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Empfängnisverhütung in der Ehe


snorri

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Hej!

 

Ich bin ganz sicher nicht der erste, der das fragt, und ich habe auch schon einige Informationen zu dem Thema ergoogelt, doch die sich noch nicht ganz schlüssig. Deshalb dachte ich mir, ich frage einfach mal die Experten: Wie genau lautet die offizielle Haltung des Vatikans zum Thema Empfängisverhütung?

 

Hintergrund ist der, dass ich (eigentlich Agnostiker) mich immer wieder in der Situation finde, mit Leuten zu diskutieren, die über die katholische Kirche bestenfalls ein Halbwissen, oft nur eine wiedergekäute Zweite-Hand-Meinung besitzen, sich aber trotzdem zu herablassend-hämischer Kritik berufen fühlen -- was ich überhaupt nicht leiden kann, in keinem Kontext.

 

Nun ist ja eines der beliebtesten Kritikpunkte der vermeitlich aufgeklärt-liberalen Zeitgenossen die Haltung der Kirche zur Empfängnisverhütung, speziell zu Kondomen.

 

Lassen wir mal jene Mittel außer Acht, die einer Abtreibung gleichkommen (Spirale, "Pille danach") und damit eine klare Sünde sind, sowie jene, die "natürlich" sind (Zyklusmethode, Stillen) und ausdrücklich als erlaubt bezeichnet werden. Ich meine solche Mittel wie Kondome, Hormonpillen, Stäbchen und was es da noch so alles gibt.

 

Ich meine auch nicht die Empfängnisverhütung als Freibrief zum sorglosen außerehelichen Verkehr (der ja ohnehin Sünde ist), sondern die in der Ehe.

 

Gesetzt also den Fall, ich lebe treu in einer Ehe mit meiner Frau, und wir haben bereits so viele Kinder, wie wir meinen, dass wir ausreichend versorgen können, wollen also keine weiteren mehr zeugen. Wird es dann von den Glaubenshütern als OK angesehen, ein vorübergehend unfruchtbar machendes Verhütungsmittel einzusetzen?

 

Bisher bin ich davon ausgegangen, dass das der Fall ist. Nun wurde mir aber von einem informierteren Mitdiskutanten dieser Link um die Ohren gehauen, der etwas ganz anderes auszusagen scheint:

 

Die Kirche hat stets gelehrt, dab die Empfängnisverhütung, das heibt jeder vorsätzlich unfruchtbar gemachte Akt, eine in sich sündhafte Handlung ist. Diese Lehre ist als definitiv und unabänderlich anzusehen. Die Empfängnisverhütung stellt einen schwerwiegenden Widerspruch zur ehelichen Keuschheit dar; [...]

(Die englische Version des Textes spricht sogar von "intrinsic evil".)

 

Nun habe ich sogar schon den Katechismus gewälzt, bin aber dort auf keine klärende Aussage gestoßen.

 

Also: Was halte ich jemandem entgegen, der behauptet, die Kirche verbiete jede Art von Empfängnisverhütung außer "Tagezählen"? Ich suche jede Art von aktuellen, offiziellen Links zu dem Thema (idealerweise auf englisch, denn der Betreffende spricht kein Deutsch).

 

-- snorri

bearbeitet von snorri
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um noch eins draufzulegen:

 

1. wo ist der grundlegende Unterschied von "Tagezählen" und Kondom?

Hat beides nicht gleiche Absicht und gleiche Wirkung?

 

2. Verträgt sich ein Verbot wirklich mit 1 Kor 7,3-5

 

3 Der Mann soll seine Pflicht gegenüber der Frau erfüllen und ebenso die Frau gegenüber dem Mann.

4 Nicht die Frau verfügt über ihren Leib, sondern der Mann. Ebenso verfügt nicht der Mann über seinen Leib, sondern die Frau.

5 Entzieht euch einander nicht, außer im gegenseitigen Einverständnis und nur eine Zeit lang, um für das Gebet frei zu sein. Dann kommt wieder zusammen, damit euch der Satan nicht in Versuchung führt, wenn ihr euch nicht enthalten könnt.

 

Sexualität in der Ehe, von Paulus empfohlen (erlaubt), als Geschenk Gottes, als Wappnung gegen Versuchungen der Welt, als Werkzeug, um die Eheleute in Liebe aneinanderzubinden und die von Gott geweihte Gemeinschaft zu bewahren.

 

Paulus schreibt nichts von einer Pflicht, beim Sex unter Eheleuten immer Kinderwunsch zu hegen.

 

Ist Kondomverbot wirklich biblisch zu begründen?

 

Liebe Grüße Andreas

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Was spielt es für eine Rolle, was Paulus schreibt?

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Franciscus non papa

na wenn schon die alte klemmschwester paulus nichts gegen sex in der ehe hat....

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Die Kirche verbietet jede Art von künstlicher Empfängnisverhütung (dazu zählt Kondom, Pille, Spirale etc.). Es ist also wirklich nur "Tagezählen" und das Benutzen der Suchfunktion im Forum erlaubt.

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Hej anzi,

 

also diesen Unterschied sähe ich schon:

 

Die Empfängnisverhütung [...] verneint die Souveränität Gottes über die Weitergabe des menschlichen Lebens

D.h. beim Tagezählen stünde es Gott frei, dem Wunsch der Eheleute nicht zu entsprechen und ihnen doch noch ein Kind zu schenken. In ein Kondom müsste er dazu schon ein Loch bohren (was für ein allmächtiges Wesen sicher auch kein Problem wäre, aber das ist eine andere Sache).

 

Man könnte auch böswillig formulieren, das Tagezählen sei erlaubt, weil es so unzuverlässig ist. (In der Tat hat diese Methode vermutlich mehr Schwangerschaften herbeigeführt als verhindert :lol: )

 

Aber ist das denn nun so? Muss ich mich da geschlagen geben und akzeptieren, dass ich in Sünde lebe, weil wir nach dem vierten Kind der Meinung waren, jetzt sei es genug?

 

-- snorri

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Hej!

 

Ich bin ganz sicher nicht der erste, der das fragt, und ich habe auch schon einige Informationen zu dem Thema ergoogelt, doch die sich noch nicht ganz schlüssig. Deshalb dachte ich mir, ich frage einfach mal die Experten: Wie genau lautet die offizielle Haltung des Vatikans zum Thema Empfängisverhütung?

 

Hintergrund ist der, dass ich (eigentlich Agnostiker) mich immer wieder in der Situation finde, mit Leuten zu diskutieren, die über die katholische Kirche bestenfalls ein Halbwissen, oft nur eine wiedergekäute Zweite-Hand-Meinung besitzen, sich aber trotzdem zu herablassend-hämischer Kritik berufen fühlen -- was ich überhaupt nicht leiden kann, in keinem Kontext.

 

Nun ist ja eines der beliebtesten Kritikpunkte der vermeitlich aufgeklärt-liberalen Zeitgenossen die Haltung der Kirche zur Empfängnisverhütung, speziell zu Kondomen.

 

Lassen wir mal jene Mittel außer Acht, die einer Abtreibung gleichkommen (Spirale, "Pille danach") und damit eine klare Sünde sind, sowie jene, die "natürlich" sind (Zyklusmethode, Stillen) und ausdrücklich als erlaubt bezeichnet werden. Ich meine solche Mittel wie Kondome, Hormonpillen, Stäbchen und was es da noch so alles gibt.

 

Ich meine auch nicht die Empfängnisverhütung als Freibrief zum sorglosen außerehelichen Verkehr (der ja ohnehin Sünde ist), sondern die in der Ehe.

 

Gesetzt also den Fall, ich lebe treu in einer Ehe mit meiner Frau, und wir haben bereits so viele Kinder, wie wir meinen, dass wir ausreichend versorgen können, wollen also keine weiteren mehr zeugen. Wird es dann von den Glaubenshütern als OK angesehen, ein vorübergehend unfruchtbar machendes Verhütungsmittel einzusetzen?

 

Bisher bin ich davon ausgegangen, dass das der Fall ist. Nun wurde mir aber von einem informierteren Mitdiskutanten dieser Link um die Ohren gehauen, der etwas ganz anderes auszusagen scheint:

 

Die Kirche hat stets gelehrt, dab die Empfängnisverhütung, das heibt jeder vorsätzlich unfruchtbar gemachte Akt, eine in sich sündhafte Handlung ist. Diese Lehre ist als definitiv und unabänderlich anzusehen. Die Empfängnisverhütung stellt einen schwerwiegenden Widerspruch zur ehelichen Keuschheit dar; [...]

(Die englische Version des Textes spricht sogar von "intrinsic evil".)

 

Nun habe ich sogar schon den Katechismus gewälzt, bin aber dort auf keine klärende Aussage gestoßen.

 

Also: Was halte ich jemandem entgegen, der behauptet, die Kirche verbiete jede Art von Empfängnisverhütung außer "Tagezählen"? Ich suche jede Art von aktuellen, offiziellen Links zu dem Thema (idealerweise auf englisch, denn der Betreffende spricht kein Deutsch).

 

-- snorri

Ich halte Dich noicht für einen Agnostiker, sondern für einen den Agnostiker fakenden Katholiken. :lol: Stimmts?

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Um mal etwas Humor zu diesem immer sehr verkniffenen und strittigen Thema hinzuzufuegen, verweise ich auf einen alten Witz, den ich schor vor langer Zeit im Witze-Thread gepostet hatte:

Eine junge Dame kommt zum Arzt. Sie hat einen Freund, und braucht etwas zur Verhuetung.

 

Der Arzt: "In solchen Faellen empfehle ich immer Limonade."

 

Die junge Dame: "Limonade? Aber wie? Vorher oder nachher? Und soll man sie trinken, oder ..." (sie zeigt leicht entsetzt auf ihren Schoss)

 

Der Arzt: "Nicht vorher oder nachher; anstatt!"

Wenn man ueber den Witz lange nachdenkt, dann steckt da eine Menge Weisheit zum Thema Empfaengnisverhuetung und katholische Welt- und Menschensicht drin.

 

Viel Spass (<- hierbei ist ganz offensichtlich im Bett gemeint)

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Die Kirche verbietet jede Art von künstlicher Empfängnisverhütung (dazu zählt Kondom, Pille, Spirale etc.). Es ist also wirklich nur "Tagezählen" und das Benutzen der Suchfunktion im Forum erlaubt.

Naja, wenn man "Glück" hat, bekommt man Gebärmutter- oder Hodenkrebs - dann darf man sich nämlich "sterilisieren" lassen. :lol:

 

(Es darf nur nicht die böse Lust das Motiv dafür sein, ein Krebs als Motiv ist ok).

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Die Kirche verbietet jede Art von künstlicher Empfängnisverhütung (dazu zählt Kondom, Pille, Spirale etc.). Es ist also wirklich nur "Tagezählen" und das Benutzen der Suchfunktion im Forum erlaubt.

Die "Temperaturmethode" ist auch erlaubt. Damit hat meine Mutter verhütet nachdem mein Bruder geboren war, weil sie zwar wollte, dass etwas Zeit vergeht, ihren Hormonhaushalt aber nicht mit der Pille wieder durcheinanderbringen wollte. Eigentlich sollte das 2. Kind 2 Jahre jünger sein als mein Bruder. Ich bin 1 1/2 Jahre jünger. So viel zu der Wirksamkeit des Temperaturmessens...

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Hej lissie!

 

Ich halte Dich noicht für einen Agnostiker, sondern für einen den Agnostiker fakenden Katholiken. Stimmts?

Warum sollte ich denn vorgeben, ein Agnostiker zu sein? Diese Frage dürfte ich, wäre ich ein praktizierender Katholik, doch sicher auch stellen (wenn ich dann die Antwort nicht eh wüsste.)

 

Oder muss man katholisch sein, um vier Kinder in die Welt zu setzen? :) Dann bin ich wohl katholisch und weiss es nur noch nicht :lol:

 

Du hast aber insofern recht, als ich katholisch getauft und gefirmt bin(wodurch ich technisch gesehen wohl unauslöschlich katholisch bin); das ist allerdings schon ganze eine Weile her.

 

-- snorri

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Liebe Leute,

 

allmählich bekomme ich Lust, dieses Forum zu ignorieren.

Wenn man auf ernstgemeinte Fragen nur Spott von allen Seiten erntet.

 

Ute:Was spielt es für eine Rolle, was Paulus schreibt?

Was du schreibst spielt schon überhaupt keine Rolle, solange du nur Anlaß zu Ärgernis gibst und keinerlei Argumente bringst

 

Oestemer: na wenn schon die alte klemmschwester paulus nichts gegen sex in der ehe hat....

schäm dich für diese Entgleisung

 

 

Clown99:Die Kirche verbietet jede Art von künstlicher Empfängnisverhütung (dazu zählt Kondom, Pille, Spirale etc.). Es ist also wirklich nur "Tagezählen" und das Benutzen der Suchfunktion im Forum erlaubt
.

Danke, das weiß ich selber, aber ich habe in höflicher Form darum gebeten, mir bitte die Gründe zu erläutern, wie die katholische Kirche aufgrund und in Übereinstimmung mit der Bibel zu dieser Meinung gelangt.

 

 

Snorri:D.h. beim Tagezählen stünde es Gott frei, dem Wunsch der Eheleute nicht zu entsprechen und ihnen doch noch ein Kind zu schenken. In ein Kondom müsste er dazu schon ein Loch bohren (was für ein allmächtiges Wesen sicher auch kein Problem wäre, aber das ist eine andere Sache).

 

Man könnte auch böswillig formulieren, das Tagezählen sei erlaubt, weil es so unzuverlässig ist. (In der Tat hat diese Methode vermutlich mehr Schwangerschaften herbeigeführt als verhindert  )

 

Aber ist das denn nun so? Muss ich mich da geschlagen geben und akzeptieren, dass ich in Sünde lebe, weil wir nach dem vierten Kind der Meinung waren, jetzt sei es genug?

 

Danke für die bislang einzige sachliche Antwort!

Der ich aber widersprechen muß:

 

Gott braucht kein Loch ins Kondom bohren; mit Gott kann selbst eine Jungfrau schwanger werden!

 

Ich verstehe den fundamentalen Unterschied zwischen "Tagezählen" und Kondom nicht wirklich. Gleicher Zweck, gleiche Wirkung.

Was zuverlässig ist, und was nicht, ist nicht wirklich relevant.

 

Deinen letzten Einwand möchte ich teilen. Auch ich möchte mich nicht geschlagen geben, und nicht akzeptieren, dass Sex innerhalb der Ehe nach dem vierten Kind Sünde sein soll.

 

Entschuldigt meine scharfen Worte, aber das mußte mal raus.

 

Trotzdem liebe Grüße an alle, die bereit sind zu antworten.

 

Andreas

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Ist es vielleicht einmal möglich, die gestellte Frage zu beantworten (Zur Erinnerung: Welcher Unterschied besteht zwischen "natürlicher" und "künstlicher" Empfängnisverhütung - oder für einen Moment den Senftopf zuzulassen???

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Ist es vielleicht einmal möglich, die gestellte Frage zu beantworten (Zur Erinnerung: Welcher Unterschied besteht zwischen "natürlicher" und "künstlicher" Empfängnisverhütung - oder für einen Moment den Senftopf zuzulassen???

Vielleicht kann bei der Beantwortung dieser Frage folgendes Posting weiterhelfen: Natürlich versus künstlich! :lol:

 

GsJC

Raphael

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MartinO:Ist es vielleicht einmal möglich, die gestellte Frage zu beantworten (Zur Erinnerung: Welcher Unterschied besteht zwischen "natürlicher" und "künstlicher" Empfängnisverhütung - oder für einen Moment den Senftopf zuzulassen???

 

welche Methoden im gängigen Sprachgebrauch als "natürlich" und welche Methoden als "unnatürlich" gekennzeichnet werden, darüber besteht kein Diskussionsbedarf.

 

Zwei Fragen sind offen:

 

1. was ist der fundamentale Unterschied (wie gesagt: gleicher Zweck, gleiche Wirkung)

 

und

 

2. wie gelangt die katholische Kirche trotz 1 Kor7 zu ihrer Lehrmeinung?

Kann das jemand Kompetentes in einfachen Worten erläutern?

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Hej!

 

Ist irgenwie ernüchternd und erfrischend zugleich, dass es im kath-Forum genauso zugeht wie in jedem anderen Forum auch :lol:

 

@anzi

 

Nein, ich sehe da doch noch einen Unterschied. Klar kann Gott auch Jungfrauen zu Müttern machen, aber wenn er das tut, dann spricht man noch 2.000 Jahre später davon. Wenn das Tagezählen nicht funktioniert, dann wundert das hingegen niemanden auch nur einen Tag, oder?

 

Stell Dir vor, Ritex, Durex, Condomi und dergleichen würden nach besten Qualitätsstandards ihre Kondome herstellen, aber Gott würde sich in den Kopf setzen, trotzdem alle Frauen schwanger werden zu lassen, denen er auch nach der Tagezählmethode ein Kind angedeihen lassen würde. Ohne wissenschaftlichen Grund würde also etwas nicht funktionieren, was eigentlich funktionieren müsste; die Kondome würden alle im entscheidenden Moment Löcher bekommen oder die Samenzellen quantenmechanisch durch die Gummimembran tunneln oder so. Das wäre ein veritables Wunder, wenn nicht gar ein Gottesbeweis.

 

Mit anderen Worten: Das Kondom zwingt Gott, ein Wunder zu vollbringen, um etwas zu erreichen, das er eigentlich ohne Wunder erreichen können sollte.

 

Verstehen kann ich einen solchen Standpunkt also durchaus. Er ist nur derart himmelschreiend weltfremd, dass ich nicht gedacht hätte, die Kirche würde immer nocht darauf bestehen ...

 

-- snorri

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MartinO:Ist es vielleicht einmal möglich, die gestellte Frage zu beantworten (Zur Erinnerung: Welcher Unterschied besteht zwischen "natürlicher" und "künstlicher" Empfängnisverhütung - oder für einen Moment den Senftopf zuzulassen???

 

welche Methoden im gängigen Sprachgebrauch als "natürlich" und welche Methoden als "unnatürlich" gekennzeichnet werden, darüber besteht kein Diskussionsbedarf.

 

Zwei Fragen sind offen:

 

1. was ist der fundamentale Unterschied (wie gesagt: gleicher Zweck, gleiche Wirkung)

 

und

 

2. wie gelangt die katholische Kirche trotz 1 Kor7 zu ihrer Lehrmeinung?

Kann das jemand Kompetentes in einfachen Worten erläutern?

 

 

Aus der Enzyklika "Humanae Vitae" vom 25.7.1968

Die Kirche bleibt sich und ihrer Lehre treu, wenn sie einerseits die Berücksichtigung der empfängnisfreien Zeiten durch die Gatten für erlaubt

hält, andererseits den Gebrauch direkt empfängnisverhütender Mittel als immer unerlaubt verwirft auch wenn für diese andere Praxis immer

wieder ehrbare und schwerwiegende Gründe angeführt werden. Tatsächlich handelt es sich um zwei ganz unterschiedliche Verhaltensweisen:

bei der ersten machen die Eheleute von einer naturgegebenen Möglichkeit rechtmäßig Gebrauch; bei der anderen dagegen hindern sie den

Zeugungsvorgang bei seinem natürlichen Ablauf. Zweifellos sind in beiden Fällen die Gatten sich einig, daß sie aus guten Gründen Kinder

vermeiden wollen, und dabei möchten sie auch sicher sein. Jedoch ist zu bemerken, daß nur im ersten Fall die Gatten sich in fruchtbaren Zeiten

des ehelichen Verkehrs enthalten können, wenn aus berechtigten Gründen keine weiteren Kinder mehr wünschenswert sind. In den

empfängnisfreien Zeiten aber vollziehen sie dann den ehelichen Verkehr zur Bezeugung der gegenseitigen Liebe und zur Wahrung der

versprochenen Treue. Wenn die Eheleute sich so verhalten, geben sie wirklich ein Zeugnis der rechten Liebe.

 

Quelle

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Hej!

 

Jedoch ist zu bemerken, daß nur im ersten Fall die Gatten sich in fruchtbaren Zeiten des ehelichen Verkehrs enthalten können, wenn aus berechtigten Gründen keine weiteren Kinder mehr wünschenswert sind. In den empfängnisfreien Zeiten aber vollziehen sie dann den ehelichen Verkehr zur Bezeugung der gegenseitigen Liebe und zur Wahrung der versprochenen Treue. Wenn die Eheleute sich so verhalten, geben sie wirklich ein Zeugnis der rechten Liebe.

Hat den Satz jemand verstanden? Ich jedenfalls nicht ... demnach wäre die Empfängnisverhütung nicht nur die ehrlichere, sondern sogar die bessere Lösung, da sich die Gatten hier ja ohne Unterbrechung die "gegenseitigen Liebe bezeugen" können, oder?

 

-- snorri

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Hej!

 

Jedoch ist zu bemerken, daß nur im ersten Fall die Gatten sich in fruchtbaren Zeiten des ehelichen Verkehrs enthalten können, wenn aus berechtigten Gründen keine weiteren Kinder mehr wünschenswert sind. In den empfängnisfreien Zeiten aber vollziehen sie dann den ehelichen Verkehr zur Bezeugung der gegenseitigen Liebe und zur Wahrung der versprochenen Treue. Wenn die Eheleute sich so verhalten, geben sie wirklich ein Zeugnis der rechten Liebe.

Hat den Satz jemand verstanden? Ich jedenfalls nicht ... demnach wäre die Empfängnisverhütung nicht nur die ehrlichere, sondern sogar die bessere Lösung, da sich die Gatten hier ja ohne Unterbrechung die "gegenseitigen Liebe bezeugen" können, oder?

 

-- snorri

snorri

 

nur ganz kurz, der Unterschied zw. der natürlichen und der künstlichen Empfängnisverhütung, liegt m.E. in der Tatsache, daß bei der

Künstlichen Empfännisverhütung weniger Rücksicht und Obacht geboten ist als bei der natürlichen. Die Sorge der Kirche, daß das Kind aus Mangel an Bewußtseinmachung der zeugenden Wirkung des Geschlechtsaktes getötet wird, spiegelt sich in der Ausdrucksweise wieder, "die Verhütung nachzuholen" ;):lol::) . Also den mangelnden Erfolg der künstlichen Empfängnisverhütung durch den "künstlich herbeigeführen Tod" des Kindes "nachzubessern" :):):P

 

Bei der natürlichen Empfängnisverhütung ist aber die Bewußtseinsmachung einer Kindszeugung deutlicher vor den geschlechtlichen Akt gesetzt und ihrer "Unzuläglichkeit" sind sich beide Ehepartner bewußt, folglich ist das Ja zum möglichen Kind ehr gegeben, da der akt immer noch unter der Möglichkeit der Kindszeugung durchgeführt wird und es "unser Fehler" ist und nicht der des Condomherstellers, den ein windiger Frauen"arzt" dann wieder **** (Ende meiner Verbalisierungsmöglichkeit) und nicht die Hebamme nach 9 Monaten!

 

Nicht ganz glücklich mit diesem Text aber ich hoffe es pointilistisch portraitiert zu haben.

 

Bitte ließ mal meine Signatur !!!

Christianus

bearbeitet von Christianus
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Bei der natürlichen Empfängnisverhütung ist aber die Bewußtseinsmachung einer Kindszeugung deutlicher vor den geschlechtlichen Akt gesetzt und ihrer "Unzuläglichkeit" sind sich beide Ehepartner bewußt, folglich ist das Ja zum möglichen Kind ehr gegeben, da der akt immer noch unter der Möglichkeit der Kindszeugung durchgeführt wird und es "unser Fehler" ist und nicht der des Condomherstellers, den ein windiger Frauen"arzt" dann wieder **** (Ende meiner Verbalisierungsmöglichkeit) und nicht die Hebamme nach 9 Monaten!

Klingt eher an den Haaren herbeigezogen, wenn man sich vor Augen hält, daß auch eine (100%ig sichere) Sterilisation von der Kirchenlehre verworfen wird.

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welche Methoden im gängigen Sprachgebrauch als "natürlich" und welche Methoden als "unnatürlich" gekennzeichnet werden, darüber besteht kein Diskussionsbedarf.

meinst Du wirklich? Welcher technische Standart ist notwendig für die "natürliche" Empfängnisverhütung und ab wann stand er zur Verfügung?

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Wenn ich micht richtig an alte Diskussionen (nicht hier im Forum, sondern vor langer Zeit) erinnere, sind katholischerseite gewisse Versionen der "Pille" erlaubt, andere nicht. Nicht erlaubt sind diejenigen Versionen, die eine Einnistung der befruchteten Eizelle verhindern, also vom katholischen Standpunkt aus gesehen einer Dauer-Abtreibung aehneln. Erlaubt dagegen sind diejenigen Versionen der "Pille", die eine Befruchtung der Eizelle verhindern.

 

Genauso ist die Spirale verboten, da sie die Einnistung der befruchteten Eizelle verhindert.

 

Koennte ein Experte (wahrscheinlich sind die am ehesten unter katholischen Frauen zu finden) hierzu mal klaerend Stellung nehmen?

 

P.S. Falls es nicht allen klar ist: Ich bin Atheist, und meine Meinung zu dieser ganzen Diskussion ist nicht die hier gestellte Frage - aber sehr positiv ist sie nicht.

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Wenn ich micht richtig an alte Diskussionen (nicht hier im Forum, sondern vor langer Zeit) erinnere, sind katholischerseite gewisse Versionen der "Pille" erlaubt, andere nicht.  Nicht erlaubt sind diejenigen Versionen, die eine Einnistung der befruchteten Eizelle verhindern, also vom katholischen Standpunkt aus gesehen einer Dauer-Abtreibung aehneln.  Erlaubt dagegen sind diejenigen Versionen der "Pille", die eine Befruchtung der Eizelle verhindern.

Nein, das stimmt definitiv nicht. Der sog. "eheliche Akt" darf nur ergebnisoffen stattfinden und durch keinerlei Manipulationen darf die Zeugungswahrscheinlichkeit dieses "Aktes" beinträchtigt werden. Nicht einmal durch einen coitus interruptus, der ganz sicher keine Nidation einer befruchteten Eizelle verhindert.

 

 

(Eine Interpretation dieses Sachverhalts ist in F&A nicht möglich.)

bearbeitet von lissie
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1. was ist der fundamentale Unterschied (wie gesagt: gleicher Zweck, gleiche Wirkung)

Wenn Du diesen Unterschied nicht verstehst, bist Du in guter Gesellschaft:

QUOTE 

Tatsächlich wurde 1988 auf einem Moraltheologenkongreß im Vatikan davon gesprochen, daß an die 80 Prozent der katholischen Eheleute, 70 Prozent der Beichtväter und 90 Prozent der Moraltheologen die Lehre von "Humanae vitae" ablehnen. Die Zahlen waren zweckdienlich wahrscheinlich zu hoch gegriffen, sie zeigen aber unmißverständlich, daß das Wort des Papstes, d. h. die beständige Lehre der Kirche für einen Großteil der Katholiken nicht mehr gilt und die katholische Kirche in einem entscheidenden Punkt ihrer Lehre und ihres Lebens gespalten ist.Quelle:http://stjosef.at/artikel/humanae_vitae_groschenblatt.

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