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Benedikt und die lat. Messe?


chris20bo

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weils halt "vorkonziliar" immer in Latein war. Es gibt halt auch Gläubige, die an dem hängen, wie sie es von klein auf kennen. Sollen sie. In den meisten Pfarrgemeinden werden mehrere Sonntagsmessen angeboten, da spricht ja nichts dagegen, diese stilistisch und sprachlich zu variieren.

Apropos aramäisch, da hat weiter oben wer gesagt, das ließe sich nicht mehr rekonstruieren. Aber eine syrisch-katholische Kirche hat mW aramäisch als Kultsprache, das muß es also noch geben. Also, alle Traditionalisten: auf nach Bagdad!

Grüße, KAM

Also:

 

Aramäisch gibt es bis heute. Die modernste Form ist das Syrische. Eine ältere wird von den aramäischen Christen verwendet.

Aramäisch war die Verkehrs-Sprache des persischen Reiches und hat eine sehr lange Tradition sowie eine weite Ausbreitung aufzuweisen. Insofern ist es sehr vielgestaltig. Man müsste sich also auf eine gültige aramäische Version einigen,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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wenn jemand mal lust hat sich eine ganz normale messe un latein anzuhören hier hat er jeden tag um 7 uhr 30 gelegenheit radio vatikan:

 

http://www.oecumene.radiovaticana.org/it1/diretta.asp bitte kautsprecher bei kanal 2 drücken  dauert normalerweise um die 25 min natürlich nicht tridentinisch

Irgendwie funktioniert das bei mir nicht. Hat jemand einen Tipp, warum?

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wenn jemand mal lust hat sich eine ganz normale messe un latein anzuhören hier hat er jeden tag um 7 uhr 30 gelegenheit radio vatikan:

 

http://www.oecumene.radiovaticana.org/it1/diretta.asp bitte kautsprecher bei kanal 2 drücken  dauert normalerweise um die 25 min natürlich nicht tridentinisch

Irgendwie funktioniert das bei mir nicht. Hat jemand einen Tipp, warum?

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Danke.

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Eine Frage: wieso legen Traditionalisten so sehr Wert auf eine Messe in Latein?

 

Ist Latein irgendwie "heiliger"?

 

Wer's wirklich traditionell will, der sollte eigentlich eine Messe in Aramaeisch oder Altgriechisch bevorzugen.

Wieso Traditionalisten? Ich halte mich eigentlich für recht modern (bis auf ein paar konservative Punkte ...) und finde Latein schööön, so was umfassendes, so international , ... halt schön!

In der Schule war es teilweise etwas dröch, aber im GoDi voller Leben ...

*schwärm*

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so ein Unfug .......... in Deutschland wird überall wie in der ganzen Welt die Hl. Messe in der Muttersprache gefeiert in Übereinstimmung mit den gesamtkirchlichen Direktiven.

Was ist daran Unfug? Das Konzil sprach von einer öfteren Benutzung der Muttersprache, nicht von einer ständigen und rückstandslosen Beseitigung des Lateins. Ja, es hat sich durchgesetzt und ist nicht regelwidrig. Trotzdem ist es nicht das, was das Konzil wollte. Ich kann Deine Verächtlichmachung meines Beitrags nicht nachvollziehen.

 

Auf der ganzen Welt wird die katholische Messe immer in der Muttersprache gefeiert (mit ganz wenigen Ausnahmen). Kann die ganze katholische Kirche irren? (Werden nicht auch Dogmen "in Übereinstimmung mit der ganzen katholischen Kirche" verkündet?) Vielleicht will der Heilige Geist ja weiter, als sich das die Konzilsteilnehmer haben träumen lassen :-)

 

Ansonsten: Wer das Mysterium des Unberständlichen liebt, der kann ja gerne mal in eine fremdsprachige Messe gehen. Die gibt es schließlich auch hier für die Seelsorge der fremdsprachlichen Mitbürger in polnisch, italienisch, spanisch, koreanisch,... Dabei erlebt man übrigens auch die Universalität der Weltkirche! Oder in eine "afrikanische" Messe, in englisch oder französisch - und sehr viel "lebendige" als die üblichen hiesigen Messen.

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die lateinische messe ist in wien z.b. nie aus der mode gekommen

ich meine neuer ritus in latein

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Auf die Frage, was sie denn probten, hat er sich neulich über so Ein "blödes" Lied aufgeregt: "Da heißt es immer Tu es Petrus, aber er tut ja dann nichts..."

Tu es, Petrus! Los Mann, pack's endlich an!

 

Vielen Dank, das war für mich ein Lacher, hat einen trüben Tag aufgehellt.

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Latein gilt als die Sprache der Kirche. Theologen und Priester konnten sich in Latein verständigen - und so war es möglich, dass z.B. ein chinesischer Priester einen amerikanischen oder deutschen Priester verstehen konnte. Diese Einheit in der Kirche wird u.a. durch Latein ausgedrückt.

 

Wenn ein kath. Christ vor dem 2.vat. Konzil in ein anderes Land kam, und dort die hl. Liturgie mit feierte, so konnte er sich dort sofort zu Hause fühlen: Denn es war die gleiche hl. Messe, die auf der ganzen Welt gefeiert wurde. Und da z.B. in Deutschland der "Schott" oder andere gute Bücher mit Übersetzung des lateinischen Textes eine Hilfe boten, bzw. für eifrige Besucher der hl. Messe die Messteile bekannt waren, gab dies keine Schwierigkeiten zu verstehen.

 

Dass die heilige Messe ein Mysterium ist, das auch durch Zelebration in der Landessprache nicht wirklich "verständlich" wird, ist ein weiterer Aspekt. Das Verwenden des Lateinsichen z.B. für die hl. Wandlung oder einige Teile der hl. Messe kann dieses Mysterium fidei auch zum Ausdruck bringen.

 

Ein dritter Aspekt: Latein ist eine Sprache, die sich nicht mehr verändert. Die gesprochenen Sprachen führen nach Jahren zu einem Bedeutungswandel einiger oder vieler Wörter.

 

Wenn durch die lateinische Sprache auch die Unveränderlichkeit Gottes und seiner Gebote ausgedrückt wird, so ist auch das ein Grund, der für Latein in der hl. Liturgie sprechen könnte.

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Latein gilt als die Sprache der Kirche. Theologen und Priester konnten sich in Latein verständigen - und so war es möglich, dass z.B. ein chinesischer Priester einen amerikanischen oder deutschen Priester verstehen konnte. Diese Einheit in der Kirche wird u.a. durch Latein ausgedrückt.

 

Wenn ein kath. Christ vor dem 2.vat. Konzil in ein anderes Land kam, und dort die hl. Liturgie mit feierte, so konnte er sich dort sofort zu Hause fühlen: Denn es war die gleiche hl. Messe, die auf der ganzen Welt gefeiert wurde. Und da z.B. in Deutschland der "Schott" oder andere gute Bücher mit Übersetzung des lateinischen Textes eine Hilfe boten, bzw. für eifrige Besucher der hl. Messe die Messteile bekannt waren, gab dies keine Schwierigkeiten zu verstehen.

 

Dass die heilige Messe ein Mysterium ist, das auch durch Zelebration in der Landessprache nicht wirklich "verständlich" wird, ist ein weiterer Aspekt. Das Verwenden des Lateinsichen z.B. für die hl. Wandlung oder einige Teile der hl. Messe kann dieses Mysterium fidei auch zum Ausdruck bringen.

 

Ein dritter Aspekt: Latein ist eine Sprache, die sich nicht mehr verändert. Die gesprochenen Sprachen führen nach Jahren zu einem Bedeutungswandel einiger oder vieler Wörter.

 

Wenn durch die lateinische Sprache auch die Unveränderlichkeit Gottes und seiner Gebote ausgedrückt wird, so ist auch das ein Grund, der für Latein in der hl. Liturgie sprechen könnte.

Diese Feststellungen sind als idealtypische Betrachtunge richtig, halten aber einer Prüfung an den Gegebenheiten des Alltags schon lange nicht mehr stand.

 

Schon in meiner "vorkonziliaren Jugend" (die ja nun leider schon ein Weilchen her ist), gab es kaum mehr einen Priester, der in der Lage gewesen wäre, sich tatsächlich auf Latein zu verständigen.

1962 hat Johannes XXIII in der Konstitition "Veterum sapientiae" noch einmal versucht das Latein auch als Sprache für theologische Vorlesungen festzuschreiben - was völlig erfolglos blieb.

 

Ich habe 6 Jahre Lateinunterricht gehabt und habe 1962 auch mündlich mit "Sehr gut" maturiert - ich wäre niemals zu einer lateinischen Gesprächsführung in der Lage gewesen. Das gleiche gilt auch für Freunde, die z.B am damals noch humanistischen Gymnasium in Kremsmünster (Latein ab 1. Klasse, Griechisch ab 3. Klasse) maturiert haben.

 

Was das Verständnis der Gläubigen anlangt ist zu sagen dass es minimal war. In einer durchschnittlichen Sonntagsmesse haben höchstens 5% der Messbesucher einen Schott benutzt.

Dies hat in einem Teil der Messen (speziell in Jugensmessen) dazu geführt dass wir als "Vorbeter" eingesetzt wurden und sämtliche Gebete sowie Lesung und Evangelium auf Deutsch lasen, während sie der Priester auf Latein betete bzw las. Einzige Ausnahme waren die Wandlungsworte nicht aber das restliche Hochgebet (sic!). Also wurde genau das gemacht, was heute von RS als extreme Fehlleistung qualifiziert wird.

 

Warum man ein Mysterium unbedingt in einer unverständlichen Fremdsprache ausdrücken muss verstehe ich nicht. Man kann es auch in Deutsch gesprochen als Mysterium bewahren - das ist eine Frage der Einstellung nicht der Sprache.

 

Was die Unveränderlichkeit des Latein anlangt, betreibt gerade der Vatikan eine Einrichtung die neue lateinische Wortschöpfungen kreiert, damit die von Dir angesprochene Tauglichkeit des Latein für eine Gesprächsführung erhalten bleibt.

 

Man sollte sich an Fakten orientieren und keine verklärende Nostalgie betreiben.

(Edit betrifft nur einen Schreibfehler)

bearbeitet von wolfgang E.
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Ich kann Wolfgang nur zustimmen. Obwohl ich Latein studiert habe und fast 40 Jahre als Lehrerin in diesem Fach tätig war, könnte ich höchstens ein einfacheres Gespräch in dieser Sprache führen (anders als bei schriftlichen Texten, wo man immer wieder Wortwahl und Satzbau überprüfen kann, ehe sie an andere Menschen weitergegeben werden). Die in lateinischer Sprache vorgelesenen oder gesungenen Texte (Lesung, Evangelium) habe ich zumindest bei der Lesung (Evangelien waren bekannter und kamen "alle Jahre wieder") nur bruchstückweise verstanden.

In den von Wolfgang angesprochenen Jugendgemeinschaftsmessen wurde meiner Erinnerung nach bei uns das Hochgebet nicht vom Vorbeter übernommen, bin mir aber nicht ganz sicher (was die Wandlingsworte angeht, ist das klar).

Wenn ich mich an die überaus beliebten Sonntagsabendmessen im Mai oder Oktober erinnere, bei denen gleichzeitig am Hochaltar die Andacht stattfand, kann ich über so viel Blauäugigkeit der Spätgeborenen, die die vorkonziliare Praxis verklären, nur den Kopf schütteln.

Viele dieser Einwände sind von Wolfgang und mir (die wir in unserer Kinder- und Jugendzeit diese Gottesdienste mitfeierten) schon häufiger gebracht worden, aber irgendwie scheinen die eigenen Idealvorstellungen bei Peter und anderen stärker zu sein. Oder glaubt ihr uns etwa nicht?

 

Ich liebe übrigens Gottesdienste mit Gregorianischem Choral, aber das ist eben eine Form, die nur noch wenige anspricht. Und der Gottesdienst muss die Menschen in ihrer Situation berücksichtigen.

 

PS: Was die Lateinkenntnisse der Priester schon meiner Generation angeht, so kann ich mich noch gut erinnern, dass die Herren Priesteramtskandidaten immer froh waren, einige Latein- bzw. Griechischstudenten (oder auch Studentinnen) im Seminar zu haben, die ihnen die lästigen alten Texte übersetzten). Das sagt nichts über ihre menschlichen Fähigkeiten zum Priesterberuf (aber über ihr Latein).

bearbeitet von Elima
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Wenn ein kath. Christ vor dem 2.vat. Konzil in ein anderes Land kam, und dort die hl. Liturgie mit feierte, so konnte er sich dort sofort zu Hause fühlen: Denn es war die gleiche hl. Messe, die auf der ganzen Welt gefeiert wurde.

Ich war (nachkonziliar) in Gottesdiensten im Ausland und habe mich dort auch sofort "zu Hause" gefühlt.

Wie Du erwähntest, kennen eifrige Gottesdienstbesucher die Texte und wissen auch, welche Lesung, welches Evangelium dran ist.

So war es für mich nicht weiter schlimm, dass ich nicht jedes Wort verstanden habe (ich war ja im Ausland), und es war absolut zweitrangig, ob die Worte französisch, kroatisch, schwedisch oder lateinisch waren.

 

Ich sehe hier irgendwie nicht ganz die Notwendigkeit, die Messe in Deutschland auf lateinisch zu feiern, um im Ausland mich "zu Hause" fühlen zu können.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Wenn ein kath. Christ vor dem 2.vat. Konzil in ein anderes Land kam, und dort die hl. Liturgie mit feierte, so konnte er sich dort sofort zu Hause fühlen: Denn es war die gleiche hl. Messe, die auf der ganzen Welt gefeiert wurde.

Ich war (nachkonziliar) in Gottesdiensten im Ausland und habe mich dort auch sofort "zu Hause" gefühlt.

Wie Du erwähntest, kennen eifrige Gottesdienstbesucher die Texte und wissen auch, welche Lesung, welches Evangelium dran ist.

So war es für mich nicht weiter schlimm, dass ich nicht jedes Wort verstanden habe (ich war ja im Ausland), und es war absolut zweitrangig, ob die Worte französisch, kroatisch, schwedisch oder lateinisch waren.

 

Ich sehe hier irgendwie nicht ganz die Notwendigkeit, die Messe in Deutschland auf lateinisch zu feiern, um im Ausland mich "zu Hause" fühlen zu können.

 

Liebe Grüße, Gabriele

Das ist mir verständlich. Pfr. Dr. Markus Plöbst, der vor einigen Jahren noch Pfarrer in meiner "Urheimat" Bad Aussee gewesen war, meinte einmal:

 

Meine Heimat ist Gott, meine Heimat ist die Kirche. Da dieser Priester sowohl in Frankreich, Amerika u.a. studiert hatte, war er nicht auf die deutschsprechende Kirche seines Geburtsortes fixiert. Es ist sicher mehr als die Sprache, die dem kath. Christen Heimat gibt. In den meisten katholischen Kirchen findet sich ja eine ähnliche "Athmosphäre" (z.B. kath. Kirchen haben meist einige Statuen von Heiligen, Bilder der Gottesmutter).

 

So gesehen kann man sich auch ohne gemeinsame Sprache in der Liturgie zu Hause fühlen. Dass es früher allerdings nur "eine" hl. Messe in der Welt gab - dieses Argument habe ich schon angeführt.

 

Dass man sich durch pastorale entgegenkommende Schritte in anderen Ländern durchaus auch "angenommen" und beheimatet fühlen kann habe ich mal auf der Insel Rab erwähnt: Als der zelebrierende Priester merkte, dass wir deutschsprachige Besucher der hl. Abendmesse am Samstag waren, hat er das Evangelium auch in deutscher Sprache vorgelesen.

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Ein dritter Aspekt: Latein ist eine Sprache, die sich nicht mehr verändert. Die gesprochenen Sprachen führen nach Jahren zu einem Bedeutungswandel einiger oder vieler Wörter.

 

Wenn durch die lateinische Sprache auch die Unveränderlichkeit Gottes und seiner Gebote ausgedrückt wird, so ist auch das ein Grund, der für Latein in der hl. Liturgie sprechen könnte.

Hier muss ich dir leider widersprechen. Abgesehen davon, dass es viele Wortfelder gibt (z.B. Umwelt, Eine Welt), für die es keine lateinischen Wörter gibt (war nicht für die Messtexte, aber z.B. für den Weltkatechismus wichtig), ändern sich sehr wohl Bedeutungen bzw. haben im Kirchenlatein eine andere Funktion als im klassischen Latein (Triviales Beispiel: Deus nos amat - Gott liebt uns bedeutet im Klassischen Latein eher die sexuelle Liebe).

Ein weiteres Problem ist, dass Theologen zu allen Zeiten aus ihrer eigenen Sprache ins Lateinische rückübersetzten; man kann eine ganze Wissenschaft daraus machen, was je nach Entstehungszeit eines Textes und Herkunft eines Autors Wörter wie "caritas", "amor", "benedicere" etc. bedeuten.

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Ein dritter Aspekt: Latein ist eine Sprache, die sich nicht mehr verändert. Die gesprochenen Sprachen führen nach Jahren zu einem Bedeutungswandel einiger oder vieler Wörter.

 

Wenn durch die lateinische Sprache auch die Unveränderlichkeit Gottes und seiner Gebote ausgedrückt wird, so ist auch das ein Grund, der für Latein in der hl. Liturgie sprechen könnte.

Hier muss ich dir leider widersprechen. Abgesehen davon, dass es viele Wortfelder gibt (z.B. Umwelt, Eine Welt), für die es keine lateinischen Wörter gibt (war nicht für die Messtexte, aber z.B. für den Weltkatechismus wichtig), ändern sich sehr wohl Bedeutungen bzw. haben im Kirchenlatein eine andere Funktion als im klassischen Latein (Triviales Beispiel: Deus nos amat - Gott liebt uns bedeutet im Klassischen Latein eher die sexuelle Liebe).

Ein weiteres Problem ist, dass Theologen zu allen Zeiten aus ihrer eigenen Sprache ins Lateinische rückübersetzten; man kann eine ganze Wissenschaft daraus machen, was je nach Entstehungszeit eines Textes und Herkunft eines Autors Wörter wie "caritas", "amor", "benedicere" etc. bedeuten.

Nun - danke für die Aufklärung. Mir schien es, dass Latein als sogenannte "tote Sprache" sich weniger stark ändert wie z.B. die deutsche Sprache. Hier haben sich ja z.b. einige Worte (Weib, Pfaffe) in ihrer Bedeutung geändert und einen negativen Beigeschmack erfahren.

 

Man sagt der lateinischen Sprache auch eine strukturellere Klarheit nach.

 

Im übrigen habe ich den Eindruck- das jetzt als NB - dass die Kenntnis der lateinischen Sprache zum Verständnis gar mancher anderen Fremdsprache sehr hilfreich sein kann. Da viele Fremdworte aus dem Griechischen und Lateinischen kommen, ist eine humanistische Ausbildung nicht nur geeignet, bei Messübertragungen von lateinischen hl. Messen besser zu verstehen- sondern auch die ursprüngliche Bedeutung mancher Fremdwörter (z.B. Auto, Tele- Vision) zu kennen. Somit ist Latein (und auch Griechisch) nicht nur eine Hilfe für liturgische Texte bei hl. Messen von Papst Benedikt XVI sondern auch für den Alltag hilfreich.

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Ich kann Wolfgang nur zustimmen. Obwohl ich Latein studiert habe und fast 40 Jahre als Lehrerin in diesem Fach tätig war, könnte ich höchstens ein einfacheres Gespräch in dieser Sprache führen (anders als bei schriftlichen Texten, wo man immer wieder Wortwahl und Satzbau überprüfen kann, ehe sie an andere Menschen weitergegeben werden). Die in lateinischer Sprache vorgelesenen oder gesungenen Texte (Lesung, Evangelium) habe ich zumindest bei der Lesung (Evangelien waren bekannter und kamen "alle Jahre wieder") nur bruchstückweise verstanden.

In den von Wolfgang angesprochenen Jugendgemeinschaftsmessen wurde meiner Erinnerung nach bei uns das Hochgebet nicht vom Vorbeter übernommen, bin mir aber nicht ganz sicher (was die Wandlingsworte angeht, ist das klar).

Wenn ich mich an die überaus beliebten Sonntagsabendmessen im Mai oder Oktober erinnere, bei denen gleichzeitig am Hochaltar die Andacht stattfand, kann ich über so viel Blauäugigkeit der Spätgeborenen, die die vorkonziliare Praxis verklären, nur den Kopf schütteln.

Viele dieser Einwände sind von Wolfgang und mir (die wir in unserer Kinder- und Jugendzeit diese Gottesdienste mitfeierten) schon häufiger gebracht worden, aber irgendwie scheinen die eigenen Idealvorstellungen bei Peter und anderen stärker zu sein. Oder glaubt ihr uns etwa nicht?

 

Ich liebe übrigens Gottesdienste mit Gregorianischem Choral, aber das ist eben eine Form, die nur noch wenige anspricht. Und der Gottesdienst muss die Menschen in ihrer Situation berücksichtigen.

 

PS: Was die Lateinkenntnisse der Priester schon meiner Generation angeht, so kann ich mich noch gut erinnern, dass die Herren Priesteramtskandidaten immer froh waren, einige Latein- bzw. Griechischstudenten (oder auch Studentinnen) im Seminar zu haben, die ihnen die lästigen alten Texte übersetzten). Das sagt nichts über ihre menschlichen Fähigkeiten zum Priesterberuf (aber über ihr Latein).

Ich kenne Priester, die in Rom noch bis zum II. Vatikanum alle Vorlesungen auf Latein hörten und auch die Prüfungen in Latein ablegten. Und sie können es sehr gut - nur die Aussprache ist ein wenig "veritalienischt". :lol: Aber für die Masse wird das, was Ihr geschrieben habt, sicherlich zugetroffen haben. Ist sicherlich auch eine Übungsfrage.

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PS: Was die Lateinkenntnisse der Priester schon meiner Generation angeht, so kann ich mich noch gut erinnern, dass die Herren Priesteramtskandidaten immer froh waren, einige Latein- bzw. Griechischstudenten (oder auch Studentinnen) im Seminar zu haben, die ihnen die lästigen alten Texte übersetzten). Das sagt nichts über ihre menschlichen Fähigkeiten zum Priesterberuf (aber über ihr Latein).

Ich kenne Priester, die in Rom noch bis zum II. Vatikanum alle Vorlesungen auf Latein hörten und auch die Prüfungen in Latein ablegten. Und sie können es sehr gut - nur die Aussprache ist ein wenig "veritalienischt". :lol: Aber für die Masse wird das, was Ihr geschrieben habt, sicherlich zugetroffen haben. Ist sicherlich auch eine Übungsfrage.

 

 

Wahrscheinlich hatten nur gute Lateiner die Chance zum Studium in Rom, die anderen blieben an den deutschen Unis zurück.

 

Bestimmte Vorlesungen wurden in Rom noch in den 1970ern lateinisch gehalten. Wie es heute ist, weiß ich nicht. Die italienische Aussprache des Lateinischen störte mich schon beim Katholikentag in Fulda 1952. Der Apostolische Nuntius Munch (ein Amerikaner) hatte offensichtlich in Rom studiert und sprach alles "ganz anders" aus, als ich, die ich gerade ein paar Wochen Latein in der Schule hatte, im Unterricht gelernt hatte. :) (Übrigens stört mich diese Aussprache auch beim neuen Papst!!!)

bearbeitet von Elima
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Franciscus non papa

wobei auf der ganzen welt latein nicht so ausgesprochen wird, wie man es in deutschen schulen lehrt.

 

und die ausprache des latein (was ja bis weit in die neuzeit durchaus eine lebendige sprache war) hat sich eben im lauf der zeit geändert.

 

beispiel: lat. cella.... wurde im deutschen zu "Keller" aber eben auch zu "Zelle". daran sieht man im übrigen ungefähr wann diese fremdworte ins deutsche übernommen wurden.

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wobei auf der ganzen welt latein nicht so ausgesprochen wird, wie man es in deutschen schulen lehrt.

 

und die aussprache des latein (was ja bis weit in die neuzeit durchaus eine lebendige sprache war) hat sich eben im lauf der zeit geändert.

 

beispiel: lat. cella.... wurde im deutschen zu "Keller" aber eben auch zu "Zelle". daran sieht man im übrigen ungefähr wann diese fremdworte ins deutsche übernommen wurden.

Ich hätte da als Beispiel Caesar und Kaiser gebracht. Aber für die dem Italienischen entsprechenden dsch- und tsch-Laute gibt es m.W. keine zwingenden sprachgeschichtlichen Hinweise, zumindest habe ich da noch nichts Wissenschaftliches gelesen. Das hat sich halt weit nach der goldenen Latinität so entwickelt.

 

Wenn man lateinische Vorlesungen Martin Luthers liest, stellt man fest , dass sich (nein, natürlich nicht die Aussprache, es gab ja keine Tonträger) das Latein (Wortwahl und Satzbau) seit Cicero fundamental geändert hatte.

 

OT: Schüler einer Klasse, mit der ich vor 25 Jahren den Sonntagsgottesdienst iin St. Peter im Vatikan besuchte (bei einer Klassenfahrt) wollten wissen, ob ich mit Sicherheit feststellen konnte, ob es eine italienische oder eine lateinische Messe war. Gegenfrage (immer diese Lehrer :lol: ): kennt ihr ein lat. Wort, das Signore heißt?

bearbeitet von Elima
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Franciscus non papa

naja, auch wenn es keine tonaufnahmen gibt, so kann man doch z.b. über die neumen (die schrift in der gregorianik ursprünglich aufgezeichnet wurde) feststellen, wie es ausgesprochen wurde. es gibt zeichen, die einen klingenden konsonanten bezeichnen, nun kann man ja einen k-laut nicht klingend sprechen... so in etwa als andeutung, wie man über den umweg auch aussprachenuancierungen herausbekommen kann...

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naja, auch wenn es keine tonaufnahmen gibt, so kann man doch z.b. über die neumen (die schrift in der gregorianik ursprünglich aufgezeichnet wurde) feststellen, wie es ausgesprochen wurde. es gibt zeichen, die einen klingenden konsonanten bezeichnen, nun kann man ja einen k-laut nicht klingend sprechen... so in etwa als andeutung, wie man über den umweg auch aussprachenuancierungen herausbekommen kann...

Allerdings liegt auch schon die Gregorianik (die ich übrigens sehr schätze) weit hinter der goldenen Latinität und ist somit (für mich) eher ein Beweis für die Weiterentwicklung (wie die spätantiken lateinischen Autoren auch) als für die ursprüngliche Aussprache. (Da lasse ich lat. Inschriften in griechischen Buchstaben aus dem 1. Jahrhundert (vor und u.U. nach Christus) schon eher gelten.

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