Babsy Posted June 12, 2007 Report Share Posted June 12, 2007 (edited) Früher habe ich gedacht, dass Katholiken an die gesamte Bibel (AT + NT) glauben und für Evangelikale lediglich das NT zählt und sie das AT vollständig ablehnen... Heute weiß ich noch immer wenig über die Unterschiede zwischen den Glaubensrichtungen. Ein paar kenne ich zwar, aber wirklich ausreichend finde ich sie nicht. Wo sind denn nun die Unterschiede, mal abgesehen vom Papst, der Priesterweihe, den unterschiedlichen Ansichten zum Abendmahl, den vielen Heiligen und dem Zölibat? Was hat es mit der Sünde auf sich? Warum gehen nur Katholiken beichten? Ich bin dankbar für jede Antwort, ganz besonders wenn sie nicht sachlich ist. EDIT: Selbstverständlich meinte ich, ich bin dankbar wenn sie sachlich ist! Edited June 12, 2007 by Babsy Link to comment Share on other sites More sharing options...
fides quaerens intellectum Posted June 12, 2007 Report Share Posted June 12, 2007 Ich bin dankbar für jede Antwort, ganz besonders wenn sie nicht sachlich ist.Da dürftest Du in den GG auf Deine Kosten kommen... Link to comment Share on other sites More sharing options...
benedetto Posted June 12, 2007 Report Share Posted June 12, 2007 Katholische Kirchen sind lila, evangelische sind gelb. (Hinter den Ortseingangsschildern.) Link to comment Share on other sites More sharing options...
5067 Posted June 12, 2007 Report Share Posted June 12, 2007 Früher habe ich gedacht, dass Katholiken an die gesamte Bibel (AT + NT) glauben und für Evangelikale lediglich das NT zählt und sie das AT vollständig ablehnen... Heute weiß ich noch immer wenig über die Unterschiede zwischen den Glaubensrichtungen. Ein paar kenne ich zwar, aber wirklich ausreichend finde ich sie nicht. Wo sind denn nun die Unterschiede, mal abgesehen vom Papst, der Priesterweihe, den unterschiedlichen Ansichten zum Abendmahl, den vielen Heiligen und dem Zölibat? Was hat es mit der Sünde auf sich? Warum gehen nur Katholiken beichten? Ich bin dankbar für jede Antwort, ganz besonders wenn sie nicht sachlich ist. EDIT: Selbstverständlich meinte ich, ich bin dankbar wenn sie sachlich ist! Hallo, ich denke, dass die Katholiken durch Ihre ganzen Handlungs- und Ausdrucksweisen eher ein Einfallstor für die Gegenwart des Geistes schaffen. Auch die reiche Symbolik der Katholischen Kirchen kommt dem Christlichen Suchenden sehr entgegen. Ich habe in den protestantischen Kirchen erschreckende Leere erlebt. Auch dass beim Vater Unser NIEMAND steht habe ich nur dort gesehen. Am deutlichsten spürt man den Unterschied wenn man zum Beispiel ein Benediktinerkloster zu den Gebetszeiten besucht. Peter Link to comment Share on other sites More sharing options...
Petrus Posted June 12, 2007 Report Share Posted June 12, 2007 Am deutlichsten spürt man den Unterschied wenn man zum Beispiel ein Benediktinerkloster zu den Gebetszeiten besucht. welches Benediktinerkloster hast Du denn besucht, Peter? Link to comment Share on other sites More sharing options...
kam Posted June 12, 2007 Report Share Posted June 12, 2007 Katholische Kirchen sind lila, evangelische sind gelb.(Hinter den Ortseingangsschildern.) Ist das bei euch so? Sonst ist es anders rum. Grüße, KAM Link to comment Share on other sites More sharing options...
Elima Posted June 12, 2007 Report Share Posted June 12, 2007 Katholische Kirchen sind lila, evangelische sind gelb.(Hinter den Ortseingangsschildern.) Ich dachte, es sei umgekehrt (wegen der entsprechenden Kirchenfarben) Link to comment Share on other sites More sharing options...
benedetto Posted June 12, 2007 Report Share Posted June 12, 2007 (edited) Katholische Kirchen sind lila, evangelische sind gelb. (Hinter den Ortseingangsschildern.) Ist das bei euch so? Sonst ist es anders rum. Grüße, KAM Nö, das ist bei uns sicher nicht anders als in Sachsen. Hab ich mich vertan? (Irgendwie finde ich aber, dass violett besser zu uns passen würde...) Edit: Du hast recht. Bei uns sind auf dem Ortseingangsschild beide Kirchen harmonisch überlappend vereint, man kann die Farben nicht wirklich zuordnen. Aber im Netz hab ich jetzt entdeckt: Evangelisch lila. Katholisch gelb. Warum auch immer. (Im Rheinland wurden die Evangelen im Volksmund schon mal "die Blauen" genannt. Warum auch immer.) Edited June 12, 2007 by benedetto Link to comment Share on other sites More sharing options...
kam Posted June 12, 2007 Report Share Posted June 12, 2007 Katholische Kirchen sind lila, evangelische sind gelb. (Hinter den Ortseingangsschildern.) Ist das bei euch so? Sonst ist es anders rum. Grüße, KAM Nö, das ist bei uns sicher nicht anders als in Sachsen. Hab ich mich vertan? (Irgendwie finde ich aber, dass violett besser zu uns passen würde...) Nein, strahlendes Gold paßt zum sinnlichen Katholizismus, ein vorsichtiges Violett zum intellektuelleren Protestantismus. Grüße, KAM Link to comment Share on other sites More sharing options...
Elima Posted June 12, 2007 Report Share Posted June 12, 2007 Katholische Kirchen sind lila, evangelische sind gelb. (Hinter den Ortseingangsschildern.) Ist das bei euch so? Sonst ist es anders rum. Grüße, KAM Nö, das ist bei uns sicher nicht anders als in Sachsen. Hab ich mich vertan? (Irgendwie finde ich aber, dass violett besser zu uns passen würde...) Edit: Du hast recht. Bei uns sind auf dem Ortseingangsschild beide Kirchen harmonisch überlappend vereint, man kann die Farben nicht wirklich zuordnen. Aber im Netz hab ich jetzt entdeckt: Evangelisch lila. Katholisch gelb. Warum auch immer. (Im Rheinland wurden die Evangelen im Volksmund schon mal "die Blauen" genannt. Warum auch immer.) Schau dir mal die Fahnen an, die an Festtagen vor den Kirchen wehen! Man müsste die Begründung eine Stufe "tiefer" suchen. Link to comment Share on other sites More sharing options...
benedetto Posted June 12, 2007 Report Share Posted June 12, 2007 Schau dir mal die Fahnen an, die an Festtagen vor den Kirchen wehen! Man müsste die Begründung eine Stufe "tiefer" suchen. Wehen vor den evangelischen Kirchen violette Fahnen? Link to comment Share on other sites More sharing options...
Elima Posted June 12, 2007 Report Share Posted June 12, 2007 Schau dir mal die Fahnen an, die an Festtagen vor den Kirchen wehen! Man müsste die Begründung eine Stufe "tiefer" suchen. Wehen vor den evangelischen Kirchen violette Fahnen? Weiß mit einem violetten Kreuz, wenn ich recht unterrichtet bin. Link to comment Share on other sites More sharing options...
JohannaP Posted June 12, 2007 Report Share Posted June 12, 2007 @benedetto: Lila Fahnen mit weißem Kreuz, jepp. LG JohannaP Link to comment Share on other sites More sharing options...
Flo77 Posted June 12, 2007 Report Share Posted June 12, 2007 Wieso steht dieser Thread in den GG? Es handelt sich doch ganz offensichtlich um eine Frage (mir stellt sich die Frage, ob man nun den Threadtitel (Unterschiede Katholisch-Evangelisch) oder das Eingangsposting (Unterschiede Katholisch-Evangelikal) beantwortet haben will ...) Link to comment Share on other sites More sharing options...
benedetto Posted June 12, 2007 Report Share Posted June 12, 2007 Wieso steht dieser Thread in den GG? Es handelt sich doch ganz offensichtlich um eine Frage (mir stellt sich die Frage, ob man nun den Threadtitel (Unterschiede Katholisch-Evangelisch) oder das Eingangsposting (Unterschiede Katholisch-Evangelikal) beantwortet haben will ...) Ich glaube, dass im Eingangsposting evangelikal nicht bewusst gewählt wurde, sondern evangelisch gemeint ist. Link to comment Share on other sites More sharing options...
JohannaP Posted June 12, 2007 Report Share Posted June 12, 2007 Hm ne stimmt, die sind weiß mit violettem Kreuz. Hast Recht Elima. LG JohannaP Link to comment Share on other sites More sharing options...
OneAndOnlySon Posted June 12, 2007 Report Share Posted June 12, 2007 Wieso steht dieser Thread in den GG? Es handelt sich doch ganz offensichtlich um eine Frage Vielleicht, weil der Threaderöffner die Antwort von Katholiken wünscht? Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mecky Posted June 12, 2007 Report Share Posted June 12, 2007 (edited) Die großen evangelischen Kirchen sind im 16. Jahrhundert entstanden. Es gibt aber noch viele kleine evangelische Gruppen, die erst später gekommen sind. Es ist nicht leicht über die Evangelischen zu reden, weil sie sehr verschieden sind. Den Anfang machte Martin Luther - und aus seiner Person und Geschichte heraus kann man ziemlich viel über die Evangelischen verstehen. Seine Grundfrage war: Wie finde ich Gnade vor Gott? Woher diese Fragestellung bei ihm kam, ist nicht ganz klar. Vermutet (aber wirklich auch nur vermutet) wird, dass er einmal bei einem Duell einen Studienkollegen getötet haben soll. Wahrscheinlich ist das erfunden - aber oft sind Legenden treffender, als die blanke historische Wirklichkeit. Bei einem schweren Gewitter fürchtete er um sein Leben und so gewann die Frage, wie es ihm wohl ergehen würde, wenn er plötzlich vor Gottes Richterstuhl stände, große Dringlichkeit bei ihm. Luther war in seiner Suche bewundernswert konsequent. Er trat in den Augustiner-Orden ein - einer der strengeren Orden. Er versuchte, vor Gott rein zu werden und hielt sich dabei so fest wie möglich an die Vorgaben der katholischen Kirche. Er tat Werke der Buße, quälte sich selbst, beichtete mehrmals täglich. Ganz wesentlich für ihn wurde die Erfahrung, dass er durch diesen ganzen Aufwand das Gefühl, vor Gott schlecht dazustehen und im Gericht zu versagen, nicht losbekam. Er konnte noch so skrupulös und pedantisch alle kirchlichen Anweisungen befolgen: Dieses Gefühl blieb bestehen. Er lernte eifrig, studierte eifrig, lehrte schließlich selbst Theologie. Auch hier suchte nach einer Antwort auf seine Grundfrage. Nebenbei entdeckte er, dass die Kirche, die ihn doch eigentlich auf seiner Glaubenssuche begleiten und unterstützen sollte, schwere Mängel aufwies: Äußerlichkeit, Machtstreben, Geldgier und tausenderlei kleinkrämerische Vorschriften. Einem religiös ernsthaften Sucher wie Luther dürfte dies Ekel erweckt haben - und den Zorn des im Stich Gelassenen. Schließlich fand er im Römerbrief die Antwort: Nicht das, was wir Menschen tun, ist entscheidend, sondern dass Gott den Menschen gnädig liebt und ihm vergibt. Ich stelle mir diese Erkenntnis wie eine Explosion vor. Da brach ein Damm, gegen den er schon lange Zeit drückte. Diese Erkenntnis wurde zum Funken, der das lange gehegte Pulverfass zum explodieren brachte. Ich versuche mich mal, in ihn reinzuversetzen: Alle Heilsmittel, die die Kirche mir angeboten hat, waren untaugliche Helfer. Dauernd wurde mir gesagt: "Tu dies, büße hier, faste da, beichte rund um die Uhr!" Werke, Werke, Werke. Aber es half nicht. Das Wesentliche, was mir helfen konnte (nämlich der Hinweis auf die Gnade Gottes) wurde mir verschwiegen - bzw. unter dem immensen Ballast der Werkegerechtigkeit platt gedrückt. Dies liegt daran, dass die Kirche von machtgierigen und geldsaugenden Nulpen, denen die wahre Gottesbeziehung fehlt, geleitet wird. Es wäre unverantwortlich, hiergegen nicht vorzugehen. Damit begann er, Veränderungen zu fordern. Also setzte er an Stelle der Orientierung an Papst und Kirchenhierarchie die Orientierung am Worte Gottes (sola scriptura = allein die Schrift zählt) An die Stelle der "Gnadenmittel" (Sakramente, gute Werke) setzte er die Gnade Gottes (sola gratia = allein durch die Gnade Gottes werden wir gerettet) An die Stelle der kleinkrämerischen Kenntnis der kirchlichen Regeln setzte er den Glauben (sola fide = allein durch den Glauben ...) Und über alles stellte er Jesus Christus (sola christo = allein durch Christus werden wir gerettet). Es gibt keinen anderen Mittler, als Jesus Christus. Und schon gar nicht der Papst! So begann er die Bibel ins Deutsche zu übersetzen und orientierte sich dabei (das war das Neue) akkribisch am jeweiligen hebräischen, aramäischen und griechischen Urtext. Damit ALLE Menschen Zugang zur Bibel bekamen und nicht mehr am Gängelband der Kirche hingen, die ihnen nach Gutdünken vorgab, was die Bibel denn so sage. Die Sakramente erkannte er als solche erst gar nicht an. Wenn er etwas anerkannte, dann das, was in der Bibel stand. Da die Bibel von der Taufe und der Eucharistie erzählt, erkannte er diese Sakramente als etwas an, was nicht von der Kirche, sondern wirklich von Jesus kommt. Die restlichen Sakramente seien nur das Werk von Verführern, die rein menschliche Überlieferungen pflegen - und damit andere Menschen von Jesus ablenken. So, wie er es selbst bei der Beichte am eigenen Leib erlebt hatte. Nirgends hat Jesus Mann und Frau getraut und ebenso gibt es auch keine jesuanischen Worte, mit denen Jesus die Ehe zum Sakrament erhöbe. Also ist die Ehe ein "weltlich Ding". Ihre Sakramentalität nichts, als die Erfindung der Pfaffen. Die ganze kirchliche Hierarchie lehnte er als "von Gott Gegebenes" ab. Klar muss es Funktionsträger geben. Aber die Weihe sei sowieso kein Sakrament. Und die Hierarchie sogar etwas Satanisches. Den Menschen sah Luther nach seinem Bilde und Erleben: Der Mensch ist von sich aus unwürdig. Im Sündenfall hat er sich als unwürdig erwiesen. Und alle Sünder sind unwürdig und können im Gericht Gottes nicht bestehen. Und da wir alle miteinander Sünder sind, sindwir auch alle miteinander unwürdig. Und nichts, was wir tun könnten, kann uns diese Würde zurückgeben. Allein Gottes Gnade kann uns retten. Und dies ist das wahre Zentrum des Christseins: Diese Gnade Gottes anzunehmen und Gott dafür zu danken. Alles, was der christlichen Tradition entsprungen war, war hiermit in Frage gestellt. Allein das zählt, was durch die Bibel begründet werden kann. Und zwar: direkt durch die Bibel. Großes Misstrauen kam auch gegen Bilder in Kirchenräumen, gegen die übliche Heiligenverehrung, sogar gegen den Gebrauch von Kerzen auf. Insbesondere gegen jede hierarchische Anwandlung (z.B. hervorgehobene, prunkvolle liturgische Kleidung der Priester, Bischöfe oder Päpste) wurde man allergisch - es kam zu Bilderstürmen. Besser die Bibel lesen, anstatt sich am weltlichen Prunk der Verführer zu ergötzen. Edited June 12, 2007 by Mecky Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mecky Posted June 12, 2007 Report Share Posted June 12, 2007 Vielleicht noch ein paar Schnipsel, die mir einfallen: Luther bestritt die Zusammenstellung der Bibel, wie sie in der katholischen Kirche üblich war. Er orientierte sich (in seinem Bemühen um größtmögliche Originalitätstreue) beim alten Testament am jüdischen Tanach, nicht an der christlichen Tradition. Calvin bestritt den freien Willen des Menschen. Der Mensch ist nicht frei, sondern alles wird von Gott vorherbestimmt. Und ob jemand zum Heil oder zur Verdammnis vorbestimmt ist, könne man sogar sehen: Den Auserwählten schenkt der Herr Erfolg. Link to comment Share on other sites More sharing options...
benedetto Posted June 12, 2007 Report Share Posted June 12, 2007 Chapeau, Mecky! Ich habe noch nie eine so kurze und eingängige Erklärung ohne unnötige Schnörkel gelesen! Link to comment Share on other sites More sharing options...
wolfgang E. Posted June 12, 2007 Report Share Posted June 12, 2007 (edited) Calvin bestritt den freien Willen des Menschen. Der Mensch ist nicht frei, sondern alles wird von Gott vorherbestimmt. Wobei er dabei auf Augustinus zurückgegriffen hat. Der hat aus blindem Eifer gegen Pelagius bzw die ihm zugeschriebene Lehre, dass der Mensch aus seinem freien Willen erlöst werden könne, diese Prädestinationsgeschichte erfunden. Man geht m.E. nicht weit fehl wenn man den Ursprung vieler problematischer und schuldverkrampfter Lehren der Kirche bei Augustinus sucht. edit: kleine Buchstabenkorrektur auf Wolfgangs Wunsch Edited June 13, 2007 by Kirisiyana Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mariamante Posted June 13, 2007 Report Share Posted June 13, 2007 Wobei er dabei auf Augustinus zurückgegriffen hat. Der hat aus blindem Eifer gegen Palagius bzw die ihm zugeschriebene Lehre, dass der Mensch aus seinem freien Willen erlöst werden könne, diese Prädestinationsgeschichte erfunden. Man geht m.E. nicht weit fehl wenn man den Ursprung vieler problematischer und schuldverkrampfter Lehren der Kirche bei Augustinus sucht. Hast du dafür irgendwelche Belege??? Man geht nämlich dort sicher fehl, wo man einen Sündenbock sucht und gefunden zu haben meint, der für alles Spätere in der Kirche verantwortlich sein soll. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mariamante Posted June 13, 2007 Report Share Posted June 13, 2007 Wo sind denn nun die Unterschiede, mal abgesehen vom Papst, der Priesterweihe, den unterschiedlichen Ansichten zum Abendmahl, den vielen Heiligen und dem Zölibat? Zuerst mal herzlich willkommen im Forum. Ein gewisses Hauptmerkmal der röm.kath. Kirche ist, dass sie sich erfrecht, sich in ihrer Gründung auf Jesus Christus zu berufen. (Die meisten evangelischen und auch evangelikalen Christen haben Katholiken als Vorfahren- ein gewisser Hinweis auf ihre Heimat). Wenn auch manche Spaltungen in der Kirche durch Missbrauch, Hochmut etc. entstanden sind, haben die Spaltungen bewirkt, dass evangelische Gemeinschaften unter Berufung auf "treue zum unverfälschten Evangelium" über das Ziel hinaus geschossen sind, und z.B. die Sakramente der Kirche, die mündliche Überlieferung (auf welche sich die röm.kath. Kirche auch stützt) ablehnen.Was hat es mit der Sünde auf sich? Warum gehen nur Katholiken beichten? Die röm.kath. Kirche betrachtet die Beichte als Sakrament - von Christus eingesetzt und glaubt, dass der geweihte Priester in der apostolischen Sukzession die Vollmacht hat, dieses Sakrament zu spenden. Da evangelische Christen zwar ein "allgemeines Priestertum" aber kein Weihepriestertum akzeptieren, wird die Beichte von den meisten abgelehnt. Link to comment Share on other sites More sharing options...
wolfgang E. Posted June 13, 2007 Report Share Posted June 13, 2007 (edited) Wobei er dabei auf Augustinus zurückgegriffen hat. Der hat aus blindem Eifer gegen Palagius bzw die ihm zugeschriebene Lehre, dass der Mensch aus seinem freien Willen erlöst werden könne, diese Prädestinationsgeschichte erfunden. Man geht m.E. nicht weit fehl wenn man den Ursprung vieler problematischer und schuldverkrampfter Lehren der Kirche bei Augustinus sucht. Hast du dafür irgendwelche Belege??? Man geht nämlich dort sicher fehl, wo man einen Sündenbock sucht und gefunden zu haben meint, der für alles Spätere in der Kirche verantwortlich sein soll. Wie wäre es wenn Du Dich ein wenig mit der Gnadenlehre des Augustinus beschäftigtest. Aber doch ein kurzer Hinweis:Prädestination Sexualfeindlichkeit: Geschlechtverkehr ist sogar in der Ehe eine (läßliche) Sünde; die Erbsünde wird durch den Geschlechtsakt zur Zeugung übetragen. Zudem war Augustinus der erste Bischof der zur Verfolgung von "Häretikern" die Hilfe der staatlichen Gewalt in Anspruch nahm. Link korrigiert Edited June 13, 2007 by MartinO Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mariamante Posted June 13, 2007 Report Share Posted June 13, 2007 Wie wäre es wenn Du Dich ein wenig mit der Gnadenlehre des Augustinus beschäftigtest. Aber doch ein kurzer Hinweis:A href="http://"www.heiligenlexikon.de/Glossar/Praedestination.htm" target=_blank>Prädestination Der Link funktioniert nicht. Sexualfeindlichkeit: Geschlechtverkehr ist sogar in der Ehe eine (läßliche) Sünde; die Erbsünde wird durch den Geschlechtsakt zur Zeugung übetragen. Zudem war Augustinus der erste Bischof der zur Verfolgung von "Häretikern" die Hilfe der staatlichen Gewalt in Anspruch nahm. Und wieder die Frage nach Belegen. Link to comment Share on other sites More sharing options...
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