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Maria


Ute

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Im Messopfer-Thread fragte gerade eben Robert Ketelhohn:

 

>Klingt der Bericht des Paulus nicht vielmehr, als habe er mit Maria selber gesprochen?<

 

Dabei fiel mir auf, dass die gute Maria nach dem Tod-Auferstehungsereignis ziemlich sehr verschollen ist. Man sagt ihr nach, sie habe später in Ephesus ein Haus bewohnt (kann man heute noch "bewundern&quot und sei dann schließlich dort gestorben. Jedenfalls hat sie noch ein paar Jährchen ihren Spross überlebt.

 

In der frühen Kirche spielte sie überhaupt keine Rolle.

 

Kennt jemand von Euch irgendeine Stelle in der Apostelgeschichte oder gar den Paulus-Briefen, in denen von ihr die Rede ist?

 

Anschlussfrage: Wann hat überhaupt der Marienkult begonnen?

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Hallo, verehrte Mäpstin,

 

folgendes zu Deinen Fragen:

>>Kennt jemand von Euch irgendeine Stelle in der Apostelgeschichte oder gar den Paulus-Briefen, in denen von ihr die Rede ist? <<

 

Ich kenne z.B. Apg 1,14:

"Sie verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu..."

 

und Gal 4,4 (dort allerdings ohne Nennung ihres Namens):

"Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau..."

 

>>Anschlussfrage: Wann hat überhaupt der Marienkult begonnen?<<

 

Mitte des 2. Jahrhunderts wurde das sog. Protoevangelium nach Jakobus in griechischer Sprache verfasst.

"Das Protoevangelium genoss so hohes Ansehen, dass es sowohl dogmengeschichtlich eine Rolle spielt als auch die Ursache war für die Einführung kirchlicher Feste wie Maria Empfängnis, Maria Geburt und auch dem Fest der Eltern Marias ...

Ebenso kommen bereits die meisten mariologischen Themen zur Sprache."

(Zitat aus "Apogryphe Bibel", E.Weidinger, Pattloch Verlag 1991)

 

Freundliche Grüße

Falk

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Wenn Lukas Maria die Worte sagen lässt: "Alle kommenden Generationen werden mich selig preisen", dann steckt darin jedenfalls eine prophetische Ahnung von der spirituellen Energie, die die Rolle dieser Frau freisetzen würde.

Faktisch setzte sich diese Energie allerdings wohl erst nach dem Ende der Verfolgungszeit richtig durch; bis dahin galt die Verehrung vor allem den Märtyrern.

 

Adrian

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Danke, Falk, für deine Bemühungen.

 

Aber: viel ist da doch tatsächlich nicht, nur 2 Stellen, und eine davon ist nur Jesu Abstammung.

 

In der nachösterlichen Gemeindebildung sowie bei Paulus spielt sie überhaupt keine Rolle.

 

Sogar wenn man die anderen Stellen (zu ihres Sohnes Lebzeiten) mal sammelt und Revue passieren lässt, dann ist da überhaupt nichts dabei, das darauf hin deutet, dass sie irgendwie wichtig gewesen sein könnte. Die sie betreffenden Stellen füllen lange keine halbe Seite, aber wenn man die vielen Regalmeter fromme neuzeitliche Marienliteratur so betrachtet, dann muss man sich doch an den Kopf greifen und fragen, warum man aus einer Mücke mehrere Elefanten macht.

 

(Geändert von Ute um 22:37 - 10.Mai.2001)

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Hallo Ute,

 

nun enttäuscht Du mich aber.

Du hattest nach "irgendeiner Stelle in der Apostelgeschichte" gefragt, und die hatte ich Dir eine genannt.

 

Beim Lesen des ersten Kapitels des Lukasevangeliums muss man sich aber wirklich schon beide Augen zuhalten, um daraus zu schlussfolgern, dass "da überhaupt nichts dabei ist, das darauf hin deutet, dass sie irgendwie wichtig gewesen sein könnte."

 

Außerdem müsste es doch gerade Dir sehr sympathisch sein, dass  in einer angebl. patriachalisch ausgerichteten Männerkirche eine so unbedeutende Frau geradezu vergöttert wird, dass es manchem Protestanten sogar so vorkommt, als wäre Maria in der katholischen Kirche wichtiger als Jesus!  

 

Gruß

Falk

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Falk,

 

offensichtlich habe ich mich nicht genau genug ausgedrückt: es geht mir nicht um die lieblich-kitschige Lukas-Geburtsgeschichte, sondern darum, dass diese Frau später keine Rolle mehr spielt. Zu Lebzeiten von Jesus könnte man das noch verstehen, denn bei der Wichtigkeits-Abwägung schneidet sie naturgemäß schlechter ab als ihr Sohn und seine Jünger, aber auch und gerade NACH seinem Tod verschwindet sie völlig in der Versenkung. Obwohl sie in den ersten Jahren, bei den beginnenden Gemeindegründungen ja noch gelebt hat! Kein Schwein kümmert sich drum. Findest du das nicht seltsam?

 

Erst im 3. Jahrhundert beginnt auf einmal die "Mariologie". Aber da war sie auch schon längst tot. Haben nur Tote eine Chance auf Überleben?

 

>Außerdem müsste es doch gerade Dir sehr sympathisch sein, dass  in einer angebl. patriachalisch ausgerichteten Männerkirche eine so unbedeutende Frau geradezu vergöttert wird, <

 

Wieso?

 

Ich kenne die Person genauso wenig wie jeder von Euch. Warum sollte mir ihre Vergötterung gefallen? Und das Bild, das von ihr erfunden wurde, gefällt mir nicht. Das ist keine Frau.

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Lieber Falk,

 

der Hinweis auf das Protoevangelium des Jakobus ist natürlich richtig. Dort wurde zum erstenmal Maria in eine Position gestellt, wie sie der heutigen Position nahekommt.

 

Nun stellt sich für mich die Frage: wenn diese nachbiblische Schrift eine so große Auswirkung hat, warum werden dann zum Beispiel die gnostischen Schriften, oder gar das Thomasevangelium (das nach vielen Historikern mit hoher Wahrscheinlichkeit authentische Jesusworte enthält), mit so wenig Beachtung "gestraft"?

 

viele Grüße

 

Olli

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Offensichtlich hat sich der Kult erst im 3. Jahrhundert ausgebreitet. Maria war die christliche Antwort auf Isis.

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Liebe Ute,

 

das ist natürlich eine interessante Idee..

 

In letzter Zeit habe ich übrigens recht viel über das alte Ägypten gelesen. Kann ich jedem nur empfehlen.

 

egypt1.gif

 

viele Grüße

 

Olli

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Zitat von Ute am 22:33 - 10.Mai.2001

Danke, Falk, für deine Bemühungen.

 

Aber: viel ist da doch tatsächlich nicht, nur 2 Stellen, und eine davon ist nur Jesu Abstammung.

 

In der nachösterlichen Gemeindebildung sowie bei Paulus spielt sie überhaupt keine Rolle.

 

Sogar wenn man die anderen Stellen (zu ihres Sohnes Lebzeiten) mal sammelt und Revue passieren lässt, dann ist da überhaupt nichts dabei, das darauf hin deutet, dass sie irgendwie wichtig gewesen sein könnte. Die sie betreffenden Stellen füllen lange keine halbe Seite, aber wenn man die vielen Regalmeter fromme neuzeitliche Marienliteratur so betrachtet, dann muss man sich doch an den Kopf greifen und fragen, warum man aus einer Mücke mehrere Elefanten macht.


Liebe Ute,

ich halte Maria für eine sehr wichtige Frau, auch wenn sie nur so selten im NT erscheint. Das, was wir am gesichersten von ihr wissen und was wahrscheinlich den stärksten Einfluß auf unsere Kirche bis heute genommen hat, ist ihre Erziehungsleistung.

 

Wenn wir die menschliche Seite von Jesus Christus ernst nehmen, dann mußte er genauso lernen wie jeder andere Mensch und da die Erziehung damals in der Familie stattfand, war er sicher wie die meisten seiner Zeitgenossen von seinem Elternhaus und der Umgebung, in der aufgewachsen war, entscheidend geprägt. Kinderliebe, Nächstenliebe und Gottesliebe, die wir in Jesus ideal vereint sehen, hat er als erstes in seiner Familie erfahren und das hat ihn höchstwahrscheinlich in dieser idealen Weise geprägt.

 

Maria und Josef müssen äußerst Liebe und mitfühlende Menschen gewesen sein. Wenn dieses bis heute in unserer Kirche unterbelichtet geblieben ist, trotz eines Feiertags der Hl.Familie, dann liegt es an der Überbetonung der göttlichen Seite von Jesus Christus, spätestens seit dem Kampf gegen die Arianer.

 

Wer in Jesus aber nur Gott sieht, der glaubt schnell, dass ihm ja wohl keiner etwas beibringen mußte. Ganz im Gegenteil, der Sinn der Inkarnation ist nur dadurch gegeben, wenn er ebenso wie wir alles lernen, leiden und fühlen mußte, wie seine Mitmenschen, bis zur stärksten Gottesferne am Kreuz. Wenn man in ihm auf Schritt und Tritt den allmächtigen Gott sieht, dann ist sein Leiden nicht nur unplausibel, es wäre eine Inszinierung ohne Wert.

 

Die Göttlichkeit Jesu, die wir in ihm sehen, ist seine göttliche Frohbotschaft, die er nicht nur verkündete sondern in seinem Leben verkörperte. Er hat sich auf den Gott in seinen Innern wie kein Zweiter eingelassen bis zur Selbstaufgabe. Dadurch ist etwas von der Transzendenz Gottes inmitten der Immanenz des menschenlichen Lebens von Jesus Christus erschienen, hat Gestalt angenommen und ist zum Greifen nah, wenn wir ihm nachfolgen.

 

Aber auch diese Nachfolge bleibt ein transzendenter Prozess, wir sind weder determiniert und immanente Gottesbeweise fehlen auch weiterhin. Deswegen ist es nicht die Ratio allein, mit dem wir unserem Glauben gewinnen, sondern sind es Vertrauen und Liebe aus unserer Seele, die uns die Kraft zum Glauben schenken. Vertrauben und Liebe die Gott zunächst in besonderem Maße der Mutter von Jesus geschenkt haben muss, eine Gnade die durch das Fest der unbefleckten Empfängnis Mariens symbolisiert wird, obwohl auch die einen Großen Teil ihres Wesens wieder von ihren Eltern empfangen hat, die wir deshalb meines Erachtens mit gutem Grund als erste Heilige verehren, auch wenn die ursprünglichen Begründungen für diese traditionellen Verehrungen etwas anders aussahen.

 

Mit freundlichen Grüßen vom Zwilling

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Lieber Zwilling,

 

 

>>Er hat sich auf den Gott in seinen Innern wie kein Zweiter eingelassen bis zur Selbstaufgabe. Dadurch ist etwas von der Transzendenz Gottes inmitten der Immanenz des menschenlichen Lebens von Jesus Christus erschienen, hat Gestalt angenommen und ist zum Greifen nah, wenn wir ihm nachfolgen<<

 

Wenn Du Jesus ebenfalls nur zu den Propheten rechnest, dann das ist Deine Betrachtung bestimmt nicht richtig.

 

Wenn Du den guten alten Moses betrachtest ist dieser zwar nicht gekreuzigt worden, aber seine Beziehung zu Gott wird im AT intensiver beschrieben als die von Jesus zu Gott.

 

Beispiel: Ex 33, 11„ Der Herr aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, so wie jemand mit seinem Freund spricht.“ Wurde so etwas je von Jesus im NT geschrieben?

 

Oder ein weiteres Bsp: Ex 34,29 Als Mose vom Berg Sinai herabstieg, - die beiden Gesetzestafeln trug Mose beim Abstieg vom Berg in der Hand, - da wußte Mose nicht, daß sein Angesicht infolge der Unterredung mit dem Herrn strahlte. *

30 Als Aaron und alle Israeliten Mose erblicken und sahen, daß sein Angesicht strahlte, fürchteten sie sich, ihm nahe zu kommen.

 

Also scheint es doch so als habe Moses ein intensiveres Verhältnis zu Gott gehabt als Jesus.

 

Alles Gute

Erich

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Hallo Ute,

 

natürlich kennt niemand von uns Maria, ebensowenig wie wir Katharina die Große, Kaiserin Victoria von England oder Rosa Luxenburg kennen - wir wissen nur, was uns die Geschichtsbücher über diese und andere uns unbekannte Personen erzählen.

Vielleicht stimmt ja auch gar nicht alles, was wir über diese Personen so gehört und gelesen haben!?

 

Was ändert das an der Tatsache, dass sie lebten und die Geschichte in der einen oder anderen Weise beeinflussten?

 

Ich weiß nun zwar nicht, weshalb Du Maria nicht magst, aber sie hatte doch sicher auch sympathische Seiten - das ist natürlich auch nur eine Schlussfolgerung aus dem, was ich gelesen und gehört habe.

 

Also sie hat sehr jung ein uneheliches Kind bekommen und es trotz der zu erwartenden Schwierigkeiten ausgetragen.

Eine zeitlang musste sie mit diesem Kind dann ein Asylantendasein führen und brachte es trotzdem irgendwie durch.

Irgendwie hat sie es dann auch geschafft, ihr Kind in einer familiären Atmosphäre aufwachsen zu lassen; sie fand einen Mann, der ihr und ihrem Kind, trotz der ungeklärten Vaterschaft, ein Zuhause bot.

Sie ermöglichte ihrem Kind, einen anständigen Beruf zu erlernen und hielt sogar zu ihm, als er mit den Gesetzen in Konflikt kam. Und Mutter eines zum Tode verurteilten Verbrechers zu sein, war damals sicher nicht angenehmer als heute. Trotzdem distanzierte sie sich nicht von ihrem Sohn und seinen Freunden.

 

Also selbst wenn man an kein katholisches Mariendogma glaubt, bleibt Maria doch eine ganz passable Frau, vor der man den Hut ziehen könnte, oder?

 

Man kann also zumindest einer Strophe des bekannten Marienliedes "Maria, dich lieben, ist allzeit mein Sinn" zustimmen:

"Du Frau aus dem Volke, von Gott ausersehn,

dem Heiland auf Erden zur Seite zu stehn,

kennst Arbeit und Sorge ums tägliche Brot,

die Mühsal des Lebens in Armut und Not." (GL 594,3)

 

Gruß

Falk

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Hallo Olli,

 

>>Nun stellt sich für mich die Frage: wenn diese nachbiblische Schrift eine so große Auswirkung hat, warum werden dann zum Beispiel die gnostischen Schriften, oder gar das Thomasevangelium (das nach vielen Historikern mit hoher Wahrscheinlichkeit authentische Jesusworte enthält), mit so wenig Beachtung "gestraft"? <<

 

Genau weiß ich das leider auch nicht, ich habe aber in der "Kirchengeschichte des Eusebius" (von Caesarea, 260-340) einen Hinweis darauf gefunden, wie man damals schon zwischen echten, bestrittenen, unechten und völlig abzulehnenden Schriften unterschied.

In Kap. III / 25 schreibt er über die damalige Sicht der Dinge.

 

Echt sind für ihn die vier Evangelien, die Apostelgeschichte, die Paulusbriefe, der 1. Johannes- und der 1. Petrusbrief.

 

Als umstritten ("gleichwohl bei den meisten in Ansehen&quot galten: der Jakobusbrief, der Brief des Judas, der 2. Petrusbrief und der 2. und 3. Johannesbrief.

 

Unecht bezeichnet er die Paulusakten, den Hirten d. Hermas, die Offenbarung des Petrus, den Barnabasbrief, die Zwölfapostellehre, das Hebräerevangelium und evtl. - da ist er sich aber nicht sicher - auch die Offenbarung des Johannes.

("wenn auch nicht zum Kanon gehörig und sogar bestritten, gleichwohl bei vielen Kirchenmännern Beachtung findend&quot

 

"Mögen auch alle diese Schriften zu den bestrittenen gehören ... Wir zählten sie auf, damit wir in der Lage sind, eben diese und die Schriften zu kennen, die von Häretikern unter dem Namen von Aposteln, z.B. eines Petrus, eines Thomas, eines Matthias in Umlauf gesetzt worden sind...

...ihre Gedanken und das in ihnen zum Ausdruck kommende Streben stehen im stärksten Gegensatz zu der wahren, echten Lehre und geben dadurch deutlich zu erkennen, dass sie Fiktionen von Häretikern sind.

Man darf sie daher nicht einmal zu den unechten Schriften zählen, sondern muss sie als völlig fehl und religionswidrig verwerfen."

 

Wenn ich das so lese, denke ich, das Protoevangelium des Jakobus galt zwar als unecht (also nicht von Jakobus verfasst), brachte aber die "wahre, echte Lehre" der sich durchsetzenden katholischen Kirche zum Ausdruck,

das Thomas-Evangelium hingegen war aus dieser katholischen Sicht von einem Häretiker verfasst und damit nicht nur als unecht, sondern auch als "völlig fehl und religonswidrig" anzusehen, selbst wenn "47 von diesen 114 kleinen Sprucheinheiten eine Übereinstimmung mit den Synoptikern erkennen lassen." (E.Weidinger)

 

 

Gruß

Falk

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Werner agnosticus

Lieber Falk,


Zitat von Falk am 12:19 - 11.Mai.2001

Also selbst wenn man an kein katholisches Mariendogma glaubt, bleibt Maria doch eine ganz passable Frau, vor der man den Hut ziehen könnte, oder?

ich glaube, da hast Du Ute's Abneigung gegen Maria mißverstanden. Sie hat ja nicht von einer historischen Person Maria gesprochen, sondern von dem kirchlich entworfenen Bild der Maria. (Warum sollte mir ihre Vergötterung gefallen? Und das Bild, das von ihr erfunden wurde, gefällt mir nicht. Das ist keine Frau.)

Nicht die "kleine" Frau aus Galiläa ist unsympathisch und "keine Frau", sondern das vergottete Marienbild ist unsympathisch und hat mit einer Frau aus Fleisch und Blut nur noch soviel zu tun wie ein Polypropylen-Kunstrasen mit einer blühenden Sommerwiese.

 

Also nicht

"selbst wenn man an kein katholisches Mariendogma glaubt, bleibt Maria doch eine ganz passable Frau, vor der man den Hut ziehen könnte"

sondern

"nur wenn man an kein katholisches Mariendogma glaubt, bleibt Maria doch eine ganz passable Frau, vor der man den Hut ziehen könnte"

 

Liebe Grüße

Werner

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... und hat mit einer Frau aus Fleisch und Blut nur noch soviel zu tun wie ein Polypropylen-Kunstrasen mit einer blühenden Sommerwiese.

 

Ein "blühender" Vergleich!

 

Also nicht

"selbst wenn man an kein katholisches Mariendogma glaubt, bleibt Maria doch eine ganz passable Frau, vor der man den Hut ziehen könnte"

sondern

"nur wenn man an kein katholisches Mariendogma glaubt, bleibt Maria doch eine ganz passable Frau, vor der man den Hut ziehen könnte"

 

Das ist nicht unbedingt gesagt!

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In Joh.2.5 wird uns Maria als Mittlerin vorgestellt auf deren Initiative hin gewisserweise ein Wehrtewandel stattfindet.

(Wasser zu Wein) Und diese "besser" als die vorherigen waren. Hier liegt insbesondere auch der Schlüssel zum Verständnis der Rölle Marias in der Heilsgeschichte.

 

<-- Veröffentlicht durch Ute am 23:26 - 10.Mai.2001>

<Offensichtlich hat sich der Kult erst im 3. Jahrhundert ausgebreitet. Maria war die christliche Antwort auf Isis. >

 

Das ist so sicher nicht vergleichbar da Maria nicht als "Gottheit" angebetet wird.

 

Maria stellt sich in den "Regalmetern" stets "nur" als Mittlerin dar zwischen Gott und den Menschen.

Ein "Spruch" der überall drinsteht lautet:"Bitte für uns auf das wir würdig werden der Verheissungen Christi"

Ich denke damit und darin ist alles gesagt und Zweifel bzgl. der Funktion Marias ausgeräumt.

Eine ähnliche Konstellation bzw. Funktion kommt überings in Afrikanischen Kulturen der Mutter des Stammeshäuplings zu.;-))

 

In Liebe heppi

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Zitat von EXPLORER am 20:21 - 11.Mai.2001

Na ja, der Link ist zwar ganz unterhaltsam, aber sonst kannst du ihn vergessen!


 

Der Link zum Protevangelium des Jakobus ist interessanter als Du denkst, Explorer.

 

Das Protevangelium entstand Ausgangs des 2. Jahrhunderts und wurde in älteren Handschriften auch als 'historischer Bericht' bezeichnet. Unter Berufung auf diesen "Bericht" haben die Kirchenväter Clemens Alexandrinus und Zeno von Verona sich für das Dogma der immerwährenden Jungfräulichkeit Mariens stark gemacht.

 

Im Orient war es dann schon im Jahre 431 soweit, daß das Jungfräulichkeitsdogma auf dem Konzil von Ephesus verkündet wurde. Das Abendland braucht gut 200 Jahre länger (bis zum Laterankonzil im Jahre 649).

 

Der eigentlich Ursprung der widersinnigen Jungfrauengeschichte liegt im heidnischen Isis-Kult.

 

Schon lange vor der Heiligen Jungfrau wurde Isis als "liebreiche Mutter", "Himmelskönigin", "Gnadenspenderin", "Unbefleckte", "mater dolorosa" usw. verehrt.

 

Im Laufe der Zeit wurde die in den Evangelien stark vernachlässigte Gottesgebärerin zum Ersatz für die im Christentum fehlende Göttin.

 

Gruß

Cano

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DAS ist natürlich ein unschlagbares Argument, Robert ...

laugh2.gif

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Guten Abend allerseits,

 

also ich finde natürlich die ägyptischen Bezüge schon sehr interessant. Andererseits finde ich, daß dies keinewegs eine Entwertung des Marienglaubens darstellt, vielmehr zeigt dies die Einflüsse der ägyptischen Religion.

 

Übrigens ist interessant, daß sogar die Römer die ägyptischen Gottheiten verehrten (ungeachtet der politisch sicher stärkeren Macht des römischen Imperiums). Im Tor von Kalabsha beispielsweise (das man in Berlin bewundern kann), sieht man Augustus ein Opfer für Isis darbringen.

 

egypt1.gif

 

viele Grüße

 

Olli

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Die Römer waren, was Religionen anbetrifft, äußerst tolerant.

 

Den Christen fehlte eine Muttergottheit. Isis war seinerzeit eine sehr verehrte Gottheit. Da war es ganz praktisch, Maria in diese Rolle hinein"wachsen" zu lassen. Das ist gelungen.

 

Auch in anderer Hinsicht sind derartige Adaptionen hinlänglich bekannt.

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Hallo allerseits,

Maria ist sicher verehrungswürdig.

Gott hat ihr eine Ehre erwiesen die keinem anderen Menschen je zuteil wurde.

Aber der katholische Marienkult geht meiner Meinung nach in etlichen Fällen zu weit.

Ich habe hier im Forum von einem päpstlichen Wort gelesen, wonach Katholiken zu Maria beten.

Auch wenn damit nur gemeint war, dass man Maria um Fürbitte für sich bittet ist dies schon bedenklich, weil es zu Missverständnissen führt.

Nach aussen hin erscheint die Art und Weise der katholische Marien- und Heiligenverehrung und besonders das Fürbittegebet, womöglich noch vor einem Bildnis der verehrten Person, als Götzendienst.

 

In Matthäus 12,46 bis 50 macht Jesus selbst deutlich, dass man die Bedeutung seiner Mutter und Brüder nicht überbewerten soll:

Als Jesus noch mit den Leuten redete, standen seine Mutter und seine Brüder vor dem Haus und wollten mit ihm sprechen.

Da sagte jemand zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir sprechen.

Dem, der ihm das gesagt hatte, erwiderte er: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?

Und er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder.

Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.

 

Und Jesus hat seine leibliche Mutter sicher nicht missachtet.

Vielleicht sollte dieses Wort vor zu grossem Personenkult warnen.

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manfred rusch

Also ich muß mich doch wundern wie dezent plötzlich die katholiken dieses thema hier behandeln. die katholische kirche hat doch maria zu einer pseudogöttin hochstilisiert und unwahrheiten über sie verbeitet und deswegen sogar die bibel zurechgebogen:

 

1. nach der offiziellen lehre des katholizismus ist maria NIE gestorben sondern mit LEIB und SEELE in den himmel aufgefahren.

2. maria wird als MUTTER GOTTES betitelt. das ist wuatsch denn gott hat keine mutter weil er ewig war. nur jesus der mensch hatte eine mutter.

3. sie wird selbst nach aussagen hier als mittlerin zwischen jesus und uns eingesetzt. das ist sehr schlimm, denn jeder der zu maria betet spricht nicht mehr mit jesus und hat deshalb eine ge- bzw. zerstörte beziehung zu ihm. ich denke mir das dieses dem satan sehr gut in den kram paßt.

4. in der bibel steht mehrere male iendeutig daß jesus brüder hatte, das wird von der katholischen kirche geleugnet. muß es ja auch da maria ja ewig jungfrau geblieben sein soll und deshlab ein verfälschtes bild von der kath. kirche geschaffen wurde. deshalb schreckt man auch nicht davor zurück die bibel zu  verfälschen.

 

alles liebe

 

manfred

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