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Greift Gott in unser Leben direkt ein?


Maximilian

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Hallo Ihr Lieben,

 

ich war ein paar Tage nicht online und mache jetzt mal einen Rundumschlag (der aber wegen Müdigkeit etwas unvollkommen ausfallen mag:

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möchste Du wirklich lieber eine Marionette am Gängelbande Gottes sein, sowie eine Puppe dies beim einem Puppenspieler ist. Du wärest tot, ohne eigenes Leben, denn deine Bewegung käme von einen anderen als von Dir. Du wärest dir seiner selbst nicht bewußt, also kein eigenes Bewußtsein. Du könntest nicht denken, fühlen und und handeln. Du würdest keine Freude und Leid usw. empfinden.

 

 

 

Mir kommst du als eine derartige Marionette vor, Oskar. Naja, nicht ganz, aber so in der Richtung etwa.

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Gebete werden erhört aber nicht alles wird so umgesetzt wie es der Beter will.

 

Das ist ein Allgemeinplatz. Natürlich gibt es immer wieder Zufallstreffer. Das ist statistisch normal.

Bestechen lässt sich Gott nicht, er lässt sich nur nur beinflussen und sendet uns Hilfe, ob wir die Hilfe aber annehmen oder nicht überlässt er wiederum uns.

 

Einem Gott, der sich beeinflussen lässt, fehlte offensichtlich vorher der Durchblick. Das ist nicht besonders göttlich.

 

Allerdings soll dieser Gott (lt. der "Berichte" AT) selbst geäußert haben, dass er eitel sei. Das passte nun wieder.

 

Ute

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Das ist ein Allgemeinplatz. Natürlich gibt es immer wieder Zufallstreffer. Das ist statistisch normal.
Kurz ein Bericht von so einem "Zufallstreffer": Ein rel. Buch (Josefa Menendez) war damals vergriffen. Ich bete, dass ich zu diesem Buch komme. Kurze Zeit darauf schenkt es mir eine Frau, ohne von meinem Wunsch zu wissen. BEispiel für einen "Zufallstreffer".
Einem Gott, der sich beeinflussen lässt, fehlte offensichtlich vorher der Durchblick. Das ist nicht besonders göttlich.
Gott ist die Liebe. Glaubst du, dass Liebe sich durch Liebe beeinflussen läßt? Läßt du dich von einem Menschen berühren, beeinflussen der dich liebst und den du liebst? Wenn man Gott nur als ein Prinzip denkt oder eine unpersönliche Kraft kommt man auf andere Gedanken.
Allerdings soll dieser Gott (lt. der "Berichte" AT) selbst geäußert haben, dass er eitel sei. Das passte nun wieder.
Eitel? Du scheinst da etwas verwechselt zu haben oder falsch aufzufassen. Hast du eine Quellenangabe? Es gibt eine Stelle wo Gott davon spricht dass er ein "eifersüchtiger" Gott z.B. auch in dem Sinne sei, dass er nicht will, dass der Menschen Götzen dient- weil Götzendienst den Menschen zerstört.
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hallo

 

 

Meine Antwort auf die Eingangsfrage lautet daher: "Gott greift direkt in unser Leben ein, wenn wir es ihm gestatten."

 

ist Gott dann in dieser Welt die Marionette des Menschen?

 

 

Angelika, sehr fragend

Ja liebe Angelika,

mir scheint, dass du den fahrlässigen Fehler begangen hast, die Zeile aus dem Zusammenhang heraus zu reißen. Wenn du das ganze Posting liest, wird deine Frage womöglich beantwortet sein.

 

Julis, sehr belehrend :huh:

 

 

nein Julis,

 

ich hatte dein Posting sehr aufmerksam gelesen, ich denke aber, dass deine Schlussantwort so nicht funktionieren kann, sofern wir Gott in seiner Wirksamkeit und Wirkfähigkeit nciht auf die transzendente Dimension der Welt eingrenzen wollen

 

alles Liebe

 

Angelika

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ich hatte dein Posting sehr aufmerksam gelesen, ich denke aber, dass deine Schlussantwort so nicht funktionieren kann, sofern wir Gott in seiner Wirksamkeit und Wirkfähigkeit nciht auf die transzendente Dimension der Welt eingrenzen wollen

 

alles Liebe

 

Angelika

Wollen wir sepferstendlich nicht. :huh:

Aber möglicherweise will er das selber.

Oder, wahrscheinlicher, sein Wirken außerhalb des von uns Registrierbaren bleibt notwendigerweise für unsereinen irrelevant, weil eben nicht registrierbar. Es ist ja schon das einzig geeignete Organ zum Wahrnehmen seines innerweltlichen Wirkens das gläubige Herz.

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Das ist ein Allgemeinplatz. Natürlich gibt es immer wieder Zufallstreffer. Das ist statistisch normal.

Kurz ein Bericht von so einem "Zufallstreffer": Ein rel. Buch (Josefa Menendez) war damals vergriffen. Ich bete, dass ich zu diesem Buch komme. Kurze Zeit darauf schenkt es mir eine Frau, ohne von meinem Wunsch zu wissen. BEispiel für einen "Zufallstreffer".
Einem Gott, der sich beeinflussen lässt, fehlte offensichtlich vorher der Durchblick. Das ist nicht besonders göttlich.
Gott ist die Liebe. Glaubst du, dass Liebe sich durch Liebe beeinflussen läßt? Läßt du dich von einem Menschen berühren, beeinflussen der dich liebst und den du liebst? Wenn man Gott nur als ein Prinzip denkt oder eine unpersönliche Kraft kommt man auf andere Gedanken.
Allerdings soll dieser Gott (lt. der "Berichte" AT) selbst geäußert haben, dass er eitel sei. Das passte nun wieder.
Eitel? Du scheinst da etwas verwechselt zu haben oder falsch aufzufassen. Hast du eine Quellenangabe? Es gibt eine Stelle wo Gott davon spricht dass er ein "eifersüchtiger" Gott z.B. auch in dem Sinne sei, dass er nicht will, dass der Menschen Götzen dient- weil Götzendienst den Menschen zerstört.

 

Danke dir Mariamante,

so ungefähr hätte ich es auch versucht zu schreiben.

Wenn Gott nicht in mein Leben eingegriffen hätte, würde ich jetzt dieses Posting nicht schreiben. Dies sage ich aus einer Lebensdeutung heraus, andere würden sagen es war Zufall, nur dass es soviele Zufälle gibt, geht einfach nicht in meinem Kopf hinein.

Gott hat in mein Leben eingegriffen ohne, dass ich ihn darum sogar ausdrücklich gebeten habe. Warum, wieseo weshalb, ich vermute es,

 

Walter

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Danke dir Mariamante,

so ungefähr hätte ich es auch versucht zu schreiben.

Wenn Gott nicht in mein Leben eingegriffen hätte, würde ich jetzt dieses Posting nicht schreiben. Dies sage ich aus einer Lebensdeutung heraus, andere würden sagen es war Zufall, nur dass es soviele Zufälle gibt, geht einfach nicht in meinem Kopf hinein.

Gott hat in mein Leben eingegriffen ohne, dass ich ihn darum sogar ausdrücklich gebeten habe. Warum, wieseo weshalb, ich vermute es,

 

Walter

Bitte. Wenn Gott nicht in mein Leben eingegriffen hätte, würde ich hier höchstens als Atheist schreiben. Zufall ist - wie glaube ich Albert Schweitzer mal formulierte- wenn Gott anonym bleiben will.
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hallo

 

 

 

ich hatte dein Posting sehr aufmerksam gelesen, ich denke aber, dass deine Schlussantwort so nicht funktionieren kann, sofern wir Gott in seiner Wirksamkeit und Wirkfähigkeit nciht auf die transzendente Dimension der Welt eingrenzen wollen

 

alles Liebe

 

Angelika

Wollen wir sepferstendlich nicht. :huh:

Aber möglicherweise will er das selber.

Oder, wahrscheinlicher, sein Wirken außerhalb des von uns Registrierbaren bleibt notwendigerweise für unsereinen irrelevant, weil eben nicht registrierbar. Es ist ja schon das einzig geeignete Organ zum Wahrnehmen seines innerweltlichen Wirkens das gläubige Herz.

 

 

dass sein Wirken außerhalb des von uns Registrierbaren für unsereinen irrelevant bleibt, ist nicht die Themenfrage. Die Themenfrage lautet, ob Gott in unser Leben eingreift. Unser Leben registrieren wir ja wohl, oder etwa nicht? Und jetzt bleibt die Frage, ob Gott als der Transzendente ins Immanente eingreift oder nicht.

 

alles Liebe

 

Angelika

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hallo Peter

 

Wenn Gott nicht in mein Leben eingegriffen hätte, würde ich hier höchstens als Atheist schreiben.

 

das schreibst du doch in interpretierender Rückschau auf das, was du erlebt hast.

Du interpretierst dein Leben als ein Leben, in das Gott eingegriffen hat.

Kannst du dir umgekehrt auch vorstellen, dass hier der ein oder andere User als Atheist schreibt, weil Gott in sein Leben eingegriffen hat? Greift Gott nur da ins Leben eines Menschen ein, wo sich etwas zum (aus menschlicher Sicht) Guten wendet? Woher weiß ich, ob ich heute gerade so lebe und bin, wie ich lebe und bin, weil Gott in mein Leben eingreift, oder ob ich heute gerade so lebe und bin, wie ich lebe und bin, weil Gott nicht in mein Leben eingreift?

Hat Gott in das Leben von frommen Eltern eingegriffen, deren Kind aus Todesgefahr errettet wurde? Wenn ja, was ist mit den frommen Eltern, in deren Leben er nicht eingeriffen hat und deren Kind aus Todesgefahr nicht errettet wurde? Ist es redlich, wenn wir Gott zwar als Urheber heranziehen, wenn sich etwas zum Guten gewendet hat, und ihn dann lobpreisen, aber denselben Gott nicht als Urheber heranziehen, wenn sich nichts mehr zum Guten wendet? Ist es redlich, wenn da die intellektuell konstruiert wird, dass das, was uns negativ erscheint, uns doch nützlich ist?

 

alles Liebe

 

Angelika

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Gerlinde Blosche
hallo Max

 

Schönen Sonntag wünsch ich euch!

Möchte folgendes zur diskussion stellen:

Greift Gott direkt in das leben einzelner ein? Konkret ging es darum, dass ein (mit)student des theologischen kurses die "neutestamentlerin" gefragt hat, wie denn die aussage seiner grossmutter zu deuten sei, die meinte, dass Gott sie (nach bitte und gebet und glaube) von einer bestimmten krankheit geheilt hätte und nicht (nur) die medizin. Daraufhin meinte die professorin, dass die aussage der oma mit vorsicht zu werten sei, da man sonst in die diskussion verfalle: Warum lässt dann gott die vielen kriege, behinderten kinder, armen leute usw. und so fort zu :huh:

Wie seht ihr das? Denn wenn gott ja ohnehin nie eingreift, wozu bete/bitte ich dann um seine hilfe? Wozu die fürbitten in der sonntagsmesse? All das wäre ja dann für die "wetti-tant" (wie wir in österreich zu sagen pflegen :lol: )

Danke

Max

 

freilich geraten wir mit der These, dass Gott direkt in unser Leben eingreife, uns direkt geholfen habe, umgehend zur Frage, wieso er dann so vielen anderen Menschen, die ihn ebenso aufrichtig und inständig um Hilfe gebeten haben, nicht half.

Ich persönlich glaube nicht, dass Gott ein Wunscherfüllungsautomat ist, in den wir nur unsere Gebete recht formuliert 'einwerfen' müssen, damit er die ERfüllung unserer Wünsche 'ausspuckt'. Was heißt "ich glaube nicht"! Ich habe schon oft genug die Erfahrung gemacht, dass manche meiner Gebete nicht erhört wurden, unerhört blieben. ICh weiß nicht, warum das so ist....es ist einfach so.

Ich glaube, dass das auch zu einfach wäre. Ich glaube, dass wir uns bei diesem Thema mitten im Spannungsfeld von göttlichem Willen und menschlichen Willen befinden. Und dann hat das Thema wohl auch mit dem Thema der Freiheit des Menschen zu tun.

Ich glaube zwar, dass der Mensch keine vollkommene, bedingungslose Freiheit hat, aber er ist innerhalb eines bestimmten Rahmens frei. Daher ist unser Lebensweg auch nicht in allen Details von Gott vorherbestimmt, sondern 'nur' in groben Zügen vorgezeichnet.

ICh bin aber fest davon überzeugt, dass, was auch immer in meinem Leben und an mir geschieht, unter den Augen und unter der Begleitung Gotes geschieht, auch das, was man menschlicherseits als Leid bezeichnen würde.

Dass Gott das Leid in der Welt nicht kraft seiner Allmacht verhindert, erkläre ich mir damit, dass Gott sich in JEsus Christus mit den leidenden Menschen solidarisch erklärt hat, indem er ihr Leid mit ihnen gemeinsam am Kreuz trug. Irgendwie scheint mir das aber (ich weiß zwar nicht, wieso Gott das tut) schon auch ein Verzicht auf seine Allmacht zu sein...manchmal weiß ich nicht recht, ob Gott wirklich allmächtig ist...das ist eine Frage, die mich in meinem Glaubensleben immer wieder mal einholt, die ich bisher aber noch nie für mich befriedigend beantworten konnte...

 

alles Liebe

 

Angelika

Liebe Angelika,

entschuldige, dass ich soweit zurückgreife, aber mir kam heute etwas dazwischen, sodass ich nicht eher Zeit hatte.

Zu Deinen letzten Zeilen habe ich einige Gedanken aus einer Predigt gefunden, welche sich auch mit der Allmacht Gottes beschäftigen.

"In uns allen steckt vielleicht mehr unreflektiert als bewusst das Bild vom Alleskönner - Gott, von einer Supermacht, die unangreifbar und unanfechtbar über der Welt thront Doch dieses Gottesbild entspricht nicht der biblischen Erfahrung. Schon das Volk Israel musste lernen, dass sich die Erfahrung von Gottes begleitender Nähe nicht hinreichend mit den Vorstellungen von menschlicher Macht ausdrücken lässt., dass sein Wirken sich vielmehr oft genug über Schwache und Unbeachtete vollzieht......

Denn Gott offenbart sich im Lauf der Geschichte nicht durch ständige Machterweiterung nach menschlichen Maßstäben, sondern- so seltsam es zunächst klingen mag - durch wachsenden Machtverzicht....In Jesus Christus zeigt sich, wie weit dieser Machtverzicht Gottes geht. Er macht sich wehrlos, lässt sich buchstäblich aufs Kreuz legen. ...

Natürlich bleiben dabei Fragen: Ist da nicht Schwäche? Gibt es dadurch, dass Jesus für die Leidenden ans Kreuz gegangen ist, weniger sinnlose Grausamkeit in der Welt? Ist ein solcher Weg notwendig? Ich sage ihnen gleich: Schlüssige, hieb- und stichfeste Antworten darauf gibt es nicht, die vom Verstand her diese Probleme bewältigen könnten.

Mir machen aber die Menschen Mut,die sich auf diese Lerngeschichte mit Gott eingelassen haben. Sie haben erfahren: Gottes Verhalten, wie es in Jesus deutlich wird ist not-wendend, weil es die Verhältnisse ändert und neue Perspektiven aufzeigt. Gott setzt im Kreuz Jesu die Macht der Vergeltung außer Kraft und zeigt dadurch, dass Jesus nicht im Tod bleibt, einen neuen Weg zur Verwandlung der Welt.

...Auch das Fragen kann eine sehr intensive Art der Gottesbeziehung sein...." (Aus der Predigt von Gerealvikar Dr. K. Hillenbrand, Katholische Morgenfeier 6.7.98)

 

Liebe Angelika, Du siehst Du bist nicht allein mit Deiner Frage. Ich weiß nicht ob Dir diese Zeilen in Bezug auf Deine Frage etwas sagen, auf jeden Fall waren sie von mir gutgemeint.

Liebe Grüße und erholsamen Sonntag

von Herzen,Gerlinde

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hallo Peter

 

Wenn Gott nicht in mein Leben eingegriffen hätte, würde ich hier höchstens als Atheist schreiben.

 

das schreibst du doch in interpretierender Rückschau auf das, was du erlebt hast.

Du interpretierst dein Leben als ein Leben, in das Gott eingegriffen hat.

Kannst du dir umgekehrt auch vorstellen, dass hier der ein oder andere User als Atheist schreibt, weil Gott in sein Leben eingegriffen hat? Greift Gott nur da ins Leben eines Menschen ein, wo sich etwas zum (aus menschlicher Sicht) Guten wendet? Woher weiß ich, ob ich heute gerade so lebe und bin, wie ich lebe und bin, weil Gott in mein Leben eingreift, oder ob ich heute gerade so lebe und bin, wie ich lebe und bin, weil Gott nicht in mein Leben eingreift?

Hat Gott in das Leben von frommen Eltern eingegriffen, deren Kind aus Todesgefahr errettet wurde? Wenn ja, was ist mit den frommen Eltern, in deren Leben er nicht eingeriffen hat und deren Kind aus Todesgefahr nicht errettet wurde? Ist es redlich, wenn wir Gott zwar als Urheber heranziehen, wenn sich etwas zum Guten gewendet hat, und ihn dann lobpreisen, aber denselben Gott nicht als Urheber heranziehen, wenn sich nichts mehr zum Guten wendet? Ist es redlich, wenn da die intellektuell konstruiert wird, dass das, was uns negativ erscheint, uns doch nützlich ist?

 

Dieses Problem verdient irgendwie einen eigenen Namen, auch wenn es Untermenge der Theodizee ist. Warum greift Gott hier ein, da aber nicht. Oder anders: Warum tut er manchmal nichts.

 

Das mag mit unserem "Deistischen" Weltbild zusammenhängen: die Dinge sind nicht mehr mit Göttern und Geistern durchwoben, sondern wir glauben mehr oder weniger fest: die Dinge der Welt verhalten sich gemäß bestimmten Regeln.

Gott wird dadurch zu zum Zuschauer degradiert, wobei ihm die Fähigkeit zugestanden wird, doch hin&wieder (allerdings nicht in allzugroßem Stil) die Regeln zu berechen und zu "wirken". Manchmal lässt er aber auch alles laufen, und man mag sich manchmal zu Recht beklagen, dass er nicht gewirkt hat.

 

Der Papst meinte bei seinem Besuch in Bayern, man solle so beten wie Maria auf der Hochzeit, nämlich in dem sie sagte: "Jesus, wir haben keinen Wein mehr". (Oder so ähnlich). Gott/Jesus würde dann schon reagieren und dann entsprechend wirken.

Dass das Blödsinn ist, sollte eigentlich klar sein. Denn wenn man von einem allwissenden Gott ausgeht, dann weiss der schon lange zuvor, dass der Wein ausgegangen ist.

 

Das selbe gilt auch für's beten: Gott weiss eigentlich schon, dass da jemand krank im Krankenhaus liegt. Was sollen also die Gebete?

Aber es geht auch von der anderen Seite: würde Gott jemanden verrecken lassen (bzw. sich anders verhalten), nur weil keiner betet? Wenn nein, dann bewirkt beten nichts. Wenn ja, dann stellt sich die Frage: muss man erst beten, damit Gott sich erbarmt?

 

Ich schreibe das bewusst provokativ.

 

Zumindest eins bewirkt beten allerdings: mann kann sich sozusagen Probleme von Seele beten und man kann (so glaubt man) durch die Gebete helfen, selbst wenn man direkt nicht hätte helfen können (Krankheiten usw. die kein Arzt oder Laie heilen kann).

 

 

Allerdings wäre da noch etwas anderes: ihr kennt doch das deutsche "Gott sei Dank". Und? Das wird IMHO übrigens stark inflationär gebraucht. Zumindest von uns Ungläubigen *g*.

 

Um so schlimmer, wenn Gläubige es verwenden, obwohl sie quasi für eine Sache bedanken, die auf viele viele Entscheidungen von Menschen zurückzuführen wäre - oder gar: zurückgeführt werden muss - , deren Entscheidungen ja angeblich frei - als von Gott unbeineflusst - waren.

 

Allerdings wurde ja der freie Wille von euch (und auch von den Theologen) schon zu Gottes Spielzeug degradiert, weil der (totoal-)freie Wille mit der Allmacht kollidiert. Das hab ich mir nicht ausgedacht, das ist ein bekanntes Problem: der freie Wille schränkt die Allmacht Gottes ein.

 

 

 

Ich kann auch nur nochmal auf die Sintflut im AT hinweisen. Sollte sie tatschlich stattgefunden haben (diese lokal beschränkte Naturkatastrophe), dann stellt sich immernoch die Frage: hat die Bibel recht, und Gott hat eingegriffen? oder war es nur Erosion die zum Einsturz einer Landbrücke und damit zu einer Überflutung geführt hat?

 

Was ist euch lieber: das Gott gewirkt hat? (übrigens hat er hier nicht durch den Menschen gewirkt) oder das es einfach so ohne sein zutun passiert ist? (Gut, letztere Möglichkeit resultiert wieder in der Frage, warum nicht entgegengewirkt hat, und in sofern ist die Annahme "Gott habe die Sintflut bewusst ausgelöst" sozusagen die Flucht nach vorne. Das war aber bei dem damaligen Weltbild nicht anders zu erwarten.)

Übrigens passieren viele Sachen einfach so, ohne merkliches Entgegenwirken irgendeines Gottes: Vulkanausbrüche usw.

Gut, aber das ist wieder die Theodizee.

bearbeitet von agnostiker
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Ja Gott greift in unser Leben ein,und das ganz deutlich.Ich habe diese Gotteserfahrung erlebt

und überlebt.Unser Leben ist ein Geschenk von ihm,aber auch eine Aufgabe,und darin liegt unsere Bewährung.

Ursula.

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dass sein Wirken außerhalb des von uns Registrierbaren für unsereinen irrelevant bleibt, ist nicht die Themenfrage. Die Themenfrage lautet, ob Gott in unser Leben eingreift. Unser Leben registrieren wir ja wohl, oder etwa nicht? Und jetzt bleibt die Frage, ob Gott als der Transzendente ins Immanente eingreift oder nicht.

 

alles Liebe

 

Angelika

Tja.

Ich sagert ja: Was heißt "eingreift"? Allein, dass ich bin, ist schon Seinem Eingreifen geschuldet, und dass ich Bestand habe, erst recht.

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So, diese Predigt muss ich erstmal auseinandernehmen:

 

Liebe Angelika,

entschuldige, dass ich soweit zurückgreife, aber mir kam heute etwas dazwischen, sodass ich nicht eher Zeit hatte.

Zu Deinen letzten Zeilen habe ich einige Gedanken aus einer Predigt gefunden, welche sich auch mit der Allmacht Gottes beschäftigen.

"In uns allen steckt vielleicht mehr unreflektiert als bewusst das Bild vom Alleskönner - Gott, von einer Supermacht, die unangreifbar und unanfechtbar über der Welt thront Doch dieses Gottesbild entspricht nicht der biblischen Erfahrung. Schon das Volk Israel musste lernen, dass sich die Erfahrung von Gottes begleitender Nähe nicht hinreichend mit den Vorstellungen von menschlicher Macht ausdrücken lässt., dass sein Wirken sich vielmehr oft genug über Schwache und Unbeachtete vollzieht......

 

Da bin ich anderer Meinung: das Volk Israel betrachtete sich als das "auserwählte" Volk, und jedesmal wenn es eins über'n Deckel bekommen hat (durch Kriege, Exil oder sonstwas), dann war das was, was irgendwie verarbeitet werden musste.

Neulich war ein Fall von einem evangelischen Priester im TV, dessen Tochter durch Kankheit plötzlich geistig Behindert wurde und auch bleiben wird. Das war ein Schlag für ihn, verständlich! Er brauchte lange, biss er in dieser der Krankheit seiner Tochter etwas positives zusehen vermochte. Denn er musste von dem "warum ich?" erstmal weg.

Mit dem Volk Israel ist es im Prinzip das selbe.

 

Übrigens: die Frage "warum ich?" kann man nur dann stellen, wenn man daran glaubt, dass diese Welt irgendeinem Plan irgendeines Wesens gehorcht. Und wehe dem, der auf "warum ich?" die falsche Antwort findet. Dem ist eine tiefe Depression sicher.

 

Warum allerdings Gott angeblich gerne durch schwache wirkt, und was das nun mit göttlicher Allmacht zu tun hat, ist mir nicht klar. Und mit dem Kernproblem das wir hier diskutieren, hat das sowieso nichts zu tun ...

 

Na mal weiter lesen ...

 

Denn Gott offenbart sich im Lauf der Geschichte nicht durch ständige Machterweiterung nach menschlichen Maßstäben, sondern- so seltsam es zunächst klingen mag - durch wachsenden Machtverzicht....In Jesus Christus zeigt sich, wie weit dieser Machtverzicht Gottes geht. Er macht sich wehrlos, lässt sich buchstäblich aufs Kreuz legen. ...

Natürlich bleiben dabei Fragen: Ist da nicht Schwäche? Gibt es dadurch, dass Jesus für die Leidenden ans Kreuz gegangen ist, weniger sinnlose Grausamkeit in der Welt? Ist ein solcher Weg notwendig? Ich sage ihnen gleich: Schlüssige, hieb- und stichfeste Antworten darauf gibt es nicht, die vom Verstand her diese Probleme bewältigen könnten.

 

Ich frage mich, wie dieses "Gott offenbart sich durch wachsenden Machtverzicht" zu verstehen ist. Machtverzicht von wem genau? "von Gott" sagt die Predigt. Gut, das unterstellen die Theologen dem lieben Gott seit Jahrtausenden: er lässt dem Menschen seinen freien Willen. Das muss auch so sein, denn sonst harmonisieren die beiden Konzepte "Gottes Allmacht" und "freier Wille" nicht besonders gut.

 

Nebenbei bemerkt: da gibt es dieser Fragen, wie "Kann Gott etwas tun, was er nicht wieder rückgängig machen kann" (man benke, dass die Antworten "ja" und "nein" beide nicht der Allmacht entsprechen) und andere Paradoxen ...

Aber der freie Wille müsste genau soetwas sein: Gott hat ihn so geschaffen, dass er ihn nicht antasten kann. Gut, aber dann kann er ihn nicht mehr antasten und ist nicht mehr allmächtig. Daher sieht man von dieser Lösung lieber ab.

 

Das dumme ist nur, wenn man (wie man es eben manchmal macht) sich bei Gott für sachen bedankt, die er garnicht bewirkt hat. Denn seit dem Adam und Eva auf dieser Erde wandelten, sind solche Dinge wie "wo ist welcher Mensch zu gewissen Zeitpunkten" , usw. fest in Menschenhand - nämlich in der des freien Willens.

 

Also kann man sicht nicht dafür bei Gott bedanken, dass ein Freuerwehrmann einem aus dem Autowrack geholfen hat. Man kann sich höchstens bei Gott bedanken, dass er ihn nicht daran gehindert hat.

 

Und irgendwelche Unbewussten Beeinflussungen sollten ausgeschlossen sein! Schließlich will Gott ja den freien Willen waren ....

 

Aber was hat Machtverzicht mit Allmacht zu tun?

Er übertüncht nur das Problem.

 

Gut, nächster Abschnitt.

 

Mir machen aber die Menschen Mut,die sich auf diese Lerngeschichte mit Gott eingelassen haben. Sie haben erfahren: Gottes Verhalten, wie es in Jesus deutlich wird ist not-wendend, weil es die Verhältnisse ändert und neue Perspektiven aufzeigt. Gott setzt im Kreuz Jesu die Macht der Vergeltung außer Kraft und zeigt dadurch, dass Jesus nicht im Tod bleibt, einen neuen Weg zur Verwandlung der Welt.

...Auch das Fragen kann eine sehr intensive Art der Gottesbeziehung sein...." (Aus der Predigt von Gerealvikar Dr. K. Hillenbrand, Katholische Morgenfeier 6.7.98)

 

Liebe Angelika, Du siehst Du bist nicht allein mit Deiner Frage. Ich weiß nicht ob Dir diese Zeilen in Bezug auf Deine Frage etwas sagen, auf jeden Fall waren sie von mir gutgemeint.

Liebe Grüße und erholsamen Sonntag

von Herzen,Gerlinde

 

 

Auch dieser Abschnitt enthält nichts was sich direkt den Begriff Allmacht bezieht.

 

Schade auch.

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Ich sagert ja: Was heißt "eingreift"? Allein, dass ich bin, ist schon Seinem Eingreifen geschuldet, ...

 

Nach christlichem Weltbild: sicherlich. Und am besten erwartet Gott noch, dass ein kanaanisches Mädchen sich bei ihm für ihre schmerzvolle Existenz bedankt, während die Juden in Gottes Auftrag ihr Dorf erobern und ihre Eltern töten.

 

..., und dass ich Bestand habe, erst recht.

 

Oder du verdankst es seinem Nicht-Eingreifen ;-)

 

 

Eingreifen ist übrigens sehr gut zu definieren, nachdem wir ja fast alle glauben, dass die Welt sich nach gewissen Regeln verhält. Dann können wir Gottes eingreifen als sehr genau identifizieren, wenn es die uns bekannten Regeln bricht.

 

Und wenn es keine solchen Regeln gibt (sich also alles ausschließlich nach Gottes Wille verhält), dann gibt es auch kein Eingreifen.

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Ja Gott greift in unser Leben ein,und das ganz deutlich.Ich habe diese Gotteserfahrung erlebt

und überlebt.Unser Leben ist ein Geschenk von ihm,aber auch eine Aufgabe,und darin liegt unsere Bewährung.

Ursula.

 

 

 

Dann sag doch bitte mal ganz deutlich, was du wie er- bzw. überlebt hast. Nur dann können wir das überprüfen. Ohne diese substanziellen Aussagen magst du Beliebieges behaupten.

 

 

 

Ute

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hallo

 

 

Meine Antwort auf die Eingangsfrage lautet daher: "Gott greift direkt in unser Leben ein, wenn wir es ihm gestatten."

 

ist Gott dann in dieser Welt die Marionette des Menschen?

 

 

Angelika, sehr fragend

Ja liebe Angelika,

mir scheint, dass du den fahrlässigen Fehler begangen hast, die Zeile aus dem Zusammenhang heraus zu reißen. Wenn du das ganze Posting liest, wird deine Frage womöglich beantwortet sein.

 

Julis, sehr belehrend :huh:

 

 

nein Julis,

 

ich hatte dein Posting sehr aufmerksam gelesen, ich denke aber, dass deine Schlussantwort so nicht funktionieren kann, sofern wir Gott in seiner Wirksamkeit und Wirkfähigkeit nciht auf die transzendente Dimension der Welt eingrenzen wollen

 

alles Liebe

 

Angelika

Liebe Angelika,

 

auch wenn Mariamante mich im Beitragslink 111 als "Justin" zitiert, :lol: (vermutlich ein Flüchtigkeitsfehler) halte ich mich nicht für einen Kirchenlehrer. Womöglich liege ich daher vollkommen falsch, wenn ich behaupte, dass Gott nicht direkt in das Weltgeschehen eingreift. Abgesehen von Schöpfung und Auferstehung greift Gott m.M.n. nur einmal in das Weltgeschehen direkt ein, als Sohn Gottes. Darüber hinaus überläßt er es den Menschen, ob sie die Welt nach eigenem Gutdünken gestalten wollen, oder indem sie den Willen Gottes befolgen. Dem Willen Gottes zu folgen, heißt aber, sich für dessen Geist zu öffnen.

 

Insofern hast du mich richtig verstanden. Ich grenze die Wirksamkeit und die Wirkfähigkeit Gottes tatsächlich auf die transzendente Dimension ein. Ich behaupte aber darüber hinaus, dass es eine Brücke zwischen Transzendenz und Immanenz gibt. Diese Brücke ist der Geist Gottes. Der Geist Gottes ist aber nur dort wirkfähig, wo wir Menschen ihm dies zugestehen. Das mag vielleicht so klingen, als würde ich Gott seine Allmacht aberkennen. Ich selbst betrachte es eher als eine Art Selbstbeschneidung Gottes, der sich zurücknimmt, dessen wahre Allmacht erst in der Ohnmacht zum Ausdruck kommt. Es ist der Gott der geschehen lassen kann, der Zuversicht hat, der uns etwas zutraut.

 

Auch als Sohn kommt Gott ja nicht in die Welt, um die Welt auf den Kopf zu stellen, und für Reichtum und Gerechtigkeit zu sorgen. Gott handelt ja nicht wie ein Politiker. Er liefert sich uns aus.

 

Wenn ich daran glauben würde, dass Gott als Veränderer direkt in das Weltgeschehen eingreifen würde, hätte ich ein echtes Problem mit dem Leid in der Welt. "Gott kann eingreifen, wenn Millionen von unschuldigen Kindern verhungern, er tut es aber nicht." Daher glaube ich, dass Gott uns in Jesus zeigt, wie wir richtig, gottgewollt handeln können, darüber hinaus tragen aber wir selbst die Verantwortung. Er steht uns immer mit seinem Geist zur Verfügung, aber wir verweigern die Hilfe und richten die Welt auf unsere Weise zugrunde.

 

Sobald wir uns für den Geist der Liebe öffnen, verschwindet die Grenze zwischen Transzendenz und Immanenz. Dann ist das Reich Gottes bereits unter uns. Doch dort wo wir unsere eigenen Interessen verfolgen, wird auch Gott handlungsunfähig. Da wird er nicht eingreifen in die Immanenz. Dort wo sich die Immanenz der Liebe und dem Geist Gottes verschließt, erbauen wir uns unsere eigene Hölle, wo sie sich aber der Liebe öffnet, ist der Himmel bereits Realität.

 

Wie Gott dann am Ende wiederum direkt in das Weltgeschehen eingreifen wird, und ob er dann alle Menschen aus ihrer selbstverstrickten Schuld erlösen und an seiner Liebe teilhaben lassen wird, war Thema im Allversöhnungsthread. Das möchte ich jetzt nicht nochmal aufrollen.

 

Ich hoffe, dass ich mich dir verständlich machen konnte und bin auf deine Erwiderung gespannt.

 

Liebe Grüße

Julis

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das schreibst du doch in interpretierender Rückschau auf das, was du erlebt hast.

Du interpretierst dein Leben als ein Leben, in das Gott eingegriffen hat.

Liebe Angelika! Wie sollte ich anders Gottes Eingreifen auch im Leben anderer verstehen, wenn ich sein Eingreifen im eigenen Leben nicht wahrnehmen würde? Ich denke dass es auch im Glaubensleben auf persönliche Erfahrungen ankommt- aber sicher vor allem auf die Hilfe des Heiligen Geistes, damit wir Gottes Wirken ein wenig verstehen, erahnen. Ich bin tief überzeugt, dass Gott uns viel, viel näher ist als wir es sehen oder verstehen. Aber weil wir mit so viel anderem beschäftigt sind, nehmen wir dieses Wirken Gottes nicht wahr- oder lassen es nicht zu. Denn Gott ist die Liebe- und Seine Liebe drängt sich nicht auf oder gängelt uns. Wenn der Mensch seinen Weg (ohne Gott) gehen will, dann läßt Gott den Menschen seinen Weg gehen. Er ruft zwar immer wieder auf verschiedene Weise- (die ich selbst freilich auch in manchem erst verstanden habe, nachdem Jahre vergangen waren)aber diese Rufe seiner Liebe üben keinen Zwang und Druck aus.
Kannst du dir umgekehrt auch vorstellen, dass hier der ein oder andere User als Atheist schreibt, weil Gott in sein Leben eingegriffen hat? Greift Gott nur da ins Leben eines Menschen ein, wo sich etwas zum (aus menschlicher Sicht) Guten wendet?
Dass Gott einen Menschen zum Atheisten macht halte ich für absurd. Ich kann mir zwar vorstellen, dass Gott es zu läßt, dass Gott es zuläßt, dass ein Mensch aus einem rein "anerzogenen" Glauben heraus kommt, dass ein Mensch zu einer persönlichen Gottesbeziehung reift, und dass es auf diesem Weg auch Phasen geben kann, wo der Mensch eine Art "Gottferne" erlebt- aber dass Gott eingreift und jemand zum Atheisten macht halte ich für absurd, da wir als Kinder Gottes "auf Gott hin erschaffen" sind.

 

Woher weiß ich, ob ich heute gerade so lebe und bin, wie ich lebe und bin, weil Gott in mein Leben eingreift, oder ob ich heute gerade so lebe und bin, wie ich lebe und bin, weil Gott nicht in mein Leben eingreift?
Wenn der Mensch nicht mit Gott lebt- sondern wenn es sich mehr in Gedanken darüber ergeht, warum er so lebt, wieso dies und jenes so und nicht anders ist, ist die Gefahr groß, das Leben und die Liebe mit Gott zu verabsäumen. Daher halte ich es für wichtiger mit Gott zu leben als darüber endlos zu grübeln und zu analysieren wieso jenes so und jenes anders ist und ob es nicht anders besser wäre als so.

 

Hat Gott in das Leben von frommen Eltern eingegriffen, deren Kind aus Todesgefahr errettet wurde? Wenn ja, was ist mit den frommen Eltern, in deren Leben er nicht eingeriffen hat und deren Kind aus Todesgefahr nicht errettet wurde?
Wir werden Gott und seine Fügungen nicht durch endlose Fragen verstehen sondern durch Glaube und Liebe, durch das Gebet und die Hingabe.

 

Ist es redlich, wenn wir Gott zwar als Urheber heranziehen, wenn sich etwas zum Guten gewendet hat, und ihn dann lobpreisen, aber denselben Gott nicht als Urheber heranziehen, wenn sich nichts mehr zum Guten wendet? Ist es redlich, wenn da die intellektuell konstruiert wird, dass das, was uns negativ erscheint, uns doch nützlich ist?
Es ist GLAUBE und LIEBE, dass wir Gott zutrauen, dass er es immer gut mit uns meint. Wenn wir natürlich im Urmisstrauen Gott gegenüber leben, dann werden wir die Schuld für Misslichkeiten weder bei uns und unseren Sünden suchen- sondern unsinnigerweise Gott darüber Vorwürfe machen. Wir ändern dann nicht unser Leben, sondern wir wollen, dass Gott sich ändert. Und diese Haltung halte ich als mit dem Glauben an Gott - einen Gott der Liebe.- nicht vereinbar. bearbeitet von Mariamante
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Ich sagert ja: Was heißt "eingreift"? Allein, dass ich bin, ist schon Seinem Eingreifen geschuldet, ...

 

Nach christlichem Weltbild: sicherlich. Und am besten erwartet Gott noch, dass ein kanaanisches Mädchen sich bei ihm für ihre schmerzvolle Existenz bedankt, während die Juden in Gottes Auftrag ihr Dorf erobern und ihre Eltern töten.

 

..., und dass ich Bestand habe, erst recht.

 

Oder du verdankst es seinem Nicht-Eingreifen ;-)

 

 

Eingreifen ist übrigens sehr gut zu definieren, nachdem wir ja fast alle glauben, dass die Welt sich nach gewissen Regeln verhält. Dann können wir Gottes eingreifen als sehr genau identifizieren, wenn es die uns bekannten Regeln bricht.

 

Und wenn es keine solchen Regeln gibt (sich also alles ausschließlich nach Gottes Wille verhält), dann gibt es auch kein Eingreifen.

Na ja.

Meine Auffassung über das Eingreifen Gottes ist eine, die meinem persönlichen Glauben und meinem Umgang mit meinem Leben entspricht. Sie erhebt keinen Anspruch auf naturwissenschaftliche Allgemeingültigkeit, sondern ist ein Bekenntnis.

Über das, was andere in ihren Lebenssituationen empfinden, habe ich keine Kenntnis, und daher auch kein Urteil. Und ich geh auch nicht davon aus, dass Gott diesbezüglich irgendwelche Erwartungen an mich hat, die ich erfüllen müsste, damit ...

Ich glaube auf Grund von Zeugnissen, dass ich in Gottes Hand bin, und dass mir nichts besseres passieren kann. Ende der Durchsage.

 

Und was die Regeln betrifft, nach denen die Welt funktioniert:

Ich bin nicht sicher, ob's sowas wirklich gibt. Regeln muss ja jemand festgesetzt haben. Die Basis jeglicher Naturwissenschaft ist aber, dass vorausgesetzt werden muss, dass es so jemanden nicht gibt. Wenigstens, dass ein solcher außer Betracht bleiben muss.

Beobachte ich also etwas, was den bekannten Regeln widerspricht, muss erst mal geklärt werden, was da vorliegt: Ein scheinbarer Widerspruch, der bei genauerer Untersuchung gar keiner ist, oder eine Regel, die sich bei dieser Gelegenheit als falsch entpuppt, oder ein Vorgang, der in Wahrheit einer anderen Regel folgt?

 

Sei dem, wie ihm sei: Regel ist sprachlogisch das falsche Wort für derlei. Leider weiß ich kein besseres, es muss also zunächst mal bei diesem bleiben.

 

Die Wunder (Darum geht's schließlich bei den landläufigen Vorstellungen von Gottes Eingreifen) spielen sich in meinem Inneren ab: Etwas, das mich betrifft, ereignet sich, und es geht zu meiner Überraschung besser aus, als ich für mich vernünftigerweise erhoffen durfte, und ich begreife es als Gottes Fürsorge.

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Ein direkter Eingrif Gottes in unser Leben läßt sich wissenschaftlich nicht beweisen. Selbst wenn alle anderen Erklärungen ausgeschlossen werden können, bedeutet dies nicht dass es eine Erklärung nicht gibt. Eine solche Gottesvorstellung wäre ein "deus ex machina" und dass der tod ist, hat Dietrich Bonhoeffer sehr klar nachgewiesen. Ich halte es für problematisch aufgeklärten Menschen zu erklären Gott würde sozusagen als Primärursache ständig ins Spiel eingreifen und dieses nach seinem Gutdünken beeinflussen oder auf eine Beeinflussung verzichten. Die einzige für mich intellektuell verantwortbare Lösung des Problems ist die Klärung wie sie Angelika und andere vorgelegt haben. Ich deute mein Leben aus dem Glauben. Da ich glaube das Gott denen die ihn lieben alles zum Guten gereichen läßt, werde ich, was auch immer passiert alles positiv deuten. Ein solcher Glaube hilft mir in jeder Situation die Ressource für gelingendes Leben zu entdecken, bzw. Sinn zu stiften.

romeroxav

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Ein direkter Eingriff Gottes in unser Leben läßt sich wissenschaftlich nicht beweisen.
Jemand der liebt (und auch Eingriffe Gottes im Leben haben mit Liebe zu tun) sind wissenschaftliche Erklärungen sowieso wurscht, egal, niente, nada.

 

Ich halte es für problematisch aufgeklärten Menschen zu erklären Gott würde sozusagen als Primärursache ständig ins Spiel eingreifen und dieses nach seinem Gutdünken beeinflussen
Für das große Weltgeschehen - ja. (Allerdings habe ich mir mal sagen lassen, dass wir im jüngsten Gericht auch sehen, wie Gott der Herr auch der Geschichte war, und welchen Zusammenhang/Sinn die Ereignisse der Geschichte hatten).
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Ich sagert ja: Was heißt "eingreift"? Allein, dass ich bin, ist schon Seinem Eingreifen geschuldet, ...

 

Nach christlichem Weltbild: sicherlich. Und am besten erwartet Gott noch, dass ein kanaanisches Mädchen sich bei ihm für ihre schmerzvolle Existenz bedankt, während die Juden in Gottes Auftrag ihr Dorf erobern und ihre Eltern töten.

 

..., und dass ich Bestand habe, erst recht.

 

Oder du verdankst es seinem Nicht-Eingreifen ;-)

 

 

Eingreifen ist übrigens sehr gut zu definieren, nachdem wir ja fast alle glauben, dass die Welt sich nach gewissen Regeln verhält. Dann können wir Gottes eingreifen als sehr genau identifizieren, wenn es die uns bekannten Regeln bricht.

 

Und wenn es keine solchen Regeln gibt (sich also alles ausschließlich nach Gottes Wille verhält), dann gibt es auch kein Eingreifen.

Na ja.

Meine Auffassung über das Eingreifen Gottes ist eine, die meinem persönlichen Glauben und meinem Umgang mit meinem Leben entspricht. Sie erhebt keinen Anspruch auf naturwissenschaftliche Allgemeingültigkeit, sondern ist ein Bekenntnis.

Über das, was andere in ihren Lebenssituationen empfinden, habe ich keine Kenntnis, und daher auch kein Urteil. Und ich geh auch nicht davon aus, dass Gott diesbezüglich irgendwelche Erwartungen an mich hat, die ich erfüllen müsste, damit ...

Ich glaube auf Grund von Zeugnissen, dass ich in Gottes Hand bin, und dass mir nichts besseres passieren kann. Ende der Durchsage.

 

Ja, das ist eine sehr kurzsichtige Sichtweise, IMHO.

Da bekommt eine evangelische Bischöfin Brustkrebs. Das ist sicherlich keine Sache, über die man sich lustig macht. Und dann sagt sie: man kann nie tiefer Fallen, als in die Hand Gottes. Und diese scheint per Definition gut.

 

Und da hat man wieder den Eindruck, als sei Gott an allem unschuldig. Und er würde jetzt krampfhaft versuchen, die Fehler seiner Schöpfung wieder gut zu machen.

 

Also in etwa so: von der Schöpfung kriegt man eins drüber gebraten, durch eine Krankheit oder etwas, und Gott macht alles wieder gut.

 

Und was die Regeln betrifft, nach denen die Welt funktioniert:

Ich bin nicht sicher, ob's sowas wirklich gibt. Regeln muss ja jemand festgesetzt haben. Die Basis jeglicher Naturwissenschaft ist aber, dass vorausgesetzt werden muss, dass es so jemanden nicht gibt. Wenigstens, dass ein solcher außer Betracht bleiben muss.

Beobachte ich also etwas, was den bekannten Regeln widerspricht, muss erst mal geklärt werden, was da vorliegt: Ein scheinbarer Widerspruch, der bei genauerer Untersuchung gar keiner ist, oder eine Regel, die sich bei dieser Gelegenheit als falsch entpuppt, oder ein Vorgang, der in Wahrheit einer anderen Regel folgt?

 

Die Naturwissenschaften sagen mit nicht aus, dass es keinen gäbe, der die Regeln festgelegt habe. Die entsprechende Aussage ist eine philisophische Position, keine Naturwissenschaftliche. Das finde ich immer wieder zum KOTZEN! wenn der Papst oder irgendwelche andere einen Krieg zwischen Naturwissenschaft und Religion beschreiben. Diesen gibt es nicht - bzw. es gab ihn, als die Religion unbedingt mit Drohhungen widersprechen wollte. Es gibt aber Naturwissenschaftler, die der Philosphie anhängen, es könne auf Grund der vielen schon gefundenen Regeln, nach denen Sich die Welt anscheinend verhält, keinen Platz mehr für einen Gott geben.

Oder kurz gesagt: das Deistische Weltbild (Gott als Schöpfer, aber historisch abwesend) beisst sich überhaupt nicht mit den Naturwissenschaften.

Was aber stimmt ist, dass der Raum für einen eingreifenden Gott immer kleiner wird, je mehr man an diese Regeln glaubt.

 

Sei dem, wie ihm sei: Regel ist sprachlogisch das falsche Wort für derlei. Leider weiß ich kein besseres, es muss also zunächst mal bei diesem bleiben.

 

Die Wunder (Darum geht's schließlich bei den landläufigen Vorstellungen von Gottes Eingreifen) spielen sich in meinem Inneren ab: Etwas, das mich betrifft, ereignet sich, und es geht zu meiner Überraschung besser aus, als ich für mich vernünftigerweise erhoffen durfte, und ich begreife es als Gottes Fürsorge.

 

Womit wir wieder bei der Definition von Wunder wären.

 

Aber gut, du beschreibst anschließend etwas sehr persönliches, was ich für falsch halte. Ich halte es für einen guten psychologischen Taschenspielertrick. Mehr nicht.

 

Was meinst du, wie oft ich Dinger erlebt habe (Klausuren, Prüfungen, Unfälle, usw.) die besser als erhoft ausgegangen sind? Dafür gibt es auch Dinge, die schlechter ausgegangen sind.

 

Was machst du mit denen? Also was denkst in Augenblicken, wo etwas schlechter als erwartet ausgeht?

 

 

Normaleweise gibt es da sowas wie "Glück" oder "Pech" - und beides sind Wörter, mit denen man eigentlich vor der Suche nach der Ursache des Glücks oder des Pechs resigniert. Und die Religion versucht in die Lücke hineinzupreschen, um einen Gott als Quelle des Glücks zu promoten. Dem wäre ja fast nichts entgegen zu setzen - außer, und das ist das wichtigste, dass er auch für das Pech verantwortlich sein müsste!

 

Und sollte man nun feststellen, dass Rückblickend mehr Glück als Pech vorhanden war - und sollte man dann daraus den Rückschluss ziehen, dass weiterhin mehr Glück als Pech zu erwarten ist, dann ist man was? Genau: Optimist.

bearbeitet von agnostiker
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Gerlinde Blosche

Wo war Gottes Eingreifen, wo war Gottes Macht?

Gott schwieg all die Jahre des Auschwitz - Geschehens. Dass Gutes trotzdem wie ein Wunder geschah, kam von Menschen. Z. B. Dietrich Bonhoeffer, der sein Leben für einen Familienvater opferte. Der gerettete Familienvater sah dies sicher als ein Eingreifen Gottes an, obwohl Gott dabei schwieg, obwohl Gott selber nicht eingriff. Man kann auch fragen, ob dieses großartige Verhalten Bonhoeffer`s göttlichen Ursprungs war. Man kann aber auch behaupten, Gott war damals wehrlos. Sicher wird diese Frage auch hier unterschiedlich beantwortet werden.

Liebe Grüße

Gerlinde

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Wo war Gottes Eingreifen, wo war Gottes Macht?

Gott schwieg all die Jahre des Auschwitz - Geschehens. Dass Gutes trotzdem wie ein Wunder geschah, kam von Menschen. Z. B. Dietrich Bonhoeffer, der sein Leben für einen Familienvater opferte. Der gerettete Familienvater sah dies sicher als ein Eingreifen Gottes an, obwohl Gott dabei schwieg, obwohl Gott selber nicht eingriff. Man kann auch fragen, ob dieses großartige Verhalten Bonhoeffer`s göttlichen Ursprungs war. Man kann aber auch behaupten, Gott war damals wehrlos. Sicher wird diese Frage auch hier unterschiedlich beantwortet werden.

Liebe Grüße

Gerlinde

 

Entweder kiegt man "Gott wirkt im Verborgenen", "Gottes Wege sind unergründlich" oder "Gottes wirkt durch die kleinen und schwachen" zu hören.

 

Und schwupps war es nicht mehr die Kraft die ein Dietrich Bonhoeffer hatte, sondern die Kraft, die ihm von Gott verliehen wurde. Das ist doch murks! Da tut ein Mensch was gutes, und das wird kaputtgemutmaßt! Aber das ist so typisch christlich! Im Menschen steckt halt von Natur aus irgendwie doch nicht allzu viel gutes. Sonst müsste er ja auch nicht gerettet werden.

 

Und Gott als wehrlos zu bezeichnen *hust, hust* - und das ausgerechnet von jemandem, der Gott für allmächtig hält. Kommt da etwa der Widerspruch zwischen Allmacht und freiem Willen durch?

bearbeitet von agnostiker
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