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Islam?


chris20bo

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Anstelle einer Religion könnte also so ziemlich jede Ideologie den gleichen Zweck erfüllen....

Machtausübung und gleichzeitig Legitimierung und Verbrämung derselben?

 

 

Nein, das geht so nicht, denn der Islam ist auf die ökonomisch-ökologischen Verhältnisse des Nahen Ostens zugeschnitten. Das Christentum stammt zwar auch daher, aber es wurde in zweitausend Jahren Geschichte europäisiert.

 

Der Historiker Karl A. Wittfogel führt die despotische Haltung orientalischer Herrscher auf die Wasserwirtschaft im Orient zurück. Im Gegensatz zum europäischen Regenfeldbau gab es im Nahen Osten und in anderen Gebieten, wo der Islam Fuß fassen konnte, den Bewässerungsfeldbau, d. h. die Bauern waren von einer Beamtenkaste abhängig, die ihnen wann sie wollte, den Hahn zu drehen konnten. Diese Beamtenkaste wurde wiederum von einem absoluten Herrscher eingesetzt. Es ist kein Zufall, daß die Orientalen vor ihrem Herrscher auf dem Bauch kriechen mußten und die Chinesen zum Kotau gezwungen waren.

 

In Europa waren die Verhältnisse ganz anders: Die Herrscher waren gar nicht in der Lage, den Bauern den Hahn zuzudrehen. Es ging den europäischen Bauern zwar in der Leibeigenschaft nicht gut, aber ihr Los war um Klassen besser als das ihrer orientalischen Kollegen. Zwischen dem europäischen Herrscher und den Bauern stand eine selbständige Adelskaste, die immer bei Laune gehalten werden mußte und das war etwas ganz anderes, als ein vom Herrscher abhängiges Beamtentum.

 

Aus diesem Grund hätte eine Religion wie der Islam in Europa kaum zu so einer Blüte kommen können, wie im Orient, weil er gerade auf diese despotischen Gegebenheiten zurückgreift.

 

*Korrektur: Wittfogel war Soziologe und nicht Historiker. Im Wikipaedia-Artikel steht zwar, daß seine Theorie wiederlegt wurde, aber die meisten seiner angeblichen Ungereimtheiten konnten von den Kulturantropologen ausgeräumt werden.

bearbeitet von Platona
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Aber sind es nicht die Menschen, die die Religion(en) pervertieren? Eben aus Machtinteressen?

 

Machterlangung und -ausübung über Menschen ist bei den meisten Religionen ein wesensbildender Zug.

Ehrlich gesagt halte ich es für eine naive Ansicht, dass es der Religion bedürfe, damit es dem Menschen nach Machterlangung und Machtausübung über andere Menschen gelüste.

 

Machterlangung und Machtausübung über Menschen ist bei den meisten Menschen ein wesensbildender Zug.

 

Die meisten Menschen denken über den Menschen zu gut. Und weil ihnen mit nur etwas Verstand nicht verborgen bleibt, dass der Mensch sich ganz anders verhält wie sie meinen, dass er sich als doch eigentlich guter Mensch verhalten müsse, suchen sie etwas, einen Schuldigen, dass ihnen erklärt, warum der Mensch nicht so gut ist, wie er doch sein sollte. Dass ist dann "die Religion" oder "der Atheismus" oder "das System" ... was auch immer.

 

Entfernte man mit einem Knopfdruck sämtliche Religion aus den Gehirnen aller Menschen, es wäre der Mensch um keinen Deut besser und auch nicht weniger auf Machterlangung und Machtausübung kapriziert als er es jetzt ist. Gleiches gilt auch für andere Weltanschauungen, wie etwa den Atheismus. Der Mensch ist, wie er ist. Leben wir damit.

Das stimmt in im Großen und Ganzen. Ich glaube an Gott aber nicht uneingeschränkt an die Menschen, die sich als seine Werkzeuge hier auf erden hin zu stellen versuchen. Auf diese trifft Maches zu, was im vorigen Beitrag gesagt worden ist. Daher meine Meinung und Einstellung in einem Reim:

 

Glaube - Orientierung

 

Wer nur blind katholisch glaubt

und nicht wagt selbst zu denken,

wer nur tut was der Papst erlaubt,

einen Teil seines Menschseins tut verschenken.

Doch wer sich orientiert an Evangelium und Jesus Christ

hat am Ende mehr gelebt und zudem auf gutem Wege ist.

 

 

Josef Berens

(als einfacher denkender Katholik)

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Aber sind es nicht die Menschen, die die Religion(en) pervertieren? Eben aus Machtinteressen?

 

Machterlangung und -ausübung über Menschen ist bei den meisten Religionen ein wesensbildender Zug.

Ehrlich gesagt halte ich es für eine naive Ansicht, dass es der Religion bedürfe, damit es dem Menschen nach Machterlangung und Machtausübung über andere Menschen gelüste.

 

Machterlangung und Machtausübung über Menschen ist bei den meisten Menschen ein wesensbildender Zug.

 

Die meisten Menschen denken über den Menschen zu gut. Und weil ihnen mit nur etwas Verstand nicht verborgen bleibt, dass der Mensch sich ganz anders verhält wie sie meinen, dass er sich als doch eigentlich guter Mensch verhalten müsse, suchen sie etwas, einen Schuldigen, dass ihnen erklärt, warum der Mensch nicht so gut ist, wie er doch sein sollte. Dass ist dann "die Religion" oder "der Atheismus" oder "das System" ... was auch immer.

 

Entfernte man mit einem Knopfdruck sämtliche Religion aus den Gehirnen aller Menschen, es wäre der Mensch um keinen Deut besser und auch nicht weniger auf Machterlangung und Machtausübung kapriziert als er es jetzt ist. Gleiches gilt auch für andere Weltanschauungen, wie etwa den Atheismus. Der Mensch ist, wie er ist. Leben wir damit.

Das stimmt in im Großen und Ganzen. Ich glaube an Gott aber nicht uneingeschränkt an die Menschen, die sich als seine Werkzeuge hier auf erden hin zu stellen versuchen. Auf diese trifft Maches zu, was im vorigen Beitrag gesagt worden ist. Daher meine Meinung und Einstellung in einem Reim:

 

Glaube - Orientierung

 

Wer nur blind katholisch glaubt

und nicht wagt selbst zu denken,

wer nur tut was der Papst erlaubt,

einen Teil seines Menschseins tut verschenken.

Doch wer sich orientiert an Evangelium und Jesus Christ

hat am Ende mehr gelebt und zudem auf gutem Wege ist.

 

 

Josef Berens

(als einfacher denkender Katholik)

 

 

Du solltest das "blind" im ersten Vers weglassen, das würde das Metrum über die ersten beiden Verse retten ... Über den Rest schweigen wir besser.

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Alles in allem halte ich persönlich Religionen für nicht besser und schlechter als es alle anderen menschlichen Gruppierungen auf lange Sicht sind. Ich fürchte, mein Menschenbild ist nicht besonders positiv. Wie lässt Brecht Mackie Messer singen? Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral. Und das so gut wie bei allen Menschen, ob nun religiös oder nicht.

 

Nun, wenn man über andere menschliche Erzeugnisse wie Kust, Wissenschaft usw. spricht, so würde man nicht sagen, Intoleranz & Gewalt seien ein *Wesenszug* derselben. Sondern höchstens ein Etwas, das hinzukommt durch die Unvollkommenheit einiger Vertreter. Bei der Religion wird meistens dieselbe These zutreffen, sondern in diesem Fall ist es vertretbar, diese Erklärung zurückzuweisen und die Gewalt dem Wesenskern der Religion selbst anzulasten.

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Alles in allem halte ich persönlich Religionen für nicht besser und schlechter als es alle anderen menschlichen Gruppierungen auf lange Sicht sind. Ich fürchte, mein Menschenbild ist nicht besonders positiv. Wie lässt Brecht Mackie Messer singen? Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral. Und das so gut wie bei allen Menschen, ob nun religiös oder nicht.

 

Nun, wenn man über andere menschliche Erzeugnisse wie Kust, Wissenschaft usw. spricht, so würde man nicht sagen, Intoleranz & Gewalt seien ein *Wesenszug* derselben. Sondern höchstens ein Etwas, das hinzukommt durch die Unvollkommenheit einiger Vertreter.

Nein. Das eben stelle ich ja in Abrede. Solche Erscheinungen kommen nicht durch "die Unvollkommenheit einiger Vertreter" hinzu, sodass, wenn man diesen einigen unvollkommenen Expemplaren nur den Zutritt zu Kunst, Wissenschaft etc. verweigerte, diese sozusagen rein und vollkommen blieben; vielmehr sage ich, dass diese Erscheinungen stets und ganz unvermeidlich hinzukommen wo sich Menschen zu Gruppen zusammenfinden. Sie sind Teil unserer conditio humana, und wer sich darüber nicht im Klaren ist, ist stets in Gefahr diesen wenig erfreulichen Erscheinungen unserers Menschseins zum Opfer zu fallen. Das hat nichts mit Religion oder Nichtreligion zu tun, sondern mit Menschsein.

 

Aber an der Stelle möchte ich es gut sein lassen, hat es doch mit dem Thema "Islam" nichts mehr zu tun. Ich nehme zur Kenntnis, dass es hier prinzipielle Auffassungsunterschiede gibt.

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Das eben stelle ich ja in Abrede. Solche Erscheinungen kommen nicht durch "die Unvollkommenheit einiger Vertreter" hinzu, sodass, wenn man diesen einigen unvollkommenen Expemplaren nur den Zutritt zu Kunst, Wissenschaft etc. verweigerte, diese sozusagen rein und vollkommen blieben; vielmehr sage ich, dass diese Erscheinungen stets und ganz unvermeidlich hinzukommen wo sich Menschen zu Gruppen zusammenfinden. Sie sind Teil unserer conditio humana, und wer sich darüber nicht im Klaren ist, ist stets in Gefahr diesen wenig erfreulichen Erscheinungen unserers Menschseins zum Opfer zu fallen. Das hat nichts mit Religion oder Nichtreligion zu tun, sondern mit Menschsein.

 

Das ändert aber nichts daran, dass besagte Eigensschaften kein Wesenszug von Wissenschaft oder Kunst sind.

 

Aber an der Stelle möchte ich es gut sein lassen, hat es doch mit dem Thema "Islam" nichts mehr zu tun.

 

Na und? Themenwechsel finden in nahezu jedem Thread statt. Es gibt keine Regel, die dies unterbindet.

 

Ich nehme zur Kenntnis, dass es hier prinzipielle Auffassungsunterschiede gibt.

 

Och nicht doch... :angry:

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Aber sind es nicht die Menschen, die die Religion(en) pervertieren? Eben aus Machtinteressen?

 

Machterlangung und -ausübung über Menschen ist bei den meisten Religionen ein wesensbildender Zug.

Ehrlich gesagt halte ich es für eine naive Ansicht, dass es der Religion bedürfe, damit es dem Menschen nach Machterlangung und Machtausübung über andere Menschen gelüste.

 

Machterlangung und Machtausübung über Menschen ist bei den meisten Menschen ein wesensbildender Zug.

 

Die meisten Menschen denken über den Menschen zu gut. Und weil ihnen mit nur etwas Verstand nicht verborgen bleibt, dass der Mensch sich ganz anders verhält wie sie meinen, dass er sich als doch eigentlich guter Mensch verhalten müsse, suchen sie etwas, einen Schuldigen, dass ihnen erklärt, warum der Mensch nicht so gut ist, wie er doch sein sollte. Dass ist dann "die Religion" oder "der Atheismus" oder "das System" ... was auch immer.

 

Entfernte man mit einem Knopfdruck sämtliche Religion aus den Gehirnen aller Menschen, es wäre der Mensch um keinen Deut besser und auch nicht weniger auf Machterlangung und Machtausübung kapriziert als er es jetzt ist. Gleiches gilt auch für andere Weltanschauungen, wie etwa den Atheismus. Der Mensch ist, wie er ist. Leben wir damit.

Das stimmt in im Großen und Ganzen. Ich glaube an Gott aber nicht uneingeschränkt an die Menschen, die sich als seine Werkzeuge hier auf erden hin zu stellen versuchen. Auf diese trifft Maches zu, was im vorigen Beitrag gesagt worden ist. Daher meine Meinung und Einstellung in einem Reim:

 

Glaube - Orientierung

 

Wer nur blind katholisch glaubt

und nicht wagt selbst zu denken,

wer nur tut was der Papst erlaubt,

einen Teil seines Menschseins tut verschenken.

Doch wer sich orientiert an Evangelium und Jesus Christ

hat am Ende mehr gelebt und zudem auf gutem Wege ist.

 

 

Josef Berens

(als einfacher denkender Katholik)

 

 

Du solltest das "blind" im ersten Vers weglassen, das würde das Metrum über die ersten beiden Verse retten ... Über den Rest schweigen wir besser.

Auch, wenn das Metrum, Deiner Meinung nach, nicht stimmt, dürfte das Gesagte doch zum Nachdenken anregen.

 

Liebe Grüße

Josef Berens

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Mich regt es dazu an, ueber den Wert und die Schoenheit eines guten Gedichtes nachzudenken.

Auch wenn es, Deiner Meinung nach kein schönes und gute Gedicht ist, ist dem Gesagten doch nicht entgegen zu setzten.

 

Josef Berens

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Beckstein will Konvertiten überwachen lassen.

 

Daraus:

Konvertiten neigen nach Auffassung von Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) "eindeutig dazu, sich durch besonderen Fanatismus der neuen Religion als würdig erweisen zu wollen". Es gebe zwar "kein Konvertitenregister".
So sehr ich denke, daß er mit dem Konvertitenfanatismus nicht gänzlich falsch liegt (auch wenn ich das eher auf eine potentielle Gefahr reduzieren, nicht aber als generelle Neigung declarieren würde) so sehr wundert mich das fehlende Register.

 

Wobei ich noch nicht einmal meine, daß es ein spezielles Register nur von die Konvertiten geben müsste, sondern schlichtweg Mitgliederverzeichnisse in den Moscheeverbänden ja anscheinend nicht vorhanden sind.

 

Ich habe heute morgen gelesen, daß man noch nicht einmal die genaue Zahl der Muslime in D kennt und die Zahlen von 2,5 - 3,5 Mio lediglich grob geschätzt ist.

 

Es mag ja sein, daß Religion als Privatsache nicht unter staatlicher Registratur laufen soll, aber angesichts der politischen Bestrebungen einiger islamischer Verbände, wäre es glaube ich ganz sinnvoll, wenn man genau wüsste, für wieviele Menschen diese Gruppen eigentlich sprechen.

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Ich denke auch, daß etwas dran ist an diesem "Konvertitenfanatismus" und ich denke ferner, daß selbiger bei Moslems wesentlich gefährlicher sein kann als beispielsweise bei zum Katholizismus Konvertierten, die sich meist nur dadurch auszeichnen, daß sie die Lehre der Kirche strenger und konsequenter für sich selber anwenden. Aber bei einer Überwachung muslimischer Konvertiten wird mir sehr, sehr unbehaglich: Widerspricht das nicht sowohl der Religionsfreiheit als auch der staatlichen Neutralitätspflicht gegenüber Religionen?

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das fehlende Register.

Ach du meine Guete. Wir brauche ndringend noch ein Register ueber Leute, die sich die Schamhaare rasieren, die perversen Schweine. Der Staat sollte auch wissen, wer Hosentraeger statt Guertel benutzt, am Ende macht noch einer Zwillen daraus.

Ist es nicht einfacher, die Stasi wieder einzufuehren? Dann haetten wir auch deutlich weniger Arbeitslose. :ph34r:

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Beckstein will Konvertiten überwachen lassen.

 

Daraus:

Konvertiten neigen nach Auffassung von Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) "eindeutig dazu, sich durch besonderen Fanatismus der neuen Religion als würdig erweisen zu wollen". Es gebe zwar "kein Konvertitenregister".
So sehr ich denke, daß er mit dem Konvertitenfanatismus nicht gänzlich falsch liegt (auch wenn ich das eher auf eine potentielle Gefahr reduzieren, nicht aber als generelle Neigung declarieren würde) so sehr wundert mich das fehlende Register.

 

Wobei ich noch nicht einmal meine, daß es ein spezielles Register nur von die Konvertiten geben müsste, sondern schlichtweg Mitgliederverzeichnisse in den Moscheeverbänden ja anscheinend nicht vorhanden sind.

 

Ich habe heute morgen gelesen, daß man noch nicht einmal die genaue Zahl der Muslime in D kennt und die Zahlen von 2,5 - 3,5 Mio lediglich grob geschätzt ist.

 

Es mag ja sein, daß Religion als Privatsache nicht unter staatlicher Registratur laufen soll, aber angesichts der politischen Bestrebungen einiger islamischer Verbände, wäre es glaube ich ganz sinnvoll, wenn man genau wüsste, für wieviele Menschen diese Gruppen eigentlich sprechen.

 

Dafür gibt es Volkszählungen, ein festes Register von Konvertiten oder ein verpflichtendes Mitgliedsverzeichnis für Moscheevereine wäre ein unerhörter und bedrohlicher Eingriff in die Religionsfreiheit und die informationelle Selbstbestimmung.

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ein festes Register von Konvertiten oder ein verpflichtendes Mitgliedsverzeichnis für Moscheevereine wäre ein unerhörter und bedrohlicher Eingriff in die Religionsfreiheit und die informationelle Selbstbestimmung.

So wie Taufregister, aus denen man nie wieder rauskommt?

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ein festes Register von Konvertiten oder ein verpflichtendes Mitgliedsverzeichnis für Moscheevereine wäre ein unerhörter und bedrohlicher Eingriff in die Religionsfreiheit und die informationelle Selbstbestimmung.

So wie Taufregister, aus denen man nie wieder rauskommt?

 

Das eine hat wenig mit dem anderen zu tun.

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ein festes Register von Konvertiten oder ein verpflichtendes Mitgliedsverzeichnis für Moscheevereine wäre ein unerhörter und bedrohlicher Eingriff in die Religionsfreiheit und die informationelle Selbstbestimmung.

So wie Taufregister, aus denen man nie wieder rauskommt?

Das eine hat wenig mit dem anderen zu tun.

Wirklich?

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ein festes Register von Konvertiten oder ein verpflichtendes Mitgliedsverzeichnis für Moscheevereine wäre ein unerhörter und bedrohlicher Eingriff in die Religionsfreiheit und die informationelle Selbstbestimmung.

So wie Taufregister, aus denen man nie wieder rauskommt?

Das eine hat wenig mit dem anderen zu tun.

Wirklich?

 

Das Taufregister ist keine staatliche Liste oder eine, die aufgrund öffentlich-rechtlicher Normen bestünde.

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ein festes Register von Konvertiten oder ein verpflichtendes Mitgliedsverzeichnis für Moscheevereine wäre ein unerhörter und bedrohlicher Eingriff in die Religionsfreiheit und die informationelle Selbstbestimmung.

So wie Taufregister, aus denen man nie wieder rauskommt?
Das eine hat wenig mit dem anderen zu tun.
Wieso das denn?

 

Jeder Verein führt Mitgliederverzeichnisse, jede Partei ebenfalls und die Kirchen seit Jahrhunderten die Register über die vorgenommenen Amtshandlungen.

 

Wieso sollte für eine islamische Gruppe, noch dazu für eine, die politisches Gewicht beansprucht das nicht gelten.

 

Ohne zu wissen, wer damit gemeint ist, stelle ich mir auch die Anerkennung als KdöR recht schwierig vor.

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Das Taufregister ist keine staatliche Liste oder eine, die aufgrund öffentlich-rechtlicher Normen bestünde.

Das stimmt zwar, aber es ist eine, aufgrund derer mittels oeffentlich-rechtlicher Normen Schindluder getrieben werden darf.

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Ich habe letztens eine Doku gesehen über eine Schule in Erlangen in der islamische Religion von in D ausgebildeten Lehrern auf Deutsch unterrichtet wird.

 

Als Grundlage für die Installation dieses Unterrichts wurde hervorgehoben, daß die Moslems in Erlangen es geschafft hätten sich so zusammenzuraufen, daß man einen gemeinsamen Ansprechpartner für das Kultusministerium hätte stellen können mit dem dann ein mit der bayrischen Verfassung konformer Lehrplan erarbeitet werden konnte.

 

Weiß jemand in welcher Form sich die muslimische Seite in diesem Fall organisiert hat?

 

(Beeindruckt hat mich, daß dieser Unterricht quasi konfessionsübergreifend stattfindet also für sunnitische und schiitische Kinder gemeinsam.)

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@Flo77:

 

man gründete einen Verein:

 

Denn da liegt der Haken. Die vom Grundgesetz geforderte »Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften« lässt sich im Islam bislang nicht herstellen. Niemand weiß, wer bei den deutschen Muslimen die Autorität hat, für alle zu sprechen. Nach Expertenschätzungen gehören den rivalisierenden islamischen Verbänden nicht mehr als fünf bis zehn Prozent der deutschen Muslime an.

 

Eigentlich dürfte es deswegen auch den Erlanger Islamunterricht nicht geben. Um ihn dennoch zuzulassen, erkannte das bayerische Kultusministerium nach anfänglichem Zögern die eigens gegründete »Islamische Religionsgemeinschaft Erlangen« als Ansprechpartner an - eine Hilfskonstruktion, autorisiert durch die namentliche Mitgliedschaft örtlicher Muslime. Die dünne juristische Rahmenkonstruktion ermöglicht, dass sich das Erlanger Modell prächtig entwickelt.

 

http://www.sonntagsblatt-bayern.de/news/ak...079045daaecf492

 

"Das Erlanger Modell ist einzigartig in Europa, denn es ist im Sinne des Grundgesetzes konzipiert", sagt Manfred Schreiner vom Nürnberger Schulamt. Dies war nur möglich, weil Muslime in Erlangen einen Verein als staatlichen Ansprechpartner gegründet haben. Die Verhandlungen zu einem Export des Modells in weitere Städte laufen bereits.

 

http://www.qantara.de/webcom/show_article..../_nr-652/i.html

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Ist dieses Modell in der muslimischen Szene eigentlich eher Vorbild oder Feindbild?

 

Daß der Ausbilder der Religionslehrer über die Konfessionsunterschiede hinwegging mit dem Kommentar "wir haben alle Koran und Sunna alles andere ist unwichtig" hat mich doch etwas irritiert.

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Muslimische Szene? Gibt es die überhaupt?

 

Was mich - und mit mir wohl viele Konvertierte - betrifft:

 

ein solcher Islamunterricht in den Schulen hätte aus meiner Sicht nur Vorteile:

-auch von uns als Eltern kontrollierbar - wieviele Konvertierte verstehen genug Arabisch (oder auch Türkisch), um verstehen zu können, was unseren Kindern im Koranunterricht in den Moscheen vermittelt wird?

 

-der Lehrer, die Lehrerin kann folglich für uns Ansprechpartner sein, was der Imam oder zuständige Lehrer in der Moschee wegen mangelnder Sprachkenntnisse nicht ist. Wir wüßten als Eltern, daß derjenige als Lehrer dem Gesetz und dem Staat verpflichtet ist. Ebenso weiß man in der Schule, mit wem man es zu tun hat.

 

 

Doch um ein gleichwertiges Unterrichtsfach Religionsunterricht Islam daraus zu machen, müßten die Voraussetzungen für alle muslimischen Schüler gegeben sein, nicht nur in einer Schule, sondern in allen.

 

(Natürlich auch abhängig von den Schülerzahlen: ich kann kaum für meinen Sohn als einzigen Muslim seiner Klasse an seiner Schule Religionsunterricht fordern!)

 

Und die verschiedenen Glaubensrichtungen - mit Sunni und Shia ist es da nicht getan!

Allerdings wäre es in meinem Sinn, diese Unterschiede zwar in einem Islamunterricht zu thematisieren, aber das Gemeinsame - Koran und Sunna - zu betonen (die Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern der verschiedenen Glaubensrichtungen sind so unnötig wie ein Kropf, sie zu vertiefen dient nicht den Muslimen, nicht den Menschen - sondern lediglich denen, die sie oft schüren und den Nutzen davon haben). Hier wäre es sinnvoll, beiderseits bestehende Vorurteile durch Information und Wissensvermittlung abzubauen, nebenbei auch bei manchen Eltern.

 

Auch das scheint in Österreich zu funktionieren: es gibt z. B. in Wien eine islamische Grundschule, deren Leiter Shiit ist, die Schüler (und teilweise das Lehrerkollegium) gehören zum Teil der Sunna, zum Teil der Shia an.

 

Diesen Vorschlag von phlebas fände ich bedenkenswert:

 

http://www.mykath.de/index.php?showtopic=18496&st=50

 

Dazu sollten wir einen islamischen Religionsunterricht einführen an allen öffentlichen Schulen. Der Religionsunterricht ist natürlich auf Deutsch. Die islamischen Religionslehrer werden auf deutschen Universitäten ausgebildet, in islamisch-theologischen Fakultäten. Diese islamisch-theologischen Studienzweige sind Bestandteile unseres Hochschulsystems, was meint, dass natürlich die Berufung auf Lehrstühle vom Staat vorgenommen wird. Und der natürlich ein Auge darauf hat, dass niemand berufen wird, der sich nicht zu unserer Gesellschaftsordnung bekennt. Ich würde sogar so weit gehen, dass der Staat die Gehälter der Imame an den Moscheen bezahlt - einzige Bedingung: die Imame müssen in Deutschland an den deutschen islamisch-theologischen Hochschulen studiert und ausgebildet worden sein. Mit solchen Methoden müsste man meines Erachtens die bedrohliche Varianten des Islam bekämpfen, nicht mit stumpfen Pauschalverurteilungen. Leider ist Europa (und Deutschland) hier sehr zögerlich. Natürlich ist mir klar, dass so etwas etliche Probleme aufwirft, nicht zuletzt rechtlicher Art. Dann sollte man sich halt entsprechende Möglichkeiten überlegen wie man diese löst oder durch andere Maßnahmen ausgleichen kann.
bearbeitet von Noora
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@Flo77:

 

 

"Das Erlanger Modell ist einzigartig in Europa, denn es ist im Sinne des Grundgesetzes konzipiert", sagt Manfred Schreiner vom Nürnberger Schulamt. Dies war nur möglich, weil Muslime in Erlangen einen Verein als staatlichen Ansprechpartner gegründet haben. Die Verhandlungen zu einem Export des Modells in weitere Städte laufen bereits.

 

http://www.qantara.de/webcom/show_article..../_nr-652/i.html

Obzitiertes ist im Hinblick auf die österreichische Gesetzeslage eine kühne Behauptung.

Von Einzigartigkeit kann überhaupt keine Rede sein.

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