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Jesus und die Frauen


wolfgang E.

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Vor einigen Wochen hat die Lehrbeauftrage für Bibelwissenschaften an der theologischen Fakultät der Universität Wien eine Woche lang die morgendlichen "Gedanken für den Tag"

den "Frauen um Jesus" gewidmet.

Sie hat mit Maria aus Magdala begonnen. Ich möchte einige besondere Aussagen herausheben und den übrigen Text verlinken.

 

Die biblischen Informationen über Maria von Magdala bezeugen ihre Autorität in der Jesusbewegung und der ersten Zeit der Kirche: Abgesehen von Maria, der Mutter Jesu, wird sie als Einzige der neutestamentlichen Frauengestalten in allen vier Evangelien konstant erwähnt.

Dabei wird Maria aus Magdala was besonders bemerkenswert ist, nicht nach einem männlichen Familienmitglied identifiziert, sondern nach ihrem Herkunftsort.

Sie ist eine immer wieder erwähnte Zeugin vom Anfang von Jesu Wirken bis zu seinem Tod

[Aber] anders als bei den Zwölf währte ihre Hingabe und Loyalität unmittelbar über Jesu irdischen Lebens- und Leidensweg hinaus.

Besonders das Johannesevangelium streicht sie gleichermaßen heraus, als erste Zeugin des Auferstandenen und als erste Verkünderin der Osterbotschaft.

Sie, der Jesus als Erster erscheint, verkündet ihn mit den Worten: "Ich habe den Herrn gesehen".

Mit derselben Formel legitimiert Paulus im 1. Brief an die Gemeinde in Korinth seine Autorität als Apostel.

Aber während dies bei Paulus zur Begründung seines Apostolats ausgereicht hat, hat der männliche Zeitgeist die "Apostolin der Apostel" in die Rolle der bekehrten Hure abgedrängt.

 

[Dies].....geschah nicht einfach aufgrund harmloser, zufälliger Verwechslungen, sondern hat wesentlich mit den Geschlechterkonstruktionen patriarchaler Gesellschaftsformen zu tun.

Die Orginaltexte kann man(n) hier und hier nachlesen und nachhören.

 

Ich möchte diese Texte als Denkanstoß dafür verstehen, dass die ausserhalb der Zeitgebundenheit nicht begründbare Dominanz der Männer in der Kirche oder noch deutlicher die Diskrimnierung der Frauen zu überdenken und aufzugeben wäre.

bearbeitet von wolfgang E.
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Ich möchte diese Texte als Denkanstoß dafür verstehen, dass die ausserhalb der Zeitgebundenheit nicht begründbare Dominanz der Männer in der Kirche oder noch deutlicher die Diskrimnierung der Frauen zu überdenken und aufzugeben wäre.

Ein neuer Stoff für Dan Brown :angry:

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Aber während dies bei Paulus zur Begründung seines Apostolats ausgereicht hat, hat der männliche Zeitgeist die "Apostolin der Apostel" in die Rolle der bekehrten Hure abgedrängt.

 

Ich sehe hier zwischen beiden keinen Unterschied - Paulus war ein bekehrter Christenverfolger und Mörder. Nach Kath. Theologie dürfte er nicht zum Priester geweiht werden und laut Bibel wurde er das (nach kath. Verständnis) auch nicht, er wurde nur wie Timotheus von einem Gemeindeältesten (evangelisch) ordiniert. Insofern müssten aus katholischer Sicht Paulus und Maria aus Magdala auch denselben Rang haben - den eines Laien.

 

Von Maria aus Magdala ist aber theologisch leider nichts überliefert. Das ist natürlich ihr Nachteil gegenüber Paulus. Als Glaubenszeuge sollte sie aber mindestens denselben Rang wie die anderen "schweigenden" Apostel haben. Ich kann mit ihr zumindest viel mehr anfangen wie mit einem Apostel Matthias.

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Aber während dies bei Paulus zur Begründung seines Apostolats ausgereicht hat, hat der männliche Zeitgeist die "Apostolin der Apostel" in die Rolle der bekehrten Hure abgedrängt.

 

Ich sehe hier zwischen beiden keinen Unterschied - Paulus war ein bekehrter Christenverfolger und Mörder. Nach Kath. Theologie dürfte er nicht zum Priester geweiht werden und laut Bibel wurde er das (nach kath. Verständnis) auch nicht, er wurde nur wie Timotheus von einem Gemeindeältesten (evangelisch) ordiniert. Insofern müssten aus katholischer Sicht Paulus und Maria aus Magdala auch denselben Rang haben - den eines Laien.

 

Von Maria aus Magdala ist aber theologisch leider nichts überliefert. Das ist natürlich ihr Nachteil gegenüber Paulus. Als Glaubenszeuge sollte sie aber mindestens denselben Rang wie die anderen "schweigenden" Apostel haben. Ich kann mit ihr zumindest viel mehr anfangen wie mit einem Apostel Matthias.

Der Unterschied ist nur, dass Paulus "Vorleben" Tatsache war und er trotzdem faktisch selbsternannt zur Nummer 2 in der Apostelriege aufstieg.

 

Maria aus Magdala hat man ihr "Vorleben" Ende des 6.Jh. päpstlicherseits angedichtet und die Kirche hat die "Sünderinnenversion" erst Ende der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts aufgegeben).

 

Wir reden also von der bewußten Diskriminierung einer biblisch herausragenden Frau.

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Wir reden also von der bewußten Diskriminierung einer biblisch herausragenden Frau.

 

Aber genau das macht sie mir besonders sympathisch. Mir ist die Ex-Hure lieber als die gutbürgerliche Frau (was sie aufgrund ihres Namens vielleicht eher war). Das liegt wohl daran, dass ich zu viele gutbürgerliche Christen kenne. Das ist in unserer Gesellschaft nichts besonderes - und oft kein besonderes ehrliches Christentum (mich selbst zähle ich da ruhig dazu).

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Ich meine, wir reden bei diesem Thema ziemlich aneinander vorbei, wenn wir nicht klar zwischen natürlicher und amtlicher Autorität unterscheiden.

Zweifelsohne hatte Maria Magdalena eine natürliche Autorität innerhalb der Jüngerbewegung Jesu, sie war vielleicht sogar eine Art "platonische Freundin" von Jesus. Ihre Person und ihr Wort hatten Gewicht unter der Jüngerschar Jesu, so ist es nicht verwunderlich, dass Jesus ihr als erstes erschien und sie beauftragte, die Jünger von seiner Auferstehung zu informieren (vgl. Joh 20,11-18).

Im Laufe der Kirchengeschichte gab es immer wieder bedeutende Frauen mit einer solchen "natürlichen Autorität", die viel bewegten, etwa die weise Katharina von Alexandrien, Katharina von Siena, Hildegard von Bingen, Theresa von Avila, Mutter Theresa und und und ...

Etwas anderes ist die amtliche, offizielle Beauftragung, die Jesus seinen Aposteln verlieh und die über die Sukzession weitergereicht wird, etwa die Vollmacht zur Feier des Abendmahles ("Tut dies zu meinem Gedächtnis") oder die Lehrvollmacht und Entscheidungsvollmacht (Lk 10,16; Mt 18,18).

Für das Gedeihen der Kirche braucht es beide Arten von Autorität. Nach meiner Überzeugung und Erfahrung ist die natürliche Autorität, die Dinge bewegt, ohne dafür einen offiziellen Auftrag zu haben, gerade eine weibliche Domäne, während Männer, um Macht sinnvoll auszuüben, immer eine formelle Stütze brauchen. Ihre Stärke ist das Definieren und Entscheiden, während die Frauen eher das Überzeugen und emotionale Bewegen beherrschen.

Nur aus diesem GEdanken heraus ist die kirchliche Tradition der "den Männern vorbehaltenen Priesterweihe" (Ordinatio Sacerdotalis) verständlich und auch heute noch vertretbar.

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Aber genau das macht sie mir besonders sympathisch. Mir ist die Ex-Hure lieber als die gutbürgerliche Frau (was sie aufgrund ihres Namens vielleicht eher war). Das liegt wohl daran, dass ich zu viele gutbürgerliche Christen kenne. Das ist in unserer Gesellschaft nichts besonderes - und oft kein besonderes ehrliches Christentum (mich selbst zähle ich da ruhig dazu).
Maria von Ägypen ist eine Frau, in deren Leben sich das Wirken der göttlichen Barmherzigkeit wunderbar zeigt: Gott kann aus größten Sündern größte Heilige machen, wenn sie umkehren. Das ist die Aussage bezüglich Maria Magdalena. Sich in feministische oder pseudofeministische Seitenwege zu begeben halte ich für nebensächlich. Dass es in der Kirche viele bedeutende Frauen gibt, die unsere kath. Kirche wesentich mitgeprägt haben (ich erwähne mal nur eine Teresa von Avila) zeigt, dass Gottes Geist nicht von der angeblichen Männerdomäne abhängig ist.
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Ich meine, wir reden bei diesem Thema ziemlich aneinander vorbei, wenn wir nicht klar zwischen natürlicher und amtlicher Autorität unterscheiden.

Zweifelsohne hatte Maria Magdalena eine natürliche Autorität innerhalb der Jüngerbewegung Jesu, sie war vielleicht sogar eine Art "platonische Freundin" von Jesus. Ihre Person und ihr Wort hatten Gewicht unter der Jüngerschar Jesu, so ist es nicht verwunderlich, dass Jesus ihr als erstes erschien und sie beauftragte, die Jünger von seiner Auferstehung zu informieren (vgl. Joh 20,11-18).

Im Laufe der Kirchengeschichte gab es immer wieder bedeutende Frauen mit einer solchen "natürlichen Autorität", die viel bewegten, etwa die weise Katharina von Alexandrien, Katharina von Siena, Hildegard von Bingen, Theresa von Avila, Mutter Theresa und und und ...

Etwas anderes ist die amtliche, offizielle Beauftragung, die Jesus seinen Aposteln verlieh und die über die Sukzession weitergereicht wird, etwa die Vollmacht zur Feier des Abendmahles ("Tut dies zu meinem Gedächtnis") oder die Lehrvollmacht und Entscheidungsvollmacht (Lk 10,16; Mt 18,18).

Für das Gedeihen der Kirche braucht es beide Arten von Autorität. Nach meiner Überzeugung und Erfahrung ist die natürliche Autorität, die Dinge bewegt, ohne dafür einen offiziellen Auftrag zu haben, gerade eine weibliche Domäne, während Männer, um Macht sinnvoll auszuüben, immer eine formelle Stütze brauchen. Ihre Stärke ist das Definieren und Entscheiden, während die Frauen eher das Überzeugen und emotionale Bewegen beherrschen.

Nur aus diesem GEdanken heraus ist die kirchliche Tradition der "den Männern vorbehaltenen Priesterweihe" (Ordinatio Sacerdotalis) verständlich und auch heute noch vertretbar.

Was du da schreibst wäre eigentlich sehr schön... wenn nicht für die Kirche die amtliche Autorität alles und die natürliche Autorität (fast) nichts wäre.....

 

Werner

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Ich meine, wir reden bei diesem Thema ziemlich aneinander vorbei, wenn wir nicht klar zwischen natürlicher und amtlicher Autorität unterscheiden.

Zweifelsohne hatte Maria Magdalena eine natürliche Autorität innerhalb der Jüngerbewegung Jesu, sie war vielleicht sogar eine Art "platonische Freundin" von Jesus. Ihre Person und ihr Wort hatten Gewicht unter der Jüngerschar Jesu, so ist es nicht verwunderlich, dass Jesus ihr als erstes erschien und sie beauftragte, die Jünger von seiner Auferstehung zu informieren (vgl. Joh 20,11-18).

Im Laufe der Kirchengeschichte gab es immer wieder bedeutende Frauen mit einer solchen "natürlichen Autorität", die viel bewegten, etwa die weise Katharina von Alexandrien, Katharina von Siena, Hildegard von Bingen, Theresa von Avila, Mutter Theresa und und und ...

Etwas anderes ist die amtliche, offizielle Beauftragung, die Jesus seinen Aposteln verlieh und die über die Sukzession weitergereicht wird, etwa die Vollmacht zur Feier des Abendmahles ("Tut dies zu meinem Gedächtnis") oder die Lehrvollmacht und Entscheidungsvollmacht (Lk 10,16; Mt 18,18).

Für das Gedeihen der Kirche braucht es beide Arten von Autorität. Nach meiner Überzeugung und Erfahrung ist die natürliche Autorität, die Dinge bewegt, ohne dafür einen offiziellen Auftrag zu haben, gerade eine weibliche Domäne, während Männer, um Macht sinnvoll auszuüben, immer eine formelle Stütze brauchen. Ihre Stärke ist das Definieren und Entscheiden, während die Frauen eher das Überzeugen und emotionale Bewegen beherrschen.

Nur aus diesem GEdanken heraus ist die kirchliche Tradition der "den Männern vorbehaltenen Priesterweihe" (Ordinatio Sacerdotalis) verständlich und auch heute noch vertretbar.

Was du da schreibst wäre eigentlich sehr schön... wenn nicht für die Kirche die amtliche Autorität alles und die natürliche Autorität (fast) nichts wäre.....

 

Werner

 

Es ist nur für den sehr schön, der ein Hermansches Frauenbild hat.

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Ich meine, wir reden bei diesem Thema ziemlich aneinander vorbei, wenn wir nicht klar zwischen natürlicher und amtlicher Autorität unterscheiden.

Zweifelsohne hatte Maria Magdalena eine natürliche Autorität innerhalb der Jüngerbewegung Jesu, sie war vielleicht sogar eine Art "platonische Freundin" von Jesus. Ihre Person und ihr Wort hatten Gewicht unter der Jüngerschar Jesu, so ist es nicht verwunderlich, dass Jesus ihr als erstes erschien und sie beauftragte, die Jünger von seiner Auferstehung zu informieren (vgl. Joh 20,11-18).

Im Laufe der Kirchengeschichte gab es immer wieder bedeutende Frauen mit einer solchen "natürlichen Autorität", die viel bewegten, etwa die weise Katharina von Alexandrien, Katharina von Siena, Hildegard von Bingen, Theresa von Avila, Mutter Theresa und und und ...

Etwas anderes ist die amtliche, offizielle Beauftragung, die Jesus seinen Aposteln verlieh und die über die Sukzession weitergereicht wird, etwa die Vollmacht zur Feier des Abendmahles ("Tut dies zu meinem Gedächtnis") oder die Lehrvollmacht und Entscheidungsvollmacht (Lk 10,16; Mt 18,18).

Für das Gedeihen der Kirche braucht es beide Arten von Autorität. Nach meiner Überzeugung und Erfahrung ist die natürliche Autorität, die Dinge bewegt, ohne dafür einen offiziellen Auftrag zu haben, gerade eine weibliche Domäne, während Männer, um Macht sinnvoll auszuüben, immer eine formelle Stütze brauchen. Ihre Stärke ist das Definieren und Entscheiden, während die Frauen eher das Überzeugen und emotionale Bewegen beherrschen.

Nur aus diesem GEdanken heraus ist die kirchliche Tradition der "den Männern vorbehaltenen Priesterweihe" (Ordinatio Sacerdotalis) verständlich und auch heute noch vertretbar.

Und woher hatte Paulus seine Autorität......aus eigener Anmaßung?

Und damit Maria aus Magdala diese Autorität nicht bekommen konnte, haben "keusche" Männer sie mit ihren Sexualphantasien besudelt

 

Ihre Stärke ist das Definieren und Entscheiden, während die Frauen eher das Überzeugen und emotionale Bewegen beherrschen.

 

Diesen Chauvischwachsinn hast Du auch schon einmal behauptet und dieses offenbar auf Dich selbst projezierte Wunschbild ist seit damals gleich lächerlich geblieben.

bearbeitet von wolfgang E.
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Und woher hatte Paulus seine Autorität......aus eigener Anmaßung?

Ich nehme an, er bekam sie in jenen erwähnten 15 Tagen, bzw. sie wurde von Petrus anerkannt:

... ich ging auch nicht sogleich nach Jerusalem hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern zog nach Arabien und kehrte dann wieder nach Damaskus zurück. Drei Jahre später ging ich nach Jerusalem hinauf, um Kephas kennen zu lernen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm. Von den anderen Aposteln habe ich keinen gesehen, (Gal 1,17-19)

 

Ihre Stärke ist das Definieren und Entscheiden, während die Frauen eher das Überzeugen und emotionale Bewegen beherrschen.

Diesen Chauvischwachsinn hast Du auch schon einmal behauptet und dieses offenbar auf Dich selbst projezierte Wunschbild ist seit damals gleich lächerlich geblieben.

kein Kommentar! :angry:
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Und woher hatte Paulus seine Autorität......aus eigener Anmaßung?

Ich nehme an, er bekam sie in jenen erwähnten 15 Tagen, bzw. sie wurde von Petrus anerkannt:

... ich ging auch nicht sogleich nach Jerusalem hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern zog nach Arabien und kehrte dann wieder nach Damaskus zurück. Drei Jahre später ging ich nach Jerusalem hinauf, um Kephas kennen zu lernen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm. Von den anderen Aposteln habe ich keinen gesehen, (Gal 1,17-19)

 

Die göttliche Berufung des Apostel Paulus wurde von Hananias, einem "gottesfürchtigen Mann, der sich an das Gesetz hielt" bestätigt und von ihm wurde er deshalt ordiniert: durch Handauflegung, Herabrufung des Heiligen Geistes und Sendung (Apg. 9,10ff und Apg. 22,6ff). Damit war Hananias von der Kirche gültig ordiniert und mit der notwendigen Autorität versehen, aber nicht durch einen Apostel oder sog. Apostelnachfolger.

Nach der Ordination begann er zu missionieren und zu predigen. Petrus traf er erst etwas später. Natürlich war es wichtig, dass dieser die Berufung als gültig anerkannte, aber die kirchliche Berufung erfolgte nicht durch ihn.

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Und woher hatte Paulus seine Autorität......aus eigener Anmaßung?

Ich nehme an, er bekam sie in jenen erwähnten 15 Tagen, bzw. sie wurde von Petrus anerkannt:

... ich ging auch nicht sogleich nach Jerusalem hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern zog nach Arabien und kehrte dann wieder nach Damaskus zurück. Drei Jahre später ging ich nach Jerusalem hinauf, um Kephas kennen zu lernen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm. Von den anderen Aposteln habe ich keinen gesehen, (Gal 1,17-19)

 

Die göttliche Berufung des Apostel Paulus wurde von Hananias, einem "gottesfürchtigen Mann, der sich an das Gesetz hielt" bestätigt und von ihm wurde er deshalt ordiniert: durch Handauflegung, Herabrufung des Heiligen Geistes und Sendung (Apg. 9,10ff und Apg. 22,6ff). Damit war Hananias von der Kirche gültig ordiniert und mit der notwendigen Autorität versehen, aber nicht durch einen Apostel oder sog. Apostelnachfolger.

Nach der Ordination begann er zu missionieren und zu predigen. Petrus traf er erst etwas später. Natürlich war es wichtig, dass dieser die Berufung als gültig anerkannte, aber die kirchliche Berufung erfolgte nicht durch ihn.

Die von dir gemeinte Begegnung zwischen Saulus und Hananias ist keine Erwählung zum Apostel. Hananias hat Saulus durch Handauflegung von seiner Blindheit geheilt und dann lies sich Saulus taufen. Wann und warum Saulus später eigentlich "Apostel" genannt wird, ist mir selbst ein Rätsel, in der Apostelgeschichte wird er nur einmal, nämlich Apg 14,14 so genannt, interessanterweise zusammen mit Barnabas. Mir scheint, der Apostelbegriff war gar nicht so klar definiert, er wird im engeren Sinne (12er-Kreis) und in einem weiteren Sinne, dessen Grenzen unklar sind, verwendet.

bearbeitet von Udalricus
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Ich meine, wir reden bei diesem Thema ziemlich aneinander vorbei, wenn wir nicht klar zwischen natürlicher und amtlicher Autorität unterscheiden.

Zweifelsohne hatte Maria Magdalena eine natürliche Autorität innerhalb der Jüngerbewegung Jesu, sie war vielleicht sogar eine Art "platonische Freundin" von Jesus. Ihre Person und ihr Wort hatten Gewicht unter der Jüngerschar Jesu, so ist es nicht verwunderlich, dass Jesus ihr als erstes erschien und sie beauftragte, die Jünger von seiner Auferstehung zu informieren (vgl. Joh 20,11-18).

Im Laufe der Kirchengeschichte gab es immer wieder bedeutende Frauen mit einer solchen "natürlichen Autorität", die viel bewegten, etwa die weise Katharina von Alexandrien, Katharina von Siena, Hildegard von Bingen, Theresa von Avila, Mutter Theresa und und und ...

Etwas anderes ist die amtliche, offizielle Beauftragung, die Jesus seinen Aposteln verlieh und die über die Sukzession weitergereicht wird, etwa die Vollmacht zur Feier des Abendmahles ("Tut dies zu meinem Gedächtnis") oder die Lehrvollmacht und Entscheidungsvollmacht (Lk 10,16; Mt 18,18).

Für das Gedeihen der Kirche braucht es beide Arten von Autorität. Nach meiner Überzeugung und Erfahrung ist die natürliche Autorität, die Dinge bewegt, ohne dafür einen offiziellen Auftrag zu haben, gerade eine weibliche Domäne, während Männer, um Macht sinnvoll auszuüben, immer eine formelle Stütze brauchen. Ihre Stärke ist das Definieren und Entscheiden, während die Frauen eher das Überzeugen und emotionale Bewegen beherrschen.

Nur aus diesem GEdanken heraus ist die kirchliche Tradition der "den Männern vorbehaltenen Priesterweihe" (Ordinatio Sacerdotalis) verständlich und auch heute noch vertretbar.

Was du da schreibst wäre eigentlich sehr schön... wenn nicht für die Kirche die amtliche Autorität alles und die natürliche Autorität (fast) nichts wäre.....

 

Werner

 

Es ist nur für den sehr schön, der ein Hermansches Frauenbild hat.

Das "sehr schön" bezog sich auf die Hochschätzung der natürlichen Autorität, auch Charisma genannt, weniger auf die Rollenverteilung der Geschlechter....

 

Werner

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Wann und warum Saulus später eigentlich "Apostel" genannt wird, ist mir selbst ein Rätsel,

Ich weiß nicht was daran so schwierig sein soll......Ich habe es schon geschrieben: Er hat sich aus eigener Machtvollkommenheit oder Anmaßung selber so genannt

Paulus, berufen zum Apostel Christi Jesu durch den Willen Gottes,
1. Kor. 1.

Und das wohl unter Berufungs auf seine Erscheinung

und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. 6 Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen. 7 Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. 8 Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden. 9 Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße,
1.Kor 15, 5-9.

 

Schon Paulus verschweigt hier wohlweislich, dass der Auferstandene auch Maria von Magdala erschienen ist.

Also nochmals ....was bei Paulus zur Erhebung zum Apostelfürsten geführt hat, brachte Maria aus Magdala die Verleumdung als büssende Hure ein.....

 

Männerkirche, die auch heute noch mit Zähnen und Klauen und unsinnigen Argumenten verteidigt und aufrecht erhalten wird.

Man kann hier detailliertere Ausführungen der von mir zitierten Autorin nachlesen.

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Wann und warum Saulus später eigentlich "Apostel" genannt wird, ist mir selbst ein Rätsel,

Ich weiß nicht was daran so schwierig sein soll......Ich habe es schon geschrieben: Er hat sich aus eigener Machtvollkommenheit oder Anmaßung selber so genannt

Paulus, berufen zum Apostel Christi Jesu durch den Willen Gottes,
1. Kor. 1.

Und das wohl unter Berufungs auf seine Erscheinung

und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. 6 Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen. 7 Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. 8 Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden. 9 Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße,
1.Kor 15, 5-9.

 

Schon Paulus verschweigt hier wohlweislich, dass der Auferstandene auch Maria von Magdala erschienen ist.

Also nochmals ....was bei Paulus zur Erhebung zum Apostelfürsten geführt hat, brachte Maria aus Magdala die Verleumdung als büssende Hure ein.....

 

Männerkirche, die auch heute noch mit Zähnen und Klauen und unsinnigen Argumenten verteidigt und aufrecht erhalten wird.

Man kann hier detailliertere Ausführungen der von mir zitierten Autorin nachlesen.

Ein paar GEdanken dazu:

 

1.) Wenn man außerhalb des Zwölferkreises eine sehr weite Definition des Apostelbegriffes annehmen kann (worüber ich mir allerdings nicht sicher bin), dann kann ich sogar deine Erklärung akzeptieren, ja dann ist letztlich jeder Christ und natürlich auch Maria Magdalena Apostel und Apostelin. Aber was sagt dann diese Bezeichnung noch aus über das "Christ"-Sein hinaus?

 

2.) Woher sollte Paulus von der Erscheinung Jesu vor Maria Magdalena wissen? Seine Berufung erfolgte ja mindestens 10 Jahre nach der Auferstehung. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Paulus weder Maria Magdalena noch ihre Auferstehungsgeschichte gekannt hat.

 

3.) Was die "Degradierung" von Maria Magdalena zur "büßenden Hure" betrifft, muss ich dir recht geben, das ist ungerecht. Ich weiß allerdings nicht, ob dies wirklich so von den Kirchenvätern gewollt war oder nur eine Folge einseitiger Ikonografie geworden ist.

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3.) Was die "Degradierung" von Maria Magdalena zur "büßenden Hure" betrifft, muss ich dir recht geben, das ist ungerecht. Ich weiß allerdings nicht, ob dies wirklich so von den Kirchenvätern gewollt war oder nur eine Folge einseitiger Ikonografie geworden ist.

Die Verleumdung stammt von einem Papst nämlich Gregor I

Im Blick auf Maria von Magdala sind für die Patristik aber vor allem folgende zwei bedeutsamen Entwicklungen festzuhalten: Einerseits betonten etliche Kirchenväter die Rolle Marias von Magdala als österliche Erstzeugin und sprachen ihr expressis verbis den Titel apostola (apostolorum) zu, während diese Bezeichnung in den Evangelien nicht explizit auf die Jüngerinnen Jesu angewendet wurde. Andererseits prägte die patristische Exegese des Abendlandes die (west)kirchliche Magdalenengestalt der reumütigen und bußfertigen Sünderin.

Nachdem die Magdalenenhomilien Gregors des Großen (Ende 6. Jh.) das Bild der magna peccatrix poenitens festgeschrieben hatten, malten die späte¬ren Predigten und Legenden vor allem ihr Sünden- und Bußleben aus. Allerdings erhält Maria Magdalena im südfranzösischen Legendenkreis auch ihren Platz als Missionarin der Provence und „Apostolin Frankreichs“.

Quelle S 28

In FN 115 wird im gleichen Aufsatz ausgeführt:

Erst 1978 wurden diese Beinamen aus dem Römischen Brevier gestrichen. Doch noch immer scheint der Prostituiertenmythos fest im kulturellen Bewusstsein der abendländischen Christenheit verankert zu sein, wie Predigten, Romane und Filme zeigen.
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Gerlinde Blosche

Könnte man nicht aus der "Sendung Marias aus Magdala zu den Jüngern" schließen, dass Jesus auch Frauen als Gesandte (Apostel) wollte um seine Botschaft ( hier die seiner Auferstehung) weiterzugeben? Könnte damit nicht Jesus auch ein Zeichen der Wertschätzung Frauen gegenüber gesetzt haben, nämlich, dass Mann und Frau gleichwertig und beide gleich fähig sind die "göttliche Wahrheit" zu empfangen und auch zu verkünden? Sogesehen war Maria aus Magdala die erste Verkünderin und Gesandte.

Kann man das Ausharren der Frauen unterm Kreuz nicht als ein Zeichen eines stärkeren Glaubens und einer größeren Treue zu Jesus sehen?

Liebe Grüße , Gerlinde

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Könnte man nicht aus der "Sendung Marias aus Magdala zu den Jüngern" schließen, dass Jesus auch Frauen als Gesandte (Apostel) wollte um seine Botschaft ( hier die seiner Auferstehung) weiterzugeben? Könnte damit nicht Jesus auch ein Zeichen der Wertschätzung Frauen gegenüber gesetzt haben, nämlich, dass Mann und Frau gleichwertig und beide gleich fähig sind die "göttliche Wahrheit" zu empfangen und auch zu verkünden? Sogesehen war Maria aus Magdala die erste Verkünderin und Gesandte.

Kann man das Ausharren der Frauen unterm Kreuz nicht als ein Zeichen eines stärkeren Glaubens und einer größeren Treue zu Jesus sehen?

Liebe Grüße , Gerlinde

Liebe Gerlinde

3x ja und laß uns Dein fragendes "Könnte man nicht" durch ein feststellendes "man muß" ersetzen

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Könnte man nicht aus der "Sendung Marias aus Magdala zu den Jüngern" schließen, dass Jesus auch Frauen als Gesandte (Apostel) wollte um seine Botschaft ( hier die seiner Auferstehung) weiterzugeben? Könnte damit nicht Jesus auch ein Zeichen der Wertschätzung Frauen gegenüber gesetzt haben, nämlich, dass Mann und Frau gleichwertig und beide gleich fähig sind die "göttliche Wahrheit" zu empfangen und auch zu verkünden? Sogesehen war Maria aus Magdala die erste Verkünderin und Gesandte.

Kann man das Ausharren der Frauen unterm Kreuz nicht als ein Zeichen eines stärkeren Glaubens und einer größeren Treue zu Jesus sehen?

Liebe Grüße , Gerlinde

Liebe Gerlinde

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1.) Volle Zustimmung!

2.) Dies ist kein Widerspruch zu dem

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Könnte man nicht aus der "Sendung Marias aus Magdala zu den Jüngern" schließen, dass Jesus auch Frauen als Gesandte (Apostel) wollte um seine Botschaft ( hier die seiner Auferstehung) weiterzugeben? Könnte damit nicht Jesus auch ein Zeichen der Wertschätzung Frauen gegenüber gesetzt haben, nämlich, dass Mann und Frau gleichwertig und beide gleich fähig sind die "göttliche Wahrheit" zu empfangen und auch zu verkünden? Sogesehen war Maria aus Magdala die erste Verkünderin und Gesandte.

Kann man das Ausharren der Frauen unterm Kreuz nicht als ein Zeichen eines stärkeren Glaubens und einer größeren Treue zu Jesus sehen?

Liebe Grüße , Gerlinde

Liebe Gerlinde

3x ja und laß uns Dein fragendes "Könnte man nicht" durch ein feststellendes "man muß" ersetzen

 

 

 

Ich würde es noch betonen: "Man muss doch"

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Gerlinde Blosche

Könnte man nicht aus der "Sendung Marias aus Magdala zu den Jüngern" schließen, dass Jesus auch Frauen als Gesandte (Apostel) wollte um seine Botschaft ( hier die seiner Auferstehung) weiterzugeben? Könnte damit nicht Jesus auch ein Zeichen der Wertschätzung Frauen gegenüber gesetzt haben, nämlich, dass Mann und Frau gleichwertig und beide gleich fähig sind die "göttliche Wahrheit" zu empfangen und auch zu verkünden? Sogesehen war Maria aus Magdala die erste Verkünderin und Gesandte.

Kann man das Ausharren der Frauen unterm Kreuz nicht als ein Zeichen eines stärkeren Glaubens und einer größeren Treue zu Jesus sehen?

Liebe Grüße , Gerlinde

Liebe Gerlinde

3x ja und laß uns Dein fragendes "Könnte man nicht" durch ein feststellendes "man muß" ersetzen

Lieber Wolfgang,

Du bist wie immer ganz kühn. Ich bin halt ein wenig untergebener! :angry:

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2.) Dies ist kein Widerspruch zu dem

Meine, durch die späte Stunde bedingte Friedfertigkeit veranlaßt mich, meine schon einmal gegebene Antwort nicht zu wiederholen......aber ich sehe es immer noch so.

bearbeitet von wolfgang E.
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Könnte man nicht aus der "Sendung Marias aus Magdala zu den Jüngern" schließen, dass Jesus auch Frauen als Gesandte (Apostel) wollte um seine Botschaft ( hier die seiner Auferstehung) weiterzugeben? Könnte damit nicht Jesus auch ein Zeichen der Wertschätzung Frauen gegenüber gesetzt haben, nämlich, dass Mann und Frau gleichwertig und beide gleich fähig sind die "göttliche Wahrheit" zu empfangen und auch zu verkünden? Sogesehen war Maria aus Magdala die erste Verkünderin und Gesandte.

Kann man das Ausharren der Frauen unterm Kreuz nicht als ein Zeichen eines stärkeren Glaubens und einer größeren Treue zu Jesus sehen?

Liebe Grüße , Gerlinde

Liebe Gerlinde

3x ja und laß uns Dein fragendes "Könnte man nicht" durch ein feststellendes "man muß" ersetzen

Lieber Wolfgang,

Du bist wie immer ganz kühn. Ich bin halt ein wenig untergebener! :angry:

 

Meine "Kühnheit" gerade in dieser Frage wird durch meine drei sehr liebenswerten und blitzgescheiten Schwiegertöchter stark befördert :D

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