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Benedikt XVI.: Sakramente bei Zweitehe?


ramhol

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Liebe Gabriele!

 

Meine Schwester hat sich auch wegen eines anderen Mannes scheiden lassen und ich habe ihr in aller Liebe zu ihr und in Liebe zur Wahrheit auch klipp und klar sagen müssen, daß sie am Altar ein Versprechen abgegeben hat, an das sie gebunden ist. Das mindert aber nicht meine Liebe zu ihr und schon gar nicht verurteile ich sie deswegen. Sie geht ihre Wege, woran ich sie nicht hindern kann. Die Wahrheit ist aber ein so hohes Gut, wir dürfen sie nicht aus falsch verstandener Rücksichtnahme einfach verschweigen.

 

Liebe Grüße

Verena

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Liebe Gabriele!

 

Meine Schwester hat sich auch wegen eines anderen Mannes scheiden lassen .....

Liebe Verena,

 

habe ich es falsch formuliert?

Meine Freundin hat keineswegs ihren Mann verlassen, sie wurde verlassen.

Sie wollte dennoch keine Scheidung, ihr Mann hat die Scheidung eingereicht.

Sie wollte ihr uneingeschränktes Versprechen nicht brechen, nicht einmal, als ihr Mann sich bei der Scheidung sehr schäbig benahm.

 

Erst danach kam dann ein anderer Mann in ihr Leben.

 

Ich schildere das deshalb so ausführlich, weil ich denke, dass es um genau solche Fälle gehen könnte bei den Überlegungen, geschiedene Wiederverheiratete zur Eucharistie zuzulassen.

 

So hat es ja Christoph weiter oben schon beschrieben:

Wer allerdings schuldlos geschieden wird (zB weil ihr der Partner einfach davonläuft) der/dem erwächst keine Pflicht die Beziehung wieder in Ordnung zu bringen - oft wird ihm / ihr das auch nicht möglich sein, weil der/die Andere einfach nicht will (allerdings ist Verzeihen Können wohl immer eine angeratene Tugend). Wer unter solchen Umständen eine neue Partnerschaft beginnt dem / der sollte dann vielleicht auch die Teilnahme an den Sakramenten offen stehen. Auch als Stärkung vielleicht.
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Liebe Gabriele!

 

Meine Schwester hat sich auch wegen eines anderen Mannes scheiden lassen .....

Liebe Verena,

 

habe ich es falsch formuliert?

Meine Freundin hat keineswegs ihren Mann verlassen, sie wurde verlassen.

Sie wollte dennoch keine Scheidung, ihr Mann hat die Scheidung eingereicht.

Sie wollte ihr uneingeschränktes Versprechen nicht brechen, nicht einmal, als ihr Mann sich bei der Scheidung sehr schäbig benahm.

 

Erst danach kam dann ein anderer Mann in ihr Leben.

 

Ich schildere das deshalb so ausführlich, weil ich denke, dass es um genau solche Fälle gehen könnte bei den Überlegungen, geschiedene Wiederverheiratete zur Eucharistie zuzulassen.

 

So hat es ja Christoph weiter oben schon beschrieben:

Wer allerdings schuldlos geschieden wird (zB weil ihr der Partner einfach davonläuft) der/dem erwächst keine Pflicht die Beziehung wieder in Ordnung zu bringen - oft wird ihm / ihr das auch nicht möglich sein, weil der/die Andere einfach nicht will (allerdings ist Verzeihen Können wohl immer eine angeratene Tugend). Wer unter solchen Umständen eine neue Partnerschaft beginnt dem / der sollte dann vielleicht auch die Teilnahme an den Sakramenten offen stehen. Auch als Stärkung vielleicht.

Ich glaube solche Unterscheidungen sind sehr problematisch. Welcher Aussenstehende weiss schon um die Verletzungen, die im Verlauf einer Ehe geschehen.

 

Ich habe weiter vorne schon einmal Nietzsche zitiert:

Und es sprach mir eine Frau: Wohl brach ich die Ehe, aber zuerst brach die Ehe mich. Ist es nicht besser Ehe zu  brechen als Ehe zu biegen, Ehe zu lügen?

 

Ich glaube, dass wenn überhaupt jemand, dann nur ein guter Beichtvater ein Urteil - nicht abgeben - sondern versuchen kann.

bearbeitet von wolfgang E.
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Es gibt noch extremere Fälle.

 

Er: Katholik, niemals verheiratet gewesen.

 

Sie: evangelisch, der Mann ist mit einer anderen auf und davon; Ehe wurde zivielrechtlich geschieden. Diese Ehe wurde katholischerseits nicht für ungültig erklärt; Begründung: es sind ja Kinder da.

 

Wenn beide heirateten wäre er von der Eucharistie ausgeschlossen.

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Liebe Gabriele!

 

Meine Schwester hat sich auch wegen eines anderen Mannes scheiden lassen .....

Liebe Verena,

 

habe ich es falsch formuliert?

Meine Freundin hat keineswegs ihren Mann verlassen, sie wurde verlassen.

Sie wollte dennoch keine Scheidung, ihr Mann hat die Scheidung eingereicht.

Sie wollte ihr uneingeschränktes Versprechen nicht brechen, nicht einmal, als ihr Mann sich bei der Scheidung sehr schäbig benahm.

 

Erst danach kam dann ein anderer Mann in ihr Leben.

 

Ich schildere das deshalb so ausführlich, weil ich denke, dass es um genau solche Fälle gehen könnte bei den Überlegungen, geschiedene Wiederverheiratete zur Eucharistie zuzulassen.

 

So hat es ja Christoph weiter oben schon beschrieben:

Wer allerdings schuldlos geschieden wird (zB weil ihr der Partner einfach davonläuft) der/dem erwächst keine Pflicht die Beziehung wieder in Ordnung zu bringen - oft wird ihm / ihr das auch nicht möglich sein, weil der/die Andere einfach nicht will (allerdings ist Verzeihen Können wohl immer eine angeratene Tugend). Wer unter solchen Umständen eine neue Partnerschaft beginnt dem / der sollte dann vielleicht auch die Teilnahme an den Sakramenten offen stehen. Auch als Stärkung vielleicht.

Du sagst, sie wollte ihr Versprechen nicht brechen und sie hat es aber dann doch getan. Die Konsequenzen muß sie tragen. Wenn ich ein Versprechen breche, wenn ich die Ehe breche - aus welchen Gründen auch immer - dann befinde ich mich im Stand der Sünde. Das muß in aller Klarheit gesagt werden. Deswegen ist die rechte Vorbereitung auf die Ehe (bei uns ist ein Kurs sogar Pflicht) wichtig, deswegen ist das "drum prüfe, wer sich ewig binde" so grundlegend, weil dieser Schritt in seiner Tragweite unumstößlich ist, wo ich mir wirklich der vollen Konsequenz bewußt sein muß und hier sind besonders die Priester, als Seelsorger gefordert.

Die Kirche wird niemals die Sünde billigen können, nämlich den Ehebruch oder welche Versprechen auch immer gebrochen werden.

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Franciscus non papa

gott möge dir barmherzig sein, und dich nie in eheliche schwierigkeiten bringen. deine selbstgerechtigkeit schreit zum himmel.

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Meine Schwester hat sich auch wegen eines anderen Mannes scheiden lassen und ich habe ihr in aller Liebe zu ihr und in Liebe zur Wahrheit auch klipp und klar sagen müssen, daß sie am Altar ein Versprechen abgegeben hat, an das sie gebunden ist. Das mindert aber nicht meine Liebe zu ihr und schon gar nicht verurteile ich sie deswegen.

Geht Deine Schwester noch zur Kommunion?

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Wenn beide heirateten wäre er von der Eucharistie ausgeschlossen.

Nein.

 

Niemand ist von der Eucharistie ausgeschlossen - sondern schlimmstenfalls nicht disponiert, die Heilige Kommunion zu empfangen.

 

Das ist etwas völlig anderes.

 

Zur Mitfeiern der Eucharistie und zur "geistigen Kommunion" sind wiederverheiratete Geschiedene, wie jeder, der sich einer schweren Sünde bewußt ist, nicht nur zugelassen, sondern ausdrücklich eingeladen.

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gott möge dir barmherzig sein, und dich nie in eheliche schwierigkeiten bringen. deine selbstgerechtigkeit schreit zum himmel.

Was hat das mit Selbstgerechtigkeit zu tun? Nichts. Selbstgerecht scheint mir eher die Einstellung zu sein, sich sündenfrei zu fühlen.

 

Es geht ja gar nicht darum, daß es nicht menschlich völlig verständlich ist, daß jemand in dieser Situation sagt: "Ich kann mein Versprechen nicht halten - dieses Kreuz ist mir schwer."

 

Es ist ja auch schwer. Aber dennoch gibt es einen, der mir die Treue hält, obwohl ich ihn tausendmal verraten, betrogen und belogen habe.

 

Er ruft uns, ihm zu folgen. Er verzeiht uns, wenn wir das nicht können.

 

Warum ist es eigentlich so schwer, das zuzugeben?

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gott möge dir barmherzig sein, und dich nie in eheliche schwierigkeiten bringen. deine selbstgerechtigkeit schreit zum himmel.

Was hat das mit Selbstgerechtigkeit zu tun? Nichts. Selbstgerecht scheint mir eher die Einstellung zu sein, sich sündenfrei zu fühlen.

 

Es geht ja gar nicht darum, daß es nicht menschlich völlig verständlich ist, daß jemand in dieser Situation sagt: "Ich kann mein Versprechen nicht halten - dieses Kreuz ist mir schwer."

 

Es ist ja auch schwer. Aber dennoch gibt es einen, der mir die Treue hält, obwohl ich ihn tausendmal verraten, betrogen und belogen habe.

 

Er ruft uns, ihm zu folgen. Er verzeiht uns, wenn wir das nicht können.

 

Warum ist es eigentlich so schwer, das zuzugeben?

Wenn je auf eine Situation der Spruch gepasst hat "das Gesetz ist für den Menschen da, nicht der Mensch für das Gesetz" dann auf den geschilderten Fall.

 

Die Pharisäer waren damals auch der Meinung die Jünger hätten lieber hungern sollen als Ähren brechen, aber Christus sagte, es ist nicht nötig, dass sie hungern, nur weil die wörtliche Auslegung eines prinzipell sinnvollen Gesetzes das verlangt.

 

Die Unauflöslichkeit der Ehe ist auch an sich sinnvoll, in diesem geschilderten Fall (un ähnlich gelagerten) ist es aber nur noch eine hohle Gesetzesfarce, und wer verlangt, man muss prinzipiell auch an Farcen festhalten, nur um des Prinzips Willen handelt nicht wie damals Christus, sondern wie damals die Pharisäer.

 

Der Kirche wurde von Jesus ausdrücklich die Befugnis zu geben, so wie Er damals ein sinnloses Gesetz ausser Kraft zu setzen, und das Eherecht ist in solchen Fällen ein sinnloses Gesetz.

 

Werner

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Hm - es ist also sinnlos, jemandem die Treue zu halten, der alles getan hat, um das nicht zu verdienen.

 

*malnachdenk*

 

Wenn der Herr an mir auch so handeln würde....

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Franciscus non papa

thomas, nicht aneinander vorbeireden!

 

es kann nicht im sinne jesu sein, wenn zwei menschen, warum auch immer, sich aneinander aufreiben, oder wenn ein mensch alleingelassen wurde, dass dieser mensch vereinsamt und auf eine zweite chance verzichten muss....

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Halte mich für einen I******, Franz-Josef:

 

Ich glaube daran, daß es sehr im Sinne Jesu ist, Liebe da zu verschenken, wo sie nicht verdient ist, ja, wo sie geradezu mit Füßen getreten wird.

 

Und ich weiß, daß das scheißschwer ist.

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es kann nicht im sinne jesu sein, wenn zwei menschen, warum auch immer, sich aneinander aufreiben, oder wenn ein mensch alleingelassen wurde, dass dieser mensch vereinsamt und auf eine zweite chance verzichten muss....

Der Sinn Jesu:

 

Lass es dir ja nicht einfallen, dieser selbstgewählten Fessel(Ehe) zu entfliehen, in dem du dich nach einer neuen(geschieden - wiederverheiratet) auch nur umschaust!

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Franciscus non papa
Halte mich für einen I******, Franz-Josef:

 

Ich glaube daran, daß es sehr im Sinne Jesu ist, Liebe da zu verschenken, wo sie nicht verdient ist, ja, wo sie geradezu mit Füßen getreten wird.

 

Und ich weiß, daß das scheißschwer ist.

richtig.... aber wenn der andere eben nicht mehr da ist, sich nicht mehr lieben lassen will, dann muss man nicht zur einsamkeit verdammt sein....

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gott möge dir barmherzig sein, und dich nie in eheliche schwierigkeiten bringen. deine selbstgerechtigkeit schreit zum himmel.

Was hat das mit Selbstgerechtigkeit zu tun? Nichts. Selbstgerecht scheint mir eher die Einstellung zu sein, sich sündenfrei zu fühlen.

 

Es geht ja gar nicht darum, daß es nicht menschlich völlig verständlich ist, daß jemand in dieser Situation sagt: "Ich kann mein Versprechen nicht halten - dieses Kreuz ist mir schwer."

 

Es ist ja auch schwer. Aber dennoch gibt es einen, der mir die Treue hält, obwohl ich ihn tausendmal verraten, betrogen und belogen habe.

 

Er ruft uns, ihm zu folgen. Er verzeiht uns, wenn wir das nicht können.

 

Warum ist es eigentlich so schwer, das zuzugeben?

Hallo Thomas,

 

letztlich kann niemand von uns sagen, wie und in welcher Weise er sein Versprechen halten kann, wenn er nicht selbst mit einer Situation einer zerbrochenen Ehe konfrontiert ist. Insofern empfinde ich es auch als Selbstgerecht, dann Anderen zu sagen, sie müssten sich so oder so verhalten (vor allem, wenn man nicht gefragt worden ist).

 

Das Thema ist extrem komplex, was sich ja allein daran zeigt, wie ausführlich die Regeln zum Eherecht im CIC sind und wie umfangreich das Schrifttum dazu ist. Selbst in der katholischen Kirche gibt es die Möglichkeit, ein bestehendes Eheband aufzulösen, nämlich um des Glaubens willen. Der Glaube wird als über das Eheband gestellt. Alles andere wird ihm aber nachgeordnet.

 

In dem, was hier diskutiert wird, geht es dem Papst ja wohl kaum um eine Aufhebung der Prinzipien. Es geht ihm um eine pastorale Handlung, um die Linderung konkreter Not. Wenn er hier einen Rahmen schafft, der es Seelsorgern ermöglicht, in Einzelfällen Menschen zu den Sakramenten zuzulassen, braucht er gar nicht über Grundsätzliches diskutieren.

 

Und genau das erwarte ich als Linie. Ganz moderate Modifikationen in der kirchlichen Praxis ohne Zulassung einer Diskussion über Grundsätzliches.

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Thomas Bloemer:

Hm - es ist also sinnlos, jemandem die Treue zu halten, der alles getan hat, um das nicht zu verdienen.

...

Wenn der Herr an mir auch so handeln würde....

 

Der Vergleichspunkt passt nicht so ganz, da Gottesliebe menschheitsumfassend, die eheliche Liebe dagegen exklusiv auf einen Menschen gerichtet ist.

 

Selbstverständlich darf sich ein Geschiedener auch weiterhin um christliche Nächstenliebe zu seinem/r "Ex" bemühen, auch wenn die konkrete Beziehung unmöglich geworden ist und er sich andertweilig gebunden hat.

bearbeitet von Mecky
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Ich glaube daran, daß es sehr im Sinne Jesu ist, Liebe da zu verschenken, wo sie nicht verdient ist, ja, wo sie geradezu mit Füßen getreten wird.

 

Und ich weiß, daß das scheißschwer ist.

Und das wird wird durch Bestimmungen über die richtige Disposition, die Kommunion zu empfangen, erleichtert?

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Ich glaube daran, daß es sehr im Sinne Jesu ist, Liebe da zu verschenken, wo sie nicht verdient ist, ja, wo sie geradezu mit Füßen getreten wird.

 

Und ich weiß, daß das scheißschwer ist.

Und das wird wird durch Bestimmungen über die richtige Disposition, die Kommunion zu empfangen, erleichtert?

Es wird nicht erleichtert, es wird erst möglich gemacht nach gewissen Gesetzen, die in dieser Liebe enthalten sind.

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Ich glaube daran, daß es sehr im Sinne Jesu ist, Liebe da zu verschenken, wo sie nicht verdient ist, ja, wo sie geradezu mit Füßen getreten wird.

 

Und ich weiß, daß das scheißschwer ist.

Und das wird wird durch Bestimmungen über die richtige Disposition, die Kommunion zu empfangen, erleichtert?

Nein - und ich halte das Thema für völlig ungeeignet für Polemik.

 

(Zumal jemand, der dem oben formulierten Ideal folgt, ja die Kommunion empfangen darf.)

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Der Vergleichspunkt passt nicht so ganz, da Gottesliebe menschheitsumfassend, die eheliche Liebe dagegen exklusiv auf einen Menschen gerichtet ist.

Soll das Sakrament der Ehe nicht gerade diese Liebe Gottes widerspiegeln?

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letztlich kann niemand von uns sagen, wie und in welcher Weise er sein Versprechen halten kann, wenn er nicht selbst mit einer Situation einer zerbrochenen Ehe konfrontiert ist. Insofern empfinde ich es auch als Selbstgerecht, dann Anderen zu sagen, sie müssten sich so oder so verhalten (vor allem, wenn man nicht gefragt worden ist).

Moment - ich darf die Lehre der Kirche nicht verkünden, ohne selbst in einer Situation gewesen zu sein, auf die sie zutrifft?

 

Das Thema ist extrem komplex, was sich ja allein daran zeigt, wie ausführlich die Regeln zum Eherecht im CIC sind und wie umfangreich das Schrifttum dazu ist. Selbst in  der katholischen Kirche gibt es die Möglichkeit, ein bestehendes Eheband aufzulösen, nämlich um des Glaubens willen. Der Glaube wird als über das Eheband gestellt. Alles andere wird ihm aber nachgeordnet.

 

Der Glaube - oder Christus? Und sollte der nicht wirklich über allem stehen. Sollte die Nachfolge nicht unser Ziel sein? Muß man alles auf unsere Möglichkeiten relativieren?

 

In dem, was hier diskutiert wird, geht es dem Papst ja wohl kaum um eine Aufhebung der Prinzipien. Es geht ihm um eine pastorale Handlung, um die Linderung konkreter Not. Wenn er hier einen Rahmen schafft, der es Seelsorgern ermöglicht, in Einzelfällen Menschen zu den Sakramenten zuzulassen, braucht er gar nicht über Grundsätzliches diskutieren.

 

Und genau das erwarte ich als Linie. Ganz moderate Modifikationen in der kirchlichen Praxis ohne Zulassung einer Diskussion über Grundsätzliches.

 

Ja. Das hatte ich bereits geschrieben.

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aber wenn der andere eben nicht mehr da ist, sich nicht mehr lieben lassen will, dann muss man nicht zur einsamkeit verdammt sein....

Du kannst mich nochmal für einen I****** halten:

 

Ich glaube nicht, daß jemand, der sich um Christi Willen verschenkt, allein ist.

 

(Und ich weiß, daß es fast unmöglich ist, diesen Glauben in der Praxis zu leben. Das ist unser Problem.)

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Auch hier muß man doch klar trennen zwischen der Diskussion der Norm an sich und der Lösung schwieriger Einzelfälle. Auch ein Beispiel, über das ich gerade nachdenke: Mann, in erster Ehe wahrscheinlich "gültig" mit einer Protestantin verheiratet, wird schwer krank, darüber von der Frau verlassen. Er baut eine neue Beziehung zu gläubiger Katholikin auf, zwischenzeitlich drei Kinder. Beide nehmen am Leben ihrer Kirchengemeinde aktiv teil und gehen auch zur Kommunion. Sie leiden aber an der Situation und würden sie gerne bereinigen. - Das Problem ist, daß ja hier ein Zustand vorliegt, den der Jurist "Dauerdelikt" nennen würde, da das erste Eheband ja unzerstörbar ist. Eine Ungültigerklärung der ersten Ehe wäre wohl nicht der richtige Weg, da der Mann jedenfalls von der Gültigkeit der ersten Eheschließung grundsätzlich ausgeht, es käme ihm vermutlich sehr spitzfindig und unehrlich vor, wenn man ihn auf ein Eheaufhebungsverfahren als Lösungsweg anspräche. Der Fehler liegt doch hier vermutlich in der ersten Eheschließung, wo der falsche Partner gewählt wurde. Fällt jemand dazu etwas Weiterführendes ein (die Dogmatik ist mir bekannt, ich bräuchte praktische Hinweise).

Grüße, KAM

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