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Alt-Katholische Kirche


Georg20

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Was mich irritiert: Warum soll die AKK nie ein "großes Luxushotel" oder eine "Bettenburg" werden, sondern immer eine "kleine Herberge" bleiben? Das verstehe ich nicht. So sehr ich mich für die AKK "erwärmen" kann, aber diese Mini-Gemeinden, die zum Teil provisiorisch wirkenden Kirchen - ehrlich gesagt ist das etwas, was mich stört, weil es im Vergleich zu meiner Heimat so exotisch fremd ist. Ich kann mich auch des Eindrucks nicht erwehren, dass dieses "small is beautiful" irgendwie gewollt zu sein scheint. Das hat dann etwas elitäres an sich - und vllt. wird die AKK nicht umsonst auch Professorenkirche genannt. Schade eigentlich.

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Was mich irritiert: Warum soll die AKK nie ein "großes Luxushotel" oder eine "Bettenburg" werden, sondern immer eine "kleine Herberge" bleiben? Das verstehe ich nicht. So sehr ich mich für die AKK "erwärmen" kann, aber diese Mini-Gemeinden, die zum Teil provisiorisch wirkenden Kirchen - ehrlich gesagt ist das etwas, was mich stört, weil es im Vergleich zu meiner Heimat so exotisch fremd ist. Ich kann mich auch des Eindrucks nicht erwehren, dass dieses "small is beautiful" irgendwie gewollt zu sein scheint. Das hat dann etwas elitäres an sich - und vllt. wird die AKK nicht umsonst auch Professorenkirche genannt. Schade eigentlich.

 

 

 

 

Das Wort Professorenkirche stammt aus den Anfangszeiten des Alt-Katholizismus und hat heute keine Berechtigung mehr.

 

Allerdings ist es in den meisten Fällen eine intellektuelle Entscheidung, sich einer solchen kleinen und verhältnismäßig unbekannten Kirche anzuschließen. Deswegen darf man wohl davon ausgehen, dass die Altkatholiken die Dümmsten nicht sind....

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Deswegen darf man wohl davon ausgehen, dass die Altkatholiken die Dümmsten nicht sind....

 

Versuchst du es jetzt mit den Altkatholiken, nachdem deine Kenntnisse von anderen Konfessionen so überzeugend waren? Grüße, KAM

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Wie steht die altkatholische Kirche eigentlich zu Porvoo?

 

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, gibt es klitzekleine Probleme eigentlich nur in Schweden, wo es bereits eine Alt-Katholische Kirche gibt, die etwas stärker distanziert zur Porvoo-Kirche Svenska Kyrkan (schwedische lutherische Kirche) steht. Durch eine Annäherung der Porvoo-Kirchen und der Altkatholiken bremst das die schwedischen Altkatholiken etwas aus.

 

Ansonsten sind mir keine wesentlichen Probleme bekannt.

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Deswegen darf man wohl davon ausgehen, dass die Altkatholiken die Dümmsten nicht sind....

 

:angry2: Selbstverständlich. Ist ja die Kirche, in der ich Mitglied bin... :angry2:

 

Also: "Meine" Gemeinde hier - die altkatholische Kirchengemeinde Weidenberg - dürfte etwa einen Anteil von 30% Akademikern haben. Übern Daumen gepeilt - die Hälfte ist beigetreten, die Hälfte als Kind hineingetauft.

 

Gemeinde Coburg: Etwa 80% Akademiker. Etwa 70% der Mitglieder sind als Erwachsene beigetreten.

 

Das hängt von vielen Faktoren ab: Großstadt oder nicht, sudetendeutscher Ursprung oder nicht, Zustand der römisch-katholischen Kirchengemeinde vor Ort...

 

Kann man nicht verallgemeinern.

 

Generell kann man sagen, dass Leute, die als Erwachsene beigetreten sind oder sich bei uns haben als Erwachsene taufen lassen (sowas gibts auch, allerdings selten), wesentlich aktiver sind, als diejenigen, die als Kinder hineingetauft wurden. Das hat aber was mit den Konvertiten allgemein zu tun, das ist wo anders nicht anders.

 

Im übrigen haben wir die gleiche Problematik wie alle anderen Kirchen und Vereine auch - zu wenig Ehrenamtler, die zu viel machen müssen. Das ist in einer kleinen Kirche oftmals noch problematischer.

 

Riesenprobleme gibts mit der Diaspora - unsere Gemeinde Weidenberg hier umfasst die nördliche Oberpfalz, fast ganz Oberfranken und Südthüringen. Die Kirche steht in Weidenberg, Gottesdienststationen sind in Bayreuth, Neustadt/Orla, Vohenstrauß. Coburg ist zwar eine selbständige Gemeinde, wird jedoch von unserem Pfarrer mitversorgt.

 

Muss man leben damit.

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Ich kann mich auch des Eindrucks nicht erwehren, dass dieses "small is beautiful" irgendwie gewollt zu sein scheint.

 

Ich habe eher den Eindruck, dass das Resignation ist.

 

Das Problem habe ich schon an anderer Stelle beschrieben: Die Liberalen in der RKK verlassen ihre Kirche wesentlich weniger schnell als die Konservativen. Erstere finden in den Gemeinden, die ja auch weiterhin teilweise doch "weit von Rom weg sind", durchaus Bereiche, in denen es sich leben lässt und haben eher weniger theologische Probleme damit, so lange sie selber nicht davon berührt sind.

 

Da muss schon sehr viel passieren, dass da welche austreten und zu uns überwechseln.

 

Man könnte es natürlich so machen wie in der Anfangszeit der Alt-Katholischen Gemeinden nach der Wende in Tschechien: Wenn ein Pfarrer von der RKK zu der AKK kommen will, kann er das tun, er muss aber möglichst viele Leute seiner eigenen Gemeinde mitbringen, also sozusagen im Ort, in dem er früher als RKK Priester tätig war, eine Konkurrenz aufmachen. Das funktioniert wirklich, ist aus meiner Sicht aber völlig unakzeptabel (sehen die Tschechen auch so, die sehr unökumenische Taktik war nur ganz kurz im Einsatz).

 

Wenn ich nicht gerade in einem Ort wohnen würde, wo es eine "richtige" Alt-Katholische Kirche gibt, wäre ich vielleicht auch nicht Mitglied dieser Kirche geworden: Zum einen will ich nicht viele Kilometer in die Kirche fahren, zum anderen liegen mir viele Gemeindezentren mangels fehlender "Kirchlichkeit" nicht. Dann wäre ich wohl eher einer evangelischen Kirche beigetreten.

 

Letztlich werden wir nur dann mehr, wenn wir aggressiv werben würden oder wenn durch irgendwelche andere Ursachen mehr Leute bei uns beitreten. Und so lange das nicht erfolgt - ersteres wollen wir nicht, zweiteres passiert zumindest momentan nicht - bleiben wir klein und müssen das Beste draus machen. So verstehe ich auch H. Crüwell - immerhin sagt sie ja auch dazu, dass man dafür sorgen muss, dass "das Gasthaus kein Geheimtipp für Individualreisende" bleibt.

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Die sind mir zu wenige.

Der Weg ist mir zu weit. Ich brauche eine Kirche und eine Gemeinde bei mir ums Eck.

 

Sonst wäre ich schon "drüben".

 

Bauch-Katholik.

Faulheits-Römer.

Da dürfen wir aber froh sein, dass die Katholiken in Skandinavien nicht auch so denken!
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Die sind mir zu wenige.

Der Weg ist mir zu weit. Ich brauche eine Kirche und eine Gemeinde bei mir ums Eck.

 

Sonst wäre ich schon "drüben".

 

Bauch-Katholik.

Faulheits-Römer.

Da dürfen wir aber froh sein, dass die Katholiken in Skandinavien nicht auch so denken!

Das sind ja auch nicht mehr (im Verhältnis) als die Altkatholiken hierzulande. Die meisten Leute dort scheinen also durchaus auch so zu denken.

 

Werner

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Also: "Meine" Gemeinde hier - die altkatholische Kirchengemeinde Weidenberg - dürfte etwa einen Anteil von 30% Akademikern haben. Übern Daumen gepeilt - die Hälfte ist beigetreten, die Hälfte als Kind hineingetauft.

 

Gemeinde Coburg: Etwa 80% Akademiker. Etwa 70% der Mitglieder sind als Erwachsene beigetreten.

Besteht bei solchen Konstellationen nicht die Gefahr der Verkopfung?
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Besteht bei solchen Konstellationen nicht die Gefahr der Verkopfung?

 

Ist "Verkopfung" das Gegenteil von "Verbauchung" ? :angry2:

 

Was will man machen? Man kann sich nicht die Gemeinde so zurechtbacken, dass sie perfekt passt. Eine Pfarrgemeinde in Nürnberg-Gostenhof oder in Duisburg-Marxloh hat auch ihre Eigenheiten - würdest Du da auch dezidiert drauf hinweisen, dass dort die Gefahr von "Prekariatsgemeinden" besteht?

 

Klar - besser wäre eine gute Durchmischung der Gemeinden - aber wenns nicht ist, ist es nicht. Die Tatsache, dass auch in ziemlich "einheitlichen" Gemeinden meistens mindestens 20% einer anderen sozialen Gruppe drin sind, zeigt ja auch, dass das funktioniert. Gerade bei Aktivitäten merke ich dann doch immer wieder, dass da wirklich alle mitarbeiten - oder anders ausgedrückt - die Ehrenamtler kommen eigentlich aus allen Bevölkerungsschichten der Gemeinde.

 

Wichtig ist, dass man für Neue offen bleibt, wichtig ist, dass der Priester und die Laien in der Gemeindeleitung erkennen, wenn sie einseitig werden.

 

Wir hatten übrigens früher ein anderes Problem: Pfarrer versteht sich mit den Leuten in seiner Altersgruppe, ist mit den meisten dieser Kirchenmitglieder per Du. Die anderen sind in einer etwas distanzierteren Situation, die nur schwer überwunden werden kann. Das ist eine Plage - denn wenn sowas passiert und der Pfarrer jahrzehntelang in der Gemeinde bleibt, dann ist die Gemeinde mausetot, wenn er denn mal weggeht. Ist irgendwie menschlich, mmuss kritisert werden, wenn es um sich greift, muss systematisch angegangen werden. Manchmal klappt es, manchmal nicht.

 

Man stelle sich vor: Der Pfarrer ist 40, baut eine "Blase" in seinem Alter um sich auf. Dann ist er 27 Jahre in der Gemeinde, hat in den letzten Jahren nur noch "die Alten" um sich herum, die anderen passen nicht mehr rein. Grauenhaft. Dann kannst die Gemeinde wegschmeißen gleich neu aufbauen. So etwas passiert nicht nur in Kirchen.

 

Wenn man es schafft, in den Kirchenvorstand auch Leute rein zu bekommen, die deutlich jünger sind, die einer anderen sozialen Gruppe angehören, ..., dann ist viel erreicht. Da muss man dran arbeiten, das ist aber schwer. Gerade die sozialen Schichten... "ich bin doch überhaupt nicht qualifiziert, neben den 'Gschdudierten'...." Aber ist es nicht die Aufgabe der Kirche, auch Selbstbewusstsein aufzubauen? Und wenn die Leute dann mal dabei sind und mitmachen, dann sehen sie sehr wohl, dass sie auch einiges beitragen können.

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Zum Thema "Alternative Alt-Katholiken":

 

Das kommt darauf an. Wer eine große Kirchengemeinde wünscht, wird mit einer durchschnittlichen AKK-Gemeinde seine Probleme haben. München, Köln, Bonn, Offenbach, Freiburg, ... - das würde gehen.

 

Wer der Meinung ist, die Gültigkeit von Sakramenten würde auch maßgeblich an der Gemeinschaft mit der römischen Kirche bestehen, sollte nicht zur AKK kommen.

 

Wer nicht mit Diaspora leben kann, hat nur dort eine Alternative, wo die "Kirch im Dorf" ist. Und auch da muss er manchmal den Pfarrer teilen, mit Gottesdienststationen, mit anderen Gemeinden.

 

Wer der Meinung ist, dass die Alt-Katholische Kirche alle wichtigen Punkte der Katholizität - einschließlich der Sukzession und weitgehende Teile des Amtsverständnisses - bewahrt hat und akzeptiert, dass die AKK sich selbst als nicht perfekte, nicht vollkommene Teilkirche der gesamten Kirche versteht, hat da eine Alternative.

 

Oder auch vielleicht nicht. Wenn die örtliche Gemeinde überhaupt nicht zu ihm passt.

 

Eines ist jedenfalls klar: Man muss durch einen Paradigmenwechsel gehen, meistens jedenfalls. Zu Risiken und Nebenwirkungen sollte der Priester befragt werden - zum einen in der Kirche, die man verlassen will (falls das geht) und zum anderen in der Kirche, in die man kommen will. Beitreten hat Zeit, das bricht man nicht übers Knie.

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Wie steht die altkatholische Kirche eigentlich zu Porvoo?

 

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, gibt es klitzekleine Probleme eigentlich nur in Schweden, wo es bereits eine Alt-Katholische Kirche gibt, die etwas stärker distanziert zur Porvoo-Kirche Svenska Kyrkan (schwedische lutherische Kirche) steht. Durch eine Annäherung der Porvoo-Kirchen und der Altkatholiken bremst das die schwedischen Altkatholiken etwas aus.

 

Ansonsten sind mir keine wesentlichen Probleme bekannt.

Danke für die Antwort.
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Kann mir jemand erklären, warum die von der RKK zermürbten Mitglieder nicht in Scharen zur AKK übertreten?

Aus ähnlichen Gründen, aus dem nicht in Scharen von der EKD zur SELK gewechselt wird, auch wenn dieser Vergleich etwas hinkt, da in diesem Fall die SELK als kleinere auch die konservativere Kirche ist.

 

Einerseits:

 

Man kann es sich heutzutage erlauben, nicht mit jeder Ansicht der Kirche konform zu gehen, ohne den Scheiterhaufen zu riskieren.

Es fallen also die Repressalien weg, die einen zwingen würden, woanders hin zu gehen.

Noch vor 10, maximal 30, Jahren hätte unsere Hochzeit (Also die meiner Frau und mir) hier wohl zu Problemen der Art geführt, daß die rk. Kirche meiner Frau sozusagen die Tür vor der Nase zugeschlagen hätte.

Heute ist es so, daß es nicht nur ihr schlichtweg egal ist, ob der Papst in Rom uns nun als verheiratet ansieht oder nicht. Nicht nur sie kann noch zum Abendmahl und wird nicht wegen öffentlichem Konkubinat abgewiesen oder schief angeguckt, sondern auch ich als bekennender Lutheraner darf.

Ich habe auch gegenüber dem ev.-luth. (altlutherischen) Pfarrer die Realpräsenz Christi in, um und unter den Gaben des Hl. Abendmahls bekannt, dürfte also durchaus auch dort am Abendmahl teilnehmen. Das selbe genügt auch der alt-katholischen Kirche.

 

Obwohl ich mich also in den Lehren der altlutherischen Kirche am ehesten wiederfinde, konvertiere ich dennoch nicht, weil es keinen spürbaren Nachteil hat, diese Lehrmeinung in der EKD zu haben. Ob ich "ev" in der Steuerkarte stehen habe oder "sonstige" ist egal, wenn ich dort zum Gottesdienst gehe, wo es mir am ehesten zusagt.

 

Andererseits:

 

Es befindet sich keine altlutherische Gemeinde vor Ort, auch nicht annähernd. Es ist einfach praktikabler, z.B. für den Konfirmandenunterricht eventuellen Nachwuchses.

 

Das ist jetzt zwar - weil EKD vs. SELK - nicht die Antwort auf die ursprüngliche Frage, aber ich denke durchaus, daß es da Parallelen gibt.

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