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Was ist eigentlich "Buße" ?


Edith

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>>Was versteht Ihr eigentlich unter "Buße".<<

 

wenn ich mich bei kath.de von manchen Leuten nerven lasse

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Sich einfach mal ein bißchen in Verzicht üben.

 

Martin hat mich vor ein paar Tagen drauf gebracht, auch mal Laudes und Komplet zu beten. (Heute war ich mit Laudes wohl ca. 3 Stunden zu spät dran...;))

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Danke erst mal.

Ich will aber weniger über die Fastenzeit reden (schon gar nicht über fasten), vielmehr, was "Buße" für Euch bedeutet.

 

Wenn ihr "Buße tut", was macht ihr dann?

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Sorry, nicht daß Ihr denkt, ich beantworte mir meine Fragen hier selber.... aber ich habe gerade eine gute Definition gesehen:

-------------------------

"Buße (sprachlich zusammenhängend mit Besserung) bezeichnet in spezfisch christlichem Sinn das richtige, von Gott dem Menschen geschenkte Verhalten in Gesinnung und Aktivitäten gegen die Sünde; es beinhaltet zwei in ihrer Eigenart verschiedene Bewegungen: Die Abkehr von der Sünde und die aktive Hinkehr zu dem von Gott Gewollten" (Vorgrimler, Neues Theologisches Wörterbuch).

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Verbindet Ihr das auch mit "Buße"?

Oder ist Buße immer was "Schweres" etwas "das weh tun muß" und so?

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Liebe Edith

Die zitierte Definition finde ich natürlich auch nicht schlecht.

Aber vorstellen tu ich mir bei "Busse" eigentlich eher sowas wie Saubermachen, Putzen. Je nach dem, wieviel es zu reinigen gibt, desto anstrengender wird die Busse eben. Ab wann, ab wieviel Belastung, ab wieviel Verzicht (oder was auch immer) man eine Anstrengung als schmerzhaft empfindet, das ist individuell bestimmt verschieden. Aber ganz ohne Schweiss und Gestöhn gehts wohl nicht.

Ach, nun fragst du, weshalb nicht einfach eine Putzfrau anstellen? Hm. Kommen wir hier vielleicht bald zum Thema Ablass?:·)

 

Gruss

Franziska

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Hallo

 

Buße ist keine Bezahlung.

Buße ist mein Dank an Gott, für seine Liebe und Treue zu mir, gerade auch wenn ich schuldig geworden bin. Durchaus auch in konkreten Taten.

 

Gruß mtoto

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Zitat von Edith am 15:53 - 5.März.2003

 

Verbindet Ihr das auch mit "Buße"?

Oder ist Buße immer was "Schweres" etwas "das weh tun muß" und so?


Liebe Edith,

Buße hat ganz bestimmt was mit "sich bessern" zu tun. Für mich persönlich sehe ich allerdings mehr den Akzent auf "wiedergutmachen". Wenn ich wen verärgert hab', dann sollte ich 1.) dafür sorgen, daß das Ärgernis verschwindet, und 2.) eine Kompenstaion schaffen - demjenigen einen Gefallen tun, eine Freude machen oder so.

 

"Buße" ist irgendwie schrecklich unmodern. Vor allem kommen mir dann auch diese merkwürdigen Buß-Übungen vieler Heiligenbiographien in den Sinn - ein Heiliger habe eine Art Stacheldraht-Gürtel um den Bauch getragen, ein anderer sich regelmäßig gegeißelt, der nächste nur auf Dornen geschlafen - alles zur Buße für vergleichsweise harmlose Sünden (manchmal nicht einmal die eigenen). Ehrlich: bei solchen Vorstellungen schaudert's mich. Oder die krebskranke Frau, die im Krankenhaus die Einnahme der Schmerzmittel verweigerte, weil sie doch die Schmerzen der Muttergottes aufzuopfern gelobt hatte. Ob Maria das wohl so haben möchte?

 

Ist wohl ziemlich unmodern - das Buße tun. Wenn man allerdings auf der anderen Seite betrachtet, was Leute sich so in Fitness-Studios oder mit Diäten alles antun, um bestimmten Schönheitsidealen zu genügen, dann frag' ich mich doch, welches Ziel das schönere ist - Gott zu gefallen, oder der Jury für den "Mister Universum" oder die "Miß Trizeps".

 

Wenn ich nach der Beichte "drei Vaterunser" als "Buße" aufbekomme, dann fühl' ich mich manchmal - ehrlich gesagt - ziemlich verschaukelt. Erstmal ist das nix "schweres" und zum anderen hat es nix mit meiner Schuld zu tun.

 

Sorry, das war jetzt etwas zusammenhanglos - eben alles, was mir persönlich so ganz spontan zu dem Wort eingefallen ist.

 

Liebe Grüße,

Lucia

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Zitat von Lichtlein am 11:52 - 12.März.2003

Edith?

 

Ja?

 

War ein Superbeitrag von Dir - falls Du das hören wolltest

*unterschreib

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Ich habe keinen Bezug zu dem Wort "Buße". Ich empfinde die Hinwendung zu Gott als so befreiend, als so gut-tuend, als angenommen- und angekommen-sein, dass mir nach Freude und Feier zumute ist. Wenn ich etwas tue, das "man" als Buße bezeichnen könnte (die eigene Schuld bewußt ansehen und nicht ausweichen, immer und immer wieder neu und intensiv auf Gott hin ausrichten, neu anfangen), dann empfinde ich es dennoch nicht als Buße. Es ist, als sei das Vergangene vorbei und der Blick in die Gegenwart und Zukunft ist das einzige, das zählt.

 

Ich habe es schon bei der Beichte angesprochen, doch meinte der Pfarrer nur, ich sollte mir nicht etwas einreden, was ich nicht empfinde, sondern einfach den Weg gehen, den ich gehe.

 

Vielleicht sind Sack-und-Asche nicht mein Weg?

Oder Buße ist gar nicht Trübsal?

 

Herzliche Grüße

Martin

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<<Wenn ich nach der Beichte "drei Vaterunser" als "Buße" aufbekomme, dann fühl' ich mich manchmal - ehrlich gesagt - ziemlich verschaukelt. Erstmal ist das nix "schweres" und zum anderen hat es nix mit meiner Schuld zu tun.>> (Lucia)

 

So was kenne ich! ;)

 

Aber mir ist es auch schon anders ergangen und das ist echt an die Substanz gegangen. Aber Gnade ist zwar umsonst, aber auch nicht billig. (Bitte nicht falsch verstehen.)

 

 

<<Oder Buße ist gar nicht Trübsal?>> (Martin)

 

Nö! Ich bleibe dabei, Buße ist Dank. :)

 

 

Liebe Grüße mtoto

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Zitat von Martin am 13:33 - 12.März.2003

Ich habe keinen Bezug zu dem Wort "Buße". Ich empfinde die Hinwendung zu Gott als so befreiend, als so gut-tuend, als angenommen- und angekommen-sein, dass mir nach Freude und Feier zumute ist. Wenn ich etwas tue, das "man" als Buße bezeichnen könnte (die eigene Schuld bewußt ansehen und nicht ausweichen, immer und immer wieder neu und intensiv auf Gott hin ausrichten, neu anfangen), dann empfinde ich es dennoch nicht als Buße. Es ist, als sei das Vergangene vorbei und der Blick in die Gegenwart und Zukunft ist das einzige, das zählt.

 

 

Besser kann man es nicht ausdrücken!

Laura

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Zitat von ziska am 23:05 - 5.März.2003

Aber vorstellen tu ich mir bei "Busse" eigentlich eher sowas wie Saubermachen, Putzen.

 

Beim Lesen dieses Satzes musst ich irgendwie lachen, aber mein Bezug, meine Vorstellung von Buße geht ziemlich genau in diese Richtung. So nach dem Motto mal richtig die Ärmel rauskrämpeln, das ganze Zimmer, jede Schublade, jedes Regal ausräumen und richtig putzen - abstauben, feucht auswischen, am besten noch so Holzpflegezeugs drauf. Also schon anstrengend und irgendwie zeitaufwendig.

 

Naja, de facto hat Buße für mich ... nichts Negatives natürlich, aber ich drücke mich oft davor, weil ich den "Aufwand", also die erforderliche Ehrlichkeit und Einsicht scheue.

 

NetMarie

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es wurde schon kurz angedeutet, buße hat etwas mit umkehr zu tun, wobei hilfreich ist, daß ER uns zuerst geliebt hat, als wir noch Sünder waren. es ist wie vertrauen auf jemanden, der es gut mit uns meint, der wie in jesaja 53 beschrieben, an unserer stelle von gott gestraft wurde, damit wir frieden hätten und seelisch und physisch gesunden können.

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Zitat von laura am 20:32 - 12.März.2003
Zitat von Martin am 13:33 - 12.März.2003

Ich habe keinen Bezug zu dem Wort "Buße". Ich empfinde die Hinwendung zu Gott als so befreiend, als so gut-tuend, als angenommen- und angekommen-sein, dass mir nach Freude und Feier zumute ist. Wenn ich etwas tue, das "man" als Buße bezeichnen könnte (die eigene Schuld bewußt ansehen und nicht ausweichen, immer und immer wieder neu und intensiv auf Gott hin ausrichten, neu anfangen), dann empfinde ich es dennoch nicht als Buße. Es ist, als sei das Vergangene vorbei und der Blick in die Gegenwart und Zukunft ist das einzige, das zählt.

 

 

Besser kann man es nicht ausdrücken!

Laura


 

Hallo Laura,

darauf wollte ich hinaus, danke!

Ich finde, daß das Wort im "Volksmund" eine Bedeutung hat, die so nicht stimmt. Ergo hört man immer was anderes, wenn die Kirche "Buße" sagt, als eigentlich gemeint ist.

Nicht "Hausputz" oder andere ungeliebte Dinge tun ist wichtig, sondern sich Gott wieder zuwenden - das wäre für mich die Bedeutung von Buße.

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St. Bonaventura, De triplici via III,2:

 

Das sind die sieben Schritte, mit denen man zum Schlummer des Friedens gelangt:

 

Zuerst kommt einem die Scham bei der Erinnerung über die Missetaten, und zwar unter vierfacher Hinsicht: die Größe, die Vielzahl, die Schändlichkeit und die in der Sünde liegende Undankbarkeit.

 

Zweitens Furcht, wenn man sich den Urteilsspruch vor Augen hält, der lauten könnte: nachlässiges Handeln, verblendete Einsicht, verstockter Wille, schließlich Verwerfung.

 

Drittens Schmerz, wenn man sich den vierfachen Schaden bewußtmacht: die Freundschaft Gottes verloren, den Zustand der Unschuld verdorben, die natürliche Ausstattung geschädigt, in der Vergangenheit das Leben vergeudet zu haben.

 

Viertens der flehende Ruf um Hilfe, der wiederum an vier Seiten gerichtet wird: um die Hilfe Gott Vaters, Christi des Erlösers, der Jungfrau und Mutter, der triumphierenden Kirche.

 

Fünftens die Festigkeit, mit der man den Zündstoff der Sünde auslöscht, der wiederum vierfach ist: Dürre, das ist Trägheit; Verkehrtheit, das ist böser Wille; Streben nach Lust, das ist Begierde; Eitelkeit, das ist Hochmut.

 

Sechstens die Glut, mit der das Martyrium ersehnt wird, und zwar aus vier Gründen: weil es vollkommene Vergebung der Schuld bringt, von jedem Makel vollständig reinigt, ebenso vollständig Genugtuung leistet und vollkommene Heiligung in der Gnade bewirkt.

 

An siebter Stelle folgt der Schlaf im Schatten Christi. Hier ist das Ziel und die Ruhe, wenn der Mensch fühlt, daß er unter dem Schatten der Flügel Gottes geborgen ist (vgl. Ps 17, 8), so daß er weder von der Glut der Begierde noch von der Furcht vor Strafe versengt wird. Dazu kann man nur gelangen durch die Sehnsucht nach dem Martyrium; zu dieser aber kommt man nur, wenn man den Zündstoff der Sünde ausgelöscht hat; und dazu wiederum nur, wenn man um Hilfe gefleht hat; dazu aber ist es notwendig, den Schaden, den man sich zugefügt hat, zu beweinen; dazu gelangt man allein, wenn man das Urteil Gottes fürchtet; und dazu schließlich nur, wenn man sich seiner Missetaten erinnert und sich ihrer schämt.

 

Wer also den Schlummer des Friedens erhalten will, schreite nach der eben gewiesenen Ordnung voran.

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Zitat von Steffen am 11:35 - 17.März.2003

Buße ist das bewußte Wiedereinschwingen in den Herzschlag Gottes.


 

Wunderschön....

selbstgemacht?

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»Buße ist das bewußte Wiedereinschwingen in den Herzschlag Gottes.« (Steffen).

 

»Wunderschön ... selbstgemacht?« (Edith).

 

Darf ich die süßliche Harmonie mit häßlichem Widerwort brechen?

Buße setzt zunächst einmal die Sünde voraus. Denn anders hätte

ich nichts zu büßen. Diese Sünde gilt es anzuerkennen, bevor ich

mich in sphärische Symphonien hinwegschwinge.

 

Die Sünde hat einen Namen. Ich habe gelogen, betrogen, gemordet,

gehurt und die Ehe gebrochen, gestohlen und verachtet, verleumdet

und gehaßt, geneidet und verflucht.

 

Was tun? Schwamm drüber, ich lausche sphärischen Klängen, fühle

mich wohl und geborgen bei Gott in himmlischer Harmonie? Ach,

wie ist das schön!

 

Aber leider bloß Trug. An der Sünde ist nichts „schön“. Auch Reue

und Buße sind nicht „schön“. Befreiend, ja, in der Tat. Aber schön?

Schmerz und Leid sind sie. Tränen. Oder nicht echt.

 

Vielleicht meinst du, deine Sünde sei ja doch nicht so schwer. Bist

ja nun kein Mörder. Ehebrecher auch nicht. Und gestohlen – na ja,

nicht wirklich.

 

Sind es nicht doch bloß diese ewig lästigen Kleinigkeiten des Alltags?

Ja, gewiß, umkehren muß man da auch, sich bessern, sich bemühen.

Aber doch nicht gleich die Buße übertreiben, oder? Wir wollen doch

auf dem Teppich bleiben!

 

Mein Freund, ich sage dir: Du kennst dich selber nicht. Betrachte

heute noch einmal die Versuchungen Christi in der Wüste. Wollte

Satan den Herrn zu schlimmen, greulichen Verbrechen verleiten?

Oder erkennst du genau deinen grauen Alltag darin?

 

Beginne, dich zu erkennen. Finde die Mutter all deiner Sünden. Sie

ist kaum so spektakulär, wie man vielleicht erwarten möchte. Oder

vielmehr, sie zeigt ihre Fratze erst, wenn sie erkannt ist.

 

Wenn ich wieder gelernt habe, meiner Sünde halben Tränen zu ver-

gießen, dann beginne ich auch zu verstehen, was Buße ist. Es sei

denn, ich hätte all diese Schritte schon hinter mir. Wenn das bei dir

der Fall ist, mein Freund, dann bist du schon vollendet. Dann geh

zum Ikonenmaler und laß dich portraitieren.

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astreiner Beitrag Ketelhohn...

suuper!

!!

Also wenn man all das gemacht hat, schwingt man ja wieder ein, in den Herzschlag Gottes, nicht?

 

 

(Geändert von Edith um 15:19 - 17.März.2003)

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»Also wenn man all das gemacht hat, schwingt man ja wieder ein, in den Herzschlag Gottes, nicht?« (Edith).

 

Meinetwegen, aber dann wird nicht mehr hier bei kath.de herumgelungert, sondern ab zum Ikonenmaler.

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Nun schon alleine der Verstand lehrt uns,

das man seine Mülltonne immer wieder leert.

Mit unserer Seele ist es genau so!

Wir sünder müssen unsere INNERE Mülltonne

immer wieder leeren,weil wir sonst an der Sünde

die unensorgt in uns Gähren würde,

so Seelisch ersticken würden!

Wie kostbar ist da das geschenk der Beichte,

die uns JESUS CHRISTUS gab!

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Zitat von Ketelhohn am 15:23 - 17.März.2003[br

Meinetwegen, aber dann wird nicht mehr hier bei kath.de herumgelungert, sondern ab zum Ikonenmaler.


 

Keine Sorge, mein Lieber.

ich hänge immer wieder mal am 5. oder 6. Absatz fest....

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