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Enthaltsamkeit?


Susanna

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Hallo,

 

die Kirche schlägt ja Ledigen vor, enthaltsam zu leben, also auf sexuelle Handlungen zu verzichten.

Da man jedoch im Normalfall nicht von einen auf den anderen Tag heiratet, stellt sich mir die Frage, wie denn sowas in einer vorehelichen Beziehung gelebt werden kann.

 

Leider habe ich in meinem Bekanntenkreis niemanden, der sich danach gerichtet hat, bevor er geheiratet hat.

 

Habt ihr das gemacht? Wie kann das funktionieren?

 

Jetzt zum konkreten Fall:

Mein Partner ist nicht so überzeugt von der Notwendigkeit, mit sämtlichen sexuellen Aktivitäten zu warten, bis wir vor dem Traualtar stehen.

Mir zuliebe verzichtet er darauf, aber es geht ihm -gelinde gesagt- nicht gut damit.

Wir wollen in nicht allzulanger Zeit heiraten, aber bis dahin muss es doch eine vernünftige Lösung geben?

 

Es geht doch um mehr als nur auf den Geschlechtsverkehr an sich zu verzichten?

 

Sehe ich das zu streng oder gibts noch mehr Katholiken, die versuchen, sich an die Enthaltsamkeit zu halten, auch wenn sie eine Beziehung führen.

 

Bitte um eure Vorschläge / Erfahrungsberichte / Meinungen!

 

Susanna

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Uff.

 

Seitdem Tag an dem ich meine Unschuld verloren habe (und der ist schon einige Zeit her), habe ich mir über das Thema nicht mehr wirklich den Kopf zerbrochen.

 

Heute würde ich da vllt. auch einiges anders machen, aber generell denke ich, daß es sehr von der Gestaltung der weiteren Beziehung abhängt, ob man Enthaltsamkeit gewinnbringend leben kann.

 

Die Frage ist, ob Du die Enthaltsamkeit üben willst, um der Enthaltsamkeit Willen oder ob es tatsächlich darum geht sich nicht vom Kennenlernen der Persönlichkeit des anderen ablenken zu lassen (der Spruch "Such dir jemanden, mit dem du reden kannst - Sex hört irgendwann auf" kommt nicht von ungefähr).

 

Ich pers. hätte mich auf ein Arrangement wie Eures vmtl. nicht oder nur mit größten Bedenken eingelassen.

 

Was meinst Du eigentlich mit "in nicht allzulanger Zeit"? Meine Frau und ich waren an unserer Hochzeit anderthalb Jahre verlobt, haben 3 Jahre zusammengewohnt und waren insgesamt ca. 5/6 Jahre zusammen - das finde ich pers. extrem lang als Wartezeit.

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Ich halte das für ein sehr schwieriges Thema.

 

Die völlige Enthaltsamkeit vor der Ehe kann in der Hochzeitsnacht bzw. der darauf folgenden Zeit zu einer ganzen Reihe unliebsamer Überaschungen führen, weil man die Person, an die man sich für sein Leben gebunden hat, auf einem nicht unwesentlichen Gebiet erst jetzt kennenlernt.

Diese unliebsamen Überraschungen lassen sich dann aber (da man die kirchliche Lehre ja sehr ernst nimmt) nicht mehr korrigieren.

 

Das ist in etwa vergleichbar mit den Kulturen, in denen die Eltern die Hochzeiten arrangieren und die Brautläute sich erst bei der Hochzeit zum ersten Mal sehen.

 

Klar, man kann Glück haben, aber die Chancen sind da halt fifty/fifty.

 

In Zeiten, in denen Sex eh nur dazu diente, Nachwuchs zu zeugen und "eheliche Pflichten" zu erfüllen, war das egal, heute allerdings, wo auch die Kirche die Sexualität als viel mehr ansieht, halte ich persönlich das für sehr gefährlich.

 

Werner

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Uff.

 

Seitdem Tag an dem ich meine Unschuld verloren habe (und der ist schon einige Zeit her), habe ich mir über das Thema nicht mehr wirklich den Kopf zerbrochen.

 

Heute würde ich da vllt. auch einiges anders machen, aber generell denke ich, daß es sehr von der Gestaltung der weiteren Beziehung abhängt, ob man Enthaltsamkeit gewinnbringend leben kann.

 

Die Frage ist, ob Du die Enthaltsamkeit üben willst, um der Enthaltsamkeit Willen oder ob es tatsächlich darum geht sich nicht vom Kennenlernen der Persönlichkeit des anderen ablenken zu lassen (der Spruch "Such dir jemanden, mit dem du reden kannst - Sex hört irgendwann auf" kommt nicht von ungefähr).

 

Ich pers. hätte mich auf ein Arrangement wie Eures vmtl. nicht oder nur mit größten Bedenken eingelassen.

 

Was meinst Du eigentlich mit "in nicht allzulanger Zeit"? Meine Frau und ich waren an unserer Hochzeit anderthalb Jahre verlobt, haben 3 Jahre zusammengewohnt und waren insgesamt ca. 5/6 Jahre zusammen - das finde ich pers. extrem lang als Wartezeit.

 

 

Warum möchte ich enthaltsam leben?

 

Ist Sex nicht der Vollzug der Ehe? Wenn ich das alles vorher schon so lebe, wo ist dann der Unterschied, wenn ich heirate?

Zum anderen, wie du bereits geschrieben hast, Sex lenkt vmtl. den Blick von der Persönlichkeit des anderen ab, eine entstandene Harmonie ist evtl nicht von Dauer, die körperliche Nähe gaukelt vor, beide würden auf der gleichen Wellenlänge liegen.

 

Ich habe ehrlich gesagt auch einfach ein schlechtes Gewissen wenn ich weiter gehe, als ich das für richtig halte.

 

Wieso hättest du dich auf ein Arrangement wie unseres vmtl nicht eingelassen?

 

Wir wollen heiraten, sobald es finanziell machbar ist: in ca 1,5 Jahren.

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In Zeiten, in denen Sex eh nur dazu diente, Nachwuchs zu zeugen und "eheliche Pflichten" zu erfüllen, war das egal,
Wir wissen beide, daß es diese Zeiten so nicht gab. Die Leute hatten sehr wohl Sex aus Spaß (und es wurde durchaus geschaut, daß es "passte") - anders kann ich mir die unehelichen und vorallem die 7-Monats-Kinder in gut katholischen Milieus nicht wirklich erklären.

 

Die große Ausnahme werden adelige oder großbürgerliche Kreise gewesen sein, in denen die Ehe das Eine war und das Liebesleben das Andere (nicht zwangsläufig damit korrelierende).

 

D.h. die Diskrepanz zwischen kirchlicher Lehre und RL ist um Jahrhunderte älter als 1968.

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Ist Sex nicht der Vollzug der Ehe?

Genau mit solchen Sätzen habe ich ein Problem.

Da sind wir dann auch schnell bei den ehelichen Pflichten.

 

Wenn Sex für dich nicht mehr ist, dann bist du auf dem für dich richtigen Weg mit deiner Haltung.

 

Aus deiner Schilderung lese ich aber zwischen den Zeilen, dass für deinen Partner Sex doch mehr sein könnte als das.

 

Und da ist dann genau das vorprogrammiert, was ich weiter oben "unliebsame Überraschungen genannt habe"

 

Womit ich dich nicht zu vorehelichem Sex überreden will.

 

Was aber bei 1,5 Jahren bis zur Hochzeit eigentlich ein Pflichtprogramm bei euch sein müsste, ist, dass ihr euch intensiv über das Thema Sexualität unterhaltet. (*)

 

Dadurch wird dann wenigstens klar, was jeder von euch für Vorstellungen und Ansprüche hat, damit lässt sich die Gefahr böser Überraschungen sicher deutlich verringern.

 

Nun weiss ich allerdings nicht, inwieweit euch das möglich ist. Ich bin nicht unbedingt ein Experte für heterosexuelle Beziehungsgeschichten und will mich auch nicht zu einem solchen aufspielen. Ich höre allerdings sehr oft, dass es zwischen Männern und Frauen sogar innerhalb von Ehen eher schwierig ist, offen über dieses thema zu sprechen. Ob das dann bei Euch möglich ist, weiss ich nicht. Ich kann es euch nur ganz dringend ans herz legen.

 

Werner

 

(*) Nachtrag: Und damit meine ich nicht, dass ihr nur sagt "wir wollen warten".

bearbeitet von Werner001
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Warum möchte ich enthaltsam leben?

Über die Gründe solltest du dir klar werden. Ich will dich nicht von deinem Vorsatz abbringen aber dir muss klar sein, wieso du dich dazu entscheidest und was die positiven wie negativen Konsequenzen sind. Besonders weil das ja eine Entscheidung ist, die man nicht wieder rückgängig machen kann.

Ist Sex nicht der Vollzug der Ehe? Wenn ich das alles vorher schon so lebe, wo ist dann der Unterschied, wenn ich heirate?

Sex ist aber weder der einzige, noch der wichtigste Vollzug der Ehe. Die Ehe ist das Sakrament der Liebe zwischen zwei Menschen und soll Abbild der Liebe Gottes zu den Menschen und Jesu zu seiner Kirche sein. Sex ist da nicht der zentrale Punkt. Es ist aber richtig, dass die Kirche den Sex in direkter Verbindung mit der Ehe betrachtet.

Zum anderen, wie du bereits geschrieben hast, Sex lenkt vmtl. den Blick von der Persönlichkeit des anderen ab, eine entstandene Harmonie ist evtl nicht von Dauer, die körperliche Nähe gaukelt vor, beide würden auf der gleichen Wellenlänge liegen.

Sex - bzw. der Sexualtrieb und das Sexualverhalten - gehört aber auch zur Persönlichkeit des anderen. Man kann einen Menschen weder allein über den Sex definieren, noch ohne Berücksichtigung desselben. Die Sexualität gehört zum Menschen.

Ich habe ehrlich gesagt auch einfach ein schlechtes Gewissen wenn ich weiter gehe, als ich das für richtig halte.

Wie geht denn dein Partner damit um, dass du ein schlechtes Gewissen hättest, wenn ihr Sex hättet? Kann er das akzeptieren und geht auf dich ein?

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Uff.

 

Seitdem Tag an dem ich meine Unschuld verloren habe (und der ist schon einige Zeit her), habe ich mir über das Thema nicht mehr wirklich den Kopf zerbrochen.

 

Heute würde ich da vllt. auch einiges anders machen, aber generell denke ich, daß es sehr von der Gestaltung der weiteren Beziehung abhängt, ob man Enthaltsamkeit gewinnbringend leben kann.

 

Die Frage ist, ob Du die Enthaltsamkeit üben willst, um der Enthaltsamkeit Willen oder ob es tatsächlich darum geht sich nicht vom Kennenlernen der Persönlichkeit des anderen ablenken zu lassen (der Spruch "Such dir jemanden, mit dem du reden kannst - Sex hört irgendwann auf" kommt nicht von ungefähr).

 

Ich pers. hätte mich auf ein Arrangement wie Eures vmtl. nicht oder nur mit größten Bedenken eingelassen.

 

Was meinst Du eigentlich mit "in nicht allzulanger Zeit"? Meine Frau und ich waren an unserer Hochzeit anderthalb Jahre verlobt, haben 3 Jahre zusammengewohnt und waren insgesamt ca. 5/6 Jahre zusammen - das finde ich pers. extrem lang als Wartezeit.

 

 

Warum möchte ich enthaltsam leben?

 

Ist Sex nicht der Vollzug der Ehe?

Nein, Sex und Ehe haben eher am Rande miteinander zu tun ...
Wenn ich das alles vorher schon so lebe, wo ist dann der Unterschied, wenn ich heirate?
Die Ehe an sich ist eigentlich sowieso ein überholtes Konzept, aber wenn du es genau wissen willst: Die Ehe ist ein Schutzmechanismus, der die Partner in eine, z.T. recht trügerische, Sicherheit wiegt .. früher war das mal nötig, um das Überleben der Frau zu sichern, heute ist es mehr eine psychologische Sache ...
Zum anderen, wie du bereits geschrieben hast, Sex lenkt vmtl. den Blick von der Persönlichkeit des anderen ab, eine entstandene Harmonie ist evtl nicht von Dauer, die körperliche Nähe gaukelt vor, beide würden auf der gleichen Wellenlänge liegen.
Das kann dir umgekehrt genau passieren ... ist sogar recht häufig der Fall, weshalb auch soviele Ehen geschieden werden ...

Das Problem ist nicht, daß der Sex von der Persönlichkeit des Partners ablenkt oder so, nein, vielmehr ist es so, daß viele, sobald sie verheiratet sind, den Partner als eine Selbstverständlichkeit ansehen, um den man sich nicht mehr bemühen muß (bei unverheirateten Paaren muß man immer damit rechnen, daß die Sache auseinander geht, wenn man seinen Partner vernachlässigt, in der Ehe(gerade in katholischen) herrscht gerne die Ansicht, daß einem der Partner jetzt quasi "eh nichtmehr entkommt", also kann man sich gehen lassen ... ein Irrtum !)

Ich habe ehrlich gesagt auch einfach ein schlechtes Gewissen wenn ich weiter gehe, als ich das für richtig halte.

 

Stellt sich natürlich die Frage, warum ... höchstwarscheinlich weil du von klein an so dressiert worden bist ...

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Ist Sex nicht der Vollzug der Ehe?

Genau mit solchen Sätzen habe ich ein Problem.

Da sind wir dann auch schnell bei den ehelichen Pflichten.

 

Wenn Sex für dich nicht mehr ist, dann bist du auf dem für dich richtigen Weg mit deiner Haltung.

 

Aus deiner Schilderung lese ich aber zwischen den Zeilen, dass für deinen Partner Sex doch mehr sein könnte als das.

 

Und da ist dann genau das vorprogrammiert, was ich weiter oben "unliebsame Überraschungen genannt habe"

 

Womit ich dich nicht zu vorehelichem Sex überreden will.

 

Was aber bei 1,5 Jahren bis zur Hochzeit eigentlich ein Pflichtprogramm bei euch sein müsste, ist, dass ihr euch intensiv über das Thema Sexualität unterhaltet. (*)

 

Dadurch wird dann wenigstens klar, was jeder von euch für Vorstellungen und Ansprüche hat, damit lässt sich die Gefahr böser Überraschungen sicher deutlich verringern.

 

Nun weiss ich allerdings nicht, inwieweit euch das möglich ist. Ich bin nicht unbedingt ein Experte für heterosexuelle Beziehungsgeschichten und will mich auch nicht zu einem solchen aufspielen. Ich höre allerdings sehr oft, dass es zwischen Männern und Frauen sogar innerhalb von Ehen eher schwierig ist, offen über dieses thema zu sprechen. Ob das dann bei Euch möglich ist, weiss ich nicht. Ich kann es euch nur ganz dringend ans herz legen.

 

Werner

 

(*) Nachtrag: Und damit meine ich nicht, dass ihr nur sagt "wir wollen warten".

 

Da kann ich frohen Herzens sagen: Wir haben keine Probleme über Sex zu sprechen, weder allgemein noch über Einzelheiten.

Auch wenn ich bisher vielleicht den Eindruck erweckt habe (ich formuliere nicht immer glücklich), ich bin kein Kind von Traurigkeit und sehe Sex nicht als Funktion oder so.

Mit "Vollzug der Ehe" meinte ich eher, dass Sex meiner Kenntnis nach Eheleuten vorbehalten sein soll. Oder?

Ich habe eigentlich eine positive Einstellung zu Sex und freue mich schon sehr darauf, alles mit meinem Zukünftigen auszuprobieren.

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Wie geht denn dein Partner damit um, dass du ein schlechtes Gewissen hättest, wenn ihr Sex hättet? Kann er das akzeptieren und geht auf dich ein?

 

Er will natürlich nicht, dass ich etwas tue, von dem ich nicht überzeugt bin.

Wir sprechen viel darüber, aber uns ist beiden klar, dass es schwierig ist, hier eine Kompromisslösung zu finden, die beide zufrieden stellt.

Ich dachte eigentlich, das Problem läge bei ihm, weil er sich nicht so lange enthalten will.

Aber mittlerweile bin ich darauf gekommen, dass vielleicht auch ich unrecht haben könnte.

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Ist Sex nicht der Vollzug der Ehe? Wenn ich das alles vorher schon so lebe, wo ist dann der Unterschied, wenn ich heirate?
Die Frage habe ich mir bei meiner Hochzeit auch gestellt (zumal zwischen Standesamt und Kirche nochmal 5 Monate lagen) und im nachhinein ist für mich der Punkt, daß sich die Beziehung an dem Punkt verändert hat, an dem wir zusammengezogen sind. Die Heirat war nur noch ein bürokratischer Akt, weil wir den Punkt an dem sich nach katholischer Lehre die Ehe konstituiert - nämlich der Konsens - schon da greifen ließ.

 

Nebenbei: man ist ohne die öffentliche Konsenserklärung nicht verheiratet bloß weil man Sex hat.

 

Zum anderen, wie du bereits geschrieben hast, Sex lenkt vmtl. den Blick von der Persönlichkeit des anderen ab, eine entstandene Harmonie ist evtl nicht von Dauer, die körperliche Nähe gaukelt vor, beide würden auf der gleichen Wellenlänge liegen.
Du ignorierst, was passiert, wenn ihr beide in der Hochzeitsnacht feststellt, daß es schlichtweg nicht "passt".

 

In diesem Mom. bist du auf Gedeih und Verderb an diesen Mann gebunden und (wenn Du konsequent bist) im Extremfall dazu gezwungen Dein ganzes weiteres Leben (bis er vor Dir sterben sollte) enthaltsam zu leben. Die Frage ist, ob man dieses Risiko eingehen will und sich wirklich vorstellen kann, auf ein aktives, konventionelles, sexuelles Leben zu verzichten (ich könnte das nicht).

 

Und natürlich auch die Frage: kann/will/soll man seinem Partner das zumuten?

 

Wenn Du schreibst, daß es ihm jetzt schon nicht gut dabei geht, halte ich das für keine gute Ausgangsbasis.

 

Ich habe ehrlich gesagt auch einfach ein schlechtes Gewissen wenn ich weiter gehe, als ich das für richtig halte.
Das soll Dir auch unbenommen bleiben. Deine Wünsche sind im Endeffekt ohnehin die letzte Grenze.

 

Meinem Gewissen fehlt da anscheinend die Schulung, weil ich nicht erkennen kann, was an einvernehmlichen Sex in einer auf die Ehe ausgerichteten Beziehung schlecht sein soll, bzw. wem Du damit weh tust oder was Du damit "opfern" würdest.

 

Das kann allerdings in Deiner Situation keine Rolle spielen, weil meine Wünsche in Eurem Bett nun wirklich nichts zu suchen haben.

 

Wieso hättest du dich auf ein Arrangement wie unseres vmtl nicht eingelassen?
Weil Sex in meinem Leben eine zu große Rolle spielt, als daß ich dieses Experiment eingegangen wäre.

 

Wir wollen heiraten, sobald es finanziell machbar ist: in ca 1,5 Jahren.
Was heißt finanziell machbar? Bis ihr die Summe für die Feier zusammenhabt?
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Mit "Vollzug der Ehe" meinte ich eher, dass Sex meiner Kenntnis nach Eheleuten vorbehalten sein soll. Oder?

So lehrt das die Kirche, ja.

 

Werner

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Ich habe ehrlich gesagt auch einfach ein schlechtes Gewissen wenn ich weiter gehe, als ich das für richtig halte.

Hier, liebe Susanna, habe ich beim Lesen gezuckt.

 

Ich denke, gerade in sexuellen Dingen gilt (und zwar nicht nur für Katholiken) dass man niemals weiter gehen sollte, als man es selbst für richtig hält.

 

Die Frage die sich mir stellt und die vor allem Du dir stellen solltest: Möchtest Du auf Sex verzichten, weil DU es für richtig hältst, oder weil es die Kirche für richtig hält. (Im katholischen Idealfall wäre es natürlich so, dass beides zusammenfällt.)

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Mit "Vollzug der Ehe" meinte ich eher, dass Sex meiner Kenntnis nach Eheleuten vorbehalten sein soll. Oder?

Soweit ich es von einigen Priestern mit denen ich befreundet binweiß, gehen sie paroral davon aus, dass Sex auch in einer auf Dauer angelegten Beziehung zulässig ist.

Man sieht heute Sex nicht mehr als den Vollzug der Ehe, sondern als einen integralen Bestandteil der Liebe zweier Menschen (übriens auch gleichen Geschlechts).

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Ich habe ehrlich gesagt auch einfach ein schlechtes Gewissen wenn ich weiter gehe, als ich das für richtig halte.

 

Stellt sich natürlich die Frage, warum ... höchstwarscheinlich weil du von klein an so dressiert worden bist ...

 

Nein, von zuhause hab ich nichts mitbekommen, meine Eltern hatten Sex vor der Ehe und finden da auch nix schlimmes dran.

Eher halten sie es verwunderlich, dass mein Freund und ich getrennt wohnen bleiben.

Ich bin auch nicht sonderlich christlich aufgewachsen, habe erst als Erwachsene zum Glauben gefunden.

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Ich habe eigentlich eine positive Einstellung zu Sex und freue mich schon sehr darauf, alles mit meinem Zukünftigen auszuprobieren.
Da schrillen bei mir die Alarmglocken (und ich hoffe umsonst).

 

Tu bitte Dir und Deinem Menschen den Gefallen und schraub' Deine Erwartungen nicht höher als es noch irgendwie realitätsnah sein könnte.

 

Sex kann wunderbar sein - muss er aber nicht. Und gerade erste Male haben die unangenehme Eigenschaft oft genug zu Desastern zu werden.

 

Ich pers. kann mir z.B. nur sehr schwer vorstellen Wünsche zu artikulieren, wenn ich weder weiß wie mein eigener Körper reagiert, noch wie der meines Gegenübers.

 

Da haben dann Aussagen wie "alles auszuprobieren" mMn eine ungute Sprengkraft.

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Die Frage die sich mir stellt und die vor allem Du dir stellen solltest: Möchtest Du auf Sex verzichten, weil DU es für richtig hältst, oder weil es die Kirche für richtig hält.

Die Frage ist, inwieweit man das auseinanderhalten kann.

 

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es für jemanden in Susannas Situation ausser "aber die Kirche sagt es ist Sünde" noch ein anderes Argument geben kann, warum man keinen Sex haben sollte. (Mal abgesehen von "meine Mutter sagt es sein schlecht" oder ähnliches)

 

In dieser Situation (man hat den Partner für's Leben gefunden und wartte nur noch darauf, dass sich die gelegenheit ergibt, das ganze formal festzumachen, was könnte es da denn aus einem selbst heraus für Argumente gegen Sex geben?

 

Mir fällt wirklich keines ein.

 

Es läuft alles hinaus auf: ICH halte es für richtig WEIL die Kirche es für richtig hält.

 

Damit erübrigt sich deine Frage.

 

Werner

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Die Frage die sich mir stellt und die vor allem Du dir stellen solltest: Möchtest Du auf Sex verzichten, weil DU es für richtig hältst, oder weil es die Kirche für richtig hält.

Die Frage ist, inwieweit man das auseinanderhalten kann.

 

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es für jemanden in Susannas Situation ausser "aber die Kirche sagt es ist Sünde" noch ein anderes Argument geben kann, warum man keinen Sex haben sollte. (Mal abgesehen von "meine Mutter sagt es sein schlecht" oder ähnliches)

 

In dieser Situation (man hat den Partner für's Leben gefunden und wartte nur noch darauf, dass sich die gelegenheit ergibt, das ganze formal festzumachen, was könnte es da denn aus einem selbst heraus für Argumente gegen Sex geben?

 

Mir fällt wirklich keines ein.

 

Es läuft alles hinaus auf: ICH halte es für richtig WEIL die Kirche es für richtig hält.

 

Damit erübrigt sich deine Frage.

Nicht wirklich.

 

Der KEK liefert einige Gründe, warum man warten sollte - die Frage ist also eher, ob man sich davon überzeugen lässt, oder ob einem die Argumentation zu dünn erscheint.

 

Das aber ist mMn eine rein pers. Entscheidung.

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Ich pers. kann mir z.B. nur sehr schwer vorstellen Wünsche zu artikulieren, wenn ich weder weiß wie mein eigener Körper reagiert, noch wie der meines Gegenübers.

 

Da haben dann Aussagen wie "alles auszuprobieren" mMn eine ungute Sprengkraft.

Aber Flo! Man muss doch nicht bei EINEM oder gar beim ersten Mal "alles" ausprobieren... B)

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Die Frage die sich mir stellt und die vor allem Du dir stellen solltest: Möchtest Du auf Sex verzichten, weil DU es für richtig hältst, oder weil es die Kirche für richtig hält.

Die Frage ist, inwieweit man das auseinanderhalten kann.

 

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es für jemanden in Susannas Situation ausser "aber die Kirche sagt es ist Sünde" noch ein anderes Argument geben kann, warum man keinen Sex haben sollte. (Mal abgesehen von "meine Mutter sagt es sein schlecht" oder ähnliches)

 

In dieser Situation (man hat den Partner für's Leben gefunden und wartte nur noch darauf, dass sich die gelegenheit ergibt, das ganze formal festzumachen, was könnte es da denn aus einem selbst heraus für Argumente gegen Sex geben?

 

Mir fällt wirklich keines ein.

 

Es läuft alles hinaus auf: ICH halte es für richtig WEIL die Kirche es für richtig hält.

 

Damit erübrigt sich deine Frage.

Nicht wirklich.

 

Der KEK liefert einige Gründe, warum man warten sollte - die Frage ist also eher, ob man sich davon überzeugen lässt, oder ob einem die Argumentation zu dünn erscheint.

 

Das aber ist mMn eine rein pers. Entscheidung.

Das ist im Ergebnis das Gleiche, ausser jemand wäre von sich aus auf die im KEK genannten Gründe (welche sind das denn, gibts das irgendwo im Netz zum nachlesen?) gekommen.

 

Aber das ist jetzt wirklich OT und hier weniger interessant.

 

Werner

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Ich pers. kann mir z.B. nur sehr schwer vorstellen Wünsche zu artikulieren, wenn ich weder weiß wie mein eigener Körper reagiert, noch wie der meines Gegenübers.

 

Da haben dann Aussagen wie "alles auszuprobieren" mMn eine ungute Sprengkraft.

Aber Flo! Man muss doch nicht bei EINEM oder gar beim ersten Mal "alles" ausprobieren... B)
Du weißt, was ich meine.

 

Mir ist auch klar, daß man nicht alle Eventualitäten im Vorfeld absprechen kann und daß sich Vorlieben auch ändern können, aber jetzt zu sagen: "wenn wir verheiratet sind bin ich dir die Granate im Bett und dann mach ich alles mit" finde ich eher bedenklich (zumindest wenn man unter "alles" wirklich "alles" versteht und nicht nur "deutsch" sondern sich auch international orientieren möchte)

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Ich habe ehrlich gesagt auch einfach ein schlechtes Gewissen wenn ich weiter gehe, als ich das für richtig halte.

Hier, liebe Susanna, habe ich beim Lesen gezuckt.

 

Ich denke, gerade in sexuellen Dingen gilt (und zwar nicht nur für Katholiken) dass man niemals weiter gehen sollte, als man es selbst für richtig hält.

 

Die Frage die sich mir stellt und die vor allem Du dir stellen solltest: Möchtest Du auf Sex verzichten, weil DU es für richtig hältst, oder weil es die Kirche für richtig hält. (Im katholischen Idealfall wäre es natürlich so, dass beides zusammenfällt.)

 

Gute Frage. Ohne die Kirche wäre ich vermutlich nicht auf die Idee gekommen, auf Sex vor der Ehe zu verzichten. Aber als ich davon gehört habe, war ich schnell überzeugt davon.

Ich würde sagen: ich halte es für richtig, auf Sex vor der Ehe zu verzichten.

Bin allerdings bereit, diese Einstellung neu zu überdenken, deshalb der Thread.

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Ich pers. kann mir z.B. nur sehr schwer vorstellen Wünsche zu artikulieren, wenn ich weder weiß wie mein eigener Körper reagiert, noch wie der meines Gegenübers.

 

Da haben dann Aussagen wie "alles auszuprobieren" mMn eine ungute Sprengkraft.

Aber Flo! Man muss doch nicht bei EINEM oder gar beim ersten Mal "alles" ausprobieren... B)

Nein, aber Flo hat schon Recht.

Wenn man sich monatelang, ja jahrelang alles Mögliche ausmalt und vorstellt, ist die Gefahr einer Enttäuschung ziemlich groß.

 

Mein Fahrlehrer hat damals, als wir die Prüfung bestanden hatten gesagt: "Glaubt nicht, dass ihr jetzt Auto fahren könnt. Jetzt dürft ihr es nur. Jetzt müsst ihr es erst richtig lernen."

 

Genau das gleiche könnte man analog auch über Sex in der Ehe bei vorheriger Enthaltsamkeit sagen.

 

Wer sich aber ausmalt, dass er mit Erhalt des Führerscheins automatisch ein Michael Schumacher wird, der könnte ziemlich enttäuscht werden, wenn er seine Karre ohne den Fahrlehrer daneben schon nach 500 m auf einer belebten Kreuzung zum ersten Mal abwürgt.....

 

Werner

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Ich pers. kann mir z.B. nur sehr schwer vorstellen Wünsche zu artikulieren, wenn ich weder weiß wie mein eigener Körper reagiert, noch wie der meines Gegenübers.

 

Da haben dann Aussagen wie "alles auszuprobieren" mMn eine ungute Sprengkraft.

Aber Flo! Man muss doch nicht bei EINEM oder gar beim ersten Mal "alles" ausprobieren... B)

Nein, aber wenn man seit Jahren diesem Ereignis entgegenfiebert und dann, wenn es endlich soweit ist, endet das Ganze - na ja, weniger großartig, kann das schon sehr deprimierend sein. Sex will ein Stück weit halt auch gelernt sein.

 

Edit: Werner war ein paar Sekunden schneller.

bearbeitet von Assarhaddon
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