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Und führe uns nicht in Versuchung


Gabriele

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Und führe uns nicht in Versuchung

 

 

Liebe Forengemeinde,

 

was ist unter einer Versuchung denn zu verstehen?

Etwas, das wir vermeiden sollten, weil es uns letzten Endes nicht gut tut, obwohl - und das ist ja das Verführerische daran - es erst mal so schön und begehrenswert aussieht.

Da ist es besser, gar nicht erst in diese Versuchung geführt zu werden, anstatt mit viel Mühe und Kraft dieser Versuchung widerstehen zu müssen.

 

Aber warum die Bitte, von Gott nicht in Versuchung geführt zu werden?

Werden Menschen denn von Gott in Versuchung geführt?

Oder muß man sich das eher im Sinne von "... und führe uns in der Versuchung" denken, wie manche Theologen meinen?

 

Ist es nicht der Teufel, der die Menschen in Versuchung führt, oder zumindest in Versuchung führen will? Müsste die Bitte nicht besser lauten: "... und lass nicht zu, dass der Teufel uns in Versuchung führt"?

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Und führe uns nicht in Versuchung

 

war das nicht der Teil, den Roger Schutz immer ausgelassen hat?

Das weiß ich nicht.

Hast Du da nähere Informationen?

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Gerlinde Blosche

 

Und führe uns nicht in Versuchung

 

 

Liebe Forengemeinde,

 

was ist unter einer Versuchung denn zu verstehen?

Etwas, das wir vermeiden sollten, weil es uns letzten Endes nicht gut tut, obwohl - und das ist ja das Verführerische daran - es erst mal so schön und begehrenswert aussieht.

Da ist es besser, gar nicht erst in diese Versuchung geführt zu werden, anstatt mit viel Mühe und Kraft dieser Versuchung widerstehen zu müssen.

 

Aber warum die Bitte, von Gott nicht in Versuchung geführt zu werden?

Werden Menschen denn von Gott in Versuchung geführt?

Oder muß man sich das eher im Sinne von "... und führe uns in der Versuchung" denken, wie manche Theologen meinen?

 

Ist es nicht der Teufel, der die Menschen in Versuchung führt, oder zumindest in Versuchung führen will? Müsste die Bitte nicht besser lauten: "... und lass nicht zu, dass der Teufel uns in Versuchung führt"?

 

Liebe Grüße, Gabriele

Einen recht angenehmen Morgen liebe Gabriele,

vielleicht ist diese Vaterunserbitte so zu verstehen, dass Gott mich nicht über meine Kräfte auf die Probe stellen soll. Das Leben verlangt uns viele Entscheidungen ab und manchmal weiß man nicht was man tun soll, damit man in den Augen Gottes richtig handelt. Manchmal denkt man sich , dass Gott einem in so einer Situation einer wichtigen Entscheidung prüft und man möchte sich lieber nicht entscheiden müssen. Aber sich darum herumdrücken ist auch oft ein Zeichen von Schwäche oder mangelndes Vertrauen in Gott.

Was die Versuchungen zum Bösen anbelangt, die wir dem Teufel zuschreiben, bitten wir in der anschließenden Vaterunserbitte uns davor zu bewahren (sondern erlöse uns von dem Bösen).

Liebe Grüße

Gerlinde

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Der versuchende Gott

 

Führe uns nicht in Versuchung,

aber bitte, suche uns!

Suche uns,

weil wir dich nicht alleine finden,

führe uns in der Versuchung,

die Suche nach dir aufgeben zu wollen.

Versuche michin meiner Verirrung auf der Suche nach dir,

möchte dich suchen, versuchen,

du Brot des Lebens,

Quelle der Freude,

Salz der Erde,

möchte dich kosten,

koste es, was es wolle.

 

 

[von mir selber :huh: in H.Pawlowski(Hrsg.); Mein persönliches Vaterunser. Auf dem Weg zu einer Glaubenssprache von heute/entstanden im Rahmen einer Aktion von Publik-Forum zum Drewermann-Dossier "Jesu Glaube und das Vaterunser]

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Gerlinde Blosche
Der versuchende Gott

 

Führe uns nicht in Versuchung,

aber bitte, suche uns!

Suche uns,

weil wir dich nicht alleine finden,

führe uns in der Versuchung,

die Suche nach dir aufgeben zu wollen.

Versuche michin meiner Verirrung auf der Suche nach dir,

möchte dich suchen, versuchen,

du Brot des Lebens,

Quelle der Freude,

Salz der Erde,

möchte dich kosten,

koste es, was es wolle.

 

 

[von mir selber :huh: in H.Pawlowski(Hrsg.); Mein persönliches Vaterunser. Auf dem Weg zu einer Glaubenssprache von heute/entstanden im Rahmen einer Aktion von Publik-Forum zum Drewermann-Dossier "Jesu Glaube und das Vaterunser]

Liebe Angelika, zunächst danke , dass Du uns an Deinem Gebet teilhaben lässt.

Ich bleibe logischerweise an der ersten Zeile "hängen". Darf ich das "Führe uns nicht in Versuchung" so deuten: "Prüfe uns nicht zu sehr".

Die anderen Zeilen sind mir klar. Besonders spricht mich auch an:"Führe uns in der Versuchung, die Suche nach Dir aufgeben zu wollen." Aus den letzten Zeilen spricht so eine tiefe Sehnsucht.

Danke für Dein sehr ansprechendes Gebet.

Liebe Grüße

Gerlinde

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Gerlinde Blosche

Hallo Ihr Lieben,

jetzt bin ich mal ganz frech und wandle diese Vaterunserbitte "und führe uns nicht in Versuchung" etwas um, weil ich so wie sie dasteht immer noch nicht damit zurechtkomme.

Wie wär es denn damit:"Lass mich in den Versuchungen des Lebens nicht allein!"

Einen gelungenen Tag

Gerlinde

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Hallo Ihr Lieben,

jetzt bin ich mal ganz frech und wandle diese Vaterunserbitte "und führe uns nicht in Versuchung" etwas um, weil ich so wie sie dasteht immer noch nicht damit zurechtkomme.

Wie wär es denn damit:"Lass mich in den Versuchungen des Lebens nicht allein!"

Einen gelungenen Tag

Gerlinde

Liebe Gerlinde: Wie gesagt- sehr aufmerksam. Die Bitte " führe uns nicht in Versuchung" klingt etwas falsch. Es wäre interessant, wie das in anderen Sprachen formuliert ist. Ich halte es auch besser z.B. zu formulieren: "Laß nicht zu, dass wir in der Versuchung fallen" oder zumindest "Führe uns nicht in die Versuchung". ...gemäß Jakobusbrief ist es ja nicht Gott, der in Versuchung führt- sondern es sind unsere eigenen verkehrten Neigungen, die etwas zur Versuchung machen. bearbeitet von Mariamante
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Gerlinde Blosche
Hallo Ihr Lieben,

jetzt bin ich mal ganz frech und wandle diese Vaterunserbitte "und führe uns nicht in Versuchung" etwas um, weil ich so wie sie dasteht immer noch nicht damit zurechtkomme.

Wie wär es denn damit:"Lass mich in den Versuchungen des Lebens nicht allein!"

Einen gelungenen Tag

Gerlinde

Liebe Gerlinde: Wie gesagt- sehr aufmerksam. Die Bitte " führe uns nicht in Versuchung" klingt etwas falsch. Es wäre interessant, wie das in anderen Sprachen formuliert ist. Ich halte es auch besser z.B. zu formulieren: "Laß nicht zu, dass wir in der Versuchung fallen" oder zumindest "Führe uns nicht in die Versuchung". ...gemäß Jakobusbrief ist es ja nicht Gott, der in Versuchung führt- sondern es sind unsere eigenen verkehrten Neigungen, die etwas zur Versuchung machen.

Lieber Mariamante,

die Versuchung ist zu groß, so dass ich jetzt meine Arbeit liegen lasse und Dir antworte. Jawohl, der Urtext des "Vaterunser" muss her. Ich glaube Elima findet den bestimmt.

Deine Formulierung, "lass nicht zu, dass wir in der Versuchung fallen" gefällt mir auch gut.

Danke und liebe Grüße

Gerlinde

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Oder muß man sich das eher im Sinne von "... und führe uns in der Versuchung" denken, wie manche Theologen meinen?

 

 

 

war das nicht der Teil, den Roger Schutz immer ausgelassen hat?

 

 

 

Einen recht angenehmen Morgen liebe Gabriele,

vielleicht ist diese Vaterunserbitte so zu verstehen, dass Gott mich nicht über meine Kräfte auf die Probe stellen soll.

 

 

Hallo Ihr Lieben,

jetzt bin ich mal ganz frech und wandle diese Vaterunserbitte "und führe uns nicht in Versuchung" etwas um, weil ich so wie sie dasteht immer noch nicht damit zurechtkomme.

Wie wär es denn damit:"Lass mich in den Versuchungen des Lebens nicht allein!"

Einen gelungenen Tag

Gerlinde

 

Ich halte es auch besser z.B. zu formulieren: "Laß nicht zu, dass wir in der Versuchung fallen" oder zumindest "Führe uns nicht in die Versuchung". ...gemäß Jakobusbrief ist es ja nicht Gott, der in Versuchung führt- sondern es sind unsere eigenen verkehrten Neigungen, die etwas zur Versuchung machen.

 

Ein paar kleine Wörtchen und so viele Interpretationen und Sichtweisen!

Ich wollte gerade in meiner Synopse nachschauen, die eine Übersetzung eng am Originaltext hat (Neues Münchner Testament), aber ich finde sie nicht. Und ich werde jetzt nicht der Versuchung nachgeben, meine Arbeit zu vernachlässigen, um sie zu suchen - warten wir also auf Fachleute, die fundiert etwas zu den Originalworten sagen können.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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hallo Peter

 

Liebe Gerlinde: Wie gesagt- sehr aufmerksam. Die Bitte " führe uns nicht in Versuchung" klingt etwas falsch. Es wäre interessant, wie das in anderen Sprachen formuliert ist. Ich halte es auch besser z.B. zu formulieren: "Laß nicht zu, dass wir in der Versuchung fallen" oder zumindest "Führe uns nicht in die Versuchung". ...gemäß Jakobusbrief ist es ja nicht Gott, der in Versuchung führt- sondern es sind unsere eigenen verkehrten Neigungen, die etwas zur Versuchung machen.

 

du magst das zwar für besser halten zu formulieren "Lass nicht zu, dass wir in der Versuchung fallen" oder "Führe uns nicht in die VErsuchung", das ist und bleibt aber definitiv sinnentstellend.

Mir geht es ja auch so, dass ich mich sehr schwer mit einem Gott anfreunden kann, der mich in VErsuchung führt, aber wir kommen nicht umhin, dass JEsus uns das VAterunser gerade in dieser Formulierung lehrt.

Ich habe gerade in "Das Jüdische Neue TEstament" von David H.Stern nachgelesen. Dieses NT ist eine Übersetzung des NT, das seiner jüdischen Herkunft Rechnung trägt, wie es wortwörtlich im Titelblatt heißt. DAvid H. Stern ist Jude und kam 1972 zum Glauben an Jesus Christus. Er übersetzt diskutierte FOrmulierung folgendermaßen:

 

"Und führe uns nicht in schwere PRüfung"

 

das nimmt der SChärfe der uns gängigen Formulierung "Und führe uns nicht in VErsuchung" im Grunde nichts. Es bleibt uns von JEsus Christus ein Gott vorgestellt, der uns nicht immer nur Gutes tut.

ICh befürfchte, dass unser Problem mit dem Begriff VErsuchung nur ein dualistisches Weltbild im Hinterkopf ist. Denn schließlich haben wir als den VErsucher ja den Teufel ausgemacht, und das in einer WEise, als habe Gott damit nichts zu tun. Dass diese Vorstellung nicht stimmt, müsste uns eigentlich schon das Buch Hiob zeigen. Klar, da wird zwar oberflächlich besehen Hiob vom Teufel versucht, der erlegt ihm die PRüfungen auf, die ihn in die VErsuchung führen könnten, vom Glauben abzufallen, aber kein anderer als Gott ist es, der dem Teufel die ERlaubnis für dieses Führen in VErsuchung gibt.

 

alles Liebe

 

Angelika

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Gerlinde Blosche
hallo Peter

 

Liebe Gerlinde: Wie gesagt- sehr aufmerksam. Die Bitte " führe uns nicht in Versuchung" klingt etwas falsch. Es wäre interessant, wie das in anderen Sprachen formuliert ist. Ich halte es auch besser z.B. zu formulieren: "Laß nicht zu, dass wir in der Versuchung fallen" oder zumindest "Führe uns nicht in die Versuchung". ...gemäß Jakobusbrief ist es ja nicht Gott, der in Versuchung führt- sondern es sind unsere eigenen verkehrten Neigungen, die etwas zur Versuchung machen.

 

du magst das zwar für besser halten zu formulieren "Lass nicht zu, dass wir in der Versuchung fallen" oder "Führe uns nicht in die VErsuchung", das ist und bleibt aber definitiv sinnentstellend.

Mir geht es ja auch so, dass ich mich sehr schwer mit einem Gott anfreunden kann, der mich in VErsuchung führt, aber wir kommen nicht umhin, dass JEsus uns das VAterunser gerade in dieser Formulierung lehrt.

Ich habe gerade in "Das Jüdische Neue TEstament" von David H.Stern nachgelesen. Dieses NT ist eine Übersetzung des NT, das seiner jüdischen Herkunft Rechnung trägt, wie es wortwörtlich im Titelblatt heißt. DAvid H. Stern ist Jude und kam 1972 zum Glauben an Jesus Christus. Er übersetzt diskutierte FOrmulierung folgendermaßen:

 

"Und führe uns nicht in schwere PRüfung"

 

das nimmt der SChärfe der uns gängigen Formulierung "Und führe uns nicht in VErsuchung" im Grunde nichts. Es bleibt uns von JEsus Christus ein Gott vorgestellt, der uns nicht immer nur Gutes tut.

ICh befürfchte, dass unser Problem mit dem Begriff VErsuchung nur ein dualistisches Weltbild im Hinterkopf ist. Denn schließlich haben wir als den VErsucher ja den Teufel ausgemacht, und das in einer WEise, als habe Gott damit nichts zu tun. Dass diese Vorstellung nicht stimmt, müsste uns eigentlich schon das Buch Hiob zeigen. Klar, da wird zwar oberflächlich besehen Hiob vom Teufel versucht, der erlegt ihm die PRüfungen auf, die ihn in die VErsuchung führen könnten, vom Glauben abzufallen, aber kein anderer als Gott ist es, der dem Teufel die ERlaubnis für dieses Führen in VErsuchung gibt.

 

alles Liebe

 

Angelika

Liebe Angelika,

danke für Deine Denkanstöße!

ist es nicht oft der Mensch selbst, der in seiner Freiheit das "Böse" verursacht, indem er sich vom "Guten" abwendet? (abgesehen von dem "Schlimmen" das der Mensch nicht verursacht, worauf ich keine Antwort finde)

Es bleibt mir momentan nichts übrig als die letzte Vaterunserbitte zu sprechen "sondern erlöse uns von dem Bösen" im Glauben, dass Gott in Christus letztendlich das widergöttliche Böse besiegt hat.

Liebe Grüße

Gerlinde, die nur nach einer Antwort ringt !

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du magst das zwar für besser halten zu formulieren "Lass nicht zu, dass wir in der Versuchung fallen" oder "Führe uns nicht in die VErsuchung", das ist und bleibt aber definitiv sinnentstellend.
Lies im Jakobusbrief 1, 13 f : "Keiner sage, wenn er versucht wird: Ich werde ovn Gott versucht. Gott kann nicht zum Bösen versucht werden, und er versucht auch selbst niemand. Vielmehr wird jeder, der versucht wird, von der eigenen Begierlichkeit gereizt und gelockt. Das ist m.E: deutlich genug -und ist Wort der Schrift.

 

Mir geht es ja auch so, dass ich mich sehr schwer mit einem Gott anfreunden kann, der mich in VErsuchung führt, aber wir kommen nicht umhin, dass JEsus uns das VAterunser gerade in dieser Formulierung lehrt.
Und wie kommst du damit zurecht, dass die obigen Worte der Bibel einer solchen Formulierung widersprechen?
Es bleibt uns von JEsus Christus ein Gott vorgestellt, der uns nicht immer nur Gutes tut.
Gott tut uns prinzipiell nur Gutes- aber wir verstehen es nicht. Wer uns nicht Gutes tut, ist der Widersacher. Und ich vermute, dass wir die Einflüsse, die auf uns einströmen manchmal verwechselt. Dualismus sehe ich darin keinen, weil Gott natürlich der Höchste ist und bleibt- aber in seiner Größe respektiert Gott auch Entscheidungen gegen ihn.
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Liebe Gerlinde: Wie gesagt- sehr aufmerksam. Die Bitte " führe uns nicht in Versuchung" klingt etwas falsch. Es wäre interessant, wie das in anderen Sprachen formuliert ist. Ich halte es auch besser z.B. zu formulieren: "Laß nicht zu, dass wir in der Versuchung fallen" oder zumindest "Führe uns nicht in die Versuchung". ...gemäß Jakobusbrief ist es ja nicht Gott, der in Versuchung führt- sondern es sind unsere eigenen verkehrten Neigungen, die etwas zur Versuchung machen.

 

 

Hallo Peter,

 

Ich habe einmal in den mir bekannten Sprachen nachgeschaut: (Quelle

 

Griechischer Text: μή εισενέγκησ ημάς εις πειρασμόν (mé eisenénkes hemás eis peirasmón: Bring uns nicht in Versuchung)

(@Elima oder Iris: korrigiert mich, wenn hier keine Form von ήνεγκον vorliegt bzw. das nicht der Aorist von φέρω ist)

 

Auch die Übersetzungen sagen dasselbe:

Latein: Ne nos inducas in tentationem

Englisch: Lead us not into temptation

Französisch: Ne nous soumet pas à la tentation

Italienisch: Non ci indurre in tentazione

 

 

Nur Spanisch: No nos dejes caer en la tentación (Lass uns nicht in Versuchung fallen) weicht ab.

 

Auch ich tue mich schwer mit dem Gedanken, dass Gott in Versuchung führt, doch erkläre ich es mir ähnlich wie Angelika: Der Teufel hat nur so viel Macht, wie Gott ihm gibt

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Hallo Peter,

Ich habe einmal in den mir bekannten Sprachen nachgeschaut: (Quelle

 

Griechischer Text: μή εισενέγκησ ημάς εις πειρασμόν (mé eisenénkes hemás eis peirasmón: Bring uns nicht in Versuchung)

(@Elima oder Iris: korrigiert mich, wenn hier keine Form von ήνεγκον vorliegt bzw. das nicht der Aorist von φέρω ist)

 

Auch die Übersetzungen sagen dasselbe:

Latein: Ne nos inducas in tentationem

Englisch: Lead us not into temptation

Französisch: Ne nous soumet pas à la tentation

Italienisch: Non ci indurre in tentazione

 

Nur Spanisch: No nos dejes caer en la tentación (Lass uns nicht in Versuchung fallen) weicht ab.

 

Auch ich tue mich schwer mit dem Gedanken, dass Gott in Versuchung führt, doch erkläre ich es mir ähnlich wie Angelika: Der Teufel hat nur so viel Macht, wie Gott ihm gibt

Danke und Vergelts Gott für die Mühen und Hinweise. Dass Gott die Versuchung nicht von uns fern hält, sie zulässt, weil wir uns darin bewähren kann ich verstehen - das aktive Hineinführen in die Versuchung würde den Worten der Schrift (bei Jakobus) widersprechen.
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Liebe Gerlinde: Wie gesagt- sehr aufmerksam. Die Bitte " führe uns nicht in Versuchung" klingt etwas falsch. Es wäre interessant, wie das in anderen Sprachen formuliert ist. Ich halte es auch besser z.B. zu formulieren: "Laß nicht zu, dass wir in der Versuchung fallen" oder zumindest "Führe uns nicht in die Versuchung". ...gemäß Jakobusbrief ist es ja nicht Gott, der in Versuchung führt- sondern es sind unsere eigenen verkehrten Neigungen, die etwas zur Versuchung machen.

 

 

Hallo Peter,

 

Ich habe einmal in den mir bekannten Sprachen nachgeschaut: (Quelle

 

Griechischer Text: μή εισενέγκησ ημάς εις πειρασμόν (mé eisenénkes hemás eis peirasmón: Bring uns nicht in Versuchung)

(@Elima oder Iris: korrigiert mich, wenn hier keine Form von ήνεγκον vorliegt bzw. das nicht der Aorist von φέρω ist)

 

Auch die Übersetzungen sagen dasselbe:

Latein: Ne nos inducas in tentationem

Englisch: Lead us not into temptation

Französisch: Ne nous soumet pas à la tentation

Italienisch: Non ci indurre in tentazione

 

 

Nur Spanisch: No nos dejes caer en la tentación (Lass uns nicht in Versuchung fallen) weicht ab.

 

Auch ich tue mich schwer mit dem Gedanken, dass Gott in Versuchung führt, doch erkläre ich es mir ähnlich wie Angelika: Der Teufel hat nur so viel Macht, wie Gott ihm gibt

 

Außer dass sowohl das griechische als auch das lateinische Wort auch Probe, Prüfung heißen kann, habe ich keine neuen Erkenntnisse (und jetzt auch keine Zeit mehr!)

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Gerlinde Blosche

Liebe Gerlinde: Wie gesagt- sehr aufmerksam. Die Bitte " führe uns nicht in Versuchung" klingt etwas falsch. Es wäre interessant, wie das in anderen Sprachen formuliert ist. Ich halte es auch besser z.B. zu formulieren: "Laß nicht zu, dass wir in der Versuchung fallen" oder zumindest "Führe uns nicht in die Versuchung". ...gemäß Jakobusbrief ist es ja nicht Gott, der in Versuchung führt- sondern es sind unsere eigenen verkehrten Neigungen, die etwas zur Versuchung machen.

 

 

Hallo Peter,

 

Ich habe einmal in den mir bekannten Sprachen nachgeschaut: (Quelle

 

Griechischer Text: μή εισενέγκησ ημάς εις πειρασμόν (mé eisenénkes hemás eis peirasmón: Bring uns nicht in Versuchung)

(@Elima oder Iris: korrigiert mich, wenn hier keine Form von ήνεγκον vorliegt bzw. das nicht der Aorist von φέρω ist)

 

Auch die Übersetzungen sagen dasselbe:

Latein: Ne nos inducas in tentationem

Englisch: Lead us not into temptation

Französisch: Ne nous soumet pas à la tentation

Italienisch: Non ci indurre in tentazione

 

 

Nur Spanisch: No nos dejes caer en la tentación (Lass uns nicht in Versuchung fallen) weicht ab.

 

Auch ich tue mich schwer mit dem Gedanken, dass Gott in Versuchung führt, doch erkläre ich es mir ähnlich wie Angelika: Der Teufel hat nur so viel Macht, wie Gott ihm gibt

 

Außer dass sowohl das griechische als auch das lateinische Wort auch Probe, Prüfung heißen kann, habe ich keine neuen Erkenntnisse (und jetzt auch keine Zeit mehr!)

Liebe Elima, lieber Martino,

wenn das lateinische und das griechische Wort "Versuchung" auch "Prüfung" bzw. "Probe" bedeuten kann, dann wäre meine anfängliche Vermutung m.E. in etwa richtig. Es gäbe den Sinn her, dass uns Gott vor Prüfungen verschonen möge. Eine menschliche Bitte, die Jesus sicher auch am Herzen gelegen ist. Die Übersetzung, wie sie Martino aus dem Griechischen angeführt hat "Bring uns nicht in die Versuchung," käme meines Erachtens dem Gedanken der "Prüfung" nahe. Da es im Leben immer wieder schwere Prüfungen zu bestehen gibt, ist diese Bitte menschlich gesehen sehr wohl verständlich.

Liebe Grüße und danke für die Hilfe trotz Zeitmangel

Gerlinde

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Mir geht es ja auch so, dass ich mich sehr schwer mit einem Gott anfreunden kann, der mich in VErsuchung führt, aber wir kommen nicht umhin, dass JEsus uns das VAterunser gerade in dieser Formulierung lehrt.

Und wie kommst du damit zurecht, dass die obigen Worte der Bibel einer solchen Formulierung widersprechen?

 

Mal langsam, Schritt für Schritt:

"Eine solche Formulierung", damit ist das gemeint, was in der Überschrift des Threads steht: "Und führe uns nicht in Versuchung"

"Obige Worte der Bibel, das ist folgendes:

Lies im Jakobusbrief 1, 13 f : "Keiner sage, wenn er versucht wird: Ich werde ovn Gott versucht. Gott kann nicht zum Bösen versucht werden, und er versucht auch selbst niemand. Vielmehr wird jeder, der versucht wird, von der eigenen Begierlichkeit gereizt und gelockt. Das ist m.E: deutlich genug -und ist Wort der Schrift.

Das eine widerspricht dem anderen. Beides steht in der Bibel.

Das eine sind Jesu Worte, das andere steht im Jakobusbrief.

Und nun?

 

Meine ganz persönliche Antwort steht bei Johannes 6, 68.

bearbeitet von Gabriele
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Gerlinde Blosche

Mir geht es ja auch so, dass ich mich sehr schwer mit einem Gott anfreunden kann, der mich in VErsuchung führt, aber wir kommen nicht umhin, dass JEsus uns das VAterunser gerade in dieser Formulierung lehrt.

Und wie kommst du damit zurecht, dass die obigen Worte der Bibel einer solchen Formulierung widersprechen?

 

Mal langsam, Schritt für Schritt:

"Eine solche Formulierung", damit ist das gemeint, was in der Überschrift des Threads steht: "Und führe uns nicht in Versuchung"

"Obige Worte der Bibel, das ist folgendes:

Lies im Jakobusbrief 1, 13 f : "Keiner sage, wenn er versucht wird: Ich werde ovn Gott versucht. Gott kann nicht zum Bösen versucht werden, und er versucht auch selbst niemand. Vielmehr wird jeder, der versucht wird, von der eigenen Begierlichkeit gereizt und gelockt. Das ist m.E: deutlich genug -und ist Wort der Schrift.

Das eine widerspricht dem anderen. Beides steht in der Bibel.

Das eine sind Jesu Worte, das andere steht im Jakobusbrief.

Und nun?

 

Meine ganz persönliche Antwort steht bei Johannes 6, 68.

Liebe Gabriele,

wenn Jesus den Judas einen Teufel nennt, weil ihn dieser verraten wird, dann will Jesus damit sagen, dass sein Verräter Teuflisches tut, da er Judas mit dem Teufel gleichsetzt. Er will m. E. damit sagen, dass das Böse von dem "Bösen" ( Teufel ) kommt, da ein liebender Vater (Gott) niemanden zum Bösen verführt, sondern stets das Gute will. Judas ist in diesem Fall der Versuchung zum Bösen erlegen.

Demnach könnte die Vaterunserbitte auch ausdrücken wollen, wie Du am Anfang mitunter erwähnt hast: "Lass nicht zu, dass uns der Teufel in Versuchung führt."

Liebe Grüße

Gerlinde, die den Teufel gar nicht mag.

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Liebe Gabriele,

wenn Jesus den Judas einen Teufel nennt, weil ihn dieser verraten wird, dann will Jesus damit sagen, dass sein Verräter Teuflisches tut, da er Judas mit dem Teufel gleichsetzt. Er will m. E. damit sagen, dass das Böse von dem "Bösen" ( Teufel ) kommt, da ein liebender Vater (Gott) niemanden zum Bösen verführt, sondern stets das Gute will. Judas ist in diesem Fall der Versuchung zum Bösen erlegen.

Demnach könnte die Vaterunserbitte auch ausdrücken wollen, wie Du am Anfang mitunter erwähnt hast: "Lass nicht zu, dass uns der Teufel in Versuchung führt."

Liebe Grüße

Gerlinde, die den Teufel gar nicht mag.

Liebe Gerlinde,

 

da hast Du etwas verwechselt:

Bei Lukas (22,3) ist zwar nachzulesen, dass der Teufel Besitz ergreift von Judas, aber Jesus nennt ihn nicht Teufel.

Zu Petrus hingegen sagt Jesus: "Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen!" (Mt 16,23)

 

Liebe Grüße, Gabriele

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du magst das zwar für besser halten zu formulieren "Lass nicht zu, dass wir in der Versuchung fallen" oder "Führe uns nicht in die VErsuchung", das ist und bleibt aber definitiv sinnentstellend.

Lies im Jakobusbrief 1, 13 f : "Keiner sage, wenn er versucht wird: Ich werde ovn Gott versucht. Gott kann nicht zum Bösen versucht werden, und er versucht auch selbst niemand. Vielmehr wird jeder, der versucht wird, von der eigenen Begierlichkeit gereizt und gelockt. Das ist m.E: deutlich genug -und ist Wort der Schrift.

 

Mir geht es ja auch so, dass ich mich sehr schwer mit einem Gott anfreunden kann, der mich in VErsuchung führt, aber wir kommen nicht umhin, dass JEsus uns das VAterunser gerade in dieser Formulierung lehrt.
Und wie kommst du damit zurecht, dass die obigen Worte der Bibel einer solchen Formulierung widersprechen?

 

 

lieber Peter,

 

entschuldige, aber die hier diskutierter VAterunserbitte sind auch Worte der Bibel. Was nun?

Können die Worte aus dem Jakobusbrief die Worte unseres HErrn Jesus Christus ungültig machen?

 

alles Liebe

 

Angelika

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Mir geht es ja auch so, dass ich mich sehr schwer mit einem Gott anfreunden kann, der mich in VErsuchung führt, aber wir kommen nicht umhin, dass JEsus uns das VAterunser gerade in dieser Formulierung lehrt.

Und wie kommst du damit zurecht, dass die obigen Worte der Bibel einer solchen Formulierung widersprechen?

 

Mal langsam, Schritt für Schritt:

"Eine solche Formulierung", damit ist das gemeint, was in der Überschrift des Threads steht: "Und führe uns nicht in Versuchung"

"Obige Worte der Bibel, das ist folgendes:

Lies im Jakobusbrief 1, 13 f : "Keiner sage, wenn er versucht wird: Ich werde ovn Gott versucht. Gott kann nicht zum Bösen versucht werden, und er versucht auch selbst niemand. Vielmehr wird jeder, der versucht wird, von der eigenen Begierlichkeit gereizt und gelockt. Das ist m.E: deutlich genug -und ist Wort der Schrift.

Das eine widerspricht dem anderen. Beides steht in der Bibel.

Das eine sind Jesu Worte, das andere steht im Jakobusbrief.

Und nun?

 

Meine ganz persönliche Antwort steht bei Johannes 6, 68.

 

lach! Gabriele, das war aber jetzt eine sehr elegant formulierte Antwort! :huh:

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Gerlinde Blosche

 

Liebe Gabriele,

wenn Jesus den Judas einen Teufel nennt, weil ihn dieser verraten wird, dann will Jesus damit sagen, dass sein Verräter Teuflisches tut, da er Judas mit dem Teufel gleichsetzt. Er will m. E. damit sagen, dass das Böse von dem "Bösen" ( Teufel ) kommt, da ein liebender Vater (Gott) niemanden zum Bösen verführt, sondern stets das Gute will. Judas ist in diesem Fall der Versuchung zum Bösen erlegen.

Demnach könnte die Vaterunserbitte auch ausdrücken wollen, wie Du am Anfang mitunter erwähnt hast: "Lass nicht zu, dass uns der Teufel in Versuchung führt."

Liebe Grüße

Gerlinde, die den Teufel gar nicht mag.

Liebe Gerlinde,

 

da hast Du etwas verwechselt:

Bei Lukas (22,3) ist zwar nachzulesen, dass der Teufel Besitz ergreift von Judas, aber Jesus nennt ihn nicht Teufel.

Zu Petrus hingegen sagt Jesus: "Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen!" (Mt 16,23)

 

Liebe Grüße, Gabriele

Liebe Gabriele,

Bei Joh 6, 70 steht im Zusammenhang zu Joh 6, 68 : Jesus erwiderte: Habe ich nicht euch, die zwölf erwählt? Und doch ist einer von euch ein Teufel. Er sprach von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, denn dieser sollte ihn verraten: einer der Zwölf.

Was meintest denn Du mit Joh 6, 68, das Du angegeben hast? Es gibt noch die Briefe des Johannes und die Offenbarung des Johnannes, einen anderen kenne ich nicht.

Liebe Grüße

Gerlinde

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Gerlinde Blosche

Liebe Gabriele, da ich jetzt etwas mehr Zeit habe, geht mir ein Licht auf. Ich glaube Du hast eine neuerere Bibel als ich und vermute, dass man diesen Satz Jesu über Judas "Und doch ist einer von euch ein Teufel" in einer neueren Ausgabe weggelassen hat.

Ich habe in 2 Bibeln nachgesehen, auch in der Einheitsübersetzung von 1979, 1. Auflage steht dieser Satz noch.

Ich glaub, ich muss mir nocheinmal eine Bibel kaufen. Die nehm ich aber dann mit ins Grab und frag am besten den lieben Gott selber!

Liebe Grüße und ein ruhiges Wochenende mit etwas weniger Forum

Gerlinde

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In Versuchung.

 

In welche Versuchung? Alle Versuchungen, oder in die entscheidende Versuchung, "Nein" zu Gott zu sagen?

 

Gott läßt es eindeutig zu, dass wir "ja" oder "nein" zu ihm sagen. Er verhindert das "nein" auch nicht.

 

Die Versuchung zum "nein" könnte sehr wohl sein, dass Gott nicht so ist, wie wir das gern hätten.

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