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Stuhl, Schrank, Zelle, Zimmer ...


Flo77

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Mir hat noch nie jemand mit Höllenstrafen gedroht, weder die Eltern, noch irgendwelche Religionslehrer, noch ein Beichtvater. Wo bin ich nur aufgewachsen?

 

 

offensichtlich in einem gut-katholischen umfeld.

In einem wirklich gut katholischen Umfeld......den die Priester die uns vor 50 Jahren mit solchem drohten, glaubte bestimmt auch gut katholisch zu sein.

 

Jedenfalls kann mir Dir gratulieren (und das ohne eine Spur von Ironie)

 

 

 

Glaubt ihr, dass ich ohne diesen Hintergrund (plus meinem Jugendverband: Heliand, Bund katholischer studierender Mädchen) den Mut gehabt hätte, Theologie zu studieren und Religionslehrerin zu werden (und das 1959 als Mädchen in der theologischen Fakultät noch die reinen Exotinnen waren)?

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Mir war zu meiner Erstbeichte das Konzept Beichte nur schwer verständlich zu machen, zuvor hatte ich gelernt, oder wurde mir zumindest beigebracht, dass ich mich bei Fehlern bei denen entschuldigen sollte, die darunter gelitten hatten, nun kam noch hinzu, dass ich sie einem halbfremden Mann erzählen sollte. Vielleicht liegt es daran, dass ich nur zwei Mal gebeichtet habe, zum ersten und zum letzten Mal (obwohl ich es noch nichtmal als so unangenehm empfand, eher als sinnlos).

Mittlerweile sehe ich auch den Sinn in einem offenen Gespräch unter Freunden, warum der Gesprächspartner dabei aber geweiht sein muss, erschließt sich mir natürlich nicht (und erschlösse sich mir wahrscheinlich auch dann nur schlecht, wenn ich ansonsten auf dem Boden der katholischen Lehre stünde).

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Mir war zu meiner Erstbeichte das Konzept Beichte nur schwer verständlich zu machen, zuvor hatte ich gelernt, oder wurde mir zumindest beigebracht, dass ich mich bei Fehlern bei denen entschuldigen sollte, die darunter gelitten hatten, nun kam noch hinzu, dass ich sie einem halbfremden Mann erzählen sollte.
Die Beichte ist in erster Linie dazu da neu zu beginnen. Gott verzeiht durch den Priester im Sakrament der Barmherzigkeit die Sünden, und gibt auch Gnade und Kraft, das Gute intensiver zu tun. Die häufige Beichte bedingt auch die unabdingbare Gewissenserforschung, und ist mit ein Beitrag zu besserer Selbsterkenntnis. Dass katholische Christen glauben, dass sie sich Gott und seiner Kirche gegenüber versündigen (und nicht nur dem gegenüber, dem unmittelbar Schaden zugefügt wurde) macht verständlich, warum die Sünden dem Priester gebeichtet werden: Er ist für kath. Christen kein "Wildfremder" sondern Diener der Kirche.
Mittlerweile sehe ich auch den Sinn in einem offenen Gespräch unter Freunden, warum der Gesprächspartner dabei aber geweiht sein muss, erschließt sich mir natürlich nicht (und erschlösse sich mir wahrscheinlich auch dann nur schlecht, wenn ich ansonsten auf dem Boden der katholischen Lehre stünde).
Eigentlich sollte zwischen der Beichte als Sakrament und der geistlichen Begleitung durch den Priester unterschieden werden. Es ist durchaus möglich, dass man einen Beichtvater hat- und einen anderen, vertrauten Priester, der spiritueller Begleiter und Ratgeber ist. Es ist jedoch nicht unabdingbarer Teil der Beichte, ein Gespräch zu suchen- zu den Bedingungen einer gültigen Beichte zählen allerdings: Reue, offenes Bekenntnis der Sünden, Wille zur Umkehr, Vorsatz zur Besserung, wo möglich Wiedergutmachung. bearbeitet von Mariamante
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was du nicht alles wissen willst. schon mal vom beichtgeheimnis gehört???
Darauf habe ich schon gewartet- es allerdings eher von Sokrates als Standartklausel erwartet. Du meinst also, der hl. Franz von Sales würde das Beichtgeheimnis verletzen wenn er sagt, dass manche Seelen sich in der Beichte über Träume oder Visionen aussprechen- und dass dies nicht der Sinn der Beichte wäre?
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Kirchenhistoriker
Ich würde niemals einem wildfremden Menschen in einem häufig miefigen Holzkasten meine Sünden ins Ohr flüstern.

 

Bei mir ist es genau umgekehrt. Am liebsten Beichtstuhl, viel Distanz und dazu ein wildfremder Pater. Das ist wohl Geschmackssache.

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Wieso haben diese alten Beichtstühle eigentlich immer rechts und links vom Pfarrer Platz für einen Beichtenden?

 

 

 

Die Leutchen stehen rechts und links an (so vor Ostern, früher auch häufiger). Der Priester dreht sich dann einmal nach rechts, einmal nach links. Das ist wenigstens eine minimale Bewegung.

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Wieso haben diese alten Beichtstühle eigentlich immer rechts und links vom Pfarrer Platz für einen Beichtenden?

 

 

 

Die Leutchen stehen rechts und links an (so vor Ostern, früher auch häufiger). Der Priester dreht sich dann einmal nach rechts, einmal nach links. Das ist wenigstens eine minimale Bewegung.

 

Reißverschlußverfahren in der Kirche...

 

Ich dachte, da gäbe es vielleicht einen anderen Grund.

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Wieso haben diese alten Beichtstühle eigentlich immer rechts und links vom Pfarrer Platz für einen Beichtenden?

 

 

 

Die Leutchen stehen rechts und links an (so vor Ostern, früher auch häufiger). Der Priester dreht sich dann einmal nach rechts, einmal nach links. Das ist wenigstens eine minimale Bewegung.

 

Reißverschlußverfahren in der Kirche...

 

Ich dachte, da gäbe es vielleicht einen anderen Grund.

 

Auf die Idee, es könnte was Theologisches dahinter stecken, bin ich bis jetzt noch nicht gekommen (vielleicht hilft nachdenken).

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Ja.
Auch kurze Antworten können verwirren... :angry:
Nicht drüber nachdenken - der leichte Da-Da-Charakter in PMNs Postings ist völlig normal.

 

Meine Antwort auf

Glaubt ihr, dass ich den Mut gehabt hätte, Theologie zu studieren und Religionslehrerin zu werden ?

 

Ja.

Das kann sein, das Du Mut hast.

 

 

gruss

peter

bearbeitet von pmn
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Mir war zu meiner Erstbeichte das Konzept Beichte nur schwer verständlich zu machen, zuvor hatte ich gelernt, oder wurde mir zumindest beigebracht, dass ich mich bei Fehlern bei denen entschuldigen sollte, die darunter gelitten hatten, nun kam noch hinzu, dass ich sie einem halbfremden Mann erzählen sollte.

Die Beichte ist in erster Linie dazu da neu zu beginnen.

Sowas bringt das Gespräch mit meinem Therapeuten auch. Der macht seinen Job sogar noch besser als ein Priester: Ich kann mit ihm Fehlentwicklungen besprechen, die die Gefahr mit sich bringen, daß ich immer wieder in gleiches Verhalten zurückfalle. Damit ist ein Priester, der mich kaum kennt mit Sicherheit überfordert. Außerdem hat er nicht die notwendige Ausbildung :angry:

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Sowas bringt das Gespräch mit meinem Therapeuten auch. Der macht seinen Job sogar noch besser als ein Priester: Ich kann mit ihm Fehlentwicklungen besprechen, die die Gefahr mit sich bringen, daß ich immer wieder in gleiches Verhalten zurückfalle. Damit ist ein Priester, der mich kaum kennt mit Sicherheit überfordert. Außerdem hat er nicht die notwendige Ausbildung :angry:

 

Deshalb gehe ich zu einem Priester, der mich und meine Geschichte kennt. Im Übrigen gibt es auch Priester, die eine psychologische Ausbildung haben und darum mit diesen Dingen nicht überfordert sind. Ich habe auch lange Zeit eine Gesprächstherapie gemacht, die mir gut getan hat und auch wichtig war und trotzdem hat mir dabei die pastorale Komponente gefehlt. Ich denke mal: Alles hat seine Zeit. :D

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Sowas bringt das Gespräch mit meinem Therapeuten auch. Der macht seinen Job sogar noch besser als ein Priester: Ich kann mit ihm Fehlentwicklungen besprechen, die die Gefahr mit sich bringen, daß ich immer wieder in gleiches Verhalten zurückfalle.
Die Beiche heilt an der Wurzel: Sie vergibt Schuld und deckt nicht nur zu oder sagt: "Da war doch gar keine Sünde." Wenn verdrängte Schuld die Ursache für seelische Probleme ist, dann kann der Therapeut diese Wurzelheilung (Vergebung) nicht spenden. Insofern kommt er hier nicht an den Priester heran. Was aber seelische Erkrankungen betrifft, Depressionen etc. ist sicher der Fachmann (Psychotherapeut) die zuständige Stelle.

 

Damit ist ein Priester, der mich kaum kennt mit Sicherheit überfordert. Außerdem hat er nicht die notwendige Ausbildung :angry:
Für psychische Erkrankungen, die ihre Wurzel nicht in sündhaftem Verhalten haben, ist der Psychiater, Therapeut usw. der "Fachmann". In solchen Fällen, die weit über die normale Beichte hinausgehen, ist die Zusammenarbeit zwischen Seelsorger und Therapeut wünschenswert. Es gibt allerdings Priester wie z.B. Dr. Jörg Müller die beides sind: Therapeut und Seelsorger.
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Die Beiche heilt an der Wurzel: Sie vergibt Schuld und deckt nicht nur zu oder sagt: "Da war doch gar keine Sünde."

Die Sünden, die mit der Wurzel begangen werden, sind die schlimmsten: Die Wurzelsünden.

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Die Beiche heilt an der Wurzel: Sie vergibt Schuld und deckt nicht nur zu oder sagt: "Da war doch gar keine Sünde."

Die Sünden, die mit der Wurzel begangen werden, sind die schlimmsten: Die Wurzelsünden.

 

Da hilft dann bloß noch eine Wurzelbehandlung *SCNR*

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Die Beiche heilt an der Wurzel: Sie vergibt Schuld und deckt nicht nur zu oder sagt: "Da war doch gar keine Sünde."

Die Sünden, die mit der Wurzel begangen werden, sind die schlimmsten: Die Wurzelsünden.

:angry:

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Wieso haben diese alten Beichtstühle eigentlich immer rechts und links vom Pfarrer Platz für einen Beichtenden?

 

 

 

Die Leutchen stehen rechts und links an (so vor Ostern, früher auch häufiger). Der Priester dreht sich dann einmal nach rechts, einmal nach links. Das ist wenigstens eine minimale Bewegung.

 

Reißverschlußverfahren in der Kirche...

 

Ich dachte, da gäbe es vielleicht einen anderen Grund.

 

Ich hab mal gehört rechts für kleine Sünden und links für große Sünden. :angry:

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Ich hab mal gehört rechts für kleine Sünden und links für große Sünden. :angry:
Es gab in der Kirche Zeiten, wo die Menschen sich zu den Beichtstühlen drängten. Man kann sich vorstellen, dass der Ablauf der Beichte schneller vonstatten ging mit zwei Zugängen - und es auch für den Priester eine Erleichterung war, sich nach zwei Seiten zu beugen.
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Ich hab mal gehört rechts für kleine Sünden und links für große Sünden. :D

Es gab in der Kirche Zeiten, wo die Menschen sich zu den Beichtstühlen drängten. Man kann sich vorstellen, dass der Ablauf der Beichte schneller vonstatten ging mit zwei Zugängen - und es auch für den Priester eine Erleichterung war, sich nach zwei Seiten zu beugen.

 

Als ich kleiner Ministrant war, haben wir immer durch das kleine Kläppchen an unserer Sakristeitür rausgeschaut, um zu sehen wer auf welcher Seite ansteht. :angry:

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Ich hab mal gehört rechts für kleine Sünden und links für große Sünden. :angry:

Es gab in der Kirche Zeiten, wo die Menschen sich zu den Beichtstühlen drängten. Man kann sich vorstellen, dass der Ablauf der Beichte schneller vonstatten ging mit zwei Zugängen - und es auch für den Priester eine Erleichterung war, sich nach zwei Seiten zu beugen.

Dies unter anderem deshalb weil die Priester ein "Beichtbilderl" verteilten, das notfalls asl Legitimation dazu diente etwa zu Ostern die kommunion empfangen zu dürfen.......und wehe man hätte einmal in einem Dorf nicht zur Kommunion gehen können, ,man wäre der Ächtung anheim gefallen.....

Man tue also nicht immer als ob früher jede religiöse Handlung der Frömmigkeit entsprungen wäre....viel häufiger war es die Wahrung des äusseren Scheins.

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Ich hab mal gehört rechts für kleine Sünden und links für große Sünden. :angry:

Es gab in der Kirche Zeiten, wo die Menschen sich zu den Beichtstühlen drängten. Man kann sich vorstellen, dass der Ablauf der Beichte schneller vonstatten ging mit zwei Zugängen - und es auch für den Priester eine Erleichterung war, sich nach zwei Seiten zu beugen.

Dies unter anderem deshalb weil die Priester ein "Beichtbilderl" verteilten, das notfalls asl Legitimation dazu diente etwa zu Ostern die kommunion empfangen zu dürfen.......und wehe man hätte einmal in einem Dorf nicht zur Kommunion gehen können, ,man wäre der Ächtung anheim gefallen.....

Man tue also nicht immer als ob früher jede religiöse Handlung der Frömmigkeit entsprungen wäre....viel häufiger war es die Wahrung des äusseren Scheins.

Schnellere Beichtvorgänge sind keine fromme Haltung. Jede Zeit hat ihre speziellen Probleme. Mag sein, dass die "Pflichtübung Beichte" zu einer gewissen Lässigkeit führte. Da ich in mehrere Pfarre komme erlebe ich schon, dass die Beichte mancherorts wie ausgestorben ist. Dass die Sünde dort auch ausgestorben sei, traue ich mir nicht zubehaupten. Allerdings kann ich nachvollziehen, wenn Johannes Paul II das mangelnde Sündenbewußtsein beklagte, das mit dem Verfall der Beichte in Zusammenhang steht. Das ist schon auch ein Problem unserer Zeit- aber nicht nur:Sünde zu verdrängen oder "heilig" zu sprechen. Es gab skrupulöse Zeiten, wo man wieder hinter allem Sünden sah. Diese Gefahr gibt es heute höchstens bei Einzelnen.
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Nein, Tomlo Mariamante, Du hast nicht verstanden, was Wolfgang Dir sagen wollte. Überhaupt nicht. Lies es noch einmal.

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