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Benedikt XVI.: Sakramente bei Zweitehe?


ramhol

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Das ist doch mein Reden: so etwas kann man nur in der Seelsorge klären, un dnicht in der Dogmatik.

 

Das Gesetz beschreibt immer den Idealfall (und muß das auch) - im richtigen Leben muß immer eine Güterabwägung vorgenommen werden. Dafür bildet das Gesetz die Meßlatte (und nicht die Brechstange oder den Baseballschläger, um ihn jemand auf den Kopf zu hauen.

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Der Vergleichspunkt passt nicht so ganz, da Gottesliebe menschheitsumfassend, die eheliche Liebe dagegen exklusiv auf einen Menschen gerichtet ist.

Soll das Sakrament der Ehe nicht gerade diese Liebe Gottes widerspiegeln?

Tut es dies, indem es die Liebe auf einen Menschen konzentriert (und von dieser Form der Liebe damit alle anderen ausgrenzt)?

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Der Vergleichspunkt passt nicht so ganz, da Gottesliebe menschheitsumfassend, die eheliche Liebe dagegen exklusiv auf einen Menschen gerichtet ist.

Soll das Sakrament der Ehe nicht gerade diese Liebe Gottes widerspiegeln?

Tut es dies, indem es die Liebe auf einen Menschen konzentriert (und von dieser Form der Liebe damit alle anderen ausgrenzt)?

Lieber Mecky,

 

aus meiner eigenen Lebenserfahrung und aus der nahestehender Menschen kann ich nur sagen: eindeutig ja. Die sexuelle Beziehung zwischen Mann und Frau; der gemeinsame Vorsatz, das ganze Leben miteinander zu teilen; die Erfahrung, Kindern das Leben geschenkt zu haben, führt zu einer Ausschließlichkeit der Beziehung (des halb halte ich den Zölibat ja auch für eine so wichtige Lebensform).

 

Aus meiner Sicht ist das keine moralische Forderung, sondern schlichte Lebensrealität. Diese Beziehung kann scheitern, aber sie kann nicht wiederholt werden. Vor einigen Jahren berichtete der Spiegel über Langzeitstudien in den USA: auch nach 20 und mehr Jahren wurden neu eingegangene Beziehungen immer überlagert vom Erlebnis des Scheiterns der ersten Ehe.

 

Meiner Meinung nach bedeutet das aber nicht, dass der Kommunionempfang dann grundsätzlich unmöglich sein sollte. Gerade in der Erfahrung des Scheiterns haben Geschieden ja die Stärkung durch Jesus Christus sehr nötig.

 

Ich fände es allerdings nicht gut, wenn ein Mann der seine Frau nach langer Ehe wegen einer 20 Jahre jüngeren verlässt, sich einfach feist in die erste Kirchenbank setzen und so tun könnte, als ob das alles völlig in Ordnung sei. Auch bei Scheidungen gibt es Gewinner und Verlierer; und es wäre ziemlich unerträglich, wenn der Gewinner den anderen dann vielleicht auch noch auss der Gemeinde verdrängen würde. Sätze wie: "wir hatten uns ja schon lange nichts mehr zu sagen" etc. werden vom Scheidungsgewinner natürlich gerne gesagt, und leider von den anderen auch gerne geglaubt; das erspart nämlich die unangenehme Auseinandersetzung mit dem Leid, das dieses Verhalten angerichtet hat.

 

 

Viele Grüße, Matthias

bearbeitet von Franziskaner
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richtig, das sagt sich so leicht daher "auseinandergelebt".

Grüße, KAM

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Hallo ihr :-)),

 

ich erzähle euch dass mal aus meiner Erfahrung :-)).

 

Ich war evangelisch als ich geheiratet habe, ich habe mich nach langer Ablehnung meiner Eltern evang. taufen lassen obwohl ich schon damals merkte, dass ist nicht so meins aber ich war immerhin endlich getauft. Ich heiratete also einen Mann der mir mehr Bruder als Mann war aber egal, ich war sicher dass sich alles noch entwickelt. Nach ca. 1 Jahr habe ich dann meine wahre Liebe getroffen, mein damaliger Mann war immer noch mehr mein Bruder (ihr wisst hoffentlich wie ich das meine :-). Wir haben lange gekämpft aber es war schlichtweg keine Liebe mehr da, vielleicht auch nie groß vorhanden. Wir trennten uns in Freundschaft. Mein jetziger Mann erging es ganz ähnlich, heiratete eine evang. Frau allerdings katholisch. Sie wollten Kinder etc. nix klappte, die Liebe schlief ein, bis ich kam. Man kann darüber urteilen wie man mag, ich mache es ja selber.

 

Auf jeden Fall ließen wir uns beide scheiden und heirateten standesamtlich. Wir bekamen zwei Kinder und ich konvertierte 2000. Viele, auch einige Katholiken hier, fragten mich,wieso tust Du das, wieso willst DU in eine Kirche wo ihr quasi die Sünder schlechthin seid und ausgeschlossen seid von den Sakramenten.

 

Es war keine leichte Zeit aber ich habe viele schöne Erfahrungen gemacht. Ich akzeptiere es einfach, dass es für mich, vielleicht auch nur noch eine Weile, keine Kommunion im üblichen Sinne gibt. Dennoch fühle ich mich bei der Messe wohl, ich habe es mal Martin beschrieben. Wenn die Wandlung beginnt, ist auch für mich Jesus ganz nah, er hört mir zu und ist bei mir und das gibt mir Kraft.

 

Ich verlange von niemanden dass zu ändern, ich würde mir eine Vergebung wünschen und natürlich auch die Zulassung zu den Sakramenten aber so lange das nicht so ist, was soll ich mich da aufregen, ich habe mein Versprechen eben nicht halten können und ich stehe zu meiner Liebe - wie heuchlerisch wäre ich denn sonst. Sollte sich unter Papst Benedikt was ändern, freue ich mich natürlich riesig aber ich muß eben auch Geduld haben und ich verurteile weder die die jemanden verlassen noch bewundere ich diejenigen die 40 Jahre in einer kranken Ehe ausharren. Es muß jeder vor Gott verantworten und dazu stehe ich eben.

 

Mein Bischof G.L. Müller hat letztens seinen theologischen Referenten gebeten mich anzurufen, ich schrieb ihm vorher einen Brief betr. seiner Predigt. Der sagte mir, dass wir nicht zur Kommunion gehen und uns daran halten hat auch eine Vorbildfunktion, wir zeigen wie wichtig es ist und es gilt vor Gott wesentlich mehr sich mit ganzem Herzen der geistigen Kommunion zuzuwenden als gedankenlos der Hostie. Wir hatten ein langes sehr gutes Gespräch, positives in der Richtung haben wir auch von seinem Vorgänger Bischöf M.Müller erfahren der mich gefirmt hat, mir einmalig die Beichte erlaubt hat und die Kommunion, für mich ein sehr schöner Moment.

 

Ich weiß, dass ich ein Sünder bin und doch bin ich ein guter Mensch und ein guter Katholik und ich bin selbstbewußt genug dass auch zu sagen. Mag ich einen Makel haben auf meiner weißen Weste aber wer weiß warum mir dass alles passiert ist - wer weiß dass schon....:-))

 

Lieben Gruß an euch alle und verzeiht dass es so ausschweifend geworden ist, jeder ob nun in der Situation oder nicht, sollte immer vorsichtig sein, mit Urteilen. Ich kann nicht wissen wie es sich anfühlt, glücklich in einer Erstehe zu sein, glücklich zur Kommunion gehen zu können und jedem zu zeigen, schaut her ich mache es richtig und viele können sich nicht vorstellen wie es ist, diese aufrichtige Liebe eben erst beim zweitenmal gefunden zu haben und schweren Herzen sich immer wieder vor Augen halten lassen zu müssen, dass man damit nun sein ganzen Leben klar kommen muss. Ich bin halt diesen Weg gegangen und ich bereue ihn nicht, nein ich liebe meinen Mann und ich würde mich selbst belügen, wenn ich es nicht zugeben würde.

 

LG Sina, streitet euch nicht um Selbstherrlichkeit oder nicht, ich denke diese Problematik ist bei unserem Papst Benedikt gut aufgehoben :-)

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Auch hier muß man doch klar trennen zwischen der Diskussion der Norm an sich und der Lösung schwieriger Einzelfälle. Auch ein Beispiel, über das ich gerade nachdenke: Mann, in erster Ehe wahrscheinlich "gültig" mit einer Protestantin verheiratet, wird schwer krank, darüber von der Frau verlassen. Er baut eine neue Beziehung zu gläubiger Katholikin auf, zwischenzeitlich drei Kinder. Beide nehmen am Leben ihrer Kirchengemeinde aktiv teil und gehen auch zur Kommunion. Sie leiden aber an der Situation und würden sie gerne bereinigen. - Das Problem ist, daß ja hier ein Zustand vorliegt, den der Jurist "Dauerdelikt" nennen würde, da das erste Eheband ja unzerstörbar ist. Eine Ungültigerklärung der ersten Ehe wäre wohl nicht der richtige Weg, da der Mann jedenfalls von der Gültigkeit der ersten Eheschließung grundsätzlich ausgeht, es käme ihm vermutlich sehr spitzfindig und unehrlich vor, wenn man ihn auf ein Eheaufhebungsverfahren als Lösungsweg anspräche. Der Fehler liegt doch hier vermutlich in der ersten Eheschließung, wo der falsche Partner gewählt wurde. Fällt jemand dazu etwas Weiterführendes ein (die Dogmatik ist mir bekannt, ich bräuchte praktische Hinweise).

Grüße, KAM

Der einzige Gedanke, der mir hierzu einfällt, ist der Konsens, dass beide Ehepartner davon überzeugt sind, dass diese Ehe gestorben ist, so dass tatsächlich der Tod sie scheidet.

 

Ist es spitzfindig, wenn beide Partner dies so bekennen? Umfassender würde es, wenn der verlassene Partner demjenigen, der gegangen ist, vollumfänglich vergeben könnte - damit auch diese Last getilgt wurde.

 

BEIDE sind davon überzeugt, dass keine Forderung und keine Schuld mehr offen ist.

 

 

Ein Nachteil wäre es, dass in diesem Fall sogar der "Schuldige" den Anderen unter Druck setzen könnte, weil er davon ausgehen kann, dass ihm dies wichtig ist. Zahlst du mir ..., gebe ich dich frei ....

bearbeitet von Martin
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Hallo ihr :-)),

 

ich erzähle euch dass mal aus meiner Erfahrung :-)).

 

Ich war evangelisch als ich geheiratet habe, ich habe mich nach langer Ablehnung meiner Eltern evang. taufen lassen obwohl ich schon damals merkte, dass ist nicht so meins aber ich war immerhin endlich getauft. Ich heiratete also einen Mann der mir mehr Bruder als Mann war aber egal, ich war sicher dass sich alles noch entwickelt. Nach ca. 1 Jahr habe ich dann meine wahre Liebe getroffen, mein damaliger Mann war immer noch mehr mein Bruder (ihr wisst hoffentlich wie ich das meine :-). Wir haben lange gekämpft aber es war schlichtweg keine Liebe mehr da, vielleicht auch nie groß vorhanden. Wir trennten uns in Freundschaft. Mein jetziger Mann erging es ganz ähnlich, heiratete eine evang. Frau allerdings katholisch. Sie wollten Kinder etc. nix klappte, die Liebe schlief ein, bis ich kam. Man kann darüber urteilen wie man mag, ich mache es ja selber.

 

Auf jeden Fall ließen wir uns beide scheiden und heirateten standesamtlich. Wir bekamen zwei Kinder und ich konvertierte 2000. Viele, auch einige Katholiken hier, fragten mich,wieso tust Du das, wieso willst DU in eine Kirche wo ihr quasi die Sünder schlechthin seid und ausgeschlossen seid von den Sakramenten.

 

Es war keine leichte Zeit aber ich habe viele schöne Erfahrungen gemacht. Ich akzeptiere es einfach, dass es für mich, vielleicht auch nur noch eine Weile, keine Kommunion im üblichen Sinne gibt. Dennoch fühle ich mich bei der Messe wohl, ich habe es mal Martin beschrieben. Wenn die Wandlung beginnt, ist auch für mich Jesus ganz nah, er hört mir zu und ist bei mir und das gibt mir Kraft.

 

Ich verlange von niemanden dass zu ändern, ich würde mir eine Vergebung wünschen und natürlich auch die Zulassung zu den Sakramenten aber so lange das nicht so ist, was soll ich mich da aufregen, ich habe mein Versprechen eben nicht halten können und ich stehe zu meiner Liebe - wie heuchlerisch wäre ich denn sonst. Sollte sich unter Papst Benedikt was ändern, freue ich mich natürlich riesig aber ich muß eben auch Geduld haben und ich verurteile weder die die jemanden verlassen noch bewundere ich diejenigen die 40 Jahre in einer kranken Ehe ausharren. Es muß jeder vor Gott verantworten und dazu stehe ich eben.

 

Mein Bischof G.L. Müller hat letztens seinen theologischen Referenten gebeten mich anzurufen, ich schrieb ihm vorher einen Brief betr. seiner Predigt. Der sagte mir, dass wir nicht zur Kommunion gehen und uns daran halten hat auch eine Vorbildfunktion, wir zeigen wie wichtig es ist und es gilt vor Gott wesentlich mehr sich mit ganzem Herzen der geistigen Kommunion zuzuwenden als gedankenlos der Hostie. Wir hatten ein langes sehr gutes Gespräch, positives in der Richtung haben wir auch von seinem Vorgänger Bischöf M.Müller erfahren der mich gefirmt hat, mir einmalig die Beichte erlaubt hat und die Kommunion, für mich ein sehr schöner Moment.

 

Ich weiß, dass ich ein Sünder bin und doch bin ich ein guter Mensch und ein guter Katholik und ich bin selbstbewußt genug dass auch zu sagen. Mag ich einen Makel haben auf meiner weißen Weste aber wer weiß warum mir dass alles passiert ist - wer weiß dass schon....:-))

 

Lieben Gruß an euch alle und verzeiht dass es so ausschweifend geworden ist, jeder ob nun in der Situation oder nicht, sollte immer vorsichtig sein, mit Urteilen. Ich kann nicht wissen wie es sich anfühlt, glücklich in einer Erstehe zu sein, glücklich zur Kommunion gehen zu können und jedem zu zeigen, schaut her ich mache es richtig und viele können sich nicht vorstellen wie es ist, diese aufrichtige Liebe eben erst beim zweitenmal gefunden zu haben und schweren Herzen sich immer wieder vor Augen halten lassen zu müssen, dass man damit nun sein ganzen Leben klar kommen muss. Ich bin halt diesen Weg gegangen und ich bereue ihn nicht, nein ich liebe meinen Mann und ich würde mich selbst belügen, wenn ich es nicht zugeben würde.

 

LG Sina, streitet euch nicht um Selbstherrlichkeit oder nicht, ich denke diese Problematik ist bei unserem Papst Benedikt gut aufgehoben :-)

Danke für Deine offene Schilderung.

 

Ich weiss nach 37 Ehejahren, wieviel von Gottes Gnade es braucht, dass eine Ehe durch alle Krisen, die unweigerlich kommen hindurchgeht und hält.

Und wie wenig eigenens Verdienst dabei ist.

 

Ich wünsche Dir und allen anderen Betroffenen, dass sich unsere Kirche zur gleichen Haltung der Einsicht in menschliches Scheitern und in Barmherzigkeit durchringt, die es in der orthodoxen Kirche gibt.

 

Und ich wünsch es auch mir als Nicht Betroffenem - weil mir der Ausschluss von geschiedenen Wiederverheirateten immer ein schlechtes Gewissen macht. Viele von ihnen sind bestimmt würdiger als ich, der ich zum Tisch des Herrn darf.

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Dennoch fühle ich mich bei der Messe wohl, ich habe es mal Martin beschrieben. Wenn die Wandlung beginnt, ist auch für mich Jesus ganz nah, er hört mir zu und ist bei mir und das gibt mir Kraft.

Liebe Sina,

 

ja, das hast du. Und ich werde es nie vergessen.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Liebe Sina,

 

was Du über Deine Ehescheidung geschrieben hast, widerspricht nicht unbedingt dem, was ich als meine Erfahrung geschrieben habe. Zum Entstehen des Ehebandes als existenzieller Beziehung, die das ganze weitere Leben prägt, gehört eben die sexuelle Verbundenheit grundlegend mit dazu. Wenn diese in Deiner ersten Ehe tartsächlich nicht gegeben war, ist diese Form von Verbindung vielleicht gar nicht zustande gekommen.

 

Ich kenne so etwas aus dem weiteren Bekanntenkreis, in dem eine Frau wegen ihrer Schwangerschaft auf Druck ihrer Eltern kirchlich geheiratet hat, obwohl sie die Beziehung gar nicht wirklich wollte. Beide haben sich trotzdem große Mühe gegeben und sich keineswegs leichtfertig getrennt. Aber die Ehe war nicht zu erhalten, weil von vorneherein die Grundlage fehlte.

 

In solchen Fällen hat ein Annulierungsverfahren seinen Sinn und seine Berechtigung, und es steht auch der Weg zu einer neuen (der wirklichen) Ehe offen.

 

Meiner Erfahrung nach passen die meisten Paare aber viel besser zusammen als sie selber oft meinen. Viele Menschen haben eine zu hohe Erwartung an eine Ehe. Und vor allem: viele Menschen haben eine zu hohe Erwartung an eine Scheidung! Sie erwarten, dass sie die Probleme dann hinter sich lassen können und dass sie unbeschwert ein neues Leben beginnen können (sarkastisch gesagt: der Hollywoodfilm geht einfach von vorne los). Aber man kann seine Vergangenheit nicht einfach abschütteln. Die Ruine des zerbrochenen Ehe steht in der Lebensgeschichte herum, auch wenn man daneben eine Hütte gebaut hat.

 

Viele Grüße, Matthias

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Ich frage mich immer wieder, ob die Beziehungsunfähigkeit bzw. -unlust der Menschen unseres Volkes nicht tatsächlich - wie Du es schreibst - durch ein ins utopische überspanntes Ideal von Beziehung erzeugt wird. Weil es im echten Leben oftmals nicht so pastellig ist, verzichten viele ganz, weil sie von der anvisierten Idealbeziehung nicht genug merken.

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Ich glaube, das ist wirklich ein wichtiger Gedanke. Wenn man die Liebes filme und die Texte der Popmusik mal etwas genauer unter die Lupe nimmt, stellt man fest, dass die Zweierbeziehung (natürlich nur in ihrer euphorischen Anfangsphase) eine mystisch-überhöhte Bedeutung bekommt, die eigentlich in der Beziehung zu Gott viel besser augehoben wäre. Dadurch wird mein Partner zum Ersatz für die verloren gegangene Transzendenz, was natürlich jeden Menschen und jede irdische Beziehung überfordern muss.

 

Viele Grüße, Matthias

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Wenn ich sehe, wieviele Ehepaare aus unserem weiteren Bekanntenkreis sich trenne, könnte ich anfangen zu heulen. So viel Leid (nicht zuletzt auch bei den Kindern), soviele Verwundungen, so viele in Trümmer gelegte Hoffnungen und Träume. Es ist wirklich zum verzweifeln.

 

Und vieles wäre zu verhindern, wenn man sich rechtzeitig klarmachen würde, dass eine Scheidung eben nicht der erlösende Schlussstrich ist, den man erhofft. Wenn man nur gelentlich mal locker lassen und sich ernsthaft in die Situation des anderen versetzen würde. Und einfach auch mal die schlichte Tatsache akzeptieren würde, dass ohne Verzicht, gegenseitige Dienstbereitschaft und Realismus kein Leben gelingen kann.

 

Jesus sagt: Nehmt mein Joch auf euch, denn mein Joch ist leicht und meine Last drückt nicht.

 

Viele Grüße, Matthias

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Danke für eure Worte :-)

 

 

Matthias, meine erste Ehe wäre annullierbar aber eben nur wenn daraus eine neue katholische Ehe zustande kommen würden, geht aber nicht da ja mein Liebster schon kath. verheiratet war :-).

 

In meiner jetzigen Ehe sind wir 8 Jahre jetzt zusammen und es gibt nicht mal ansatzweise die Probleme von der ersten :-); es ist einfach ne andere Basis.

 

Früher, zumindestens war es im Osten so, dauerte eine Scheidung grad mal 6 Wochen. Heute ist dieses ganze Verfahren schon viel schwieriger, rein finanziell überlegen es sich doch schon viele. Dennoch stimme ich mit euch überein, ich kenne auch einige Paare wo sich die Tragödien immer wiederholen...

 

LG Sina

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Vielleicht wird bald ein neues Eherecht nicht mehr notwendig sein, weil keiner mehr heiraten will.Der Einpersonenlebensraum ermöglicht dann immer wieder den Rückzug aus einer Beziehung,wenn man den Anderen nicht mehr ertragen kann oder will.Angesichts einer solchen gesellschaftlichen Entwicklung wäre die "Bestrafung" von versuchten und gescheiterten Ehen auch fragwürdig,man heiratet ja eigentlich nicht,um sich wieder scheiden zu lassen.Die meisten haben ja wirklich die besten Absichten,diese Ehe zu führen.Die Schmerzgrenze ist vielleicht nicht mehr hoch genug.Und wenn das gegenseitige Vertrauen zerbrochen ist, ist schwer auf den Scherben aufzubauen.Die Zeit ist jedenfalls reif,neue Überlegungen anzustellen und es wäre wunderbar, wenn das schon jemand in dieser Kirche getan hätte.inge :lol:

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Das könnte man auch anders sehen, Inge.

 

Viele Leute denken nicht nach, wenn sie christlich heiraten. Sie sehen eine schöne Feier, eine Art Folklore. Und der Satz - bis das der Tod uns scheidet - geht auch erstaunlich locker über die Lippen.

 

Und wenn ein Parrer auf die Konsequenzen dieser Ehe hinweisen möchte und eine Art Vorbereitung verlangt, ist das Theater groß im Sinne von: Er solle sich mal nicht so anstellen.

 

Das ist nicht das ganze Bild, aber eine Facette im Gesamtbild wird es schon sein.

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nach meinem Eindruck wird die Partnerwahl schon oft sehr leichtfertig getroffen, zumal wenn den Leuten das gute Vorbild einer langlebigen Ehe auf Seiten der Eltern schon abgeht. Wenn ich mir ansehe, welcher Aufwand heute (zu meiner Zeit war das anders) in der Kommunion- und Firmvorbereitung betrieben wird (durchaus zu recht), dann wundere ich mich, daß bei der Ehe das so ohne weiteres geht. (Unser Pfarrer hat - glaube ich - Angst, daß die Leute dann woanders hingehen oder evangelisch heiraten; da wäre also eine Weisung von oben sehr hilfreich.) Ehevorbereitungskurse sollten Pflicht werden, am besten schon gleich nach dem Firmunterricht anfangen, ehe es um konkrete Personen geht. Grüße, KAM.

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Und wenn ein Parrer auf die Konsequenzen dieser Ehe hinweisen möchte und eine Art Vorbereitung verlangt, ist das Theater groß im Sinne von: Er solle sich mal nicht so anstellen.

Wäre eine nichteheliche Lebensgemeinschaft denn aus katholischer Sicht eine Alternative? Wenn eine Ehe bereits gelebt wird, sollte dem - nach kirchlicher Vorstellung - irgendwann eine Eheschließung folgen. Ein Sakrament, bei dem die Anforderungen etwas geringer sind, wird von der Kirche nicht angeboten.

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@squire: Sakrament light, oder wie stellst du dir das vor? Seelsorglich kann es nach meinem Eindruck geboten sein, einen unkorrekten Zustand, wie eine nichteheliche Beziehung hinzunehmen, um Schlimmeres zu verhüten. Wir haben es nunmal mit dem Phänomen zu tun, daß die sexuelle Reife und die gesellschaftliche Vorstellung über das Ehealter immer weiter auseinandergehen. Auch die kanonische Ehefähigkeit, dh auch die Einsicht in das Wesen der Ehe tritt ja nicht mit 14 ein. Kann jemand, der das Wesen der Ehe verkennt, überhaupt gegen das 6. Gebot sündigen? Etwas ketzerische Frage, aber sie zeigt, daß die Jugendsexualität eher ein seelsorgliches denn ein moraltheologisches Thema sein muß. Grüße, KAM.

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Eine Ehevorbereitung durch einen katholischen Priester würde nicht von jedem so ohne weiteres akzeptiert.Es würde ihm unterstellt, er verstünde aufgrund seines Zölibates zu wenig von der Materie.Aber generell müßte diese Vorbereitung in die Erziehung bereits junger Menschen einbezogen werden können,zumal das Elternhaus selten noch Vorbildcharakter hat.Der

Umgang miteinander insbesondere unter Christlichen Vorzeichen sollte erlernt werden können.Aber da fehlt das Geld ja auch dazu.Ich bin manchmal so schrecklich traurig, wenn ich sehe, für welchen Mist Fernsehsendungen gemacht werden.Für die wichtigen Dinge des Lebens gibt es zuwenig Quoten.Eheschulung mit Hilfe von Psychologen und einem Pfarrer oder einem entsprechend gebildeten Laien?Die Medien wären ideal geeignet aufgrund ihrer Akzeptanz in der Gesellschaft um Werte zu vermitteln.Statt dessen werden sie mißbraucht von Filmen mit Horroszenarien und Gewaltdarstellungen.Papst Johannes Paul II. hat gezeigt,wie man es machen könnte.Seine Medienpräsenz hatte einen riesigen Erfolg bei der Jugend,es wäre einen Versuch wert,denke ich.Man müßte dem schlechten Fernsehen Konkurrenz machen.inge

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Werden diese Ehekurse besucht?Sind sie freiwillig oder Pflicht?

Sie sind freiwillig. Und werden besucht, ich kann nur nicht sagen, von wievielen Paaren. Ob sie normale Ehevorbereitung darstellen (zahlenmäßig) weiß ich auch nicht. Eine Teilnehmerin unseres Glaubenskreises hat aus ihrer Ehevorbereitung darüber nur Gutes berichtet.

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Werden diese Ehekurse besucht?Sind sie freiwillig oder Pflicht?

Mich interessiert eher, was da vermittelt wird.

Soweit ich das mitbekommen habe, wurde sowohl über Theologisches als auch über Alltagspraxis incl. Sexualität gesprochen. Genauer kann ich es aber nicht sagen. Sowohl die Frau wie auch ihr (evangelischer und nicht wirklich kirchlicher) Bräutigam haben es aber nach ihrer Aussage gut und hilfreich und nicht als eintönige Moralapostelei empfunden.

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