zu, dass sich die Dynamik des Bösen ausbreiten kann. Er hat die Opfer von Auschwitz so wenig vor ihren Mördern beschützt, wie Jesus vor seinen Anklägern, Justizmördern und Henkern.

Hallo Mecky!

 

Für mich ist das ein großer Unterscheid, ob er zulässt, dass das alles entsteht und sich entwickelt oder ob er es dezidiert so macht.

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Für mich ist das ein großer Unterscheid, ob er zulässt, dass das alles entsteht und sich entwickelt oder ob er es dezidiert so macht.

Liebe Susanne!

 

Diesen Unterschied zu benennen wäre bereits ein wichtiger Ertrag, den dieser Thread erbringen kann.

 

Meine Meinung dazu:

Ich glaube, dass es gar nicht um den Unterschied zwischen echtem Leidzufügen und passivem Leidzulassen geht, sondern um den Willen des jeweiligen Täters.

 

Ein Chirurg fügte z.B. in den Zeiten, da es noch keine Anästhesie gab, aktiv Leid zu. Aber sein Ziel war Leidminderung. Er wollte helfen.

 

Jemand, der unbeteiligt zusieht, wie ein paar 10-jährige Rowdies einen Einzelnen Dreikäsehoch verschlagen hat keineswegs das Heil der Rowdies und schon gar nicht das Heil des Dreikäsehochs im Sinn. Er ist gerade genau so schuldig, als wenn er selbst zugeschlagen hätte. Das Ziel seines (Nicht-)Handelns besteht lediglich darin, dass er selbst möglichst billig davon kommt.

 

Wenn Gott helfen könnte (für einen Allmächtigen ein Klacks! Er würde sich keinen Zacken aus der Krone brechen.) und es nicht tut, weil ihn das Elend der Menschen nicht juckt, dann ist er hassens- und verachtenswert.

 

Es sei denn, dass er es zulässt (wie der Chirurg) um eines wichtigeren Zieles wegen - und zwar eines Zieles für die Menschen.

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Es sei denn, dass er es zulässt (wie der Chirurg) um eines wichtigeren Zieles wegen - und zwar eines Zieles für die Menschen.

Da kann ich mit, obwohl ich denke, dass das ganz leicht falsch verstanden werden kann.

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