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... sondern erlöse uns von dem Bösen


Gabriele

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Was ist das, das Böse?

 

Ist es etwas, was von Außen kommt, oder ist es in uns?

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Ich weiß zwar, daß es eine Übersetzungsvariante gibt, die dafür spricht, daß hier von einer Person geredet wird (daher einem externen Einfluß), ich bevorzuge aber eine andere Interpretation.

 

Für den Sinn und den Zweck unserer Pilgerschaft auf Erden, halte ich eine Erkenntnis und einen Wandel.

Nämlich die Erkenntnis, daß unser Egoismus zum Bösen führen kann.

Wenn jeder Mensch danach trachtet, nur seinem eigenen Willen, seinem eigenem Interesse zu folgen, dann werden die Menschen sich gegenseitig verletzen und schaden, weil sich unsere Interessen überschneiden.

Der Mensch muß dies erkennen und über diese Erkenntnis hinweg, vermögens seiner Liebe und seines Gewissens, soll er den Wunsch verinnerlichen, nicht weiter gegen den Nächsten sündigen zu wollen. Dies führt dazu, daß wir die Ursache des Bösen in uns selbst bekämpfen. Da wir aber schwach sind und jeder an seinen Sünden hängt, die ja auch nicht ohne Reiz sind, beten wir zu Gott, daß er das Böse von uns für uns fortnimmt. Wir sagen also: "Ja, ich will das Böse nicht! - Aber ich kann von dem Bösen nicht lassen, daher hilf mir, mich vor dem Bösen zu befreien."

Damit sagen wir im Grunde auch: "Dein Wille geschehe!"

Ein Einklang des Willen Gottes mit dem Menschen. Nicht wie früher, daher mangels Liebe und Einsicht aus Gehorsam herauß, sondern weil wir erkennen, daß der Wille Gottes genau das ist, was wir in der Tiefe unserer Liebe und unseres Gewissens selbst auch wollen.

bearbeitet von Sam_Naseweiss
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Was ist das, das Böse?

 

Ist es etwas, was von Außen kommt, oder ist es in uns?

Sowohl als auch. Durch die geschwächte menschl. Natur (die Kirche spricht von Erbsünde) ist der Mensch anfällig für das Böse, die Versuchung. Und wie ja schon in vielen Threads abgehandelt, glaubt die Kirche auch an die Exstenz des Widersachers, der durch eigene Entscheidung böse wurde- den Teufel, den "Bösen".
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liebe Gabriele,

 

herzlichen Dank für deine VErlinkung zu den einzelnen Vaterunser-Betrachtungen...

 

sondern erlöse uns von dem Bösen

 

 

Was ist das, das Böse?

 

Ist es etwas, was von Außen kommt, oder ist es in uns?

 

Ich befürchte, dass wir oft zu vorschnell sind mit unserem Urteil, dass etwas böse sei...

Ich glaube, die Buddhisten sagen, dass die Dinge an sich nichts seien, weder gut noch böse. Erst der Mensch fülle sie gewissermaßen mit Inhalt....

 

WEnn es das Böse gibt, dann ist es in jedem EInzelnen von uns vorhanden und kommt somit sowohl von außen als auch von innen

 

alles Liebe

 

Angelika

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liebe Gabriele,

 

herzlichen Dank für deine VErlinkung zu den einzelnen Vaterunser-Betrachtungen...

Bitte schön. Gern geschehen. :huh:

 

 

 

sondern erlöse uns von dem Bösen

 

 

Was ist das, das Böse?

 

Ist es etwas, was von Außen kommt, oder ist es in uns?

 

Ich befürchte, dass wir oft zu vorschnell sind mit unserem Urteil, dass etwas böse sei...

Ich glaube, die Buddhisten sagen, dass die Dinge an sich nichts seien, weder gut noch böse. Erst der Mensch fülle sie gewissermaßen mit Inhalt....

 

WEnn es das Böse gibt, dann ist es in jedem EInzelnen von uns vorhanden und kommt somit sowohl von außen als auch von innen

 

alles Liebe

 

Angelika

Das erinnert mich an einen Satz von Wilhelm Busch:

"Das Gute, dieser Satz steht fest, ist stets das Böse, das man läßt"

 

Da bedarf es auch des genauen Hinsehens, was nun gut und was böse ist.

Man könnte den Satz auch umdrehen:

"Das Böse, dieser Satz steht fest, ist stets das Gute, das man läßt."

Das deckt sich besser mit meinen Erfahrungen. Es ist oft das, was ich versäume, was ich bereue und denke, dass ich das besser doch gemacht hätte.

 

Aber dennoch denke ich, dass "das Böse" nicht quasi eine Definitionssache ist.

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Aber dennoch denke ich, dass "das Böse" nicht quasi eine Definitionssache ist.

 

Dann hätte Jesus uns sicher ein anderes Vaterunser gelehrt. Natürlich ist das Böse definiert. Wie sagt der Herr: "Fürchtet euch nicht vor denen die euren Leib töten können eurer Seele aber keinen Schaden zufügen. Fürchtet den, der Leib und Seele in die ewige Verdammnis stürzen kann."

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Aber dennoch denke ich, dass "das Böse" nicht quasi eine Definitionssache ist.

 

Dann hätte Jesus uns sicher ein anderes Vaterunser gelehrt. Natürlich ist das Böse definiert. Wie sagt der Herr: "Fürchtet euch nicht vor denen die euren Leib töten können eurer Seele aber keinen Schaden zufügen. Fürchtet den, der Leib und Seele in die ewige Verdammnis stürzen kann."

Das Böse ist also eine Person?

Der Teufel?

(Und wo genau finde ich diese Jesu-Worte?)

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hallo miteinander :huh:

 

ich denke,das böse ist alles was jesus, mir u.meinen mitmenschen nicht gut tut

alles was sich nicht im licht betrachten lässt

und auch

nicht in der liebe ist

 

u.ich finde,dann es gut,wenn man betet "erlöse uns von dem bösen"

"denn siehe er teufel gehet umher u.suchet wen er verschlinge"

u.davor sollte man sich durch gebet schützen...

 

aber auch,was ich denke zb.von einem gott der mich klein macht(angst vor gott)

denn jesus gibt mir die würde neben ihm zu sein,als sein bruder/schwester

 

es grüßt herzlich

 

mimare :lol:

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Diese Diskussion sollte sich mit der Frage auseinander setzen, was denn nun gut und was Böse ist, denn eines alleine ist wohl nicht ausschlaggebend.

 

Beide Eigenschaften, die sogar vielleicht nur eine einzige sind, scheinen aus uns selbst zu kommen. Obwohl wir ja bekanntermaßen das Böse viel leichter beim anderen sehen als bei uns.

 

Pierre

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Gerlinde Blosche

Hallo,

pauschal ausgedrückt denke ich ist das "Böse" all das, was die menschliche Gemeinschaft zerstört. Da könnte man natürlich ganz viele Verhaltensweisen anführen.

Ich glaube, dass jeder Mensch die Neigung zum Bösen in sich hat, wobei natürlich die Versuchungen sehr oft von außen kommen und der Wille zu widerstehen oft zu schwach ist, zumal Versuchungen zum Bösen nicht selten in der Verkleidung des Angenehmen an uns herantreten.

Die Kirche erklärt die Herkunft der Neigung zum Bösen mit der Erbschuld, dem Mangel an der Gemeinschaft mit Gott.

Mehr fällt mir momentan nicht mehr ein, mir fallen schon die Augen zu. Marsch ins Bett, Gerlinde, wer schläft sündigt nicht!

Eine recht gute Nacht wünscht Gerlinde

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Diese Diskussion sollte sich mit der Frage auseinander setzen, was denn nun gut und was Böse ist, denn eines alleine ist wohl nicht ausschlaggebend.

 

Beide Eigenschaften, die sogar vielleicht nur eine einzige sind, scheinen aus uns selbst zu kommen. Obwohl wir ja bekanntermaßen das Böse viel leichter beim anderen sehen als bei uns.

 

Pierre

Das Böse ist der Trieb jeden Geschöpfes so sein zu wollen wie Gott.

Da aber jedes Geschöpf unvollkommen ist, weil es eben nur ein Geschöpf ist und nicht Gott selbst, führt dies zu Unterdrückung und dem Bösen.

Die einzige Möglichkeit des friedlichen und freien Zusammenlebens der Geschöpfe besteht nun darin, daß sie erkennen und einsehen, daß der unbedingte Vollzug des eigenen Willens zu Leid und Einschränkung eines anderen führt. Der Schmerz ist eine Regung der Seele, die eine Einschränkung ihrer Freiheit erfährt, nämlich durch den Leib, die Materie und die Naturgesetze.

Auf diese Weise erkennt der Mensch was eine Einschränkung der Freiheit eines anderen Wesens bedeutet. Die Lösung besteht nun darin, daß das Geschöpf sich frewillig einschränkt, weil es Liebe empfindet und seinem Gewissen folgt. Die freiwillige Einschränkung der eigenen Freiheit wird dann nicht mehr als Leid empfunden und Freiheit und Notwendigkeit werden vereint.

 

Das ist ähnlich wie mit dem Fasten: Wenn man hungern muß, dann leidet man, fastet man aber ungezwungen, dann ist das Fasten eine angenehme Erfahrung etc..

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Die einzige Möglichkeit des friedlichen und freien Zusammenlebens der Geschöpfe besteht nun darin, daß sie erkennen und einsehen, daß der unbedingte Vollzug des eigenen Willens zu Leid und Einschränkung eines anderen führt.

 

Soll ich das so verstehen, dass der freie Wille des Menschen der Ursprung des Bösen ist?

 

Pierre

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Die einzige Möglichkeit des friedlichen und freien Zusammenlebens der Geschöpfe besteht nun darin, daß sie erkennen und einsehen, daß der unbedingte Vollzug des eigenen Willens zu Leid und Einschränkung eines anderen führt.

 

Soll ich das so verstehen, dass der freie Wille des Menschen der Ursprung des Bösen ist?

 

Pierre

Ich würde sagen, daß jeder freie Wille eines Geschöpfes zum Bösen führen kann.

Insofern nicht ein Wandel stattfindet, der auf einer Entscheidung beruht.

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Das Böse ist der Trieb jeden Geschöpfes so sein zu wollen wie Gott.

Da aber jedes Geschöpf unvollkommen ist, weil es eben nur ein Geschöpf ist und nicht Gott selbst, führt dies zu Unterdrückung und dem Bösen.

Das verstehe ich nicht so recht:

An dieser Stelle behauptet tomlo, dass das Streben nach Gottähnlichkeit und Nähe zu Gott Voraussetzung für Heiligkeit sei.

Hier wird gesagt, dass dieses Streben das Böse sei.

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Ich würde sagen, daß jeder freie Wille eines Geschöpfes zum Bösen führen kann.

Insofern nicht ein Wandel stattfindet, der auf einer Entscheidung beruht.

 

Nun scheint mir aber jede Entscheidung auf einem wie auch gearteten Willen zu beruhen. Das Wort kann relativiert allerdings Deine erste Aussage.

 

Es scheint mir schwer, die Aussage zu treffen, was denn nun gut und was böse ist.

 

Mir wurde vor einigen Jahren im Supermarkt meine Brieftasche geklaut, ich bekam sie wieder, allerdings fehlten die 200 Euro. War schlecht für mich, aber für den Dieb war es gut, er hatte das Geld. (Dank an den Dieb, dass er die Brieftasche mit den Papieren nicht in den Müll warf, sondern irgendwo liegen ließ, so dass sie im Fundbüro ankam.)

 

Wenn wir den moralischen Aspekt beiseite lassen war die ganze Aktion nun gut oder böse?

 

Einer meiner Freunde hat neben seiner Frau eine Freundin. Die Beziehung zu seiner Frau ist seit Jahren platonisch, die Freundin erfüllt ihm seine Wünsche. Alle wissen Bescheid und akzeptieren die Situation.

Gut oder Böse? Ich höre die Moralisten schon schreien............

 

Es ist so einfach zu verurteilen, viel schwerer zu verstehen und zu verzeihen.

 

Pierre, mal wieder nachdenklich

bearbeitet von mykathpierre
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Ich würde sagen, daß jeder freie Wille eines Geschöpfes zum Bösen führen kann.

Insofern nicht ein Wandel stattfindet, der auf einer Entscheidung beruht.

 

Nun scheint mir aber jede Entscheidung auf einem wie auch gearteten Willen zu beruhen. Das Wort kann relativiert allerdings Deine erste Aussage.

 

Es scheint mir schwer, die Aussage zu treffen, was denn nun gut und was böse ist.

 

Mir wurde vor einigen Jahren im Supermarkt meine Brieftasche geklaut, ich bekam sie wieder, allerdings fehlten die 200 Euro. War schlecht für mich, aber für den Dieb war es gut, er hatte das Geld. (Dank an den Dieb, dass er die Brieftasche mit den Papieren nicht in den Müll warf, sondern irgendwo liegen ließ, so dass sie im Fundbüro ankam.)

 

Wenn wir den moralischen Aspekt beiseite lassen war die ganze Aktion nun gut oder böse?

 

Einer meiner Freunde hat neben seiner Frau eine Freundin. Die Beziehung zu seiner Frau ist seit Jahren platonisch, die Freundin erfüllt ihm seine Wünsche. Alle wissen Bescheid und akzeptieren die Situation.

Gut oder Böse? Ich höre die Moralisten schon schreien............

 

Es ist so einfach zu verurteilen, viel schwerer zu verstehen und zu verzeihen.

 

Pierre, mal wieder nachdenklich

Wir Menschen sind sehr erfinderisch, das Böse zu beschönigen- vor allem, was unsere eigenen Haltungen u. Handlungen betrifft. Jesus spricht davon im Gleichnis vom Balken und Splitter. Ein Problem bringen Beschönigungsaktionen allerdings: Wenn man das Böse (Ehebruch, Diebstahl) nicht mehr sieht, wird man es auch nicht ändern (wollen). bearbeitet von Mariamante
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Ich würde sagen, daß jeder freie Wille eines Geschöpfes zum Bösen führen kann.

Insofern nicht ein Wandel stattfindet, der auf einer Entscheidung beruht.

 

Nun scheint mir aber jede Entscheidung auf einem wie auch gearteten Willen zu beruhen. Das Wort kann relativiert allerdings Deine erste Aussage.

 

Es scheint mir schwer, die Aussage zu treffen, was denn nun gut und was böse ist.

 

Mir wurde vor einigen Jahren im Supermarkt meine Brieftasche geklaut, ich bekam sie wieder, allerdings fehlten die 200 Euro. War schlecht für mich, aber für den Dieb war es gut, er hatte das Geld. (Dank an den Dieb, dass er die Brieftasche mit den Papieren nicht in den Müll warf, sondern irgendwo liegen ließ, so dass sie im Fundbüro ankam.)

 

Wenn wir den moralischen Aspekt beiseite lassen war die ganze Aktion nun gut oder böse?

 

Einer meiner Freunde hat neben seiner Frau eine Freundin. Die Beziehung zu seiner Frau ist seit Jahren platonisch, die Freundin erfüllt ihm seine Wünsche. Alle wissen Bescheid und akzeptieren die Situation.

Gut oder Böse? Ich höre die Moralisten schon schreien............

 

Es ist so einfach zu verurteilen, viel schwerer zu verstehen und zu verzeihen.

 

Pierre, mal wieder nachdenklich

 

Lieber Pierre,

 

es geht mir (zumindest zunächst mal) nicht um verurteilen oder verstehen oder verzeihen, sondern schlicht um die Definition:

Was ist böse, was ist das Böse oder der Böse?

Die Definition scheint deshalb so schwer zu sein, weil das Wort an sich wohl kaum ohne moralische Wertung zu sehen ist.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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...es geht mir (zumindest zunächst mal) nicht um verurteilen oder verstehen oder verzeihen, sondern schlicht um die Definition:

Was ist böse, was ist das Böse oder der Böse?

Könnte man das Böse als Nein zum Guten sehen und verstehen? Wenn Gott als die Quelle des Guten verstanden wird- das Nein zu Gott- konkret in Handlungen, Haltungen, Ablehnung? Der Teufel (gefallener Engel) wird ja als der Böse bezeichnet, weil er sozusagen der Anführer jener ist, die Nein zu Gott, Gottes Willen sagten/sagen. bearbeitet von Mariamante
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...es geht mir (zumindest zunächst mal) nicht um verurteilen oder verstehen oder verzeihen, sondern schlicht um die Definition:

Was ist böse, was ist das Böse oder der Böse?

Könnte man das Böse als Nein zum Guten sehen und verstehen? Wenn Gott als die Quelle des Guten verstanden wird- das Nein zu Gott- konkret in Handlungen, Haltungen, Ablehnung? Der Teufel (gefallener Engel) wird ja als der Böse bezeichnet, weil er sozusagen der Anführer jener ist, die Nein zu Gott, Gottes Willen sagten/sagen.

Könnte man, lieber Peter, könnte man.

Das verschiebt dann das Problem um eine Stelle:

Was ist das Gute?

Was ist Gottes Wille?

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Könnte man, lieber Peter, könnte man.

Das verschiebt dann das Problem um eine Stelle:

Was ist das Gute?

Was ist Gottes Wille?

Glaubst du, dass Gott sich offenbart? Wenn ja- dann wird ER uns auch seinen Willen kundtun. (e.g. Gebote Gottes, Evangelium).
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Aber dennoch denke ich, dass "das Böse" nicht quasi eine Definitionssache ist.

 

Dann hätte Jesus uns sicher ein anderes Vaterunser gelehrt. Natürlich ist das Böse definiert. Wie sagt der Herr: "Fürchtet euch nicht vor denen die euren Leib töten können eurer Seele aber keinen Schaden zufügen. Fürchtet den, der Leib und Seele in die ewige Verdammnis stürzen kann."

Das Böse ist also eine Person?

Der Teufel?

(Und wo genau finde ich diese Jesu-Worte?)

Gabriele, das Vaterunser ist auch nicht in allen Evangelien enthalten und dennoch glaubst du es.

Wenn Gott, Person ist, dann sind es auch seine Geschöpfe. Dazu zählen die ehemaligen Engel, wie auch Satan. Natürlich steht er nicht alleine da. Denn Mächte und Gewalten(wer das auch immer sein mag) sind auch noch da und sind den Menschen nicht wohlgesonnen.

Es gibt in der spirtuellen Welt Gottes nicht nur das Gute. Wenn allein schon in Genesis von den Chaosmächten, den Urgewalten, die Rede ist, dann kann man sich ausmalen, woher das Böse kommt und warum einige Engel abgefallen sind. Das Buch Henoch z.B. erzählt von dem Fall der Engel und ihrer Abstrafung.

bearbeitet von tomlo
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Das Böse ist der Trieb jeden Geschöpfes so sein zu wollen wie Gott.

Da aber jedes Geschöpf unvollkommen ist, weil es eben nur ein Geschöpf ist und nicht Gott selbst, führt dies zu Unterdrückung und dem Bösen.

Das verstehe ich nicht so recht:

An dieser Stelle behauptet tomlo, dass das Streben nach Gottähnlichkeit und Nähe zu Gott Voraussetzung für Heiligkeit sei.

Hier wird gesagt, dass dieses Streben das Böse sei.

Ja, das stellt aber kein Widerspruch dar.

 

Zunächst einmal ist es klar, daß nur einer Gott sein kann - es kann keine zwei Götter geben.

Dann setze ich den Gedanken vorauß, daß jedes Geschöpf unvollkommen ist.

 

Wenn nun ein wankelmütiges oder gar böses Geschöpf Gott sein will, führt dies automatisch zum Bösen.

Der Wankelmütige wird trotz guten Vorsatz einmal straucheln, was zu Bösen führen kann.

Der Böse wird mit Absicht nach dem Bösen streben.

Ein allmächtiges Wesen, welches zum Bösen fähig ist, wäre ein arges Übel.

 

Nun kann wohl kein unvollkomenes Geschöpf immer nur gut handeln oder nur das Gute wollen.

Dennoch ist jedes Geschöpf versucht seine Wünsche und Bedürfnisse zu befriedigen.

Diese Wünsche und Bedürfnisse kollidieren zwangsweise mit anderen Geschöpfen, wenn sich deren Wünsche überschneiden oder Gegensätze darstellen.

Von Gott können wir annehmen, daß er ewig gut sein kann, nicht wankelmütig und allwissend ist - er wird daher nicht aus Unkenntnis oder aus einer Laune herauß böses tun.

 

Da er ein guter Gott ist, vertrauen wir darauf, daß er auch nur Gutes will, auch wenn wir sein Handeln oder das Geschehen in der Welt nicht nachvollziehen können.

Es gibt auch noch logische Gründe, die dafür sprechen, daß Gott gut sein muß, diese laße ich aber hier erstmal weg.

 

Wenn wir daher Gott ähnlicher werden sollen, dann nicht in dem Sinne, daß wir Götter mit eigenen Willen werden, daher allmächtige Menschen, sondern das sich unser Wille dem Wille der Gottheit annähert.

Freilich können wir dies nur anstreben und unseren Willen zu dieser Entwicklung bekunden, weil der Mensch in seinem Wille geschwächt ist und selbst wenn er prinzipiell gut sein wollte, dies nicht auf Dauer durchhalten könnte.

Der Mensch bedarf daher einer Gnade, die uns vor der Versuchung des Bösen erlöst und unseren Wille frei macht, so daß wir eine Entscheidung die wir einmal treffen, auch für alle Ewigkeit aufrecht erhalten können. Bei den guten Geschöpfen ist dies der Wille zum Guten, bei den bösen Geschöpfen, der Wille zum Bösen.

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Ich würde sagen, daß jeder freie Wille eines Geschöpfes zum Bösen führen kann.

Insofern nicht ein Wandel stattfindet, der auf einer Entscheidung beruht.

 

Nun scheint mir aber jede Entscheidung auf einem wie auch gearteten Willen zu beruhen. Das Wort kann relativiert allerdings Deine erste Aussage.

 

Es scheint mir schwer, die Aussage zu treffen, was denn nun gut und was böse ist.

 

Mir wurde vor einigen Jahren im Supermarkt meine Brieftasche geklaut, ich bekam sie wieder, allerdings fehlten die 200 Euro. War schlecht für mich, aber für den Dieb war es gut, er hatte das Geld. (Dank an den Dieb, dass er die Brieftasche mit den Papieren nicht in den Müll warf, sondern irgendwo liegen ließ, so dass sie im Fundbüro ankam.)

 

Wenn wir den moralischen Aspekt beiseite lassen war die ganze Aktion nun gut oder böse?

 

Einer meiner Freunde hat neben seiner Frau eine Freundin. Die Beziehung zu seiner Frau ist seit Jahren platonisch, die Freundin erfüllt ihm seine Wünsche. Alle wissen Bescheid und akzeptieren die Situation.

Gut oder Böse? Ich höre die Moralisten schon schreien............

 

Es ist so einfach zu verurteilen, viel schwerer zu verstehen und zu verzeihen.

 

Pierre, mal wieder nachdenklich

Was gut oder böse ist, daß kannst nur du im konkreten Moment entscheiden.

Anhaltspunkt mögen die beiden Liebesgebote sein.

Allerdings kannst du es nicht selbst definieren, was gut oder böse ist. Du kannst nur danach trachten, daß dein Gewissen zu dir sprechen kann ohne daß du dich dabei selbst belügst.

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Könnte man, lieber Peter, könnte man.

Das verschiebt dann das Problem um eine Stelle:

Was ist das Gute?

Was ist Gottes Wille?

Glaubst du, dass Gott sich offenbart? Wenn ja- dann wird ER uns auch seinen Willen kundtun. (e.g. Gebote Gottes, Evangelium).

Wenn wir nur nach den Geboten gehen, dann halten wir etwas nur deswegen für gut, weil es Gott sagt und wir halten Gott nur deswegen für gut, weil Gott dies so sagt.

Wir könnten dann niemals darüber urteilen ob Gott gut ist oder nicht und es würde ein Widerspruch unserer alltäglichen Moral zur göttlichen Moral entstehen.

 

Dies läßt sich nur vermeiden, wenn wir selbst zu moralischen Urteilen fähig sind und wir diese Fähigkeit mit Gott teilen. Insofern hatte die Schlange im Paradies recht, wir sind durch diese Fähigkeit wie Gott geworden - auf der anderen Seite hat die Schlange gelogen, denn Adam und Eva hatten sicher gedacht, sie würden auch so mächtig und herrlich wie Gott.

 

Gott hat uns nochmal klargemacht, daß sein Wille in unserem Gewissen offenkundig ist und das es am Guten kein herumdeuten gibt: Wer Gutes tut ist gut und tut den Willen des Herrn!

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Gerlinde Blosche

Ich würde sagen, daß jeder freie Wille eines Geschöpfes zum Bösen führen kann.

Insofern nicht ein Wandel stattfindet, der auf einer Entscheidung beruht.

 

Nun scheint mir aber jede Entscheidung auf einem wie auch gearteten Willen zu beruhen. Das Wort kann relativiert allerdings Deine erste Aussage.

 

Es scheint mir schwer, die Aussage zu treffen, was denn nun gut und was böse ist.

 

Mir wurde vor einigen Jahren im Supermarkt meine Brieftasche geklaut, ich bekam sie wieder, allerdings fehlten die 200 Euro. War schlecht für mich, aber für den Dieb war es gut, er hatte das Geld. (Dank an den Dieb, dass er die Brieftasche mit den Papieren nicht in den Müll warf, sondern irgendwo liegen ließ, so dass sie im Fundbüro ankam.)

 

Wenn wir den moralischen Aspekt beiseite lassen war die ganze Aktion nun gut oder böse?

 

Einer meiner Freunde hat neben seiner Frau eine Freundin. Die Beziehung zu seiner Frau ist seit Jahren platonisch, die Freundin erfüllt ihm seine Wünsche. Alle wissen Bescheid und akzeptieren die Situation.

Gut oder Böse? Ich höre die Moralisten schon schreien............

 

Es ist so einfach zu verurteilen, viel schwerer zu verstehen und zu verzeihen.

 

Pierre, mal wieder nachdenklich

Was gut oder böse ist, daß kannst nur du im konkreten Moment entscheiden.

Anhaltspunkt mögen die beiden Liebesgebote sein.

Allerdings kannst du es nicht selbst definieren, was gut oder böse ist. Du kannst nur danach trachten, daß dein Gewissen zu dir sprechen kann ohne daß du dich dabei selbst belügst.

Lieber Sam,

ich glaube, wenn ich etwas bewusst tue, obwohl mir meine innere Stimme sagt, dass es Unrecht ist und ich es deshalb vor meinem Gewissen nicht verantworten kann, dann ist das sicher "Böses". Das Wissen um das "Böse" also das bewusste Wahrnehmen und es trotzdem tun, macht es m.E. erst so richtig zum "Bösen."

Liebe Grüße,Gerlinde

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