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Sind im kirchlichen Richtungsstreit Kompromisse möglich?


Udalricus

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1. Ich engagiere mich in der Kirche, und zwar in dem Sinne, dass ich das zu ändern versuche, was ich innerhalb meiner Kirche für falsch halte

2. Ich leide als Glied dieser Kirche daran, dass in ihr imho nicht alles richtig läuft

3. Meine Kinder sehen diese meine Situation

4. Meine Kinder ziehen für sich die Konsequenz, einer solchen Kirche den Rücken zu kehren.

5. Meine Kinder begnügen sich nicht damit, ihr selbst den Rücken zu kehren, sondern sagen mir auch klar und deutlich, dass sie mein Verhalten als selbstverletzend empfinden und legen mir nahe, dieser Kirche um meiner selbst willen den Rücken zu kehren

6. Das ist derzeit (noch) der einzige Ansatzpunkt, über den ich mit meinen Kindern ins Gespräch komme bezüglich von Glaubensfragen

Darf ich mal indiskret nach deinem bzw. deiner Kinder Alter fragen?

Was du von deinen Kindern erzählst, könnte wortwörtlich von mir kommen (damals, mit Anfang/Mitte 20...)

 

Die Parole "ändern, ertragen oder abhauen - aber nicht jammern!" ist mir noch sehr geläufig...

...auch wenn ich es mittlerweile nicht mehr ganz so naiv sehe wie damals.

 

Vielleicht werden deine Kinder irgendwann mal merken, dass man auch an der Bundesrepublik Deutschland leiden kann, oder an einem Lebens(abschnitts)gefährten oder am lokalen Fußballclub...

Wenn sie dann (meinetwegen auch nach ein paar "Fehlversuchen") merken, dass man nicht vor allem flüchten kann, woran man leidet, sondern sich mancher Situation einfach stellen muss, dann sind sie erwachsen geworden.

Wenn sie dann irgendwann lernen, dass man auch über manches einfach "hinwegsehen" kann, sind sie auf dem besten Weg dazu, "weise" zu werden :angry2:

 

Aber ich gebe dir recht: manche Sau, die heutzutage durch die Schlagzeilen getrieben wird, wirkt eher abtörnend.

Und manches wäre zum Lachen, wenn es nicht zum Heulen wäre...

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hallo

 

Kann man Deinen Kindern erklären, dass Dir Deine Einsichten bezüglich der Kirche wichtig sind und dass Du Dich deshalb dafür einsetzt, auch wenn das Ganze oft wie der Kampf einer Fliege gegen die Windschutzscheibe eines Lastwagen aussieht und man dabei tatsächlich Schaden nehmen kann? In dem Moment, wo Du das Deinen Kindern erklärst, ist das ein fast unüberbietbares Zeugnisgeben. "Ja, ich leide darunter. Aber das ist es mir Wert! Schlimmstenfalls nehme ich sogar noch schlimmeren Schaden in Kauf. Und sogar Euer gutgemeintes Gemotze." (jaja, wahrscheinlich ist gar kein Gemotze, aber das kommt rhetorisch einfach gut, besonders in der Kombination mit "gutgemeint" ...)

 

richtig. In den letzten Jahren war das so. Vor wenigen Wochen meinte meine mittlerweile 19-jährige Tochter, dass sie mir meinen Glauben wenigstens abnehmen (im Sinne von ihn für glaubwürdig halten) würde. Sie ist jetzt an dem Punkt, an dem sie verstanden hat, dass man sich so eben nur verhält, wenn man Liebe für etwas empfindet. Sie sagt mittlerweile, dass sie mich verstehen kann, selbst aber so nicht handeln kann. Das sehe ich schon als Fortschritt, weil wir schon eine Phase hinter uns haben, in der sie mich für reichlich bekloppt hielt.

Nur...meine Kinder sind bis auf den Jüngsten so ziemlich aus der Motzphase raus, die haben schon entschieden. Ich habe aber von ihnen gelernt, dass Glaube wirklich nichts ist, was irgendjemand machen kann, sondern Geschenk Gottes ist. Na, so kann ich das gelassener sehen, auch wenn es manchmal schon schmerzt, dass sie sich so distanziert haben. Aber immerhin ist ihre "spirituelle Ader" nicht ganz verschüttet.

Ich hätte ihnen halt gewünscht, dass sie in der Kirche nicht nur schlechte, sondern auch gute (und damit tragende) Erfahrungen machen können. Die waren allerdings, aufgrund unserer Familienbiografie, recht dünn gesät und damit leider nicht tragfähig.

 

alles Liebe

 

Angelika

es gibt auch einen weg neben der kirche, stützend, begleitend.
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Aber immerhin ist ihre "spirituelle Ader" nicht ganz verschüttet.
es gibt auch einen weg neben der kirche, stützend, begleitend.

Das ist natürlich ein kleiner Trost, aber leider nicht der ganze.

 

Richtig gut wäre, wenn das, was in Angelika brennt, auch in ihren Kindern zu leuchten beginnt und ihnen die Power gibt, diese Flamme so sehr als Ziel zu erfassen, dass sie ebenso bereit sind, für dieses Ziel zu leiden, wie es Angelika tut. Das Problem an der Begrenzung auf die "Spiritualität neben der Kirche" ist nämlich, dass zwar in den Kindern etwas am brennen ist. Aber das führt sich nicht weiter. Dazu braucht es eine Gemeinschaft, braucht es Gleichgesinnte, die sich zusammentun, wo man miteinander etwas pflegen und aufbauen kann. Das strahlt dann erst richtig aus. Und nur so kann man auch mal was Größeres bewegen.

 

Angelikas Situation ist ja geradezu paradigmatisch für unsere mitteleurpäische Situation. Da gibt es noch einige, in denen was leuchtet. Aber die kriegen das nur zu einem Teil rüber an andere. Trotz allen Trostes befindet man sich dann doch in einer Art Missionskatastrophe. Und damit steht Angelika nicht alleine da - genau genommen ist es unsere ganze mitteleuropäische Situation. Und die ist für die Kirche nicht allzu rosig. Und ich habe keine Lust, mich damit zufrieden zu geben.

 

Ich kann inzwischen nicht mehr hören, dass unsere Firmanden (und jungen Leute überhaupt) eben gerade in einer schwierigen Lebensphase stecken, und dass sie in ein paar Jahren da raus sind. ("Ja, und bei mir war das ja auch so! Blabla...") Wo sind denn die Firmanden, die vor 10 Jahren gefirmt wurden? Nix da! Da liegen ernsthafte systematische Gründe vor! Da macht man sich doch nur hilflose Illusionen.

 

Und warum? Um nicht unter der eigenen missionarischen Erfolglosigkeit leiden zu müssen. Aber die Missionskatastrophe ist realer, als die Illusionen. Angelika steckt da offenbar mit drin. Willkommen im Club! Ich bin Profi, ich bin in Vermittlung echt gut, ich kann es mit jungen Leuten ganz passabel. Aber ich stecke ebenso in dieser Missionskatastrophe mit drin.

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Aber immerhin ist ihre "spirituelle Ader" nicht ganz verschüttet.
es gibt auch einen weg neben der kirche, stützend, begleitend.

Das ist natürlich ein kleiner Trost, aber leider nicht der ganze.

 

Richtig gut wäre, wenn das, was in Angelika brennt, auch in ihren Kindern zu leuchten beginnt und ihnen die Power gibt, diese Flamme so sehr als Ziel zu erfassen, dass sie ebenso bereit sind, für dieses Ziel zu leiden, wie es Angelika tut. Das Problem an der Begrenzung auf die "Spiritualität neben der Kirche" ist nämlich, dass zwar in den Kindern etwas am brennen ist. Aber das führt sich nicht weiter. Dazu braucht es eine Gemeinschaft, braucht es Gleichgesinnte, die sich zusammentun, wo man miteinander etwas pflegen und aufbauen kann. Das strahlt dann erst richtig aus. Und nur so kann man auch mal was Größeres bewegen.

 

Angelikas Situation ist ja geradezu paradigmatisch für unsere mitteleurpäische Situation. Da gibt es noch einige, in denen was leuchtet. Aber die kriegen das nur zu einem Teil rüber an andere. Trotz allen Trostes befindet man sich dann doch in einer Art Missionskatastrophe. Und damit steht Angelika nicht alleine da - genau genommen ist es unsere ganze mitteleuropäische Situation. Und die ist für die Kirche nicht allzu rosig. Und ich habe keine Lust, mich damit zufrieden zu geben.

 

Ich kann inzwischen nicht mehr hören, dass unsere Firmanden (und jungen Leute überhaupt) eben gerade in einer schwierigen Lebensphase stecken, und dass sie in ein paar Jahren da raus sind. ("Ja, und bei mir war das ja auch so! Blabla...") Wo sind denn die Firmanden, die vor 10 Jahren gefirmt wurden? Nix da! Da liegen ernsthafte systematische Gründe vor! Da macht man sich doch nur hilflose Illusionen.

 

Und warum? Um nicht unter der eigenen missionarischen Erfolglosigkeit leiden zu müssen. Aber die Missionskatastrophe ist realer, als die Illusionen. Angelika steckt da offenbar mit drin. Willkommen im Club! Ich bin Profi, ich bin in Vermittlung echt gut, ich kann es mit jungen Leuten ganz passabel. Aber ich stecke ebenso in dieser Missionskatastrophe mit drin.

ich verstehe es schon, denke ich. aber durch 30 jahre kirchenferne schaffe ich maximal nachdenklichkeit in meiner umgebung. gemeinschaft ist für mich in diesem sinn das forum.

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Ich halte von diesem demonstrierten Geleide gar nichts. Das große Glück, daß Jesus Christus die Kiche als Heilswerkzeug für alle guten Willens gestiftet hat, darf man sich nicht von der Blödigkeit und Durchschnittlichkeit mancher Mitchristen und auch etlicher Funktionäre vergällen lassen. (Das erfordert mitunter Anstrengung und Disziplin.) Nur so leistet man ein positiven Beitrag. Und nur so stiftet man - mit der Gnade Gottes- Leute zum Versuch zu glauben an. Alle Richtungsstreitigkeiten in der Kirche betreffen Randfragen, die vor der wichtigsten Frage, wie der Mensch sein Heil findet, lächerlich klein wirken. Rückt eure Maßstäbe zurecht und seht die Kirche im Übrigen mit Humor. Grüße, KAM

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ich denke, mehrheiten sind für dich irrelevant, wobei natürlich zu fragen ist, ob wirklich eine mehrheit der (katholischen) gläubigen deine einschätzung teilt.
Wenn die Wahrheit auf der Seite der Vielen ist, warum schrie dann eine Mehrheit "ans Kreuz mit ihm" ? Warum wurde der verurteilt, gekreuzigt der Weg- Wahrheit und Leben ist? Nicht "Mehrheiten" an sich sind für mich irrelevant- sondern ich fürchte auf Grund einer realitischen Einschätzung, dass die Mehrheit zwar Brot und Spiele will aber nicht die Wahrheit.

 

im übrigen ist nicht jede schwäche oder jedes gebrechen nun eine besondere stärke, dass solltest du trotz deiner leidverliebtheit auch sehen können.
das bestätigt meine Befürchtung, dass die Mehrheit nicht für unangenehme Wahrheiten ist- weil du z.B. Opfer, Sühne auf der Schiene "Leidverliebtheit" siehst. Dass nicht jedes Gebrechen eine besondere Stärke ist, ist so selbstverständlich, dass du es nicht so diskreditierend erwähnen hättest müssen in deiner "Weltverliebtheit". Pech für dich und Gesinnungsgenossen ist allerdings dass die Schrift die Liebe zur Welt in einem etwas anderen Licht sieht. Ich zitiere Jakobus 4, 1 ff:

 

Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt[1]od. die Liebe (gr. philia) zur Welt. Feindschaft gegen Gott ist? Wer also ein Freund der Welt sein will, der macht sich zum Feind Gottes! 5 Oder meint ihr, die Schrift rede umsonst? Ein eifersüchtiges Verlangen hat der Geist, der in uns wohnt; 6 um so reicher aber ist die Gnade, die er gibt. Darum spricht er: »Gott widersteht den Hochmütigen; den Demütigen aber gibt er Gnade«.[2]vgl. Spr 3,34; 3Mo 26,19; Hi 22,29; Jes 2,11. 7 So unterwerft euch nun Gott! Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch; 8 naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch! Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, die ihr geteilten Herzens seid!

bearbeitet von Mariamante
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ich denke, mehrheiten sind für dich irrelevant, wobei natürlich zu fragen ist, ob wirklich eine mehrheit der (katholischen) gläubigen deine einschätzung teilt.
Wenn die Wahrheit auf der Seite der Vielen ist, warum schrie dann eine Mehrheit "ans Kreuz mit ihm" ? Warum wurde der verurteilt, gekreuzigt der Weg- Wahrheit und Leben ist? Nicht "Mehrheiten" an sich sind für mich irrelevant- sondern ich fürchte auf Grund einer realitischen Einschätzung, dass die Mehrheit zwar Brot und Spiele will aber nicht die Wahrheit.

 

Gerade das befürchtet ja manch einer hier, wenn es um die breite Zustimmungen zu P. Pio in Italien oder die Papsteverehrung geht.

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ich denke, mehrheiten sind für dich irrelevant, wobei natürlich zu fragen ist, ob wirklich eine mehrheit der (katholischen) gläubigen deine einschätzung teilt.
Wenn die Wahrheit auf der Seite der Vielen ist, warum schrie dann eine Mehrheit "ans Kreuz mit ihm" ? Warum wurde der verurteilt, gekreuzigt der Weg- Wahrheit und Leben ist? Nicht "Mehrheiten" an sich sind für mich irrelevant- sondern ich fürchte auf Grund einer realitischen Einschätzung, dass die Mehrheit zwar Brot und Spiele will aber nicht die Wahrheit.

 

Gerade das befürchtet ja manch einer hier, wenn es um die breite Zustimmungen zu P. Pio in Italien oder die Papsteverehrung geht.

Da P.Pio und der Papst u.a. für Aussagen kritisiert werden, die eine Herausforderung sind (z.B. Notwendigkeit der Umkehr und Busse) wird die Zustimmung und Verehrung wohl nicht so überragend sein.
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Da P.Pio und der Papst u.a. für Aussagen kritisiert werden, die eine Herausforderung sind (z.B. Notwendigkeit der Umkehr und Busse) wird die Zustimmung und Verehrung wohl nicht so überragend sein.

 

Wo wird der Papst bitte für die Aufforderung zu Busse und Umkehr kritisiert? Er wird dafür kritisiert, dass er diese Aufforderung eben an bestimmte Gruppen nicht richtet, sondern denen einen bequemen Weg in die Kirche zurück ebnen will, weil Buss für sie zu schwer wäre.

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Da P.Pio und der Papst u.a. für Aussagen kritisiert werden, die eine Herausforderung sind (z.B. Notwendigkeit der Umkehr und Busse) wird die Zustimmung und Verehrung wohl nicht so überragend sein.

 

Wo wird der Papst bitte für die Aufforderung zu Busse und Umkehr kritisiert? Er wird dafür kritisiert, dass er diese Aufforderung eben an bestimmte Gruppen nicht richtet, sondern denen einen bequemen Weg in die Kirche zurück ebnen will, weil Buss für sie zu schwer wäre.

Da hat doch glatt ein Priester- ehe er von den Medien eines "Besseren" belehrt wurde mal gesagt, der Papst würde für eine Geste der Liebe, Versöhnung, Barmherzigkeit kritisiert. Als ein wenig irritierend könnte man es schon empfinden, dass Barmherzigkeit ohne Vorleistungen verlangt wird- wenn es aber um bestimmte Gruppen geht, dann müssten stringente Vorleistungen erbracht werden. (Damit will ich jedoch nicht in Abrede stellen, dass die Notwendigkeit zur Buße und Umkehr für alle Gruppen gilt).

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Ich halte von diesem demonstrierten Geleide gar nichts. Das große Glück, daß Jesus Christus die Kiche als Heilswerkzeug für alle guten Willens gestiftet hat, darf man sich nicht von der Blödigkeit und Durchschnittlichkeit mancher Mitchristen und auch etlicher Funktionäre vergällen lassen. (Das erfordert mitunter Anstrengung und Disziplin.) Nur so leistet man ein positiven Beitrag. Und nur so stiftet man - mit der Gnade Gottes- Leute zum Versuch zu glauben an. Alle Richtungsstreitigkeiten in der Kirche betreffen Randfragen, die vor der wichtigsten Frage, wie der Mensch sein Heil findet, lächerlich klein wirken. Rückt eure Maßstäbe zurecht und seht die Kirche im Übrigen mit Humor. Grüße, KAM

schließt du dich dort ein oder aus?

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Da P.Pio und der Papst u.a. für Aussagen kritisiert werden, die eine Herausforderung sind (z.B. Notwendigkeit der Umkehr und Busse) wird die Zustimmung und Verehrung wohl nicht so überragend sein.

 

Wo wird der Papst bitte für die Aufforderung zu Busse und Umkehr kritisiert? Er wird dafür kritisiert, dass er diese Aufforderung eben an bestimmte Gruppen nicht richtet, sondern denen einen bequemen Weg in die Kirche zurück ebnen will, weil Buss für sie zu schwer wäre.

Da hat doch glatt ein Priester- ehe er von den Medien eines "Besseren" belehrt wurde mal gesagt, der Papst würde für eine Geste der Liebe, Versöhnung, Barmherzigkeit kritisiert. Als ein wenig irritierend könnte man es schon empfinden, dass Barmherzigkeit ohne Vorleistungen verlangt wird- wenn es aber um bestimmte Gruppen geht, dann müssten stringente Vorleistungen erbracht werden. (Damit will ich jedoch nicht in Abrede stellen, dass die Notwendigkeit zur Buße und Umkehr für alle Gruppen gilt).

 

Mit anderen Worten: Der Papst hat sich als Kuschelkatholik betätigt, und ist dafür - wie du meinst zu Unrecht - kritisiert worden?

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Ich halte von diesem demonstrierten Geleide gar nichts. Das große Glück, daß Jesus Christus die Kiche als Heilswerkzeug für alle guten Willens gestiftet hat, darf man sich nicht von der Blödigkeit und Durchschnittlichkeit mancher Mitchristen und auch etlicher Funktionäre vergällen lassen. (Das erfordert mitunter Anstrengung und Disziplin.) Nur so leistet man ein positiven Beitrag. Und nur so stiftet man - mit der Gnade Gottes- Leute zum Versuch zu glauben an. Alle Richtungsstreitigkeiten in der Kirche betreffen Randfragen, die vor der wichtigsten Frage, wie der Mensch sein Heil findet, lächerlich klein wirken. Rückt eure Maßstäbe zurecht und seht die Kirche im Übrigen mit Humor. Grüße, KAM

Man sollte es halt schaffen, sich von der falschen Vorstellung zu befreien, dass die irdische Institutuion "römisch-katholische Kirche" dieses Heilswerkzeug ist. Diese Vorstellung, auch wenn sie uns von Kindesbeinen an eingetrichtert worden ist, ist genau so unsinnig, wie zu glauben, dass die Gipsfigur in der Kirche Jesus Christus sei.

Das muss nicht dazu führen, dass man der Institution Kirche den Rücken kehrt, aber es kann zumindest dazu führen, dass man ohne eingeredetes schlechtes Gewissen seinen Glauben lebt, als Teil der Kirche (nicht der irdischen Institution sondern des Heilswerkzeuges).

Es glaubt sich dann wesentlich befreiter und mit deutlich weniger Leid.

Man muss den Papst auch mal nen guten Mann sein lassen können, völlig ohne schlechtes Gewissen. Der ist auch nur ein Mensch.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Mit anderen Worten: Der Papst hat sich als Kuschelkatholik betätigt, und ist dafür - wie du meinst zu Unrecht - kritisiert worden?

 

Als "Kuschelchristen" würde ich jemand, der Barmherzigkeit übt auf keinen Fall bezeichnen- damit setzt man sich eher in die Nesseln - da ist´s nicht kuschelig. Als Kuschelchristen würde ich am ehesten jemand bezeichnet, der sich nur die angenehmen Seiten vom Glauben aussucht, der den Weg des geringsten Widerstandes geht und opportunistisch - aufweicht.

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Man sollte es halt schaffen, sich von der falschen Vorstellung zu befreien, dass die irdische Institutuion "römisch-katholische Kirche" dieses Heilswerkzeug ist.

Pech für dich, dass die röm.kath. Kirche Heilswerkzeug ist. So gilt die Aufforderung, sich von falschen Vorstellungen zu befreien eigentlich für dich selbst. Da ich mal aus der röm.kath. Kirche ausgetreten war und nach langem Ringen und Beten erkannte, dass die röm.kath. Kirche das Heilswerkzeug Gottes, die Kirche Jesu Christi ist - kann ich auch der polemischen Aussage, dass uns dies von "Kindesbeinen eingetrichtert" worden sei nicht so viel abgewinnen. Dass Individualismus und Egoismus dazu antreiben, dass sich jeder seinen Herrgott schnitzt- und eine Kirche daher unnötig wie ein Kropf sei, ist mir zwar verständlich- halte ich aber für eine schlimme Sache. Dass jener Gott, der in sich Gemeinschaft ist auch Gemeinschaft stiftet, und die Kirche daher der mystische Leib Christi ist, das anzunehmen, dazu bedarf es sicher der Gnade. Der Rationalismus und die oberflächliche Betrachtung der Kirchengeschichte würde hier eher zu einem "Nein" hinführen. Aber so wie die Menschen Christus den göttliche Heiland nicht erkannten, weil er Menschennatur angenommen hatte, so erkennen auch viele Christus in seiner Kirche nicht, weil sie "Menschenkleid" trägt. Die heiligen Sakramente wirken auf manche ohnehin wie "magische Zeichen", das Evangelium als eine Art Märchenbuch- die Stiftung der Kirche auf den Felsen Petri als "Fehlinterpretation"- also was soll´s.

bearbeitet von Mariamante
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Man sollte es halt schaffen, sich von der falschen Vorstellung zu befreien, dass die irdische Institutuion "römisch-katholische Kirche" dieses Heilswerkzeug ist. Diese Vorstellung, auch wenn sie uns von Kindesbeinen an eingetrichtert worden ist, ist genau so unsinnig,

 

Nein, das ist nicht unsinnig. Diese Kirche mit allen Unzulänglichkeiten ist es. Und es ist eine wichtige Tatsache, daß gerade der mehrfach als unzuverlässiger Charakter aufgefallene Petrus mit ihrer Leitung beauftragt wurde. Die Unzulänglichkeiten sind Teil des Heilsplans.

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Mit anderen Worten: Der Papst hat sich als Kuschelkatholik betätigt, und ist dafür - wie du meinst zu Unrecht - kritisiert worden?

 

Als "Kuschelchristen" würde ich jemand, der Barmherzigkeit übt auf keinen Fall bezeichnen- damit setzt man sich eher in die Nesseln - da ist´s nicht kuschelig. Als Kuschelchristen würde ich am ehesten jemand bezeichnet, der sich nur die angenehmen Seiten vom Glauben aussucht, der den Weg des geringsten Widerstandes geht und opportunistisch - aufweicht.

das beruhigt mich jetzt*michkuscheligzurücklehnend*

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Man sollte es halt schaffen, sich von der falschen Vorstellung zu befreien, dass die irdische Institutuion "römisch-katholische Kirche" dieses Heilswerkzeug ist. Diese Vorstellung, auch wenn sie uns von Kindesbeinen an eingetrichtert worden ist, ist genau so unsinnig,

 

Nein, das ist nicht unsinnig. Diese Kirche mit allen Unzulänglichkeiten ist es. Und es ist eine wichtige Tatsache, daß gerade der mehrfach als unzuverlässiger Charakter aufgefallene Petrus mit ihrer Leitung beauftragt wurde. Die Unzulänglichkeiten sind Teil des Heilsplans.

und ist damit der mystische leib jesu christi, in seiner unvollkommenheit? ich werde mal die glaubenskongregation benachrichtigen. :angry2:

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Man sollte es halt schaffen, sich von der falschen Vorstellung zu befreien, dass die irdische Institutuion "römisch-katholische Kirche" dieses Heilswerkzeug ist.

Pech für dich, dass die röm.kath. Kirche Heilswerkzeug ist. So gilt die Aufforderung, sich von falschen Vorstellungen zu befreien eigentlich für dich selbst. Da ich mal aus der röm.kath. Kirche ausgetreten war und nach langem Ringen und Beten erkannte, dass die röm.kath. Kirche das Heilswerkzeug Gottes, die Kirche Jesu Christi ist - kann ich auch der polemischen Aussage, dass uns dies von "Kindesbeinen eingetrichtert" worden sei nicht so viel abgewinnen. Dass Individualismus und Egoismus dazu antreiben, dass sich jeder seinen Herrgott schnitzt- und eine Kirche daher unnötig wie ein Kropf sei, ist mir zwar verständlich- halte ich aber für eine schlimme Sache. Dass jener Gott, der in sich Gemeinschaft ist auch Gemeinschaft stiftet, und die Kirche daher der mystische Leib Christi ist, das anzunehmen, dazu bedarf es sicher der Gnade. Der Rationalismus und die oberflächliche Betrachtung der Kirchengeschichte würde hier eher zu einem "Nein" hinführen. Aber so wie die Menschen Christus den göttliche Heiland nicht erkannten, weil er Menschennatur angenommen hatte, so erkennen auch viele Christus in seiner Kirche nicht, weil sie "Menschenkleid" trägt. Die heiligen Sakramente wirken auf manche ohnehin wie "magische Zeichen", das Evangelium als eine Art Märchenbuch- die Stiftung der Kirche auf den Felsen Petri als "Fehlinterpretation"- also was soll´s.

gnade als geschenk?

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richtig. In den letzten Jahren war das so. Vor wenigen Wochen meinte meine mittlerweile 19-jährige Tochter, dass sie mir meinen Glauben wenigstens abnehmen (im Sinne von ihn für glaubwürdig halten) würde. Sie ist jetzt an dem Punkt, an dem sie verstanden hat, dass man sich so eben nur verhält, wenn man Liebe für etwas empfindet. Sie sagt mittlerweile, dass sie mich verstehen kann, selbst aber so nicht handeln kann. Das sehe ich schon als Fortschritt, weil wir schon eine Phase hinter uns haben, in der sie mich für reichlich bekloppt hielt.

 

Liebe empfinden - da ist es mMn ganz entscheidend zu prüfen, für wen man diese Liebe empfindet. Auch, wie sich diese Liebe dann ausdrücken kann. Junge Leute sind oft sehr emotional, dazwischen aber immer wieder sehr klarsichtig. Deine Tochter sieht Deine Liebe zu Gott, die Du u. a. in der Kirche verwirklichen möchtest. Sie sieht aber auch, wie sich Deine Liebe manchmal in Leid verwandelt, im Angesicht von bestimmten Strukturen, die der Liebe nicht dienlich sind. Davon ist sie nicht unbedingt begeistert, denn ein Kind möchte, dass es seiner Mutter gut geht.

 

 

Nur...meine Kinder sind bis auf den Jüngsten so ziemlich aus der Motzphase raus, die haben schon entschieden. Ich habe aber von ihnen gelernt, dass Glaube wirklich nichts ist, was irgendjemand machen kann, sondern Geschenk Gottes ist. Na, so kann ich das gelassener sehen, auch wenn es manchmal schon schmerzt, dass sie sich so distanziert haben. Aber immerhin ist ihre "spirituelle Ader" nicht ganz verschüttet.

 

Wenn Deine Kinder eine spirituelle Ader haben, dann ist das ein Indiz dafür, dass sie auf der Suche sind, dass sie ein Gespür für Gott haben. Aber nicht alle finden Gott in einer Religionsgemeinschaft. Das eigentliche Geschenk Gottes, die Ahnung von seiner Existenz, haben sie. Man muss die Gründe respektieren, die sie von einem bestimmten Glauben fernhält. Manchmal ändert sich da auch etwas im Lauf der Zeit.

 

Ich hätte ihnen halt gewünscht, dass sie in der Kirche nicht nur schlechte, sondern auch gute (und damit tragende) Erfahrungen machen können. Die waren allerdings, aufgrund unserer Familienbiografie, recht dünn gesät und damit leider nicht tragfähig.

 

Deine Kinder haben gute Erfahrungen mit der Kirche, nämlich durch Dich. Auch wenn Du das nicht so erkennst, Du engagierst Dich und versuchst, im Rahmen der Gemeinschaft Deiner Gemeinde Gutes zu bewirken.

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Aber immerhin ist ihre "spirituelle Ader" nicht ganz verschüttet.
es gibt auch einen weg neben der kirche, stützend, begleitend.

Das ist natürlich ein kleiner Trost, aber leider nicht der ganze.

 

Richtig gut wäre, wenn das, was in Angelika brennt, auch in ihren Kindern zu leuchten beginnt und ihnen die Power gibt, diese Flamme so sehr als Ziel zu erfassen, dass sie ebenso bereit sind, für dieses Ziel zu leiden, wie es Angelika tut. Das Problem an der Begrenzung auf die "Spiritualität neben der Kirche" ist nämlich, dass zwar in den Kindern etwas am brennen ist. Aber das führt sich nicht weiter. Dazu braucht es eine Gemeinschaft, braucht es Gleichgesinnte, die sich zusammentun, wo man miteinander etwas pflegen und aufbauen kann. Das strahlt dann erst richtig aus. Und nur so kann man auch mal was Größeres bewegen.

 

Angelikas Situation ist ja geradezu paradigmatisch für unsere mitteleurpäische Situation. Da gibt es noch einige, in denen was leuchtet. Aber die kriegen das nur zu einem Teil rüber an andere. Trotz allen Trostes befindet man sich dann doch in einer Art Missionskatastrophe. Und damit steht Angelika nicht alleine da - genau genommen ist es unsere ganze mitteleuropäische Situation. Und die ist für die Kirche nicht allzu rosig. Und ich habe keine Lust, mich damit zufrieden zu geben.

 

Ich kann inzwischen nicht mehr hören, dass unsere Firmanden (und jungen Leute überhaupt) eben gerade in einer schwierigen Lebensphase stecken, und dass sie in ein paar Jahren da raus sind. ("Ja, und bei mir war das ja auch so! Blabla...") Wo sind denn die Firmanden, die vor 10 Jahren gefirmt wurden? Nix da! Da liegen ernsthafte systematische Gründe vor! Da macht man sich doch nur hilflose Illusionen.

 

Und warum? Um nicht unter der eigenen missionarischen Erfolglosigkeit leiden zu müssen. Aber die Missionskatastrophe ist realer, als die Illusionen. Angelika steckt da offenbar mit drin. Willkommen im Club! Ich bin Profi, ich bin in Vermittlung echt gut, ich kann es mit jungen Leuten ganz passabel. Aber ich stecke ebenso in dieser Missionskatastrophe mit drin.

 

Alles richtig. Insbesondere mit der "schwierigen Lebenssituation" im jugendlichen Alter hat es nur periphär zu tun. Stimmt zwar natürlich auch, weil man in der Phase alles besser weiß, aber eben nicht nur.

Trotzdem sehe ich das nicht ganz so negativ. Das, was Du heute - scheinbar erfolglos - vermittelst, ist nicht völlig weg.

Das sinkt zwar in sehr tiefe Schichten ab, aber es ist da. Und wenn es nicht in 10 Jahren raus kommt, dann tut es das vielleicht später. Das geht sogar ohne Spiritualität neben der Kirche.

(Ich weiß gar nicht, ob die so toll ist. Die kann so sehr zur Ersatzbefriedigung werden, dass man den Verlust des Echten gar nicht mehr mitbekommt. Davon sehe ich in meinem Umfeld ziemlcih viel.)

 

Garantie gibt es keine, aber lass es weiter leuchten. Man weiß nie, wan und bei wem es plötzlich die Funken anfacht.

(Ich erinnere mich nämlich gut, was bei mir plötzlich wieder die "Unruhe" ausgelöst hat. Da war ich 44, nicht 24! Das war noch nicht der Blitz, aber es war ein fernes Leuchten.)

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Man sollte es halt schaffen, sich von der falschen Vorstellung zu befreien, dass die irdische Institutuion "römisch-katholische Kirche" dieses Heilswerkzeug ist. Diese Vorstellung, auch wenn sie uns von Kindesbeinen an eingetrichtert worden ist, ist genau so unsinnig,

 

Nein, das ist nicht unsinnig. Diese Kirche mit allen Unzulänglichkeiten ist es. Und es ist eine wichtige Tatsache, daß gerade der mehrfach als unzuverlässiger Charakter aufgefallene Petrus mit ihrer Leitung beauftragt wurde. Die Unzulänglichkeiten sind Teil des Heilsplans.

und ist damit der mystische leib jesu christi, in seiner unvollkommenheit? ich werde mal die glaubenskongregation benachrichtigen. :angry2:

 

Tu das.

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......Trotzdem sehe ich das nicht ganz so negativ. Das, was Du heute - scheinbar erfolglos - vermittelst, ist nicht völlig weg.

Das sinkt zwar in sehr tiefe Schichten ab, aber es ist da. Und wenn es nicht in 10 Jahren raus kommt, dann tut es das vielleicht später. Das geht sogar ohne Spiritualität neben der Kirche......

es hat 30 jahre bis zu einem kleinen neuanfang gedauert. heute bin ich hier nach weiteren 20 jahren(und nicht bei der esoterik gelandet :angry2: )

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gnade als geschenk?

Sehe es so: Gott bietet seine Gnade an. Der Mensch kann den Angeboten der Gnade und Liebe aber Hindernisse entgegen stellen.

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......Trotzdem sehe ich das nicht ganz so negativ. Das, was Du heute - scheinbar erfolglos - vermittelst, ist nicht völlig weg.

Das sinkt zwar in sehr tiefe Schichten ab, aber es ist da. Und wenn es nicht in 10 Jahren raus kommt, dann tut es das vielleicht später. Das geht sogar ohne Spiritualität neben der Kirche......

es hat 30 jahre bis zu einem kleinen neuanfang gedauert. heute bin ich hier nach weiteren 20 jahren(und nicht bei der esoterik gelandet :angry2: )

 

Na also, klappt doch.

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