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"Falsche"Betroffenheit?-Öffentliche Trauer um Prominente


GermanHeretic

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hallo

 

könnte es sein, dass sich in solchen augenblick der ansonsten doch verdrängte gedanke an den tod machtvoll raum schafft? und das dann in so einer art "massenhysterie" (ich meine diesen begriff in diesem zusammenhang ausdrücklich nicht abwertend) gefühle und trauer an der oberfläche kommen, was man sonst sorgfältig verhindert?

 

ich denke auch, dass man da letztlich um sich selbst trauert, weil einem plötzlich bewusst wird, dass man sterblich ist.

ich hatte zuvor noch nicht mal gewusst, dass es einen Robert Enke gibt, aber es hat MICH betroffen gemacht. Man kann sich so gut identifizieren: eigentlich geht es einem (materiell) ganz gut, aber es gibt schicksalsschläge, die man eben nicht im griff hat, die einen total aus der bahn werfen können, einen depressiv werden lassen. Depressionen sind mittlerweile eine Volkskrankheit.

 

alles Liebe

 

Angelika

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Im Fall Enke stören mich allerdings die Umstände. Sich vor einen Zug zu werfen, finde ich unmöglich. Ich empfinde hier weit mehr Mitgefühl mit dem traumatisierten Lokführer und den armen Schweinen, die die Überreste einsammeln mußten (ich habe sowas einmal gesehen, das hat mir schon gereicht), als alles andere.

 

schreibt vermutlich einer, der keine Ahnung hat, wozu Depressionen führen können...Glaubst du ernsthaft, dass Robert Enke noch an irgendetwas Anderes denken konnte als seinem Leben ein Ende zu setzen? Und der Strick und Vor-den-Zug-Werfen sind, sofern ich nicht falsch informiert sid, typisch männliche Suizidmethoden. Frauen greifen eher zu Tabletten.

Ich sehe allerdings auch, dass an den traumatisierten Lokführer eben nicht gedacht wird. Und...schlimmerweise führen eben gerade unverarbeitete Traumata direkt in die Depression.

Da kann man nur beten, dass der arme Mann jetzt die richtige Betreuung erhält.

 

alles Liebe

 

Angelika

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Sollte ...

Aber zum einen sind auch Leistungsträger Menschen.

Zum anderen ist das vielleicht auch der Schlüssel zu der großen Betroffenheit: Wenn selbst Menschen, die eine Menge professioneller Möglichkeiten haben, an der Krankheit Depression scheitern, wie soll dann ein "normaler" Mensch damit umgehen?

 

Indem er Hilfe in Anspruch nimmt.

 

und genau das ist ds Problem. Ein Depressiver schämt sich, depressiv zu sein. Daher vertuscht er erstmal seine Depressionen. Zudem ist Depression eine Krankheit, die in unserer Gesellschaft leider immer noch nicht so ganz ernst genommen wird. Probier mal aus, was deine Umgebung sagt, wenn du ihr sagst, dass du depressiv bist. Da heißt es dann "Reiß dich halt zusammen!". Welchem Kranken sonst antwortet man sowas?

Zudem war Robert Enke in Behandlung, hatte also (leider efolglos) Hilfe in Anspruch genommen

 

alles Liebe

 

Angelika

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Sollte ...

Aber zum einen sind auch Leistungsträger Menschen.

Zum anderen ist das vielleicht auch der Schlüssel zu der großen Betroffenheit: Wenn selbst Menschen, die eine Menge professioneller Möglichkeiten haben, an der Krankheit Depression scheitern, wie soll dann ein "normaler" Mensch damit umgehen?

 

Indem er Hilfe in Anspruch nimmt.

Ein ähnlich hilfreicher Vorschlag, wie zu einem Blinden zu sagen, er solle doch einfach mal genau hingucken. Da sich Depressive als Versager fühlen, glauben viele, sie hätten keine Hilfe verdient.

 

Gegenvorschlag?

 

 

Verständnis zeigen, den Kranken ernst nehmen, ihn dazu ermuntern, dass er es wert ist, sich von einem Arzt helfen zu lassen...

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Was mich nach Enkes Tod stört, ist Folgendes: Jahrelang hat anscheinend kein Hahn, oder nur sehr wenige Hähne , danach gekräht, wie es ihm ging. der Mann war krank und hat die-das krieg-ich-allein-hin-Tour durchgezogen. Und keiner hat das anscheinend so mitbekommen, oder viele haben wegggesehen.

Und jetzt sind sie alle zutiefst betroffen, reden von "mehr Menschlichkeit" etc. Ein bisschen spät...

"Psycho-Deisler" titelte die Bild, als Sebastian Deisler es wagte sich als depressiv zu outen. (Psychisch) Erkrankte werden halt in einer Meritokratie, wie sie sich hier immer mehr breit macht, als selbstverschuldetes Versagen betrachtet.

 

 

Dazu habe ich gerade folgenden Artikel gefunden:

Enke, Deisler, Depressionen und die Vergesslichkeit der Fans

 

danke

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Sollte ...

Aber zum einen sind auch Leistungsträger Menschen.

Zum anderen ist das vielleicht auch der Schlüssel zu der großen Betroffenheit: Wenn selbst Menschen, die eine Menge professioneller Möglichkeiten haben, an der Krankheit Depression scheitern, wie soll dann ein "normaler" Mensch damit umgehen?

 

Indem er Hilfe in Anspruch nimmt.

Ein ähnlich hilfreicher Vorschlag, wie zu einem Blinden zu sagen, er solle doch einfach mal genau hingucken. Da sich Depressive als Versager fühlen, glauben viele, sie hätten keine Hilfe verdient.

 

Gegenvorschlag?

 

 

Verständnis zeigen, den Kranken ernst nehmen, ihn dazu ermuntern, dass er es wert ist, sich von einem Arzt helfen zu lassen...

 

Was einen (engen) persönlichen Kontakt und die Kenntnis der Krankheit voraussetzt...

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hallo

 

Sollte ...

Aber zum einen sind auch Leistungsträger Menschen.

Zum anderen ist das vielleicht auch der Schlüssel zu der großen Betroffenheit: Wenn selbst Menschen, die eine Menge professioneller Möglichkeiten haben, an der Krankheit Depression scheitern, wie soll dann ein "normaler" Mensch damit umgehen?

 

Indem er Hilfe in Anspruch nimmt.

Ein ähnlich hilfreicher Vorschlag, wie zu einem Blinden zu sagen, er solle doch einfach mal genau hingucken. Da sich Depressive als Versager fühlen, glauben viele, sie hätten keine Hilfe verdient.

 

Gegenvorschlag?

 

 

Verständnis zeigen, den Kranken ernst nehmen, ihn dazu ermuntern, dass er es wert ist, sich von einem Arzt helfen zu lassen...

 

Was einen (engen) persönlichen Kontakt und die Kenntnis der Krankheit voraussetzt...

 

ja...

aber auch das kann manchmal den suizid nicht verhindern...

 

ich denke, dass depression endlich als krankheit von jedermann ernst genommen werden muss.

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Ich kann den Affentanz um den Typen nicht mehr hören. An den traumatisierten Lokführer und die armen Schweine, die die Leichenteile einsammeln durften, denkt kein Mensch. Es gibt genügend Arten, ohne eine solche Sauerei aus dem Leben zu scheiden, sich vor einen Zug zu werfen, ist mit das Unanständigste, was man machen kann.

 

 

Oha - Seelenfreund, an meine Brust!

 

Ich würde wie immer nicht ganz so harsch formulieren, aber in der Sache hast Du vollkommen recht. Es gibt wohl kaum eine "asozialere" Art, aus dem Leben zu scheiden, als sich vor einen Zug zu werfen. Enke ist tot - der Lokführer lebenslänglich traumatisiert.

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Ich kann den Affentanz um den Typen nicht mehr hören. An den traumatisierten Lokführer und die armen Schweine, die die Leichenteile einsammeln durften, denkt kein Mensch. Es gibt genügend Arten, ohne eine solche Sauerei aus dem Leben zu scheiden, sich vor einen Zug zu werfen, ist mit das Unanständigste, was man machen kann.

 

 

Oha - Seelenfreund, an meine Brust!

 

Ich würde wie immer nicht ganz so harsch formulieren, aber in der Sache hast Du vollkommen recht. Es gibt wohl kaum eine "asozialere" Art, aus dem Leben zu scheiden, als sich vor einen Zug zu werfen. Enke ist tot - der Lokführer lebenslänglich traumatisiert.

 

aber der wäre traumatisiert auch wenn der Selbstmörder nicht Enke hieß .... also "non consequitur" . Von asozailer Art würde ich nicht reden, was ist sozial beim Tod? Und welche Todart ist sozialer?

bearbeitet von Jossi
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Ich kann den Affentanz um den Typen nicht mehr hören. An den traumatisierten Lokführer und die armen Schweine, die die Leichenteile einsammeln durften, denkt kein Mensch. Es gibt genügend Arten, ohne eine solche Sauerei aus dem Leben zu scheiden, sich vor einen Zug zu werfen, ist mit das Unanständigste, was man machen kann.

 

 

Oha - Seelenfreund, an meine Brust!

 

Ich würde wie immer nicht ganz so harsch formulieren, aber in der Sache hast Du vollkommen recht. Es gibt wohl kaum eine "asozialere" Art, aus dem Leben zu scheiden, als sich vor einen Zug zu werfen. Enke ist tot - der Lokführer lebenslänglich traumatisiert.

Leider ist das Ende der Fahnenstange da noch nicht erreicht, denn ein Bericht über Selbsttötungen zieht weitere, nach dem gleichen Muster ausgeführte Selbsttötungen nach sich. Aber der Lokführer ist weder ehemaliger, noch gegenwärtiger und sehr wahrscheinlich auch kein zukünftiger Leistungsträger, nach so jemandem kräht halt kein Hahn. Und wenn er dann bei HartzIV landet, ist er auch noch selber schuld.

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Leider ist das Ende der Fahnenstange da noch nicht erreicht, denn ein Bericht über Selbsttötungen zieht weitere, nach dem gleichen Muster ausgeführte Selbsttötungen nach sich. Aber der Lokführer ist weder ehemaliger, noch gegenwärtiger und sehr wahrscheinlich auch kein zukünftiger Leistungsträger, nach so jemandem kräht halt kein Hahn. Und wenn er dann bei HartzIV landet, ist er auch noch selber schuld.

 

 

Noch ein Seelenverwandter ...

 

Mein Mann arbeitet bei der Bahn (nein, nicht als Lokführer) und weiß daher von Gleissuiziden ein Lied zu singen.

 

Bei allem Verständnis für Depressive - es kann nicht sein, dass man die anderen Opfer eines Suizids verschweigt. Wo gab es in den letzten Tagen in den Medien irgendeinen Bericht über den betroffenen Lokführer?

 

Eigentlich müsste die Familie Enke Schmerzensgeld an ihn zahlen. Geld genug dafür dürfte ja vorhanden sein.

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ja...

aber auch das kann manchmal den suizid nicht verhindern...

 

ich denke, dass depression endlich als krankheit von jedermann ernst genommen werden muss.

 

Ja und Ja.

Das Problematische dabei ist, dass viele Depressive sich wirklich sehr viel und auch sehr erfolgreich Mühe geben, die Depression zu überspielen. Natürlich gibt es unübersehbare Anzeichen, aber die sind nicht allgemein geläufig, so fallen immer wieder Angehörige aus allen Wolken, wenn sich jemand 'plötzlich' das Leben nimmt. Ich hatte z.B. selbst schwere Depressionen, dennoch habe ich bei meiner damaligen Hausärztin nicht das geringste bemerkt. Auf einmal war sie weg, und drei Wochen später haben Wanderer ihr Auto und ihre Überreste gefunden.

Was aber meiner Meinung nach fatal ist, sind solche Schlagzeilen wie "Psycho-Deisler", das ist nämlich, was Depressive dazu treibt, ihre Erkrankung zu verschweigen. Wer gilt denn schon gern als "psycho"?

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Leider ist das Ende der Fahnenstange da noch nicht erreicht, denn ein Bericht über Selbsttötungen zieht weitere, nach dem gleichen Muster ausgeführte Selbsttötungen nach sich. Aber der Lokführer ist weder ehemaliger, noch gegenwärtiger und sehr wahrscheinlich auch kein zukünftiger Leistungsträger, nach so jemandem kräht halt kein Hahn. Und wenn er dann bei HartzIV landet, ist er auch noch selber schuld.

 

 

Noch ein Seelenverwandter ...

 

Mein Mann arbeitet bei der Bahn (nein, nicht als Lokführer) und weiß daher von Gleissuiziden ein Lied zu singen.

 

Bei allem Verständnis für Depressive - es kann nicht sein, dass man die anderen Opfer eines Suizids verschweigt. Wo gab es in den letzten Tagen in den Medien irgendeinen Bericht über den betroffenen Lokführer?

 

Eigentlich müsste die Familie Enke Schmerzensgeld an ihn zahlen. Geld genug dafür dürfte ja vorhanden sein.

 

 

Hätte Du das geschrieben, wenn dein Mann nicht bei der Bahn gearbeitet hätte?

bearbeitet von Jossi
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Leider ist das Ende der Fahnenstange da noch nicht erreicht, denn ein Bericht über Selbsttötungen zieht weitere, nach dem gleichen Muster ausgeführte Selbsttötungen nach sich. Aber der Lokführer ist weder ehemaliger, noch gegenwärtiger und sehr wahrscheinlich auch kein zukünftiger Leistungsträger, nach so jemandem kräht halt kein Hahn. Und wenn er dann bei HartzIV landet, ist er auch noch selber schuld.

 

 

Noch ein Seelenverwandter ...

 

Mein Mann arbeitet bei der Bahn (nein, nicht als Lokführer) und weiß daher von Gleissuiziden ein Lied zu singen.

 

Bei allem Verständnis für Depressive - es kann nicht sein, dass man die anderen Opfer eines Suizids verschweigt. Wo gab es in den letzten Tagen in den Medien irgendeinen Bericht über den betroffenen Lokführer?

 

Eigentlich müsste die Familie Enke Schmerzensgeld an ihn zahlen. Geld genug dafür dürfte ja vorhanden sein.

 

 

Hätte Du das geschrieben, wenn dein Mann nicht bei der Bahn gearbeitet hätte?

Sorry, aber ich bin ebenfalls Epis Ansicht, und ich kenne nur einen, der mal für die Bahn gearbeitet hat. Schienenselbstmörder sind bei Lokführern gefürchtet, denn nur die allerabgebrühtesten Lokführer werden sich nicht fragen, ob sie nicht doch noch rechtzeitig hätten reagieren können. Sie können nie, aber das einzusehen bedarf es einer leider nicht immer erfolgreichen Therapie. Und dann gibt es noch die, die für die Einhaltung von Vorschriften sorgen, indem sie alle Teile des Verstorbenen einsammeln, und dabei handelt es sich keineswegs um besonders geschulte Mitarbeiter ...

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Leider ist das Ende der Fahnenstange da noch nicht erreicht, denn ein Bericht über Selbsttötungen zieht weitere, nach dem gleichen Muster ausgeführte Selbsttötungen nach sich. Aber der Lokführer ist weder ehemaliger, noch gegenwärtiger und sehr wahrscheinlich auch kein zukünftiger Leistungsträger, nach so jemandem kräht halt kein Hahn. Und wenn er dann bei HartzIV landet, ist er auch noch selber schuld.

 

 

Noch ein Seelenverwandter ...

 

Mein Mann arbeitet bei der Bahn (nein, nicht als Lokführer) und weiß daher von Gleissuiziden ein Lied zu singen.

 

Bei allem Verständnis für Depressive - es kann nicht sein, dass man die anderen Opfer eines Suizids verschweigt. Wo gab es in den letzten Tagen in den Medien irgendeinen Bericht über den betroffenen Lokführer?

 

Eigentlich müsste die Familie Enke Schmerzensgeld an ihn zahlen. Geld genug dafür dürfte ja vorhanden sein.

 

 

Hätte Du das geschrieben, wenn dein Mann nicht bei der Bahn gearbeitet hätte?

Sorry, aber ich bin ebenfalls Epis Ansicht, und ich kenne nur einen, der mal für die Bahn gearbeitet hat. Schienenselbstmörder sind bei Lokführern gefürchtet, denn nur die allerabgebrühtesten Lokführer werden sich nicht fragen, ob sie nicht doch noch rechtzeitig hätten reagieren können. Sie können nie, aber das einzusehen bedarf es einer leider nicht immer erfolgreichen Therapie. Und dann gibt es noch die, die für die Einhaltung von Vorschriften sorgen, indem sie alle Teile des Verstorbenen einsammeln, und dabei handelt es sich keineswegs um besonders geschulte Mitarbeiter ...

 

Das versteh ich ganz und gar.* Nun, ich wollte nur das Betroffenheitsgefühl hervorheben, das dann in Erscheinung tritt, wenn wir direkt angesprochen sind. Hätte ich ein Fall von Depression in meiner Familie, würde ich wohl ganz anders reden und sicherlich nicht von Asozialität sprechen, als ob eine Art des sozialen Suizides existieren würde. Depression ist eine Volkskrankheit, die wohl viele betrifft, meist wird in Alkohol ertrunken mit den etlichen Folgen, die alle kennen. Meine Reaktion ist darauf zurückzuführen.

 

 

 

 

* ich bin auch Sohn eines, der bei der Bahn gearbeitet hat.

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Wo gab es in den letzten Tagen in den Medien irgendeinen Bericht über den betroffenen Lokführer?

 

In meiner schlichten regional erscheinenden Tageszeitung wurde auf den Lokführer als Opfer ausführlich hingewiesen

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Wo gab es in den letzten Tagen in den Medien irgendeinen Bericht über den betroffenen Lokführer?

 

In meiner schlichten regional erscheinenden Tageszeitung wurde auf den Lokführer als Opfer ausführlich hingewiesen

 

... nach der Basler Zeitung "schottet" die Bahn ihre Lokführer ab. Im statistischen Mittel muss jeder Lokführer in seiner Berufslaufbahn drei mal

durch diese Hölle.

 

Insgesamt halte ich die psychologische Nachsorge in Deutschland für entwicklungswürdig. Fragt mal (z.B.) Feuerwehrleute ...

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Wo gab es in den letzten Tagen in den Medien irgendeinen Bericht über den betroffenen Lokführer?

 

In meiner schlichten regional erscheinenden Tageszeitung wurde auf den Lokführer als Opfer ausführlich hingewiesen

 

 

Und wer spendet für den Lokführer, wenn er durch einen solchen Vorfall arbeitsunfähig wird und von einer Mickerrente dahinvegetiert? Aber wie Andreas schon sagte: ein Lokführer ist kein VIP, keine Celebrity, kein Promi. So einen kehrt man schnell unter den Teppich.

 

Ich bleibe dabei: Zugsuizide sind extrem schlimm - vor allem aber für den, der sie miterlebt und nichts tun kann. Der Suizidant ist schon tot, der bekommt von all dem nichts mehr mit.

 

Und bei allem Verständnis für Enke und an Depressionen Leidende: eine Selbsteinweisung in ein psychiatrisches Krankenhaus wäre da wohl schon lange fällig gewesen. Aus Angst um die eigene Karriere und aus Scham hat Enke diese wohl nicht vorgenommen. Leiden müssen nun andere ... lebenslänglich.

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Hallo

 

Wo gab es in den letzten Tagen in den Medien irgendeinen Bericht über den betroffenen Lokführer?

 

In meiner schlichten regional erscheinenden Tageszeitung wurde auf den Lokführer als Opfer ausführlich hingewiesen

 

 

Und wer spendet für den Lokführer, wenn er durch einen solchen Vorfall arbeitsunfähig wird und von einer Mickerrente dahinvegetiert? Aber wie Andreas schon sagte: ein Lokführer ist kein VIP, keine Celebrity, kein Promi. So einen kehrt man schnell unter den Teppich.

 

Ich bleibe dabei: Zugsuizide sind extrem schlimm - vor allem aber für den, der sie miterlebt und nichts tun kann. Der Suizidant ist schon tot, der bekommt von all dem nichts mehr mit.

 

Und bei allem Verständnis für Enke und an Depressionen Leidende: eine Selbsteinweisung in ein psychiatrisches Krankenhaus wäre da wohl schon lange fällig gewesen. Aus Angst um die eigene Karriere und aus Scham hat Enke diese wohl nicht vorgenommen. Leiden müssen nun andere ... lebenslänglich.

 

ich denke, dass keiner hier behaupten wird, dass Zugsuizide nicht extrem schlimm seien. auch wird hier jeder zustimmen, dass allen Opfern eines solchen Suizids geholfen werden muss.

wenn du aber jetzt immer noch von "Selbsteinweisung" palaverst, dann scheinst du nicht im Geringsten verstanden zu haben, was Depression bedeutet. Niemand begeht aus Egoismus, Karrieresucht oder Eitelkeit heraus Suizid.

Mich erstaunt eher, dass Robert Enke offenbar seit Jahren in Behandlung war und nicht einmal der ihn behandelnde Arzt erkannt hat, wie akut die Depression bei ihm war. Um zur Selbsteinweisung fähig zu sein, hätte seine Depression entschieden weniger massiv sein dürfen.

 

alles Liebe

 

Angelika

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Die große Diskussion in den Medien bzw. der Hype zur Zeit, ist bestimmt nicht gut. Warum sagen sie nicht einfach, Depression ist eine Krankheit, eine Krankheit, die ganz fürchterliche Formen annehmen kann?

bearbeitet von lara
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Die große Diskussion in den Medien bzw. der Hype zur Zeit, ist bestimmt nicht gut. Warum sagen sie nicht einfach, Depression ist eine Krankheit, eine Krankheit, die ganz fürchterliche Formen annehmen kann?

 

Die Art des Todes ist für den Trauer-Hype ohne Belang. Der letzte Todesfall mit ähnlichem Hype im deutschen Sprachraum war übrigens Haider. Die Bedingung dafür scheint zu sein, daß der Tote eine Traumexistenz für viele verkörperte, sein reales Sein tritt völlig in den Hintergrund.

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Na, du scheinst dich ja auszukennen .. :lol:

Also für mich hört sich das so an, und glaube mir, ich weiß was Depressionen sind (Antidepressiva finde ich aber noch schlimmer). Stell dir das einfach so vor: Ball & chain an jedem Körperglied, jeder Zehe, jedem Fingerknochen, die Tatsache aufzuwachen (falls du überhaupt schlafen konntest) erfüllt dich mit Grausen, denn immer die gleichen dusteren Gedanken kreisen in deinem Kopf, immer wieder, immer wieder, alles was du je geleistet hast kommt dir wie Asche vor. Du weißt, du bist deines Lebens nicht würdig. Wer in einem solchen Zustand noch die Kraft und Disziplin aufbringen kann, sich selbst einzuweisen, der ist eigentlich noch nicht einmal depressionsgefährdet.

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Eigentlich müsste die Familie Enke Schmerzensgeld an ihn zahlen. Geld genug dafür dürfte ja vorhanden sein.

 

Das kommt nur in Betracht, wenn der Lokführer durch den Suizid Enkes eine Gesundheitsbeschädigung erlitten hat. Einen verletzungsunabhängigen Schmerzensgeldanspruch für das Mitansehehenmüssen eines furchtbaren Ereignisses kennt unsere Rechtsordnung nicht.

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