Jump to content

Der Gegensatz


Mat

Recommended Posts

Jegliche Ansätze einer 'Reform', wie sie Mancher vom neuen Papst erwartet, können sich nur in diesem Rahmen bewegen. Sollte er in eine der beiden Richtungen ausbrechen, würde das die Kirche zerreißen.

Lieber Mat!

 

Verstehe ich Dich richtig, dass Du damit ein Doppelkriterium für jede Reform angibst:

 

Jede Reform muss den Menschen mitnehmen und zugleich dem wahren, katholischen Glauben, wie wir ihn als Dogma (Singular) der Kirche vorfinden, kompromisslos verpflichtet sein.

 

Eine Schwäche in einem der beiden Teile genügt, um die Reform nicht nur untauglich zu machen, sondern sie zur Gefahr ("zerreißen") werden zu lassen.

 

Ich finde das Kriterium insgesamt gut und richtig. Aber ich befürchte, dass bei so hohen Ansprüchen womöglich die Angst vor Reformen noch größer wird. Denn so ziemlich jede Reform, derer wir im Moment fähig sind, wird ein Opfer von Skylla oder von Karybdis.

Lieber mecky,

 

ja, ich denke, dass ist das Doppelkriterium jeder Reform.

Ich hätte aber nicht Deine Angst. Ich glaube, das Zweite Vaticanum hat versucht, genau das zu tun, es hat sich mehr für die Welt geöffnet, aber im Bewusstsein ihres Glaubens.

 

Auch das Konzil hat längst nicht alle Fragen geklärt. Das kann kein Staat und auch keine Kirche. Vielleicht reicht es schon, wenn man konkret beginnt.

Ich denke, wenn man etwa hier in Mitteleuropa einen Prozess anstößt, der in die Gemeinden einen Dialog über den Inhalt unseres Glaubens hineinträgt, dann wären wir schon einen Schritt weiter.

Ich meine mit diesem Dialog keinen Bibelkreis, in dem jeder seine Bibelauslegung darlegen darf, noch meine ich eine Unterweisung im Katechismus. Vielmehr müsste es darum gehen, das Glaubenswissen neu zu erarbeiten und sich zu hinterfragen. Es geht darum, auch zu seinem Glauben Stellung zu nehmen und sich hinterfragen zu lassen.

Andereseits könnte dieser Prozess aber auch zu Tage fördern, dass das Volk in bestimmten Dingen etwas anderes glaubt (etwa zu bestimmten ethischen Themen wir Schwangerschaftskonfliktberatung, Ehe, Verhütung) als die Kirchenleitung. Und das wäre ja ein Ansatz, um innerhalb einer Ortskirche zu überlegen, was man mit diesem Ergebnis jetzt anfängt,

 

viele Grüße,

 

Matthias

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich denke eine der entscheidensten Fähigkeiten die wir als Christinnen und Christen heute brauchen ist die Fähigkeit zu verstehen was Menschen (zumal Mitchristinnen und Mitchristen) mit dem was sie sagen / tun oder gesagt / getan haben meinen bzw. meinten. Denn um die verschiedenen Lebens- und Glaubenswelten bzw. Mentalitäten miteinander in Kommunikation zu bringen braucht es schon gewaltige hermeneutische Anstrengungen. Das merkt man schon auf einem soziologisch relativ engem Raum wie in diesem deutschsprachigen katholischen Forum. Die Unterschiede zwischen uns katholischen DiskutantInnen liegen meines Erachtens ja oft weniger auf einer inhaltlichen Ebene , als an der Art und Weise wie wir diese Inhalte formulieren. Dazu kommen hochaufgeladene Symbole wie die Frage nach der Hand/Mundkommunion etc. Und auch die Diskussion mit Anders- bzw. Nichtglaubenden würde oft konstruktiver verlaufen, wenn wir es schaffen würde besser zuzuhören bzw. unsere Antworten so zu formulieren, dass sie überhaupt verstanden werden können. Das ist anstrengend, aber meines Erachtens eine ganz wichtige Herausforderung.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich denke eine der entscheidensten Fähigkeiten die wir als Christinnen und Christen heute brauchen ist die Fähigkeit zu verstehen was Menschen (zumal Mitchristinnen und Mitchristen) mit dem was sie sagen / tun oder gesagt / getan haben meinen bzw. meinten. Denn um die verschiedenen Lebens- und Glaubenswelten bzw. Mentalitäten miteinander in Kommunikation zu bringen braucht es schon gewaltige hermeneutische Anstrengungen.

JA!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mich treibt in der letzen Zeit der folgenden Gedanke um:

 

Die Kirche bwegt sich zwischen zwei Extremen:

 

Da ist auf der einen Seite ein pastoraler Ansatz. Der Mensch steht im Mittelpunkt kirchlichen Handelns. Was die Kiche glaubt, ist zweitrangig, wenn sie nur den Gott verkündet, der sich den Menschen zuwendet.

 

Auf der anderen Seite ist da der dogmatische Ansatt: Im Zentrum steht der richtige Glaube an Gott, die Wahrheit, an die ich mich zurückgebunden weiß. Diese Wahrheit muss ich verkünden, ob gelegen oder ungelegen, auch gegen den Widerstand der Menschen.

 

Das erste Extrem findet sich auch in Bewegungen wie der Kirche von Unten. Das Zweite Extrem findet sich in rechtskonservativen Zirkeln. Im ersten Fall scheint der Glaube verloren zu gehen und im Zweiten die Menschlichkeit.

 

Der goldene Mittelweg wird sich irgendwo in der Mitte befinden. Wenn wir der Meinung sind, dass Gott die Wahrheit ist und zutiefst menschliches und erlöstes Leben ermöglicht, müssen wir uns an seinen Glauben zurückbinden. Aber wenn diese Zurückbindung den Menschen vergisst, dann ist das Haneldn in der festen Überzeugung des wahren Glaubens unnütz.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

Ich denke den von dir beschriebenen Gegensatz müsste es im Christentum nicht geben. Denn der Mittelpunkt unseres Glaubens ist der menschgewordene und zu den Menschen sprechende Gott. Wer am Glauben festhält, wird auch an den Bedürfnissen, Wünschen und Ängsten der Menschen festhalten müssen. Und wer den Menschen in den Mittelpunkt seines / ihres christlichen Handelns stellt, der/die wird diesen Menschen immer als einen von Gott angesprochenen und angenommenen Menschen efahren und so letztlich auch den Glauben der Kirche (wie er in den Dogmen beschrieben ist) erleben und verkünden.

 

Ich weiß das ist arg theoretisch aber ich glaube in der Praxis können solche Überlegungen auch helfen die unseligen gegenseitigen Exkomunikationen, Verdächtigungen etc. hintanzuhalten. Denn so vieles ist eine Frage des Tempraments, des Lebensumfelds, der verwendeten Sprache, etc. Natürlich ist die Welt heute weit kleiner als noch vor 50 Jahren und es wird offensichtlich wie "verschieden" christlicher Glauben gelebt werden kann aber darin sehe ich nicht zuerst eine Bedrohung der Identität, sondern eine Frucht der Inkarnation.

 

Es ist für mich persönlich auch schwer möglich mich einer bestimmten Fraktion zuzuordnen. Aufgewachsen bin ich in einem ländlichen traditionell (post-II Vatikanum) volkskirchlich strukturierten Millieu. Später kam ich in Kontakt mit der Fokolarbewegung und lernte über diese Bewegung auch andere "Neue geistliche Gemeinschaften" und ihre Spiritualitäten kennen. Das waren interessante Erfahrungen die ich nicht missen möchte, aber mein Weg führte weiter und ging über die Mitarbeit in der katholischen Jugend meiner Diözese und der katholische Hochschulgemeinde zurück zu einer Vorliebe für traditionelle (post II Vatikanum) volkskirchlich strukturierte Spiritualität, in einer etwas nüchtern-verknappten Form vielleicht. Politisch sind mir vor allem Werte wie Gerechtigkeit, Frieden, Demokratie, Freiheit etc. wichtig, die traditionelle eher links besetzt sind. Trotzdem erkenne ich auch immer wieder bei Liberalen oder Konservatien (innerhalb und ausserhalb der Kirche) authentisches (und innerhalb der Kirche: christliches) Bemühen, dass ich für genauso eine Möglichkeit ansehe wie mein Bemühen (das mir eben aus verschiedenen Gründen so zugefallen ist und deshalb meine Identität ausmacht). Insofern tu ich mir mit dem Fraktionengedanken wirklich schwer.

Hallo Christoph,

 

nun ja, das Fraktionsdenken ist keine Kategorie, die ich mir ausgedacht habe. In meinem Studium habe ich einerseits Leute erlebt, die für tridentinische Messen mit Plakaten geworben haben, die unter dem Motto standen 'Für Papst und Kirche' und auf der anderen Seite bin ich zu Kuschelgottesdiensten eingeladen worden.

Ich fühle mich auch irgendwie dazwischen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Denn um die verschiedenen Lebens- und Glaubenswelten bzw. Mentalitäten miteinander in Kommunikation zu bringen braucht es schon gewaltige hermeneutische Anstrengungen.

warum muss ich die denn unbedingt miteinander in Kommunikation bringen?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ kam

 

Glücklicherweise bin ich Mitglied einer Gemeinde, in der es keine Spaltungen gibt, das funktioniert wohl deshalb, weil die Leute in der früheren DDR gewohnt sind, auf das Wesentliche zu schauen und die Diaspora-Situation jeden einzelnen von der weiteren Zerstreuung abhält. Das heißt nicht, daß es nicht unterschiedliche Meinungen und Auffassungen gibt. Aber deswegen würde niemand sich trauen einem anderen abzusprechen, daß dieser katholisch sei. Allen "Erichen" ins Stammbuch: redet nicht, lebt es einfach nur vor und wartet mit Geduld und Demut auf die Wirkung. Grüße, KAM.

Aus meiner Sicht steht der Ausleseprozeß aufgrund des äußeren gesellschaftlichen Druckes, den die katholischen Christen in der DDR mitgemacht haben, den katholischen Christen in den westlichen Demokratien noch bevor bzw. selbige sind mitten drin in diesem Ausleseprozeß.

Dieser Ausleseprozeß ist für die katholischen Christen in den libertinären westlichen Demokratien ungleich schwerer, weil dieser äußere Druck quasi in umgekehrten Sinne da ist: Während in der Ex-DDR der Druck auf die katholischen Gläubigen durch die politisch Verantwortlichen direkt ausgeübt wurde, ist er in demokratischen Systemen lediglich in indirekter Form vorhanden.

 

Nichtsdestoweniger wird die katholische Kirche der Zukunft durch diejenigen Christen geprägt werden, welche entschieden ihr Christsein leben und keine Zugeständnisse an die Welt hinsichtlich der Glaubenssubstanz machen!

 

GsJC

Raphael

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Denn um die verschiedenen Lebens- und Glaubenswelten bzw. Mentalitäten miteinander in Kommunikation zu bringen braucht es schon gewaltige hermeneutische Anstrengungen.

warum muss ich die denn unbedingt miteinander in Kommunikation bringen?

Weil sie, wenn sie nicht miteinander kommunizieren, dazu neigen über- oder gegeneinander zu kommunizieren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Weil sie, wenn sie nicht miteinander kommunizieren, dazu neigen über- oder gegeneinander zu kommunizieren.

ja und? Was ist schlimm daran?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Weil sie, wenn sie nicht miteinander kommunizieren, dazu neigen über- oder gegeneinander zu kommunizieren.

ja und? Was ist schlimm daran?

Du magst das vielleicht als besonds klass (anregend, erotisch, etc.) empfinden, christlich oder beispielgebend scheint es mir jedenfalls nicht zu sein. In früheren Zeiten hat es ja einmal geheißen: Seht wie sie einander lieben! Darin kommt für mich mehr von dem herüber was ich für wesentlich "christlich" halte als in: Seht wie streng sie sich voneinander unterscheiden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nichtsdestoweniger wird die katholische Kirche der Zukunft durch diejenigen Christen geprägt werden, welche entschieden ihr Christsein leben und keine Zugeständnisse an die Welt hinsichtlich der Glaubenssubstanz machen!

 

GsJC

Raphael

 

Ja nur keine zugeständnisse an die "böse Welt".

 

Dies ist eine der typischen unkonkrete Aussagen, den vordergründig jeder unterschreiben wird.

Wenn aber das Gespräch beginnt, was denn zur Glaubensubstanz gehört, werden die Gegensätze deutlich werden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ wolfgang E.

 

Nichtsdestoweniger wird die katholische Kirche der Zukunft durch diejenigen Christen geprägt werden, welche entschieden ihr Christsein leben und keine Zugeständnisse an die Welt hinsichtlich der Glaubenssubstanz machen!

 

GsJC

Raphael

 

Ja nur keine zugeständnisse an die "böse Welt".

 

Dies ist eine der typischen unkonkrete Aussagen, den vordergründig jeder unterschreiben wird.

Wenn aber das Gespräch beginnt, was denn zur Glaubensubstanz gehört, werden die Gegensätze deutlich werden.

Jesu Fürbitte für die Jünger

 

9 Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir.

10 Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht.

11 Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir.

12 Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllt.

13 Aber jetzt gehe ich zu dir. Doch dies rede ich noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben.

14 Ich habe ihnen dein Wort gegeben und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin.

15 Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst.

16 Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.

17 Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit.

18 Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt.

19 Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.

(Evangelium des Johannes, 17. Kapitel)

 

GsJC

Raphael

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ kam

 

Glücklicherweise bin ich Mitglied einer Gemeinde, in der es keine Spaltungen gibt, das funktioniert wohl deshalb, weil die Leute in der früheren DDR gewohnt sind, auf das Wesentliche zu schauen und die Diaspora-Situation jeden einzelnen von der weiteren Zerstreuung abhält. Das heißt nicht, daß es nicht unterschiedliche Meinungen und Auffassungen gibt. Aber deswegen würde niemand sich trauen einem anderen abzusprechen, daß dieser katholisch sei. Allen "Erichen" ins Stammbuch: redet nicht, lebt es einfach nur vor und wartet mit Geduld und Demut auf die Wirkung. Grüße, KAM.

Aus meiner Sicht steht der Ausleseprozeß aufgrund des äußeren gesellschaftlichen Druckes, den die katholischen Christen in der DDR mitgemacht haben, den katholischen Christen in den westlichen Demokratien noch bevor bzw. selbige sind mitten drin in diesem Ausleseprozeß.

Dieser Ausleseprozeß ist für die katholischen Christen in den libertinären westlichen Demokratien ungleich schwerer, weil dieser äußere Druck quasi in umgekehrten Sinne da ist: Während in der Ex-DDR der Druck auf die katholischen Gläubigen durch die politisch Verantwortlichen direkt ausgeübt wurde, ist er in demokratischen Systemen lediglich in indirekter Form vorhanden.

 

Nichtsdestoweniger wird die katholische Kirche der Zukunft durch diejenigen Christen geprägt werden, welche entschieden ihr Christsein leben und keine Zugeständnisse an die Welt hinsichtlich der Glaubenssubstanz machen!

 

GsJC

Raphael

Beim Wort Ausleseprozess graust es mir, denn das ist genau das eine Extrem. Eine elitäre Kirche wird zu einer Sekte. Zwar ist man sich selbst sehr sicher, man habe eine Glaubenssubstanz bewahrt, nur wird diese in der dargebotenen Form vom Letzen mit ins Grab genommen. Und damit hat man nichts gewonnen, aber alles verloren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ Mat

 

Beim Wort Ausleseprozess graust es mir, denn das ist genau das eine Extrem.

Was assoziierst Du denn schon wieder mit dem Wort «Ausleseprozeß»? :)

 

Eine elitäre Kirche wird zu einer Sekte.

Wie ich hier im Forum lernen durfte (AFAIR war es der User Prinz), wäre dies lediglich der Weg "back to the roots"; schließlich sei von JESUS nur eine jüdische Sekte gegründet worden ...................

 

Zwar ist man sich selbst sehr sicher, man habe eine Glaubenssubstanz bewahrt, nur wird diese in der dargebotenen Form vom Letzen mit ins Grab genommen.

Schon 'mal was von Matthäus 16, 18 gehört, Herr Theologe?

 

Und damit hat man nichts gewonnen, aber alles verloren.

Die Apokalypse des Johannes gibt da eine deutlich andere Antwort! :lol:

 

GsJC

Raphael

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ wolfgang E.

 

Nichtsdestoweniger wird die katholische Kirche der Zukunft durch diejenigen Christen geprägt werden, welche entschieden ihr Christsein leben und keine Zugeständnisse an die Welt hinsichtlich der Glaubenssubstanz machen!

 

GsJC

Raphael

 

Ja nur keine zugeständnisse an die "böse Welt".

 

Dies ist eine der typischen unkonkrete Aussagen, den vordergründig jeder unterschreiben wird.

Wenn aber das Gespräch beginnt, was denn zur Glaubensubstanz gehört, werden die Gegensätze deutlich werden.

Jesu Fürbitte für die Jünger

 

9 Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir.

10 Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht.

11 Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir.

12 Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllt.

13 Aber jetzt gehe ich zu dir. Doch dies rede ich noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben.

14 Ich habe ihnen dein Wort gegeben und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin.

15 Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst.

16 Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.

17 Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit.

18 Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt.

19 Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.

(Evangelium des Johannes, 17. Kapitel)

 

GsJC

Raphael

Am Tag darauf sah er Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Joh. 1,29
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Weil sie, wenn sie nicht miteinander kommunizieren, dazu neigen über- oder gegeneinander zu kommunizieren.

ja und? Was ist schlimm daran?

......In früheren Zeiten hat es ja einmal geheißen: Seht wie sie einander lieben! Darin kommt für mich mehr von dem herüber was ich für wesentlich "christlich" halte als in: Seht wie streng sie sich voneinander unterscheiden.

up.gif

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ wolfgang E.

 

Am Tag darauf sah er Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Joh. 1,29

Was ist denn Sünde?

Kann man denn überhaupt sündigen, wenn die «Sünde» - wie Du mit Deinem Bibel-Zitat insinuierst - bereits hinweggenommen worden ist?

Was ist zu tun, wenn man denn dann doch gesündigt hat, so dies - siehe auch Frage 1 - überhaupt noch möglich sein sollte?

 

GsJC

Raphael

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ wolfgang E.

 

Am Tag darauf sah er Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Joh. 1,29

Was ist denn Sünde?

Kann man denn überhaupt sündigen, wenn die «Sünde» - wie Du mit Deinem Bibel-Zitat insinuierst - bereits hinweggenommen worden ist?

Was ist zu tun, wenn man denn dann doch gesündigt hat, so dies - siehe auch Frage 1 - überhaupt noch möglich sein sollte?

 

GsJC

Raphael

Du unterstellst wiedereinmal etwas was ich nicht geschrieben habe.

 

Wie Du sicher weißt ist gerade das Johannesevangelium sehr "gnosisnahe".

 

Wenn man nun unter gnostischem Einfluss annimmt, dass die Welt grundsätzlich schlecht sei, hat Jesus durch seine Erklösung diese grundsätzliche negative Besetztheit der Welt aufgehoben.

 

Die Welt ist nicht mehr grundsätzlich sündhaft aber deshalb ist die Sünde nicht abgeschafft.

In Joh 4,42 sagen die Samarither zu der Frau die zuerst mit Jesus gesprochen hat:

Nicht mehr aufgrund deiner Aussage glauben wir, sondern weil wir ihn selbst gehört haben und nun wissen: Er ist wirklich der Retter der Welt. 
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn man nun unter gnostischem Einfluss annimmt, dass die Welt grundsätzlich schlecht sei, hat Jesus durch seine Erklösung diese grundsätzliche negative Besetztheit der Welt aufgehoben.

ja wer macht denn so was??

 

Gen 1, 31 Und Gott sah alles, was er gemacht hatte und sah, es war sehr gut. Und es war Abend und es ward Morgen: der sechste Tag

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

nochmal zu Raphael: Das mit dem "Ausleseprozeß" habe ich nicht gesagt, es stimmt auch für die katholische Kirche so nicht, der Katholikenanteil der Bevölkerung in der Stadt, wo ich lebe, hat sich in den letzten hundert Jahren nicht signifikant verändert, dagegen ging der Anteil der evangel.- lutherischen Landeskirche von ca. 90% auf heute ca. 16% zurück, das sage ich ganz ausdrücklich mit Bedauern des christlichen Substanzverlustes wegen. Der Grund für diesen auffälligen Unterschied liegt sicher nicht im Unterschied der Lehre begründet, sehr wohl aber in der Fähigkeit, "den Laden zusammenhalten" zu können. Das fängt mit Dingen wie Sonntagspflicht an (seitdem mir das klar wurde, geb ich mir da richtig Mühe) und hört mit dem Papst als Symbol der Einheit auf. - Es geht mir nicht um Auslese, sondern darum, möglichst alle mitzunehmen. Jede Fraktionsbildnerei stört da. Grüße, KAM

bearbeitet von kam
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es geht mir nicht um Auslese, sondern darum, möglichst alle mitzunehmen
.

welchen Preis willst Du dafür zahlen?

- Papsttum aufgeben

- Dogmen aufgeben

- Wahrheit aufgeben.

 

Wie steht geschrieben: Doch wird wohl der Sohn des Menschen, wenn er

kommt, den Glauben finden auf der Erde

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dafür braucht man nichts von den Genannten aufzugeben. Wieso denn? Ich rede von der Einheit innerhalb der Katholischen Kirche. Grüße, KAM.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich rede von der Einheit innerhalb der Katholischen Kirche. Grüße, KAM.

ach soooo. Welche Zugeständnisse würdest du der IKvu oder "Wir sind Kirche" machen?

Zölibat - wech

Frauenpriestertum - herbei

HS-Segnung - herbei

Pille, Verhüterli - her damit

etc.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ kam

 

Glücklicherweise bin ich Mitglied einer Gemeinde, in der es keine Spaltungen gibt, das funktioniert wohl deshalb, weil die Leute in der früheren DDR gewohnt sind, auf das Wesentliche zu schauen und die Diaspora-Situation jeden einzelnen von der weiteren Zerstreuung abhält. Das heißt nicht, daß es nicht unterschiedliche Meinungen und Auffassungen gibt. Aber deswegen würde niemand sich trauen einem anderen abzusprechen, daß dieser katholisch sei. Allen "Erichen" ins Stammbuch: redet nicht, lebt es einfach nur vor und wartet mit Geduld und Demut auf die Wirkung. Grüße, KAM.

Aus meiner Sicht steht der Ausleseprozeß aufgrund des äußeren gesellschaftlichen Druckes, den die katholischen Christen in der DDR mitgemacht haben, den katholischen Christen in den westlichen Demokratien noch bevor bzw. selbige sind mitten drin in diesem Ausleseprozeß.

Dieser Ausleseprozeß ist für die katholischen Christen in den libertinären westlichen Demokratien ungleich schwerer, weil dieser äußere Druck quasi in umgekehrten Sinne da ist: Während in der Ex-DDR der Druck auf die katholischen Gläubigen durch die politisch Verantwortlichen direkt ausgeübt wurde, ist er in demokratischen Systemen lediglich in indirekter Form vorhanden.

 

Nichtsdestoweniger wird die katholische Kirche der Zukunft durch diejenigen Christen geprägt werden, welche entschieden ihr Christsein leben und keine Zugeständnisse an die Welt hinsichtlich der Glaubenssubstanz machen!

 

GsJC

Raphael

Ich sehe das ähnlich, vielleicht etwas moderater. Grundsätzlich war es wohl in der DDR (besonders in den ersten 30 Jahren) so, daß durch den äußeren Druck jeder in seinem Innersten angefragt war. Es kostete sehr, sehr oft auch persönliche und materielle Opfer, in der Kirche zu bleiben (Kinder durften nicht Abitur machen oder zum Studium, Beförderungen gabe es kaum, ...). Es war Druck im Einzelnen, aber gleichzeitig hat es auf die Gesamtgemeinde einen äußeren, kompressierenden Druck erzeugt. Heute wird in aller Freiheit der Druck durch die Gemeindemitglieder in die Gemeinde getragen und kann sie von innen explosiv zersprengen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

"Zugeständnisse" an einzelne Gruppen: warum denn? Weder an IKVU noch an Pius-Brüder. Die Einheit kommt doch nicht über die Flügel. Grüße, KAM

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

"Zugeständnisse" an einzelne Gruppen: warum denn? Weder an IKVU noch an Pius-Brüder. Die Einheit kommt doch nicht über die Flügel.

Die Einheit kommt doch nicht über die Flügel.

 

 

(Das ist so schön, man sollte es mehrmals schreiben. :lol: )

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...