Jump to content

Marienverehrung


ServusServorumDei

Recommended Posts

Warum danken sie nicht Gott dafür ?
Nun - wenn du von deinen Eltern etwas erhältst, erhältst du es letztlich auch von Gott. Denn ER ist der Geber aller Gaben. Dankst du deswegen deinen Eltern nicht???

 

Doch. ich danke ihnen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Im Deutschen glücklicherweise schon. In anderen Sprachen (z.B. auf portugiesisch) wird dasselbe Wort für Gottes- Marien- und Heiligenanbetung verwendet.
Da muss für Ordnung gesorgt werden - denn Anbetung gebührt nur Gott.

Seien wir ehrlich: Den Unterschied können nicht alle machen, es ist ein recht akademischer Unterschied. Daher kommt vielen Menschen der Protestantismus wie der reinere Monotheismus vor. Und jetzt nochmal ganz ganz ehrlich: Da haben sie womöglich recht.

 

Na klar, studierte Theologen und akademisch gebildete Gläubige haben eine Ahnung, wo der Unterschied zwischen Anbetung und Verehrung liegt. Ich selbst müsste da allerdings nochmal kurz nachdenken, womöglich sogar länger, denn spontan kann ich's jetzt auch nicht sagen.

 

Papst Benedikt ist die Marienverehrung glaube ich auch etwas zu sehr aus den Fugen geraten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja, da gibt's aber auch noch die unterscheidung rezar/orar

Das bedeutet beides "beten" und wird synonym verwendet.

Richtig, auch wenn hier von protestantischer¹) Seite versucht wird, einen Gegensatz des "protestantischen" orar (="gottgefälliges freies und inspiriertes Beten") zum "katholischen" rezar (="tumbes Runterleiern von Formelgebeten") zu konstruieren.

 

¹) Ich vermute mal, dass du die Verhältnisse in Brasilien zumeindest ansatzweise kennst - deine Signatur spricht auch dafür - dann weisst du wohl auch, welche Art von Protestanten ich hier meine. Da sind selbst manche Piusbrüder "unseren" Lutheranern theologisch gesehen noch näher als manche dieser südamerikanischen Protestanten.

bearbeitet von holzi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Im Deutschen glücklicherweise schon. In anderen Sprachen (z.B. auf portugiesisch) wird dasselbe Wort für Gottes- Marien- und Heiligenanbetung verwendet.
Da muss für Ordnung gesorgt werden - denn Anbetung gebührt nur Gott.

Seien wir ehrlich: Den Unterschied können nicht alle machen, es ist ein recht akademischer Unterschied. Daher kommt vielen Menschen der Protestantismus wie der reinere Monotheismus vor. Und jetzt nochmal ganz ganz ehrlich: Da haben sie womöglich recht.

 

Na klar, studierte Theologen und akademisch gebildete Gläubige haben eine Ahnung, wo der Unterschied zwischen Anbetung und Verehrung liegt. Ich selbst müsste da allerdings nochmal kurz nachdenken, womöglich sogar länger, denn spontan kann ich's jetzt auch nicht sagen.

 

Papst Benedikt ist die Marienverehrung glaube ich auch etwas zu sehr aus den Fugen geraten.

 

Da er viel Wert auf die Volksfrömmigkeit legt, paßt das auch zusammen. Für diese Art von Glauben ist die Marienverehrung auch glaubensstärkend, insofern liegt er da wohl auch richtig.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja, da gibt's aber auch noch die unterscheidung rezar/orar

Das bedeutet beides "beten" und wird synonym verwendet.

Richtig, auch wenn hier von protestantischer¹) Seite versucht wird, einen Gegensatz des "protestantischen" orar (="gottgefälliges freies und inspiriertes Beten") zum "katholischen" rezar (="tumbes Runterleiern von Formelgebeten") zu konstruieren.

 

¹) Ich vermute mal, dass du die Verhältnisse in Brasilien zumeindest ansatzweise kennst - deine Signatur spricht auch dafür - dann weisst du wohl auch, welche Art von Protestanten ich hier meine. Da sind selbst manche Piusbrüder "unseren" Lutheranern theologisch gesehen noch näher als manche dieser südamerikanischen Protestanten.

 

rate mal wie ich auf den Nick "Lutheraner" kam B)

 

Übrigens wird in Brasilien umgangssprachlich auch oft unterschieden zwischen "evangelicos" (Verrückte) und "protestantes" (europäischer Protestantismus).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ServusServorumDei

 

 

2Sie war schwanger und schrie vor Schmerz in ihren Geburtswehen.

Das überrascht mich jetzt.

Ich glaube, ich habe mal gehört, dass die allerheiligste jungfräuliche Gottesgebärerin gänzlich ohne Schmerzen und Wehen niedergekommen ist.

Stimmt das denn nicht?

 

Viele Exegeten gehen heute davon aus, dass die Frau in der Apokalypse nicht Maria ist, weil die Beschreibung nicht auf ihr Leben passt. Es ist auch von weiteren nachkommen die Rede, was nicht der katholischen Lehre, dass Maria nur einen Sohn hatte, entspricht.

 

Naja, das kann man aber auch hinterfragen, oder ist das ein Dogma? Denn in Mt 12,46 ff wird ja von Jesu Mutter und seinen Brüdern gesprochen. Nun weiß ich natürlich, daß man zu der damaligen Zeit fast jedes Verwandtschaftsverhältnis als "Bruder" bezeichnet hat. Genauso weiß ich aber, daß Ein-Kind-Familien damals alles andere als üblich waren ...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eine Formfrage: Was muß man tun, um Maria anzubeten? Wird dann Gott wütend und schickt einen eifersüchtig in die Hölle? Was ist, wenn man seine eigene Frau vergöttert, oder einen Narren an irgendeinem Mitmenschen gefressen hat? Wenn man sich in eine Idee verbissen hat?

Was ist realer? Die Menschen?Die Engel? Die Außerirdischen? Die Helfenden? Gott?

 

Ich kann mich schwer in die liberalen Menschen hineinsetzen, die von Blasphemie reden, wenn man was anderes als "Gott" hochschätzt, so als ob die Liberalen plötzlich gottesfürchtig sind.

 

*ketzermodus an* verehrt, was euch berührt, was euch wichtig ist, was etwas bewirkt, provoziert "Gott", indem ihr anbetet, was Gott ist, soll doch der echte Gott Blitze streuen vor Eifersucht *ketzermodus aus*

 

Umgekehrt wird eine Religion daraus: Was mich befreit, was mich erlöst, wer mir hilft, wer bei mir war in der Not, wer sich bekennt, zu einem steht, der ist es, der eventuell Gott ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ServusServorumDei
Papst Benedikt ist die Marienverehrung glaube ich auch etwas zu sehr aus den Fugen geraten.

 

Naja, mehr aus den Fugen geraten als bei seinem Vorgänger kann es kaum. Bei Johannes Paul II. hatte ich echt das Gefühl, daß ihm Maria wichtiger war als Gott. Man beachte nur mal sein Wappen: Das Marien-M und dazu der Spruch "Totus tuus", also "Ganz Dein" ...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Papst Benedikt ist die Marienverehrung glaube ich auch etwas zu sehr aus den Fugen geraten.

 

Naja, mehr aus den Fugen geraten als bei seinem Vorgänger kann es kaum. Bei Johannes Paul II. hatte ich echt das Gefühl, daß ihm Maria wichtiger war als Gott. Man beachte nur mal sein Wappen: Das Marien-M und dazu der Spruch "Totus tuus", also "Ganz Dein" ...

Eben B) - ich glaube er versucht es sanft wieder gerade zu rücken, ich habe inzwischen oft gelesen, dass Maria geschätzt wird als jemand, der zu Christus hinführt, und ich will nicht behaupten, dass JPII das anders gesehen hat. Aber viele Gläubige kriegen die feinen Nuancen wohl nicht hin. Ihnen Maria quasi wegnehmen geht auch nicht, will auch niemand. Ist wohl eine Gratwanderung.

 

Mir persönlich ist die Marienverehrung sehr fremd. Ich bin erstaunt zu entdecken, wieviele Kirchen und Dome ihr gewidmet sind, so auch der uralte Dom zu Aachen, den schon Karl der Große als Marienkirche bauen ließ. Wieso ist mir als Katholikin Maria so fremd? Vielleicht weil ich mitten im protestantischen Norden aufgewachsen bin?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Naja, das kann man aber auch hinterfragen, oder ist das ein Dogma? Denn in Mt 12,46 ff wird ja von Jesu Mutter und seinen Brüdern gesprochen. Nun weiß ich natürlich, daß man zu der damaligen Zeit fast jedes Verwandtschaftsverhältnis als "Bruder" bezeichnet hat. Genauso weiß ich aber, daß Ein-Kind-Familien damals alles andere als üblich waren ...

 

Mich hat eigentlich schon immer die katholische Auslegung dieser Bibelstelle (Mt 1,24-25) interessiert:

 

"Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. Und er berührte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar; und er gab ihm den Namen Jesus."

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Naja, das kann man aber auch hinterfragen, oder ist das ein Dogma? Denn in Mt 12,46 ff wird ja von Jesu Mutter und seinen Brüdern gesprochen. Nun weiß ich natürlich, daß man zu der damaligen Zeit fast jedes Verwandtschaftsverhältnis als "Bruder" bezeichnet hat. Genauso weiß ich aber, daß Ein-Kind-Familien damals alles andere als üblich waren ...

 

Mich hat eigentlich schon immer die katholische Auslegung dieser Bibelstelle (Mt 1,24-25) interessiert:

 

"Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. Und er berührte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar; und er gab ihm den Namen Jesus."

 

Ein Teil der Marienverehrung ist leider auch aus der grundsätzlichen Leibfeindlichkeit der Kirche entstanden.

 

Weil das Leibliche an sich und alles Sexuelle im ganz besonderen kirchlich suspekt ja sogar verpönt war, hat man aus Maria ein gänzlich asexuelles Wesen gemacht, das nicht einmal ihren Sohn auf normale Art gebären durfte, zur Erhaltung der Jungfräulichkeit.

 

Man hat aus einem Wort, das Marias 100%ige Zuwendung zu Gott ausdrücke soll, ein gynäkologisches Problem erdacht.

 

Solcher Art verstärkt Maria, anstatt durch das weibliche Element befreiend zu wirken. die ecclesiologischen Sexualneurosen.

 

Weil die Kirche im Umgang mit Frauen kein Sensorium hatte und auch keines wollte, mußte man ja auch aus Maria aus Magdala zu einer bekehrten Hure verbiegen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Warum danken sie nicht Gott dafür ?
Nun - wenn du von deinen Eltern etwas erhältst, erhältst du es letztlich auch von Gott. Denn ER ist der Geber aller Gaben. Dankst du deswegen deinen Eltern nicht???

 

Doch. ich danke ihnen.

Du dankst ihnen, und du hast sie wahrscheinlich auch gebeten, dir zu helfen. Nun gut: Es gibt auch Menschen, die Heilige um Hilfe bitten und ihnen danken. So "eifersüchtig" wird Gott doch nicht auf jene sein, die ER selbst erschaffen, geheilt hat- und denen verschiedene Patronate zugedacht werden (im ländlichen Bereich wird z.:B. der hl. Leonhard um Hilfe gebeten, beim Bergbau die hl. Barbara). Warum sollte man übrigens zu jenen Heiligen oder Engeln, mit denen man in der Ewigkeit zusammen zu sein hofft nicht jetzt schon kommunizieren?
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und ?

 

Das taugt bestenfalls für eine Rückwärtsinterpretation ("wir haben die Marienverehrung jetzt, suchen wir mal die Bibel nach potentiellen Belegen ab")

Die Stellen aus der hl. Schrift (Lukas, Hochzeit zu Kana, Jesu Worte an Maria unter dem Kreuz) habe ich Dir ja zitiert. Wie Dir sicher bekannt ist, geht das NT aus der Überlieferung der jungen Kirche hervor. Wenn Katholiken (und auch Orthodoxe) auch aus der Überlieferung heraus die Verehrung der Gottesmutter Maria pflegen -und in ihrem spirituellen Leben postive Erfahrungen damit machen - dann mag dies manche "Evangelikale" ärgern - aber wie soll man jenen Menschen helfen die meinen, sie würden Jesus dadurch "ehren" dass seine Mutter negieren?

 

Übrigens kann das gar nicht Maria sein. Nach deiner Auffassung hatte sie keine Geburtswehen. Jesus beamte sich durch den Bauch (so ähnlich hast du das doch mal erklärt) um das Hl. Jungfernhäutchen nicht kaputt zu machen.
Die Offenbarung des Johannes ist (wie auch das 3. Geheimnis von Fatima) in einer (Symbol- und Bild) Sprache geschrieben, die mehrere Deutungsebenen zuläßt. Und wenn z.b. die Schmerzen Mariens einen Gedenktag haben (15. September, Mater Dolorosa) dann solltest Du auch mitverstehen, dass die "Geburt" eines Kindes nicht nur auf den Geburtsvorgang bezogen ist.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und ?

 

Das taugt bestenfalls für eine Rückwärtsinterpretation ("wir haben die Marienverehrung jetzt, suchen wir mal die Bibel nach potentiellen Belegen ab")

Die Stellen aus der hl. Schrift (Lukas, Hochzeit zu Kana, Jesu Worte an Maria unter dem Kreuz) habe ich Dir ja zitiert. Wie Dir sicher bekannt ist, geht das NT aus der Überlieferung der jungen Kirche hervor. Wenn Katholiken (und auch Orthodoxe) auch aus der Überlieferung heraus die Verehrung der Gottesmutter Maria pflegen -und in ihrem spirituellen Leben postive Erfahrungen damit machen - dann mag dies manche "Evangelikale" ärgern - aber wie soll man jenen Menschen helfen die meinen, sie würden Jesus dadurch "ehren" dass seine Mutter negieren?

 

Das sind aber keine Christen, die so etwas machen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ein Teil der Marienverehrung ist leider auch aus der grundsätzlichen Leibfeindlichkeit der Kirche entstanden.
Ein Teil der Ablehnung der Hölle ist leider aus grundsätzlicher Glaubensfeindlichkeit enstanden. Soll ich meine diffuse Behauptung begründen? Deine Begründung:
Weil das Leibliche an sich und alles Sexuelle im ganz besonderen kirchlich suspekt ja sogar verpönt war, hat man aus Maria ein gänzlich asexuelles Wesen gemacht, das nicht einmal ihren Sohn auf normale Art gebären durfte, zur Erhaltung der Jungfräulichkeit.
Eine schlichtweg freudianische Behauptung. Die Begründung: Da Maria in besonderer Weise durch ein Wunder der göttlichen Gnade von Gott erwählt war Jungfrau und Mutter zugleich zu sein - scheint mir plausibler. Menschen, denen Wunder und Übernatürliches suspekt ist (ob aus Rationalismus oder warum immer) können mit diesem Teil des katholischen Glaubens nichts anfangen, und versuchen daher an der "Immaculata" herumzunörgeln und Abbauarbeit zu betreiben.
Solcher Art verstärkt Maria, anstatt durch das weibliche Element befreiend zu wirken. die ecclesiologischen Sexualneurosen.
Das halte ich für ausgemachten Unsinn.
Weil die Kirche im Umgang mit Frauen kein Sensorium hatte und auch keines wollte, mußte man ja auch aus Maria aus Magdala zu einer bekehrten Hure verbiegen.
Auch diese abwegige Behauptung halte ich für ein Phantasieprodukt.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Offenbarung des Johannes ist (wie auch das 3. Geheimnis von Fatima) in einer (Symbol- und Bild) Sprache geschrieben, die mehrere Deutungsebenen zuläßt.

 

Wie bei Nostradamus oder im Zeitungshoroskop.

 

Und wenn z.b. die Schmerzen Mariens einen Gedenktag haben (15. September, Mater Dolorosa) dann solltest Du auch mitverstehen, dass die "Geburt" eines Kindes nicht nur auf den Geburtsvorgang bezogen ist.

 

sondern ?

 

(Wobei ich mir ein "durch den Bauch beamen" auch schmerzhaft vorstellen kann)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ServusServorumDei
Die Stellen aus der hl. Schrift (Lukas, Hochzeit zu Kana, Jesu Worte an Maria unter dem Kreuz) habe ich Dir ja zitiert.

 

Bei Kana hat Maria gesagt "Was ER Euch sagt, das tut". Das entspricht exact meinem Verhältnis zu den Heiligen. Sie sind Vorbilder im Glauben und weisen durch ihr Leben und das was sie sagen auf Gott hin. Sie tun nichts um der eigenen Verehrung willen ...

 

Und Die Worte an Johannes und Maria unter dem Kreuz ... nunja, wenn Jesus wirklich Einzelkind war, dann hat er da die Versorgung seiner Mutter geregelt. Witwen waren damals nicht abgesichert ...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ServusServorumDei
Ein Teil der Marienverehrung ist leider auch aus der grundsätzlichen Leibfeindlichkeit der Kirche entstanden.
Ein Teil der Ablehnung der Hölle ist leider aus grundsätzlicher Glaubensfeindlichkeit enstanden. Soll ich meine diffuse Behauptung begründen?
Weil das Leibliche an sich und alles Sexuelle im ganz besonderen kirchlich suspekt ja sogar verpönt war, hat man aus Maria ein gänzlich asexuelles Wesen gemacht, das nicht einmal ihren Sohn auf normale Art gebären durfte, zur Erhaltung der Jungfräulichkeit.
Eine schlichtweg freudianische Behauptung. Die Begründung: Da Maria in besonderer Weise durch ein Wunder der göttlichen Gnade von Gott erwählt war Jungfrau und Mutter zugleich zu sein - scheint mir plausibler. Menschen, denen Wunder und Übernatürliches suspekt ist (ob aus Rationalismus oder warum immer) können mit diesem Teil des katholischen Glaubens nichts anfangen, und versuchen daher an der "Immaculata" herumzunörgeln und Abbauarbeit zu betreiben.

 

Wir weichen von der eigentlichen Frage ab, die auch ich gerne mal von einem Vertreter der dauerhaften Jungfräulichkeit Marias beantwortet hätte: Wolfgang fragte nach der Auslegung von Mt 1,24-25, wo es heißt "... Und er berührte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar ...". Zusammen mit dem, was ich vorher schon sagte, nämlich, daß Ein-Kind-Familien damals nicht üblich waren, muß die Frage berechtigt sein, ob Maria nicht hinterher ganz normal mit Josef verheiratet war und normal gezeugte Kinder hatte ...

bearbeitet von ServusServorumDei
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eben B) - ich glaube er versucht es sanft wieder gerade zu rücken, ich habe inzwischen oft gelesen, dass Maria geschätzt wird als jemand, der zu Christus hinführt, und ich will nicht behaupten, dass JPII das anders gesehen hat. Aber viele Gläubige kriegen die feinen Nuancen wohl nicht hin. Ihnen Maria quasi wegnehmen geht auch nicht, will auch niemand. Ist wohl eine Gratwanderung.

 

Mir persönlich ist die Marienverehrung sehr fremd. Ich bin erstaunt zu entdecken, wieviele Kirchen und Dome ihr gewidmet sind, so auch der uralte Dom zu Aachen, den schon Karl der Große als Marienkirche bauen ließ. Wieso ist mir als Katholikin Maria so fremd? Vielleicht weil ich mitten im protestantischen Norden aufgewachsen bin?

 

Ich kenne verschiedene Leute, die sehr aufgeschlossene Christen sind und gerade deswegen auch einen (allerdings unverkitschten) Draht zur Marienverehrung haben. Sie sehnen sich nach der mütterlichen Seite Gottes. Diese Seite drückt Maria sehr gut aus. Nicht ohne Grund wurden häufig Darstellungen von Göttinnen zu Maria umgedeutet. Sie stellt eine Sehnsucht dar, die der Glaube an einen rein väterlichen Gott nicht erfüllen kann.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Im Deutschen glücklicherweise schon. In anderen Sprachen (z.B. auf portugiesisch) wird dasselbe Wort für Gottes- Marien- und Heiligenanbetung verwendet.
Da muss für Ordnung gesorgt werden - denn Anbetung gebührt nur Gott.

Seien wir ehrlich: Den Unterschied können nicht alle machen, es ist ein recht akademischer Unterschied. Daher kommt vielen Menschen der Protestantismus wie der reinere Monotheismus vor. Und jetzt nochmal ganz ganz ehrlich: Da haben sie womöglich recht.

 

Na klar, studierte Theologen und akademisch gebildete Gläubige haben eine Ahnung, wo der Unterschied zwischen Anbetung und Verehrung liegt. Ich selbst müsste da allerdings nochmal kurz nachdenken, womöglich sogar länger, denn spontan kann ich's jetzt auch nicht sagen.

 

Papst Benedikt ist die Marienverehrung glaube ich auch etwas zu sehr aus den Fugen geraten.

 

Nun ja,

 

die Frage ist durchaus nicht ohne Konflikt. Im Rahmen eines Monotheismus muss ich ja wohl unterscheiden zwischen dem einen Gott und Anderen.

Du behauptest ja nichts Anderes als sei der Katholizismus mit seiner Heiligenverehrung eingentlich nichts Anderes als ein praktizierter Polytheismus mit einem Hauptgott, eienr Hauptgöttin und vielen Nebengöttern. Ich halte das durchaus nicht für ganz falsch, wenn man bestimmte Frömmigkeitsformen etwa an Wallfahrtsorten und die damit bei Vielen verbundene Vorstellung beobachtet, aber es führt m.E. zu weit, so etwas für jeden katholiken zu behaupten, der ohne akademische Ausbildung den Glauben praktiziert.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hihi! Was ist denn eine "geheime Offenbarung"?

.

 

Das ist die deutsche Bezeichnung für die Johannes - Apokalypse.

 

Ich meinte nur wegen "geheim" und "offenbaren".... B)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

die Frage ist durchaus nicht ohne Konflikt. Im Rahmen eines Monotheismus muss ich ja wohl unterscheiden zwischen dem einen Gott und Anderen.

Du behauptest ja nichts Anderes als sei der Katholizismus mit seiner Heiligenverehrung eingentlich nichts Anderes als ein praktizierter Polytheismus mit einem Hauptgott, eienr Hauptgöttin und vielen Nebengöttern. Ich halte das durchaus nicht für ganz falsch, wenn man bestimmte Frömmigkeitsformen etwa an Wallfahrtsorten und die damit bei Vielen verbundene Vorstellung beobachtet, aber es führt m.E. zu weit, so etwas für jeden katholiken zu behaupten, der ohne akademische Ausbildung den Glauben praktiziert.

 

Nein, das auf jeden Fall nicht. Wie ich schon schrieb kann die Marienfrömmigkeit auch glaubensstärkend sein, keine Frage. Es besteht nur die Gefahr, dass der ganze Glaube irgendwann in Richtung Maria abrutscht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ein Teil der Marienverehrung ist leider auch aus der grundsätzlichen Leibfeindlichkeit der Kirche entstanden.
Ein Teil der Ablehnung der Hölle ist leider aus grundsätzlicher Glaubensfeindlichkeit enstanden. Soll ich meine diffuse Behauptung begründen?
Weil das Leibliche an sich und alles Sexuelle im ganz besonderen kirchlich suspekt ja sogar verpönt war, hat man aus Maria ein gänzlich asexuelles Wesen gemacht, das nicht einmal ihren Sohn auf normale Art gebären durfte, zur Erhaltung der Jungfräulichkeit.
Eine schlichtweg freudianische Behauptung. Die Begründung: Da Maria in besonderer Weise durch ein Wunder der göttlichen Gnade von Gott erwählt war Jungfrau und Mutter zugleich zu sein - scheint mir plausibler. Menschen, denen Wunder und Übernatürliches suspekt ist (ob aus Rationalismus oder warum immer) können mit diesem Teil des katholischen Glaubens nichts anfangen, und versuchen daher an der "Immaculata" herumzunörgeln und Abbauarbeit zu betreiben.

 

Wir weichen von der eigentlichen Frage ab, die auch ich gerne mal von einem Vertreter der dauerhaften Jungfräulichkeit Marias beantwortet hätte: Wolfgang fragte nach der Auslegung von Mt 1,24-25, wo es heißt "... Und er berührte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar ...". Zusammen mit dem, was ich vorher schon sagte, nämlich, daß Ein-Kind-Familien damals nicht üblich waren, muß die Frage berechtigt sein, ob Maria nicht hinterher ganz normal mit Josef verheiratet war und normal gezeugte Kinder hatte ...

 

Das hatte ich gefragt (nicht dass man Wolfgang vorwirft Dogmen in Frage zu stellen B))

 

Es muß hierzu irgendeine offizielle Auslegung katholischer Dogmatiker geben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

die Frage ist durchaus nicht ohne Konflikt. Im Rahmen eines Monotheismus muss ich ja wohl unterscheiden zwischen dem einen Gott und Anderen.

Du behauptest ja nichts Anderes als sei der Katholizismus mit seiner Heiligenverehrung eingentlich nichts Anderes als ein praktizierter Polytheismus mit einem Hauptgott, eienr Hauptgöttin und vielen Nebengöttern. Ich halte das durchaus nicht für ganz falsch, wenn man bestimmte Frömmigkeitsformen etwa an Wallfahrtsorten und die damit bei Vielen verbundene Vorstellung beobachtet, aber es führt m.E. zu weit, so etwas für jeden katholiken zu behaupten, der ohne akademische Ausbildung den Glauben praktiziert.

Du hast recht, ich möchte da auch nicht für jeden solchen Gläubigen behaupten, zumal ich selbst ja wenig Heiligenverehrung und Marienverehrung mache. Es scheint auch regional zu sein, die Heiligenverehrung scheint z.B. in Spanien viel verbreiteter zu sein als da, wo ich herkomme.

 

Genauer gesagt sieht der Katholizismus in solchen Fällen für mich so aus: Es gibt einen Hauptgott, den Schöpfer (dreieinig), darunter die Heiligen (Maria und viele andere), die als Mittler zwischen Gott und den Menschen auftreten. Und die manches kleinere Weh auch selbst richten können.

 

Genau solche Mittler sind in vielen anderen Religionen auch bekannt, dort nennen wir sie "Geister" oder "Gottheiten".

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...