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Kommunion für Frere Roger durch Papst Benedikt


Dio

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Warum beurteilst Du dann, kaum hast Du gesagt, dass es darum nicht gehe.

 

Die Mehrheit der evangelischen Christen die ich kenne, sind AB und glauben daran, den Leib und das Blut Christi zu empfangen.

Das Bekenntnis HB ist in Oesterreich eine kleine Minderheit.

 

Vielen dank erstmal für die Aufklärung. B)

 

Ich kenne aus meiner Verwandschaft (Vater, Tanten, Großeltern...) und dem Bekanntenkreis eigentlich ausschließlich Lutheraner. Trotzdem haben sie allesamt ein Abendmahlsverständnis, das ausschließlich auf der symbolischen Ebene liegt. Mir scheint also die Bekenntniszugehörigkeit weniger entscheident, als der persönliche Glaube. Deswegen halte ich eine pauschale Zulassung für wenig sinnvoll.

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Ich halte es fuer eine schlichte Anmassung das beurteilen zu koennen.

 

Bitte kein Missverstaendnis: Ich halte Frere Roger fuer einen vorbildlichen, vielleicht sogar heiligmaessigen Christen aber wer kann sein Eucharistieverstaendnis beurteilen im Gegensatz zum Eucharstieverstaendnis eines evangelischen "Normalbuergers".

 

Vielleicht jemand, der ihn persönlich kennt?

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Mir scheint also die Bekenntniszugehörigkeit weniger entscheident, als der persönliche Glaube. Deswegen halte ich eine pauschale Zulassung für wenig sinnvoll.

 

Sehr richtig. Zumal es eine pauschale Zulassung für Katholens auch nicht gibt.

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Dass man Christen mit dieser Einstellung nicht zum Empfang der Kommunion einladen kann, versteht sich doch von selbst. Es ist mir völlig unbegreiflich, wie man das nicht sehen kann.

Es versteht sich überhaupt nicht von selbst. Im Gegenteil. Wenn da jemand kommt und meint, das sei nur eine Symbolhandlung, dann müsste ich doch gerade ein Interesse daran haben, dass dieser Falschgläubige mal den echten Leib Christi bekommt, damit er den Unterschied mal merkt. Vielleicht merkt er den Unterschied nicht beim ersten mal, aber irgendwann wird er ihn doch merken - oder glaubt ihr so wenig an die Kraft dessen, der in der Eucharistie gegenwärtig ist?

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Also jetzt mal im Ernst: Wenn sich jemand wie Frère Roger hinbegibt, die Hände ausstreckt und den Leib Christi empfängt und ihm dies jemand wie Ratzinger austeilt, dann ist das kein Versehen.

Frère Roger hätte dann sagen können: "Hey, sorry, falsche Schlange, bitte nur den Segen!" (wie unser Flo). Aber ich traue dem tiefgläubigen Frère Roger durchaus zu, dass er genau wusste, was er tat und dass er hinter dem Kommunionempfang stand. Und das sicherlich mehr als viele katholische Christen, die sich aus reinem Pflichtbewusstsein am Sonntag in die Schlange stellen und den Leib Christi empfangen.

Ich verstehe diese Hysterie beim besten Willen nicht. Sogar Johannes Paul II hat Frère Roger und den Brüdern von Taizé die Interkommunion zugestanden.

Er ist hin, hat den Leib Christi empfangen, hat damit keine Spielchen angestellt, sie nicht geschändet oder sonstwas. Lasst den Mann doch in Frieden ruhn.

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Es geht doch überhaupt nicht darum, von außen etwas zu beurteilen. Für die Mehrheit der evangelischen Christen (zu mindestens die, die ich kenne) ist das Abendmahl eine Symbolhandlung. Das wird ganz klar und offen vetreten; trotzdem befürworten diese evangelischen Christen ein gemeinsames Abendmahl, und zwar unter der theologischen Prämisse: das Abendmahl ist eine Symbolhandlung, die von Katholiken mit einer nicht realen mystischen Bedeutung aufgeladen wird. Das soll den Katholiken weiterhin erlaubt sein, aber objektiv ist es natürlich eine Symbolhandlung.

 

Bis zur Leuenberger Konkordie (1973) gab es mit Ausnahme einiger unierter Landeskirchen keine Abendmahlsgemeinschaft zwischen lutherischen und reformierten Kirchen. Über 400 Jahre hat man über das Abendmahl gestritten.

Es gibt in Deutschland weiterhin lutherische Kirchen, die keine Abendmahlsgemeinschaft mit anderen Kirchen haben. Das sind die "Selbständige evang.-luth. Kirche" (SELK) und die evang.-luth Kirche in Baden. Beide sind nicht Mitglied im EKD.

Wer bei diesen Kirchen am Abendmahl teilnehmen möchte muß erklären, dass er dem lutherischen Abendmahlsverständnis anhängt.

 

Letztendlich ist es aber interessant sich mit dem reformierten Abendmahlsverständnis genauer zu beschäftigen. Dadurch, dass es kein Glaube an eine Substanzänderung oder Substanzvereinigung gibt, ist der Abendmahlsglaube voll auf das Sühneopfer beschränkt. Das Abendmahl wirkt wirklich völlig allein aus dem Glauben heraus, es gibt keinen göttlichen Einfluß (durch eine wirklich Aufnahmne des Leibs Christi). Das war für uns schwer zu verstehen und zu akzeptieren und ist für Katholiken wahrscheinlich viel schwieriger, aber letztendlich wird dem Abendmahl dadurch nicht weniger Respekt entgegengebracht.

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Liebe Dio, wir haben es hier mit einer Errungenschaft der westlichen Zivilisation zu tun. Das Ding heißt »Protokoll«. Ein Protokoll ist nicht etwas, was dir die nette Politesse an die Scheibe heftet, sondern ein strikter Codex von »Do’s« und »Dont’s« bei offiziellen und hochoffiziellen Begegnungen. Bei der Beerdigumg Seiner Heiligkeit, Papst Johannes Pauls II waren protokollarisch hochrangige Gäste zugegen, unter anderem der Präsident der Vereinigten Staaten, ein Methodist, und viele andere mehr, die aufgrund ihrer Religions- und Kirchenzugehörigkeit die Heilige Kommunion natürlich nicht empfangen konnten und wollten.

 

Es scheint mir daher klar und selbstverständlich, daß die Kommunionspendung an den Prior der Gemeinschaft von Taizé eine protokollarische Panne war. Das kann man gar nicht anders sehen. Daß uns der Liebe Gott damit etwas sagen will … und denen, die ein Herz für das Gebot der Einheit haben, ein wenig Sehnsucht ins Herz schenkt, daß es wahr werden möge … scheint mir ebenso offensichtlich. Aber das ist eine andere Ebene. Die Sache ist ja auch gleich von den IKvU-Leuten weidlich ausgeschlachtet worden.

 

Es liegt genau an diesen Leuten – die eine Ökumene unter dem Vorzeichen der Gleichmacherei haben wollen –, daß der Vatikan die etwas seltsame Erklärung von der »Panne« nachschieben mußte. (Hätt’ ich auch getan.)

 

Von einer »Ausladung« bei der Beerdigungsmesse Frère Rogers im August ist mir nichts bekannt. (Und immerhin waren nahe Freunde in Taizé, als die Beerdigung stattfand.) In Taizé selber wird die Eucharistie gefeiert, vom Bischof und vom Heiligen Stuhl erlaubt; der Gemeinschaft von Taizé gehören geweihte katholische Priester an. Alle Gäste in der Kirche wußten jedoch – wie überall bei einem x-beliebigen Pontifikalamt – um die Bedeutung der Eucharistie. Wenn tatsächlich darauf verwiesen worden wäre, begrüßte ich das; daß Durchleiden der faktischen Trennung gehört für mich zu den fruchtbarsten Elementen der Ökumene. Die Brüder haben übrigens nach der Beerdigung alle Gäste (ca 40.000 waren auf dem Hügel) in die Communauté eingeladen – etwas bisher Beispielloses! – Daß davon mal wieder niemand berichtet, soll das nicht Ausfluß von Ideologie sein?

 

Ich halte also nichts von einer Wischiwaschi-Ökumene, wie sie viele Theologen vorschlagen. Und möchte doch nur einmal leise anmerken, daß es zunächst einmal die meisten reformatorischen Bekenntnisse sind, die die Realpräsenz, und damit die Wahrheit der Katholischen Eucharistiefeier bestreiten. Frère Roger, der für mich die ökumenische und katholische Gestalt des letzten Jahrhunderts ist, hat das Verständnis der Eucharistie geteilt. Und, wenn der Vergleich gewagt sein mag, er hat wie Mose das Land vielleicht von ferne schauen dürfen.

 

In dieser Debatte jedoch ist mit Küchenargumenten und Drücken auf die Tränendrüse kein Blumentopf zu gewinnen.

bearbeitet von Peter Esser
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Dass man Christen mit dieser Einstellung nicht zum Empfang der Kommunion einladen kann, versteht sich doch von selbst. Es ist mir völlig unbegreiflich, wie man das nicht sehen kann.

Es versteht sich überhaupt nicht von selbst. Im Gegenteil. Wenn da jemand kommt und meint, das sei nur eine Symbolhandlung, dann müsste ich doch gerade ein Interesse daran haben, dass dieser Falschgläubige mal den echten Leib Christi bekommt, damit er den Unterschied mal merkt. Vielleicht merkt er den Unterschied nicht beim ersten mal, aber irgendwann wird er ihn doch merken - oder glaubt ihr so wenig an die Kraft dessen, der in der Eucharistie gegenwärtig ist?

Genau das denke ich auch, und deswegen habe ich als Lutheranerin auch nichts dagegen, wenn Reformierte bei uns kommunizieren.

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Ich habe eine Musikprojekt mit Kompositionen von mir zu franziskanischen Texten, die "Franziskusinventionen". Meine beiden Mitmusiker sind keine Christen. Sie haben, wenn wir gelegentlich im Rahmen einer Messe gespielt haben, an der Kommunion teilgenommen. Wir haben uns irgendwann winmal intensiver darüber unterhalten, ich habe das katholische Eucharistieverständnis erklärt, und zu bedenken gegeben, dass jeder, der an einem Ritual teilnimmt, den Inhalt dieses Rituals öffentlich bekennt. Sie haben daraufhin auf den Kommunionempfang verzichtet, und keiner hat das als Verbot oder Ausgrenzung empfunden, sondern als Ergebniss einer Klärung und eines besseren gegenseitigen Verständnisses.

Es hätte mir aber sehr zu denken gegeben, dass die beiden Kollegen durch die Messe selbst vom katholischen Eucharistieverständnis offenbar gar nichts mitbekommen haben.

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Liebe Dio, wir haben es hier mit einer Errungenschaft der westlichen Zivilisation zu tun. Das Ding heißt »Protokoll«. Ein Protokoll ist nicht etwas, was dir die nette Politesse an die Scheibe heftet, sondern ein strikter Codex von »Do’s« und »Dont’s« bei offiziellen und hochoffiziellen Begegnungen. Bei der Beerdigumg Seiner Heiligkeit, Papst Johannes Pauls II waren protokollarisch hochrangige Gäste zugegen, unter anderem der Präsident der Vereinigten Staaten, ein Methodist, und viele andere mehr, die aufgrund ihrer Religions- und Kirchenzugehörigkeit die Heilige Kommunion natürlich nicht empfangen konnten und wollten.

 

Es scheint mir daher klar und selbstverständlich, daß die Kommunionspendung an den Prior der Gemeinschaft von Taizé eine protokollarische Panne war. Das kann man gar nicht anders sehen. Daß uns der Liebe Gott damit etwas sagen will … und denen, die ein Herz für das Gebot der Einheit haben, ein wenig Sehnsucht ins Herz schenkt, daß es wahr werden möge … scheint mir ebenso offensichtlich. Aber das ist eine andere Ebene. Die Sache ist ja auch gleich von den IKvU-Leuten weidlich ausgeschlachtet worden.

 

Es liegt genau an diesen Leuten – die eine Ökumene unter dem Vorzeichen der Gleichmacherei haben wollen –, daß der Vatikan die etwas seltsame Erklärung von der »Panne« nachschieben mußte. (Hätt’ ich auch getan.)

 

Von einer »Ausladung« bei der Beerdigungsmesse Frère Rogers im August ist mir nichts bekannt. (Und immerhin waren nahe Freunde in Taizé, als die Beerdigung stattfand.) In Taizé selber wird die Eucharistie gefeiert, vom Bischof und vom Heiligen Stuhl erlaubt; der Gemeinschaft von Taizé gehören geweihte katholische Priester an. Alle Gäste in der Kirche wußten jedoch – wie überall bei einem x-beliebigen Pontifikalamt – um die Bedeutung der Eucharistie. Wenn tatsächlich darauf verwiesen worden wäre, begrüßte ich das; daß Durchleiden der faktischen Trennung gehört für mich zu den fruchtbarsten Elementen der Ökumene. Die Brüder haben übrigens nach der Beerdigung alle Gäste (ca 40.000 waren auf dem Hügel) in die Communauté eingeladen – etwas bisher Beispielloses! – Daß davon mal wieder niemand berichtet, soll das nicht Ausfluß von Ideologie sein?

 

Ich halte also nichts von einer Wischiwaschi-Ökumene, wie sie viele Theologen vorschlagen. Und möchte doch nur einmal leise anmerken, daß es zunächst einmal die meisten reformatorischen Bekenntnisse sind, die die Realpräsenz, und damit die Wahrheit der Katholischen Eucharistiefeier bestreiten. Frère Roger, der für mich die ökumenische und katholische Gestalt des letzten Jahrhunderts ist, hat das Verständnis der Eucharistie geteilt. Und, wenn der Vergleich gewagt sein mag, er hat wie Mose das Land vielleicht von ferne schauen dürfen.

 

In dieser Debatte jedoch ist mit Küchenargumenten und Drücken auf die Tränendrüse kein Blumentopf zu gewinnen.

 

Danke für Deine Erklärung.

 

Die "Ausladung aller Evangelischen" bezog die Dame jedoch nicht auf die Begräbnismesse , sondern auf die Messe auf dem Marienfeld am WJT. Ich war selber dabei. Papa Bene sagte, er weise darauf hin, daß diesjenigen, die nicht in "voller Gemeinschaft mit der kath. Kirche stünden", vom Kommunionempfang "abstand nehmen" (oder "absehen") sollten.

 

Das war natürlich eine deutliche Ansage und das meinte sie, was sie so geärgert hat.

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Das war nicht der Papst; und die Erklärung, die aus dem Kölner Ordinariat stammt, wäre ursprünglich, wenn es nach dem Erzbischof gegangen wäre, noch etwas »schärfer« formuliert gewesen.

 

Aber die Frage dahinter ist doch etwas anderer Natur als diejenige nach der persönlichen Befindlichkeit (das Gefühl, das man hat, wenn man erfährt: »Jetzt bist du nicht ›dabei‹«. Sie rührt schon etwas an den Sinn und Zweck solcher Großveranstaltungen, deren Dynamik meiner Anscht schon in einem großen »Wir-Gefühl« besteht. Das bedeutet: was da geschah, geschah gegen die Dynamik der Veranstaltung … und war daher relativ »uncool«.

 

Aus der Sicht der Ökumene sieht das für mich anders aus. Auch wenn ich interessiert die Auffassungen zur Kenntnis nehme, daß »wir in der Ökumene schon sehr weit sind«, sehe ich halt einfach die großen Differenzen. Und die überbrückt man nicht, indem man sie negiert. Wer das tut, schafft, anstatt eine Synthese herzustellen, eine zusätzliche dritte Partei – und das bedeutet, eine zusätzliche Spaltung. Das schlimmste, was man der Ökumene antun kann, ist das inhaltsleere (oder besser »inhaltsnegierende«) Gerede von »eucharistischer Gastfreundschaft«, »Interkommunion«, »Feierabendmahl« und wie derlei harmonisierende Konstrukte noch heißen mögen.

 

Ich meine: Wir müssen die Spaltung der Christenheit durch-leiden und durch-beten. In den nahezu gewaltsamen Forderungen nach »gemeinsamem Abendmahl« sehe ich nicht, was der Ökumene förderlich sein könnte. Der Begriff »Oikumene« meint ja ursprünglich in der Antike den ganzen bewohnten Erdkreis und nicht eine neue Gruppe, die sich »gut versteht«, sei sie auch noch so groß. Gerade die Eucharistie zielt auf dieses Ganze. Ich höre oft, man solle sich »in unterschiedlichen religiösen Traditionen« respektieren. So wahr das ist; die Frage hinter dem »Abendmahlsstreit« ist doch, was die Eucharistie für die gesamte Kirche bedeutet.

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Ich habe eine Musikprojekt mit Kompositionen von mir zu franziskanischen Texten, die "Franziskusinventionen". Meine beiden Mitmusiker sind keine Christen. Sie haben, wenn wir gelegentlich im Rahmen einer Messe gespielt haben, an der Kommunion teilgenommen. Wir haben uns irgendwann winmal intensiver darüber unterhalten, ich habe das katholische Eucharistieverständnis erklärt, und zu bedenken gegeben, dass jeder, der an einem Ritual teilnimmt, den Inhalt dieses Rituals öffentlich bekennt. Sie haben daraufhin auf den Kommunionempfang verzichtet, und keiner hat das als Verbot oder Ausgrenzung empfunden, sondern als Ergebniss einer Klärung und eines besseren gegenseitigen Verständnisses.

Es hätte mir aber sehr zu denken gegeben, dass die beiden Kollegen durch die Messe selbst vom katholischen Eucharistieverständnis offenbar gar nichts mitbekommen haben.

 

 

Der äußere Ablauf ist doch wohl relativ gleich. Also, die bunten Priestergwänder machen den Unterschied auf jeden Fall nicht aus. Die Eucharistiefeier setzt eine Überlieferungskontinuität voraus, die theoretisch auch verloren gehen kann. Gerade deshalb halte ich es für unverzichtbar, auf die Wesensmerkmale einer Eucharistiefeier auch hinzuweisen.

 

Wer das katholische Eucharistieverständnis kennt, der kann im bewusstsein der Bedeutung seinen Teilnahme sicherlich auch die Kommunion empfangen. Sokrates hat schon recht: das katholische Eucharistieverständnis wird sich durchsetzen, weil es einfach das biblisch begründete und letzten Endes ein Eingriff Gottes in unsere Wirklichkeit ist.

 

Aber nach der Methode: wir nehmen das alles mal nicht so ernst und verschweigen die Unterschiede, kann man meiner Ansicht nach nicht mit diesem Thema umgehen. Und genau das würde eine allgemeine Bedingungslose Einladung ja bewirken.

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Zustimung zum Franziskaner.

 

Übrigens habe ich in dr Dorfkirche von Taizé die Göttliche Liturgie einer Russisch-Orthodoxen Pilgergruppe miterlebt. Das war wunderschön! Und ich war dabei – die Leute waren mir lieb geworden, sie hatten uns zur Liturgie eingeladen!

 

Ich wäre nie auf die Idee gekommen, an der Kommunion teilzunehmen. Mich mußte keiner »ausladen«. Es war selbstverständlich – und eine Frage des Respekts.

 

Wir leben im Alltag oft eine Idee der Inklusivität (Alles muß sich mit Allem vereinbaren lassen …) die manchmal nahezu unerträglich ist.

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Sokrates hat schon recht: das katholische Eucharistieverständnis wird sich durchsetzen, weil es einfach das biblisch begründete und letzten Endes ein Eingriff Gottes in unsere Wirklichkeit ist.

 

Bisher war aber das Gegenteil der Fall. Fast alle Kirchen, die sich von Rom getrennt haben, haben andere Abendmahlsauffassungen entwickelt. eine Annäherung dieser Kirchen an die RKK gab es diesbezüglich noch nie.

 

Biblisch begründet ist das kath. Eucharistiverständnis genau so wie fast jedes andere auch (wobei die kath. Eucharistie praktisch nicht mehr in ihrer biblischen Einsetzungsform - in beiden Gestalten - gefeiert wird, als Konsequenz der Transsubstantiation. Das ist was für mich auch gegen die Transsubstantiation spricht).

bearbeitet von Lutheraner
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Ich habe eine Musikprojekt mit Kompositionen von mir zu franziskanischen Texten, die "Franziskusinventionen". Meine beiden Mitmusiker sind keine Christen. Sie haben, wenn wir gelegentlich im Rahmen einer Messe gespielt haben, an der Kommunion teilgenommen. Wir haben uns irgendwann winmal intensiver darüber unterhalten, ich habe das katholische Eucharistieverständnis erklärt, und zu bedenken gegeben, dass jeder, der an einem Ritual teilnimmt, den Inhalt dieses Rituals öffentlich bekennt. Sie haben daraufhin auf den Kommunionempfang verzichtet, und keiner hat das als Verbot oder Ausgrenzung empfunden, sondern als Ergebniss einer Klärung und eines besseren gegenseitigen Verständnisses.

Es hätte mir aber sehr zu denken gegeben, dass die beiden Kollegen durch die Messe selbst vom katholischen Eucharistieverständnis offenbar gar nichts mitbekommen haben.

 

 

Der äußere Ablauf ist doch wohl relativ gleich. Also, die bunten Priestergwänder machen den Unterschied auf jeden Fall nicht aus. Die Eucharistiefeier setzt eine Überlieferungskontinuität voraus, die theoretisch auch verloren gehen kann. Gerade deshalb halte ich es für unverzichtbar, auf die Wesensmerkmale einer Eucharistiefeier auch hinzuweisen.

 

Wer das katholische Eucharistieverständnis kennt, der kann im bewusstsein der Bedeutung seinen Teilnahme sicherlich auch die Kommunion empfangen. Sokrates hat schon recht: das katholische Eucharistieverständnis wird sich durchsetzen, weil es einfach das biblisch begründete und letzten Endes ein Eingriff Gottes in unsere Wirklichkeit ist.

 

Aber nach der Methode: wir nehmen das alles mal nicht so ernst und verschweigen die Unterschiede, kann man meiner Ansicht nach nicht mit diesem Thema umgehen. Und genau das würde eine allgemeine Bedingungslose Einladung ja bewirken.

Das war jetzt aber die Antwort auf irgendein anderes Posting und nicht auf meine Bemerkung, oder?

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Ich gebe zu, der Zusammenhang ist etwas dünn. Mein ausgangspunkt war aber die Überlegung, dass die Messe eben nicht das katholische Euchristieverständnis automatisch transportiert, vor allem dann nicht, wenn man nur selten eine Messe erlebt und von weniger wichtigen, aber auffälligen Dingen erst einmal abgelenkt hat.

 

Es hat mir also nichts zu denken gegeben, dass meine beiden Kollegen einige Zeit und ein Gespräch brauchten, um die tiefere Bedeutung des ganzen zu erfassen.

 

Außerdem ist man beim Musimachen in der Messe innerlich meistens schon mit dem nächsten Stück beschäftigt. Das finde ich zwar schade, aber anders geht es wohl nicht, auf jeden Fall nicht bei etwas komplexerer Musik

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ich habe das katholische Eucharistieverständnis erklärt, und zu bedenken gegeben, dass jeder, der an einem Ritual teilnimmt, den Inhalt dieses Rituals öffentlich bekennt.

Der Punkt hat mir gut gefallen. Deswegen meine spontane Reaktion: wieso sind die beiden nicht von selbst darauf gekommen? Läuft im Grunde genommen auf die hier immer wieder gestellte Frage hinaus, wie die Eucharistiefeier, oder genauer gesagt den Komunionempfang so gestalten, dass jedem Anwesenden zumindest klar wird, welch eine große Bedeutung dies für den Mitfeiernden hat, so dass es sich für jemanden, der diese Haltung nicht teilt, von selbst verbietet, an der Kommunion teilzunehmen. Hinknien z.B. würde sich wohl kaum jemand einfach so?

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ich habe das katholische Eucharistieverständnis erklärt, und zu bedenken gegeben, dass jeder, der an einem Ritual teilnimmt, den Inhalt dieses Rituals öffentlich bekennt.

Der Punkt hat mir gut gefallen. Deswegen meine spontane Reaktion: wieso sind die beiden nicht von selbst darauf gekommen? Läuft im Grunde genommen auf die hier immer wieder gestellte Frage hinaus, wie die Eucharistiefeier, oder genauer gesagt den Komunionempfang so gestalten, dass jedem Anwesenden zumindest klar wird, welch eine große Bedeutung dies für den Mitfeiernden hat, so dass es sich für jemanden, der diese Haltung nicht teilt, von selbst verbietet, an der Kommunion teilzunehmen. Hinknien z.B. würde sich wohl kaum jemand einfach so?

 

 

Du hast recht,

das Hinknien ist schon ein sehr deutliches Zeichen. Und wenn ich es mir recht überlege, stehen die Einsetzungsworte auch so deutlich im Zentrum, dass man an der Aussage, dass Jesus uns sein Fleisch und Blut in form von Brot und Wein zur Speise gibt, eigentlich nicht vorbei kann (wie auch immer man das dann philosophisch-begrifflich näher zu fassen versucht). Insofern sind die Chancen für einen normalen, nicht vorbelasteten Besucher der Messe nicht schlecht, den inneren Gehalt der Eucharistiefeier mitvollziehen zu können.

 

Schwierig, bzw. ärgerlich wird es für mich, wenn mit der Teilnahme an der Kommunion kirchenpolitische Meinungsäußerungen abgegeben werden sollen, wie es z. B. bei der Hasehüttel-Geschichte in Berlin der Fall war.

 

Und was meine Kollegen angeht: wenn man da mit Instrument im Chorraum oder seitlich von Altar steht, versucht man, sich möglichst schlicht und unauffällig zu verhalten, aber mit Hinknien ist da natürlich nichts. Ihre Teilnahme an der Kommunion war zunächst einmal das Bemühen, sich eben unauffällig und angemessen zu verhalten, was ich vollkommen verstanden und auch als durchaus respektvoll empfunden habe. Und vielleicht ist es ja doch ein Anstoß für ein weiteres Nachdenken.

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Du hast recht,

das Hinknien ist schon ein sehr deutliches Zeichen.

 

Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbild ... Das drückt sich in den Hochgebeten u.a. so aus: "Vor Dir zu STEHEN und Dir zu dienen ..." - Gott braucht keine Unterwerfungen wie es persische Herrscher notwendig hatten ...

 

 

 

Und wenn ich es mir recht überlege, stehen die Einsetzungsworte auch so deutlich im Zentrum, dass man an der Aussage, dass Jesus uns sein Fleisch und Blut in form von Brot und Wein zur Speise gibt, eigentlich nicht vorbei kann (wie auch immer man das dann philosophisch-begrifflich näher zu fassen versucht).

Äußerste Vorsicht hier, damit man nicht in ein "kannibalistisches" Eucharistieverständnis absinkt.

 

 

Schwierig, bzw. ärgerlich wird es für mich, wenn mit der Teilnahme an der Kommunion kirchenpolitische Meinungsäußerungen abgegeben werden sollen, wie es z. B. bei der Hasehüttel-Geschichte in Berlin der Fall war.

Was soll das jetzt? Hasenhüttl hat eine Dogmatik geschrieben "Glaube ohne Mythos". Mit solchen Aussagen baut man nur einen (falschen) Mythos über die Geschehnisse 2003 aufgebaut. Warst Du dabei? Ich kann nur sagen, ich habe in der Gethsemane-Kirche damals wie kaum je sonst einen so intensiven voll lebendiger Gläubigkeit durchdrungene Eucharistiefeier erlebt. Man spürte, dass Christus mitten unter uns war.

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Schwierig, bzw. ärgerlich wird es für mich, wenn mit der Teilnahme an der Kommunion kirchenpolitische Meinungsäußerungen abgegeben werden sollen, wie es z. B. bei der Hasehüttel-Geschichte in Berlin der Fall war.

Was soll das jetzt? Hasenhüttl hat eine Dogmatik geschrieben "Glaube ohne Mythos". Mit solchen Aussagen baut man nur einen (falschen) Mythos über die Geschehnisse 2003 aufgebaut. Warst Du dabei? Ich kann nur sagen, ich habe in der Gethsemane-Kirche damals wie kaum je sonst einen so intensiven voll lebendiger Gläubigkeit durchdrungene Eucharistiefeier erlebt. Man spürte, dass Christus mitten unter uns war.

 

Aber die Interkommunion beim Kirchentag war doch eindeutig zu einem großen Teil auch ein Politikum. Wenn sich Hasenhüttl dessen bewußt war, dass sein Handeln nach den Vorgaben der Kirche (CIC) verboten war. Außerdem wurde ihm die Interkommunion und Interzelebration von seinem Bischof ausdrücklich verboten. Er hat beides ignoriert und sich damit massiv gegen seinen Bischof und das Lehramt gestellt und jetzt willst du glaubhaft machen, dass das keine politische Aktion war?

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Du hast recht,

das Hinknien ist schon ein sehr deutliches Zeichen.

 

Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbild ... Das drückt sich in den Hochgebeten u.a. so aus: "Vor Dir zu STEHEN und Dir zu dienen ..." - Gott braucht keine Unterwerfungen wie es persische Herrscher notwendig hatten ...

 

Hast Du eigene Erfahrungen mit dem Knien? Auch wenn du persönlich nichts damit anfangen kannst, hast Du kein Recht, so pauschal zu verwerfen, was für Millionen von Menschen ein authentischer Ausdruck ihrer inneren Haltung ist.

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Meiner Erfahrung nach haben Menschen, die wegen ihrer Erziehung und/oder Überzeugung zu bestimmten Zeiten im Gottesdienst knien, eher Vorbehalte gegen solche, die das nicht tun ("die bleiben sogar bei Segen stehen, was sind denn das für Christen....") als umgekehrt.

 

So fand ich den Hinweis auf "stehen vor deinem Angesicht" nicht unangebracht. In vielen großen Kirchen z.B. in Rom gibt es kaum Kniebänke. Als ich noch jung war, hätte ich mich trotzdem hingekniet, keine Frage. Jetzt hätte ich erhebliche Probleme wieder hochzukommen (ohne Hilfe),

 

Man soll im Gottesdienst sich mehr auf Gott konzentrieren als auf die Gebetshaltung der Mitfeiernden.

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Grundsätzlich sehe ich schon eine Bedeutung in einer gemeinsamen (liturgischen) Haltung der feiernden Gemeinde. Die Feier der Eucharistie ist (wie jeder Gemeindegottesdienst) ja ein sichtbares Zeichen der Einheit und keine Veranstaltung, in der x Menschen, jeder für sich, liturgisch handeln. Das wir "ein Leib und ein Geist" (Eph 4,4) sind, zeigt sich auch im liturgischen Handeln.

 

Die Frage, wann es sinnvoll ist zu knien oder zu stehen, würde ich davon losgelöst betrachten. Für mich sind z.B. die Brüche zwischen Präfation, Sanctus, Hochgebet, Vater Unser, Agnus Dei und Kommunion durch den mehrfachen Wechsel der Körperhaltung der Gemeinde problematisch.

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Meiner Erfahrung nach haben Menschen, die wegen ihrer Erziehung und/oder Überzeugung zu bestimmten Zeiten im Gottesdienst knien, eher Vorbehalte gegen solche, die das nicht tun ("die bleiben sogar bei Segen stehen, was sind denn das für Christen....") als umgekehrt.

 

So fand ich den Hinweis auf "stehen vor deinem Angesicht" nicht unangebracht. In vielen großen Kirchen z.B. in Rom gibt es kaum Kniebänke. Als ich noch jung war, hätte ich mich trotzdem hingekniet, keine Frage. Jetzt hätte ich erhebliche Probleme wieder hochzukommen (ohne Hilfe),

 

Man soll im Gottesdienst sich mehr auf Gott konzentrieren als auf die Gebetshaltung der Mitfeiernden.

Erfahrung, das war auch mein Stichwort. Zum Beispiel habe ich habe noch nie erlebt, dass beim Segen gekniet wurde und fände das infolgedessen auch erstmal überraschend. Für einen Moment jedenfalls wäre meine Aufmerksamkeit dann schon abgelenkt.

 

Ich kenne halt eher den umgekehrten Fall, dass auf das Knien (wörtlich und bildlich) herabgesehen wird. Meine Kinder übrigens knien alle drei gern und ausgiebig, stehen hingegen äußerst ungern (und im Gegensatz zu anderen Eltern fordere ich sie auch nicht dazu auf. Das Beispiel der Gemeinde soll ihnen genügen, um ihren eigenen Ausdruck zu finden).

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