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Was ist ein Gebet?


kalinka

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Long John Silver
liebe leute, eine knappe (aber für mich gar nicht so einfach und eindeutig zu beantwortende) frage:

 

was ist ein gebet?

 

Ich.

 

"Ich kreise um Gott, den uralten Turm,

und ich kreise Jahrtausende lang.

Und ich weiss nicht, bin ich ein Falke, ein Sturm

oder nur ein grosser Gesang."

 

(Rainer Maria Rilke)

bearbeitet von Long John Silver
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liebe leute, eine knappe (aber für mich gar nicht so einfach und eindeutig zu beantwortende) frage:

 

was ist ein gebet?

 

alle überlegungen, definitionsansätze, persönliche erfahrungen und einschätzungen usw. willkommen!

 

danke schon mal im voraus für eure antworten. :lol:

 

Man könnte das Wort Gebet als Aufforderung verstehen: "Gebet- euch-Gott-hin". Gebet ist Hingabe, Hinwendung an Gott in Gedanken, Worten, Werken. Das Leben auf Gott hin auszurichten macht unser Sein zum Gebet. Gebet ist Liebe. Dass sich diese Liebe in sehr verschiedenen Formen ausdrücken kann, macht den Reichtum des Gebetes aus.

bearbeitet von Mariamante
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@GH: also ich brauche nicht unbedingt die Naturgewalten um die Gegenwart Gottes zu spüren.

Ja, Du. Man soll aber doch nicht von sich auf andere schließen.

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liebe leute, eine knappe (aber für mich gar nicht so einfach und eindeutig zu beantwortende) frage:

 

was ist ein gebet?

 

alle überlegungen, definitionsansätze, persönliche erfahrungen und einschätzungen usw. willkommen!

 

danke schon mal im voraus für eure antworten. :unsure:

 

Das Gebet ist für mich die tiefste Form der Hinwendung unserer Seele zu ihrem Schöpfer .

 

und das sich treiben lassen vom Heiligen Geist , den man ihm Alltag meist nicht zuwort kommen lässt. :lol:

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Der Irrtum ist aber in beiden Fällen derselbe: Wir (Ich ja eh auch!) glauben alle, es sei eine Gottesbegegnung, wenn uns was in Gemütstiefe anrührt, so ähnlich, wie wir uns das immer vorgestellt haben. Oder wenn uns was gewaltig überfällt, sodass wir durch und durch erschüttert sind.

Und wenn uns Gott dann wirklich anrührt, bemerken wir's gar nicht.

In Gemütstiefe anrührt?

 

Mitnichten. Eher ein warmes Gefühl im Nacken, ein Hauch, der durch den Raum geht (und bei dem man manchmal denkt: "Och nö, Vatter, nit jetz"). Gottes Präsenz hat was von Sauerstoff.

 

 

Hm, erinnert mich an die Sauna. Geht Gott öfter in eine solche??

 

erstaunt nachfragend.................tribald

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@tribald: Betest Du den nicht? Für mich ist schon ein Gebet wenn ich im Flieger sitze und denke: Hoffentlich klappt die Landung! (Auch wenn das jetzt nicht im Kontext mit einer Gottheit steht- ist nicht allein solch ein Gedanke schon so eine Art Gebet, ein inneres "Flehen" um das Gelingen der Landung?)

 

Ist der Gedanke: "Hoffentlich geht das gut" nicht eine Art Gebet? Oder wenn man sich etwas sehr stark wünscht? Ist es nicht - außerhalb des religiösen Kontext- ein Gebet wenn man hofft, wünscht, sich sehnt?

 

LG

JP

 

 

Nein, ich bete nicht. Ich käme mir komisch vor. Und ich hoffe auch nicht. Bei allem was ich unternehme gehe ich davon aus, dass das klappt. Klappt es wider Erwarten nicht, mach ich mich dran, herauszubekommen, warum nicht. Ich käme wirklich NIE auf die Idee, einer wie auch immer gearteten übersinnlichen Instanz Honig ums Maul zu schmieren, damit die was für mich tut. Das mach ich bei keinem Menschen. Wer mich mag, hilft mir auch ohne dass ich ihn erst anbetteln muss.

 

ohne wenn und aber ganz dem Diesseits verhaftet...................tribald

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Der Irrtum ist aber in beiden Fällen derselbe: Wir (Ich ja eh auch!) glauben alle, es sei eine Gottesbegegnung, wenn uns was in Gemütstiefe anrührt, so ähnlich, wie wir uns das immer vorgestellt haben. Oder wenn uns was gewaltig überfällt, sodass wir durch und durch erschüttert sind.

Und wenn uns Gott dann wirklich anrührt, bemerken wir's gar nicht.

In Gemütstiefe anrührt?

 

Mitnichten. Eher ein warmes Gefühl im Nacken, ein Hauch, der durch den Raum geht (und bei dem man manchmal denkt: "Och nö, Vatter, nit jetz"). Gottes Präsenz hat was von Sauerstoff.

 

 

Hm, erinnert mich an die Sauna. Geht Gott öfter in eine solche??

 

erstaunt nachfragend.................tribald

Vielleicht geht es in F&A auch etwas respektvoller?
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Der Irrtum ist aber in beiden Fällen derselbe: Wir (Ich ja eh auch!) glauben alle, es sei eine Gottesbegegnung, wenn uns was in Gemütstiefe anrührt, so ähnlich, wie wir uns das immer vorgestellt haben. Oder wenn uns was gewaltig überfällt, sodass wir durch und durch erschüttert sind.

Und wenn uns Gott dann wirklich anrührt, bemerken wir's gar nicht.

In Gemütstiefe anrührt?

 

Mitnichten. Eher ein warmes Gefühl im Nacken, ein Hauch, der durch den Raum geht (und bei dem man manchmal denkt: "Och nö, Vatter, nit jetz"). Gottes Präsenz hat was von Sauerstoff.

 

 

Hm, erinnert mich an die Sauna. Geht Gott öfter in eine solche??

 

erstaunt nachfragend.................tribald

Vielleicht geht es in F&A auch etwas respektvoller?

 

 

Dann lösch es halt, wenn dir dann besser ist.

 

nichts weiter sagend....................tribald

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Mal der Versuch einer abstrakten und neutralen Definition: Verbalisierter Kommunikationsversuch mit einer vorgestellten transzendenten Entität. ;-)

* Schauder*

Na. Als Definition gar nicht so übel, find ich.

Ich würde sie noch um die Bestandteile "verbalisiert", " -versuch" und "vorgestellt" verkürzen.

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Es hat - soweit ich es verstehe - auch niemand um eine Definition gefragt, sondern um eine persönliche (Erfahrungs)aussage.

 

doch, doch, ich frage auch nach definitionsansätzen (siehe eingangsposting). :lol:

 

ich bin sogar von der theoretischen seite auf meine frage "was ist ein gebet?" gekommen.

 

ich habe mich nämlich gefragt, ob bestimmte texte gebete sind. derzeit bin ich bei der these gelandet, daß es "gebet" als textgattung gar nicht gibt.

 

ich denke, daß, wenn texte als gebete bezeichnet werden, die legitimation für diese bezeichnung nicht im text liegt, sondern "nur" auf eine häufige verwendung eines textes zum beten rekurriert.

 

gebet ist ja, worauf ihr alle hingewiesen habt, beziehungsgeschehen mit gott. insofern kann ein text "aus sich heraus" also kein gebet sein, solange er nicht gebetet wird.

 

was meint ihr?

 

Ja. Es kommt auf die Intention an. Gebet ist keine formale Kategorie. Das macht es für LitWiss so schwer.

Ich meine, doch. Eine formale Kategorie nämlich. Gebet ist jeder Text, der expressis verbis Gott oder eine Gottheit anspricht. Eventuell auch einen Engel, einen Heiligen oder sonst einen der himmlischen Heerscharen.

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Gebet ist für mich nur eine gesprochene oder gedachte, zusammenhängende Wortfolge, die sich an Gott oder höhere Wesen wendet, sondern sogar einfache, kleine Bruchstücke von Gedanken der Hinwendung oder der Fürbitte.

Ganz unabhängig von Antwort oder Erfolg.

LG - reinwiel

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Es hat - soweit ich es verstehe - auch niemand um eine Definition gefragt, sondern um eine persönliche (Erfahrungs)aussage.

 

doch, doch, ich frage auch nach definitionsansätzen (siehe eingangsposting). :lol:

 

ich bin sogar von der theoretischen seite auf meine frage "was ist ein gebet?" gekommen.

 

ich habe mich nämlich gefragt, ob bestimmte texte gebete sind. derzeit bin ich bei der these gelandet, daß es "gebet" als textgattung gar nicht gibt.

 

ich denke, daß, wenn texte als gebete bezeichnet werden, die legitimation für diese bezeichnung nicht im text liegt, sondern "nur" auf eine häufige verwendung eines textes zum beten rekurriert.

 

gebet ist ja, worauf ihr alle hingewiesen habt, beziehungsgeschehen mit gott. insofern kann ein text "aus sich heraus" also kein gebet sein, solange er nicht gebetet wird.

 

was meint ihr?

 

Ja. Es kommt auf die Intention an. Gebet ist keine formale Kategorie. Das macht es für LitWiss so schwer.

Ich meine, doch. Eine formale Kategorie nämlich. Gebet ist jeder Text, der expressis verbis Gott oder eine Gottheit anspricht. Eventuell auch einen Engel, einen Heiligen oder sonst einen der himmlischen Heerscharen.

 

Demnach wären sowohl "God save the Queen" als auch "Herr, es ist Zeit, der Sommer war sehr groß..." Gebete?

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Demnach wären sowohl "God save the Queen" als auch "Herr, es ist Zeit, der Sommer war sehr groß..." Gebete?

Ja.

Auch wenn einige der an diesen Gebeten Beteiligten das oft nicht wissen...

 

[editier]

Das gilt natürlich nur dann, wenn der/diejenige den Text nicht als "Text" ansieht... Ein Musiklehrer, der seinen Schülern die englische Nationalhymne vorsingt, "betet" in dem Moment (in der Regel) nicht...

Das ist also kein Widerspruch zu diesen Beispielen

[/editier]

 

[nochmaleditier]Die Funktion "Schnelles Editieren" taugt nicht für fancy typesetting... :lol: [/nochmaleditier]

bearbeitet von Mantelteiler
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@tribald: Betest Du den nicht? Für mich ist schon ein Gebet wenn ich im Flieger sitze und denke: Hoffentlich klappt die Landung! (Auch wenn das jetzt nicht im Kontext mit einer Gottheit steht- ist nicht allein solch ein Gedanke schon so eine Art Gebet, ein inneres "Flehen" um das Gelingen der Landung?)

 

Ist der Gedanke: "Hoffentlich geht das gut" nicht eine Art Gebet? Oder wenn man sich etwas sehr stark wünscht? Ist es nicht - außerhalb des religiösen Kontext- ein Gebet wenn man hofft, wünscht, sich sehnt?

 

LG

JP

 

 

Nein, ich bete nicht. Ich käme mir komisch vor. Und ich hoffe auch nicht. Bei allem was ich unternehme gehe ich davon aus, dass das klappt. Klappt es wider Erwarten nicht, mach ich mich dran, herauszubekommen, warum nicht. Ich käme wirklich NIE auf die Idee, einer wie auch immer gearteten übersinnlichen Instanz Honig ums Maul zu schmieren, damit die was für mich tut. Das mach ich bei keinem Menschen. Wer mich mag, hilft mir auch ohne dass ich ihn erst anbetteln muss.

 

ohne wenn und aber ganz dem Diesseits verhaftet...................tribald

 

Es gibt Situationen wo ich mir, als Christ beim Beten auch komisch vorkomme. Das hat nix zu sagen. Wenn ich etwas unternehme gehe ich auch erstmal davon aus dass es klappt. Ursachenforschung betreibe ich auch. Gott Honig ums Maul zu schmieren käme mir auch nie in den Sinn, das haben wir beide nicht nötig.

 

 

mit Tribald viele gemeinsam habend, außer das Jenseits :lol:

 

Stanley

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Demnach wären sowohl "God save the Queen" als auch "Herr, es ist Zeit, der Sommer war sehr groß..." Gebete?

Ja.

Auch wenn einige der an diesen Gebeten Beteiligten das oft nicht wissen...

 

[editier]Das gilt natürlich nur dann, wenn der/diejenige den Text nicht als "Text" ansieht... Ein Musiklehrer, der seinen Schülern die englische Nationalhymne vorsingt, "betet" in dem Moment (in der Regel) nicht...

Das ist also kein Widerspruch zu diesen Beispielen[/editier]

 

Na, dann käme es aber eben nicht auf die formale Kategorie ("Text") an, sondern doch auf die Intention.

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Na, dann käme es aber eben nicht auf die formale Kategorie ("Text") an, sondern doch auf die Intention.

Oder beides?

Wenn ich die Bundesligatabelle mantra-artig (oder rosenkranz-artig) heruntermurmelte, in der Absicht, damit eine "transzendente Entität" zu irgendeinem Handeln zu bewegen, dann würde ich das als "versuchte Magie" (und nicht als "Gebet") bezeichnen...

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mit Tribald viele gemeinsam habend, außer das Jenseits :lol:

 

Stanley

Sag das mal nicht zu laut...

Ich bin ihm schon mal "im Diesseits" begegnet und mir fällt im Moment kein Grund ein, zu bezweifeln, dass wir uns auch "im Jenseits" begnen werden...

 

Nur mal so anmerkend...

... Mantelteiler :unsure:

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Na, dann käme es aber eben nicht auf die formale Kategorie ("Text") an, sondern doch auf die Intention.

Oder beides?

Wenn ich die Bundesligatabelle mantra-artig (oder rosenkranz-artig) heruntermurmelte, in der Absicht, damit eine "transzendente Entität" zu irgendeinem Handeln zu bewegen, dann würde ich das als "versuchte Magie" (und nicht als "Gebet") bezeichnen...

 

Ich würde ein (nur) mantra-artiges Gemurmel des Rosenkranzes in der Absicht, eine transzendente Entität zu irgendetwas zu bewegen, ebenfalls als versuchte Magie bezeichnen, auch wenn der Text gebräuchlicher sein dürfte als die Bundesligatabelle.

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Ich würde ein (nur) mantra-artiges Gemurmel des Rosenkranzes in der Absicht, eine transzendente Entität zu irgendetwas zu bewegen, ebenfalls als versuchte Magie bezeichnen, auch wenn der Text gebräuchlicher sein dürfte als die Bundesligatabelle.
:lol:
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@tribald: Betest Du den nicht? Für mich ist schon ein Gebet wenn ich im Flieger sitze und denke: Hoffentlich klappt die Landung! (Auch wenn das jetzt nicht im Kontext mit einer Gottheit steht- ist nicht allein solch ein Gedanke schon so eine Art Gebet, ein inneres "Flehen" um das Gelingen der Landung?)

 

Ist der Gedanke: "Hoffentlich geht das gut" nicht eine Art Gebet? Oder wenn man sich etwas sehr stark wünscht? Ist es nicht - außerhalb des religiösen Kontext- ein Gebet wenn man hofft, wünscht, sich sehnt?

 

LG

JP

 

 

Nein, ich bete nicht. Ich käme mir komisch vor. Und ich hoffe auch nicht. Bei allem was ich unternehme gehe ich davon aus, dass das klappt. Klappt es wider Erwarten nicht, mach ich mich dran, herauszubekommen, warum nicht. Ich käme wirklich NIE auf die Idee, einer wie auch immer gearteten übersinnlichen Instanz Honig ums Maul zu schmieren, damit die was für mich tut. Das mach ich bei keinem Menschen. Wer mich mag, hilft mir auch ohne dass ich ihn erst anbetteln muss.

 

ohne wenn und aber ganz dem Diesseits verhaftet...................tribald

 

Davon auszugehen dass es klappt ist doch hoffen :lol: Und jemandem zugewandt zu sein und ihm freundlich zu begegnen ist kein Honig ums Maul schmieren. Und beten hat nix mit anbetteln zu tun.

 

dies mal sorgfältig richtigstellend.................JP

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Und beten hat nix mit anbetteln zu tun.
Letztens war ich bei einer Allerheiligenlitanei dabei.

Da überraschte mich dieser Anruf: " Heiliger Pater Pio, bitte für uns"

 

Mir drängte sich da die Vorstellung auf, wie Pater Pio vor dem Thron des Allerhöchsten herum quengelt.

 

Tschuldigung, wenn Ihr meine dummen Ideen nicht so spaßig findet, wie ich,

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