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Aufhebung der Exkommunikationen und eigene Kirchenmitgliedschaft


Sokrates

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Ich glaube daran, dass die Kirche ihr Ziel unfehlbar treffen wird, auf welchen Umwegen auch immer.

 

Ich bin überzeugt, dass die Kirche sich im 19. Jahrhundert auf einen Zeitgeisttrip begeben hat, der im Infallibilitätsdogma gipfelte. Seitdem meint die römische Zentrale, sie müsse nicht nur alles regeln, sondern sie könne das sogar. Den ersten Versuch, das zu ändern, machte das 2. Vatikanum. Gegen diesen Versuch ziehen die Anhänger des genannten Zeitgeistes zu Felde, die Piusbrüder und wohl auch Bendeikt XVI.

 

Aber er wird das nicht aufhalten können. Postmodernist der er ist (und die FXXPXler sind das letztlich auch) pluralisiert er die Kirche weit stärker, als er ahnt. Er überdehnt die ganze Kiste dabei derart, dass letztlich der Knoten irgendwann platzen wird. Ich vermag nicht zu sagen, was dann geschieht, aber der Geist wird sich durchsetzen, daran glaube ich fest. Es gibt einen Kern, über den die alten Säcke nicht hinaus können. Aber sie werden darüber hinaus kommen.

 

Soki, ich kann Deinen Frust verstehen, auch wenn ich Deinen Weg nicht gehen kann. Ich kann nur hoffen und beten (wenn Du erlaubst), dass Du dabei ein Rationalist bleibst und kein Zyniker wirst. Das wäre ein Verlust für uns.

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Entschuldige, Sokrates, ich habe offenbar grundsätzliche Schwierigkeiten, Deine Beiträge zu verstehen - aber warum genau kannst Du nicht ausserhalb der RKK an Gott glauben?

Weil ich dann nicht außerhalb wäre. Ich kenne keinen Grund, warum ich an einen Gott glauben sollte, außer ich glaube, was die Kirche diesbezüglich erzählt. Wenn ich das tue, bin ich Mitglied, wenn ich das nicht mehr tun, bin ich draußen.

 

Warum glaubst Du an Gott? Doch auch, weil es Dir einer erzählt hat, dem Du vertraust. (Mir hat es meine Mutter erzählt, der vertraue ich nach wie vor. Aber sie wurde offenbar getäuscht).

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Entschuldige, Sokrates, ich habe offenbar grundsätzliche Schwierigkeiten, Deine Beiträge zu verstehen - aber warum genau kannst Du nicht ausserhalb der RKK an Gott glauben?

Weil ich dann nicht außerhalb wäre. Ich kenne keinen Grund, warum ich an einen Gott glauben sollte, außer ich glaube, was die Kirche diesbezüglich erzählt. Wenn ich das tue, bin ich Mitglied, wenn ich das nicht mehr tun, bin ich draußen.

 

Warum glaubst Du an Gott? Doch auch, weil es Dir einer erzählt hat, dem Du vertraust. (Mir hat es meine Mutter erzählt, der vertraue ich nach wie vor. Aber sie wurde offenbar getäuscht).

Ich glaube eher, daß du dich schon seit längeren in einem Prozess befunden hast, in dem die immer mehr klar wurde, daß du eigentlich gar nicht glaubst.

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Entschuldige, Sokrates, ich habe offenbar grundsätzliche Schwierigkeiten, Deine Beiträge zu verstehen - aber warum genau kannst Du nicht ausserhalb der RKK an Gott glauben?

Weil ich dann nicht außerhalb wäre. Ich kenne keinen Grund, warum ich an einen Gott glauben sollte, außer ich glaube, was die Kirche diesbezüglich erzählt. Wenn ich das tue, bin ich Mitglied, wenn ich das nicht mehr tun, bin ich draußen.

 

Warum glaubst Du an Gott? Doch auch, weil es Dir einer erzählt hat, dem Du vertraust. (Mir hat es meine Mutter erzählt, der vertraue ich nach wie vor. Aber sie wurde offenbar getäuscht).

 

 

 

 

Ich bin zwar nicht angesprochen, aber ich glaube an Gott, weil ich manchmal das Gefühl habe, ihn zu spüren und dabei ein unendliches Vertrauen empfinde.

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Weil ich dann nicht außerhalb wäre. Ich kenne keinen Grund, warum ich an einen Gott glauben sollte, außer ich glaube, was die Kirche diesbezüglich erzählt. Wenn ich das tue, bin ich Mitglied, wenn ich das nicht mehr tun, bin ich draußen.

 

Warum glaubst Du an Gott? Doch auch, weil es Dir einer erzählt hat, dem Du vertraust. (Mir hat es meine Mutter erzählt, der vertraue ich nach wie vor. Aber sie wurde offenbar getäuscht).

Nein, die Kirche ist nicht Grund und Ursache meines Glaubens. Die Kirche hat Konzepte, Deutungsmuster, mittels derer mein Glaube in gewisser Weise greifbar wird. Aber der Glaube ist immer mehr und anders und nicht einfach irgendein katholisches oder christliches Konzept. Das geht gar nicht, das wäre viel zu eng.

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Ich wäre zwar noch Christ, aber kein Katholik mehr, wenn der Antimodernisteneid von Pius X in irgendeinem Sinne als unfehlbar gelten würde.

An der katholischen Kirche zweifeln lassen mich, die Nicht-Ablehnung des Schwörens und die grundsätzliche Bejahung der Todesstrafe.

Die Kirchenpolitik verärgert mich zwar, läßt mich aber nicht an der katholischen Kirche zweifeln.

bearbeitet von Sam_Naseweiss
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Entschuldige, Sokrates, ich habe offenbar grundsätzliche Schwierigkeiten, Deine Beiträge zu verstehen - aber warum genau kannst Du nicht ausserhalb der RKK an Gott glauben?

Weil ich dann nicht außerhalb wäre.

 

Mal grundsätzlich: An Gott glauben kann man auch in allen anderen christlichen Kirchen und Glaubensgemeinschaften sowie in allen anderen monotheistischen Religionen.

 

Aber das nur am Rande (außerdem ist diese Aussage unglaublich platt und nichtssagend).

 

Unter den Voraussetzungen, die Du da gerade aus Deinem Empfinden geschildert hast, ist das, was der Papst da vorgestern getan hat, nur unter "Peanuts" zu subsumieren. Letztlich völlig unwichtig. Denn wenn man nicht (mehr) an einen Gott glaubt, dann spielen Kirchenstrukturen tatsächlich keine Rolle mehr.

 

Insofern kann ich Deine Entscheidung jetzt absolut verstehen. Bene war praktisch der letzte Auslöser, einen Schritt zu gehen, der sich wohl schon länger bei Dir abgezeichnet hat.

 

Ich persönlich verdränge die Gottesfrage - wahrscheinlich müsste ich mich auch eher als Agnostiker bezeichnen - habe das ja auch schon öfters geschrieben. Aber nachdem mir meine Kirche eine zumindest bisher durchaus belastbare Sozialstruktur für einen Teilbereich meines Lebens gibt - trotz meines partiell fehlenden Gottglaubens - muss ich da auch keine Entscheidung treffen. Zumindest jetzt nicht.

 

Würde allerdings in meiner Kirche eine ähnliche Zäsur erfolgen wie momentan in der RKK durch Benedikt - und würde diese Zäsur in eine mir nicht akzeptable Richtung führen - dann würde ich selbstverständlich auch über einen Austritt nachdenken. Allerdings scheint mir das in der AKK kaum möglich - es gibt nämlich noch was viel trägeres als die römische Lehramtsbürokratie - und das ist eine Synode mit 140 Synodalen und dem Drang nach hohen Mehrheiten bei Entscheidungen. Konsensdemokratien sind ungemein konservativ, in ihren Folgen. Und Entscheidungsprozesse dauern länger als eine Generation (wir haben ca. 30 Jahre gebraucht, um die Frauenordination mit ca. 95% Mehrheit zu beschließen).

 

Insofern - lass es Dir gutgehen als freier Agnostiker / Atheist, fahre lieber zu einem Golfurlaub, als das Geld in eine Anzeige zu stecken.

 

Gruß

Lothar

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Insofern - lass es Dir gutgehen als freier Agnostiker / Atheist, fahre lieber zu einem Golfurlaub, als das Geld in eine Anzeige zu stecken.

Soweit bin ich auch schon :angry2:

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Ich persönlich verdränge die Gottesfrage - wahrscheinlich müsste ich mich auch eher als Agnostiker bezeichnen - habe das ja auch schon öfters geschrieben. Aber nachdem mir meine Kirche eine zumindest bisher durchaus belastbare Sozialstruktur für einen Teilbereich meines Lebens gibt - trotz meines partiell fehlenden Gottglaubens - muss ich da auch keine Entscheidung treffen. Zumindest jetzt nicht.

 

Erstaunlich. Was ist denn die Kirche für Dich? So etwas wie eine Organisation, die Deine spirituellen Bedürfnisse befriedigt?

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Ich persönlich verdränge die Gottesfrage - wahrscheinlich müsste ich mich auch eher als Agnostiker bezeichnen - habe das ja auch schon öfters geschrieben. Aber nachdem mir meine Kirche eine zumindest bisher durchaus belastbare Sozialstruktur für einen Teilbereich meines Lebens gibt - trotz meines partiell fehlenden Gottglaubens - muss ich da auch keine Entscheidung treffen. Zumindest jetzt nicht.

 

Erstaunlich. Was ist denn die Kirche für Dich? So etwas wie eine Organisation, die Deine spirituellen Bedürfnisse befriedigt?

Laut soziologischen Studien ist die Kirche in der westlichen Welt vor allem ein Lieferant für diverse Dienstleistungen.

Der Glauben hingegen, ist ein Patchwork-Produkt, welches entsprechend subjektiv geprägt ist.

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Deshalb bin ich keiner mehr.

kein 'was' bist Du nicht mehr?

 

(nachgefragt, weil mich das genau interessiert.)

 

danke und Grüße vom Petrus, der sich in diesen Tagen wieder mal erinnert an das, wie das für den Petrus war, bei seinem Kirchenaustritt. (Allerheiligen 1989 hatte ich mich dazu entschlossen, und das war ein Sonntag (ein schöner, sonniger Sonntag, ich weiß das noch). Und an Allerseelen 1989 (Montag) hab' ich dann morgens erstmal im Büro angerufen "Ich komm' heute etwas später, ich hab' noch was zu erledigen". Bin dann zum Standesamt gegangen (ich seh das Bild wie heute), hab' mich dann nach dem richtigen Zimmer erkundigt, wo ich das machen kann, bin dann reingegangen - die Dame da hat mich gefragt, was ich gern möchte - und ich hab dann gesagt: "Grüß Gott. Ich hätte gern 1x Kirchen-Austritt, bitte." :angry2:

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Erstaunlich. Was ist denn die Kirche für Dich? So etwas wie eine Organisation, die Deine spirituellen Bedürfnisse befriedigt?

 

Auch. Die mir Möglichkeiten bietet, mich sozial zu engagieren, die mir Sozialkontakte zu anderen Menschen ermöglicht, die mich veranlasst, über mein eigenes Leben nachzudenken und durch Nachjustierung Fehlentwicklungen zu vermeiden.

 

Dazu benötige ich nicht unbedingt Gott - ich meine, wenn es ihn gibt (und als Agnostiker schließe ich das ja nicht aus) ist das auch kein Schaden.

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Wenn Du meine Argumentation anschaust, dann wirst Du feststellen, dass die einzige Rechtfertigung für den Glauben das Urvertrauen in die Tatsache ist, dass letztlich die Kirche (durch all ihre Irrungen und Wirrungen hindurch) die Offenbarung in ihrem Kern richtig überliefert hat. Wenn wir von den paar I****** absehen, denen Maria persönlich erscheint, oder denen der Heilige Geist seine Erkenntnis im Traum einbläst, dann ist das die einzige Methode, "Glauben" rational zu rechtfertigen. (Bei denen mit den Visionen ist es ja auch nicht rational). Wenn das Urvertrauen weg ist, dann gibt es keinen Glauben mehr. Die Erkenntnis "das macht Ratzi nicht - nicht, wenn es einen Gott gibt" kam mir drei Tage vor der Verkündigung. Kann man nachlesen. Jetzt ist das Fass übergelaufen. Ich habe ein Experiment angestellt, und Ratzi hat meinen Glauben falsifiziert. Ich werde versuchen, das so ähnlich meinem Bischof rüberzubringen, wenn ich ihm schreibe.

 

Sehe ich nicht so. Es gibt m.E. letzlich keine rationale Rechtfertigung für den Glauben, genausowenig wie es eine rationale Rechtfertigung für Liebe gibt. Rational erfassbar sind nur die konkreten Auswirkungen, die Dein Glaube auf Deine Lebensentscheidungen ausübt. Wären diese Auswirkungen für Dich nicht tragbar, hättest Du in der Tat ein Problem mit Deinem Glauben und müsstest diesen evtl. für Dich selbst "falsifizieren". Aber Dein Glaube benötigt keine rationale Rechtfertigung, schließlich ist es Dein eigener und Du willst ihn nicht an einen Rationalistenclub verkaufen.

 

Auch bedeutet "Dein Glaube", dass es sich um etwas Individuelles handelt und er nicht eine schnöde Kopie des lehramtlichen Glaubens ist. Dein Glaube war sicher weit mehr als "ich glaube, dass die Kirche in allem Recht hat" oder auch nur "ich glaube, dass die Kirche auf lange Sicht recht hat". Wenn sich Dein Verhältnis zur Kirche in einer Krise befindet und einer Klärung bedarf, muß das nicht automatisch in gleichem Maße für Deinen Glauben gelten.

 

Aus meiner Sicht ist es schwer, Dir einen Rat zu geben. Mich trennen soviele Welten von einer Heimat im katholischen (oder irgendeinem) Glauben, dass es mir schwer fällt, die Situation, durch Zweifel aus einer geistlichen Heimat vetrieben zu werden, überhaupt nachzuvollziehen. Dennoch bezweifle ich die Möglichkeit, so eine Vertreibung mit einem rationalen Beschluß endgültig zu besiegeln. Such vielleicht weniger nach Rechtfertigungen oder deren Fehlen sondern suche danach, was tief in Dir noch an Glauben und Vertrauen da ist.

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Long John Silver

Ich wundere mich immer wieder aufs neue ueber diese Verwechslung von Kirche mit Glauben an G'tt und Religion im allgemeinen. Und ueber alles, was aus dieser Verquickung an Diskussionen entsteht.

 

Wie waere es damit?

 

Hungrige speisen

Durstige tränken

Fremde beherbergen

Nackte kleiden

Kranke pflegen

Gefangene besuchen

Tote bestatten

 

Ich frage nur ...

 

Reicht das nicht?

bearbeitet von Long John Silver
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Deshalb bin ich keiner mehr.

kein 'was' bist Du nicht mehr?

 

(nachgefragt, weil mich das genau interessiert.)

Kein Katholik mehr. Die Sache mit der der Kirchensteuer war eine einfache Übung. 40 Euro, eine Unterschrift, fertig. Nun weißt Du ja wahrscheinlich, dass man damit nicht aus der Kirche austreten kann, Ratzinger hat das ja meinem Bischof ausführlich geschrieben. Die Herren wollen sich ja gerne noch in die Tasche lügen, dass man nur zu geizig sei, um Kirchensteuern zu bezahlen. Deshalb werde ich dem Herrrn Fürst in Rottenburg einen netten Brief schreiben müssen, in dem ich ihm darlege, dass ich gemäß actus formalis mit den Wirkungen des c. 1117 CIC zu der inneren Entscheidung gelangt bin, dass ich nicht mehr in Gemeinschaft mit einem Mann in Rom sein kann, der das Zweite Vatikanische Konzil abschaffen und den Judenhass wieder in die Kirche einführen möchte, jha dass ich zu der Überzeugung gekommen bin, dass es wahrscheinlich keinen Gott gibt. Ich werde dies der kirchlichen Autorität förmlich mitteilen und darum ersuchen, mir dies schriftlich zu bestätigen.

 

An der genauen Formulierung, wie ich ihn meine Verachtung spüren lassen kann, ohne meine Worte durch zu viel Zynismus zu entwerten, arbeite ich noch.

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Auch. Die mir Möglichkeiten bietet, mich sozial zu engagieren, die mir Sozialkontakte zu anderen Menschen ermöglicht, die mich veranlasst, über mein eigenes Leben nachzudenken und durch Nachjustierung Fehlentwicklungen zu vermeiden.

 

Dazu benötige ich nicht unbedingt Gott - ich meine, wenn es ihn gibt (und als Agnostiker schließe ich das ja nicht aus) ist das auch kein Schaden.

Interessant. Mir geht es genau umgekehrt: Für meinen Glauben an Gott brauche ich nicht unbedingt die Kirche (wobei das so nicht ganz stimmt; "allein glauben" geht auch nicht, nicht als Christ). Die Kirche ist viel zu oft eine leidvolle Last, als dass sie auch nur Teil des Fundaments meines Glaubens sein könnte.

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An der genauen Formulierung, wie ich ihn meine Verachtung spüren lassen kann, ohne meine Worte durch zu viel Zynismus zu entwerten, arbeite ich noch.
Und dafür sollte man Dich rechts und links. Wie krank muss man sein, um derartiges Verhalten zu "brauchen" bzw. für gerechtfertigt zu halten.

 

Zumal: den Herrn meint man und den Esel schlägt man...

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Wie waere es damit?

.....

.....

Ich frage nur ...

Reicht das nicht?

 

Mich musst Du nicht fragen. Ich finde, das reicht durchaus. Mir jedenfalls.

Aber da denkt wohl jeder Mensch anders.

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An der genauen Formulierung, wie ich ihn meine Verachtung spüren lassen kann, ohne meine Worte durch zu viel Zynismus zu entwerten, arbeite ich noch.
Und dafür sollte man Dich rechts und links. Wie krank muss man sein, um derartiges Verhalten zu "brauchen" bzw. für gerechtfertigt zu halten.

Wie krank muss man sein, um sich so einen Laden schönzureden? (Du siehst, das funktioniert wunderbar in jeder Richtung).

 

/Scheinheilig katholischer Modus an/ Es ist ein Zeichen von christlicher Wahrhaftigkeit, wenn man schon als schwacher Sünder nicht vermeiden kann, jemanden zu verachten, ihm dies wenigstens ehrlich zu zeigen und nicht unwahrhaftig herumzuschleimen und nett zu tun. /Scheinheilig Katholischer Modus aus/

 

Zumal: den Herrn meint man und den Esel schlägt man...
Du meinst, "man haut den Sack und meint den Esel"?

 

Nun, diese Strategie ist nun wirklich und wahrhaft gut katholisch. Zu beobachten bei Herrn Bischof Mussinghoff: Der haut den Sack Dirk Hermann Voß (den Herausgeber der Katholischen SonntagsZeitung für Deutschland, Opus Dei Mitglied, stramm reaktionär, antisemitisch, besonderer Günstling von Mixa und Ratzinger), und meint den Esel Ratzinger. Was also willst du mir vorwerfen?

bearbeitet von Sokrates
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An der genauen Formulierung, wie ich ihn meine Verachtung spüren lassen kann

 

Bitte nicht den Herrn Fürst. Zum einen kann gerade der nichts dafür, dass sein Chef irre geleitet wird, zum anderen ist er Rotarier und - was viel wichtiger ist - gebürtiger Bietigheimer. So wie ich. :angry2:

 

Das sind alles Gründe genug, ihn nicht zu verachten.

 

Du kannst das System verachten, Du kannst den Papst verachten, Du kannst die Piusse verachten, Du kannst alle verachten, die unmittelbar oder wissend mittelbar an der Sch..ße mitgerührt haben. Aber gerade einer der Bischöfe, die damals bei der Israelreise der deutschen Bischöfe den unsäglichen Vergleich zwischen Naziherrschaft und israelische Politik zurückgewiesen haben - den sollte man nicht verachten.

 

Eigentlich sollte man niemanden verachten. Man sollte die Leute, die wirklich Böses tun oder wissend an Bösem beteiligt sind, verbal fertig machen, verbal platt hauen, runterputzen, apologetisch annullieren. Aber nicht verachten. Das wertet sie zu wenig ab. Und verlangt vorher zu wenig Überlegungen.

 

Und nein. Auch dazu muss man nicht prinzipiell scheinheilig sein.

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Du kannst das System verachten, Du kannst den Papst verachten, Du kannst die Piusse verachten, Du kannst alle verachten, die unmittelbar oder wissend mittelbar an der Sch..ße mitgerührt haben. Aber gerade einer der Bischöfe, die damals bei der Israelreise der deutschen Bischöfe den unsäglichen Vergleich zwischen Naziherrschaft und israelische Politik zurückgewiesen haben - den sollte man nicht verachten.

Ja, so hatte ich das gemeint.

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Long John Silver
Wie waere es damit?

.....

.....

Ich frage nur ...

Reicht das nicht?

 

Mich musst Du nicht fragen. Ich finde, das reicht durchaus. Mir jedenfalls.

Aber da denkt wohl jeder Mensch anders.

 

Ja, dich meinte ich auch nicht mit dieser Frage, das ist mir klar, was du dazu meinst :angry2:

 

Mir geht das auf die Nerven, dieses Waelzen in gewissen Befindlichkeiten, in theologischen Spitzfindigkeiten, in Wehleidigkeiten ...

 

Anstatt sich staendig darueber zu streiten und zu diskutierien, ob man kniet oder steht bei der Kommunion oder ob diese oder jene Enzyklika zu beachten oder zu ignorieren oder ob man diese oder jene Leute eher exkommunizieren sollte als andere oder ob es wichtig ist, was jemand mit seinem besten Teil in der Hochzeitsnacht gemacht hat oder nicht, sollte man die Suppenkelle schwingen in der Armenkueche und Brote belegen fuer Obdachlose oder sich ins Auto setzen und Gefangene besuchen bzw. Angehoerige zu ihnen fahren oder im Altenheim Leuten vorlesen gehen oder Kinder sprachlich betreuen oder Arbeitslosen bei der Suche helfen oder sich fuer Sterbende engagieren oder Haeuser bauen fuer Familienreiche oder sich um Strassenkinder kuemmern, kurz: sich um andere Leute kuemmern. Es gibt so vieles zu tun auf allen Gebieten.

 

Also, wenn wir uns so viele theologische spitzfindische Gedanken und Konzepte machen wuerden, wuerden wir keinen Schritt vor den andern kriegen.

 

Ob da nicht etwas ganz Substantielles immer mehr in den Hintergrund tritt bei all diesen komplizierten kirchenhierarchischen Erwaegungen?

 

Deshalb meine Erwaehnung der barmherzigen Werke ...

 

Was mir ganz unverstaendlich ist, ist, dass man nur weil eine Kirche nicht so funktioniert, wie man sich das selbst vorstellt, Atheist/Agnostiker wird bzw. G'tt infrage stellt.

 

Dazu muss man sicher katholisch sein, um das zu begreifen.

bearbeitet von Long John Silver
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Tote bestatten

 

super Idee :angry2:

 

erst jetzt, Long John Silver, dank Deiner Erwähnung, hab' ich das einigermaßen kapiert:

 

mensch, das war ja ein sog. "Werk der Barmherzigkeit" !!!

 

hab ich damals gar nicht dran gedacht. einfach so gemacht, halt sozusagen "eingesprungen", weil unser alter kreuzträger, mir damals gesagt hat:

 

"Du, Peter. Du weißt schon - ich bin herzkrank. Magst Du das Kreuz tragen?"

 

----------------

tschuldigung. peterpeter war noch eingeloggt. Dies ist ein echter Beitrag von Petrus.

bearbeitet von Petrus
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Tote bestatten

 

super Idee :angry2:

 

erst jetzt, Long John Silver, dank Deiner Erwähnung, hab' ich das einigermaßen kapiert:

 

mensch, das war ja ein sog. "Werk der Barmherzigkeit" !!!

 

hab ich damals gar nicht dran gedacht. einfach so gemacht, halt sozusagen "eingesprungen", weil unser alter kreuzträger, mir damals gesagt hat:

 

"Du, Peter. Du weißt schon - ich bin herzkrank. Magst Du das Kreuz tragen?"

 

----------------

tschuldigung. peterpeter war noch eingeloggt. Dies ist ein echter Beitrag von Petrus.

 

Dieses siebente Werk der Barmherzigkeit steht auch nicht im Bibeltext, es ist wohl hinzugefügt worden um so auf die heilige Siebenzahl zu kommen.

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Lieber Sokrates,

 

Obwohl ich mir eigentlich vorgenommen für längere Zeit nicht mehr zu schreiben, möchte ich Dir doch sagen, dass es mir leid tut, Dich diesen Schritt gehen zu sehen (oder zu lesen). Ich persönlich hab zur Zeit (fast möchte ich sagen: Gott sei Dank) zuviel um die Ohren, um mich um fremde kirchliche Strafverfahren zu kümmern, aber selbst wenn es tatsächlich ein Fehler gewesen wäre, die Exkommunikationen zurück zu nehmen, oder sogar (um jetzt einmal ein starkes Wort zu bemühen) eine handfeste Sünde: wusstest Du nicht, dass wir eine Kirche der Sünderinnen und Sünder sind? Das einzige was die Kirche, heil - ja sogar heilig - macht, ist die Liebe Christi. Auf die dürfen wir hoffen, auf sie kommt es an.

 

Mir haben diesbezüglich zwei Texte von Karl Rahner zu Denken gegeben:

 

Wenn die Kirche an der Sünde leidet, erleidet sie die Erlösung von ihrer Schuld; denn sie leidet ihre Schuld in Christus, dem Gekreuzigten, [...] da die Sünde [...] zwar Sünde ist [...], aber ebensosehr schon Folge der Sünde ist [...] und [...] der Kirche gerade die Möglichkeit gibt, sie auszuleiden und zu überwinden. Wenn wir darum der Sünde in der Kirche begegnen, sollten wir dies nicht vergessen. Wir nehmen ja gewöhnlich nicht Ärgernis an der Sünde der Kirche, sondern an den Folgen dieser Sünde. Wir ärgern uns z.B. meist nicht am "hartherzigen Klerus", weil er liebeleer vor Gott ist, sondern weil er uns nichts gibt oder weil sein "Versagen" unsern Stolz auf die heilig Kirche, als deren Glieder wir vor den Heiden erscheinen, demütigt und uns vor denen "blamiert" die draußen sind. Warum lieben wir die Kirche nicht so, dass wir demütig und schweigend die Schmach ihrer Sünde ausleiden? Das würde sie eher heilig machen als unsere Proteste gegen die Skandale in der Kirche, so angebracht und löblich sie auch oft sein mögen, und sowenig der Protestierende von dem getadelt werden soll, der nicht zuvor auf den Protest hin in sich gegangen ist, seine Schuld bekennt und sich zu bessern bemüht.

 

Die Schriftgelehrten und Pharisäer - es gibt solche ja nicht nur in der Kirche, sondern überall und in allen Verkleidungen - werden immer wieder "das Weib" vor den Herrn schleppen und sie mit dem geheimen Hochgefühl, dass "das Weib" - Gott sei Dank - doch auch nicht besser ist als sie selbst, anklagen: "Herr, dieses Weib ist beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt worden. Was sagst du dazu?" Un dieses Weib wird es nicht leugnen können. Nein, es ist ein Ärgernis. Und es gibt nichts zu beschönigen. Sie denkt an ihre Sünden, weil sie sie wirklich begangen hat, und sie vergisst darüber (wie könnte die demütige Magd anders?) die verborgene und die offenbare Herrlichkeit ihrer Heiligkeit. Und so will sie nicht leugnen. Sie ist die arme Kirche der Sünder. Ihre Demut, ohne die sie nicht heilig wäre, weiß nur von ihrer Schuld. Und sie steht vor dem, dem sie angetraut ist, vor dem, der sie geliebt und sich für sie dahingegeben hat, um sie zu heiligen, vor dem, der ihre Sünde besser kennt als alle ihre Ankläger. Er aber schweigt. Er schreibt ihre Sünde in den Sand der Weltgeschichte, die bald ausgelöscht sein wird und ihre Schuld mit ihr. Er schweigt eine kleine Weile, die uns Jahrtausende scheint. Und er verurteilt dieses Weib nur durch das Schweigen seiner Liebe, die begnadet und freispricht. In allen Jahrhunderten stehen neue Ankläger neben "diesem Weib" und schleichen immer wieder davon, einer nach dem anderen, von den Ältesten angefangen; denn es fand sich nie einer, der selbst ohne Sünde war. Am Ende wird der Herr mit dem Weib allein sein. Und darin wird er sich aufrichten und die Buhlerin, seine Braut anblicken und sie fragen: "Weib, wo sied sie, die dich anklagten? Hat keiner dich verurteilt?" Und sie wird antworten in unsagbarer Reue und Demut: "Keiner, Herr." Und sie wird verwundert sein und fast bestürzt, dass keiner es getan hat. Der Herr aber wird ihr entgegengehen und sagen: "So will auch ich dich nicht verurteilen." er wird ihre Stirn küssen und sprechen: "Meine Braut, heilige Kirche."

 

beide aus: K. Rahner 1965, Kirche der Sünder: Rahner S 6, 301-320

 

 

Ich wünsche, Dir aber natürlich trotzdem, dass Dir dieser Schritt zu mehr Klarheit und Freiheit verhilft. Auch wenn er mich persönlich - das muss ich zugeben - doch etwas ratlos macht.

 

JC

bearbeitet von Justin Cognito
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