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Kinder und Jugendliche zu Bekenntnissen zwingen


ultramontanist

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Ich bin vor 40 Jahren mit 13 zwangskonfirmiert worden und habe sehr darunter gelitten. Ich war damals gerade Atheist geworden und wollt nicht konfirmiert werden, aber das war für meine Eltern undenkbar, denn gesellschaftliche und religiöse Konventionen waren ihnen sehr wichtig. Deshalb haben sie mich mit Zuckerbrot und Peitsche dazu gebracht an dem unwürdigen Schauspiel teilzunehmen. Ich schämte mich dabei sehr, weil ich mich nicht mutiger gewehrt habe.

 

Wie seht ihr das?

Habt ihr ähnliche schmerzliche Erfahrungen gemacht, oder meint ihr, dass ich einfach übertreibe? Eigentlich ist ja kaum Schlimmes geschehen. Der Druck ging ja auch kaum von der Kirche aus, sondern von meinen Eltern. Eigentlich eher ein Familienproblem.

 

Eher typischer Pubertätskonflikt, der sich hier zufällig in religiöser Einkleidung zeigt. Bei mir wurde zB über Jeans mit Löchern, Frisur und über die Frage gestritten, ob man eine Matratze ohne Bettgestell auf den Boden legen kann, aber eben mit einer Energie, die im Nachhinein zeigt, daß es eigentlich um die Ablösung aus dem Elternhaus ging. Ich hab das grad mit vertauschten Rollen wieder, da fällt einem alles wieder ein...Und man täte den Kindern nichts Gutes, wenn man nicht mit ihnen stritte, auch wenn es Kraft kostet. Ohne Sparringspartner können sie nicht weiterkommen. - Bestechung, Psychoterror und physische Mittel sind natürlich unerlaubt, ich weiß nicht, was bei dir unter "Zuckerbrot und Peitsche" zu verstehen war.

 

Vorige Woche habe ich, auf besonderen Wunsch meiner 12jährigen Tochter, endlich ein Jugendbett gekauft. Sie wollte nicht mehr länger auf einer Matratze auf dem Boden schlafen.

 

In etwa 2 Jahren steht ihre Firmung an, mal sehen was sie macht. Ich versuche sie ihr nämlich auszureden.

 

Wahrscheinlich werden meine Töchter richtige Spießer, sie haben keine andere Möglichkeit gegen mich zu rebellieren.

 

:-)

blattlich

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Wie seht ihr das?

Ich bin auch mit sanftem Druck zur Konfirmation gezwungen worden. Ich denke mir heute eben, ich war jung und brauchte das Geld. Daß man mit 13 keine Revolution gegen seine Eltern anzettelt, allein um des lieben Hausfriedens willen, ist kein Grund zum Schämen.

 

Ach, doch, kann man, es ist nur nicht unbedingt anzuraten ;)

 

Mir gings ja genauso, ich wurde auch gezwungen, aber ich hab halt ein paar Monate später einen Teil der kassierten Kohle zum Amt getragen und damit den Kirchenaustritt bezahlt (das rate ich meinen "Klienten" in dem Alter i.d.R. eigentlich auch, ist die einfachste Methode)

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Ja, eine Selbsthilfegruppe !

Aber hat es dir geschadet?

Mir schon, oder bin ich überempfindlich?

Sieh es mal so: Jede Gesellschaft hat ihre Übergangs- und Initiationsriten. Beim Übergang von der Kindheit zum Erwachsensein ist ein Ritual üblich und auch durchaus angebracht. Als äußeres Zeichen einer Wirklichkeit, die sowieso gerade stattfindet, ob man derer gedenkt oder nicht. Der einzige Knackpunkt, der bleibt, ist, daß die falsche äußere Form gewählt worden ist.

 

Ja, im Dialekt meiner Mutter war"aus der Schul komme" ein Synonym für Konfirmation und Eintritt ins Berufsleben. Beides war damals in ihrer Jugend untrennbar verbunden, da in ihrem Dorf niemand auf weiterführende Schulen ging.

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Bei mir wurde zB über Jeans mit Löchern, Frisur und über die Frage gestritten, ob man eine Matratze ohne Bettgestell auf den Boden legen kann

 

 

hasse ma n foto?

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Hast Du das wirklich schon damals so demütigend empfunden, dass es heute noch nachhängt?

Ja, ich hab das damals als demütigend empfunden. ich hatte den Eindruck, dass meine Eltern eine Grenze überschritten, weil der persönliche Glaube auch von Kindern die Eltern nichts mehr angeht. Ich hielt es für ungerecht in einem Land mit Religionsfreiheit als Einziger ohne diese leben zu müssen.

 

Anders gefragt: wenn Du heute nicht Atheist wärest, würdest Du Dich dann heute noch mit dieser Demütigung auseinandersetzen, die Dir angetan wurde, als Du es warst?

 

Keine Ahnung

Mir ist vom Kopf her klar, dass solche (kleineren?) Demütigungen und Missbräuche wohl jedes Kind erlebt.

Aber wie soll ich damit umgehen?

Soll ich mich als Opfer fühlen?

Oder soll ich dankbar sein, dass mir meine Eltern ein gesundes Misstrauen gegen Religion unfreiwillig eingepflanzt haben.

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Oder soll ich dankbar sein, dass mir meine Eltern ein gesundes Misstrauen gegen Religion unfreiwillig eingepflanzt haben.

Du wirst lachen, aber als meine Kinder ins Schulalter kamen, habe ich ernsthaft darüber nachgedacht, ob ich sie in den Religionsunterricht schicken soll, weil ich überlegte, in wie weit wohl mein Unglaube seine Ursache haben könnte im Kontakt mit Glaubensunterweisung. Ich fand es am Ende dann doch nicht passend, Religionsunterricht gewissermaßen als Erziehung zum Unglauben zu instrumentalisieren, auch wer er bei vielen wohl so wirken mag.

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Mir ist vom Kopf her klar, dass solche (kleineren?) Demütigungen und Missbräuche wohl jedes Kind erlebt.

Aber wie soll ich damit umgehen?

Soll ich mich als Opfer fühlen?

Du solltest vor allem versuchen, darüber hinwegzukommen. Jeder von uns hat wohl Begebenheiten in seiner Kindheit und Jugend, die suboptimal gelaufen sind. Mittlerweile haben auch Psychologen begriffen, wie segensreich gelegentlich Verdrängung ist. Du warst damals hilflos, der Herausforderung nicht gewachsen. Heute kannst du für deine Meinung einstehen und tust das auch. Das ist alles, was zählt. ;)

bearbeitet von Marcellinus
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Ich bin vor 40 Jahren mit 13 zwangskonfirmiert worden und habe sehr darunter gelitten. Ich war damals gerade Atheist geworden und wollt nicht konfirmiert werden, aber das war für meine Eltern undenkbar, denn gesellschaftliche und religiöse Konventionen waren ihnen sehr wichtig.

Bei mir war's exakt genau so. Vielleicht sollten wir einen Club aufmachen, oder so.

Dale

 

Da hatte ich wohl Glück mit meiner Mutter, der war es schlicht egal. Sie hatte ganz andere Probleme zu bewältigen. Woher das Geld nehmen für die Ausgaben am nächsten Tag. Zum Beispiel. Da waren Kosten für eine Firmung nicht drin. Ich wollte nicht gefirmt werden, also brauchte ich auch nicht.

 

mal kurz seine mykath Abstinenz unterbrechend.............tribald

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Ich bin vor 40 Jahren mit 13 zwangskonfirmiert worden und habe sehr darunter gelitten. Ich war damals gerade Atheist geworden und wollt nicht konfirmiert werden, aber das war für meine Eltern undenkbar, denn gesellschaftliche und religiöse Konventionen waren ihnen sehr wichtig. Deshalb haben sie mich mit Zuckerbrot und Peitsche dazu gebracht an dem unwürdigen Schauspiel teilzunehmen. Ich schämte mich dabei sehr, weil ich mich nicht mutiger gewehrt habe.

 

Wie seht ihr das?

Habt ihr ähnliche schmerzliche Erfahrungen gemacht, oder meint ihr, dass ich einfach übertreibe? Eigentlich ist ja kaum Schlimmes geschehen. Der Druck ging ja auch kaum von der Kirche aus, sondern von meinen Eltern. Eigentlich eher ein Familienproblem.

 

Eher typischer Pubertätskonflikt, der sich hier zufällig in religiöser Einkleidung zeigt. Bei mir wurde zB über Jeans mit Löchern, Frisur und über die Frage gestritten, ob man eine Matratze ohne Bettgestell auf den Boden legen kann, aber eben mit einer Energie, die im Nachhinein zeigt, daß es eigentlich um die Ablösung aus dem Elternhaus ging. Ich hab das grad mit vertauschten Rollen wieder, da fällt einem alles wieder ein...Und man täte den Kindern nichts Gutes, wenn man nicht mit ihnen stritte, auch wenn es Kraft kostet. Ohne Sparringspartner können sie nicht weiterkommen. - Bestechung, Psychoterror und physische Mittel sind natürlich unerlaubt, ich weiß nicht, was bei dir unter "Zuckerbrot und Peitsche" zu verstehen war.

 

Vorige Woche habe ich, auf besonderen Wunsch meiner 12jährigen Tochter, endlich ein Jugendbett gekauft. Sie wollte nicht mehr länger auf einer Matratze auf dem Boden schlafen.

 

In etwa 2 Jahren steht ihre Firmung an, mal sehen was sie macht. Ich versuche sie ihr nämlich auszureden.

 

Wahrscheinlich werden meine Töchter richtige Spießer, sie haben keine andere Möglichkeit gegen mich zu rebellieren.

 

:-)

blattlich

 

;):lol::)

 

sich da an eine Werbung erinnernd.............tribald

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Vorige Woche habe ich, auf besonderen Wunsch meiner 12jährigen Tochter, endlich ein Jugendbett gekauft. Sie wollte nicht mehr länger auf einer Matratze auf dem Boden schlafen.

 

In etwa 2 Jahren steht ihre Firmung an, mal sehen was sie macht. Ich versuche sie ihr nämlich auszureden.

 

Wahrscheinlich werden meine Töchter richtige Spießer, sie haben keine andere Möglichkeit gegen mich zu rebellieren.

Es ist nicht gut, wenn man zu nachgiebig ist. Das Leben später ist es auch nicht. Und wie das alte chinesische Sprichwort sagt: Der Drache lehrt, aufsteigen kann man nur gegen den Wind.

 

Unsere Kinder haben Anspruch auf unseren Widerstand gegen ihre Wünsche, damit sie nicht aus purer Opposition gezwungen sind, Unfug zu machen.

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Hast Du das wirklich schon damals so demütigend empfunden, dass es heute noch nachhängt?

Ja, ich hab das damals als demütigend empfunden. ich hatte den Eindruck, dass meine Eltern eine Grenze überschritten, weil der persönliche Glaube auch von Kindern die Eltern nichts mehr angeht. Ich hielt es für ungerecht in einem Land mit Religionsfreiheit als Einziger ohne diese leben zu müssen.

 

Anders gefragt: wenn Du heute nicht Atheist wärest, würdest Du Dich dann heute noch mit dieser Demütigung auseinandersetzen, die Dir angetan wurde, als Du es warst?

 

Keine Ahnung

Mir ist vom Kopf her klar, dass solche (kleineren?) Demütigungen und Missbräuche wohl jedes Kind erlebt.

Aber wie soll ich damit umgehen?

Soll ich mich als Opfer fühlen?

Oder soll ich dankbar sein, dass mir meine Eltern ein gesundes Misstrauen gegen Religion unfreiwillig eingepflanzt haben.

Ich versuche bei meinen "Opferereignissen" - nicht gleich, natürlich, das geht ja immer erst mit etwas Abstand - herauszufinden, ob auch etwas dabei war, was für mich, mein weiteres Leben, meine persönliche Entwicklung nützlich gewesen ist.

(Ich habe bei meinen noch immer etwas gefunden, was logischerweise nicht heißt, dass das generell so sein muss.)

Wenn ja, nehme ich das dankbar in die Sammlung der Umstände auf, von denen ich profitiert habe.

Wie ich mit "wenn nein" umgehen kann/muss/werde, weiß ich nicht, weil es - siehe oben - bisher nicht passiert ist.

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Und man täte den Kindern nichts Gutes, wenn man nicht mit ihnen stritte, auch wenn es Kraft kostet. Ohne Sparringspartner können sie nicht weiterkommen.

 

Aber sollte man als Elternteil nicht Sorge tragen, dass sich diese notwendigen Konflikte nicht auf religiöse Themen verlagern, sondern - wie bei dir - auf Lappalien?

 

Die Themen geben die Kinder vor. Und eine "richtige" Jeans war in der Pubertät nie eine Lappalie.

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Und man täte den Kindern nichts Gutes, wenn man nicht mit ihnen stritte, auch wenn es Kraft kostet. Ohne Sparringspartner können sie nicht weiterkommen.

 

Aber sollte man als Elternteil nicht Sorge tragen, dass sich diese notwendigen Konflikte nicht auf religiöse Themen verlagern, sondern - wie bei dir - auf Lappalien?

 

Die Themen geben die Kinder vor. Und eine "richtige" Jeans war in der Pubertät nie eine Lappalie.

Schon, aber Clown liegt nicht so falsch: Wenn Du oben liest, wie gedemütigt ein 13jähriger Atheist durch eine Konfirmation wird und wie froh er sein muss, wenn ihm dadurch ein gesundes Misstrauen gegen Religion eingepflanzt wird, dann ist es schon besser, Du demütigst nur einen 13jährigen Jeans-Fanatiker.

Ist doch besser, Du pflanzt ihm nur ein Misstrauen gegen Dress-Codes ein und er bleibt/wird gläubig. ;)

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Mein ältester Sohn wurde schon bei der Erstkommunion gefragt, ob er das wolle. Wollte er und die Firmung auch. Eigentlich ist er Atheist, aber gelegentlich engagiert er sich auch in der Pfarrei, wenn ihm die Veranstaltung zusagt. Hätte er sich gegenteilig entschieden, dann hätte ich damit leben müssen.

Ich bin im kirchlichen Dienst, meine Kinder sind getauft und im Religionsunterricht, aber wenn sie sich dagegen entscheiden sollten, dann tun sie das eben. Denn meine Kinder sind nicht mein Aushängeschild und nicht der lebende Beweis meiner Rechtgläubigkeit. Ich erziehe sie christlich, weil ich das für einen guten Weg finde. In diesem Punkt sind sie meine Kinder. Aber ich instrumentalisiere sie nicht.

 

"Pfarrers Kinder, Müllers Vieh, gedeihen selten oder nie." - Vielleicht, weil sie gelegentlich instrumentalisiert wurden. In diesem Sinne bin ich vorsichtig mit meinen Kindern, auch wenn ich nur Religionslehrerin und nicht Pfarrerin bin.

 

PS: Natürlich darf man fragen, ob ein Ungläubiger das Recht hat, kirchliche Sakramente zu empfangen. Aber es ist Gott, der in das Herz meines Sohnes schaut. Die Sakramente der Initiation dürfen nur aus schwerwiegenden Gründen nicht erteilt werden. Er wusste, worauf er sich einlässt und ich sehe keinen Grund, warum ich es ihm hätte verbieten sollen. Es wäre wie eine Strafe gewesen.

bearbeitet von nannyogg57
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Und man täte den Kindern nichts Gutes, wenn man nicht mit ihnen stritte, auch wenn es Kraft kostet. Ohne Sparringspartner können sie nicht weiterkommen.

 

Aber sollte man als Elternteil nicht Sorge tragen, dass sich diese notwendigen Konflikte nicht auf religiöse Themen verlagern, sondern - wie bei dir - auf Lappalien?

 

Die Themen geben die Kinder vor. Und eine "richtige" Jeans war in der Pubertät nie eine Lappalie.

Schon, aber Clown liegt nicht so falsch: Wenn Du oben liest, wie gedemütigt ein 13jähriger Atheist durch eine Konfirmation wird und wie froh er sein muss, wenn ihm dadurch ein gesundes Misstrauen gegen Religion eingepflanzt wird, dann ist es schon besser, Du demütigst nur einen 13jährigen Jeans-Fanatiker.

Ist doch besser, Du pflanzt ihm nur ein Misstrauen gegen Dress-Codes ein und er bleibt/wird gläubig. ;)

 

Katholizismus ist mit temporärem Atheismus kompatibel. Dagegen ist der Protestantismus stets von stalinistischer Unbeugsamkeit, siehe auch der Beitrag von Nannyogg.

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Und man täte den Kindern nichts Gutes, wenn man nicht mit ihnen stritte, auch wenn es Kraft kostet. Ohne Sparringspartner können sie nicht weiterkommen.

 

Aber sollte man als Elternteil nicht Sorge tragen, dass sich diese notwendigen Konflikte nicht auf religiöse Themen verlagern, sondern - wie bei dir - auf Lappalien?

 

Die Themen geben die Kinder vor. Und eine "richtige" Jeans war in der Pubertät nie eine Lappalie.

Schon, aber Clown liegt nicht so falsch: Wenn Du oben liest, wie gedemütigt ein 13jähriger Atheist durch eine Konfirmation wird und wie froh er sein muss, wenn ihm dadurch ein gesundes Misstrauen gegen Religion eingepflanzt wird, dann ist es schon besser, Du demütigst nur einen 13jährigen Jeans-Fanatiker.

Ist doch besser, Du pflanzt ihm nur ein Misstrauen gegen Dress-Codes ein und er bleibt/wird gläubig. :)

 

Katholizismus ist mit temporärem Atheismus kompatibel. Dagegen ist der Protestantismus stets von stalinistischer Unbeugsamkeit, siehe auch der Beitrag von Nannyogg.

Also, was den Katholizimus betrifft, muss ich Dir zustimmen. ;) (Vom protestantischen Stalinismus verstehe ich nix.)

 

Dennoch sollte man für die Kraftproben lieber die bewährten Felder wählen.

Falls Du einige vergessen haben solltest:

 

politisch: Kommunismus (in der Che-Poster-Variante), Monarchismus bzw. gedämpfter Aristo-ismus(in der Variante beige Hosen rote Pollunder usw).

künstlerisch: alle Arten von Lyrik (am besten solche, die kein erkennbares Versmaß hat, sich nicht reimt und unverständlich ist, aber einzigartig ist und bleiben wird (so hoffen die Leser immer), sowie jede Musik, die Eltern aus dem Haus, ins Wasser oder in die Arme von Sektenfängern treibt.

philosophisch: alle Denkvorgänge, die darin gipfeln, dass man der erste ist, der sie gedacht hat (niemals darauf hinweisen, dass einige Fakultäten ganze Bibliotheken darüber besitzen!).

persönlich: 1. Ihr wollt das (mich) eben nicht verstehen! 2. Ich werde nie wieder eine/n andere/n lieben!

bearbeitet von Edith1
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Mein ältester Sohn wurde schon bei der Erstkommunion gefragt, ob er das wolle. Wollte er und die Firmung auch. Eigentlich ist er Atheist, aber ...

Daß einer, der Kommunion und Firmung will, ein Atheist ist, wage ich zu bezweifeln - es sei denn, es gibt viele Geschenke. ;)

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Mein ältester Sohn wurde schon bei der Erstkommunion gefragt, ob er das wolle. Wollte er und die Firmung auch. Eigentlich ist er Atheist, aber ...

Daß einer, der Kommunion und Firmung will, ein Atheist ist, wage ich zu bezweifeln ;)

Mit 13 herum halte ich so etwas für durchaus möglich. :)

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Mein ältester Sohn wurde schon bei der Erstkommunion gefragt, ob er das wolle. Wollte er und die Firmung auch. Eigentlich ist er Atheist, aber ...

Daß einer, der Kommunion und Firmung will, ein Atheist ist, wage ich zu bezweifeln - es sei denn, es gibt viele Geschenke. ;)

 

Das spielt bei allen Kindern und Jugendlichen eine Rolle, da muss man realistisch sein. Was ihnen auch gut tut, ist, dass ihnen zu Ehren ein Fest gegeben wird. Das gönne ich jedem Kind von Herzen.

Ich bin mir eben durchaus nicht sicher, ob der Knabe den strengen Maßgaben eines Vollblutatheisten entspricht. Er kann halt mit Gott nichts anfangen. Meine größte Sorge ist, dass er eines Tages mit seiner christlichen Sozialisation in einer christlichen Fundisekte sein Heil entdeckt. Dass er ein religionshassender Atheist wird, ist unwahrscheinlich. Und ich weiß, dass ihm das Thema nicht egal ist.

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Mein ältester Sohn wurde schon bei der Erstkommunion gefragt, ob er das wolle. Wollte er und die Firmung auch. Eigentlich ist er Atheist, aber ...

Daß einer, der Kommunion und Firmung will, ein Atheist ist, wage ich zu bezweifeln - es sei denn, es gibt viele Geschenke. ;)

Das spielt bei allen Kindern und Jugendlichen eine Rolle, da muss man realistisch sein. Was ihnen auch gut tut, ist, dass ihnen zu Ehren ein Fest gegeben wird. Das gönne ich jedem Kind von Herzen.

Ich bin mir eben durchaus nicht sicher, ob der Knabe den strengen Maßgaben eines Vollblutatheisten entspricht. Er kann halt mit Gott nichts anfangen. Meine größte Sorge ist, dass er eines Tages mit seiner christlichen Sozialisation in einer christlichen Fundisekte sein Heil entdeckt. Dass er ein religionshassender Atheist wird, ist unwahrscheinlich. Und ich weiß, dass ihm das Thema nicht egal ist.

Oh, das ist ein kitzliges Thema. Das würde mir Angst machen. Wir haben immer versucht, unsere Kinder zum selbständigen Denken zu erziehen. Aber man weiß natürlich nicht wirklich, wie man das macht. Es gibt diesen berühmten Spruch: Früher hatte ich vier Methoden Kinder zu erziehen, heute habe ich vier Kinder und keine Methode mehr. :)

 

Unsere Kinder sind ungläubig sozialisiert worden, nicht durch absichtsvolles Tun, sondern in dem wir waren, wie wir sind. Das scheint mir das vernünftigste zu sein. Wenn sie sich dann entschieden hätten, einen Glauben anzunehmen, wäre ich nicht begeistert gewesen, aber hätte es akzeptiert, allerdings auch weiter auf meinem Unglauben bestanden. Was passiert, weiß man nie, besonders unter dem Einfluß von Gleichaltrigen. Aber es ist gut gegangen. Heute sind sie ungläubiger als ich, wenn das denn geht. :lol:

 

Ach ja, und sie hatten keine Konfirmation oder Kommunion, und sie haben auch keine Geschenke bekommen, obwohl ihre Klassenkameraden welche bekamen. Wir sind der Ansicht, daß man für seine Überzeugung auch gelegentlich Nachteile in Kauf nehmen muß, und haben ihnen das auch so gesagt. Das Leben ist kein Ponyhof.

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Hallo zusammen

 

Ich wurde mit 15 Jahren gefirmt und machte es freiwillig und bei vollem Bewusstsein. Geschenke nach der Firmung gab es eigentlich nur wenige (Kerze und eine Bibel vom Firmpaten).

Die grossen Geldsummen blieben aus *grummel*. Aber deswegen habe ich es nicht gemacht. ;)

Den Firmgottesdienst habe ich auch sehr genossen, es war ein schöner Augenblick in meinem Leben.

Also übertreibt ma nicht allzusehr!

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Unsere Kinder sind ungläubig sozialisiert worden, nicht durch absichtsvolles Tun, sondern in dem wir waren, wie wir sind. Das scheint mir das vernünftigste zu sein.

Das scheint mir auch der Knackpunkt zu sein... wenn man authentisch ist, dann ist es auch für die Kinder annehmbar und sozusagen "nachahmwürdig". Meine Eltern bezeichnen sich als Katholiken und damit Christen, aber sie sind es im Grunde nicht... also bis auf ihnen anerzogene Rituale, wie in die Kirche gehen, ist da nichts. Irgendwie hat mich das auch als Jugendlichen erst dazu gebracht, mich mit Glauben auseinander zu setzen, in dem Sinne, das kann doch nicht alles sein.... und bin dann eben zum Schluss gekommen, doch das wars eigentlich schon...

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Die Themen geben die Kinder vor. Und eine "richtige" Jeans war in der Pubertät nie eine Lappalie.

 

Du könntest in Religionsfragen nachgeben; es empfiehlt sich ohnehin mE schon aus sittlicher Sicht, die eigenen Kinder nicht zu religiösen Handlungen zu nötigen.

 

Nebenbei: eine gute Jeans ist auch nach der Pubertät keine Lappalie.

bearbeitet von Clown
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Hallo zusammen

 

Ich wurde mit 15 Jahren gefirmt und machte es freiwillig und bei vollem Bewusstsein. Geschenke nach der Firmung gab es eigentlich nur wenige (Kerze und eine Bibel vom Firmpaten).

Die grossen Geldsummen blieben aus *grummel*. Aber deswegen habe ich es nicht gemacht. ;)

Den Firmgottesdienst habe ich auch sehr genossen, es war ein schöner Augenblick in meinem Leben.

Also übertreibt ma nicht allzusehr!

 

Ich wurde mit 14 gefirmt, auch freiwillig, ich wollte das. Aber das war nicht das Problem. In unserer Pfarrei gab es zur Vorbereitung Firmgruppen. Auch nicht wirklich ein Problem. Aber mein Vater übernahm einmal in seinem Leben eine Firmgruppe. Meine. Nicht wirklich meine alleine, ums 'in einem Aufwasch' zu haben wurde auch noch mein jüngere Schwester gleich mitgefirmt. Unser Verhältnis war damals, wie soll ich sagen, mehr als gespannt.

 

Meine Firmpatin machte dann meine Mutter, Firmpate meiner Schwester war mein Vater, zur Feier durften wir niemanden einladen, ich hätte so gerne meinen Taufpaten dabei gehabt. Aber wurde nicht erlaubt.

 

Daß wir dann auch noch als Firmgeschenk von unseren Eltern einen Alpenrundflug bekamen, weil sich das mein Vater wünschte, er durfte neben dem Piloten sitzen, rundete die ganze Geschichte ab.

 

Meine Firmung war ein Event meiner Eltern.

Es war der allerdämlichste Tag meines Lebens.

 

Eine kleine Geschichte am Rande: Die Anmeldung zur Firmung hat meine Schwester dann selber unterschrieben. Was nicht erlaubt war. Die mußten meine Eltern unterschreiben, ich wußte das. Meine Schwester bekam eine tüchtige Standpauke von wegen Eigenmächtigkeit und so. Heimlich habe ich gegrinst und war eingestandenermaßen schadenfroh. Aber insgeheim mußte ich ihrem vorgebrachten Argument rechtgeben. Sie meinte nämlich, die Firmung wäre ihre Sache, es ginge schliesslich um ihr erwachsenwerden im Glauben, nicht um meine Eltern.

 

Wir habens beide überlebt, aber seitdem kämpfe ich gegen jahrgangsverordnete Firmungen. Nach der automatischen Taufe und Gruppendruck bei der Erstkommunion wäre ein Sakrament, das man wirklich selbstbestimmt wahrnimmt oder unterläßt wirklich notwendig.

 

blattlicht

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