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Wie heirate ich eine Katholikin?


Agno

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Liebe mykath-Mitglieder,

 

ich habe heute zum ersten Mal den Weg in euer Forum gefunden und hoffe, ihr empfindet es nicht als unhöflich, wenn ich euch gleich zum Einstieg mit einer Menge Fragen bombardiere. Ich weiß leider nicht, wem ich sie sonst stellen soll.

 

Die Ausgangslage ist, dass meine Freundin - katholisch getauft und praktizierende Christin - und ich - ebenfalls getauft, aber agnostisch denkend und vor drei Jahren aus der Kirche ausgetreten - heiraten möchten. Da ihr und ihrer Familie der Glaube wichtig ist, habe ich einer kirchlichen Hochzeit zugestimmt. Dass dies grundsätzlich möglich ist, habe ich bereits an verschiedener Stelle und auch hier im Forum nachlesen können. Dennoch habe ich zum konkreten Prozedere noch einige Fragen und hoffe, hier auf kompetenten Rat zu stoßen.

 

- Bei wem und in welcher Form muss meine Freundin die Genehmigung einholen, einen Ungläubigen wie mich heiraten zu dürfen?

 

- Welche Zusagen müssen wir gegenüber den kirchlichen Behörden unsere Ehe betreffend machen?

 

- An wen müssen wir uns wenden, um Zeit und Ort der Trauung zu vereinbaren? Wir möchten nicht in unserem Wohnort heiraten, sondern vor einer hübschen Kapelle, die für unsere Familien besser zu erreichen ist. Sie liegt ca. 150km entfernt im gleichen Bundesland, aber in einer anderen Diözese.

 

- Apropops Kapelle, ist es überhaupt möglich, im Freien zu heiraten? Die Stelle wäre wie geschaffen dafür. (Ob das Wetter mitspielt, ist eine andere Frage, aber dann müsste man zur Not wohl in die Kirche der Gemeinde ausweichen, zu der die Kapelle gehört.)

 

- Wie läuft die eigentliche Zeremonie ab? Mich interessiert vor allem, ob es Teile gibt (z. B. die Kommunion), bei denen offensichtlich wird, dass einer der Partner ungläubig ist. Ich mache eigentlich kein Geheimnis aus meinem Denken, aber für die Großeltern meiner Freundin würde wahrscheinlich eine Welt zusammenbrechen, wenn sie davon erführen und das möchten wir den alten Leuten nicht zumuten.

 

Ich freue mich auf jede Antwort!

 

Gruß

Agno

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Hallo Agno.

 

wendet Euch an den Pfarrer an eurem Wohnort und eures Wunschheiratsortes. Ihr benötigt von eurer Wohnortpfarre eine "Überweisung" an den Priester der anderen Gemeinde.

 

Mit ihm werdet ihr alle Fragen klären (Termine, Formulare, et. etc.)

 

Grundsätzlich werdet ihr eine Dispens (Heiratserlaubnis) eines zuständigen Bischofs benötigen. Diese wird allerdings ebenfalls der Priester einholen. Welcher Bischof dafür zuständig ist, werden Euch die Priester sagen können.

 

Im Freien heiraten ist eigentlich nicht möglich. Lt. Kirchenrecht ist der zu bevorzugende Ort die Pfarrkirche.

 

Wozu Du Dich verpflichten musst ist die Einhaltung der Prinzipien einer kathlolischen Ehe (Unauflöslichkeit, eheliche Treue, Offenheit für Kinder). Außerdem versprichst Du der Glaubensausübung Deiner Zukünftigen nicht im Wege zu stehen (im Kirchenrecht nennt sich das Beseitigung der Gefahr des Glaubensabfalls).

Deine Zukünftige ist außerdem verpflichtet eure gemeinsamen Kinder nach ihren Kräften im christlichen Glauben zu erziehen. Diesen Bemühungen darfst Du dich ebenfalls nicht in den Weg stellen.

 

Ihr solltet Euch auf jedenfall drei bis viermal überlegen, ob ihr wirklich eine katholische Ehe eingehen wollt. Dazu gehören auch mehrere Gespräche mit eurem Geistlichen.

 

Vorallem Du solltest Dir wirklich klar darüber sein, was es bedeutet mit einer Katholikin zusammenzuleben (meine Frau hatte zwischendurch einige Überraschungserlebnisse)

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Hallo Flo77,

 

erst mal vielen Dank für deine Antworten.

 

Wozu Du Dich verpflichten musst ist die Einhaltung der Prinzipien einer kathlolischen Ehe (Unauflöslichkeit, eheliche Treue, Offenheit für Kinder). Außerdem versprichst Du der Glaubensausübung Deiner Zukünftigen nicht im Wege zu stehen (im Kirchenrecht nennt sich das Beseitigung der Gefahr des Glaubensabfalls).
Das ist alles kein Problem. Diese drei Prinzipien kann ich voll mittragen und ihrer Glaubensausübung stand ich auch bisher nicht im Wege.
Deine Zukünftige ist außerdem verpflichtet eure gemeinsamen Kinder nach ihren Kräften im christlichen Glauben zu erziehen. Diesen Bemühungen darfst Du dich ebenfalls nicht in den Weg stellen.
Stelle ich mich ihnen schon in den Weg, wenn ich gegenüber meinen Kindern meine eigene Überzeugung vertrete, die meiner Frau aber gleichberechtigt daneben gelten lasse?

 

Ihr solltet Euch auf jedenfall drei bis viermal überlegen, ob ihr wirklich eine katholische Ehe eingehen wollt. Dazu gehören auch mehrere Gespräche mit eurem Geistlichen.
Das mit dem Geistlichen ist der unangenehme Teil oder sagen wir: er kann es werden, kommt ganz auf ihn an. Aber wir haben es uns gut überlegt und wollen es tun.

 

Vorallem Du solltest Dir wirklich klar darüber sein, was es bedeutet mit einer Katholikin zusammenzuleben (meine Frau hatte zwischendurch einige Überraschungserlebnisse)
Überraschungen dürften ausbleiben, denn wir leben seit über 7 Jahren zusammen. Sie ist auch keine strenge Katholikin - sie geht relativ selten in die Kirche und spricht lieber von Hoffnung als von Glauben. Aber kirchliche Trauung ist für sie ein Muss und ich werde damit leben.
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Stelle ich mich ihnen schon in den Weg, wenn ich gegenüber meinen Kindern meine eigene Überzeugung vertrete, die meiner Frau aber gleichberechtigt daneben gelten lasse?
Schwierige Frage.

 

Hättest Du ein Problem damit, wenn Deine Kinder getauft werden, in einen katholischen KiGa und auf eine katholische Grundschule gehen (oder wohnt ihr in Bayern?)? Zur katholischen Sozialisation gehören auch noch div. Feste wie Erstkommunion und Firmung - alles Anlässe, zu denen ihr um einen Kirchgang nur schwerlich herumkommen werdet (und die ganz nebenbei nur bei einem einigermaßen aktiven Leben in der Gemeinde Sinn machen, aber dazu gibt's hier schon einige Threads).

 

Es ist schwer vorherzusehen, wie sich der Glaube Deiner Freundin in der Erziehung niederschlägt. Mit den Kindern über Gott zu reden ist eine Sache, aber ob man eine Tagesliturgie einhält (Abendgebet, Tischgebet, Morgengebet), wie man die Feiertage gestaltet, daß alles kann schon zu Reibungspunkten führen.

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Das mit dem Geistlichen ist der unangenehme Teil oder sagen wir: er kann es werden, kommt ganz auf ihn an. Aber wir haben es uns gut überlegt und wollen es tun.
Keine Panik. Zum einen werdet ihr es mit zwei Priestern zu tun haben (und dann kann man ja die intensiveren Gespräche ggf. mit dem sympathischeren führen ... B) )

 

Zum anderen kann es Euch sowieso passieren, daß Euch einer der beiden Priester nicht trauen will (gibt es zwar keine kirchenrechtliche Grundlage für, vorausgesetzt die Dispens wurde erteilt, aber solche Spezialisten gibt es immer noch). Aber auch dafür wird es eine Lösung geben.

 

Überraschungen dürften ausbleiben, denn wir leben seit über 7 Jahren zusammen.
Das hat meine Frau nachdem wir 4 Jahre zusammengelebt haben auch gedacht :ph34r:
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Hättest Du ein Problem damit, wenn Deine Kinder getauft werden, in einen katholischen KiGa und auf eine katholische Grundschule gehen (oder wohnt ihr in Bayern?)?
Ein Problem mit der Taufe eigentlich schon, aber ich könnte damit leben - so lange wir uns einig sind, dass das Kind später frei entscheiden darf, welchen Weg es einschlägt, und das sind wir. Einen katholischen Kindergarten und eine katholische Schule würde auch meine Freundin nicht wollen, also kein Konfliktpotenzial. Wir wohnen übrigens in Hessen.

 

Zur katholischen Sozialisation gehören auch noch div. Feste wie Erstkommunion und Firmung - alles Anlässe, zu denen ihr um einen Kirchgang nur schwerlich herumkommen werdet (und die ganz nebenbei nur bei einem einigermaßen aktiven Leben in der Gemeinde Sinn machen, aber dazu gibt's hier schon einige Threads).
Wenn ich mit der Taufe leben kann, kann ich auch mit der Erstkommunion leben. Spätestens zur Firmung dürfte das Kind dann ohnehin soweit sein, selbst entscheiden zu können.

 

Es ist schwer vorherzusehen, wie sich der Glaube Deiner Freundin in der Erziehung niederschlägt. Mit den Kindern über Gott zu reden ist eine Sache, aber ob man eine Tagesliturgie einhält (Abendgebet, Tischgebet, Morgengebet), wie man die Feiertage gestaltet, daß alles kann schon zu Reibungspunkten führen.
Wir kennen uns so gut, dass das nicht schwer vorhersehbar ist. Wie gesagt, sie sie ist keine strenge Katholikin, betet selten und geht auch nur zu den drei, vier wichtigsten Feiertagen in die Kirche.
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Flo hat mir schon sehr weitergeholfen, aber damit sie nicht untergeht, hole ich noch mal die eine Frage hervor, zu der ich nach wie vor nichts weiß:

- Wie läuft die eigentliche Zeremonie ab? Mich interessiert vor allem, ob es Teile gibt (z. B. die Kommunion), bei denen offensichtlich wird, dass einer der Partner ungläubig ist. Ich mache eigentlich kein Geheimnis aus meinem Denken, aber für die Großeltern meiner Freundin würde wahrscheinlich eine Welt zusammenbrechen, wenn sie davon erführen und das möchten wir den alten Leuten nicht zumuten.
Kann dazu noch jemand etwas sagen?
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Flo hat mir schon sehr weitergeholfen, aber damit sie nicht untergeht, hole ich noch mal die eine Frage hervor, zu der ich nach wie vor nichts weiß:
- Wie läuft die eigentliche Zeremonie ab? Mich interessiert vor allem, ob es Teile gibt (z. B. die Kommunion), bei denen offensichtlich wird, dass einer der Partner ungläubig ist. Ich mache eigentlich kein Geheimnis aus meinem Denken, aber für die Großeltern meiner Freundin würde wahrscheinlich eine Welt zusammenbrechen, wenn sie davon erführen und das möchten wir den alten Leuten nicht zumuten.
Kann dazu noch jemand etwas sagen?
Ihr werdet vmtl. sowieso nur einen Wortgodi als Rahmen bekommen.

 

Eine hl. Messe incl. Kommunion bedarf bei konfessions- und erst recht bei religionsverschiedenen Trauungen der Erlaubnis durch den Bischof und wird nur auf besonderen Wunsch des Brautpaares arrangiert.

 

Zum Ablauf siehe

hier

 

Hier werden allerdings Lesungen und Evangelium aufgezählt - bei uns ist das Evangelium damals ausgelassen worden. Ich weiß allerdings nicht, ob man hier wählen kann.

 

D.h. als Nichtkatholik hast Du eigentlich relativ wenig zu befürchten.

 

Wie Du Dich allerdings bei den Gebeten und Riten fühlst kann ich natürlich nicht beurteilen.

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Franciscus non papa
Flo hat mir schon sehr weitergeholfen, aber damit sie nicht untergeht, hole ich noch mal die eine Frage hervor, zu der ich nach wie vor nichts weiß:
- Wie läuft die eigentliche Zeremonie ab? Mich interessiert vor allem, ob es Teile gibt (z. B. die Kommunion), bei denen offensichtlich wird, dass einer der Partner ungläubig ist. Ich mache eigentlich kein Geheimnis aus meinem Denken, aber für die Großeltern meiner Freundin würde wahrscheinlich eine Welt zusammenbrechen, wenn sie davon erführen und das möchten wir den alten Leuten nicht zumuten.
Kann dazu noch jemand etwas sagen?

 

 

die feier der trauung kann liturgisch in einer sogenannten "brautmesse" also einer eucharistiefeier geschehen, aber auch in einem wortgottesdienst. dabei stellt sich mir grundsätzlich die frage, warum es eine messe sein soll. wenn die betreffenden ohnehin praktisch so gut wie nie im gottesdienst sind, und die messe nur gewünscht wird zur "steigerung" der feierlichkeit, halte ich das für eine missbräuchliche forderung und, angesichts des priestermangels auch für falsch, dieser forderung nachzugeben.

 

auch wenn einer der brautleute nicht katholisch ist, halte ich es für sinnvoller die möglichkeit der trauung im wortgottesdienst zu wählen. damit geht man auch den problemen der kommunionausteilung aus dem weg.

 

ob du dich dann beim brautsegen hinknien kannst und willst, sollte von dir entschieden werden, aber ihr könntet ja auch beide stehen bleiben. sicher wird der pfarrer auch versuchen, jede form zu vermeiden, die dich in irgendeiner weise zurücksetzt.

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die feier der trauung kann liturgisch in einer sogenannten "brautmesse" also einer eucharistiefeier geschehen, aber auch in einem wortgottesdienst. dabei stellt sich mir grundsätzlich die frage, warum es eine messe sein soll. wenn die betreffenden ohnehin praktisch so gut wie nie im gottesdienst sind, und die messe nur gewünscht wird zur "steigerung" der feierlichkeit, halte ich das für eine missbräuchliche forderung und, angesichts des priestermangels auch für falsch, dieser forderung nachzugeben.
Generell gebe ich Dir recht (allerdings gilt mein Vorwurf grundsätzlich Paaren, die eine kirchliche Trauung nur wegen des Zerimoniells wollen. Dafür sind die Konsequenzen zu weitreichend).

 

Was das allerdings mit dem Priestermangel zu tun hat ist mir ein Rätsel.

 

Ich habe noch keine Trauung erlebt, der ein Diakon assitiert hätte.

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Danke für eure Antworten. Das mit dem Wortgottesdienst klingt gut, mehr muss es wirklich nicht sein. Sorgen bereiten mir lediglich Stellen wie "Nehmen Sie den Ring, das Zeichen Ihrer Liebe und Treue, stecken Sie ihn an die Hand Ihrer Braut und sprechen Sie: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes." Aber das ist wohl alles Verhandlungssache mit dem jeweiligen Priester, richtig?

ob du dich dann beim brautsegen hinknien kannst und willst, sollte von dir entschieden werden, aber ihr könntet ja auch beide stehen bleiben. sicher wird der pfarrer auch versuchen, jede form zu vermeiden, die dich in irgendeiner weise zurücksetzt.
Mit dem Hinknien hätte ich kein Problem. Ich sehe es nicht als Verbeugung vor einem Gott oder vor einer Institution, sondern als Ritual einer mir fremden Kultur an, das ich eben mitmache so wie ich auch vor einer Moschee die Füße wasche und in einem buddhistischen Tempel den Kopf nicht zu hoch trage.
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Franciscus non papa
die feier der trauung kann liturgisch in einer sogenannten "brautmesse" also einer eucharistiefeier geschehen, aber auch in einem wortgottesdienst. dabei stellt sich mir grundsätzlich die frage, warum es eine messe sein soll. wenn die betreffenden ohnehin praktisch so gut wie nie im gottesdienst sind, und die messe nur gewünscht wird zur "steigerung" der feierlichkeit, halte ich das für eine missbräuchliche forderung und, angesichts des priestermangels auch für falsch, dieser forderung nachzugeben.
Generell gebe ich Dir recht (allerdings gilt mein Vorwurf grundsätzlich Paaren, die eine kirchliche Trauung nur wegen des Zerimoniells wollen. Dafür sind die Konsequenzen zu weitreichend).

 

Was das allerdings mit dem Priestermangel zu tun hat ist mir ein Rätsel.

 

Ich habe noch keine Trauung erlebt, der ein Diakon assitiert hätte.

 

 

also - auch wenn du es nicht erlebt hast - natürlich kann auch ein diakon bei der feier der trauung assistieren - nichts anderes tut nämlich auch der priester. nichts anderes würde auch der papst tun, wenn er ein ehepaar traut.

 

mit dem priestermangel hat das ganze insofern zu tun, dass die meisten priester eben nicht nur pfarrer einer pfarrei sind, sondern eben mehrere pfarreien haben. deswegen ist es in den meisten gemeinden geschichte, dass fast tägliche gelegenheit ist, der messe beizuwohnen. insofern sind privatmessen durchaus als luxus anzusehen.

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Danke für eure Antworten. Das mit dem Wortgottesdienst klingt gut, mehr muss es wirklich nicht sein. Sorgen bereiten mir lediglich Stellen wie "Nehmen Sie den Ring, das Zeichen Ihrer Liebe und Treue, stecken Sie ihn an die Hand Ihrer Braut und sprechen Sie: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes." Aber das ist wohl alles Verhandlungssache mit dem jeweiligen Priester, richtig?
Nein - DAS nicht.

 

Es ist vieles verhandelbar, aber weder Segen, noch Vater-unser, noch Kreuzzeichen noch Ringformel.

 

Genauso wie es nur wenig Spielraum beim Vermählungsspruch gibt:

 

siehe hier

 

(btw. wir haben den großen gewählt und meine Frau hat sich natürlich prompt bei "achten und ehren" ins Stolpern geraten ...)

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also - auch wenn du es nicht erlebt hast - natürlich kann auch ein diakon bei der feier der trauung assistieren - nichts anderes tut nämlich auch der priester. nichts anderes würde auch der papst tun, wenn er ein ehepaar traut.
Das er das kann ist mir klar - mir ist nur noch keine Gemeinde begegnet, die für solche Zwecke einen Diakon gehabt hätte.

 

 

mit dem priestermangel hat das ganze insofern zu tun, dass die meisten priester eben nicht nur pfarrer einer pfarrei sind, sondern eben mehrere pfarreien haben. deswegen ist es in den meisten gemeinden geschichte, dass fast tägliche gelegenheit ist, der messe beizuwohnen. insofern sind privatmessen durchaus als luxus anzusehen.
Ok.

 

Wobei ich eine Trauung während des sonntäglichen Hochamtes auch sehr reizvoll fände (wenngleich nur für rein katholische Paare geeignet).

 

Wir haben jedenfalls schonmal eine Taufe in der Sonntagsmesse erlebt, daß war eigentlich sehr schön und symbolkräftig.

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Es ist vieles verhandelbar, aber weder Segen, noch Vater-unser, noch Kreuzzeichen noch Ringformel.
Was genau heißt das - heißt es, dass ich diese Dinge mitmachen muss (weil es eine katholische Trauung ist) oder dass ich diese Dinge nicht mitmachen darf (weil ich kein Katholik bin und es als Gotteslästerung angesehen wird, wenn ich so etwas sage ohne es zu meinen)? Ich vermute Ersteres, fände Letzteres aber konsequenter.
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Franciscus non papa
Es ist vieles verhandelbar, aber weder Segen, noch Vater-unser, noch Kreuzzeichen noch Ringformel.
Was genau heißt das - heißt es, dass ich diese Dinge mitmachen muss (weil es eine katholische Trauung ist) oder dass ich diese Dinge nicht mitmachen darf (weil ich kein Katholik bin und es als Gotteslästerung angesehen wird, wenn ich so etwas sage ohne es zu meinen)? Ich vermute Ersteres, fände Letzteres aber konsequenter.

 

 

nun segnen kann man jeden, auch einen ungläubigen. insofern besteht da kein problem - oder?

 

die trauformel ist ja die zustimmung eine ehe einzugehen - auch da sehe ich kein problem.

 

das vaterunser wird gebetet werden, ob du mitbetest bleibt dir überlassen.

 

das kreuzzeichen solltest du wohl ehrlicherweise nicht mitmachen.

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Es ist vieles verhandelbar, aber weder Segen, noch Vater-unser, noch Kreuzzeichen noch Ringformel.
Was genau heißt das - heißt es, dass ich diese Dinge mitmachen muss (weil es eine katholische Trauung ist) oder dass ich diese Dinge nicht mitmachen darf (weil ich kein Katholik bin und es als Gotteslästerung angesehen wird, wenn ich so etwas sage ohne es zu meinen)? Ich vermute Ersteres, fände Letzteres aber konsequenter.
Du "musst" ersteres.

 

Es ist eine katholische Trauung - und dabei kann man Gott und alles was mit ihm zu tun hat schlecht ignorieren.

 

Bei den gemeinsamen Gebeten und den von anderen gelesenen Texten und Riten kannst Du wahrscheinlich eine passive Rolle einnehmen.

 

Nur ist die Eheschließung selbst nichts passives für das Brautpaar sondern eigentlich etwas höchst aktives (auch wenn ich eine katholische Trauung unter Rußlanddeutschen erlebt habe, bei der ich mir dessen nicht sicher bin).

 

Eine katholische Trauung ist ein Bund vor Gott und mit Gott. Wenn Du das definitiv nicht willst oder kannst würde ich mir die Sache noch mal dringend überlegen.

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das kreuzzeichen solltest du wohl ehrlicherweise nicht mitmachen.
So hatte ich mir das auch gedacht. Mir selbst würde es wenig ausmachen, da ich die Existenz Gottes und den Wunsch, dass Menschen für ihn solche Zeichen machen, für weder mehr noch weniger belegbar halte als das Gegenteil. Aber darauf zu verzichten wäre einfach ehrlicher gegenüber Leuten, denen dieser Glaube etwas bedeutet und die an dieses Zeichen glauben.

Doch wie Flo schon sagt, bei dieser Ringformel ist der Spruch fest mit drin, das heißt dann wohl, dass ich sagen muss, richtig?

bearbeitet von Agno
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Eigentlich wollte ich mich ja nicht einmischen, aber ich tu's trotzdem :lol: .

 

Ich bin der Meinung, Agno, Du und Deine Freundin solltet das mit der kirchlichen Heirat in jedem Fall sein lassen. Und wenn Deine Freundin ehrlich zu sich selber ist, wird sie das auch verstehen.

 

Wer den kirchlichen Segen für eine Ehe erbittet, tut das für sich selber, nicht für Freunde, nicht für die Familie (auch nicht für Oma und Opa) oder für wen auch immer. Und diese Motivation ist nunmal nur auf einer Seite (sprich der Deiner Freundin) vorhanden.

 

Ich werde das Gefühl nicht los, Du heiratest Deiner Freundin und ihrer Familie zuliebe kirchlich, vor allem aber wegen der "Leute", die sonst über Euch reden würden, wenn ihr es nicht tätet. So sollte es nicht sein.

 

Ich lebe mit meinem Freund in einer langjährigen Beziehung. Da ich selber ein Mann bin B) , kann ich meinen Freund nicht kirchlich heiraten. Ich könnte es aber auch sonst nicht tun, weil mein Freund Atheist ist. Und das respektiere ich. Nie würde ich ihn zu einer kirchlichen Trauung nötigen, nur um den schönen Schein für die Leute zu wahren. Das käme für mich nicht infrage, und ich könnte auch am nächsten Morgen nicht mehr ruhigen Gewissens in den Spiegel schauen.

 

Vielleicht überdenkt Ihr das Ganze noch einmal...Deine Freundin kann katholisch bleiben, Eure Kinder können katholisch getauft werden - aber warum auf Biegen und Brechen eine kath. Eheschließung?

 

Es ist Euer Leben, nicht das Eurer Familie!

bearbeitet von RationisCausa
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Vorallem Du solltest Dir wirklich klar darüber sein, was es bedeutet mit einer Katholikin zusammenzuleben (meine Frau hatte zwischendurch einige Überraschungserlebnisse)

 

Was waren denn das für Überraschungen? Als "Insider" komme ich da wohl eher nicht drauf.

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In einem Punkt stimme ich RC zu:

 

Irgendwo sollte man als Brautpaar eine gewisse Konsequenz durchhalten. Und dazu gehört dann auch, dass man selbst Zugeständnisse machen muss und diese nicht - in diesem Fall der Kirche oder dem Priester - abverlangt.

 

Entweder man kann es mit seinen Überzeugungen und seinem Gewissen vereinbaren, eine katholische Trauzeremonie durchzuführen. Dann macht man die grundsätzlichen "Programmpunkte" aber bitteschön auch mit. (Das halte ich nun wirklich für das Minimum; über diese Einstellung "kirchliche Hochzeit, weil es sich so gehört und/oder weil es so feierlich ist" will ich gar nichts sagen).

Oder man verzichtet eben darauf. Auch eine "nur"-standesamtliche Hochzeit steht einem glücklichen Eheleben nicht im Weg.

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(allerdings gilt mein Vorwurf grundsätzlich Paaren, die eine kirchliche Trauung nur wegen des Zerimoniells wollen. Dafür sind die Konsequenzen zu weitreichend).

 

Im vorliegenden Fall ist es ja wohl eher eine "Hochzeit in der Kirche" als eine "kirchliche Hochzeit".

 

Ich finde das im übrigen sehr inkonsequent und unehrlich:

 

- Von beiden gegenüber ihrer Familie und sich selbst, denn der Familie wird etwas vorgespielt von zweien, die eigentlich ganz anders denken, als sie hier handeln...

 

- von ihr gegenüber ihrem Mann, der mit dem ganzen Brimborium nichts anfangen kann und durchaus während der Zeremonie in unangenehme Situationen gebracht werden kann.

 

- von ihm gegenüber seiner Frau, die - so sehe ich es - vor Gott ein Versprechen macht und ihre Ehe unter Gottes Schutz stellt, während er in Gedanken Däumchendreht und bemüht ist, andächtig zu schauen...

 

Wenn ich das falsch sehe, nehme ich es zurück.

 

Trotzdem mich regt sowas immer auf. Entweder ich gebe vor ehrlich zu mir selbst zu sein und eine Meinung zu vertreten oder ich passe mich an und mache das was andere von mir erwarten. Aber da hilft nur - wie auch bei der Firmung - der Glaube an die Wirksamkeit des Sakramentes...

bearbeitet von ramhol
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Oh Mann, ich weiß schon, warum ich ernsthafte Bedenken hatte, mich mit meinen Fragen an ein religiöses Forum zu wenden. Nachdem ich es gestern doch getan hatte, war ich zunächst positiv überrascht, da von Flo und Oestemer zum einen Antworten auf meine Fragen und zum anderen kritische, aber meine/unsere Position akzeptierende Diskussionspunkte kamen. Auf diesem Niveau hätte ich gern weiterdiskutiert, auch nachdem mein primärer Wissensdurst gestillt war.

 

Über Nacht ist nun leider das eingetreten, was ich von Anfang an befürchtet hatte: man wird angefeindet oder ins Lächerliche gezogen, das Wort wird einem im Mund (auf der Tastatur) herumgedreht. Ich versuche mal, die gröbsten Missverständnisse und Unterstellungen richtigzustellen, vielleicht nützt es ja etwas:

 

- Es geht um eine kirchliche Hochzeit und nicht um eine "Hochzeit in der Kirche".

 

- Wir wollen nicht deshalb kirchlich heiraten, weil es so feierlich ist und auchnicht , weil es die Familie will, sondern weil meine Freundin Christin ist und Wert darauf legt, die Sakramente zu empfangen.

 

- Meine Freundin nötigt mich nicht zu einer kirchlichen Eheschließung, sondern ich erfülle ihr lediglich einen Wunsch. Sie würde mich nicht verlassen, wenn ich es nicht täte.

 

- Es wird nicht von zweien etwas vorgespielt, die anders denken als sie handeln, sondern allenfalls von einem , nämlich mir. Letzteres begründe ich gern noch einmal:

 

1. Warum stimme ich überhaupt einer katholischen Trauung zu, obwohl ich ein Ungläubiger bin?

Ich liebe meine Freundin. Warum soll ich ihr einen Wunsch verwehren, von dessen Erfüllung sie sich einen Gewinn (Gottes Segen) verspricht, während ich für mich weder einen Gewinn noch einen Verlust dabei sehe? Ich bin Agnostiker, kein Satanist.

 

2. Warum möchten wir nicht, dass Teilen ihrer Familie auffällt, dass ich mit Religion nichts am Hut habe?

RationisCausa sagt: Es ist unser Leben. Genau so ist es. Und unser Leben wäre ein Stück ärmer, wenn wir wüssten, dass ein paar geliebte alte Menschen darüber verbittert sind oder gar daran zerbrechen, dass jemand, den sie kennen und schätzen und der nun sogar in ihre Familie heiraten wird, für etwas steht, dass ihnen in ihrer eigenen intoleranten Erziehung als furchtbare Sünde verkauft wurde.

 

Entweder ich gebe vor ehrlich zu mir selbst zu sein und eine Meinung zu vertreten oder ich passe mich an und mache das was andere von mir erwarten.
Das ist eine ehrenwerte Einstellung, wenn man die ärgerliche Tatsache der Gesellschaft ignoriert. Das Leben ist ein ständiger Aushandlungsprozess zwischen eigenen Wünschen und Erwartungen und denen anderer. So lange ich sowohl in den Spiegel als auch in die Augen der Menschen, die ich liebe, sehen kann, behaupte ich von mir, diesen Aushandlungsprozess ziemlich erfolgreich zu bewältigen.
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