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Das Unternehmen Kirche


Touch-me-Flo

Was müsste sich in der Kirche ändern?  

40 Stimmen

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Die Stärkung der Ortskirchen hätte idT was und eine Anpassung der Zölbatsregelungen wäre auch nett (Priesterinnen halte ich für ebenso nebensächlich wie ich die Ehe für Homosexuelle für unmöglich halte), aber ich sehe einen viel entscheidenderen Punkt, der sich imho ändern müsste: der in manchen Ebenen verbreitete Legalismus wirkt mMn mit Abstand am blockierensten.

 

Die Kirche hat drei Aufgaben: Caritas, Liturgie und Verkündigung. Von Rechtsprechung, Disziplinierung, etc. war eigentlich nicht die Rede.

Demnach ziehst Du eine folgenlose Verkündigung vor, damit es ja nicht zu einer "Disziplinierung" kommt?

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Frauenordination

Halte ich nix davon (Begründung wäre ein eigenes Thema.) Bringt der Kirche auch nix. Die Erneuerung der Kirche muss von uns (allgemeinen-Priestertums-)Gläubigen kommen, da es in der Kirche kein vererbbares Priestertum gibt, erwachsen die Priester ja ebenfalls aus den ganz einfachen Gläubigen. Und dabei sind Frauen wie Männer gleichermaßen gefragt.

 

Homosexuelle

Der gläubige katholische Christ, der sich entscheidet, seine homosexuellen Neigungen offen auszuleben, hat insofern einen schweren Weg, weil er sich damit auch dafür entscheidet, einen kirchlich nicht abgesegneten Weg zu gehen. Ihn auszugrenzen oder gar zu verachten, ist keinesfalls christlich. Homosexualität aber offen als kirchlich anerkannte Art des geschlechtlichen Zusammenlebens gutzuheißen muss m.E. wirklich nicht sein. Sonst verwässert das Ideal der Mann-Frau Beziehung.

 

Verwendung von Kondomen

Leidiges Thema: Wer sie benutzen will, tut es auch ohne kirchlichen Segen. Wer sie nicht benutzt, wo es angebracht wäre, handelt bestimmt nicht deswegen so, weil es die Kirche ihm verbietet.

 

Stärkung der Ortskirchen

Was soll das? Diejenigen, die es fordern, sind doch eh "emanzipiert" genug, um sich von Rom nichts vorschreiben zu lassen. Es ist eine Kirche, die in der Zeit der weltumspannenden Kommunikation nicht mehr an diesen alten (und früher durchaus sinnvollen) Strukturen festhalten sollte. Es entscheidet doch sowieso jeder selbst darüber wie weit und in welcher Form er sich in dieser "Einen Kirche" verwurzeln möchte und kann.

 

Zölibat

Ich bin für den Zölibat. Allerdings auch für reifere Priester. Von mir aus seltenere, dafür aber wohlüberlegte und reife Entscheidungen. Vielleicht ein paar Jahre Klosterleben, eine Art Noviziat vor der Weihe.

 

Schwangerschaftsabbruch

Was soll denn noch alles von der Kirche "erlaubt" werden? Eine Berlusconi-Kirche. Wir bauen einen Scheiß und ändern dann die Gesetze.

 

sonstiges (bitte in einem Post angeben was)

Die genannten Punkte lenken m.M.n. alle von den wahren Deffiziten ab.

Ich fordere die sofortige Exkommunikation von turnschuhtragenden, blonden Meerschweinchenzüchtern. Dann gehts wirklich weiter mit der Kirche. :huh:

(Lebendigkeit, Gelassenheit, Glaubwürdigkeit, Begeisterung, Offenheit und Humor miteinander und mit Gott fällt mir dazu ein.)

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Ach wo zu beidem.

Das Zölibat wurde eingeführt, weil man irgendwann den Priestern die Verpflichtung auferlegt hat, täglich Messe zu feiern. Und weil man zugleich noch an den alten Vorstellungen kultischer Reinheit hing, ging sich das mit der dazu notwendigen vorgottesdienstlichen Enthaltsamkeit nicht mehr aus.

Und, nicht zu vergessen, man hat es in langem Kampf, mit äußerster Brutalität, vor allem gegen Frauen und Kinder, durchgesetzt. An der Geschichte des Zölibats klebt sehr viel Blut und keinerlei Segen.

Man sollte nicht bei Äußerlichkeiten kleben bleiben. In der Schrift steht sinngemäß ein Wort: "Wenn etwas von Gott (gewollt) ist, wird es sich durchsetzen- wenn nicht untergehen". Indem sich der Zölibat für die röm. kath. Priester durchsetzte ist es hoffentlich erlaubt, hier auch das Ja Gottes dazu zu sehen. Wenn wir den Weg der Kirche durch die Geschichte betrachten sollten wir die übernatürliche Denk- und Sichtweise nicht aus den Augen verlieren.
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Man sollte nicht bei Äußerlichkeiten kleben bleiben. In der Schrift steht sinngemäß ein Wort: "Wenn etwas von Gott (gewollt) ist, wird es sich durchsetzen- wenn nicht untergehen". Indem sich der Zölibat für die röm. kath. Priester durchsetzte ist es hoffentlich erlaubt, hier auch das Ja Gottes dazu zu sehen.
Man kann das auch umgekehrt sehen, Peter: wenn etwas auszusterben droht (in diesem Fall das zölibatäre Priestertum), ist das vielleicht ein Hinweis auf ein "Nein" Gottes zu dieser Lebensform.

 

Dann wäre das krampfhafte Festhalten daran die Weigerung, sich Gottes Willen zu fügen.

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Hallo Werner,

 

 

Und wo verbietet Jesus nochmal gleich die Kondombenutzung?

"Dies ist mein Gebot: Liebet einander wie ich euch geliebt habe!"

So tief ist der moderne Mensch in seiner Verwirrung gefallen, daß er Rammeln mit Liebe gleichsetzt!

 

Christen sollten solchen Unfug durchschauen und entlarven können.

 

 

Gruß

josef

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Und wo verbietet Jesus nochmal gleich die Kondombenutzung?

"Dies ist mein Gebot: Liebet einander wie ich euch geliebt habe!"

Netter Witz -- bloß daß es bei Joh. 13,34f. auch nicht ansatzweise um den sexuellen Ausdruck von Liebe geht:

"εντολην καινην διδωμι υμιν, ινα αγαπατε αλληλους, καθως ηγαπησα υμας, ινα και υμεις αγαπατε αλληλους, εν τουτω γνωσονται παντες, οτι εμοι μαθηται εστε, εαν αγαπην εχητε εν αλληλοις" (NT, Scrivener 1894)

"mandatum novum do vobis, ut diligatis invicem, sicut dilexi vos, ut et vos diligatis invicem, in hoc cognoscent omnes, quia mei discipuli estis, si dilectionem habueritis ad invicem." (Vulgata)

Im GriechischenUrtext geht 's um das Verb agapân (von Hieronymus mit lat. diligere/dilectio übersetzt) -- und daß agapé das Ursprungswort für den christlichen Begriff der caritas ist, dürfte hinlänglich bekannt sein.

 

Sorry, diese Korinthenkackerei mußte jetzt sein. :huh:

Du darfst deine Korinthen wieder wegpacken.

Ich weiss ganz genau wie die Stelle gemeint ist.

Das Jesuszitat war eine Antwort auf ein Posting, indem es hiess, daß (nur) derjenige Jesus liebe, der seine Gebote inklusive Kondomverbot halte.

Also bitte meine Postings nächstens im Zusammenhang lesen!

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Man sollte nicht bei Äußerlichkeiten kleben bleiben. In der Schrift steht sinngemäß ein Wort: "Wenn etwas von Gott (gewollt) ist, wird es sich durchsetzen- wenn nicht untergehen". Indem sich der Zölibat für die röm. kath. Priester durchsetzte ist es hoffentlich erlaubt, hier auch das Ja Gottes dazu zu sehen.

Man kann das auch umgekehrt sehen, Peter: wenn etwas auszusterben droht (in diesem Fall das zölibatäre Priestertum), ist das vielleicht ein Hinweis auf ein "Nein" Gottes zu dieser Lebensform.

 

Dann wäre das krampfhafte Festhalten daran die Weigerung, sich Gottes Willen zu fügen.

 

Zölibat ist kein Gottesgebot. Dass die Ehelosigkeit um Christi willen "auszusterben" droht kann ich nicht so sehen. Schau mal in die Klöster wo Mönche oder Nonnen die Ehelosigkeit um Christi willen leben! Da kann von Aussterben keine Rede sein. Was auszusterben droht ist allerdings in manchen Ländern der lebendige, christliche Glaube. Und ich sehe persönlich im Unverständnis gegenüber dem Zölibat eines der Zeichen dafür.
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Und wo verbietet Jesus nochmal gleich die Kondombenutzung?

 

 

Werner

Wo konstituiert Jesus noch mal gleich Pfarrgemeinderäte?

Und wo wird unter Berufung auf Gottes Gebote die Institution von Pfarrgemeinderäten befohlen?

 

Werner

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Und wo verbietet Jesus nochmal gleich die Kondombenutzung?

 

 

Werner

Wo konstituiert Jesus noch mal gleich Pfarrgemeinderäte?

Und wo wird unter Berufung auf Gottes Gebote die Institution von Pfarrgemeinderäten befohlen?

 

Werner

 

Wo regelt Jesus wie viele Stunden Fernsehen man am Tag schauen darf? Und was? :huh:

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Ich behaupte, man kann sehr wohl eine richtigen, echten, tiefen Glauben haben und trotzdem Kondome benutzen.
Man kann theoretisch auch im Ehebruch leben und einen starken, tiefen Glauben haben.

Wie ich weiter schrieb: "und hat die Liebe nicht". Dagegen wird sich ein Ehebruch messen lassen müssen.

 

Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun.
Wie im Jakobusbrief geschrieben steht- ist der "Glaube ohne Werke tot". Und genau dieser Zwiespalt den es zwischen Theorie und Praxis leider allzu oft gibt ist den Suchenden ein Ärgernis. Jesus nannte es: Wasser predigen und Wein trinken.

Mit den Werken ist allerdings etwas anderes gemeint als das Nichtbenutzen von Kondomen....

 

Und wer Kondome ablehnt, immer keusch ist, in allen Sittenfragen dem Papst auf's Wort folgt "aber hat die Liebe nicht", der ist....... (siehe Paulus)
Auch dazu sagt uns Jesus: "Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es der mich liebt."

Und wo verbietet Jesus nochmal gleich die Kondombenutzung?

"Dies ist mein Gebot: Liebet einander wie ich euch geliebt habe!"

 

Werner

Hat Jesus uns tatsächlich so sehr mit Kondom geliebt, daß sich dies zur Nachahmung empfehlen würde?

Es stimmt mich wirklich traurig, wenn ich sehe, wie viele Menschen offenbar intellektuell nicht in der Lage sind, auch nur einen einzigen Satz im Zusammenhang zu lesen und zu verstehen.

Leider versuchen genau die gleichen Menschen anderen Menschen den Weg zum Heil zu erklären, weil sie überzeugt sind, daß nur sie allein in der Lage wären, diesen richtig erkennen zu können.

O sancta simplicitas.

 

Werner

PS: Du bist ja offensichtlich nicht der Einzige. Umso schlimmer.

bearbeitet von Werner001
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Hallo Halt aus,

 

 

Das Zölibat kann - frei nach Paulus - die Lebensform für diejenigen sein, die sich ganz für Gott einsetzen wollen und deshalb freiwillig auf die Ehe verzichten. Aber ich denke man kann am Zölibat nicht festmachen, ob jemand zum Priester geeignet ist oder nicht.

Du meinst, der Priester brauche sich nicht ganz für GOTT einzusetzen?

 

Da hat JESUS CHRISTUS in Lukas 14,25, 33-35 was Anderes verkündet:

·26 Wenn jemand zu MIR kommt und haßt nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht MEIN Jünger sein.

...

·33 So auch jeder unter euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht MEIN Jünger sein.

 

·34 Das Salz ist etwas Gutes; wenn aber das Salz nicht mehr salzt, womit soll man würzen?

·35 Es ist weder für den Acker noch für den Mist zu gebrauchen, sondern man wird's wegwerfen.

Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Gruß

josef

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Die Stärkung der Ortskirchen hätte idT was und eine Anpassung der Zölbatsregelungen wäre auch nett (Priesterinnen halte ich für ebenso nebensächlich wie ich die Ehe für Homosexuelle für unmöglich halte), aber ich sehe einen viel entscheidenderen Punkt, der sich imho ändern müsste: der in manchen Ebenen verbreitete Legalismus wirkt mMn mit Abstand am blockierensten.

 

Die Kirche hat drei Aufgaben: Caritas, Liturgie und Verkündigung. Von Rechtsprechung, Disziplinierung, etc. war eigentlich nicht die Rede.

Demnach ziehst Du eine folgenlose Verkündigung vor, damit es ja nicht zu einer "Disziplinierung" kommt?
Kommt drauf an, worin die Disziplinierung besteht, wofür sie verhängt wird und wie sie durchgesetzt werden soll.

 

Was ich allerdings für katastrophal halte, ist Disziplinierungsmaßnahmen zum selbstverständlichen Teil der Verkündigung werden zu lassen.

 

Btw: natürlich erwarte ich von der Verkündigung Folgen. Allerdings erwarte ich ein mehr an Glauben und nicht ein weniger an Gläubigen.

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Dass die Ehelosigkeit um Christi willen "auszusterben" droht kann ich nicht so sehen. Schau mal in die Klöster wo Mönche oder Nonnen die Ehelosigkeit um Christi willen leben! Da kann von Aussterben keine Rede sein.
:huh: Ich war der Meinung, du sprachst vom Pflichtzölibat für katholische Priester.....
Was auszusterben droht ist allerdings in manchen Ländern der lebendige, christliche Glaube. Und ich sehe persönlich im Unverständnis gegenüber dem Zölibat eines der Zeichen dafür.
Das Unverständnis für den Pflichtzölibat als Zeichen für die Abnahme des lebendigen Glaubens????

Irgendwie müssen wir beide was anderes unter "lebendigem Glauben" verstehen.

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Ich war der Meinung, du sprachst vom Pflichtzölibat für katholische Priester.....
Liebe Susanne! Anläßlich der Fragen ad "Kirche" habe ich auch einige allgemeine Äußerungen zum Zölibat getätigt.
Das Unverständnis für den Pflichtzölibat als Zeichen für die Abnahme des lebendigen Glaubens????

Irgendwie müssen wir beide was anderes unter "lebendigem Glauben" verstehen.

Dann will ich gerne konkretisieren: Es geht nicht nur um den Pflichtzölibat, sondern um den Zölibat als solchen: Die Ehelosigkeit um Christi willen ermöglicht es dem ehelos Lebenden sich ganz dem Reich Gottes zu widmen. Der katholische Priester ist von seiner Berufung her angehalten, Gott mit ganzer Hingabe zu dienen- und sich in diesem heiligen Dienst vielen Menschen zuzuwenden. Das intensive und freie Wirken für Gott, die Verfügbarkeit für die Menschen und ihre Nöte ist einem ehelos lebenden Priester (wenn er seinen priesterlichen Dienst ernst nimmt) leichter möglich, wenn er ehelos und ungebunden lebt. Ohne eine intensive Liebe zu Gott und eine starke Beziehung zu Gott läßt sich die Ehelosigkeit um Christi willen aber nicht verwirklichen. Und ohne eine übernatürliche Denk- und Sichtweise ist der Zölibat ein Unding, und wird als Verkürzung des menschlichen Lebens gesehen. (Das wirst du bei Diskussionen zum Thema Zölibat sicher schon bemerkt haben). Da der Glaube meiner Meinung nach nicht sehr stark und lebendig ist - vor allem in den Ländern, wo der Wohlstand regiert - (das hat z.B. auch P. Werenfried van Straaten mit Schmerz beobachtet) - ist es mir verständlich, dass das Verständnis für die Ehelosigkeit und den Zölibat allgemein fehlt - und man daher meint, es wäre eine "Lösung" wenn man die Priester endlich heiraten ließe oder wenigstens den Zölibat für Priester frei stellt. Ich halte das für keine wirkliche Lösung von Problemen. bearbeitet von Mariamante
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Zölibat ist kein Gottesgebot.

Zustimmung.

Dass die Ehelosigkeit um Christi willen "auszusterben" droht kann ich nicht so sehen. Schau mal in die Klöster wo Mönche oder Nonnen die Ehelosigkeit um Christi willen leben! Da kann von Aussterben keine Rede sein. Was auszusterben droht ist allerdings in manchen Ländern der lebendige, christliche Glaube. Und ich sehe persönlich im Unverständnis gegenüber dem Zölibat eines der Zeichen dafür.

Wo sind diese Klöster, in denen so viel Lebendigkeit zu finden ist?

Wo steigen die Mitgliedszahlen?

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Zölibat ist kein Gottesgebot.

Zustimmung.

Dass die Ehelosigkeit um Christi willen "auszusterben" droht kann ich nicht so sehen. Schau mal in die Klöster wo Mönche oder Nonnen die Ehelosigkeit um Christi willen leben! Da kann von Aussterben keine Rede sein. Was auszusterben droht ist allerdings in manchen Ländern der lebendige, christliche Glaube. Und ich sehe persönlich im Unverständnis gegenüber dem Zölibat eines der Zeichen dafür.

Wo sind diese Klöster, in denen so viel Lebendigkeit zu finden ist?

Wo steigen die Mitgliedszahlen?

 

Ich hab mir mal die Mühe gemacht, das Annuario Pontificio mit der Ausgabe von vor zwei Jahren zu vergleichen. Da gibt es bei einigen Orden schon interessante Bewegungen, mehr Mitglieder wurden es zB bei Prämonstratensern, Deutschordenspriestern, etlichen Benediktiner- und Zisterzienserkongregationen, Trappisten, Paulinern, Baladiten, melkitischen Basilianern, Franziskanerkonventualen, Franziskanerregularen, Karmelitern, Trinitariern, Theatinern, Camillianern, Caracciolinern und 62 weiteren Gemeinschaften. Grüße, KAM

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fides quaerens intellectum

 

Es sei dahingstellt, ob die Vergrösserung der Mitgliederzahl wirklich dasjenige sein kann, was sich in der Kirche ändern sollte, selbst wenn man sie als Unternehmen betrachtet (wären die Gläubigen dann die Kunden oder wie?) - aber gut, wenn Du meinst.

 

Die Evangelisierung der Völker ist von je her Ziel der Kirche gewesen.

 

Ja - dennoch frage ich mich, ob ganz oben auf der Prioritätenliste stehen kann, Mitglieder zu werben. Bzw. ob der Ansatzpunkt sinnvoll ist, ob man von der Frage ausgehen sollte: wie kriegen wir mehr Leute? Vielleicht wenden sich automatisch mehr Menschen der Kirche zu, wenn sich etwas, was auch immer, ändert.

 

Richtig, es kommt wohl niemand zum Glauben, weil er die Moralauffassung einer Kirche teilt. Umgekehrt können abweichende moralische Vorstellungen aber ein Grund sein, aus der Kirche aus- oder gar nicht erst in sie einzutreten.

 

Das hab ich auch mitbekommen. Nachvollziehen kann ich es allerdings nicht. Entweder man glaubt, oder eben nicht. Alles andere ist etwa so, als würde man sich ausbürgern lassen, wenn die SPD statt die CDU (oder umgekehrt) den Kanzler stellen würde.

 

Ich sehe das ähnlich. Es ist eigenartig, differierende Moralauffassungen ins Zentrum zu stellen und nicht den Glauben. Und wenn viele Menschen zusammenkommen - wie könnte es anders sein, als dass man sich nicht überall einig ist. Andrerseits kann ich verstehen, dass jemand, der auf der Suche ist, sich vorschnell wieder abwendet. Ganz einfach, weil ich selbst auch so meine Mühe hatte auf dem Weg zur katholischen Kirche.

 

Die AIDS-Frage auszubreiten, gehört hier wohl wirklich nicht ganz hin. Aber im Unterschied zu Dir halte ich es für möglich, dass moralische Fragen eine Rolle spielen, wenn es mit der Kirche wieder aufwärts gehen soll. Ohne inhaltlich eine Aussage machen zu wollen! Ich will keinesfalls sagen, alle konservativen Standpunkte sollten fallengelassen werden und alles wird gut.

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Ja aber das Zölibat ist ja noch nicht so alt, das wurde doch mal eingeführt da viele Päpste, Bischöfe, Kardinäle und Priester sich der Völlerei und Hurerei mit Frauen hingaben.

Das sehe ich anders: Der Zölibat wurde eingeführt, weil Gottes Geist die Verantwortlichen dazu inspirierte. (...)

Ach wo zu beidem.

Das Zölibat wurde eingeführt, weil man irgendwann den Priestern die Verpflichtung auferlegt hat, täglich Messe zu feiern. Und weil man zugleich noch an den alten Vorstellungen kultischer Reinheit hing, ging sich das mit der dazu notwendigen vorgottesdienstlichen Enthaltsamkeit nicht mehr aus.

Und, nicht zu vergessen, man hat es in langem Kampf, mit äußerster Brutalität, vor allem gegen Frauen und Kinder, durchgesetzt. An der Geschichte des Zölibats klebt sehr viel Blut und keinerlei Segen.

 

Ich hab noch einen Grund: dass die Kirche verhindern wollte, dass die Pfarreien und Kirchenämter erblich wurden. Zumindest hab ich das in den Büchern über Kirchengeschichte gelesen (irgendwelche Standardwerke aus der Stadtbibliothek). Das die Einführung des Zölibat in langem, blutigem Kampf durchgesetzt wurde, ist mir niegelnagelneu. Wikipedia spricht nur von Geldstrafen und Amtsverlust, aber auch die ist ja nicht der Weisheit letzter Schluss.

 

Andreas

 

Wenn ich das nächste Mal in unsere Stadtbücherei komme, werd ich schauen, ob das Buch, das ich vor langem gelesen habe, noch da ist, und mich um weiterführende Literatur bemühen. Was ich noch in Erinnerung habe: Der Kampf um das Zölibat setzte schon in der Spätantike ein und war verbunden mit Verschleppung von Priesterkindern aus ihrem Elternhaus, Tötung von Pfarrersfrauen, Kastrierung von verheirateten Priestern und ihrer Entfernung aus dem Amt usw.

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Wo sind diese Klöster, in denen so viel Lebendigkeit zu finden ist?

Wo steigen die Mitgliedszahlen?

Z,.B. bei den "Seligpreisungen" "Oase des Friedens", "Schwestern von der Jüngersuche Jesu" (dieser Orden wurde vor einigen Jahrzehnten durch Dr. Herbert Madinger (Wien) ins Leben gerufen. Die Kalasantiner haben übrigens auch viele Priesterberufungen. Deo gratias.
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Hallo Halt aus,

 

 

Das Zölibat kann - frei nach Paulus - die Lebensform für diejenigen sein, die sich ganz für Gott einsetzen wollen und deshalb freiwillig auf die Ehe verzichten. Aber ich denke man kann am Zölibat nicht festmachen, ob jemand zum Priester geeignet ist oder nicht.

Du meinst, der Priester brauche sich nicht ganz für GOTT einzusetzen?

 

(...)

josef

Sowas macht mich zornig. Damit er sich ganz für Gott einsetzen kann, deshalb lebt der Priester zwangsläufig zölibatär. Deswegen ist das Zölibat wahrscheinlich auch ein Sakrament, und die Ehe ist keins, oder wie seh ich das? :huh:

Da treten Bischöfe bei hochoffiziellen Gelegenheiten auf und begrüßen unter den Anwesenden erst die Honratioren aller Arten, und schließlich auch die "Brüder und Schwestern des gottgeweihten Lebens" und meinen damit uns Eheleute ausdrücklich nicht, der Teufel soll's holen.

Ich bin seit bald 40 Jahren verheiratet und durch allerlei Höhen und Tiefen gegangen, habe zusammen mit meiner Frau drei eigene und ein angenommenes Kind großgezogen, und heute bin ich damit beschäftigt, meiner krank gewordenen Partnerin das Leben möglichst erträglich zu gestalten. Ich lass mir von einem dahergelaufenen Zölibatären nicht nachsagen, ich führte kein gottgeweihtes Leben und ich setzte mich nicht ganz für IHN ein. Ich repräsentiere IHN, zusammen mit meiner Frau. :lol:

Das Leben in einer Klostergemeinschaft ist was völlig anderes und hat mit der Zölibatsdebatte überhaupt nichts zu tun.

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Hallo Christen,

 

 

Eigentlich kann jeder vernunftbegabte Mensch unschwer erkennen, was es mit der Kirche als Unternehmung auf sich hat:

1. Die Kirche ist eine Unternehmung GOTTES, unseres VATERS, um den Menschen, SEIN geliebtes Kind aus seiner Vefallenheit an das Böse zu retten.

Die Kirche ist k e i n Folkloreverein zur Pflege seelischen Wohlbefindens.

Die Kirche ist k e i n Tempel, in dem Priester Opferhandlungen veranstalten um GOTT gnädig zu stimmen. GOTT, unser VATER ist uns Menschen schon seit jeher gnädig gestimmt. Die Neue Liturgie ist im Irrtum weil sie den Altar als Opferaltar mit dem Priester als handelnde Hauptperson versteht.

 

2. JESUS CHRISTUS ist der HERR der Kirche die ER auf Petrus und seine Nachfolger die Päpste baut.

- Der HEILIGE GEIST ist der Direktor und Leiter der Kirche JESU CHRISTI.

- Der Papst ist SEIN treuer Diener - wenn man so will, der Vizedirektor und Geschäftsführer.

- Alle Christen die im Unternehmen "Kirche" Funktionen ausüben, sind
Angestellte
des HEILIGEN GEISTES: Die Bischöfe sind Gebietsleiter, die Pfarrer die Filialisten. Laien sind vom Bischof angestellte Helfer des Pfarrers.

 

Es ist offensichtlich, daß Demokratie im Unternehmen "Kirche" nichts zu suchen hat. Genausowenig wie in jeder weltlichen Firma.

Pfarrgemeinderatswahlen sind ein, das Unternehmen Kirche schwer gefährdendes Greuel.

 

3. Alle Angestellten des Unternehmens Kirche sind weisungsgebunden und haben die Pflicht dem HEILIGEN GEIST und SEINEM Stellvertreter, dem Papst in Treue zu gehorchen.

Es ist unternehmensschädigend wenn Kirchenfunktionäre die Weisungen des Papstes mißachten und machen was sie gerade wollen.

Zumindest die Kirchenfunktionäre sind zur Einmütigkeit, Übereinstimmung und Einheit mit dem Papst verpflichtet. Ihre Privatmeinung sollten sie - wie in jeder Firma - dahingestellt lassen.

Die Kirche in diesem Lande ist unübersehbar im Niedergang.

Das kommt:

Die Kirche ist im Verfall, weil die Kirchenfunktionäre hierzulande nach eigenem Gutdünken handeln. Sie wollen nicht wahrhaben daß nur der HEILIGE GEIST GOTTES und SEINE treuesten Diener, die Päpste wissen was zu tun ist damit Kirche gedeiht.

 

Die Kirchenfunktionäre müssen lernen dem HEILIGEN GEIST wirklich zu gehorchen!

 

Der Wille des HEILIGEN GEISTES ist jedem Christen der auf den HEILIGEN GEIST hört, offensichtlich:

° Die Kirche muß den Menschen auf eine Weise sagen die die Menschen zu verstehen vermögen, was Sache JESU CHRISTI ist.

Nach wie vor sind die Menschen - wenn nicht als Jugendliche, dann als reife lebenserfahrene Menschen - auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. JESUS CHRISTUS offenbart ihn. Die Kirche muß es den Menschen nur klarmachen.

 

° Die Kirche muß den Zusammenhang zwischen den existenziellen Lebensfragen des Menschen und den Lehren JESU CHRISTI aufzeigen. Untragbar, daß glaubensentfremdete Menschen den Eindruck haben:
"Die Kirche sagt mir nichts und gibt mir nichts".

Es genügt nicht, nach Katechismusart zu verkünden w a s ist - die Kirche muß auch offenlegen w a r u m es so ist. Einfach und klar. Auf 10-20 Zeilen erklärt. Daran fehlt es. Da hat die Theologie schlimm versagt.

 

° Die Feier der Heiligen Messe muß so gestaltet werden daß Kindern, Jugendlichen und Nichtchristen, JESUS CHRISTUS als Hauptperson der Meßfeier und SEINE Anwesenheit als Grund der Feier augenfällig werden.

 

° Die Kirche muß Rede und Antwort geben. Sie muß alle Diffamierungen des Glaubens knapp und treffend widerlegen. Die Menschen warten darauf daß die Kirche antwortet. Die Kirche muß Stellung nehmen.

 

° Kritik, egal von wem sie kommt, muß sorgfältig auf Wahrheitsgehalt geprüft werden. Mißstände müssen nach Kräften und umgehend beseitigt werden.

 

° Die einfachen Gläubigen müssen, um in Diskussionen mit Kirchenkritikern bestehen und ihren Glauben glaubhaft bezeugen zu können, mit Gegenargumenten versorgt werden - ohne erst Theologie studieren zu müssen.

Im Gegensatz zu Welt, zwingt der HEILIGE GEIST GOTTES keinen Kirchenfunktionär zum Gehorsam - den Gehorsam muß ein Jeder selbst und allein aufbringen.

 

Nur der Gehorsam zum HEILIGEN GEIST rettet die Christenheit vor dem Verfall.

 

 

Gruß

josef

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(...)Es geht nicht nur um den Pflichtzölibat, sondern um den Zölibat als solchen: Die Ehelosigkeit um Christi willen ermöglicht es dem ehelos Lebenden sich ganz dem Reich Gottes zu widmen. Der katholische Priester ist von seiner Berufung her angehalten, Gott mit ganzer Hingabe zu dienen- und sich in diesem heiligen Dienst vielen Menschen zuzuwenden. Das intensive und freie Wirken für Gott, die Verfügbarkeit für die Menschen und ihre Nöte ist einem ehelos lebenden Priester (wenn er seinen priesterlichen Dienst ernst nimmt) leichter möglich, wenn er ehelos und ungebunden lebt. (...) - und man daher meint, es wäre eine "Lösung" wenn man die Priester endlich heiraten ließe oder wenigstens den Zölibat für Priester frei stellt. Ich halte das für keine wirkliche Lösung von Problemen.

Nein, Himmelherrgottnocheinmal! :huh:

Der Zölibat ermöglicht die Ganzhingabe an das Reich Gottes nicht mehr als das Leben in einer sakramentalen Ehe. Und jeder Getaufte ist "von seiner Berufung her angehalten, Gott mit ganzer Hingabe zu dienen- und sich in diesem Dienst vielen Menschen zuzuwenden."

Und dem ehelos lebenden Priester ist das in keiner Weise leichter möglich, denn "Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei." (Gen 2, 18)

Und ob die Abschaffung des Pflichtzölibats eine Lösung für irgendwas ist oder nicht ist, das ist vollständig wurscht. Es ist ein unzulässiger Eingriff in die Freiheit des Heiligen Geistes, zu berufen, wen er will.

Ok. Damit ich's auch mal für mich selber klar kriege: Was mich so maßlos empört, ist die verkappte Feindseligkeit gegen den Ehestand, der sich hinter derartigen Argumentationslinien verbirgt. :lol:

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Der Zölibat ermöglicht die Ganzhingabe an das Reich Gottes nicht mehr als das Leben in einer sakramentalen Ehe.
In meinem Einsatz für das Verständnis des Zölibat ist wahrscheinlich untergegangen, dass ich die Berufung zur Ehe nicht als minderwertiger ansehe. Daher wiederhole ich: Dort wo die Treue in der Ehe gelebt wird und Berufung eines Menschen gehört, dort kann er genau so heilig werden wie jener, der den Zölbat ernsthaft lebt und die Ganzhingabe an Gott in dieser Berufung.

 

Und jeder Getaufte ist "von seiner Berufung her angehalten, Gott mit ganzer Hingabe zu dienen- und sich in diesem Dienst vielen Menschen zuzuwenden."

Und dem ehelos lebenden Priester ist das in keiner Weise leichter möglich, denn "Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei." (Gen 2, 18)

Der Priester ist von seinem Stand als Hirte und Diener der Diener Christi berufen VIELEN zu dienen- d.h. einer ganzen Pfarrgemeinde. Dazu ist ein Verheirateter NICHT berufen. Es ist daher für mich verständlich, dass der Priester nicht nur weil er den ehelos lebenden Jesus "verkörpert" "darstellt" ein "alter Christus" sein sollte ehelos lebt, sondern auch aus seiner Art der Hingabe an das Reich Gottes, die Verkündigung des Evangeliums.

 

Und ob die Abschaffung des Pflichtzölibats eine Lösung für irgendwas ist oder nicht ist, das ist vollständig wurscht. Es ist ein unzulässiger Eingriff in die Freiheit des Heiligen Geistes, zu berufen, wen er will.
Es ist eine unzulässige Forderung, wenn diese oder jene Gruppe von der Kirche fordert, sie müsse andere Voraussetzungen für den "Amtspriester" herbeischaffen- und "Erleichtungern" auch im Sinne der Änderung der derzeit bestehende Zölibatsverpflichtung.
Ok. Damit ich's auch mal für mich selber klar kriege: Was mich so maßlos empört, ist die verkappte Feindseligkeit gegen den Ehestand, der sich hinter derartigen Argumentationslinien verbirgt.
Den Ärger verstehe ich. Wenn ich die Ehelosigkeit um Christi willen hoch schätze- so bitte ich Dich zu verstehen dass ich es nicht tue um die Ehe abzuwerten.
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Hallo Gabriele,

 

 

Wo sind diese Klöster, in denen so viel Lebendigkeit zu finden ist?

Wo steigen die Mitgliedszahlen?

In Europa nicht.

Aber weltweit.

zB. Bei den "Missionaren der Nächstenliebe", dem Orden den Mutter Teresa gegründet hat.

 

 

Gruß

josef

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Der Zölibat ermöglicht die Ganzhingabe an das Reich Gottes nicht mehr als das Leben in einer sakramentalen Ehe.
In meinem Einsatz für das Verständnis des Zölibat ist wahrscheinlich untergegangen, dass ich die Berufung zur Ehe nicht als minderwertiger ansehe. Daher wiederhole ich: Dort wo die Treue in der Ehe gelebt wird und Berufung eines Menschen gehört, dort kann er genau so heilig werden wie jener, der den Zölbat ernsthaft lebt und die Ganzhingabe an Gott in dieser Berufung.

(...)

 

Heiliger. Denn die Ehe ist ein Sakrament, und das Zölibat ist keins. Ich bestehe auf dieser Unterscheidung.

Und dass Eheleute nicht zum Dienst an "vielen" berufen seien, das ist Schmafu. Wieso nicht? Jedes Sakrament bedeutet Dienst an der Gemeinde, oder es ist keins.

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